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1. Mitteleuropa - S. 1

1913 - Nürnberg : Koch
Mitteleuropa. Überblick. Der Überblick über den Erdteil Europa (s. I. Teil) zeigte uns, daß 1. der Osten dieses kontinentes durch ein gewaltiges Tiefland aus- gefüllt ist- 2. der Süden in drei gebirgige Halbinseln ausläuft,- Z. der Norden ebenfalls reiche Halbinselbildung zeigt, wobei Tiefland und Gebirge ineinander übergehen,- 4. der heften neben kleineren Halbinseln (in Frankreich) die größten Inseln des Erdteils aufweist. Was zwischen diesen Gebieten liegt, nennen wir Nittel- e u r o p a. Es gehört also dem Rumpfe des Erdteils an,- er ist aber so reich gegliedert, d. h. das Meer schneidet so weit und tief in ihn ein, daß auch dieses Gebiet „inmitten des Erdteils" noch an der Meeresküste Anteil ge- nießt. Deutlich abgegrenzt ist Mitteleuropa nur 1. gegen Süden durch den Selsen- und Eiswall der Alpen, die aber eine ganze Reihe ausgezeichneter Übergänge (Pässe) besitzen; auch zahlreiche wichtige Eisenbahnlinien führen über sie; 2. gegen das o st europäische Tiefland z. T. durch den lang- gezogenen Wall der Rarpaten, der weniger reich an Übergängen ist. heute besteht Mitteleuropa aus mehreren selbständigen Staaten: 1. Der größte davon ist die Österreichisch-Ungarische Monarchie, die früher teilweise mit Deutschland zusammen e i n Staats- wesen darstellte und jetzt wieder mit dem Deutschen Reiche verbündet ist.- 2. Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist der kleinste ; sie wurde erst vor etwa 250 Jahren von Deutschland abgetrennt,- außer ihr gibt es nur noch einen (größeren) Vinnen st aat in Europa. 3. Der wichtigste und volkreich st e mitteleuropäische Staat ist das {neue) Deutsche Reich, unser Vaterland. Anmerkung: Nicht auf diese Staaten, also auf Mitteleuropa in unserem Sinne, be- schränkt sich das Gebiet der „Itt itteleuropäischen Einheitszei t". In ihm ist es Mittag, wenn die Tonne über dem \5° ö. £., dem Meridian von Stargard in Bommern, steht. Die Mitteleuropäische Einheitszeit gilt in den meisten Staaten Europas, nämlich in Schweden, Norwegen, Dänemark; Deutschland, (Österreich-Ungarn, Schweiz; Luxemburg; Italien; Serbien, Montenegro, Griechenland, lvesttürkei. In Deutschland ist es also z. B. eine Stunde früher (55 X Mittag als in England (\h g1/^ früher als in Frank- reich), eine Stunde später als in Rumänien ({h später als in Rußland). Dröber-Lory-Weyrauth er, Erdkunde. Teil Ii. \

