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1. $booktitle - S. 6

1862 - Regensburg : Pustet
6 der Geschöpfe. Schöpfer, erfülle, reinige, heilige mein junges Herz!" Geh' auch du hin, mein Kind, lerne die Natur betrachten, in dem Buche der Natur lesen, ihre Sprache verstehen; sie leitet dich zum Vater! Die Natur ist ein Buch voll Zeugnisse, indem jedes Wort von Gott spricht; die einzelnen Worte sind die Ge- stirne am Himmel, die Berge und Gewässer, die Thiere, die Pflanzen und Gesteine auf Erden und Alles, was in der Natur- ist. Sie zeugen von Gottes Macht und Erbarmen, lehren uns die Vergänglichkeit unsers Lebens; sieh' den alten, unveränder- lichen Sternenhimmel, sieh' die alten Gebirge mit ihren urgrauen Felsenhöhen an; sie schauen, wie vor Jahrtausenden, so noch jetzt, auf die Ebenen herunter, auf denen ein Volk das andere schon verdrängte, Städte sich erhoben, blühten, sanken, in Trümmern jetzt liegen. — Und ehe die Berge waren, und die Gestirne glänz- ten, war Er, durch den sie wurden, Gott, der Herr, der da war und ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. 6. Die Werke Gottes. Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, Die Weisheit deiner Wege, Die Liebe, die für Alle wacht, Anbetend überlege: So weiß ich, von Bewund'rung voll, . Nicht, wie ich dich erheben soll, Mein Gott, mein Herr, mein Vater! Mein Auge sieht, wohin es blickt, Die Wunder deiner Werke; Der Himmel, prächtig ausgeschmückt, Preist dich, o Gott der Stärke. Wer hat die Sonn' an ihm erhöht? Wer kleidet sie mit Majestät? Wer ruft dem Heer der Sterne? Wer mißt dem Winde seinen Lauf? Wer heißt die Wolken regnen? Wer schließt den Schooß der Erde auf, Mit Vorrath uns zu segnen? Du bist es, Gott der Herrlichkeit, Und deine Güte reicht so weit, So weit die Wolken gehen.

2. $booktitle - S. 7

1862 - Regensburg : Pustet
7 Dich predigt Sonnenschein und Sturm, Dich preist der Sand am Meere. Bringt, ruft auch der geringste Wurm, Bringt meinem Schöpfer Ehre! Mich, ruft der Baum in seiner Pracht, Mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht, Bringt unserm Schöpfer Ehre. Der Mensch, ein Leib, den deine Hand So wunderbar bereitet; Der Mensch, ein Geist, den sein Verstand, Dich zu erkennen, leitet; Der Mensch, der Schöpfung Ruhm und Preis, Ist sich ein täglicher Beweis Von deiner Gut' und Größe. Erheb' ihn ewig, o mein Geist, Erhebe seinen Namen! Gott, unser Vater, sei gepreist, Und alle Welt sag: Amen! Und alle Welt fürcht' ihren Herrn Und hoff' auf ihn, und dien' ihm gern! Wer wollte Gott nicht dienen? 7. Gott, die ewige Schönheit und der Urquell aller Kraft. Komm, schwill vir zeigen, was schön ist. Sieh' die Rose in voller Blüthe, wie sie auf dem bemosten Stengel thront, die Königin aller Blumen! Ihre Blätter glühen wie Feuer, die Luft wird von ihrem süßen Duft erfüllt. Sie ist die Lust aller Augen. — Sie ist schön; aber reicher an Schönheit ist er, von dem Alles kommt, was schön ist auf unserer weiten Erde. Er hat auch die Rose gemacht. Sie erfreuet uns durch ihren köst- lichen Geruch; er aber wird nicht müde, uns durch seine ewige Güte zu erfreuen. Er ist die Lust aller Herzen. Ich will dir zeigen, was stark ist. Der Löwe ist stark. Wenn er sich von seinem Lager erhebt, und seine Mähne schüt- telt und seine brüllende Stimme erschallen läßt, so flieht das Vieh von dem Felde, und die Thiere der Wüste verbergen sich; denn er ist sehr furchtbar. — Der Löwe ist stark, aber stärker ist er, der den Löwen gemacht hat. Sein Zorn ist furchtbar;

