Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 17

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Zweiter Abschnitt. Kmpfe der Germanen mit den Rmern bis zur Vlkerwandr. 17 2. Csar und Ariovist. Noch waren keine fnfzig Jahre seit dem ersten feindlichen Zusammensto der Rmer und Germanen verflossen, als diese von neuem die rmische Grenze bedrohten. Snebische Scharen waren unter ihrem Heerknig Ariovist der den Rhein gegangen, von den Sequanern gegen die Hduer zu Hilfe gerufen. Sie hatten zwar die Hduer besiegt, sich dann aber im Lande der Sequauer fest-gesetzt und zogen immer neue Scharen der den Rhein, so da die Gefahr drohte, da Mittelgallien germanischer Besitz wrde. Julius Csar, der damals, 58 b. Chr., die Eroberung Galliens begann, forderte Ariovist auf, die Gallier nicht weiter zu beunruhigen. Als dieser sich weigerte, zog Csar gegen ihn und schlug ihn bei Mlhausen im Elsa 58. Ariovist entkam der den Rhein, der nunmehr die Grenze zwischen dem Rmer-reiche und Germanien wurde. 11. Die Angriffskriege der Romer unter Angustns und Tiberius. 1. Feldzge des Drusus und Tiberius. Erst unter Angnstus, als Gallien durch wiederholte Einflle der Germanen heimgesucht wurde, machte man Versuche, die Germanen zu unterwerfen und das Land zwischen Rhein und Elbe zu erobern. Mit dieser Aufgabe betraute der Kaiser seinen Stiefsohn Drusus, der schon vorher mit seinem Bruder T i b e -rius die Nordgrenze des Reiches bis zur Donau vorgeschoben hatte ( 1 c). Dieser unternahm 129 v. Chr. vier Zge nach Deutschland. Seine Flotte lie er auf dem neu gegrabenen Drnsuskanal, der den Rhein mit dem Znidersee verband, von der Nordsee in die Ems hinein-fahren, während zugleich ein Landheer in das Innere Germaniens vor-drang. Am Rhein erbaute er eine Anzahl fester Kastelle, die als Sttz-punkte fr weitere Eroberungen dienen sollten, an der Lippe die Festung A l i s o, auf dem Taunus bei Homburg die jetzt wiederhergestellte Saal-brg. Dennoch waren die Zge meist fruchtlos, da Maugel an Lebens-Mitteln die Heere immer wieder zur Rckkehr zwang. Als Drusus auf seinem vierten Zuge bis an die Elbe gekommen war, strzte er auf dem Heimwege mit dem Pferde, brach das Bein und starb (9 v. Chr.). Den Oberbefehl in Germamen bernahm jetzt des Drusus Bruder Tiberius. Diesem gelang es, die deutschen Stmme unter einander zu ent-zweien und viele ihrer Huptlinge als Bundesgenossen zu gewinnen. Schon Mackensen, Lehrbuch der Geschichte Ii (Untertertia). 2

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 19

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Zweiter Abschnitt. Kmpfe der Germanen mit den Rmern bis zur Vlkerwandr. 19 mehrere Feldzge, auf denen es ihm gelang, Armin stlich der Weser zweimal zu schlagen und seine Gattin Thusnelda gefangen zu ueh-men, die bis zu ihrem Tode rmische Sklavin blieb. Das war der letzte Angriffskrieg, den die Rmer gegen die Germanen fhrten. Tiberins berief seinen Neffen Germanikus ab und berlie die Germanen ihrer innern Zwietracht, die leider dort jetzt ausbrach. Armin nmlich ge-riet mit dem Markomannenknige Marbod in Streit, in dem letzterer unterlag. Marbod wurde spter durch einen Aufstand entthront, floh zu den Rmern und starb in R a v e n n a. Aber auch A r m i n i u s fand bald einen elenden Tod; seine eigenen Landsleute beschuldigten ihn der Herrschsucht und ermordeten ihn (21). 12. Die Angriffskriege frer Germanen und die Ulkervnnbnifle. 1. Der Markomannenkrieg. In der Mitte des zweiten Jahrhun-derts schritten die Germanen zu einem Angriffskriege vor. Die unheil-vollen Zustnde im Rmerreiche wie die Errichtung neuer Grenzfesten an der Donau reizten die Markomannen und Quadeu (in Mhren) zu Einfllen in das rmische Reich. Der Kaiser Mark Aurel kmpfte tapfer gegen sie, doch hielten sie erst Ruhe, als der nachfol-gende Kaiser den Frieden erkaufte ( 3). 2. Die Vlkerbnde und die Grenzkriege. Aus diesem Kriege hatte man den Wert vereinigter Krfte schtzen gelernt. Seit dem Anfange des dritten Jahrhunderts schlssen sich daher die einzelnen Stmme zu grern germanischen Vlkervereinen zusammen, die beutegierig das r-mische Reich mit bestndigen Angriffen heimsuchten. Diese Vlkerbnde waren: 1. am Niederrhein die Franken, die nach Gallien vordrangen; 2. am Oberrhein, Main und an der oberen Donau die A l a m a n n e n, die den Grenzwall berschritten und das Zehntland eroberten; 3. im Nordwesten bis zum Niederrhein und Harz die Sachsen, die sich durch Seeraub furchtbar machten; 4. an der Donau und dem schwarzen Meere die Goten, denen die Rmer D a c i e n berlassen muten. Sie standen unter der Herr-schaft von Knigen und zerfielen in West- und Ostgoten. Sie waren das erste germanische Volk, das das Christentum annahm. 2*