2. Mitteleuropa - S. 2

1913 - Nürnberg : Koch
2 Das Deutsche Reich. Oos Oeutscke l^eicb. Gliederung. Deutschland zerfällt in eine Anzahl einzelner Landschaften, die durch Lodenbeschaffenheit, Klirrt«, Erzeugnisse sowie Beschäftigung und Stammes- Zugehörigkeit ihrer Bewohner zum Teil verschieden sind. (Anmerkung: Wie jedes Volk so kennt man auch das deutsche zunächst an seiner Sprache. Innerhalb des deutschen Sprachgebietes aber unterscheidet man bestimmte Mundarten: so manches Wort klingt z. B. am Rhein ganz anders als an der Isar oder an der Meeresküste; das deutsche Volk setzt sich eben aus verschiedenen Stämmen zusammen. Die wichtigsten sind: die Bayern (oder Bajuwaren), die Schwaben und Alemannen, die (Main- und Rhein-) Franken, die Thüringer, die Niedersachsen, die priesen. Gft kann man schon an den Drtsnamen die Stammeszugehörigkeit der Bewohner erkennen; so gibt es z. B. im Bayrischen viele Grte auf ing, im Schwäbischen auf ingen. Das Gebiet der deutschen Sprache ist übrigens nicht auf Deutschland beschränkt, andrer- seits wohnen innerhalb der deutschen Grenzen auch Leute, die nicht deutsch sprechen.) Im Hinblick auf die Lodengestalt kann man Deutsch- land i n folgende Teile zerlegen: 1. das südöstliche Dreieck mit seiner Gebirgsumwallung, 2. das südwestliche (Südwestdeutsche) Becken, 3. die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle, 4. das Norddeutsche Tiefland. Letzeres wird aber durch den Lauf der Elbe in zwei Hälften (Ost- und tvest- elbien) zerschnitten, die in mancher Hinsicht sich voneinander unterscheiden,- so entsteht eine Fünfteilung. In politischer Hinsicht könnte man das südöstliche Dreieck und das südwestliche Lecken zusammenfassen,- dann ergibt sich eine Dreiteilung: .1. das Gebiet der süddeutschen Mittel st aaten; 2. das Gebiet der deutschen Klein st aaten (Mitteldeutschland),- 3. das Gebiet des deutschen Großstaates Preußen (Norddeutschland). (Siehe die Durchbrechung dieses Schemas auf der Karte!) Maßeinheiten. Um uns gewisse Entfernungen zu merken, suchen wir auf der Karte 1. die größte Stadt Süddeutschlands, München; 2. die größte Stadt Norddeutschlands, Berlin; 3. die größte Stadt Westdeutschlands, Köln; 4. die nordöstliche Großstadt Deutschlands, Königsberg. Die Entfernung von München nach Berlin — 500 km betrachten wir als Maßeinheit? ihre Verdoppelung = 2 X 500 km — 1 0 00 km entspricht der Entfernung Köln-Königsberg.

3. Mitteleuropa - S. 4

1913 - Nürnberg : Koch
H Das Deutsche Reich. =Jpk, An die hauptketten ^ ^ C im Süden reihen sich /0^Z 5 ~T %nach Norden zu vor- Tiirol ketten (vor berge), e , ' #> Salzburg- ^je me^ zwischen öchema der deutschen Sudqrenze 1500—1800 m hoch 1. Trettcicfiquelle(Hauptkamm der Augäuer Alpen) sind; sie zeichnen sich 2 l Verta eh quelle „t. c rr W 1 3. Eintritt des Lech (bei Füssen) nach Deutschland ebenfalls Z. Cl. noch 4. „ der Loisach nach Deutschland durch steile Abstürze, 6 dhz/rszn(nf'fsfharnrtz ljlrol) schmale Grate, kühne des Inn (Kufstein i Tirol) vtf .... 1 7. Komgsseet Zelsenbildungen aus. 2. Dann aber folgen sanftgeschwungene, wellige Hügel, die einen allmählichen Übergang zur Hochebene vermitteln. Strecke vom Bodensee bis zur Salzach am Nordfuß desgebirges — 1/2 Maßeinheit — 250 km. Gesamtbild. Die Deutschen Ralkalpen bleiben an höhe hinter dem süd- licheren Hauptzug des Gebirges zurück. Ebenso fehlen ihnen die weit unterhalb der Schneegrenze herabreichenden Gletscherströme der Hauptalpen- denn nur die höchsten Gipfel (Zugspitze, Hochvogel, Mädelegabel) besitzen Zirnfelder. (Firnschnee — alter Schnee; vgl. Firnewein = alter Wein. Im Gegensatz zum Neuschnee wird der Firn immer mehr mit Eiskörnern, gefrornen Schmelzwasser- tropfen, durchsetzt,- zugleich bekommt er eine schmutzige Färbung). Sonst aber zeichnen sich gerade die deutschen Alpen durch wilde Schön- heit und abwechslungsreiche Landschaftsbilder aus: schroffe, steile Felswände wechseln mit tiefen, engen, vom Wasser ins Gestein eingesägten und durchbrausten Schluchten („K lamme n"), klare, tiefe L e r g s e en mit freundlichen Tal- kesseln und Talweitungen. Denn sie sind sehr reich bewässert. Durch „verbauen" der „Wildbäche" sucht man zu verhindern, daß das herabschwemmen von Geröll und Schutt durch die nach Unwettern und Wolkenbrüchen plötzlich ungeheuer anschwellenden Lergwasser Schaden anrichte. Oer Wasserreichtum ist eine Folge des S ch n e e - und Waldreichtums sowie der zahlreichen Niederschläge. Gerade der Nordrand der Alpen fängt ja die von Nordwesten, d. h. vom Meere herkommenden Regenwolken auf,- es regnet daher in den bayrischen Alpen mehr als in vielen Tälern Tirols. Auch ist die Bildung von Wolken („Nebeln") in den Alpen selbst sehr lebhaft (siehe Teil I S. 22). von Oktober bis Ende Juni aber sind die höheren Berge meist mit tiefem Schnee bedeckt. Das Klima der Alpen gilt im übrigen als rauh,- die Höhenlage wirkt abkühlend. vor allem aber ist die Luftwärme starken Wechseln unter- warfen. Während es in feucht-kalten Sommern selbst in den Tälern öfters schneit, herrscht auf den Gipfeln oft mitten im Winter bei glänzendem Sonnenschein sommerliche Wärme. Und zwar scheint auf den höhen sehr häufig die Sonne, während die Täler von dicken Nebeln erfüllt sind. Pflanzen- und Tierwelt, Wirtschaftsleben. Weder das feuchte Klima noch die Unebenheiten des Geländes begünstigen den Feldbau. (Die breiteren