3. $booktitle - S. 9

1862 - Regensburg : Pustet
9 9. Der Allmächtige. Ich bin der allmächtige Gott, Der dieser Erd' gebot, Sich mit Blumen und Blüthen zu schmücken, Um dich, o Mensch, zu beglücken. Auf mein gewaltig: „ Es werde!" Entstanden Himmel und Erde; Begann die Sonne ihren Gang Dem Himmelsdome entlang, Und in unendlicher Ferne Erglänzten die zahllosen Sterne; Ging der Mond unter und auf, Brauste der Sturmwind heraus! Belebte sich Wasser und Land, Der Chimborasso entstand; Spei'ten die Berge ihr Feuer, Scherzten die Meerungeheuer, Begannen Insekten den Tanz, Erblüheten Blumen zum Kranz, Erquickten durch süschn Duft. Reifte zur Labung die Frucht, Und in Edens friedlicher Stille Schuf dich mein göttlicher Wille. Mein Hauch belebte dich Staub, Der du verwelkest wie Laub, Wie des Feldes Blume verblüht, Wenn die prächtige Sonne erglüht! Wie das Gras auf der Wiese vergeht, Wenn der Wind darüber hinweht! Doch traue mir, im Wachen und im Träumen, Ich will dich nicht verlassen noch Versäumen! Stets ruft mein Herz dir zu: „ Sohn, komm!" Wandle vor mir und sei fromm. — 10. Gott erhält und regiert Alles. Ein reicher und mächtiger König feierte einst seinen Ge- burtstag. Da liess er in der Stadt, in welcher er wohnte, einige Tausend Menschen auf seine Kosten speisen. Es wur- den auf einigen grossen Plätzen viele lange Tafeln und Bänke aufgerichtet und in mehreren grossen Küchen Speisen bereitet, die dann auf die Tafeln gestellt wurden. An diese setzten

4. $booktitle - S. 4

1862 - Regensburg : Pustet
4 3. Wo wohnt der liebe Gott? Wo wohnt der liebe Gott? Sieh' dort den blauen Him- mel an, wie fest er steht so lange Zeit, sich wölbt, so hoch, sich streckt so breit, daß ihn kein Mensch erfassen kann. Und sieh' der Sterne gold'nen Schein, gleich als viel tausend Fensterlein: das ist des lieben Gottes Haus; da wohnt er drin und schaut hinaus, und schaut mit Vateraugen nieder auf dich und alle deine Brüder. Wo wohnt der liebe Gott? Hinaus tritt in den dunklen Wald; die Berge sieh' zum Himmel geh'n, die Felsen, die wie Säulen steh'n, der Bäume ragende Gestalt; horch, wie es in den Wipfeln rauscht, horch', wie's im stillen Thale lauscht! Dir schlägt das Herz, du merkst es bald, der liebe Gott wohnt in dem Wald; dein Auge zwar kann ihn nicht sehen, doch fühlst du seines Odems Wehen. Wo wohnt der liebe Gott? — Hörst du der Glocken hellen Klang? Zur Kirche rufen sie dich hin! Wie ernst, wie freundlich ist's darin! wie lieb und traut, und doch wie bang! Wie singen sie mit frommer Lust! Wie beten sie aus tiefer Brust! Das macht, der Herr Gott wohnet da; drum kommen sie von fern und nah', hier vor sein Angesicht zu treten, zu steh'n, zu danken, anzubeten. Wo wohnt der liebe Gott? Die ganze Schöpfung ist sein Haus! doch wenn es ihm sowohl gefällt, so wählet in der weiten Welt er sich die engste Kammer aus. Wie ist des Menschen Herz so klein! Und doch auch da zieht er hinein. O halt' das deine fromm und rein, so wählt er's auch zur Wohnung sein, und kommt mit seinen Himmelsfreuden, und wird nie wieder von dir scheiden. 4. Gott ist der Herr und Schöpfer aller Dinge. In der ersten Woche des Maimonats sprach ein Vater Abends zu seinen beiden Kindern: "Rüstet euch Morgen in der Frühe, denn wir wollen von dem Hügel die Sonne ausgehen sehen." Also verließen die Kinder am frühen Morgen die Schlaf- stätte und wurden von den Eltern gegen den Hügel geführt. Sie wandelten durch die Wiese, wo aus dunklem Grün hellfarbige Blumen prangten, und an jedem Grashalm eine Thauperle glänzte. Ueber ihren Häuptern hingen die Zweige der Bäume voll Blüthen, und von Wohlgerüchen war die Luft erfüllt. Dann zogen sie durch die Blumenwäldchen, und von den frischbelaubten