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 20

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
20 Deutsche Gesch. von den alt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reichs 919. Ihr Bischof Vulfila (gestorben 388) bersetzte die Bibel ins Gotische: das frheste Denkmal deutscher Sprache. Auch die Hermunduren hatten sich mit anderen Stmmen zu dem Bunde der Thringer geeinigt. Selbstndige Vlkerschaften blie-ben die Friesen an der Nordsee, die B n r g n n d e n am Mittelrhein und die Langobarden. 13. Friedliche Beziehungen der Ramer und Germanen. Auch auf friedlichem Wege drangen die Germanen ins rmische Reich vor. Massenhaft traten sie in die Legionen ein, wo viele von ihnen Fhrerstellen bekamen, bald nahmen sie auch als Staatsmnner an der Leitung des Staates teil. Ferner lieen sich ganze Stmme von den Rmern aufnehmen und auf rmischem Gebiete ansiedeln, besonders an den Grenzen; sie bernahmen dafr die Verpflichtung, diese zu schtzen und dem Kaiser Heeresfolge zu leisten. Viele wanderten auch auf eigene Faust aus und traten in die Dienste rmischer Grundbesitzer. An den Grenzen entwickelte sich rmisches Leben und rmische Kultur. Die von den Rmern in der Rheingegeud angelegten Städte: Kln, Koblenz, Bingen, Mainz, Worms, Speyer, Stra brg, Trier, sowie die von ihnen gegrndeten Donaustdte Augsburg, Regens-brg, Salzburg, Wien wurden Ausgangspunkte fr die rmischen Kaufleute, die den Germanen Schmucksachen, Wein und Waffen brachten und Pelze und Bernstein dafr eintauschten. Von den Rmern lernten die Deutschen neben vielem Unheilvollen auch viel Ntzliches: den Boden besser als bisher zu bebauen, den Obst- und Weinbau, sowie manche gewerbliche Fertigkeiten, die dem Handwerk zu gute kamen. Dritter Abschnitt. Die Vlkerwanderung. 14. Anfnge und Ursachen. Die Anfnge der gewaltigen Vlkerverschiebung und Bewegung der germanischen Stmme gegen das rmische Reich, die die Geschichte mit dem Namen der Vlkerwanderung bezeichnet, gehen zurck in die Zeiten Mark Aurels. Der Markomannenkrieg und die Grenzkmpfe im dritten und vierten Jahrhundert bilden das Vorspiel dieser mchtigen Bewegung,

