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1. Neue Zeit - S. uncounted

1897 - Stuttgart : Neff
Paul Neff Verlag in Stuttgart. Nibelungen-Lied. Nach den Quellen bearbeitet von Emil Engel mann. Mit 6 Lichtdruckbildern, 9 Facsimiles und 50 Illustrationen im Text. Dritte Auflage. Einfach gebunden M. 6.—. Elegant gebunden pnucharö'fdie Stadt Frithiofs-Sage. Nach den Quellen der alten isländischen und der E. Tegner’sehen Frithiofs-Sage bearbeitet von Emil Engelmann. Mit 6 Lichtdruckbildern und vielen Illustrationen im Text. Zweite Auflage. Einfach gebunden M. 6. —. Elegant Eiibuothßngebunden M. 7.—. iaffel Gudrun-Liecl Nach den Quellen bearbeitet von Emil Engelmann. Mit 6 Lichtdruckbildern und vielen Illustrationen im Text. Parzival. Zweite Auflage. Einfach gebunden M. 6. —. Elegant gebunden M. 7. —. Diese schwungvollen Dichtungen haben sich Gunst der deutschen Leserwelt errungen. „Nibelan und „Parzival“ sind Umdichtungen voll Geschmack sonderer Rücksicht auf das Deutsche Haus und die Fr die grossartigen Epen des deutschen Mittelalters in s werden. Diese Erneuerungen deutscher Heldenlied eignen sich vorzüglich zu Festgesclienken für Jung o Stellen teils ausgemerzt, teils in taktvoller Weise g empfehlen sich dieselben durch enorm billigen Preis Nach der Quelle des Wolfram v. Eschenbaeh u. des Chr.v. Troies bearbeitet von Emil Engelmann. Mit 6 Lichtdruckbildern, 66 Illustrationen im Text und 3 Facsimiles. Zweite Auflage. Einfach gebunden M. gebunden M. gleichsam n..j« Die vorstehend verzeichneten Held Ausgaben ohne Illustrationen gebunden Dauerleihgabe von: Deutsches Institut für internationale pädago- gische Forschung (Dipf), Frankfurt/Main 6. —. Elegant 7. —. im Sturm die „Frithiof“ s, mit be- »n dadurch he gerückt Engelmann o mstössigen o Ausserdem r». usstattung. Io ° auch in schienen.

2. Neue Zeit - S. V

1897 - Stuttgart : Neff
Vorwort. Bei der Ausarbeitung’ des dritten Bandes waren für uns dieselben Anschauungen und Gesichtspunkte bestimmend wie bei den zwei ersten Bänden. Insbesondere wurde die deutsche Ge- schichte des Zeitraumes 1555—1618 eingehender, als es sonst üblich ist, behandelt, weil uns dies für das Verständnis der ganzen Entwickelung notwendig erschien. Ebenso glaubten wir auf die Kulturgeschichte wegen ihres eigenen Werts und wegen ihrer Bedeutung für das Verständnis der politischen Geschichte genauer eingelien zu sollen, haben uns aber in Betreif der poetischen Litteratur Deutschlands auf allgemeine Hinweise be- schränkt und die Kunstgeschichte nicht über die Zeit fortgeführt, wo das Vorherrschen eines bestimmten Stils auf hörte. Dem Wunsch der Verlagsbuchhandlung entsprechend haben wir eine Darstellung der sozialen Gesetzgebung des Deutschen Beiclis eingefügt. Die grössere Ausführlichkeit unserer Darstellung rechtfertigt sich, wie wir glauben, dadurch, dass die Benützung unseres Buchs für den Schüler das Nachschreiben unnötig macht und das mechanische Auswendiglernen wenigstens sehr erschwert. Zudem wird es kaum nötig sein, hervorzuheben, dass vor allem die Abschnitte, die auf die Entwickelung der Kultur und auf die Gestaltung der Verfassungen und der sozialen Verhältnisse genauer eingelien, nicht zur gedächtnismässigen Einprägung be- stimmt sind, sondern einerseits dem Lehrer als Grundlage für die mündliche Darlegung der Hauptlinien der Entwickelung dienen, andrerseits dem Schüler es ermöglichen sollen, sich auch ohne die unmittelbare Führung des Lehrers in diesen Gebieten einigermassen zurecht zu finden. Die Arbeit war in derselben Weise wie bisher eine gemein- same. Ausgearbeitet sind von Treuber § 1—68 und § 134—137, von Klett § 69—133. Cannstatt-Stuttgart, Juli 1897. Klett. Treuber.

