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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 56

1918 - Paderborn : Schöningh
56 Nach Ablauf des Waffenstillstandes verweigerte er den Ungarn den Tribut. Diese fielen alsbald von neuem in Sachsen ein, wurden aber bei Riade (Riethburg a. d. Unstrut?) geschlagen (933). c) Unterwerfung der Elbslaven. Inzwischen hatte Heinrich den Mut und die Schlagfertigkeit seiner Krieger im Kampfe gegen die Slaven am rechten Elbufer erprobt. Auf der ganzen Elblinie wurden diese durch ihn zur Unterwerfung und Tributzahlung ge-zwungen. In diesen Kriegen eroberte er Brandenburg, die Hauptstadt der Heveller, und grndete im Lande der Dalemincier die Feste Meien; selbst die Bhmen brachte er zur Anerkennung seiner Ober Herrschaft. 2. Otto I. der rofoe (936973). Otto I. brachte den von seinem Vater angebahnten Plan, ein ein-heitliches Reich unter einer starken Knigsmacht zu begrnden, der Vollendung nahe. Er befestigte ferner die Herrschaft der die Slaven und leitete durch die Erneuerung der abendlndischen K a i f e r w r d e die fr die deutsche Kaiserzeit bedeutungs- und verhngnisvolle italienische Politik ein. Otto I., von seinem Vater zur Nachfolge empfohlen, wurde nach dessen Tode von den Groen des Reiches zum Könige erwhlt. Die Krnung, die Heinrich I. abgelehnt hatte, fand bei Otto durch den Erzbischof von Mainz zu Aachen statt. (Der Knigsschmuck: Schwert, Mantel, Zepter, Stab und Diadem.) Beim Knigsmahle in der Pfalz zu Aachen versahen die Herzge zum erstenmal die spter mit dem Namen Erzmter bezeichneten Dienste. a) Emprungen der Herzge, Ottos Familienpolitik. Da Otto die kniglichen Rechte weit entschiedener als sein Vater geltend machte, erweckte er bald Unzufriedenheit bei den Herzgen und in seiner eigenen Familie. Sein Halbbruder Thankmar, der sich von Otto benach-teiligt glaubte, emprte sich im Bunde mit dem Herzoge Eberhard von Franken. Nachdem Thankmar bei der Erstrmung der Eres-brg umgekommen war, verband sich Eberhard mit dem Herzoge Giselbert von Lothringen und Ottos jngerem Bruder Heinrich, der nach der Krone trachtete. Aber in einem Gefechte bei Andernach kamen beide Herzge um. Heinrich bequemte sich jetzt zum Frieden und erhielt Verzeihung. Doch bald zettelte er eine Verschwrung an und machte einen An-schlag auf das Leben des Knigs. Indes fein Vorhaben wurde entdeckt, und nochmals verzieh ihm Otto auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde (am Weihnachtsfeste 941).