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 21

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Die Vlkerwanderung. 21 die im Gegensatz zu frheren Wanderungen nicht einzelne Völker, sondern fast alle germanischen Stmme gemeinsam ergriff. Die innere Ursache war die Lndernot der Germanen. Nachdem sie sehaft geworden waren, hatte ihre Zahl sich so sehr vermehrt, da das Land nicht mehr ausreichte, alle zu ernhren. Sie muten sich also anderweitig nach neuen Wohnsitzen umsehen. Den uern Ansto gab der Einfall der Hunnen in Europa um 375. 15. Der Ginfall der Hunnen und die Westgoten. Die Hunnen waren ein mongolisches Reitervolk ohne jede Kultur, das seine Heimat in den Steppen Hochasiens hatte. Als Nomaden zogen sie mit ihren Wagen, die ihnen als Wohnung dienten, von einem Ort zum andern; Mord und Verheerung bezeichneten die Spur ihrer Wander-zge. Zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspischen Meere drangen sie aus Asien in Europa ein. Zuerst warfen sie sich auf die Alanen am Kaukasus, vereinigten sich mit diesen und unterwarfen dann das mchtige Ost gotenreich, dessen greiser König Ermanarichsich selbst den Tod gab. Jetzt drngten die Hunnen gegen die Westgoten. Diese verlangten vom Kaiser Valens Aufnahme ins rmische Reich und erhielten von ihm Wohnsitze auf dem rechten Donauufer; sie sollten eine Grenzwache gegen die Hunnen werden. Da sie jedoch von den kaiserlichen Beamten hart bedrckt wurden, emprten sie sich, brachen in Thracien ein und schlugen den Kaiser Valens bei Adrianopel 378, Valens selbst fiel. Sein Nach-folger, der kluge Theodosius ( 7c), schlo mit den Westgoten Frieden und gab ihnen in Thracien Wohnsitze. 16. Altrich. Nach dem Tode des Theodosius und der Teilung des Reiches erfolgten neue Angriffe der Westgoten, die den Balten Alarich zu ihrem Könige erwhlt hatten. Von Rufinus, dem Minister des ostrmischen Kaisers Arkadius begnstigt, durchzogen sie Griechenland und drangen bis in den Peloponnes vor, wo ihnen der Minister und Feldherr des westr-mischen Kaisers Hon onus, Stilicho, ein Vandale von Geburt, entgegen-trat und sie nach Jllyrien (heute Bosnien und Dalmatien) zurckdrngte. Von dort griffen sie Italien an, wurden aber bei Pollentia und Pero-

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 22

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
22 Deutsche Gesch. von den lt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reichs 919. na in Oberitalien wiederum von Stilicho geschlagen und zum Rckzge gentigt. Auch gegen die pannonischen, noch heidnischen Germanenscharen, die unter Radagais von den Alpen her bis in die Nhe von Florenz vordrangen, war Stilicho siegreich. Radagais wurde bei Fsul besiegt, gefangen genommen und gettet. Erst als Stilicho des Landesverrats beschuldigt und auf des Honorius Befehl ermordet war, fiel Alarich wiederum in Italien ein. Dreimal erschien er vor Rom. Das erste Mal begngte er sich mit einem Lsegeld, das dritte Mal nahm und plnderte er die Stadt (410). Dann zog er nach Sditalien, um von dort nach Afrika berzusetzen, starb aber pltzlich auf dem Wege dorthin in Kalabrien. Seine Goten bestatteten seine Leiche im Bette des abgeleiteten Busento bei Cosenza. 17. Grndungen germanischer Staaten auf romischem Kaden. 1. Das Westgotenreich. Nach Alarichs Tode whlten die Westgoten dessen Schwager Athanlf zum Könige. Dieser gab den Plan, in Italien ein Gotenreich zu grnden, auf. Er schlo mit Honorius Frieden und heiratete dessen Schwester Plaeidia. Dann fhrte er sein Volk nach Sd-gallieu. Nach seiner Ermordung wurde Walja König. Dieser trat in rmische Dienste und unterwarf dem Kaiser einen groen Teil von Spanien, wo die germanischen Sueben und Vandalen, sowie die den Germanen verwandten Alanen eingedrungen waren. Letztere hatten Portugal besetzt, die Vandalen das nach ihnen benannte Andalusien, die Sneben den Nordwesten. Fr diese Dienste erhielt Walja ein Stck von Gallien zwischen Loire und Pyrenen (419). Dadurch ward er der Grnder des Westgotenreiches, das sich bald auch der den grten Teil Spaniens aus-dehnte. Die Hauptstadt dieses Reiches war Tolosa (Toulouse). 2. Das Vanalenreich. Von den Westgoten aus Spanien vertrieben, wanderten die Vandalen unter ihrem Könige Genserich 429 nach Afrika und grndeten dort ein neues Reich mit Karthago als Hauptstadt. Sie schufen sich eine Flotte, mit der sie bald das Mittelmeer beherrschten. 3. Das Burgundemeich. Der allgemeinen Bewegung folgend, hatten auch die Burgunden ihre Sitze zwischen Oder und Weichsel verlassen und am Mittelrhein ein Reich mit Worms als Hauptstadt begrndet. Es hatte jedoch keinen langen Bestand: schon unter dem Nachfolger des Honorius wurde es von dem rmischen Feldherrn Aetius mit Hilfe der Hunnen

