Lesebuch
f ü r Bürgerschulen.
Erster Theil.
Zweite Abtheilung.
i.
Die Bibel.
^vermuthlich kennt ihr alle, l. fi., dici Buch schon
dem Namen nach; vielleicht wißt ihr auch, daß es
ein sehr wichtiges Und schätzbares Buch ist, und daß
es vorzüglich bei dem Unterrichte in der Religion ge-
braucht wird, um dlè Wahrheiten derselben daraus zu
beweisen. Da ihr nun selbst künftig in der Religion
werdet unterrichtet werden, und da ihr folglich alör
denn auch die Bibel zum Gebrauch in die Hände be,
komt: so ist nöthig, daß ihr vorher eine etwas nähere
Kenrniß davon erhaltet. Diese Kentlüß wird euch in
den Stand setzen, den Werth der Bibel desto besser
i.th. 2.Abch. A schä-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
4
wendet werden solle. Das erste Menschen - Paar —
Adam und Eva genant — setzte Gott, wie es in
der Erzählung weiter heißt, in ein Paradies, d. K
In eine schöne fruchtbare Gegend (wahrscheinlich im
südlichen Asien), wo sie von den Früchten aller Bäu-
me, die daselbst wuchsen, essen durften, einen ein-
zigen ausgenommen, dessen Frucht zu genießen ihnen
verboten war. Es wahrte aber nicht lange, so ließ
sich Eva von einer Schlange verführen, von dem verr
l'otnen Baume zu essen, und Eva beredete sodann
auch ihren Mann dazu. Dieses Ungehorsams wegen
verstieß sie Gott aus dem Paradiese, und sie mußten
von der Zeit an ihren Unterhalt durch schwere Arbeit
erwerben; auch waren sie nun mancherlei Uebeln, die
sie vorher nicht kanten, Schmerzen, Krassheiten und
dem Tode unterworfen.
Adams und Eva's erster Sohn hieß Kain, der
zweite Abel. Dieser ward ein Schäfer und jener ein
Ackersmann. Kain beneidete seinen glücklichern Bru-
der, und schlug ihn todt, weshalb er flüchtig werden
mußte, und sich weiter nach Morgen hin wandte, wo
er Vater einer zahlreichen Nachkommenschaft ward.
Ein dritter- Sohn Adams, mit Namen Seth, blieb
im väterlichen Hause, und stiftete ebenfalls eine an,
sehnliche Familie.
Diese beiden Familien, nämlich die Nachkommen
Kains und Serhs, vermehrten sich mit der Zeit im-
mer stärker, wurden aber auch, so wie ihre Zahl an-
wuchs, immer gottloser, daher beschloß Gott, ste alle
von der Erde zu vertilgen und nur die Familie des
frommen Noah zu erhalten. Diesem offenbarte
Gott
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Eva Eva_von Eva Adams Adams
6
So breiteten sich also die Menschen immer weiter
auf der Erde aus, und es entstanden mehrere Völker
schasten, die sich durch Sprache, Sitten, Denkungs-
art, Kenntnisse und Religion von einander unterschie-
den. Die meisten Völker hatten gar keinen Begriff
von Einem unsichtbaren, allmächtigen, allwetsen und
allgütigen Wesen, dem Schöpfer und Erhalter der
Welt, sondern sie beteten Sonne, Mond und Sterne,
auch wohl Menschen und Thiere und leblose Dinge an.
Sie machten sich allerlei Bilder von Holz, Stein,
Metall rc., und verehrten dieselben als Götter. Man
nennt sie mit Einem Worte Götzendiener, oder Ab-
götter. Die Kenlitniß und Verehrung eines einzigen
höchsten unsichtbaren Wesens erhielt sich nur bei weni-
gen guten Menschen; aber freilich waren die Begriffe
von di-esem höchsten Wesen und von der ihm schuldi,
gen Verehrung damals noch iiicht so rein, wie jezt.
Wir finden daher in den ältesten Schriften der Juden
dle Vorstellungen von Gott, den sie Iehovñh nan,
ten, noch mit mancherlei Irrthümern vermischt, und
die Verehrung desselben, welche sie als einen Dienst
ansahen, beftaiid hauptsächlich in dargebrachten Opfern,
eine Verehrung, welche sie mit den Götzendienern
oder Heiden gemein hatten. Indessen war doch diese
unvollkommne Vorstellung die Grundlage einer immer
reineren Gottes-Erkenntniß, und wir Christen ver-
danken es insonderheit den jüdischen Religionsbüchern
und den aus der jüdischen Nation hervorgegangenen
weisen Männern, daß wir geläuterte Begriffe von der
Religion haben.