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 4

1918 - Paderborn : Schöningh
4 Geschichte der Germanen im Altertum. Auerhalb des Hauses war eine eingegr ab ene H hle, die zur Aufbewahrung der Vorrte diente und den Hausbewohnern im Winter Schutz gegen Klte bot. Den Hofraum, welcher das Haus umgab, schlo ein Bretterzaun ein^essen Tor in der Nacht durch Riegel und Pflcke verschlossen wurde. Ebenso einfach wie die Wohnung war die Kleidung der Ger-manen. Ziemlich gleichartig war die Tracht der Männer und der Frauen. Im Hause trugen sie einen wollenen Mantel, der mit einer Spange oder einem Dorn zusammengehalten wurde. Sonst hllten sie den Oberkrper in, einen Pelzrock oder ein wollenes Wams, die Beine be-kleideten sie mit Hosen. Auch leinene Gewnder wurden getragen, die die Frauen mit rotem Besatz zu verzieren liebten. Die Fe schtzte man durch Lederschuhe, die aus einem Stck gearbeitet waren. Eine Kopfbedeckung hatten die Germanen im allgemeinen nicht. Die Kinder liefen daheim nackt umher. Das tgliche Leben in der Familie verlief im allgemeinen gleichfrmig. Nach dem Schlafe, den alle Familienglieder gern bis in den Tag ausdehnten, pflegte man zu baden. Darauf wurde das Frhstck eingenommen. Nach vollendetem Tagewerk war gegen Abend die Hauptmahlzeit. Als Speise dienten die Frchte des Feldes, das frische Fleisch der Haustiere und Wildbret, Milch und Kse, als berauschendes Getrnk Met und ein aus Gerste ober Weizen gebrautes Bier. Die Herden machten den Reichtum des einzelnen aus. Gezogen wurden bereits unsere smtlichen ntzlichen Haustiere: Rind, Schaf, Ziege, Schwein und Pferd. Der Ackerbau spielte noch eine untergeordnete Rolle. Vor allem bauten die Germanen die noch heute in Deutschland blichen Halmfrchte (Gerste, Weizen, Hafer, Roggen, Hirse, auch Spelt), daneben auch Hlsenfrchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), auer-dem schon frh Rben, Mohrrben und Zwiebeln. Die Hauswirtschaft, die Sorge fr das Vieh und die Bebauung des Feldes blieb den Frauen, Greifen und unfreien Knechten (Sklaven) berlassen. Letztere stellten auch die fr die Wirtschaft erforderlichen Gerte her. Die Frauen spannen und webten die Stoffe fr die leintften und wollenen Kleider, stellten die Kleidungsstcke her und hielten sie im Stande. Eine abgesonderte Gerverbttigfeit hatte sich unter den Germanen noch nicht entwickelt; nur das Schmiedehandwerk wurde schon gewerbsmig, auch von Freien, ausgebt. Der Handel war un-bedeutend. Nur in den renzbezirken, besonders an der rmischen Grenze, herrschte ein regerer Verkehr. Gegenstnde des Handels, der

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 58

1918 - Paderborn : Schöningh
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. da kurz vorher seine Gemahlin (die angelschsische Prinzessin Editha) gestorben war, mit Adelheid, die inzwischen aus ihrer Haft ent kommen war. Er gedachte durch Adelheids Hand sein Anrecht auf Italien, das er als das karolingische Erbe des deutschen Knigs ansah, zu verstrken. Fortan nannte er sich, wie einst Karl der Groe. König der Franken und Langobarden (951). Doch Berengar erhielt das Knigreich Italien als beut sches Lehen zurck. d) Ludolfs Aufstand (953), Ottos Kirchenpolitik. Lubolf frchtete nach der Vermhlung feines Vaters mit Abelheib, ihm knne die Thron folge verloren gehen. Er verbanb sich mit seinem Schwager, dem Her Zge Konrab von Lothringen, gegen den Vater. Aber ihr Aufstanb wrbe unterbrckt, und der König entsetzte bte Emprer ihrer Herzogtmer. In Schwaben stellte er das einheimische Stammesherzog tum wieber her; Lothringen wurde zuerst Ottos Bruder, dem Erz-bischof Bruno von Eln, zur Verwaltung bertragen, spter in Oberlothringen (an der Mosel) und Nieberlothringen (an der unteren Maas) geteilt und Stammesherzgen zurckgegeben. Mit seinem Herzogtum Sachsen belehnte Otto seinen Freunb, den Mark grasen Hermann Billung, den tapferen Vorkmpfer gegen die Slaven. Nur Franken behielt der König in feiner Verwaltung. Otto hatte erkannt, datz die Herzogsgewalt, selbst in den Hnden der nchsten Verwandten, eine dem Knigtum widerstrebende Macht bilde. Darum also gab er seine Familienpolitik auf, und er und feine nchsten Nachfolger suchten nunmehr auf anbere Weise die Herzog lichen Gewalten zu schwchen; sie setzten zur Verwaltung der kniglichen Gter in jebem Herzogtum einen Pfalz grasen ein, er richteten in einzelnen Herzogtmern Markgrafschaften ober be gnstigten mchtige Grasen geschlechter, ferner verringerten sie den Umfang mehrerer Herzogtmer (Lothringens, spter Bayerns) durch Abtrennung einzelner Teile. Vor allem hoben sie den Herzgen gegenber die hohe (Seist i ichfeit. Sie beschenkten Bistmer und Klster mit reichem Lanbbesitz und verliehen ihnen staatliche Rechte, das Zoll- und Mnzrecht, die Immunitt und andere Vorrechte; sogar ganze Grafschaften wurden den Bistmern berwiesen. Whrend die zur Erblichkeit gelangenden Grafen und Herzge aus Familien- und Sonderinteressen oft eine feind liehe Stellung gegen das Knigtum einnahmen, gewann dieses in den Bischfen und Reichsbten, da bei Erledigung einer Stelle der König