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 23

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Die Vlkerwanderung. 23 zerstrt. Der Rest der Burgunden erhielt spter Wohnsitze im sdstlichen Gallien, wo der Name der Landschaft Burgund an sie erinnert. 4 Die angelschsischen Reiche in Britannien. Auch im Norden Europas erlangten die Germanen neue Wohnsitze. Als Stilicho bei dem Einfalle Alarichs zur Sicherung Italiens die rmischen Streitkrfte sammeln mute, wurde das keltische Britannien ebenfalls von dem Schutze der Legionen entblt und hatte deshalb von den Einfllen der Pikten und Skoten schwer zu leiden ( 3). Da riefen die bedrngten Briten die an der Nordseekste wohnenden Angeln und Sachsen zu Hilfe (449). Diese folgten dem Rufe, der Sage nach unter Hengist und Horsa, verstrkten sich aber bald durch Zuzge und unterwarfen oder verdrngten die Briten, von denen viele nach der gegenber liegenden Halbinsel Galliens flchteten, die nach ihnen Bretagne genannt wurde. Die Eroberer grndeten in Britannien 7 angelschsische Knigreiche. 18. Der Hunnenknig Attila. Inzwischen hatten sich die Hunnen nach der Bezwingung der Ost-goten und vieler anderer, auch slawischer Völker ein Reich gegrndet, das von der Wolga bis ins Innere Deutschlands reichte. Ihre grte Macht erreichten sie um die Mitte des fnften Jahrhunderts unter dem Könige Attila (Etzel). Attila (Vterchen) war ein wilder und grausamer Fürst, zugleich aber ein geschickter Staatsmann, dem es gelang, die germanischen Völker so fr sich zu gewinnen, da er ihnen selbst wie ein germanischer Held erschien und als solcher in ihren Heldengedichten gepriesen wurde. In der Theiebene war sein Lagerpalast, von wo aus er den Vlkern gebot. Nachdem Attila das ostrmische Reich sich tributpflichtig gemacht hatte, beschlo er, auch der den Westen Europas die hunnische Gewalt-Herrschaft auszudehnen. Mit einem gewaltigen Heere zog er, die Gottes-geiel, wie ihn die Christen nannten, von Ungarn her die Donau hinauf dem Rheine zu. In Worms vernichtete er das Knigsgeschlecht der Bur-gunden und drang dann in Gallien ein. Schon war Orleans dem Falle nahe, als der tapfere Feldherr Aetins an der Spitze eines rmischen Heeres und im Bunde mit den Westgoten und andern Germanen sich dem Feinde entgegenwarf. Auf den Katalaunischen Feldern unweit Troyes an der oberen Seine wurde 451 die Vlkerschlacht geschlagen, in der Attila besiegt und zur Umkehr gezwungen wurde. Im folgenden Jahre fiel er in Ober-

