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1. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. uncounted

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover u. Kerlin 8^.12. Irr beziehen durch affe Muchharrdlirngen. Wo» und Ptiiseii»eml»»z für eine einklassige Volksschule von Rudolf Krlchau, Seminarlehrer. = Preis geh. Mark 2.4«. ------ Einige Urteile. Praxis der Volksschule, 1897. Nr. 10. Die vorliegende Arbeit ist besonders für diejenigen Lehrer bestimmt, welche bei ihrem Austritt aus dem Seminar das Amt eines Lehrers an einer einflaffige» Schule übernehmen; sie stellt sich die Ausgabe, die Anfänger mit den Schwierigkeiten einer solchen Schule bekannt zu machen und ihnen zu zeigen, wie die Arbeit anzufangen ist. Da der Verfasser nur einen von den vielen Wegen, die in einer einklctffigen Schule zum Ziele führen, zu beschreiben beabsichtigte, so hat er denjenigen gewählt, der am deutlichsten zeigt, wie die einzelnen Stufen zu ihrem Rechte kommen. So sagt das Vorwort, und die Arbeit leistet vollkommen das, was das Vorwort verspricht. Das Schristchen ist eine wahre Fundgrube trefflicher und bewährter Ratschläge und Anweisungen für den Lehrer der einklassigen Schule. Nur der, welcher mit sachkundigem Blick, treuem Fleiß und dauernder Arbeitslust selbst in der Arbeit gestanden hat, vermag ein so zuverlässiger Führer zu sein, wie Verfasser es ist. Der erste Teil handelt vom Bilden der Stufen, dem Lektionsplan und der-Vorbereitung des Lehrers auf den Unterricht. Der zweite und umfangreichste Teil enthält den Lehrplan und die Verteilung des Unterrichtsstoffes in allen Lehrgegenständen für Unter-, Mittel- und Oberstufe auf 40 Schulwochen, verbreitet sich besonders über Auswahl und Gliederung des Stoffes, die Selbstbeschäftigung, das Helfen it. f. w. Im dritten Teile finden wir eine stattliche Anzahl von Aufgaben für die schriftlichen Arbeiten (Selbstbeschäftigung), gut gewählt und nach Fächern und Stufen geordnet. Ein Inhaltsverzeichnis wird wohl in einer neuen Auflage Aufnahme finden. Für alle jungen Lehrer von einklassigen Schulen ist das Büchlein unentbehrlich; aber auch die älteren Lehrer und Schulaufsichtsbeamten werden an demselben ihre Freude haben. Wir wünschen, daß das Werkchen viel gekauft, daß sein Inhalt gründlich gelesen und gewissenhaft befolgt wird. W. Schanze. Praxis der Landschule, 1897. Heft 5, November. Eine dankenswerte Gabe, welche die Litteratur der einklassigen Volksschule, dieses Stiefkindes der Pädagogik, in wünschenswerter Weise bereichert. Preußische Schulzeitnng, Liegnitz, Nr. 47. In vorliegender Arbeit findet der Neuling im Amte einen treuen Berater und zuverlässigen Führer, weshalb wir ihm dieses Werkchen dringend empfehlen: doch auch der ältere Amtsgenosse wird noch manche Anregung und manch wertvollen Fingerzeig daraus entnehmen können, und somit sei auch er auf die fleißige Arbeit aufmerksam gemacht. Fr. Fr. Anzeiger für die neueste pädagogische Litteratur, 1897. Nr. 2. Die auf Grund praktischer Erfahrungen aufgestellten, ziemlich ausführlichen Lehrpläne für die einklassige Volksschule werden allen Lehrern, die an solchen Schulen arbeiten, als willkommene Ratschläge dienen, wenn es gilt, eine genaue Verteilung der Pensen im voraus zu bestimmen. Der Verfasser handelt nach dem Grundsätze: Zeit ist Geld, und hat darum mit seiner Stoffverteilung die Zeit weife ausgenützt. A.

2. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 1

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
eschichie von Nord Hausen und dem Kreise „Grafschaft Dohenstein". Bearbeitet von Heinrich Heine. Zllglew yeiinlitgeschitztlilhes Ergiimngsw zur Jcntffitn Ceschitzte" von H. Weigand und A. Tecklenburg sowie zur Kefchichte bev 'Arovinz Sachsen von Heinrich Heine. !k Et Comstantei Hannover, Berlin Sw. \2, Hinüberstraße 18. ^ * Schützenstraße 29/30. Verlag von Larl Zheyer (Gustav ptior).

3. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 2

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Sin- denn der Mrgeschtechter Tage Der feste Grund nicht, d'ranf wir steh'n? Das Erdreich nicht, d'rin unser Keöensöanm Kewnßt und unbewußt myäht'ge Murmeln senket. Und das ihn fort und fort mit Uahrnng tränket Kis in des Wipfels Ktütenbanm? Ja. mehr noch: Was in Knft und Wehen Jemats in die Erscheinung trat, Ist's nicht für immer, nicht für uns geschehen, Grmnnt'rnng. Warnung. Trost und Aat? Und wer nun das Vergangene recht erkannt, Wird auch das Gegenwärtige durchschauen: Gr wird getrost mit doppett sich'rer Hand Am großen Kau der Zukunft bauen. O eibet.

4. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 3

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Morrvort. 5)a§ vorliegende Geschichtsbuchlein will dem Hause und der Schule dienen. Dem Hause und der Familie will es in aller Kürze zeigen, welchen Entwickelungsgang die geschichtlichen Verhältnisse unserer Gegend und der Stadt Nordhausen von den ältesten Zeiten bis aus die jüngste Gegenwart durchlausen haben. Den Schulen der Stadt Nordhausen und des Kreises Grafschaft Hohenstein will es den Stoff bieten, der aus Gründen der Zweckmäßigkeit und der Methode gefordert werden muß, um den Unterricht in der deutschen Geschichte heimatlich auszubauen, d. h. ihn durch Züge aus der Heimatgeschichte zu ergänzen und zu vertiefen, zu veranschaulichen und zu beleben. Denn nicht vor oder nach, sondern in und mit der Reichsgeschichte soll die Heimatgeschichte gelehrt werden, damit die Schüler auch im Geschichtsunterricht auf Schritt und Tritt merken, daß ihre Heimat in der Vergangenheit wie in der Gegenwart ein Stück des großen deutschen Vaterlandes war und ist. Durch eine solche Behandlung bekommt das abstrakte Geschichtsbild heimatliche Züge; wir versenken uns liebevoll in dasselbe, und der Gedanke: es waren unsere Väter, die hier kämpften, die hier arbeiteten, die sich hier zu Rat und That versammelten, verbreitet einen freundlichen Schein über das Ganze. Ganz besonders sind die kulturellen Verhältnisse der Heimat berücksichtigt. Der Stoff ist chronologisch geordnet, so daß die geschichtliche Gestaltung der wichtigsten Kulturverhältnisse einer Zeit in unmittelbarer Aufeinanderfolge dargestellt ist. Das Buch schließt sich dabei der „Deutschen Geschichte" von H. Weigand und A. Tecklenburg und dem „Ergänzungshefte für die Provinz Sachsen" von Heinrich Heine an; l*

5. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 4

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
doch sind sämtliche Stücke so gehalten, daß sie auch für sich allein verständlich sind oder im Anschluß an ein anderes Geschichtswerk gebraucht werden können. Das Inhaltsverzeichnis giebt Gelegenheit, einzutragen, mit welchem Stücke der „Geschichte der Provinz Sachsen" oder der „Deutschen Geschichte" das betreffende Stück der „Heimatgeschichte" unterrichtlich verwertet werden soll. Möge sich das Büchlein viele Freunde in Haus und Schule erwerben und dazu beitragen, daß mit der Kenntnis der Heimatgeschichte auch die Liebe zur Heimat, zum Vaterlande und zum Herrscherhause immer mehr wachse, blühe und zunehme! Nordhausen, im Dezember 1899. Per 'gterfaflser.

6. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 7

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
1. Unsere Heimat zur Urzeit. 1. Bor mehreren tausend Jahren hatte unsere Gegend noch ein anderes Aussehen als jetzt. Die ganze Niederung, die heute die goldene Aue heißt, war damals noch ein großer See, dessen nördliches User die Harzberge, dessen südliches Ufer der Kyffhäuser, der Paßberg und der Schern bildeten. Von den umliegenden Höhen stürzten die Flüsse herab in den See; besonders die Helme und die „wilde" Zorge führten ihm viel Wasser zu. Der Name „Zorge" bedeutet „ungestüm", „wild" und hängt mit unserem Wort „zornig" zusammen; daß die Zorge ihren Namen mit Recht führt, kann man noch jetzt sehen: wenn zur Frühlingszeit im Harze der Schnee schmilzt, braust sie in jugendlichem Übermute daher, wie zu alter Zeit, so daß sie kaum in ihrem Bette festgehalten werden kann. Ungeregelt trieb sie ihr Wasser dahin. Vom Harze herab führte sie ungeheure Mengen Kies mit sich und lagerte diese bei ihrem Einflüsse in den See ab; dadurch wurde die Mündung des Flusses immer weiter in den See hineingeschoben und dieser selbst immer mehr eingeengt. So gewaltig und unerschöpflich sind diese Kieslager noch heute, daß alle Eisenbahndämme unserer Heimat davon aufgeschüttet sind, und noch täglich ein Zug nach dem anderen den Kies zu Bahnbauten dorther holt. Bis nahe an den See reichte der Wald. Als man aber ansing, den Boden zu bebauen und den Wald auszuroden, verringerte sich der Wasserreichtum in den Flüssen, und allmählich verwandelte sich der See in einen Sumpf. Die Helme und Zorge, später zu einem Flusse vereinigt, flössen durch das Sumpfgelände nach Süden weiter. 2. Art den erhöhten Ufern des Sees befanden sich auch die ersten menschlichen Ansiedlungen in unserer Gegend. Spuren davon sind noch hier und da aufgedeckt. Beim Graben von Thon auf dem Hohenrode nördlich des Geheges bei Nordhausen stieß man auf zerbrochene und zerspaltene Knochen eines Riesenhirsches, dessen mächtige Geweihstangen in roher Art zu Meißeln oder Hämmern verarbeitet waren. In Hesserode fand man beim Brunnengraben unter dem Gartenboden eine Feuerstelle mit Asche und Holzkohlenresten. Am Südwestende des Petersberges in Nordhausen lagen Urnen und Scherben von Töpfen in der Erde. Zwischen Auleben und der Numburg bei Kelbra fanden sich mehrere Hünengräber mit Knochenresten und Bronceschmuckgegenständeu, ja ein vollständiger Schädel lag noch darin. Ebenso deckte man ans der Berges-

7. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 8

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
höhe bei Uthleben in einem Hünengrabe ein menschliches Skelett mit Stemwaffen, Thongefäßen und Schmuckgegenständen auf. 3. Einer späteren Zeit gehören die sogenannten Wallburgen an Um sich gegen feindliche Angriffe zu schützen, legten die damaligen Bewohner unserer Gegend auf hervorragenden Bergspitzen Befestigungen an, welche meistens ans Wall und Graben bestanden und zum Teil noch jetzt deutlich erkennbar sind. Hier bargen sie sich und ihr Vieh in Zeiten der Gefahr. Solche Wallburgen befanden sich auf dem Kohnstein und dem Mühlberge bei Niedersachswerfen, auf dem Burgberge bei Ellrich auf der Löwenburg bei Bleicherode, auf der Wöbelsburg bei Hainrode und auf der Hasenburg bei Buhla. 2. Die Kesredelung unserer Heimat. 1. Angehörige verschiedener deutscher Stämme ließen sich nach und nach in unserer Heimat nieder. Südlich und nördlich vom Harze und westlich bis an die Weser wohnten die Cherusker; diese gingen spater in dem Sachsenbunde aus. Von Süden her drangen die Hermunduren vor, die ganz Thüringen einnahmen und später nach Vermischung mit anderen Stämmen, z. B. mit den Angeln, den Hauptbestandteil der Thüringer bildeten. Auf dem fruchtbaren Boden der Flnßthüler entstanden die ältesten Wohnorte, wie Lohr-a, Nohr-a, Trebr-a. Der Endbuchstabe „a" ist eine Abkürzung von „aha“ und bedeutet Wasser. Im Helme- und Zorgethal endigen die alten Ortsnamen durchweg aus „ingen" ober „nngen", wie Schieduugen, Bliedungeu, Gratzungen, Pützlingen, Groß-und Klein-Wechsungen, Hörningen, Cleisingen. Vielfach sind diese Silben mit Personennamen verbunden und bedeuten alsdann, daß den Nachkommen der betreffenden Person die Ansiedlung eigen war. Häufig erscheinen sie auch in Verbindung mit Flußnamen, wie: Bodnngen — die Ansiedlung oder das Eigentum an der Bode, oder: Haferungen — das Eigentum oder der Besitz an der Hafer. Im Wipperthate endigen die alten Dorfnamen auf „leben": Pustleben, Wollersleben, Rüxleben; auch die beiden Dörfer Ober- und Mitteldorf hießen früher Ober- und Nieder-roldisleben; weiter nördlich kommt diese Endung mir noch bei zwei Dorfnamen vor, bei Gndersleben und Woffleben. Die Endung „leben" ist dem Thüringer Stamme eigentümlich; sie hat eine ähnliche Bedeutung wie unser Wort „bleiben", bezeichnet also einen Besitz, der einem Manne oder einem Geschlechte bleibt, ihm erblich gehört. Die Namen auf „stedt" und „Hausen" bezeichnen den Ort oder die Stätte, wo jemand sich angesiedelt oder ein Haus gebaut hat. Der Anfang der Orte Groß-und Klein-Werther reicht in die Zeit zurück, wo der kleine Höhenzug zwischen Werther und Sundhausen noch wie eine Insel oder ein Werder aus dem See oder dem Sumpse hervorragte. 2. Die Ansiedlungen bestanden zuerst aus einzelnen Gehöften; rings um diese breitete sich die Mark aus, welche die zu diesen Gehöften gehörenden Felder, Weiden und Wälder umfaßte. Die Bewohner einer jeden Mark bildeten eine Markgenossenschaft. Die benachbarten Mark-

8. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 9

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 9 Genossenschaften wurden durch den Markwald von einander getrennt. Reste solcher Markwälder sind noch im Kohnsteinwalde und im Kammerforst erhalten. 3. Jede Markgenossenschaft bildete einen besonderen Gerichtsbezirk. Spnren dieser alten Markgerichte haben sich noch an verschiedenen Stellen unserer Heimat erhalten. Ein Markgerichtsplatz war das „Wal" in Großwechsnngen. Das ist ein Hügel, der sich am Westende des Dorses erhebt und etwa 15 m Durchmesser hat: er steigt ziemlich steil 5 m hoch und trägt aus seiner abgeplatteten Oberfläche abermals einen Hügel, auf dem eine Linde steht. Ein anderer Gerichtshügel, „der Tempel" genannt, liegt in Mauderode in dem Garten des „alten Hofes", eines früheren Rittersitzes; auch dieser trägt eine mächtige Linde. Ein „Tempel" befindet sich ebenfalls in Clettenberg, wo auch ein alter Genchtsplatz war; es ist dies ein hochragender Gipsfelsen, dicht über der Burg. Ein anderes Wal liegt an der Heerstraße zwischen Branderode und Obersachswerfen; auch hier war also ein alter Markgerichtsplatz. 3. Der Helmegau und seine Uachbargaue. 1. Durch die zunehmende Besiedelung wurde der Grenzwald immer mehr gelichtet, und uach und nach vereinigten sich die benachbarten Marken zu einem größeren Ganzen. Das waren die Gane. Unsere Heimat bildete die westliche Hälfte des Helmeganes, der seinen Namen nach der Helme hat, und umfaßte das ganze Thal dieses Flusses. Er reichte im Osten bis Wallhausen, im Westen bis Tettenborn, im Norden bis über Benneckenstein hinaus, und im Süden bildete der Kyffhänserhöhenzug mit Paßberg und Schern die Grenze. Der südliche Teil unserer Heimat, das Wipperthal, bildete den Wippergau, und die Südwestecke, westlich von Bleicherode und Werningerode, gehörte zum Ohmfeldgau; der Höhenzng westlich von Kehmstedt bildete hier die Grenze zwischen Helme- und Ohmfeldgau. 2. Das Hauptgericht des Helmegaues, das Landding, wurde zu Nordhausen auf dem Rühmen abgehalten. Der Vorsitzende dieses Gerichts war der Gaugraf, der Graf von Clettenberg. ' Hier wnrde zu bestimmten Zeiten, in der Regel dreimal im Jahre, über schwere Verbrecher das Urteil gesprochen, und schwierigere Rechtsstreitigkeiten wurden hier geschlichtet. Kleinere Vergehen und Streitigkeiten wnrden an den alten Markgerichtsplätzen erledigt. 4. Wie Uordhausen entstand. 1. Ans dem Raume, wo jetzt Nordhausen steht, waren in alter Zeit mehrere Niederlassungen entstanden. Zuerst hatte sich am Südfuße des Frauenberges ein Dörfchen gebildet; die heutige Wassergasse kann als letzter Rest dieser ersten Siedlung betrachtet werden. Der Ort trng schon den Namen Nordhausen, zum Unterschiede von dem eine halbe Stunde weiter südlich entstandenen Orte Sundhausen, d. h.

9. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 10

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
10 — Südhausen. Eine zweite Siedlung, das alte Dorf, ist der Anfang des heutigen Stadtteils „Altendorf". Zwischen diesen beiden Niederlassungen war dann später eine dritte entstanden, die als „neues Dorf" bezeichnet wurde und in der heutigen „Neustadt" lag. 2. Die ersten Bewohner dieser Orte waren Thüringer; denn nach einer Sage soll der Thüringerkönig Merowig Nordhausen gegründet haben. Auch eine uralte Sinbe auf dem Geiersberge, die Merwigslinde, trägt den Namen diefes Königs. Wahrscheinlich war hier auf dieser Anhöhe über dem „alten Dorfe" der uralte Gerichtsplatz für diesen Ort, und wie jetzt etwas weiter den Berg hinab auf dem „Gehegeplatze" die Nordhäuser Bürger sich erholen und vergnügt sind, so saßen dort oben unter der Linde unsere Vorfahren im ernsten Gerichte zusammen, um Recht zu sprechen und die Frevler zu bestrafen. Die Versammlungen und Feste, die besonders die Schuhmacher bis ins achtzehnte Jahrhundert hier oben abhielten — denn Merowig soll eines Schuhmachers Sohn gewesen sein —, erinnern noch an jene alten Gemeindeversammlungen. 5. Me das Christentum in unsere Gegend kam. 1. Durch Bonisatius ist das Christentum auch in unsere Gegend gekommen. Die Sage erzählt von ihm, daß er auf dem Hülfensberge im Eichsfelde gepredigt, zu Lohra das Bild einer heidnischen Göttin zerstört, bei Dietenborn aus der Quelle, die daher auch Bonifatiusbrunnen heißt, die umwohnenden Heiden getauft, zu Ellrich auf dem Frauenberge die Marienkirche und zu Elende die Rosenkirche gestiftet habe. In der Gegend des heutigen Scharzfeld soll er dem bei einem Opfer versammelten heidnifchen Volke zugerufen haben: „So wahr ich mit dieser hölzernen Axt eine Kirche in diesem harten Felsen aushöhle, so gewiß ist die Macht unseres Gottes größer, als die eurer Götzen, und so gewiß werde ich auch unserem Glauben Eingang verschaffen in eure jetzt' noch so harten Herzen!" Er schlug zu, und siehe, die hölzerne Axt drang in den Felsen, und mit derselben haute er die jetzt noch vorhandene Steinkirche aus. Uralte Kreuze tragen noch hier und da seinen Namen, und kleine Versteinerungen im Muschelkalke, die Form und Gestalt von Münzen haben, nennt man heute noch Bonifatiuspfennige. 2. Bonifatins selbst ist allerdings nicht bis in unsere Gegend gekommen; aber seine Schüler und Missionare, die er aussandte, haben unseren Vorfahren das Evangelium gepredigt. Bonifatins selbst wirkte nur im eigentlichen Thüringen. Von Geismar, wo er die Donnereiche fällte, zog er in der Gegend zwischen Fnlda und Werra nördlich und auch östlich über die Werra hinüber. Bei Ohrdruf gründete er das erste thüringische Kloster. Seine Hauptstiftung ist aber Fulda. Von hier ans gründete er Hersfeld. Erfurt erhob er zu einem Bischofs- sitze ; doch war der Ort zum Unterhalte eines Bischofs noch zu klein; darum wurde das Bistum Erfurt, nachdem der erste und einzige Bischof mit Bouifatius bei den Friesen erschlagen war, mit Mainz vereinigt. Von Fulda und Hersseld gingen die Prediger nach Norden und sind

10. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 11

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 11 — auch in unsere Gegend gekommen. Alle die Gebiete, die sie für das Christentum gewannen, wurden dem Erzbistume Mainz unterstellt. Der Mainzer Sprengel reichte östlich bis Wallhausen und nördlich bis Zellerfeld; in dieser ganzen Gegend wirkten die Gehülfen des Bonifatius. In späterer Zeit verwechselte man diese mit ihm selbst und schrieb das, was die Prediger aus Fulda oder Hersseld gethan haben, ihm zu. 6. An- und Ausbau im Helmegau. Nach dem 8. Jahrhundert war die Zahl der Bewohner bereits so gewachsen, daß der angebaute Boden nicht mehr genügte. Nun mußte auss neue Wald ausgerodet und urbar gemacht werden. So entstanden die Orte, deren Namen auf „rode" endigen. Der erste Teil des Ortsnamens enthält sehr häufig den Namen desjenigen, der den Wald für den Anbau urbar gemacht und sich dort eine Wohnung gebaut hat, z. B. Branderode — Rodung des Hadubrand, Immenrode = Rodung des Jmmo, Günzerode = Rodung des Gunzelin. Diese Rodedörfer liegen meist auf der Höhe, seitab von den Flüssen und waren bei uns sehr zahlreich; viele von ihnen sind jedoch wieder eingegangen, weil der Boden, auf dem sie standen, zu unfruchtbar war. Eins derselben, Bleicherode, dessen Ursprung auch in diese Zeit fällt, ist dagegen zu einer Stadt angewachsen; der Name bedeutet „Rodung des Blicho". 7. Unsere Gegend Kommt unter die Herrschaft der Sachsenherzöge. 1. Das atte Thüringer Königreich war im Jahre 531 von den Franken und wachsen erobert worden. Die Sieger hatten sich in das üand geteilt, der nördliche Meil desselben, von der Unstrut bis an den Harz war den Sachsen zugefallen. Ursprünglich wohnten diese nördlich vom Harze, erst nach der Zertrümmerung des Thüringer Reiches batten sie ihre Grenzen nach Süden über dieses Gebirge hin erweitert. Dadurch war also auch unsere Gegend unter die Herrschaft der Sachsen-herzöge gekommen. Eine Anzahl Namen in unserer Heimat erinnert noch an sie, z. B. Sachsa, Ober- und Niedersachswerfen, Sachsenstein, -Lachsenbnrg, Sachsengraben. Die Sachsen redeten die platt- oder niederdeutsche Sprache, die noch heute nördlich vom Harze bis an die Nord-uni) Ostsee auf dem Lande als Umgangssprache dient. In unserer Gegend hat sich die plattdeutsche Mundart nur in den Harzortfchaften Bcnnecl'enftein, Sorge und Voigtsfelde erhalten, die erst zu der Sachsen-zeil entstanden und mit Angehörigen des Sachsenstammes bevölkert sind. o° großen Teil des bebauten Landes behielt der Sachsen- herzog für ]tch und ließ es von Wirtschaftshöfen beackern, die er hier u"d da an verschiedenen Stellen des Landes hatte. Einen solchen -Jlmrtichajtshof besaß er auch in der Nähe des altert Dorfes Nordhaufen. Wie auf einem heutigen Gutshofe wurden daselbst Pferde, Rindvieh,
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