3. Neue Zeit - S. 2

1897 - Stuttgart : Neff
strebende oder üb ergreifende Staaten stören, so dass um seine Erhaltung oder Verschiebung sich lange die äussere Politik dreht. Dem Lehnswesen wird (was zum Teil schon im Mittel- alter begonnen hatte) seine politische Bedeutung durch die monarchische Gewalt entzogen, die sich auf ein von ihr durchaus abhängiges Beamtentum (Bureaukratie) und, meistens erst später, auf ein ihr unbedingt gehorchendes stehendes Heer stützt. Damit werden auch in der Regel dem alten stän- dischen Wesen seine politischen Befugnisse genommen, wenn es nicht ganz verschwindet; nur in England entwickelt es sich, unter schweren Kämpfen und Wirren, zum Konstitutionalismus (d. h. Beaufsichtigung der Regierung durch mindestens zu be- trächtlichem Teile gewählte Vertreter des Volkes und deren An- teilnahme an der Gesetzgebung, sowie Feststellung des Staats- haushalts durch dieselben). In Deutschland wächst die Staatsgewalt der Territorien; die Machtbefugnisse von Kaiser und Reich mindern sich immer mehr. Dem österreichischen, nur halbdeutschen und ausschliesslich katholischen Staat stellt sich der lange rein deutsche, überwiegend protestantische, aber duldsame brandenburg-preussische Staat unter schwerem Ringen nach aussen und mühevoller innerer Arbeit gegenüber, um zu- nächst in den deutschen und den auswärtigen Dingen ihm die Wage zu halten (Deutscher „Dualismus“). Die Ausschreitungen und Versäumnisse des Absolutismus führen in Frankreich zu gewaltsamem Umstürze der staatlichen, teilweise auch der gesellschaftlichen Ordnung; die grosse französische Revolution führt eine Zeit schwerer Kriege und den Versuch, zunächst mit Frankreichs Kräften eine Uni- versalherrschaft zu schaffen und zu erhalten, herbei. Hierauf folgt eine Zeit, in der in den Beziehungen der Staaten West- und Mitteleuropas grösserer und bestandfähigerer Frieden herrscht, im Inneren sich, nicht ohne Kämpfe und Rückschläge, der Konstitutionalismus ausbildet. Italien und, unter Führung Preussens, Deutschland erlangen staatliche Einheit, der Rest der weltlichen Herrschaft des Papsttums fällt, kurz nachdem es seine geistliche Autorität theoretisch aufs höchste gesteigert hat. Immer mehr wird für das Verhältnis der euro- päischen Staaten zu einander der Wettbewerb in Industrie und Handel und um Kolonialbesitz (Afrika) von Einfluss und der europäischen Völker materielle Wohlfahrt durch Amerika und Ostasien beeinflusst; gleichzeitig bewirkt das Wachsen der Gross- industrie und die schwierige Lage der Landwirtschaft immer grössere Wichtigkeit der sozialen Fragen.