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 25

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Die Vlkerwandernng. 25 im Norden der mittlem Donau die Langobarden, in Bayern hatte sich das Mischvolk der Bajuvarier gebildet, die Alarnannen saen in der Schweiz, in Schwaben und lngs dem Oberrhein. Die Staaten, welche von den Germanen auf rmischem Boden ge-grndet wurden, gingen bald ihrem Verfalle entgegen. Es fehlte den Eingewanderten fern von der Heimat die Untersttzung der in Deutsch-laud zurckgebliebenen Volksgenossen, auch wurde die Stammes- und Re-ligionsverschiedenheit der Bewohner den neuen Staaten verderblich. Schlie-lich wirkte das Klima des Sdens mit seinen vielen Genssen verhng-nisvoll auf die Germanen und raubte ihnen ihre beste Kraft. 21. Italien nach der Vlkerwanderung. 1. Das Reich Odovakars 476493. Odovakar war nun König von Italien, das er lnger als ein Jahrzehnt mit Weisheit und Milde beherrschte. Er wurde gestrzt durch die Ostgoten, die nach dem Ver-fall der Hunnenherrschaft ihre Freiheit wieder erlangt hatten. Ihre grte Macht erreichten sie unter Theoderich dem Groen. Dieser, am Hofe von Byzanz erzogen, folgte gern der Ausforderung des ostrmischeu Kaisers Zeno, dem die Nachbarschaft der mchtigen Ostgoten unbequem ge-worden war, nach Italien zu ziehen und Odovakar zu strzen. Er be-siegte ihn bei Verona (Bern) die deutsche Volkssage gab ihm da-her den Beinamen Dietrich von Bern und schlo ihn dann in Ravenna ein. Aber drei Jahre mute er die Stadt belagern, ehe Odo-vakar sich ihm ergab, der dann in treuloser Weise von ihm gettet wur-de (498). 2 Das Ostgotenreich 493555. Nach dem Tode seines Geg-ners regierte Theoderich d. Gr. von 493526 als mchtigster aller Germanensrsten in seinem Reiche, das Italien, Sicilien, Dalmatien und Pannonien umfate. Seine Residenz war Ravenna. Er war ein Frie-densfrst, milde und gerecht herrschte er der seine Untertanen. Goten und Rmer behandelte er gleich; eine Verschmelzung der beiden Völker scheiterte jedoch daran, da die Goten Arianer, die Rmer katholische Christen waren. Vor der rmischen Bildung hatte er groe Achtung, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Italien blhte unter seiner Regierung wieder auf, vor Einfllen geschtzt durch die kriegerischen Goten, die den dritten Teil des Bodens erhalten hatten

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 27

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Die Vlkerwanderung. 27 Innere Unruhen und Thronstreitigkeiten fhrten nach dreihundertjhrigem Bestehen auch den Untergang des Westgotenreiches herbei. Es wurde ge-strzt von den Arabern, die in Spanien wie in Afrika Mauren, in Italien Sarazenen genannt wurden. Diese, von einer unzufriedenen Partei gegen den König Roderich zu Hilfe gerufen, kamen unter Tarik nach Spanien und besiegten Rod er ich bei Jerez de la Frontera 711. Bald war die ganze Halbinsel den Arabern unterworfen, nur in Astu-rien erhielt sich ein Rest westgotischer Herrschaft. 2. Der Islam. Die Araber treten in der alten Zeit in der Geschichte wenig hervor. Sie waren ein freies, kriegerisches Volk, das sich in Beduinen (Wstenshne), die Nomaden waren, und sehafte Dorf-und Stadtbewohner schied. Ihre Religion war ein Sterndienst, ihr Volks-Heiligtum die Kaaba zu Mekka. Eine neue Religion gab seinem Volke Muhammed, der zuerst Hirt, dann Kaufmann gewesen war. Auf feinen groen Handelsreisen war er vielfach mit andern Religionen bekannt geworden, von denen er man-ches fr feine Lehre verwertete. Er lehrte, da es nur einen Gott gebe, er selbst sei dessen Prophet. In seiner Vaterstadt verspottet und verfolgt floh er 622 von Mekka nach Meina. Diese Flucht heit die Hedschra, mit ihr beginnen die Muhammedaner ihre Zeitrechnung. Von Medina aus verbreitete sich seine Lehre bald der ganz Arabien, das er seiner Herrschaft unterwarf. Die neue Religion wurde Islam, d. h. Ergebung in Gottes Willen, genannt, die Glubigen hieen Moslemin d. h. Gott-ergebene. Ihr heiliges Buch war der Koran, eine Sammlung der Sprche Muhammeds. Die Nachfolger Muhammeds hieen Kalifen, d. h. Nach-folger des Propheten. Diese eroberten, getreu dem Gebote des Koran, den Islam mit Feuer und Schwert zu verbreiten, Syrien, gypten, das neupersische Reich und die Nordkste Afrikas. Von dort aus gingen sie nach Spanien hinber, um dem Westgotenreiche ein Ende zu machen. Einer der mchtigsten Kalifen war Harun al Raschib, der zur Zeit Karls b. Gr. in Bagbab resibierte. Auer biesem Kalifat zu Bagbab (am Tigris) gab es seit der Mitte des achten Jahrhunberts noch ein zweites Kalifat zu Corboba in Spanien.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 29

