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1. Alte Geschichte - S. 4

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 4 — toorfen. Nach ihnen zerfiel Ägypten in 12 Königreiche (Dode-karchie), welche aber Psam m et ich mit Hilfe griechischer Söldner wieder zu einem vereinigte (670). Sein Sohn Necho beförderte Handel und Schiffahrt. Auch machte er den Versuch, den Nil durch einen Kanal mit dem roten Meere zu verbinben. Er brang erobernb bis an den Euphrat vor, würde aber 605 bei Gurcefium von, Nebukabnezar geschlagen. Unter Psammenit würde enblich Ägypten durch den Perserkönig Kambyses 525 erobert und zur persischen Provinz gemacht. 2. Die Phönizier. Das größte und berühmteste Han-belsvolk des Altertums waren die Phöui zier. Sie bewohnten den schmalen, 200 km langen und 40 km breiten, von Syrien und Palästina begrenzten Küstenstrich am Mittelmeere, von dem übrigen Asien durch den Libanon und Antilibanon getrennt. Ihre Hauptstäbte waren Sibon (der älteste Sohn Kanaans) und Tyrus. Das Laub war felsig und gestattete weder Viehzucht noch Ackerbau. So sahen sich die Phönizier auf das Meer gedrängt. Sie fuhren des Handels wegen an der Küste des Mittelmeeres dahin, zunächst nach Kleinasien und den griechischen Inseln. Als aber auch die Griechen handelsmächtig wurden, besuchten sie weiterhin alle Küsten des Mittelmeeres bis zu den Säulen des Herkules (der Meerenge von Gibraltar). In Spanien fanden sie ungeheuere Mengen Silber. Dann fuhren sie um Spanien herum nach England, wo sie Zinn eintauschten, und weiter durch die Nordsee bis an die preußische Küste, wo sie den glänzenden Bernstein holten, den man höher als Golb schätzte. Auf dem persischen und arabischen Meerbusen brachten sie die Schätze Indiens herbei. Durch List suchten sie sich im Besitz dieses gewinnreichen Handels zu erhalten. So erzählten sie, das Meer sei hinter Spanien so dick wie Gallerte und Seeungeheuer drohten den Schiffen Verderben. Wagte es dennoch ent Schiff, ihnen zu folgen, so führten sie dasselbe auf Sandbänke und überließen es dem Untergänge. Auf diesen Fahrten legten die Phönizier überall Kolonien an als Absatzplätze für ihre Produkte. Die wichtigsten derselben waren auf Cypern, Kreta, Kleinasien, Sizilien, Korsika, in Spanien, wo sie Gades (Cadix) und Tartessus gründeten, und in Nordafrika, wo Karthago durch Dido gegründet wurde. Doch nicht bloß zu Wasser, auch zu Laube trieben die Phönizier durch Karawanen Handel nach Norben, Osten und ©üben. Sie verstauben es balb, ihre Waren, die sie in den