4. Mitteleuropa - S. 6

1913 - Nürnberg : Koch
6 Das Deutsche Reich. führten zur Gründung von Fabriken (Baumwollspinnereien und -Webereien, Seilerwarenfabriken usw.),- das Gefäll der Alpengewässer wird übrigens zudem ganz allgemein zur Gewinnung elektrischer Kraft ausgenützt. 2. Immer zahlreicher strömen ferner in schneereichen Wintern Zremde in die Berge, wie sie seit langem im Sommer dorthin wanderten. Die „Fremden- industrie" blüht heute selbst in entfernteren Tälern. Oberstdorf, Garmisch- Partenkirchen und Berchtesgaden genießen als „Sommerfrischen" Weltruf. Hluwsteme und Verkehrswege. Nur der westlichste Teil der deutschen Alpen gehört zum Rheingebiet (Wasserscheide bei Gberstaufen an der Bahn- linie München—) Immenstadt—lindau), alles andere, also auch alle deutschen 511- penseen, zum Donaugebiet. Der Donau sendet ja das Alpenland eine Reihe reißen- der Nebenflüsse: Iller, Lech mit lv e r t a ch , Isar mit Ammer (Amper) und L o i s a ch , Inn mit Mangfall und 5 a l z a ch. Abgesehen von der Iller, deren Tuellflüsse (Breitach, Stillach, Trettach) dem Bergkranze des Allgäus entströmen, bedeuten die Täler der übrigen drei Neben- flüsse der Donau, z. T. auch die der Seitenflüsse, die natürlichen Verkehrslinien und Übergänge nach dem n. Kempten, Süden: k ofüsseri das Lechtal sowie ilsil Garm-Partenkirchen Öas führt b-. -oo_n empor zum Zern paß,- A Zugspitze Mittenivald , das Isartalzur Schar- Leermoos I N1 tz r Ehrwald, | das Inntal setzt sich ^ _ ohnehin als breite verkehrs- Fernoass ^ T™ ^aße jenseits der deutschen ^ i Grenze fort und findet An- Tnntal Inntal schluß an die Brenner- 3. straße, den uralten Ver- kehrsweg nach Italien. Auch die Bahn folgt diesen Linien, sowohl die Hauptlinie des ganzen Gebietes, die Strecke München—(Bosenheim)—Rufstein(—Innsbruck—brennet) wie mehrere Nebenbahnen (z. B. die Mittenwaldbahn von Mittenwald über Scharnitz nach Innsbruck, mit Anschluß an Garmisch—partenkirchen und Keutte in Tirol). Linzelbetrachtung. Die schon von der Ebene aus weithin sichtbaren Einschnitte der k?auptflußtäler gliedern die Gesamtheit der deutschen Alpen in einzelne Ab- schnitte: 1. zwischen Bodensee und Lech die Allgäuer Alpen (Allgäu-Alpgau),- 2. zwischen Lech und Inn die Bayrischen Alpen (im engeren Sinn),- 3. zwischen Inn und Salzach die Berchtesgadener Alpen.