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Vierter Abschnitt. Das Frankenreich unter den Merowingern. 29 2. gegen die Alamannen, die zwischen Lech und Vogesen saen. Ihre hufigen Einflle in das Gebiet der Ripuarier ntigten diese, die Hilfe der Salier anzurufen. Chlodwig kam und besiegte 496 die Alamannen in einer Schlacht, deren rtlichkeit sich schwer bestimmen lt (vielleicht in der Nhe von Koblenz). Der entscheidende Kampf, durch den die Alamannen den grten Teil ihres Gebiets verloren, wurde jedoch erst einige Jahre spter gefhrt; 3. gegen die Westgoten. Durch seinen Sieg bei Poitiers 507 wurde er Herr ihres Landes bis zur Garonne. In der Schlacht gegen die Alamannen hatte Chlodwig das Gelbde getan, zum Christentum berzutreten, wenn er Sieger wrde. Er nahm deshalb nach seinem Siege das katholische Christentum an und lie sich mit mehr als 3000 Franken zu Reims vom Bischof Remigius taufen. So wurde Chlodwig der erste katholische König der germanische Vlker-schasten. Die Annahme des Christentums war bei Chlodwig ein rein uer-liches Werk; er blieb auch nach der Taufe derselbe arglistige, grausame und beutegierige Tyrann. Den Rest seines Lebens widmete er dem Bestreben, alle Frankenstmme unter seinem Scepter zu vereinigen. Dazu bediente er sich der grausamsten Mittel; mit Gewalt beseitigte er die Gaufrsten der salischen, ripuarischeu und Oberfranken, teilweise soll er sie mit eigener Hand ermordet haben. 24. Die Sliite nd der Verfall des Frankenreichs mttee Chlodwigs Nachfolgern. a. Blte des Reiches. Nach Chlodwigs Tode teilten sich seine vier Shne in das Frankenreich und fgten den alten Eroberungen neue hinzu. Neu erobert wurden: 1. Burgund, 2. Thringen, das mchtige Knigreich zwischen Donau und Harz. Unter Beistand der Franken hatte sich König Hermanfried nach Be-seitigung seiner Brder zum Herrn von ganz Thringen gemacht, ver-weigerte aber seinen Bundesgenossen den versprochenen Landesanteil. Diese vereinigten sich daher mit den Sachsen und schlugen den Hermanfried bei Burgscheidungen. Die Sachsen erhielten fr ihre Hilfe den nrd-liehen Teil des Thringerreiches bis zur Unstrnt, der sdliche wurde frnkisch.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 30