2. Alte Geschichte - S. 6

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 6 — so daß der Prophet Jesaias sagen konnte: „Ihre Kaufleute sind Fürsten, ihre Krämer die Herrlichsten im Lande;" aber ihr Reichtum lockte die kriegerischen Nachbarn herbei. Es gingen daher die Weissagungen Hesekiels und Jesaias in Erfüllung : „Aufs Meer strecket Gott deu Arm und Reiche beben; Verderben trifft, so will es Gott, Phöniziens Städte! Du beraubtes Sidou, jauchzest nicht mehr, und deine Feste, o Tyrus, wird zerstört!" Um das Jahr 600 v. Chr. kam der Babylonier Nebnkadnezar und eroberte ihre Hauptstädte Sidou und Tyrus. Zwar bauten sich die Tyrer auf einer nahegelegenen Insel an, doch mußteu sie 332 dem heranziehenden Alexander erliegen. Tyrus wurde zwar nochmals aufgebaut, aber der Welthandel zog sich nach Alexandrien, der von Alexander an der Mündung des Nil in Ägypten neugegründeten Stadt. Die Religio» der Phönizier war Sterndienst. Sie verehrten den Sonnengott Baal. 2. Cyrus. 1. Cyrus und Astyages. Die Perser, ein kräftiges Gebirgsvolk, bewohnten das Land im Nordosten des persischen Meerbusens. Sie waren unter die Herrschaft der Affyrer und ans dieser in die der ihnen verwandten Meder geraten, welche nördlich von ihnen wohnten. Ans dieser Knechtschaft rettete sie Cyrus und wurde dadurch der Stifter des persischen Reiches. Astyages, der letzte König von Medien, der um 600 v. Chr. lebte, hatte eine Tochter, namens Man deine. Einst träumte Astyages, seine Tochter werde einen Sohn erhalten, welcher erst ihn vom Throne stoßen, dann ganz Asien unterjochen werde. Hierüber erschrak der König. Um die Erfüllung des Traumes zu verhindern, verheiratete er seine Tochter an einen armen Perser, Kambyses. Als nun Mandane wirklich einen Sohn bekam, ließ er das Kind holen und gab es einem seiner Hofbeamten, Harpagns, mit dem Befehle, dasselbe zu töten. Doch dieser hatte Mitleid mit dem unschuldigen Kinde; er übergab es einem Hirten, um es im wildesten Gebirge auszusetzen. Der Hirt ließ sich von seiner Frau, deren Kind eben gestorben war, bewegen, das tote Kind auszusetzen und jenes zu erziehen. Kräftig und in voller Schönheit wuchs Cyrus heran unter seinen Gespielen. Als er 12 Jahre alt war, wählten ihn einst

3. Alte Geschichte - S. 14

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
s von Athen. Thesens zog aus und erlegte ihn. Bald leistete er den Athenern einen noch wichtigeren Dienst. Der mächtige König Minos in Kreta, dem die Athener einen Sohn getötet hatten, war mit Heeresmacht gekommen und hatte die Athener gezwungen, ihm einen jährlichen Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungsrauen zu schicken. Diese wurden in das Labyrinth geworfen, ein großes Gebäude mit vielen Jrrgängen, wo ein Ungeheuer, der Miu o taurus, halb Mensch und halb Stier, sie verzehrte. Jetzt sollte dieses Opfer wieder nach Kreta abgehen. Da gesellte sich Thesens zu den Jünglingen, die dem Opfertode geweiht waren. Der Vater willigte nur ungern iu die Abreise des Thesens. Dieser versprach, im Fall er siegreich zurückkehrte, anstatt des schwarzen Segels ein weißes aufzuziehen. Das Schiff kam in Kreta an. Der heldenmütige Theseus gewann die Liebe der Königstochter Ariadne. Sie gab ihm heimlich einen Knäuel, dessen Fadeu, am Eingänge des Labyrinths befestigt, ihn sicher wieder aus den Jrrgängen leiten würde. Er erlegte das Ungeheuer, woraus Minos den Tribut erließ. Theseus verließ Kreta und nahm Ariadne mit. Als sich der Held der Heimat nahte, vergaß er, statt des schwarzen Segels ein weißes auszuziehen. Der Vater hatte auf einem Felsen am Gestade des Meeres mit Sehnsucht die Rückkehr des Schiffes erwartet. Als er das schwarze Segel sah, stürzte er sich voll Verzweiflung in das Meer, das den Namen des Ägeischen erhielt. Die Athener erkannten nun Theseus als ihren König an. Die Bürger der Landschaft Attika lebten damals in zwölf voneinander getrennten Ortschaften, von denen jede ihre eigene Verwaltung und Gerichtsbarkeit hatte. Theseus machte den Bewohnern der Landschaft den Vorschlag zu einer Vereinigung, indem er viele von feinen königlichen Rechten abtrat. So kam die Vereinigung aller Bewohner zu einem Volke und in einer Stadt unter einer Gerichtsbarkeit zustande, wodurch der Grund zu der spätern Macht Athens gelegt wurde. Obschou Theseus das Volk weise regierte, so wurde er doch von einer feindlichen Partei beim Volke verdächtigt. Er ging daher in die Verbannung zum König Lykomedes aus der Insel Skyros. Dieser führte ihn einst auf eine Felsenspitze, angeblich um ihm seine Ländereien zu zeigen. Als aber Theseus sich umschaute, stürzte ihn Lykomedes ins Meer. — Die Athener bereuten bald ihre Undankbarkeit, bauten dem Theseus Tempel und Altäre und holten später seine Gebeine von der Insel Skyros