4. Neue Zeit - S. 3

1897 - Stuttgart : Neff
3 Einteilung. Neuere Geschichte 1492—1789. I. Zeit der Entdeckungen und des Aufkommens der Reformation, des Kampfes zwischen Reformation und Gegenreformation, zuerst in West-, dann in Mitteleuropa, des Strebens des Hauses Oesterreich (-Spanien) nach europäischer Vorherrschaft. 1492—1660. H. Zeit des aufgeklärten Absolutismus (im festländischen Europa); des Strebens des Hauses Bourbon nach Vor- herrschaft und der Zurückdrängung der osmani- schen Macht durch das Haus Oesterreich, der Siche- rung des englischen Konstitutionalismus, der merkantilen und maritimen Vorherrschaft Englands, der Entstehung der preussischen Grossma'cht, der Losreissung der nord- amerikanischen Kolonien von England. 1660—1789. Neueste Geschichte von 1789 ah. I. Zeit der grossen französischen Revolution und des Napoleonischen Kaisertums 1789—1815. H. Zeit der Kämpfe um konstitutionelle und nationale Gestaltung der Staatswesen im festländischen Europa, der beginnenden Zunahme der Industrie und des Welt- verkehrs nach Ausdehnung und Intensität, wie nach massgebender Bedeutung für das wirtschaftliche und staatliche Leben der Völker. 1815—1871. in. Zeit von 1871 an: wachs ende Bedeutung der so- zialen Fragen, zunehmende Wichtigkeit der ausser- europäischen Gebiete, der bewaffnete Friede.

5. Neue Zeit - S. 5

1897 - Stuttgart : Neff
besserter Astrolabien und Berechnung der Ephemeriden im Jahr 1473 auf 32 Jahre (jedoch nur für die nördliche Halbkugel ver- wendbar). § 3. Die Entdeckungen und Eroberungen der Portugiesen im Osten. Die Umschiffung des Kaps der guten Hoffnung legte den Gedanken, einen südöstlichen Seeweg nach Indien zu finden, nahe. Die Ansicht, dass Columbus (s. S. 7) mindestens in die Nähe Asiens gelangt sei, bestimmte den König Manuel d. Gr. (1495—1521), die Sache in Angriff zu nehmen. Vasco da Gama, mit dem Oberbefehl über drei Schiffe betraut, erreichte nach ungefähr einjähriger Fahrt (Aufenthalt am Sambesi, in Mosam- bik, Mombas, Melinde) 20. Mai 1498 Kalikut an der vorder- indischen Maläbarküste, damals Hauptgewürzmarkt; die Ausfuhr nach Vorderasien, Nordeuropa und Aegypten war in den Händen muhammedanischer Kaufleute. Hauptsächlich unter der Leitung des ersten „Vizekönigs von Indien“ Francesco d’Almeida (1505—1509) und Affonso’s d’Albuquerque, „Generalkapitäns und Governadors von Indien“ (1509—1515), schufen sich die Portugiesen ein Kolonialreich, be- günstigt durch die Uneinigkeit der indischen Fürsten, in sieg- reichen Kämpfen mit arabischen Fürsten und Händlern, die vom ägyptischen Sultan, später auch von den Osmanen Unterstützung erhielten; ausser dem unmittelbaren Besitz der Inselstädte Goa (1510), das Mittelpunkt der portugiesischen Macht wurde, Bassein mit Salsette und Diu (1537) gewannen sie die herr- schende Stellung in dem mitten im Pfefferlande gelegenen Ma- lakka, dem Hauptstapelplatz der Gewürze der Molukken und der Droguen der Sundawelt (1511), und in Ormus (bis 1622), der Residenz des arabischen Sultans von Mosul, von wo die Produkte Indiens über Nordkleinäsien oder Aegypten Osteuropa zugeführt wurden, sowie durch Citadellen gesicherte Schutzherrschaften über Küstenstriche Ceylons (seit 1511) und über Teile der Coromandel-, Malabar- und der ostafrikanischen Küste. Amboina (Gewürznelken) wurde von ihnen 1512 erreicht, von den Mo- lukken (Muskatnuss) fiel ihnen zunächst Ternate zu. 1526 erreichte ein Portugiese die Nordküste von Neuguinea, das aber noch sehr lange als Festland angesehen wurde. Versuche, mit China, von dem die Portugiesen überhaupt nur die Küsten kennen lernten, in regen Verkehr zu treten und sich dort festzusetzen, blieben im wesentlichen erfolglos ; nur auf Macao behaupteten sich die Portugiesen. Etwa 1542 erreichten sie auch Japan.