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 6

1918 - Paderborn : Schöningh
6 Geschichte der Germanen im Altertum. ansssigen Völker (Reiten) bestehend, ergnzte sich aus freigelassenen Unechten. 3. Die Sklaven oder R n echt e waren Shne von Unfreien, Kriegsgefangene oder ehemalige"freie, die ihre Freiheit durch Spiel verloren hatten. Sie hatten keine persnlichen Rechte und waren uerlich durch das kurz geschorene Haar gekennzeichnet. b) Die Verfassung. Die Staatsgewalt wurde in jedem Stammes-gebiet von der Versammlung der Freien ausgebt. Die Volks-Versammlung (thing, Ding, Mahl) trat zu bestimmten Zeiten, bei Neu- oder Vollmond, zusammen. Auer diesen echten" oder ungebotenen Versammlungen gab es noch auerordentliche oder gebotene (d. i. eingeladene). Jede ffentliche Versammlung wurde durch ein Opfer eingeleitet. Daher bernahmen die Priester auch die Leitung der Ver-sammlungen; sie geboten Schweigen, wenn ein Redner auftrat, sie konnten auch die Versammlung auflsen. Als Sprecher konnte jeder auf-treten. Die Annahme eines Vorschlages geschah durch Zusammenschlagen der Waffen, die Ablehnung durch Gemurr. Die Versammlung entschied der allgemeine Angelegenheiten, namentlich der Krieg und Frieden, whlte die Heerfhrer und auvorfteher (Huptlinge) und bte die Gerichtsbarkeit aus (siehe unter d). Jedes Stammesgebiet zerfiel in Gaue, die sich aus unbestimmt vielen Semeinben oder Dorff (haften zusammensetzten. Auch in den einzelnen Gauen fanden regelmige Versammlungen der Freien zur Handhabung der Rechtspflege und zur Beratung der besonderen An-gelegenheiten der Bezirke statt. Unterabteilungen der Gaue zu Zwecken des Heer- und Gerichtswesens waren die sog. Hundertschaften. Nur bei dem kleineren Teile der germanischen Stmme, vor allem bei den Ostgermanen, bestand bereits ein Knigtum. Doch war die Amtsgewalt des Knigs, der meist aus einem adligen Geschlechte erwhlt wurde, sehr beschrnkt. Er hatte neben der oberpriesterlichen Wrde im wesentlichen, wie anderwrts die erwhlten Huptlinge, das Vorsteheramt bei der Volksversammlung und im Gerichte. Die Anfhrung im Kriege wurde oft besonderen Heerfhrern bertragen. c) Familie und Eigentum. Die unterste und zugleich die lteste Gemeinschaft innerhalb des Stammes bildete die Familie. Sie wurde begrndet durch die Eheschlieung. Diese zerfiel in die Verlobung und die Heirat. Bei der V e r I o b u n g setzten der Freier und der Vater der Braut oder sein Stellvertreter fest, was der Brutigam diesem fr die bergabe der Tochter als Entgelt an Vieh und Waffen zu entrichten habe. Die Heirat wurde mit den beiderseitigen Verwandten als