5. Mitteleuropa - S. 20

1913 - Nürnberg : Koch
20 Das Deutsche Reich. (Sie sind auch auf ähnliche Weise entstanden! denn einst deckte das Iura- m e e r die Gegend - merkwürdige Tiere, die heute längst nicht mehr leben, hausten in ihm. Das Juragestein ist gleichsam der Lodensatz, der versteinerte Niederschlag dieses Meeres- Tier- und Pflanzenrestervurden darin eingeschlossen und so bildeten sich die zahlreichen Versteinerungen des Gebirges.) Deutlich liegen drei hauptschichten übereinander- sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Zarbe: auf den schwarzen Jura folgt der braune, auf den braunen derweiße. Die beiden ersteren bilden gerne flache Löschungen mit fruchtbarem Loden- wie Mauern steigen darüber die Steilhänge des weißen Jura auf. Die drei Iuraschichten sind von ungleicher Härte und verwittern daher nicht gleichmäßig. Infolge der verschiedenen Härte fehlt es nicht an Quer- sprüngen, so daß einzelne Teile tiefer sanken als andere. Im allgemeinen liegt die Iuraplatte schräg auf ihrer Unterlage, daher fällt sie gegen Norden und Westen steil, gegen Süden und Osten sanft a b (s. Querschnitt). 500 600m Ehezj ^wsuk^Beckeri^^^ Brauner Jura. V i Schwarzer Jura, I I Weisser Jura. G esteinstrümmer des Böhmeruuoldes (Oberpfalz). Ag, \2. Besondere Eigentümlichkeiten, a) Oer Iura ist sehr reich an höhlen,- s. Teil I, Zränkische Schweiz- auch in Württemberg gibt es viele, ein Teil des Ge- birges heißt hier geradezu „Höhlenjura" (Nebelhöhle, Karlshöhle usw.). Die Entstehung dieser höhlen erklärt man sich ebenfalls durch die härteunterschiede des Gesteins, die einesteils von selber zur Bildung offener Lücken führten und andrerseits die auflösende und wegschwemmende Arbeit des Wassers erleichterten. b) Denn der Jurakalk leistet dem Wasser nur geringen W i d e r st a n d,- Tag für Tag werden etwa 8 cbm Kalk von den durchfließenden und durchsickernden Gewässern gelöst. So bietet der Iura auch den Zlüssen nur geringe Hindernisse in ihrem Laufe,- verschiedene, darunter nicht einmal besonders große und wilde Zlüsse haben sich durch das Zuragestein hindurchgesägt: 1. die Donau (s. o. die Schilderung des Donaulaufs) und ihre Neben- flüsse W ö r n i tz und Altmühl- 2. die zum Main eilende Pegnitz, ja eigentlich der Main in seinem Oberlauf selber, da auch nördlich des ersten Mainbogens Iuragestein sich findet (s. Kartenskizze des deutschen Jura),- der Rote Main entströmt dem Iura.