6. Neue Zeit - S. 11

1897 - Stuttgart : Neff
11 ihren Inhalt verteilte man hei Misswachs an die Bevölkerung;. Der dritte Teil war zur unmittelbaren Nutzniessung der Masse bestimmt, jeder Haus- vater erhielt ein Stück Land, dessen Umfang bezw. Ertragswert sich nach der Grösse der Familie richtete, es war weder verkauf- noch vererbbar. Die Bevölkerung entbehrte jeder Freizügigkeit. Ein gewaltiger Apparat von Auf- sehern und Beamten (unter 1000 Hausvätern 118 stufenweise einander über- geordnete Beamte) und statistischen Aufnahmen ermöglichte diesen Staats- sozialismus. Aus geliefertem Rohstoff hatten die Unterthanen Zeug, Kleidung, Schuhe und Waffen u. a. für den Staat herzustellen, welche Arbeit jedoch nur Leute im Alter von 25—50 Jahren zu leisten hatten. Fahrten nach dem nördlichen Nordamerika, Spitzbergen und Nowaja Semlja. Von Island aus, das zuerst von irischen Kelten, aber über- wiegend von Norwegern besetzt worden war, wurde Grönland im Ix. Jahr- hundert von Normannen entdeckt und besiedelt, verscholl aber seit etwa 1400 immer mehr. Versuche, das nach 1000 von Island aus aufgefundene Winland (Massachusetts oder Neuschottland) zu kolonisieren, scheiterten. Bei einer Expedition, die Giovanni Cabotto (John Cabot), ein geborener Genuese und Bürger von Venedig, 1497 im Dienste Heinrichs Vii. von England machte, um einen nordwestlichen Weg nach Indien zu finden, erreichte er das Fest- land des nördlichen Nordamerika (wohl Labrador). Der Florentiner Verrazano befuhr in französischen Diensten 1524 die Ostküste Nordamerikas bis 500 n. Br. Der Franzose Cartier entdeckte den Lorenz-Strom und überwinterte 1535—36 bei Montréal. Aber der erste Versuch der fran- zösischen Kolonisation misslang. Von England aus wurden 1576—1632 Expeditionen zur Auffindung einer Nordwestpassage unter- nommen unter der Führung von Frobisher (1576—78), Davis (1585—87), Hudson (1607—10) und Baffin (1614—16). Die Engländer („moskowitische Gesellschaft“) machten auch seit 1553 Versuche, einen Nordostweg zu finden, und erreichten 1596 Nowaja Semlja; die Holländer, die seit 1584 das gleiche erstrebten, entdeckten 1596 Spitzbergen. [§ 5.f Die weltgeschichtlichen Folgen der Entdeckungen. Die Erweiterung des räumlichen Horizontes der europäischen Menschheit hatte allmählich eine Erhöhung des geistigen Lehens und eine Vertiefung der geistigen Arbeit zur Folge. Auch das materielle Leben Europas änderte sich nach und nach, indem ihm aus der neuen Welt bis da- hin in Europa unbekannte Kulturpflanzen : Kakao, Vanille, Tabak, Mais, Kartoifel zukamen und dann auch hier gepflanzt wurden, teils der alten Welt schon bekannte Kulturpflanzen sich in immer grösseren Mengen zum Verbrauch anboten, wie Baumwolle, Kohr- zucker, Reis, Kaffee, noch später die Zucht des Rindviehs (wie des Pferdes) und der Anbau von Getreide, die aus Europa ein- geführt worden waren, Ueberschiisse für Europa zur Verfügung* stellten. Für den Welthandel wurde jedoch Amerika erst seit dem Xvii. Jahrhundert von grösserer Be- deutung. Infolge der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien war Lissabon (später auch Cadix) Welthandelsstadt geworden. Mittelpunkt für den Verkehr mit Amerika wurde Sevilla als Sitz