5. $booktitle - S. 5

1862 - Regensburg : Pustet
D Zweigen ertönte der Morgengesang der Vögel. Als sie aber den Hügel erreicht hatten, da war die Seite des Himmels, nach wel- cher die Aeltern den Blick richteten, von einem glänzenden Raum umgeben, und wie das reinste Gold glühten die lichten Wölkchen. Wie aber die Kinder staunend hinschauten, sieh, da hob sich am Berge ein goldener Bogen, und es schwebte die Sonne herauf in unbeschreiblicher Pracht. Der Vater und die Mutter aber hoben, die gefalteten Hände empor, wandten die Blicke zum Himmel und sprachen: "O Gott, wie herrlich ist deine Schöpfung!" Und still legten die Kinder die Hände zusammen und schauten zum blauen Himmelsgewölbe. Die Aeltern zogen die Kinder zu sich, und der Vater sprach: "Dort oben im Himmel ist Gott, der Sonne, Mond und Sterne geschaffen, und sie führt am blauen Himmel. Er hat die Berge, die Flüsse, das Feld und die See gebildet. Himmel und Erde sind sein Werk. Gott ist der Schö- pfer der Welt. 5. Der Natur Zeugniß von Gott. "Ich gedenke," erzählt ein berühmter Naturforscher, "noch gerne einer Reise, die ich in früher Jugend, in Gesellschaft wei- ser, guter Männer machte. Einst, als wir die ganze Nacht ge- wandert waren, verweilten wir gegen Morgen am Rande eines Waldes. Der beginnende Tag weckte den schlafenden Duft der Frühlingsblumen, den Gesang der Nachtigallen, das fröhliche Blöcken des Wildes. Da entfernte sich Einer aus unserer Ge- sellschaft, und wir hörten aus der Ferne die Stimme des Beten- den, laut und freudig. Bei seiner Zurückkunft fragte ich ihn, weßhalb er laut gerufen? Er antwortete: "Mein junger Freund! siehe um dich jenen Morgenschimmer, der sein erwachend Auge dankbar gegen Gott aufschlägt; jene feurigen Wolken, die wie das Angesicht eines Betenden glänzen; jene Blumen und Früh- lingsrosen, die ihre Zweige und Blätter dankend gegen Gott aus- breiten; höre den Gesang der Nachtigall, das fröhliche Blöcken des Wildes, das Summen der Bienen und merke auf, wie sie alle nur Gott nennen, nur Gott preisen! Siehe, auch ich habe mit jenen zusammen meine dankbare Stimme erhoben, mit ihnen Gott gelobt und geliebt!" "Und ich merkte auf die Worte des weisen, guten Mannes. Seitdem verstand ich die Flammenschrift der Morgenröthe, das liebende Wehen des Windes, den erquickenden Duft der Blumen und die Stimme des fröhlichen Thieres. Meine Seele erhob sich oft lobend, liebend mit der Stimme der Kreaturen und