6. Mitteleuropa - S. 24

1913 - Nürnberg : Koch
2<* Das Deutsche Reich. Staatliche Zugehörigkeit. Anteil am Iura haben, wie wir sahen, folgende Staaten: 1. die Schweiz (die bei Schaffhausen aufs rechte Rheinuser herüberreicht); 2. Baden, 3. hohenzollern; 4. Württemberg- 5. Bayern (die Kreise Schwaben und Neuburg, Mittelfranken, Gberpfalz, Oberfranken). Verkehrsleben. Oas talreiche Juragestein setzt dem Lahnverkehr keine besonderen Hindernisse entgegen- so queren es folgende wichtige Linien: a) München-Ingolstadt-Nürnberg (Tunnels),- b) Augsburg- Donauwörth-Ansbach - c) Ulm-Geislingen-Stuttgart (über den seit alters wichtigen „Geislinger Steig"). Rückblick auf das Südo st deutsche Dreieck. Es umfaßt etwa 1/10 des Deutschen Reiches (über 50 000 qkm); häufiger als in den meisten anderen Gegenden des deutschen Vaterlandes fallen hier Nieder- schlage und das Rlima ist hier rauher und kälter als im übrigen Deutschland mit Ausnahme von dessen äußerstem Nordosten. Überwiegend nährt sich die Be- völkerung von Landwirtschaft, sie ist darum auch verhältnismäßig dünn (4—5 Itctll., also nicht ganz 1/13 der Gesamtbevölkerung des Reiches). Oer Mehrzahl nach gehört die Bevölkerung zum bayrischen Volksstamme und es überwiegt das katholische Bekenntnis. Ii. Oas Südwestdeutsche Becken. Wir betreten nun zum erstenmal das Innere des nordwesteuropäischen Schollenlandes. Aus diesem und manchem anderen Grunde nannten wir ja den Jura ein „Scheidegebirge". lvir denken uns fünf Gesteinsplatten aus verschiedenen Gesteinsarten über- ________ einandergelegt. Es handelt sich um i folgende Gesteine: Im.........|j.........1. 3 Uta mit seinen uns schon be- 4 kannten Eigenschaften; '////////////////////ff//////////////// 2. Neuper, ein blätteriges Gestein ^ ^ von grauer, bläulicher, grünlicher oder rötlicher Zarbe, mit Lagern von Salz, Gips, Ton und Mergel durchsetzt; letzterer brauchbar als Dungmittel und zur Zementbereitung; Z. Muschelkalk, so genannt wegen seines Reichtums an Muschelschalen einstiger Meerestiere, stellenweise ebenfalls salz- und gipshaltig; 4. Luntsand st ein, wegen der meist schwärzlichen Streifen im roten oder gelblichen Gestein; er setzt Wasser und Wind nur geringen Wider- stand entgegen und verwandelt sich unter ihrem Einfluß in Sandstaub; 5. U r g e st e i n , d. h. ältestes, härtestes Gestein. Diese Ge st eine liegen aber jetzt nicht übereinander, wie das ursprünglich der § all war, sondern neben- einander. Wie kommt das? Wenn wir Steinplatten erhitzen und dann rasch abkühlen, bekommen sie möglicherweise Sprünge. Auch die gewaltige Plattenlage des Südwestdeutschen

7. Mitteleuropa - S. 26

1913 - Nürnberg : Koch
26 Das Deutsche Reich. lehren, mit Niederholz oder mageren Zöhrenwäldern bestanden, in denen ein oft unübersehbarer Belag von Heidekraut schon seit alters zur Lienenzucht lockte. Oer Sandstein bildet ein beliebtes Laumaterial, er löst den Sack- steinbau der an Ziegellehm reichen Hochebene ab- all die herrlichen Dome des oberen Rheintales sind aus Sandstein, ebenso die fränkischen Bauernhäuser zum größten Teile. Weiter folgern wir 2. aus der Entstehung der heutigen Dberflächenform: a) Die mit Schwemmland und Löß bedeckte (Oberrheinische) Tiefebene muß ebenso wie das Donautal von Regensburg abwärts sehr fruchtbar sein. b) Die höchsten Erhebungen (Gebirge) des Gebietes müssen links und rechts von der Tiefebene liegen- sie müssen Urgesteine aufweisen- ihre steilen Ränder liegen gegen die Tiefebene zu - sie müssen diesseits wie jenseits des Rheines ungefähr gleich hoch und sich auch sonst ziemlich ähnlich sein. c) Die Stufenlandschaften werden zum Teil wellige Gestalt aufweisen,- die Schichtenreste werden rechts des Rheins nach Westen steil abfallen, nach Gsten dagegen sich allmählich abdachen, wie wir dies beim Iura bereits kennen lernten. Das jenseits der Mosel zum Vorschein kommende Iuragestein hat dagegen seinen Steilabfall nach Gsten, gegen Metz zu. Höchste Vogesen- gipfel Höchste Schwarz- waldgipfel 1500m,.. 1000rrv 50orrv, Om:. Moseltal ca. 150 rro. Haar dt Odenwaldsoo Rhe In- tal cajoom. Mittleres Neckartal 200 150m, Ag. \1. Franken- höhe 500m Regnitx, b Fürth,- Ndrnjbg. ca300nv. 1500m. Woorrh. ■500 m/. .Orrv Jura> s e n l e n 6) Zerner werden an den Einbruchsstellen vulkanische Ifta emporgequollen sein - auch heißesprudel und sonstige Inineralque dürfen wir darum erwarten (z. B. Baden-Baden). vor allem aber ergibt sich aus der Entstehung der Oberflächenform die selbst- verständliche Dreiteilung des Gebietes: 1. die Oberrheinische Tiefebene, 2. das rechtsrheinische Stufenland, 3. das linksrheinische Stufenland. Die nähere Abgrenzung vom 3. dagegen Stammeszugehörigkeit der Bewohner Höhenzüge. ergibt sich vor allem aus der und der Richtung einzelner