7. Neue Zeit - S. 13

1897 - Stuttgart : Neff
13 Kapitel Ii. Die Zeit Maximilians T. § 6. Kämpfe in Italien 1494—-1505. Karls Viii. Zug nach Italien. Karl Viii. von Frank- reich zog 1494, mit Lodovico Moro von Mailand verbündet, über Florenz und Rom ins Königreich Neapel, indem er die Ansprüche der Anjou (s. Ii. S. 241) wieder aufnahm. Fer- dinand Ii., Enkel Ferdinands I., flüchtete nach Sicilien. Zum König vonneapel gekrönt, schob Karl die Verwirklichung seines Traums, die Türken aus Europa wieder hinauszuwerfen, auf und kehrte mit der Hälfte seines Heeres zurück. Venedig hatte gegen Frankreich und dessen Festsetzung in Italien eine Liga zusammengebracht, an der sich Papst Alexander Vi. und die katholischen Könige beteiligten, sowie Lodovico Moro, der von dem französischen Bündnis nicht die erwarteten Früchte geerntet hatte, und Königmax, den die französische Diplomatie früher durch Aussicht auf Beraubung Venedigs zur Unthätigkeit bestimmt hatte. Ein ihm entgegentretendes venetianisch - mailändisches, vielfach überlegenes Heer schlug Karl bei Fornuovo (1495), kehrte aber nach Frankreich zurück. Lodovico Moro, von Schweizern schwer bedroht, wurde wieder Frankreichs Bundesgenosse und erhielt, unter dessen Lehnsherr- lichkeit, Genua. Das Königreich Neapel verloren die Franzosen sehr rasch wieder infolge der Verhasstheit ihres Regiments und der Unfähigkeit eines ihrer zwei Feldherrn an Ferdinand Ii., der von einer spanischen Flotte und Land- macht, wie auch vom Papst und Venedig, unterstützt wurde, und seinen Oheim und Nachfolger Federigo (1496). Savonarola. Girolamo Savonarola, Dominikaner (geb. 1452), wirkte inflorenz seit 1482, beherrscht von asketisch- mittelalterlicher Lebensanschauung und den altväterischen Vor- stellungen des Kleinbürgertums, vor allem durch die Gewalt seiner Predigt gegen die Entartung und Verweltlichung der Kirche und der Geistlichkeit, gegen „Tyrannei“, Laster und Luxus und für Aufrichtung einer re- publikanischen Theokratie. Die unsichere und später zu gefügige Haltung, die Pietro Medici dem heranziehenden französischen König gegenüber einnahm, bewirkte vollends den Zusammenbruch der Tyrannis (1494).