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 7

1918 - Paderborn : Schöningh
7 Mes Fest (Hochzeit) gefeiert. Der Hausherr hatte der seine Familie ine fast unbegrenzte Macht. Seiner Schutzgervalt (Munt") unter-standen neben Weib und Kindern auch andere Verwandte und das Gesinde. Doch wurde das freie Verfgungsrecht des Hausherrn durch die Sitte beschrnkt, die insbesondere der Frau die Stellung als des Mannes Genossin in Arbeit und Gefahr einrumte. Jede Familie gehrte zu einem Verbnde von Blutsverwandten, der S i p p e. Diese war eine festumschlossene Einheit im Kriege und im Frieden. Die Gesippen bildeten im Heere gemeinsam die kleinste Ab-teilung. Im Frieden schtzte die Sippe ihre Angehrigen und hielt sie zu einer Wirtschaftsgenossenschaft vereinigt. Nur Haus und Hof, Ee-rate, Waffen und Herden waren nmlich Eigentum der Familien. Das Land aber gehrte der Sippe, aus der, als die Germanen sich an feste Wohnsitze gewhnt hatten, die Dorfgemeinde erwuchs. In alter Zeit hatte die Sippe einen jhrlich wechselnden Teil des ihr ge-hrigen Ackerlandes gemeinsam bebaut und die Ernte unter sich verteilt. Spter wiesen die Sippenltesten jhrlich den einzelnen Familien Acker-land an, und jede von ihnen bewirtschaftete ihren Landanteil und hatte allein Anspruch aus seinen Ertrag. Nach und nach trat an die Stelle der wechselnden Nutzung der Ackerlose die dauernde, erbliche Nutzung derselben Ackerstcke durch ein und dieselbe Familie; daraus entwickelte sich das Sondereigentum am Ackerland. Diesem stand jedoch auch weiterhin noch lange gemeinsames Eigentum der Gemeinde, die Allmende, gegenber. Zu ihr gehrte der nicht bebaute Teil der Feldmark und vor allem Wald und Wiese. Jeder freie Dorfinsasse hatte das Recht, sein Vieh auf die Ge-meindeweide zu schicken, seinen Bedarf an Holz aus dem Walde zu holen und innerhalb des Dorfgebietes zu jagen und zu fischen. Dieses Recht fate man mit dem auf dem Besitze des Bauernhofes beruhenden unter dem Namen Hufe zusammen. Spter gebrauchte man die Bezeichnung vornehmlich fr alles das, was zu einem Hofe gehrte, besonders fr die Gre der zugehrigen Flche Landes (1 Hufe = 30 Morgen = 7,6 ha). Die Bewirtschaftung des Bodens befand sich noch auf der sog. Stufe der F e l d g r a s w i r t s ch a f t, d. h. auf eine ein- oder mehrjhrige Bebauung des Ackers folgte eine ebenfalls mehrjhrige Brache und bloe Grasnutzung, wobei also immer nur ein kleiner Teil des Fruchtlandes unter dem Pfluge gehalten wurde. d) Die Rechtspflege. Neben der Beratung und Beschlufassung der gemeinsame Angelegenheiten lag den Versammlungen der Freien die Rechtspflege ob. Die Gauversammlung erledigte die einfachen