8. Mitteleuropa - S. 28

1913 - Nürnberg : Koch
28 Das Deutsche Reich. Aus alledem dürfen wir folgern: Das Südwe st deutsche Becken ist ein schönes, frucht- bares, reiches, zugleich aber auch vielge st altiges und abwechslungsreiches Gebiet. Ost- westliche Lrstreckung (von Zuraabhang zu Zuraabhang) = 3/4 Maß- Schweizer Jura $ig. \8. 1. Oberrheinische Tiefebene. Die trüben fluten des Rheins klären sich im Bodensee; er fließt dann westwärts und wendet sich in zahlreichen Krümmungen durch die dem Alpenrand vorgelagerte Hochfläche. )n Stromschnellen und Wasserfällen durchbricht er hierauf, wie wir sahen, den Iura; dann zwängt er sich zwischen Iura und Schwarzwald durch und tritt oberhalb der schweizerischen Stadt Basel in ein großes, rings von Gebirgen eingeschlossenes Becken, den Rheingraben oder häufiger die Oberrheinische Tiefebene genannt; doch ist durchaus nicht das ganze Gebiet Tiefebene, der südlich st e Teil liegt noch etwas höher als 200 m. Der Rhein und seine Nebenflüsse. Die Rheinstrecke vom Rheinknie bei Lasel bis Mainz beträgt etwa 3/5 unserer Maßeinheit. Bis Kehl bei Straßburg ist das Gefäll noch verhältnismäßig stark (Lasel 250 m, Kehl 150 m; die Entfernung zwischen beiden Grten beträgt 125 Km). Mainz, das etwa 175 km von Kehl entfernt liegt, hat eine höhe von 80 m: das Gefäll wird also von Keljl ab geringer. Im gleichen Maße, wie das Gefäll abnimmt, wächst die Breite des 5troms: bei Lasel beträgt sie etwa 200 m, bei Mannheim 300 m, bei Mainz 600 m; die große Eisenbahnbrücke bei Mainz ist schon über 1 km lang.

9. Mitteleuropa - S. 36

1913 - Nürnberg : Koch
36 Das Deutsche Reich. höhen sieht es denn auch ganz anders aus als am Westfuße, wo Trauben und Mandeln reifen: hier gedeiht außer Sommergetreide nur etwas Zlachs, die Bewohner sind also vor allem auf den holz reichtum des Gebietes angewiesen. Allerdings liefern auch die Leeren des Waldes ähnlich wie beim Böhmerwald usw. einen ganz ansehn- lichen Verdienst. Aber schon das Märchen vom Holländer Michel und vom Glas- männlein zeigt uns, wodurch die Bewohner des Schwarzwaldes seit alters zu Wohlstand gelangten. Noch heute wird mit den riesigen Schwarzwaldtannen, die einst die Masten für die stolzen Holländer Segelschiffe lieferten, ein schwunghafter Handel getrieben. Oie Holzschnitzerei aber führte zu einem Erwerbszweig, der heute der wichtigste des Schwarzwaldes genannt werden muh: die Herstellung (Nach einer Photographie von E. Baumgartner in Freiburg i. Br.). Titisee (Schwarzwald). von Uhren (Schwarzwälderuhren), desgleichen von Musikwerken (Spiel- uhren und ähnlichen Gegenstände in allen Größen), die in den fünf Erdteilen Verbreitung fanden (Mittelpunkt Schramberg). Ahnlich wie im Allgäu griff man fernerauch hier zum Strohhutnähen um einen lohnenden häuslichen Neben- verdienst zu finden. Immer mehr nimmt endlich der Fremdenverkehr einen großen Aufschwung, zumal ja jetzt der Schwarzwald für den Winter- s p o r t ein Haupttummelplatz geworden ist. Neckarbergland. Das Gebiet ist beinahe ein Viereck, dessen Länge und Breite etwa Vio unserer Maßeinheit betragen. Nach der Rraich, einem kleinen Zlüßchen der Gegend, heißt diese wellige Muschelkalkplatte, die etwa der Schwäbisch-bayrischen Hochebene um München an höhe gleichkommt, auch Rraichgauer Vergland. Ihre höchste Erhebung ist der K ö n i g s st u h I (570 m), an dessen Nordabhang das berühmte Heidelberger Schloß erbaut ist.