8. Neue Zeit - S. 17

1897 - Stuttgart : Neff
wurde im Baseler Frieden nicht erwähnt. Der Eidgenossenschaft traten 1501 bei Basel, das im Schwahenkriege neutral gewesen war, als vollbe- rechtigter Ort und Sch aff hausen, das thatsächlich von nun an wie Freiburg und Solothurn als vollberechtigt behandelt wurde. 1518 wurde noch Appenzell aufgenommen (die „13 a 11en Orte“). Ludwig Xii. trat 1508 als Herr von Mailand an die drei Waldorte Stadt und Grafschaft Belle(i)nz(ona) ab. 1512 erwarben die Eidgenossen das bisher mailändische Lugano und Locarno, die Graubündner Veltlin mit Bormio und Chiavenna. Unter dem Eindruck dieses Misserfolgs lind des Verlusts Mailands an die Franzosen fügtesichmaxaufdemreichs- tag von Augsburg 1500 den Entwürfen der ständisch- föderalen Reformpartei. Es wurde eine allgemeine Reichsaushebung, zu deren Kosten die Unbemittelten ver- hältnismässig am meisten, die Fürsten und Kurfürsten für ihr Kammervermögen am wenigsten in Anspruch genommen wurden, und deren Einzelkontingente von den Landesobrigkeiten auf- gestellt werden sollten, beschlossen, aber auch die Einsetzung eines Reichsregiments, unter dem Vorsitz des Königs oder seines Statthalters, mit weitgehenden Vollmachten auch in aus- wärtigen Angelegenheiten; 18 von seinen 20 Mitgliedern er- nannten die Stände; sein Sitz war Nürnberg, doch konnte es der König an seinen Hof berufen. Aber die Reichsaushebung wurde nicht ausgeführt, unddasreichsregiment löste sich 1502 auf infolge des bösen Willens des Königs und wider- spruchsvoller Verhandlungen beider mit Frankreich, sowie Haders über die Verwendung und Verwahrung der Erträgnisse des Jubi- läumsablasses von 1500, die vom Papst ausschliesslich für den Türkenkrieg bestimmt worden waren; bald darauf hörte auch das Reichskammergericht auf. Die kurfürstliche Opposition (Berthold f 1504) wurde nach und nach, da sich die Zahl dem König ergebener junger Fürsten und Bischöfe immer mehrte, und durch die Wirkungen des Landshiiter Erbfolgestreites (1503) lahm gelegt. Nach dem Tode des Herzogs Georg von Landshut-Ingolstadt Ende 1503 suchte dessen Schwiegersohn Ruprecht von der kurpfälzischen Linie die ganze territoriale Hinterlassenschaft an sich zu bringen, des Königs Max Kammergericht sprach sie den Münchener Herzogen zu. Diese wurden, wie von Ulrich von Württemberg und andern Fürsten, so auch vom König in dem in Bayern und der Kurpfalz mit entsetzlichem Sengen, Brennen, Rauben und Morden geführten Kriege unterstützt. Den zwei Söhnen des mittlerweile ver- storbenen Ruprecht sprach Max 1505 die etwa 70 Quadratmeilen grosse „neue Pfalz11, die späteren Fürstentümer Neuburg und Sulzbach, aus der Hinter- lassenschaft des Grossvaters zu; „sein Interesse“ hatte er bei der ganzen Sache zu wahren gewusst: er erwarb für sein Haus Gebiete zur Abrundung Tirols (u. a. Kufstein), die Ortenau (mit Offenburg) und die Landvogtei Hagenau. Auf einem Reichstage in Konstanz 1507 wurde das Reichskammergericht in mehr partikularistischer Zusammen- setzung (2 Beisitzer vom König für Oesterreich und Burgund, Lehrbuch d. Weltgeschichte. Neue Zeit 2 Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung Bi bin *" - k

