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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 27

1912 - Breslau : Hirt
§11. Staatswesen. 27 Die einzelnen Teile bilden nicht alle räumlich zusammenhängende Gebiete. So gehört Boizenburg im äußersten W. zu dem die ö. Hälfte des Landes ein- nehmenden Herzogtum Güstrow, dagegen Malchow und Wareu, im O. gelegen, zum Herzogtum Schwerin. 2. Für die Verwaltung zerfällt Mecklenburg-Schwerin in a) Domanium, etwa 5600 qkm (oder 42,6°/0) mit 194 755 Ew. (oder 31,2 °/0), b) Ritterschaftliche Ämter, etwa 5609 qkm (oder 42,6°/0) mit 117 946 Ew. (oder 48,9%), c) Städtische Gebiete, etwa 1500 qkm (oder 11,5°/0) mit 304458 Ew. (oder 48,7%), ä) die Klostcrämter Dobbertiu, Malchow und Ribuitz, etwa 450 qkm (oder 3,3%) mit 7786 Ew. (oder 1,2%). Unter Domanium versteht man das landesherrliche Grundeigentum. Es ist zur Verwaltung in 23 Domanialämter eingeteilt, welche unter einem Amtshauptmann stehen. Vom Domanium sind die für den großherzoglichen Haushalt bestimmten Hans- guter getrennt. Die in jedem Domanialamt liegenden ritterschaftlichen Güter bilden einen ritterschaftlichen Amtsverband (22, davon 12 zum Mecklenburgischen, 10 zum Wen- dischen Kreise). Die Klostergüter zerfallen in 3 Klosterämter und das Kloster zum Heiligen Kreuz in Rostock. Die Städte mit ihrem Gebiet haben eigene Verwaltung. Ebenso ist Mccklenlmrg-Strelitz eingeteilt in das Domanium, welches etwa % des Landes (1652 qkm) mit 4 Ämtern, dem Kabinettsamt und dem Fürsten- berger Amtsbezirk umfaßt, die ritterschaftlichen Güter, etwa % des Landes (640 qkm), mit 3 ritterschaftlichen Ämtern, und die Städte mit ihrem Gebiet, etwa % (296 qkm). Das Fürstentum Ratzeburg zerfällt in 5 Vvgteien. 3. Kirchliche Einteilung. Oberbischof der evangelisch-lutherischen Landes- kirche ist in beiden Mecklenburg der Landesherr. Die Rechte desselben werden in M.-Schw. wahrgenommen durch den Oberkirchenrat, in M.-Str. durch das Konsistorium. M.-Schw. ist, wesentlich nach geographischen Gesichtspunkten, in die 5 Snperintendentureu Schwerin, Parchim, Malchin, Güstrow, Doberan mit 36 Präposituren eingeteilt, zu welchen als 6. und 7. die der Städte Wismar und Rostock hinzutreten. M.-Str. hat eine Superiuteudeutur Neustrelitz mit 6 Synoden, zu denen sich als 7. die Ratzeburger gesellt. Die Angehörigen der katholischen Kirche in Mecklenburg werden dem Bistnm Osnabrück zugerechnet. 4. Rechtspflege. Die beiden Großherzogtümer bilden den Bezirk eines Oberlandesgerichts mit 4 Landgerichten. Der Sitz des ersteren ist Rostock, der der letzteren Schwerin, Güstrow (Schwurgericht), Rostock mit 43 Amtsgerichten und Neustrelitz mit 10 Amtsgerichten. 5. Untcrrichtspflcgc. Zahlreiche Volks-, Bürger- und Mädchenschulen dienen dem Unterrichte. Schnllehrer-Seminare in Nenkloster, Lübtheen und Mirow. An Gymnasien zählt M.-Schw. 7 (Doberan, Güstrow, Parchim, Rostock, Schwerin, Waren, Wismar), 6 Realgymnasien (Bützow, Güstrow, Ludwigslust, Malchin, Rostock, Schwerin), 2 Realprogymnasien (Grabow, Parchim), 5 Real- schulen (Rostock, Wismar, Ribnitz, Güstrow und Teterow). M.-Str. besitzt .» Gymnasien (Friedland, Neubrandenburg, Neustrelitz) und 2 Realschulen (Neustrelitz und fechönberg). Die höheren Töchterschulen sind überwiegend Privatanstalten, 3 städtisch, 1 (Neustrelitz) großherzoglich. Laudesuuiversität zu Rostock.

2. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Warnemunde. Weit schweift der Blick über die durch Buschstreifen getrennten Wiesen der ausgeprägten Flachküste bis zu den bewaldeten Hügeln der Mecklenburgischen Seenplatte. Das angespülte Land ist durch Strandgräser und dichte, graugrüne Büsche von Seedorn befestigt, während die senkrecht ins Meer hinein gebauten Buhnen die Brandung brechen und die Zerstörung der mühsam geschaffenen Anpflanzungen durch Sturmfluten hindern sollen. Auf dem breiten Strande herrscht das fröhliche Treiben der Badegäste. Zahlreiche Strandkörbe, Gasthäuser und Promenaden zeigen die Beliebtheit des schönen Ostseebades.

3. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 3

1912 - Breslau : Hirt
Vorbemerkung zur vierten Auflage. Bei der Fülle des Stoffes und der notwendigen Beschränkung habe ich manches kurz erledigen, manches übergehen müssen. Trotzdem ist das in der vorliegenden Landeskunde Gegebene keineswegs so auszufassen, als sollte alles gelernt werden. Wichtiges wird der Lehrer leicht vom Unwichtigen scheiden. Besonders gilt dies von den statistischen Angaben, die meist nur zur Anstellung von Vergleichen, soweit sie der Fassungskraft des Schülers entsprechen, dienen und ihn zum Nachdenken an- regen sollen. Vielleicht wird in dieser Hinsicht das Schulbuch auch im Hause ein erwünschter Ratgeber sein. Obwohl das Heft für verschiedene Altersstufen bestimmt ist, habe ich doch wegen des beschränkten Raumes eine entsprechende Gliederung nicht durchgeführt. Möglichst wurde durch großen und kleinen Druck daraus Rücksicht genommen. In der Darstellung des Bodens und der Bewässerung habe ich mich bemüht, eiu klares Bild zu geben. Daß gerade bei Mecklenburg für ein kurzgefaßtes Lehrbuch große Schwierigkeiten darin vorliegen, wird niemand verkennen. Zur Begründung glaubte ich einer ziemlich großen Menge von Zahlen nicht entraten zu können. Wie- viel ich dabei der sehr empfehlenswerten Höhenschichtenkarte von Peltz (Schwerin 1888) und den vortrefflichen Schriften von Boll und Geinitz verdanke, ist für den Kundigen leicht zu erkennen. Auf die Vorgeschichte bin ich ausführlicher eingegangen, weil gerade Mecklenburg Hervorragendes darin bietet, und weil das Interesse für folcbe Dinge i. a. bei den Schülern lebhaft ist und, richtig geleitet, sie auch zur aufmerksameren Betrachtung der Bodenform anspornen kann. Daß die beiden Großherzogtümer in einem Hefte behandelt sind, rechtfertigt sich durch ihre Lage, Verwandtschaft der Herrscherhäuser und des Stammes, gemeinsame Geschichte und Verfassung. Die vierte Auflage bringt außer einer ziemlichen Anzahl von kleinen und größeren Verbesserungen und Zusätzen, unter denen die Zusammenstellung der Städte am Schlüsse sich für Wiederholungen brauchbar erweisen dürfte, eine Vergrößerung des Bilderanhangs um mehrere charakteristische Küstenbilder. Für die gütige Erlaubnis, diese in die Landeskunde auszunehmen, sei auch an dieser Stelle Herrn Professor Geiuitz in Rostock Dank ausgesprochen. Wismar. Dr. K. Kirchner. Vorbemerkung zur fünften Auflage. Ans Wunsch des Verfassers hat der Unterzeichnete die Herausgabe der fünften Auflage übernommen. Der Absicht des Verlegers gemäß wurde die politische Geo- graphie soviel als angängig mit der physikalischen verbunden. Es handelte sich im allgemeinen aber nur um eine andere Gruppierung des Stoffes. Sonst lag keine Veranlassung vor, das seit Jahren trefflich bewährte Buch zu verändern. Wismar, im April 1912. Il Kackbusch. l*

4. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 6

1912 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, §2-3. Die größten Entfernungen sind die folgenden: von Horst bis an die Große Friedländer Wiese 220 1cm; von Tornow bis Priewall......185 km; von Priewall bis Dömitz.......93 km; von Althagen bis Tornow......157 km; von Priewall nach Althagen......110 km; von Dömitz nach Tornow.......137 km. § 2. Größe und Einwohnerzahl. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin hat einen Flächeninhalt von 13000qkm, das Großherzogtummecklenburg-Strelitz einen solchen von 2900 qkm, davon 2550 im Herzogtum Strelitz, 380 in? Fürstentum Ratzeburg. Mecklenburg-Schwerin besitzt eine Einwohnerzahl von 640000, Mecklenburg- Strelitz von 106000, davon im Herzogtum Strelitz 91000, im Fürstentum Ratzeburg 15000*. § 3. Bodengeslalt. 1. Deutschland wird eingeteilt in Oberdeutschland (den gebirgigen Süden), Mitteldeutschland (von mäßig hohen Gebirgszügen erfüllt) und Niederdeutschland, letzteres zerfällt durch die Elbe in das überwiegend ebene westdeutsche Tiesland und das mehr von Hügeln durchzogene ostdeutsche Tieslaud. Im nördlichen Teil des ostelbischen Tieflandes, dem Mecklenburg gauz au- gehört, unterscheidet man drei Zonen: das Gebiet der großen Urstromtäler, den Baltischen Höhenrücken und das ihm vorgelagerte Küstenland. Alle drei Teile finden sich in Mecklenburg vor. Hier hat der Baltische Höhenrücken im allgemeinen die Richtung von So. nach Nw., also etwa die des Harzes. Wir uuterscheideu fünf zueinander parallele Höhenzüge, zwischen dem zweiten und vierten befindet sich die Mecklenburgische Seenplatte, in welche 4/5 der Seen des Landes eingebettet sind. Die hervorragendsten Erhebungen sind die Helpter Berge bei Woldegk, die Nnhner Berge bei Parchim, die Hohe Burg bei Bötzow und die Diedrichshäger Berge bei Kröpelin. 2. Der Boden Mecklenburgs besteht fast gauz aus deu jüngsten Schichten der Erdrinde, welche auf wässerigem Wege dnrch Ablageruug entstanden sind. Von diesen Bildungen umfaßt das Dilnvium die älteren, das Alluvium die jüngeren, noch gegenwärtig vor sich gehenden. Tertiärformationen, d. h. Bildungen, welche dem Diluvium vorangingen, finden sich besonders um Sternberg (Glimmersand) und in der Lübtheener Gegend. (Braunkohlen, Gips, Stein- und Kalisalze.) 3. Die jetzige Gestaltung des Bodens ist im wesentlichen dnrch die wahr- scheinlich zweimal eingetretene Gletschervereisuug des Laudes hervorgerufen. In jenen Zeiten erstreckte sich eine gewaltige Eisdecke von den Gebirgen Skandinaviens bis zu den deutscheu Mittelgebirgen. Auf seinem Wege schob der Gletscher alles lose Gestein und Geröll als Grnndmoräne vor sich her. Dieses wurde zum größteu Teil unter dem gewaltigen Druck zermalmt und zerrieben und später als Geschiebemergel abgelagert. In die Grundmoräne finden sich zahlreiche größere 1 Vgl. hierzn l'lbersichtstabellen auf S. 28. — Die obigen Angaben sind abgerundet.

5. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 10

1912 - Breslau : Hirt
10 Landschaftskunde. A. Mecklenburg - Schwerin. der Klützer Ort, wo zwischen Schwansee und Rethwisch in einer Ausdehnung von 15 km nackte, schroff im Winkel von 45° herabstürzende und bis 38 m sich erhebende Lehmufer die Ostsee begrenzen (Bild 8). Daneben finden wir Flachküsten, wo auch Dünen nicht fehlen. Am bedeutendsten ist die Dünenbildung n.-ö. vom Seebade Müritz. — Die See arbeitet unaufhörlich daran, die Küste abzurunden und die Wasser- grenze langsam landeinwärts zu schieben. Die abstürzenden Uferstücke gehen verloren, ihre feinsten Tonteile bilden den Seeschlickbodeu. Nur die minderwertigen Sandteile werden hier und da wieder angespült, dienen zur Dünenbildung und haben ur- sprüngliche Inseln (Wustrow und Fischland, Bild 7) landsest gemacht. Die mecklen- burgische Steilküste verliert jährlich etwa 300000 ebm Masse und geht durchschnitt- lich im Jahre nm ]/2 bis 1 m zurück. Die Küste von Poel erlitt am 13. November 1872 einen Rückgang von 18 bis 19 in. Man kann annehmen, daß vor zwei Jahr- tansenden die hohen Ufer Mecklenburgs etwa 2 km weiter nördlich lagen. 3. Zwischen der Ostsee und der nördlichen Hauptendmoräne liegt das Küsten- Vorland. In früheren Zeiten der Erdgeschichte bildete es ein mit Dänemark und Südschweden zusammenhängendes Festland, das dnrch Senkung des Bodens nm etwa 50 m zum Teil unter den Meeresspiegel tmichte und den heutigen süd- westlichen Teil der Ostsee bildet. Im allgemeinen ist das Küstenvorland ein flachwelliges Gebiet mit nur geringen Erhebungen, doch fehlen diese nicht ganz. Die bedeutendsten siud die Diedrichshagen: Berge bei Kröpelin und der Hardtberg bei Malchin. Tieflandstreifen finden sich zwischen Doberan und Ribnitz und um die Wismarsche Bucht. Der Boden ist fast durchweg sehr fruchtbar, ein größeres Heidegebiet findet sich nur im No., die Rostocker Heide. Es besitzt prächtige Nadelholz- und Buchenwälder. 4. Die bedeutendsten Siedlungen finden wir an den beiden natürlichen Häfen, es sind die Seestädte Rostock und Wismar; die anderen Siedlungen liegen zumeist au deu Flußtälern der Peene, Recknitz und Warnow. Hier hat Güstrow infolge seiner zentralen Lage die größte Bedeutung erlangt. Ganz im Osten dieses Gebietes liegt Penzlin. 2822 Ew. Dicht an der pommerschen Grenze ist Stavenhagen, bekannt als der Geburtsort Fritz Renters. Denkmal. 3439 Ew. 5 km u.-ö. Jvenack mit schönem Schloß und Park mit den berühmten Jvenacker Eichen, deren stärkste 1 m über dem Boden 10 bis 11 m Umfang besitzt. -— Unweit der Vereinigung der Ost- und Westpeene, 5 km vom Malchiner, 3 km vom Knmmerower See entfernt, liegt Malchin. 7067 Ew. Die Lage auf der Landenge zwischen den beiden Seen, die früher viel schmäler war, ist für die Gründung der Stadt entscheidend gewesen. Seit 1621 tagt der Landtag abwechselnd hier und in Sternberg. Die Umgegend des Malchiner Sees ist sehr reich an landschaftlicher Schönheit. In der „Mecklen- burgischen Schweiz" zahlreiche schöne Landsitze des Adels (Basedow, Remplin, Burg Schlitz). Sommerstorf, 8 km s. vom See, Geburtsort von I. H. Voß (1751). Westlich von Malchin, an der Teterower Peene, s.-w. vom Teterower See, liegt die Stadt Teterow. 7314 Ew. 2 km oberhalb der Mündung der Teterower Peene in den Kummerower See liegt Nenkalen. 2164 Ew. Die Gegend zwischen Malchiner See, Teterow und Neukalen hieß früher das „Land Hart" (f. v. a. Wald), davon der Name die Hardtberge. N.-w. liegt an einem Zufluß der Trebel Gnoien. 3931 Em. Zwischen G. und Nenkalen an einem zur Peene gehenden Bach der Flecken Dargnn mit altertümlichem Schloß. 2255 Ein. — Am Ober-

6. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 13

1912 - Breslau : Hirt
§5. Ii. Die Seenplatte. 13 N. und No. ist die Bucht durch die sehr fruchtbare Insel Poel abgeschlossen. — Zwischen der Wismarschen und Lübecker Bucht liegt der durch Fruchtbarkeit aus- gezeichnete Klützer Ort. Hier finden wir die beiden Marktflecken Dassow (an der Mündung der Stepenitz in den Daffower Binnensee, 1443 Ew.) und Klütz, 2090 Ew. (Bild 18.) Bei Klütz Schloß Bothmer. N.-w. der Hohe Schönberg (92 in), an der Küste das ruhige Seebad Bolteuhagen. Ii. Die Seenplatte. 1. Südlich des Küstenlandes zieht sich in einer durchschnittlichen Breite von 30 km die Seenplatte durch das Land in der Richtnng von So. nach Nw. Sie wird im N. und S. durch Endmoränenzüge begrenzt; deshalb sind die Ränder der Platte erhöht, außerdem senkt sich das ganze Gebiet von So., wo die durchschnittliche Höhe 100 in beträgt, nach Nw., wo sie aus 30 bis 40 in zurückgeht. Einzelne größere Erhebungen finden sich freilich auch im Westen, wie die Hohe Burg (143 m) und die Hamberge (113 in). 2. Der Boden dieses Gebietes ist sehr verschiedenartig, neben dem Vorherr- schenden fruchtbaren Boden finden sich größere und kleinere Sand- und Heide- gebiete. Das eiue begiuut mit der Noffentiner Heide am Nordufer des Fleeseu- sees und zieht sich nach Westen bis in die Gegend von Dobbertin. Im Anschluß darau erstreckt sich ein anderes von Waren s.-ö. durch Mecklenburg-Strelitz. Diese Gegenden zeigeu nur spärliche Ortschaften, dagegen ausgedehnte Tannenforsten, während Bucheu- und Eichenbestände nur ausnahmsweise erscheinen. 3. Ter Reichtum an Seen hat diesem Gebiet den Ncinien gegeben, sie machen den Hauptschmuck der Landschaft aus. Umgeben von üppig bewaldeten Höhen und Kuppen, zu deren Füßen Burgen, Schlöffer und große Parke liegen, find sie den besten Landschaftsbildern in der Mitte und im Süden Deutschlands durch- aus ebenbürtig. — Auch für die Siedlungen sind die Seen von großer Bedeutung gewesen; der größte Teil der Städte dieses Gebietes liegt an und zwischen Seen. Ausschlaggebend waren meistens günstige Verkehrs- oder Schutzlage. 4. Aus dem großen Seengebiet im So. kommt die Elde. Die Gesamtlänge des Flusses beträgt 1220 km; er entspringt in einem kleinen Moor w. von Röbel und fließt zur Müntz. Aus dieser geht sie vermittelst der Reek (reka=Flnß) in den Kölpin-, Fleefen- und Plauer See. An einer Bucht am Westufer der Müntz liegt Röbel. 3395 Ew. Als Residenz der Werleschen Fürsten war es früher von größerer Bedeutung. Die schöne altstädtische Kirche gewährt weite Aussicht über die Müritzlandschast. Am Nordende der Müntz liegt aus dem landengenartigen Durchgangspunkt zwischen Binnenmüritz und Tiefwarensee die Stadt Waren. Im Mittelpunkt eines regen Wasser- und Eisenbahnverkehrs ist es jetzt der Haupthandelsplatz für den So. von Mecklenburg-Schwerin. 9134 Ew. An der Nordseite des schmalen Malchower Sees, der Fleesen- und Plauer See verbindet, liegt Malchow. 4179 Ew. Bedeutende Tuchfabrikation. Gegenüber aumutig gelegen Kloster Malchow, jetzt Fräuleinstift. Am Ausfluß der Elde aus dem Plauer See liegt Plau, mit 95 m über der Ostsee, die am höchsten gelegene Stadt in Mecklenbnrg-Schwerin. Im 15. bis 17. Jahrhundert war es eine wichtige Festung. Von 1627 bis 1639 wurde es achtmal belagert.

7. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 15

1912 - Breslau : Hirt
§5. Iii. Der Südwesten. 15 4694 Ew. Die Stadt ist wegen ihrer verhältnismäßig hohen Lage weithin sichtbar. Wirtschaftlich gehört sie schon zum Klützer Winkel. — Von dem land- schaftlich schönen Schaalsee gehören nnr das Nord- und Sndende zu Mecklenburg. An letzterem liegt der Flecken Zarrentin. 1782 Ew. Iii. Der Südwesten. 1. Zwischen der Elbe und dem südlichen Endmoränenzug erstreckt sich das Heidegebiet des Südwestens. Es umfaßt deu Unterlans der Elde und die Ge- biete der Sude, Schade und Boitze. Die Grenze gegen Lauenburg bildet die Delvenau, iu deren Bett der Elbe-Trave-Kanal angelegt ist. Dieser Kanal trat au die Stelle des schon vor 50v Jahren geschaffenen Recknitzkanals. 2. Das Aussehen des Heidegebietes steht iu auffallendem Gegensatz zu deu begreuzeudeu fruchtbaren Gegenden. Es umschließt weite Flächen gelblichen und weißen Sandes und trägt, von den sumpfigen Wiesengründen abgesehen, meist nur Heidekraut und trockene Kiefernwaldungen, Vereinzelt trifft man fruchtbare Landstriche. Unter dem Boden befindet sich häufig eiue eigentümliche Schicht von Ortstein (Ur oder Klashän), einem harten rostbraunen Gestein ans Sand, Humus und Eisen, welches das Versickern des Regenwassers und das tiefere Eindringen der Baumwurzeln hindert. Daher zwar oft üppiger Baumwuchs, aber auch uicht selten „Windbruch". — Iu diesen Landesteilen hat sich die wendische Be- völkernng am längsten gehalten, besonders in dem waldreichen „Lande Jabel" zwischen Wittenburg, Hageuow und Dömitz. 3. Größere Erhebnngeu gibt es nur am Ostraude, dort finden wir den Sonnen- berg bei Parchim mit 126 in, die Ruhner Berge sogar mit 178 in. Sie sind wahr- scheinlich die letzten Reste eines früheren Moränenwalles. An Seen ist dies Ge- biet arm. In früheren Zeiten erstreckte sich ein großer Stansee zwischen dem Schwe- riuer See und Neustadt. Heutigeutags ist es eine von Wald, Wiesen und Torsgrüuden bedeckte und von Kanälen und Gräbeu durchzogene Niederung, die Lewitz. 4. Am O.-Rande der Heideebeue liegt Parchim, von mehreren Armen der schiffbaren Elde durchflössen. Der Name, wendischen Ursprungs, bedeutet s. v. a. „Samenort". Wiederholt war es Residenz von Nebenlinien. Vorderstadt des Mecklenburgischen Kreises. Bedentender Ackerbau, doch auch Großgewerbe, besonders Tuchfabrikation. In Parchim wurde im Jahre 1800 Moltke geboren. Denkmal. 10610 Ew. Zwischen P. und Schwerin Crivitz im Waruowgebiet mit 2907 Ew. Eldeabwärts liegt Neustadt. 2298 Ew. Iu der Stadt zwei Schlösser (Bild 19). Ein Flügel des alten Schlosses, der früheren Burg der Grafen vou Schwerin, ist wahrscheinlich das älteste weltliche Gebäude iu Mecklenburg. Städtisches Technikum. Ledersabrik. 4 km w. von Neustadt, 71/t> km u. vou Ludwigslust, bei Wöbbelin Grab des am 26. August 1813 im Gefecht von Rosenberg bei Gadebufch gefallenen Dichters Theodor Körner. —- Westlich der Elde, fast in der Mitte des Heidegebiets, liegt die Nebenresidenz Ludwigslust. 6926 Eio. Die Stadt ist eiue Schöpfung des Herzogs Christian Ludwig. Seit 1756 ist sie Residenz, seit 1876 Stadt. Sie ist sehr regelmäßig augelegt mit breiten Straßen, die ältereu Gebäude iu gleichförmigem, einfachem Stil. Schönes Schloß an dem geschmackvollen, großen und wasserreichen Schloßgarten. Ter Ludwigs- luster Kaual verbindet Elde und Rögnitz. Taubstummenanstalt. Diakonissenanstalt.

8. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 18

1912 - Breslau : Hirt
18 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. §6. Im Deutschen Reiche fielen der Landwirtschaft 60°/«, im Königreich Sachsen 66,7"/«, in Württemberg 59,8 °/0, in Oldenburg 51,2°/0 des Bodens zu. Unter den Getreidearten nimmt der Rvggen die erste Stelle ein, dann folgen Hafer, Weizen und Gerste. Ter Kartoffelbau ist sehr bedeutend, ebenso der Er- trag an Wiesenheu, seit neuerer Zeit auch der Anbau der Zuckerrübe (12 Zucker- fabriken). Neben dem Ackerbau wird der Boden zur Weide benutzt. Hervor- ragend ist Mecklenburg durch die Aufzucht von Pferden, Rindern und Schweinen. Voll 1873 bis 1990 hat sich die Zahl der Pferde um 2 L °/0, die der Rinder um 20 °/0, die der Schweine sogar um 136°/0 vermehrt, dagegen hat die früher sehr bedeutende Schafzucht um 52°/0 abgenommen. Von großer Bedeutung ist der Anban von Zucker- rüben. Die größte Zuckerfabrik des Landes hat Wismar. Der Wald nimmt in Mecklenburg-Schwerin 17,7 °/0 des Bodeus oder 233 000 Im eiu. Er besteht in den großherzoglichen Forsten zu etwa 3/5 aus Nadelholz, zu 1/5 aus Buchen und zu x/h aus Birken. In Mecklenburg-Strelitz bedeckt er etwa 20,8°/0 des Bodeus oder 61010 ha, in dein Hügellande des it. Teiles vorwiegend Laubwald, im s. Saudgebiete weit ausgedehnte Nadelholz- Waldungen. Zum Vergleiche diene, daß im Deutscheu Reiche 25,8 °/0/ im Königreich Sachsen 25,9 °/0, in Württemberg 30,8 °/u, im Regierungsbezirk Nassau 40°/o, iu Anhalt und den Provinzen Ostpreußen, Posen, Pommern, Sachsen und Westfalen etwa 20% des Bodens dem Walde angehören und nur Schleswig-Holstein, Oldenburg (10,6°/0) und das Gebiet der Hansestädte hinter Mecklenburg-Schweriu zurückbleiben. Doch hat sich die Waldfläche des letzteren in neuerer Zeit beträchtlich durch Aufforstungeil vergrößert. (Europa etwa 31"/«,.) Die größeren zusammenhängenden Waldflächen finden sich in den vier Heidegebieteil; hieraus erklärt sich das Vorherrschen des Nadelholzes. Ter Reichtum an Bodenschätzen ist im Vergleich 511 anderen Ländern gering. Am wichtigsten ist iu dieser Hinsicht die Heidesaudgegend von Lübtheen iinb Dömitz. Hier findet sich das Gipslager voil Lübtheen, bei Jessenitz ein sehr bedeutendes Steiu. und Kalisalzlager, bei Malliß ein ans zwei Flözen bestehendes Brann- kohleil- und ciit in großartiger Weise zum Ziegelbrennen abgebautes Tonlager. (Vgl. S. 16.) Salzquellen besitzt Mecklenburg in ziemlicher Anzahl, doch werden sie wegen ihres schwachen Salzgehaltes nicht verwertet, außer denjenigen beim Stadt- chen Sülze. Die dortige 4l/2 bis 5l/3°/p Salz enthaltende Sole wird vermittelst des Gradier- wertes zu 21°/0 verstärkt, dann in eisernen Pfannen verdampft und liefert jährlich etwa 1500 Tonnen Salz, zum größten Teil Speisesalz, damit jedoch bei weitem noch nicht die Hälfte des Salzbedarfs für Mecklenburg. (Das Deutsche Reich liefert ungefähr l Million Tonnen.) Seit 1822 befindet sich in Sülze ein Solbad, 1881 ist dort anch ein solches für Kinder eingerichtet worden. Von den übrigen Mineralquellen ist die eisenhaltige Quelle von Doberan zu erwähnen. Kalk (besonders Wiesenkalk), zu Düuge- und Bauzweckeil, aber auch zur Zement- bereitung (z. B- aus dem ergiebigen Ramper Moor bei Schwerin) benutzt, findet sich an vielen Stellen iu ziemlich großer Menge. Sehr bedeutend ist der Reichtum an Torf, der in fast allen Feldmarken vorhanden ist, besonders im Anschwemmuugsgebiet der Flußtäler und am Rande zurückgegangener oder als Oberfläche ganz verschwundener Seen. Er wird teils in einfachem, teils in sehr großartigem Betriebe gewonnen und findet hauptsächlich als Brenn- und Dünge- material die mannigfachste Verwendung. Gewinnung von Metallen wird nirgends betrieben, seitdem die öfter versuchte Verhüttung (Neustadt) des iu den Heidegegenden häufig vorkommenden Raseneisen- steins aufgegeben ist.

9. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 20

1912 - Breslau : Hirt
20 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, §8. Bei den Sw,-Winden niedriger Stand des Barometers, bewölkter Himmel, Feuchtig- keit und Wärme (vom Atlantischen Ozean her), bei Nordost dagegen hoher Barometer- stand, trockene, heitere Lust, im Sommer große Hitze, im Winter starke Käbe ans den russischen Steppen. Schnee im Winter, im Sommer rauhe, aber feuchte Luft und nicht selten Hagel briugt der Nordwest. In den Küstengegenden bewirkt die geringere Er- wärmung des Wassers im Vergleich zu der des Landes um die wärmste Tageszeit Seewinde, umgekehrt die stärkere um die kälteste Tageszeit Landwinde, der Wechsel wird durch Eintritt einer Windstille bezeichnet. $ 8. Die Bevölkerung. Bevölkerungsdichte. Religion. Beschäftigung. 1. Die Bevölkerung ist eine rein deutsche (vgl. S. 24) und gehört dem niedersächsischen Stamme an. Daher wird auf dem Lande und vielfach auch noch in den Städten das Plattdeutsche (Fritz Reuter) gesprochen, doch ist es gegen- über der hochdeutschen Schriftsprache unverkennbar im Zurückweichen begriffen. Auf dem Lande, zumal in den Bauerndörfern des Südwestens, herrscht noch das sächsische Haus vor, in welchem sich das Wirtschaftsleben um die große Diele dreht lbild 4 u. 5). Das Strohdach macht notgedrungen mehr und mehr dem Ziegeldache Platz. Das Wahrzeichen des sächsischen Hauses sind zwei nach außen gekehrte Pferdeköpfe aus Holz, vorn am Giebel befestigt. Der Plan „Sächsisches Haus" und die „Tenne e.ines niedersäch- sischen Bauernhauses" gebeu die Grundzüge des links der Elbe vorherr- schenden Bauernhauses des sächfischeu Volksstammes, welches sich mit kleinen Veränderungen in dem mecklenburgischen wiederfindet. Hier wie dort nimmt die Tenne, in Mecklenburg Scheunendiele („Schündeel") genannt, den Haupt- räum ein. Dahinter liegen die Wohnräume, darüber die Scheune zum Auf- bewahren der Getreide- und Futtervorräte, links und rechts Pferde- und Kuhställe. Die Ställe pflegen in Mecklenburg gegeu die Diele durch Wände abgeschlossen zu sein, ebenso in jetziger Zeit meist auch der Herd. Hierdurch vereugt sich der hintere Raum der Diele und wird zu einem Gange, welcher zu deu Türen der Wohnräume führt. Die Vorderwand zwischen Herdraum und Diele hat dauu ein Feuster, vou welchem man letztere übersieht. Unter den ältesten Bauernhäusern in Mecklenburg findet man hier und da noch solche ohne Schornsteine. Fig. 3. Grundriß eines sächsischen Kaufes. Erklärung der Buchstaben: a) Diele (Flur). b) Stall. c) Herd. cl) (Täglicher) Wohnraum. e) Gute Stube. f) Kammer. 2. Mecklenburg - Schwerin zählte am 1. Dezember 1910 639958 Ew., Mecklenburg-Strclitz 106347. M.-Schw. nimmt innerhalb der deutschen Staaten der Bevölkerung nach die 9., dem Umfang nach die 7., M.-Str. die 20. bzw. die 12. Stelle ein.

10. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 23

1912 - Breslau : Hirt
§9-10. Verkehrswege. — Abriß der Geschichte. 23 Jetzt vermittelt den Verkehr, abgesehen von den bei den Flüssen angegebenen Wasserstraßen und dem Seewege, ein seit 1826 begonnenes (Warnow-Boizenbnrg) und stetig ausgedehntes Netz von Kunststraßen. Länge derselben in M.-Schw. 1913 km (1903), in M.-Str. 377 km (1903). Seit 1846 (Berlin-Hamburg. dann 1847 Schwerin-Hagenow) durchziehen das Land zahlreiche Eisenbahnen. Länge derselben in M.-Schw. 1180 km (1903), in M.-Str. 291 km (1903). Nach ihrer Hauptrichtung lassen sie sich gruppieren in 3 Längslinien, von W. nach O. bzw. die Küstenbahn von No. nach Sw. (von Ludwigslust nach Waren; von Schönberg nach Neubrandenburg; von Wismar nach Ribnitz), und 5 Quer- linien, von denen 3 von Nw. nach So. und 2 von N. nach S. lansen (von Rostock nach Fürstenberg; von Wismar nach Karow; von Boizenburg nach Grabow; von Rostock nach Plan; von Wismar nach Ludwigslust). Suche sie auf der Karte mit den Hauptknotenpunkten aus! Die Länge der Eisenbahnen im Vergleiche zum Flächeninhalt des Landes ist in M.-Str. etwas größer, in M.-Schw. etwas kleiner als der Durchschnitt des Deutschen Reiches. Auf 100 qkrn Fläche kommen (1903) in M.-Schw. 9 km, in M.-Str. 9,9 km, im Reiche 9,6 km, im Jndustrielande Sachsen 20,4 km. Dagegen kommen auf 10000 Ew. in M.-Schw. 19,4 km, in M.-Str. sogar 28,4 km, im Reiche 9 km, im stark bevölkerten Sachsen 5 km. § 10. Abriß der Geschichte. I. Vorgeschichte. 1. Steinzeit. Bis etwa 1000 v. Chr. Stammeszugehörigkeit der Bevölkerung un- sicher. Geräte aus Holz, Knochen und sehr künstlich bearbeitetem Stein. Erdgruben und „Pfahlbauten" (z. B. in einem Torfmoor nordwestlich von Wismar). Beisetzung der Toten (selten Verbrennung) in „Hünengräbern" oder „Riesenbetten" (schönstes bei Naschen- dorf unweit Grevesmühlen, Bild 20), d. h. langgestreckten, flachen, mit großen Stein- •blocken umsetzten Hügeln, oder in freistehenden Steinkammern („Teufelsbacköfen", z. B. ebenfalls bei Naschendorf, ferner auf einem Berge bei Kl.-Görnow unweit Warin). 2. Bronzezeit. Von 1000 bis etwa 400 v. Chr. Bevölkerung germanisch. Glanzzeit der Vorgeschichte. Bronze, eine Mischung von Kupfer und Zinn, vom Sw. ins Land gebracht und hier mit staunenswerter Kunst bearbeitet. „Kegelgräber" mit reicher Aus- stattung des Toten an Bronze, Gold und Glasperlen. Zahlreiche Fundorte bei Sternberg (im Königsberg bei Rnchow ö. von St., ferner bei Peckatel f.-ö. von Schwerin). Gegen Ende der Periode niedrigere Hügel und Leichenverbrennung, Beisetzung in tönernen Urnen. 3. Eisenzeit. Von 400 v. Chr. bis zum Siege des Christentums. a) Germanische Periode. Bis um 400 n. Chr. Das Eisen, von Sw. eingeführt, verdrängt die Bronze. Beisetzung der verbrannten Leichen in „Urnen", die man stach in die Erde eingrub und mit Steinen umsetzte (Bild 21). Die „Urnenfelder", „Wenden- kirchhöfe" genannt, weil man sie früher fälschlich den Wenden zuschrieb, meist auf natürlichen, sandigen Hügeln. Waffen und Schmuckgegenstände aus Eisen und Bronze, letztere aus römischen Provinzen eingeführt. b) Slawische Periode. Ohne Zusammenhang mit der vorigen. An die Stelle der auswandernden Germanen treten slawische Völkerschaften, zur Gruppe der Wenden gehörig. Die bedeutendsten darunter im W. die Obotriten, im O. die Liutizen, schlechte Ackerbauer, tüchtige Fischer und Seefahrer, vielfach in sich zersplittert und gegen ihre eigenen zahlreichen Fürsten unbotmäßig. Trotz der siebenhundertjährigen Dauer der Wendenherrschast sind sehr wenig slawische Begräbnisplätze erhalten. Der bedeuteudste Bartelsdorf (dicht bei Rostock), auf welchem die Leichen schon nach christlicher -u , vlnc^e.^at^et liegen. Zahlreicher sind aus slawischer Zeit erhalten die Burg- walle, o. h. Befestigungen aus Erdwällen, die im Sumpse oder flachen Wasser ansge- schüttet waren. Der berühmteste Burgwall ist der von Mecklenburg (Michilinbnrg) bei Wismar, einer Burg des Obotritenfürsten Niklot, von welcher das Land den Namen trägt.
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