6. $booktitle - S. 12

1862 - Regensburg : Pustet
12 Hierauf setzten sie sich hin, aßen — tranken den vergifteten Wein und starben unter den schrecklichsten Schmerzen. Rings vor den aufgehäuften Schätzen fand man alle drei todt. Gott läßt die Bösen hier auf Erden Oft ihre eig'nen Hsnker werden. 14. Das Lied vom Vater. Der Vater, der im Himmel wohnt, hat diese weite Welt für uns gebaut und Sonn' und Mond gar herrlich aufgestellt. Zi Hat grüne Felder angelegt und weislich hingesät, was Obst und Koru und Blumen trägt und was die Sense mäht. Er sieht herunter Nacht und Tag auf seine Kinder all'; er warnt und lockt im Donnerschlag und in der Nachtigall. Er schuf nach seinem Liebeshauch, nach seinem Ebenbild, auf Erden gute Väter auch mit Herzen, fromm und mild. Die bau'n im großen Gotteshaus sich ihre Hütten an, und schmücken sie den Kindern aus, so gut ein jeder kann. Die ziehen Bäum' und Blumen auf, umzäunen grünes Feld und tragen mancherlei zu Haus' in ihre kleine Welt. Denn nimmer ist der Väter Brust von treuen Sorgen leer: das Sorgen wird zu lauter Lust und kommt von oben her. Gott, dessen Licht auf Meer und Land uns Allen fröhlich scheint, der hat durch solch ein Herzensband uns allzumal vereint; Der gab den Vaternamen sich, daß uns von seiner Treu' der Name schönster ewiglich ein heilig Zeugniß sei. 15. Gott ist die Liebe. Du bist die Liebe, guter Gott, Durch Gras und Blumen fließt der Das sagt mir, was ich schau': Quell Der Morgenstern, das Abeudroth, Mit sanfter Silberflut Das holde Himmelsblau. Und zeigt, ein Spiegel, klar und hell, Wie lieb du bist und gut. Der Vogel singt, von dir genährt, Die Wolke, die das weite Land Voll Lust auf grünem Ast; Mit reichem Segen tränkt, Sein frohes Lied uns Menschen lehrt, Auch sie verkündet jene Hand, Wie du so lieb uns hast. Die alles Gute schenkt. Der Blumen hundertsarb'ne Pracht Der Regenbogen, der so bunt, Im Thale weit und breit, So mild und lieblich strahlt, Die du, du lieber Gott gemacht, Er machet uns die Liebe kund, Zeigt deine Freundlichkeit. Die ihn so schön gemalt.

7. $booktitle - S. 18

1862 - Regensburg : Pustet
18 Der Menschen Schicksal steht in Gottes Hand. Wen er zur Prüfung hat ein Leid beschieden, Der sei auch damit kindlich still zufrieden; Ihn stärket Gottes Hand. Der Menschen Schicksal steht in Gottes Hand. Sind durch den Tod die Herzen einst geschieden, In's ferne Land entrückt zum ew'gen Frieden; Sie einet Gottes Hand. 23. Der Sieg steht in Gottes Hand. Kaiser Otto I., der Große genannt, bedachte immer, wenn er in den Krieg ziehen mußte, daß der Sieg nicht in der Men- schen, sondern in Gottes Hand ruhe. Und wenn er seinen Kaiserschmuck zu Hause oder im Felde tragen mußte, bat er zu- vor Gott um ein demüthiges Herz, damit er durch den Glanz der irdischen Pracht nicht verblendet und übermüthig gemacht würde. Als bei der Belagerung von Breisach einige seiner Bundesgenossen ihn verließen, und nun auch seinem übrigen Volke der Muth entfiel, so redete er sie also an: „Warum seid Ihr so verzagt? Vertrauet Gott, der kann und wird helfen. Der Sieg steht in seiner Hand. Thut Ihr nur das Euere, so wird Gott auch das Seine bei uns thun." — So machte er den Soldaten wieder Muth, und erhielt den Sieg. 24. Liebe Gott über Alles. „Wer meine Gebote hat, und sie hält, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebet werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren." Joh. 14, 21. - „Ihr möget essen oder trinken, oder irgend etwas Anderes thun, so thut Alles zur Ehre Gottes." 1. Cor. 10, 31. Der heilige Karl von Borromäo hatte fromme Aeltern, welche Gott liebten, und die Liebe Gottes in seinem Herzen frühe anzuflammen, und Alles von ihm zu entfernen suchten, was sein Herz verstimmen oder mit dem Gifte einer Sünde hätte anstecken können. Der aufblühende heilige Karl kam in keine Gesellschaften, wo böse Eindrücke auf ihn gemacht werden konn- ten. Er blieb immer unter den Augen seiner Aeltern, wo er nichts als Gutes hörte, und nichts als gute Beispiele nachzu- ahmen bekam. „Liebe Gott aus ganzem Herzen und über Alles, denke gern und oft an Gott, vollbringe freudig den Willen Gottes,