4. Alte Geschichte - S. 57

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
Arznei. Sein edles Vertrauen wurde herrlich belohut, denn schon am dritten Tage stand er wieder gesund an der Spitze seines jubelnden Heeres. Indes war der Perserkönig Darius Kodomaunus mit einem Heere von 600000 Mann vorgerückt. Bei Jssus, in dem südöstlichsten,, Winkel Kleinasiens, trafen die Heere zusammen. Trotz der Übermacht der Perser war der Sieg Wiederaus Alexanders Seite (333). Darius floh so eilig, daß er Wagen, Mantel und Waffen zurückließ. Das ganze Lager der Perser fiel in die Häude der Sieger, und mit ihm die Mutter, die Gemahlin, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn des Darius. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, denn sie glaubten, Darius wäre tot. Alexander aber tröstete sie und versicherte ihnen, daß Darius noch lebe. Er behandelte sie mit der größten Teilnahme und Achtung. 3. Zug nach Ägypten. Nun zog Alexander, unbekümmert um Darius, längs der Küste hinab nach Süden, eroberte Syrien und Phönizien und zerstörte die Stadt Tyrus, welche ihm den Einzug verwehrt hatte. Sieben Monate mußte er die Stadt belagern, dann ließ er einen Damm vom Festlande nach der Insel bauen und eroberte sie (332). Auf seinem weitern Zuge eroberte er Palästina, wo er zu Jerusalem dem Jehova ein Opfer brachte, und kam nach Ägypten. Der Weg durch dieses Land glich einem Triumphzuge; des persischen Joches müde empfingen alle frohlockend den Sieger. Er gewann die Liebe der Ägypter dadurch, daß er die Sitten und Religion des Landes bestehen ließ und den Göttern opferte. Dann fuhr er den Nil hinunter und legte auf einer der westlichen Nilmündungen eine Stadt an, die er nach seinem Namen Alexandria nannte und welche für das zerstörte Tyrus bald Sitz des Welthandels wurde. Von Ägypten aus unternahm Alexander noch einen Zug in die lybische Wüste zum Orakel und Tempel des Jupiter Ammon. Nach unsäglichen Schwierigkeiten kam er auf die Oase, wo das Heiligtum lag, und die Priester erklärten ihn für einen Sohn des Jupiter. 4. Ende des Perserreiches. Nun wendete sich Alexander, durch neue Kriegsvölker verstärkt, im Jahre 331 nach Asien zurück, um abermals den Darius zu verfolgen. Er zog durch Syrien bis über den Euphrat und Tigris. Da kamen Gesandte des Darius, welche eine ungeheure Summe als Lösegeld für die hohen Gefangenen boten, ferner alles Land vom Euphrat