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
30 Deutsche Gesch. von den lt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reiches 919. 3. die Provence, 4. Sdalamannien, 5. Bayern, dessen Herzge aus dem Hause der Agilolfinger Va-sallen des merowingischen Hauses wurden, jedoch wesentlich selbstndig blieben. Das Frankenreich erstreckte sich jetzt von den Pyrenen bis in die Mitte Deutschlands. b. Der Verfall. Die mchtige Herrschaft der Franken verfiel jedoch schon im 7. Jahrhundert. Die Grnde fr das schnelle Sinken waren: 1. die Reichsteilungen. Das Frankenreich spaltete sich allmhlich in drei Teile: Austrasien oder Ostfranken, die deutsche Osthlste, Neu-strien oder Westfranken, die romanische Westhlfte, und Burgund. Durch diese Teilungen wurde die Macht des Reiches sehr geschwcht, so da die unter Chlodwigs Nachfolgern neu gewonnenen Gebiete sich unter eigenen Herzgen wieder selbstndig machen konnten. 2. der sittliche Verfall des Knigshauses. Um den Besitz der einzelnen Landesteile entspannen sich wilde Brgerkriege, welche das mero-wingische Haus mit der Schuld entsetzlicher Verbrechen, mit Bruder- und Verwandtenmord befleckten. Ganz besondere Verworfenheit und Ruchlosigkeit zeigte sich in den Kmpfen der beiden Kniginnen Brunhilde und Frede-gnnde. Die Könige selbst waren meist untchtig, bekmmerten sich wenig um die Regierung des Landes, sondern gaben sich den schlimmsten Aus-schweifuugen hin. 3. Die Groen des Reiches und die Geistlichkeit rissen alle Macht an sich. Noch einmal vereinigte zwar Chlotar Ii. (613) das ganze Frankenreich in seiner Hand, doch traten bald wieder Teilungen ein, bis schlielich die merowingischen Regenten zu Schattenknigen herabsanken. Macht und Herrschaft gingen allmhlich von dem entarteten Knigsgeschlecht auf die Hausmeier der, die die Retter des Reiches wurden. 25. Innere Zttstiittde des Frakenreiches. a. Der König. Art der Spitze des Staates stand der König. Die-ser bte anfangs seinem Volke gegenber nur die Befugnisse des alten germanischen Knigtums aus, indem er Gericht abhielt und der Krieg und Frieden entschied. Spter erweiterten sich jedoch seine Befugnisse, das Wahlrecht des Volkes schwand, das Knigtum wurde erblich. Steu-
   bis 10 von 805 weiter»  »»
805 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 805 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 54
2 50
3 4
4 208
5 1
6 13
7 0
8 4
9 17
10 61
11 51
12 33
13 2
14 94
15 1
16 0
17 8
18 0
19 3
20 83
21 5
22 15
23 85
24 1
25 46
26 85
27 65
28 34
29 9
30 0
31 87
32 0
33 10
34 93
35 25
36 9
37 26
38 4
39 15
40 17
41 10
42 64
43 10
44 7
45 67
46 103
47 58
48 61
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 6
2 64
3 8
4 50
5 1
6 0
7 49
8 40
9 212
10 4
11 3
12 3
13 17
14 47
15 28
16 38
17 73
18 1
19 2
20 62
21 4
22 27
23 36
24 0
25 58
26 18
27 3
28 3
29 28
30 10
31 52
32 3
33 10
34 38
35 29
36 16
37 58
38 30
39 3
40 3
41 90
42 7
43 114
44 12
45 28
46 19
47 9
48 2
49 0
50 3
51 18
52 23
53 11
54 6
55 94
56 62
57 3
58 21
59 28
60 22
61 5
62 1
63 69
64 17
65 73
66 43
67 41
68 41
69 28
70 2
71 63
72 49
73 16
74 48
75 0
76 5
77 6
78 25
79 2
80 7
81 3
82 3
83 63
84 0
85 33
86 70
87 2
88 22
89 41
90 40
91 3
92 68
93 0
94 4
95 18
96 61
97 8
98 64
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 0
3 1
4 20
5 19
6 1
7 15
8 4
9 38
10 24
11 1
12 1
13 0
14 0
15 36
16 43
17 3
18 32
19 54
20 2
21 13
22 34
23 9
24 1
25 0
26 7
27 43
28 1
29 34
30 31
31 9
32 1
33 24
34 0
35 8
36 1
37 40
38 3
39 25
40 50
41 2
42 0
43 4
44 31
45 7
46 1
47 0
48 13
49 19
50 1
51 2
52 4
53 1
54 111
55 35
56 17
57 13
58 24
59 20
60 6
61 14
62 45
63 17
64 9
65 5
66 0
67 9
68 10
69 8
70 0
71 19
72 11
73 29
74 19
75 6
76 9
77 19
78 3
79 30
80 29
81 3
82 3
83 1
84 0
85 33
86 1
87 7
88 23
89 1
90 0
91 75
92 0
93 4
94 0
95 0
96 0
97 17
98 12
99 17
100 3
101 0
102 3
103 52
104 0
105 13
106 4
107 0
108 29
109 1
110 2
111 1
112 4
113 1
114 1
115 17
116 2
117 7
118 24
119 3
120 19
121 8
122 8
123 0
124 5
125 1
126 20
127 45
128 19
129 2
130 0
131 15
132 28
133 7
134 10
135 2
136 49
137 0
138 11
139 2
140 10
141 7
142 6
143 11
144 7
145 76
146 40
147 5
148 71
149 6
150 27
151 4
152 3
153 1
154 0
155 8
156 11
157 23
158 38
159 4
160 2
161 19
162 39
163 33
164 3
165 47
166 26
167 3
168 0
169 0
170 9
171 55
172 21
173 32
174 5
175 5
176 24
177 33
178 3
179 8
180 2
181 24
182 37
183 28
184 6
185 2
186 9
187 17
188 8
189 24
190 6
191 36
192 44
193 9
194 20
195 0
196 0
197 25
198 10
199 7