8. $booktitle - S. 14

1862 - Regensburg : Pustet
14 fensaitenklang, und Alles, was man herrlich nennt, ist nichts für den, der Jesum kennt. Ein thränend Auge suchet dich, ein liebend Auge findet dich, du lohnst dem Sucher seine Pein. Was mußt du erst dem Fin- der sein? Du sendest Licht in unsre Brust, du schaffst dem Herzen Gotteslust: Erfreuender als alle Freud' ist deiner Liebe Lieblichkeit. Nein, keine Zunge spricht's genug, noch schildert es ein Federzug; nur der's erfahren, weiß allein, wie gut es sei, Eins mit dir sein. Doch will ich suchen fort und fort, jetzt in des Herzens stillstem Ort. Jetzt, unter vieler Menschenschaar, jetzt, wo kein Mensch noch sichtbar war. Wann kommt mir denn dein göttlich Reich, und machet mich den Engeln gleich. So hell und mild und rein wie du, und voll von Gott in Himmelsruh'! Sie kommt, sie kommt die Himmelsruh', und strömt mit Gotteskraft mir zu. Sie kommt, sie kommt in Jesu Christ, der unser Aller Heiland ist. 18. Der gute Hirt. Gott ist mein Hirt! Im Schatten seiner Güte Singt mein lautjauchzendes Gemüthe, Und dankt, weil mir nichts mangeln wird. Er führet mich Aus ewig grüne Weiden. Hier blühen mir die reinsten Freuden, Und meine Seele sättigt sich. Er tränket sie, Wenn Hitz' und Durst sie schwächen, Aus frischen, angenehmen Bächen, Und meine Seel' erschöpft sie nie. Wenn er gebeut, Muß aller Sturm sich legen. Er führt mich, seines Namens wegen, Den Fußsteig der Gerechtigkeit. Mit dir will ich In finstern Thälern wallen! Ich fürchte nichts; ich kann nicht fallen! Du bist mein Stab, deß tröst' ich mich.