5. Alte Geschichte - S. 16

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 16 — zusammenkam. Lange schon lagen die Schiffe zur Abfahrt gerüstet im Hafen, aber anhaltende Windstille hielt die Harrenden zurück. Da brach Unzufriedenheit im griechischen Heere aus. Um die Ursache der ungünstigen Winde zu erfahren, wurde Kalchas, der Wahrsager, aufgefordert, feiuemeinung zusagen und ein Mittel anzugeben, wie dem Übel abgeholfen werden könnte. Der Seher verkündigte, daß Artemis, die Göttin der Jagd. erzürnt sei, weil Agamemnon die ihr heilige Hindin erlegt habe, und daß der Zorn der Göttin nur durch den Opfertod der Jphigeuia, der Tochter Agamemnons, versöhnt werden könnte. Dieser mußte dem Verlangen der Fürsten nachgeben, und Odysseus ging nach Argos und lockte die Jungfrau aus den Armen ihrer Mutter unter dem Vorwande, daß sie im Lager mit Achilles, dem Tapfersten der Griechen, vermählt werden sollte. Schon stand die Jungfrau vor dem Opferaltar, schon zuckte der Priester das Schwert, sie zu durchbohren: da erbarmte sich Artemis der Unschuldigen, hüllte sie in eine dichte Wolke und führte sie nach Tauris, wo sie dieselbe zu ihrer Priesterin machte. An ihrer Stelle fand man am Altar eine weiße Hindin. Die Göttin war versöhnt; ein günstiger Wind schwellte die Segel der Schiffe, die nun glücklich an der feindlichen Küste landeten. Doch schon vor ihrer Abreise sollten die Griechen durch ein ungünstiges Vorzeichen an die lange Dauer des Krieges gemahnt werden. Bei dem Opfer schoß unter dem Altar ein greulicher Drache hervor, schwang sich auf einen über den Altar ausgebreiteten Platanenbaum, verschlang acht junge Sperlinge mit ihrer Mutter und wurde sofort von Zeus in einen Stein verwandelt. Dieses Zeichen erklärte Kalchas wegen der Zahl neun dahin, daß die Griechen neun Jahre vor Troja liegen und erst im zehnten die Stadt erobern würden. 3. Kampf vor Troja. Troja war eine stark befestigte Stadt in Kleinasien, welche die Griechen nicht beim ersten Angriff erobern konnten; sie mußten zu einer förmlichen Belagerung schreiten. Bald gingen ihnen die Vorräte aus, und sie sahen sich genötigt, Abteilungen des Heeres abzusenden, um durch Plünderung der naheliegenden Inseln und Küsten dem Mangel abzuhelfen. _ Die Trojaner hatten inzwischen ihre Bundesgenossen zu sich gerufen und leisteten tapfern Widerstand. Die Griechen schlugen ein befestigtes Lager auf, das aus hölzernen, mit Rasen oder Schilf bedeckten Hütten bestand. Die Anführer kämpften auf Streitwagen, die mit zwei oder drei Rossen bespannt waren.

6. Alte Geschichte - S. 59

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 59 — weiter. Alexanders Reiter fanden den Darms, mit Blut und Staub bedeckt, iu den letzten Zügen. Er bat sie um einen Trunk Wasser, und ein Macedonier brachte ihm solches in seinem Helme. Erquickt sprach der Unglückliche: „Freund, das ist das höchste meiner Leiden, daß ich deine Wohlthat nicht vergelten kann. Aber Alexander wird sie dir vergelten. Ihn mögen die Götter für die Großmut belohnen, die er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern erwiesen hat. Ich reiche ihm durch dich meine Hand." Nach diesen Worten verschied er. Eben jetzt kam Alexauder selbst herangesprengt. Tiefbewegt breitete er seinen Mantel über den Leichnam und ließ ihn nach Persepolis bringen, wo er in der königlichen Gruft feierlich beigefetzt wurde. Dauu brach er schnell wieder auf, um den schändlichen Mörder zu versolgeu; er ruhte nicht eher, bis er seiner habhaft wurde. Bessus, der sich zum Köuig hatte ausrufen lasten, wurde hingerichtet. Nachdem Alexander Herr des ganzen weitläufigen Perserreiches geworden war, suchte er die Macedonier und Perser miteinander zu verschmelzen. Er heiratete die schöne Perserin Roxane, nahm persische Tracht und Sitte an und verlangte, daß man nach morgenländischer Art vor ihm niederknien sollte. Dadurch erregte er aber die Unzufriedenheit der Macedonier; ja es entstanden Verschwörungen gegen sein Leben. Alexander hörte es gern, wenn er gelobt wurde. Einst bei einem Schmause erhoben Schmeichler die Thaten Alexanders über die glänzendsten Thaten der Vorzeit. Nur Klitus, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte, erhob Philipp über Alexander. Dieser brannte vor Zorn; man führte den Klitus hinaus. Dach er trat wieder eiu und behauptete seine Aussage. Da geriet Alexander in Wut, riß einem Trabanten die Lanze ans der Hand und durchbohrte seinen Lebensretter. Die schreckliche That hatte den König augenblicklich zur Besinnung gebracht. Er verschloß sich drei Tage lang, ohne Speise und Trank zu genießen, in sein Zelt und rief unaufhörlich: ,,Klitus, Klitus!" Endlich gelang es seinen Freunden ihn zu beruhigen und dem Heere wiederzugeben. 5. Zug nach Indien. Alexanders Eroberungsgedanken gingen noch weiter. Um die Weissagung des gordischen Knotens zu erfüllen, brach er im Jahre 327 zu einem Zuge nach Indien aus. Unter steten Kämpfen auf höchst beschwerlichen Märschen drang er über den Indus bis an den Hydaspes vor. Hier verteidigte sich der König Porus mit großer Tapferkeit, fiel aber