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 61

1918 - Paderborn : Schöningh
Das schsische Herrscherhaus 61 schwere Niederlage (982). Unter den Rstungen zu einem neuen Feldzuge starb er bald darauf zu Rom, nachdem er feinen dreijhrigen Sohn Otto hatte zum Könige whlen lassen. Auf die Kunde von der Niederlage Ottos in Italien erhoben sich die Slaven rechts der unteren Elbe (die Wenden) zum Auf -ft a n b, welcher der deutschen Herrschaft und dem Christentum in diesen Gegenden auf lange Zeit hinaus ein Ende machte. Fr Otto Iii. fhrte feine feingebildete und ftaatsfluge Mutter Theophano und nach deren Tode feine Gromutter Adelheid, vom Erzbischof Willigis von Mainz untersttzt, die vormund-fchaftliche Regierung. Heinrich der Znker, der auf die Vormund-fchaft als nchster mnnlicher Verwandter des jungen Knigs Anspruch machte, wurde durch die Rckgabe seines Herzogtums Bayern zufrieden-gestellt. Ottos Iii. Weltpolitik. Sobald der von dem kunstsinnigen Bern-ward, nachmals Bischof von Hildesheim, erzogene König fchon im fnfzehnten Lebensjahre fr mndig erklrt mar, zog er nach Italien. Da der ppstliche Stuhl gerade erledigt mar, fetzte Otto Iii. einen jugendlichen Vermandten, Gregor V., den ersten deutschen Papft, ein und lieh sich von ihm zum Kaiser krnen (996). Bei Gregors Tode erhob er seinen Freund, den gelehrten Franzosen Gerbert, als Silvester Ii. auf den ppstlichen Stuhl. Dieser bestrkte den jugendlichen Kaiser in feiner Begeisterung fr die Gre des alten Rom und in feiner Geringschtzung heimischen Wesens und mute ihn fr den Plan zu geroinnen, die rmische Weltherrschaft im engen Bunde mil dem Papsttum wiederaufzurichten und Rom zum Hauptfitze feiner Macht zu erheben. Bei dem Kaiser entwickelte sich damals durch die Bekanntschaft mit italie-nischen Einsiedlern eine ernste, schwermtige Stimmung. Als er im Jahre 1000 nach Dentschland zurckkehrte, wallfahrte er nach Gnesen zu dem Grabe seines Freundes, des Bischofs Ada lbert von Prag, der bei den heidnischen Preußen ein Opfer seines Bekehrungseifers geworden war. Zu dessen Ehre stiftete er das 4. Otto Iii. (9831002). Das schsische Herrscherhaus. _1. Heinrich I. ithankmar.) 2. Otto I. d. Gr. Heinrich, Bruno, Herzog von Bayern. Erzbischof von Cln. Ludolf, Herzog v. Schwaben. 3. Otto Ii Heinrich der Znker. 4. Otto Iii. 5. Heinrich Ii.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 9

1918 - Paderborn : Schöningh
Die Religion der Germanen. 9 Schild; das Fuvolk hatte auch Wurfspiee; Schwert, Brustharnisch und Helm waren wenig im Gebrauch. Die Hauptstrke der Germanen bestand im Fuvolk, der schwcheren Reiterei gaben sie durch beigemischte Futruppen grere Kraft. Hinter der Schlachtreihe war oft die Wagen-brg aufgeschlagen, von der herab die Weiber durch ihren Zuruf die Kmpfenden anfeuerten; sie erquickten die Ermatteten mit Speise und Trank, verbanden die Verwundeten und strzten sich oft selbst ins Schlachtgewhl. Der erste Angriff geschah mit ungestmer Heftigkeit und unter kriegerischem Gesnge. Aber da es den Germanen an nachhaltiger Ausdauer und kunstgerechter bung im Kampfe gebrach, so unterlagen sie in offener Feldschlacht meistens den kriegsgewandten und besser bewaffneten rmischen Truppen. Neben dem allgemeinen Heerbann bildeten sich besondere Freischaren, die sog. Gefolgschaften. Oft sammelte ein durch Tapferkeit hervorragender, unternehmungslustiger Huptling eine Schar junger Männer als Kriegsgefhrten um sich, zog mit ihnen auf Beute und Eroberung aus oder bot bei den hufigen heimischen Streitigkeiten einem kriegfhrenden Stamme, nicht selten auch den Rmern seine Dienste an. Dem Gesolgsherrn in jeder Gefahr treu beizustehen, galt als Ehrenpflicht, ihn zu berleben, wenn er in der Schlacht gefallen war, als die grte Schande. Diese treue Anhnglich-feit lohnte der Gefolgsherr durch freigebige Spendung von Waffen und Lebensunterhalt. 4. Die Religion der Germanen. Die sprlichen Kenntnisse, welche wir aus den lateinischen Schrift-stellern der die Religion der Germanen schpfen, werden besonders durch zwei alte islndische Sagensammlungen, die beiden Edda, ergnzt. Als^Ltter verehrten die Germanen ursprnglich persnlich ge-dachte Naturkrfte^denen man eine Beziehung zur Ttigkeit und zum Leben der Menschen beilegte. Der hchste, von allen Stmmen verehrte Gott war anfangs T i u oder Ziu. der Gott des leuchtenden, alles um-fassenden Himmels. Er war insbesondere auch Kriegsgott. Ihm zur Seite stand die gttlich verehrte nahrungspendende Erde, die als seine Gemahlin galt und Frija (d, h. Gattin) genannt wurde. Man verehrte sie an der See unter dem Namen Nerthus. Frhzeitig lste sich von dem Himmelsgotte Tiu der Gott des Donners, Donar (nordisch: Thor), ab. Man dachte sich ihn auf einem mit Bcken bespannten Wagen durch die Lfte fahren und im Blitze einen Hmmer auf die Erde fchleu-dem, welcher flugs wieder in feine Hand zurckspringt. Wodan (nordisch: Odin) war ursprnglich nur ein Dmon des Sturmes, aber allmhlich wurde er der Hauptgott der Germanen. Er ist der weit-lenkende Gott, der von seinem Thron durch eine ffnung des Himmels-