9. $booktitle - S. 20

1862 - Regensburg : Pustet
20 Wenn der Tag sich zum Ende neigte, so dachte er: „So neiget sich auch mein sterbliches Leben zum Ende, und Gott will mich nach diesem Leben in das bessere ewige Leben einführen. Ich will also für den Abend meines irdischen Hierseins durch Wohlwollen und Wohlthun mir ein bequemes, sanftes Sterbe- kissen zurechtlegen." Wenn er sich Abends schlafen legte, sa dachte er: „Gott hat die Nacht zur Ruhe bestimmt; in seine Hände empfehle ich meine Seele." So vereinigte er im Einschlummern sich mit seinem Gott, und fand ihn, wenn er erwachte, wieder bei sich. Da er seinen ältern Bruder in der schönsten Lebensblüthe dahinwelken, und von seiner Seite wegsterben sah, sprach er: „Alles ist vergänglich; nur wenn man Gott liebt und seinen Willen thut, das dauert ewig. Der heilige Karl bewies also durch das Alles, daß er Gott innig und herzlich liebte; denn wen man liebt, an den denkt man oft und gern, und weil der heilige Karl bei jeder Gelegenheit an Gott dachte, so bemühte er sich auch eifrig, den Willen Gottes zu thun. Er ging sparsam mit der Zeit um, und theilte recht haushälterisch alle seine Arbeiten so ein, daß er jede Stunde des Tages gewissenhaft benützte. Er lernte anhal- tend und fleißig, und wenn sein Auge auf das Buch gerichtet war, so hatte er stets Gott im Augenmerk. — Als ihm schon in seinem zwölften Jahre eine Stelle, die reiche Einkünfte brachte, ertheilt wurde, sprach er: "Was soll ich mit so reichen Einkünften machen? Für meinen Unterhalt bedarf ich derselben nicht, denn ich habe Obdach, Kleider und Brod. Ich will sie also für Dürftige bestimmen; denn diese sind meine Brüder, und Gott will, daß ich sie werkthätig liebe und ihnen Gutes erzeige, so viel ich kann." Und so war denn der ernstliche Wunsch des zwölfjährigen Knaben, daß man alle entbehrlichen Einkünfte un- ter Vater- und mutterlose Waisen austheilen sollte. Als man ihm nachher verschiedene Fallstricke legte und freche Leute ihn zu bösen Dingen lockten, sprach er: „Ich würde sündigen gegen den allmächtigen Gott, wenn ich ein so großes Uebel beginge." — Und er kämpfte gegen die gefährlichen Reize des Lasters, und behielt das Andenken an Gott immer in seiner Seele, und trug den Sieg davon. Seine Liebe zu Gott kannte keinen Ruhepunkt. Sie wollte immer lebendiger und thätiger werden, und der heilige Karl wurde in seinem männlichen Alter ein treuer Seelenhirt, ein Büter der Armen, ein großmüthiger Dulder der größten Un- bilden, und ein weiser, väterlicher Kirchenvorsteher, der im

10. $booktitle - S. 16

1862 - Regensburg : Pustet
16 20. Leiden Jesu. Wie, liebster Heiland, daillen wir Genugsam für dein Leiden dir! Ach! würde deiner Liebe Macht Von uns mit vollem Ernst bedacht! Unendlich war des Leidens Last, Die du für uns getragen hast: Du litt'st am Leibe nicht allein, Noch größer war der Seele Pein. Entgegen gingst du mit Geduld Dem Tode, rein von jeder Schuld: Und doch befiel der bangste Schmerz Am Oelberg dein beklemmtes Herz. Vor deinen Vater sankst du hin Und sprachst: Du, dessen Sohn ich bin, Schau' meiner Seele Jammer an, Den sie, ach! kaum ertragen kann. Ich weiß, wie viel dir möglich ist, Ich weiß, daß du allmächtig bist: Laß, Vater, kann es je gescheh'n, Den bittern Kelch vorüber geh'n! So sprachst du, traurig bis zum Tod, (Und Trost vom Himmel war dir noth;) Vergossest Schweiß, wie Blut, so roth, Und rängest zitternd mit dem Tod. Wen noch das Laster locken kann, Der seh' dies große Leiden an, Seh', was dich uns're Missethat Für Angst und Schmerz gekostet hat. Du, der so viel für uns gethan, Wie beten wir dich würdig an? Ach, nimm die Sünde von uns hin, Und schenk' uns, Jesu, deinen Sinn 21. Das wahre Vaterland. Der Himmel ist mein Vaterland! Von ihm ja bin ich ausgesandt; Und tausend Bande zart und weich, Erzieh'n mich für sein großes Reich.
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