7. Alte Geschichte - S. 18

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 18 — des Lykomedes griffen nach den Schmucksachen, Achilles nach den Waffen. Dadurch verriet er sein Geschlecht und folgte dem Odysseus willig zum Kampse. Achilles war der furchtbarste Feiud der Trojaner; er allein verwüstete dreiundzwanzig Städte. Im zehnten Jahre des Kampfes aber entstand zwischen ihm und dem Völkerfürsten Agamemnon ein heftiger Streit wegen der schönen Sklavin Briseis als Beute, der damit endigte, daß sich Achilles mit den Scharen seiner Myrmidonen, die er aus Thessalien hergeführt hatte, von den übrigen Griechen trennte. Er lag im Zelte, vertrieb sich mit den Klängen der Zither die Zeit und schaute ruhig dem Kampfe in der Nähe des griechischen Lagers zu. Vergebens waren die Worte des beredten Odysseus; in wenigen Tagen wollte er in seine Heimat zurückkehren. Da zog Patroklus in der Rüstung seines Freundes Achilles gegen die Troer zum Streite. Diese glaubten den Achilles selbst zu schauen, flohen nach der Stadt oder wurden niedergestreckt. Doch zu weit ließ er sich von seiner Kampflust fortreißen: der gewaltige Hektor, Paris Bruder, selbst stellte sich ihm entgegen, und Patroklus erlag ihm im Streit. Als Achilles die Leiche des treuen Gefährten sah, ward es Nacht vor seinen Augen, mit beiden Händen griff er nach dem schwarzen Staube und bestreute Haupt, Antlitz und Gewand. Dann warf er sich, so riesig er war, zu Boden und raufte sich das Haupthaar aus, und sein Jammergeschrei schallte so fürchterlich in die Lüfte hinaus, daß seine Mutter die Stimme des Weinenden vernahm und zu ihrem Sohne eilte. Hier hörte sie sein Leid und seinen Entschluß, den gefallenen Freund zu rächen. Da aber seine Rüstung in Hektors Händen war, begab sich die Meergöttin selbst in die Wohnung des Hephästns, des Schmiedegottes, der auf ihre Bitten dem Achilles eine neue, prächtige Rüstung verfertigte. Diese brachte die Göttin ihrem noch immer klagenden Sohne. In der Volksversammlung versöhnte sich Achilles mit Agamemnon, und nun zog das Heer in die Schlacht. Achilles wütete, seine Rosse trabten stampfend über Schilde und Leichname dahin, und die Achse seiner Wagenräder troff von Blut. So drängte er die Fliehenden in den Strom Skamander und stürzte sich mit dem Schwert ihnen nach. Bald rötete sich das Wasser von Blut, seine Hände wurden starr vom Morden. 5. Hektors Tod. Immer näher kam Achilles geschritten, dem Kriegsgott an furchtbarer Herrlichkeit gleich;