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 63

1918 - Paderborn : Schöningh
63 Zwei Urenkel einer Tochter Ottos des Groen und Konrads des Roten (f. 6. 57) den ersten Anspruch hatten, die beiden frnkischen Grafen Konrad der ltere und Ronrad der Jngere. Nach langem Schwanken einigten sich die Whler auf den lteren der beiden Vettern, der in Mainz gekrnt wurde. Er war ein tatkrftiger und strenger Herrscher, einer der machtvollsten Kaiser. b) Die Erwerbung Burgunds (1032). Das wichtigste Ereignis unter seiner Regierung ist die Erwerbung Burgunds. Der kinderlose König Rudolf Iii. von Burgund hatte seinen Neffen, den Kaiser Heinrich Ii., zum Erben seines Reiches eingesetzt. Als Heinrichs Nachfolger im Reiche machte Konrad Anspruch auf Burgund, während dem Erbrechte nach Konrads Stiefsohn. Herzogernftvonschwa-ben, ein nheres Anrecht hatte. Konrad hatte gegen eine dreimalige Emprung des Her-zogs von Schwaben zu kmpfen. Nach seiner zweiten Erhebung kam dieser auf die Feste Giebichenstein (unweit Halle) in Haft. Er wurde zwar bald wieder auf Frbitte der Kaiserin, seiner Mutter Gisela, in seine Ehren eingesetzt; aber da er an seinem Freunde Werner von K y b u r g nicht die Acht vollstrecken wollte, wurde er selbst gechtet und im Schwarzwalde mit vielen seiner Getreuen gettet. Nach Rudolfs Tode (1032) vereinigte Konrad das Knigreich Bur-gund mit Deutschland. c) Verschiebung der Ost- und der Nordgrenze. In glcklichen Kmpfen mit Polen eroberte Konrad Ii. die unter Heinrich Ii. preisgegebene Mark Lausitz zurck und zwang Polen und Bhmen zur Anerkennung der O b e r l e h n s h o h e i t. Dagegen trat er, um an der Nordgrenze des Reiches gesichert zu sein, an den ihm verbndeten König Knut (den Groen) von Dnemark (und England) die Markschleswig ab (1035), so da seitdem die Eider die Grenze bildete. Konrad. K. b. Burgund. Gisela, Rudolf Iii., Berta, Gem. Heinrich K. v. Burgund, Gem. Odo, d. Znker, Hz. v. Bayern. f 1082. Gr. v. Champagne. Heinrich Ii. Odo v. Champagne. Gerberga, Gem. Hermann Ii., Hz. v. Schwaben. I Gisela, 2. Gem. Ernst v. Schwaben. 3. Gem. Koni ad Ii., _deutscher K. (2.) Ernst, Hz. v. Schwaben.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 64