10. Mitteleuropa - S. III

1913 - Nürnberg : Koch
Vorwort. Oer erdkundliche Unterricht in der zweiten Klaffe unserer Mittelschulen ist insofern zunächst Nepetition, als die Durchnahme Bayerns im vorher- gehenden Jahre ein gut Stück Süddeutschlands vorwegnimmt. Wollte man sich nun aber bei allem, was auf Ladern Bezug hat, lediglich auf eine Wieder- holung beschränken, so wäre dieses verfahren ebenso unpädagogisch als unver- einbar mit jenem Verlangen der Schulordnung, das zu Beginn eines neuen Schuljahres aus guten Gründen langes Wiederholen verwirft. Es ist daher gewiß vom erzieherischen Standpunkte aus einwandfrei, wenn man den erdkundlichen Unterricht des zweiten Schuljahres, soweit er sich auf Ladern bezieht, zu einer Erweiterung der Kenntnisse vom engeren Vater- lande des Schülers benützt, das er ohnehin nicht genau genug kennen kann. Oer Umstand aber, daß die Gedächtnisarbeit hier an sich gering ist, legt es ferner nahe den versuch zu unternehmen gerade bei diesem Teil des Lehrstoffes der zweiten Klasse etwas wenigstens in die E n t st e h u n g s g e s ch i ch t e der Erdoberfläche und anderer geographischer Dinge einzuführen. Dadurch wird er- reicht, daß der Schüler später, wenn fremde Länder und Erdteile an sein Gedächtnis größere Anforderungen stellen, mit den Grundtatsachen schon vertraut ist und an ihnen umgekehrt eine Stütze für den Memorierstoff findet. Daß der Schüler aber in seinem deutschen vaterlande auch sich g r ü n d - l i ch auskennen soll, dürfte wohl keinem Widerspruch begegnen - daß bloßes Lernen von Namen ohne anschauliche Vorstellung diesen Zweck nicht fördert, ebensowenig. Der Umfang des Bändchens hätte sich leicht verringern lassen, wenn alles, was die Raumvorstellung zu unterstützen, das Landschafts- b i l d jeweils in seiner Eigenart zu beschreiben bestimmt ist, weggeblieben wäre. Der Erleichterung der Gedächtnisarbeit aber sollte eine möglichst durchgeführte und folgerichtige Zerlegung des Gebietes in geographische Einheiten, vor allem aber der versuch, den Stoff aus sich selbst zu erklären, dienen. Namentlich die wirtschaftlichen Verhältnisse, deren Erlernung erfahrungsgemäß dem kleinen Schüler nicht immer leicht fällt, sind auf solche Weise mundgerechter gemacht worden. Wer aber das Schematisieren und Disponieren etwas zu weit getrieben finden sollte, der möge bedenken, daß kein anderer erdkundlicher Lehrstoff dem Schüler gewöhnlich schwerer fällt als der im vorliegenden Ländchen behandelte- die folgerichtige, dem Ge- dächtnis sich förmlich bildmäßig einprägende Zerlegung
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