8. Alte Geschichte - S. 61

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 61 — Aber Alexanders Riesenpläne sollten nicht zur Ausführung kommen. Durch übermäßige Anstrengungen und durch Un-mäßigkeit und Schwelgerei hatte er seinen Körper zerrüttet. Mit einem Feldzugsplane gegen Arabien beschäftigt, erkrankte er an einem liitzigen Fieber. Seine Feldherren standen trauernd an seinem Krankenlager und reichten ihm die Hand. Als man den Sterbenden fragte, wen er zu seinem Nachfolger bestimme, antwortete er: „Den Würdigsten." Er starb 323 v. Chr. in seinem dreiunddreißigsten Jahre. Da Alexander keine Thronerben hinterließ, so zerfiel das Weltreich m mehrere kleine Reiche, um welche seine Feldherren lange und blutige Kriege führten. Die wichtigsten waren: Ägypten, Syrien und Macedomen. Iii. Die römische Wett. 8. Tie Gründung Roms. 1. Rornnlus und Remus. Nach der Zerstörung Trojas flüchtete Äneas nach Italien. Dort gründete sein Sohn Askanius die Stadt Alba longa. Aus dieser sollte die Gründung der Stadt Rom hervorgehen. Einer der Könige von Albalonga hinterließ zwei Söhne: Nnmitor und Amulius, welche gemeinschaftlich über Alba herrschen sollten. Der herrschsüchtige Amulius stieß aber seinen älteren sanften Brnder Nnmitor vom Throne, tötete dessen Sohn und machte die Tochter desselben, Rhea Sylvia, zurpriesteriu der Vesta (Vestalin), so daß sie unvermählt bleiben mußte. So glaubte Amulius vor der rächenden Nachkommenschaft des Nnmitor sicher zu feiit-Nun wurde aber Rhea Sylvia heimlich die Gemahlin des Kriegsgottes Mars und gebar ihm die Zwillingsknaben Romnlus und Remus. Der Oheim befahl, die Mutter ins Gefängnis, die Kinder in den Tiber zu werfen. Die königlichen Diener legten die Kinder in eine Wanne und fetzten biefe ans das Wasser des Tiber, das eben ausgetreten war. Die Wanne blieb an einem Feigenbäume hängen, und als^ sich das Wasser verlaufen hatte, blieb sie auf dem Trockenen stehen. Da kam, durch das Wimmern der Kinder angelockt, eine Wölfin daher

9. Alte Geschichte - S. 20

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 20 — seiner Rechten schwenkte. Sein Auge dnrchspähete den Leib Hektors, forschend, wo etwa eine Wunde haften könnte. Da fand er alles blank von der Rüstung umhüllt: nur wo Achsel und Hals das Schlüsselbein verbindet, erschien die Kehle ein wenig entblößt. Dorthin lenkte Achilles schnell besonnen seinen Stoß und durchstach ihm den Hals so mächtig, daß die Lanzenspitze zum Genick hinausdrang. Hektor sank nieder; aber der Speer hatte ihm nicht die Kehle durchschnitten; schwer atmend flehte der Liegende: „Ich beschwöre dich, Achilles, bei deinen Eltern, laß mich nicht bei den Schiffen der Danaer, entsende meinen Leib nach Troja." Aber Achilles schüttelte sein fürchterliches Haupt und sprach: „Beschwöre mich nicht bei meinen Eltern, du Mörder meines Freundes! Niemand soll dir die Hunde verscheuchen von deinem Haupt, und wenn auch Priamus dich mit Gold aufwiegen wollte!" — „Ich kenne dich", stöhnte Hektor sterbend, „dein Herz ist eisern! Aber denk an mich, wenn die Geschosse Apollos am Mischen Thor dich treffen!" Mit dieser Weissagung verließ Hektors Seele den Leib. Achilles aber ries der fliehenden nach: „Stirb du, mein Los empfang' ich, wenn die Götter wollen." Nun zog er die Rüstung ab von dem Leibe des Gemordeten, durchbohrte ihm au beiden Füßen die Sehnen zwischen Knöchel und Fersen, durchzog sie mit Riemen, band sie am Wagensitze sest, schwang sich in den Wagen und trieb seine Rosse mit der Geißel den Schiffen zu, den Leichnam nachschleppend. Staubgewölk umwallte den Geschleiften, sein Haupt zog mit zerrüttetem Haar eine breite Furche durch den Sand. Von der Mauer herab erblickte seine Mutter das grauenvolle Schauspiel, warf deu Schleier ihres Hauptes weit von sich und sah jammernd ihrem Sohne nach. Auch der König Priamus weinte und jammerte; das Geheul der Trojaner hallte durch die ganze Stadt. Der alte König wollte dem Mörder seines Sohnes nach. Er warf sich zu Boden und rief: „Hektor, Hektor! Alle anderen Söhue, die mir der Feind erschlug, vergesse ich über dir! O wärest du doch in meinen Armen gestorben!" Andromache, Hektors Gemahlin, hatte von dem Unglück noch nichts vernommen. Ruhig saß sie in einem der Gemächer des Palastes und durchwirkte ein schönes Purpurgewand mit bunter Stickerei. Sie rief eben einer der Dienerinnen, einen großen Dreifuß aus Feuer zu stellen, um ihrem Gemahl ein wärmendes Bad vorzubereiten, wenn er ans der Feldschlacht käme. Da vernahm sie vom Turme her Geheul und Jammergeschrei.