1918 - Paderborn : Schöningh
64 d) Innere Politik. Konrad Ii. machte in Deutschland und in Italien, wo er sich die lombardische und die K a i s e r k r o n e aufs Haupt setzen lieft, die Herrscherrechte mit Kraft geltend. Er sicherte seiner Familie die Krone, indem er seinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige whlen und krnen lieft. Der Knigsmacht gab er dadurch einen starken Rckhalt, daft er seinem Sohne die erledigten Herzogtmer Bayern und Schwaben bertrug, während er selbst gleich seinen Vor-gngern Franken verwaltete. Da die Lehen der groen Vasallen schon als erblich angesehen wurden, trat Konrad dafr ein, daft die Groften auch ihren Lehnsleuten hinwiederum die Erblichkeit zugestanden, und erhob fr Italien die Erblichkeit auch der niederen Lehen zum Gesetz. So schmlerte er die Macht der Groften und brachte die kleinen Vasallen auf die Seite des Knigtums. S 44. 2. Heinrich Iii. (10391056). a) Seine Machtstellung. Wied erum drohte die fr Deutsch-land gefhrliche Vereinigung von Bhmen und Polen, bic& mal von Bhmen aus. Aber Heinrich zwang in mehreren Kriegen den Herzog von Bhmen, feine Eroberungen herauszugeben und sich zu unterwerfen. In Ungarn, das unter der Regierung Stephans des Hei-1 i g e n sich (etwa feit 1000) dem Christentum zugewandt hatte, fetzte er den König, der von einer heidnischen Partei vertrieben worden war, durch Waffengewalt wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhngigkeit. Freilich hatte diese nicht lange Bestand. Heinrichs Schtzling ward bald von der Gegenpartei ermordet; den Nachfolger suchte Heinrich vergebens zur Lehnspflicht zu zwingen. Zur Zeit der Abhngigkeit Ungarns erreichte das deutsche Reich seine grftte Aus behnung. Es bestand aus den drei verbundenen Knigreichen Deutschland, Italien und Burgund und hatte die Lehnshoheit der die drei Lnder Polen, Bhmen und Ungarn. In den sddeutschen Herzogtmern Bayern und Schwaben setzte Heinrich Iii. wieder Herzoge ein, wohl um starke lokale Gewalten zum Schutze des inneren Friedens und gegen die Ungarn zu schaffen. b) Die Kirchenpolitik Heinrichs Iii. In Rom war durch inneren Zwiespalt in der Kirche ein Schisma (Spaltung) entstanden, da drei geistliche Wrdentrger den Anspruch erhoben, der rechtmssig gewhlte Papst zu sein. Diese Wirren zu beseitigen, zog Heinrich (1046) nach Italien. Auf einer Kirchenversammlung zu Sutri wurden alle drei Ppste abgesetzt. Um fr die Folge der Wahl unwrdiger

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 65

1918 - Paderborn : Schöningh
Das frnkische Herrscherhaus. 65 Kirchenhupter vorzubeugen, lie der König sich die entscheidende Stimme bei der Papstwahl bertragen. Die Synode zu Sutri be zeichnet den Hhepunkt der kaiserlichen Macht dem Papste gegenber. Heinrich lie dann einen D e u t s ch e n als Clemens Ii. z u m Papste whlen-und erhielt von ihm die Kaiserkrone. Spter setzte er noch dreimal Deutsche auf den ppstlichen Stuhl. Ebenso wie Kaiser Heinrich Ii. folgte er den von dem Kloster zu Clugny ausgehenden Anregungen und war eifrig auf die Hebung der Kirchenzucht bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Eluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber die Kirche auch von aller staatlichen Gewalt unab-hngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar. Auf die Anregung der Cluniacenfer wurde im westfrnkischen Reiche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehdewesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so bestimmte der Gottesfriede, da in der Hlfte der Woche (von Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während ge-wisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle. 3. Heinrich Iv. (10561106). a) Die vormundschaftliche Regierung (10561065). Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichsverweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und bertrug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Ottovvnnvrdheim verlieh sie Bayern. Aber vergebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Unmndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlie-lich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischosannovon Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichsregierung mute er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischosadalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnf^ zehnjhriger (1065) fr mndig erklrt. Stein, Geschichte. C. Iv 5
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