9. Neue Zeit - S. 19

1897 - Stuttgart : Neff
19 Venedig, dem jede der Mächte Gebiete entreissen oder wieder abnehmen wollte. Das Uebergewicht in diesem Bunde hatte Frankreich, das rasch bedeutende Erfolge errang (Sieg bei Agnadello 1509); Max war auch zu der Zeit, da er durch die päpstliche Bannung Venedigs freie Hand erhielt, noch nicht aktionsfähig und erhielt bis 1510 keine Hilfe vom Reich; einen für ihn und das Reich sehr günstigen Frieden, den Venedig anbot, lehnte er ab; seine Eroberungen gingen zumeist sehr rasch verloren, und schliesslich musste er einen Teil dessen, was ihm blieb, seinen Bundesgenossen verpfänden, um seine Truppen unterhalten zu können. Julius Ii., ein genialer, aber bedenken- freier Politiker und trotz seines Alters kampfesfroher Kriegs- mann, sah sich, nachdem er Venedig das Gewünschte (Ravenna) entrissen hatte, jetzt im wesentlichen am Ende des einen seiner Ziele, der Abrundung und inneren Er- starkung des Kirchenstaats. So fasste er den Plan, die Franzosen aus Italien hinauszuwerfen, löste die Venetianer vom Interdikt und arbeitete an einer Liga gegen Frank- reich (1509). Während Spanien neutral wmrde, später aber dem Papste beitrat, blieb Max auf Seiten Frankreichs, er schloss mit Ludwig ein Bündnis auf Lebenszeit und führte dem Papste gegenüber eine drohende, sehr reformfreundliche Sprache (u. a. Abschaffung der Annaten, Einsetzung eines ständigen Primas für Deutschland). Er erklärte sich rasch für die von flüchtigen französischen Kardinälen ausgehende Berufung eines Konzils nach Pisa (1511); aber als es zusammentrat, war sein Eifer schon ganz erkaltet (ob Max aus Anlass einer schweren Erkrankung des Papstes wirklich daran dachte, selbst Papst zu werden, ist strittig). Der Oktober 1511 zwischen dem Papst, Spanien und Venedig abgeschlossenen heiligen Liga gegenüber erfochten die Franzosen zuerst April 1512 den glän- zenden Sieg bei Ravenna, aber Max rief seine Truppen ab und schloss Waffenstillstand mit Venedig, Genua erklärte sich für unabhängig, und das schon 1510 zwischen Julius Ii. und den Eidgenossen abgeschlossene Bündnis (Kardinal Schinner von Sitten) wurde erneuert und jetzt für die Gegner Frankreichs erspriesslich; die Franzosen räumten beinahe ganz Oberitalien, und gegen Ende des Jahres 1512 setzten die Eidgenossen Max Sforza, Sohn Lodovicos, feierlich in die Herr- schaft des vor einem halben Jahr von ihnen besetzten Mailand ein. Noch nach dem Tode Julius’ Ii. und dem Anschluss Venedigs an Frankreich erlitten die Franzosen (Juni 1513) durch die Eidgenossen der westlichen Orte die gewaltige Nieder- lage von Novara.

10. Neue Zeit - S. 23

1897 - Stuttgart : Neff
23 Zweiter Abschnitt. Die Reformation in Deutschland und der Schweiz; Karl Y. Kapitel Iii. Anfänge der deutschen Reformation. §10. Der deutsche Humanismus im Kampf gegen die Scholastik und die kirchlichen Zustände. Johann Reuchlin (bei andern „Capnion“, geb. in Pforzheim 1454, f 1522), von Beruf Jurist, gehörte seinem Wesen und Streben nach der älteren, der Scholastik noch nicht feindseligen Richtung des deutschen Humanismus an. Durch theosophische Neigung mit der Kabbala, der Geheimlehre der jüdischen Rab- biner befreundet, erwarb er sich seit 1492 gründliche Kenntnis des Hebräischen, wurde so „trium linguarum peritus“ und ermöglichte durch zwei Werke: „Ruclimenta hebraica“ 1506 und ,,De accentibus et orthographia linguae hebraicae“ 1518, ein Verständnis des Urtextes des Alten Testaments. Sein Auf- treten gegen den getauften Juden Johannes Pfeffer- korn, der, von den Kölner Theologen, insbesondere dem Ketzer- meister Jacob von Hochstraten unterstützt, die Konfis- kation aller jüdischen Religionsbücher im Reiche anstrebte, und gegen jede gewaltsame Judenbekehrung (sowie für den Talmud) gab Veranlassung dazu, dass die Humanisten der jüngeren, der Scholastik (den „Sophisten“) und dem bestehen- den Kirchenwesen durchaus feindlichen, Richtung (die „Poeten“) sich zum Angriff auf Scholastik und Kirche, ins- besondere das Mönchtum, zusammenschlossen. In den epistolae obscnrorum virorum, einer Sammlung an- geblicher Briefe von Anhängern der Scholastik zumeist an den Kölner Magister Ortuin Gratius, wurde das abscheuliche Latein und die hohle und alberne Spitzfindigkeit der damaligen Scho- lastik, wie die Unbildung und Immoralität des Klerus, ins- besondere des an den Universitäten wirkenden, mit karrikierender Uebertreibung geschildert. Der Gedanke dieser Einkleidung der satirischen Polemik rührt von Crotus Rubianus her, der in Ver- bindung mit anderen Persönlichkeiten des Erfurter Humanisten-
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