10. Alte Geschichte - S. 63

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
- 63 — später aus mehr Mitgliedern bestand. Sie sollten mit dem Könige das Wohl des Volkes beraten und die Vater (patres) des gemeinen Volkes sein. Daher nannte man auch ihre Nachkommen Patrizier, während die gemeinen Burger Plebe-ier aenannt wurden. Tann teilte Romulus die stadt m drei Bezirke, Tribns, jede Tribus in zehn Kurien. Nach diesen Kurien mußten sich die Bürger auf dem Volksplatze (Forum) versammeln, um über Angelegenheiten der Gemeinde zu beraten. Um die Zahl seiner Unterthanen zu vermehren, eröffnete Romulus eine Freistätte (Asyl), wohin jeder verfolgte Unglückliche jeder heimatlose Verbannte und Verbrecher sich retten durfte Hierdurch erhielt die Stadt einen bedeutenden Zuwachs an Männern. Aber nun fehlte es an Frauen. Um diese zu erhalten, schickte Romulus au die benachbarten Volker Gesandte und ließ sie bitten, sie möchten ihre Töchter den römischen 2jiännern §ur ($i)e geben. §lber die ©efctnbten tour den t)öyni|Cy zurückgewiesen. Nun veranstaltete Romulus glänzende r^est-ipiele zu Ehren des Neptun, wozu er die benachbarten Volker einladen ließ. Diese, und unter ihnen besonders die Labiner, kamen zahlreich mit Weibern und Kindern herbei, ^ie-spiele begannen, und während alle Zuschauer ihre Aufmerksamkeit denselben zugewendet hatten, stürzten die römischen ^ünglmge mit bloßen Schwertern unter die Menge, und jeder raubte Hch eine Jungfrau und trug sie in die Stadt. Die bestürzten Angehörigen flohen schreiend und wehklagend. Die Geraubten ließen sich in Rom von ihren Männern leicht besänftigen, aber ihre Väter daheim sannen auf Rache. Da aber die Völker eine gemeinschastliche Rüstung nicht ab. warteten, so wurden sie einzeln von den Römern zurückgewie^u. Am schwersten war der Kampf mit Titus Tatius, dem Könige der Sabiner. Diese zogen wohlgerüstet heran und eroberten durch den Verrat der ^arpeja die Burg. Dann entbrannte in dem Thäte ein wütender Kamps. Da eilten die geraubten Sabiueriunen mit fliegenden Haaren herbei, zwischen die Streitenden, und flehten hier zu ihren Männern, dort ju ihren Vätern und Brüdern, sie nicht zu Witwen und Waiden zu machen. Gerührt schlossen die Römer und Sabiner Frieden, vereinigten sich zu einem Volke und nannten sich riten. Der Sabiuerköuig Tatius regierte mit Romulus gemeinschaftlich. , v __ . Doch bald war Romulus wieder Alleinherrscher, da Mtm»
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