Unter
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
7
Unter den wenigen Verehrern Eines höchsten We-
sens befand sich zu der Zeit, als Noahs Nachkom-
men sich schon in viele Völkerstämme vertheilt hatten
(etwa viertehalbhundert Jahr nach der großen Ueber-
schwemmung) ein merkwürdiger Mann, mit Namen
Abraham, in einem Landchen, welches Mesopota-
mien hieß. Dieser Mann ist der Stammvater der
Juden (Israeliten, Hebräer), und die Geschichte des-
selben und seiner Nachkommen macht den zweiten
Haupttheil des Inhalts der Bücher des alten Testa,
ments aus. Also
2) Geschichte des jüdischen Volks. Als
seinen Stammvater betrachtet dieses Volk, wie eben
gesagt wurde, den Abraham, denn er sühne in sei-
ner Familie zuerst die Verehrung des Jehova und die
Veschneidung ein, wodurch er sich und seine Nach-
kommen von den benachbarten heidnischen Völkern
auszeichnen wollte. Er war reich an Vieh, Silber
und Gold, und hatte viele Knechte. Mit denselben
zog ec nach damaliger Sitte, von einem Orte zum
andern, um stets frische Weide zu haben. Ihre
Wohnungen waren Hütten und Zelte, die man leicht
abbrechen und wieder aufschlagen konte, Auf diesen
Zügen kam Abraham auch nach Kanaan, dessen ei,
genthümlicher Besitz ihm und seinen Nachkommen von
Gott, wie die Bibel erzählt, verheißen war, daher
wird es auch das gelobte, d. i. das versprochne oder
verheißne Land genant. Die einzelnen Begebenhei-
ten in dem Leben Abrahams, die hier nur kurz ange,
deutet werden'können, sind: a) Einer in Kanaan
entstandne-n Theurung wegen zog er mit den Seinigen
nach
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Noahs Abraham Abraham Abraham Abrahams
9
opfer waren eigentlich nur unter den Götzendienern
üblich; allein Abraham hielt — ebenfalls der dama-
ligen Denkart gemäß — Träume für göttlichen Ur-
sprungs, und fo grübelte er nicht weiter über die
Rechtmässigkeit des vermeinten göttlichen Befehls,
sondern er folgte blindlings, Zum Glück rettete noch
ein Zufall, den Abraham mit Recht für eine göttliche
Schickung hielt, den Knaben vom fchmaligsn Tode.
Der unbedingte Gehorsam, der feste Glaube an Gott
und dessen weife und gütige Fügungen, welchen Abra-
ham hiebet bewies, wird in der Bibel oft und sehr ge-
rühmt, und er wird in dieser Hinsicht allen Menschen
als ein Nachahmungswerthes Muster vorgestellt, g)
Abraham verheirathete vor feinem Tode (er starb,
i/s I. alt) den männlich gewordncn Jsaac mir der
Enkelin des Nahor, feines Bruders. Sie hieß
Rebecca.
Aus dieser Che bekam Jsaac zwei Söhne, Ejau
und Jacob, Zwillingsbrüder von sehr ungleicher Denk-
art. Esau verkaufte in der Folge sein Erstgeburtsrecht
(welches damals großen Werth hatte) leichtsinnig für
ein Gericht Linsen an seinen Bruder, und dieser brach-
te ihn nachher, auf eine gar nicht löbliche Art, um
den väterlichen Segen. Hieraus entstand bittrer Haß
zwischen den Brüdern, und Jacob mußte sich aus
Furcht vor feinem Bruder eine Zeitlang auswärts bet
seiner Mutter Bruder aufhalten. Bei seiner Rück-
kehr söhnten sie sich jedoch wieder aus. Esau stiftete
einen eigenen Völkerstamm, die Edomüer; Jacob
hingegen, der jetzt auch Israel genannt wurde, ward
insbesondre der Stammvater der zwölf Stämme, m
wel,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Abraham Abraham Rebecca Jsaac Jacob Esau Jacob Esau Jacob
/
Ii
Aegypten, und bewirkte vom Könige die Erlaubniß,
daß sein Vater Jacob und seine Brüder mit allen ih,
ren Angehörigen nach Aegypten kommen durften.
Dies geschah, und Joseph wies ihnen eine der frucht,
barsten Gegenden in Aegypten, das Land Gosen,
zum Wohnsih an. Hier lebten die Israeliten sehr
glücklich.
Als aber Joseph gestorben war, und ein neuer
König in Aegypten zur Negierung kam, sahe man den
Wohlstand und die große Vermehrung der Fremdlinge
(der Israeliten) sehr ungern; man fürchtete, sie wür-
den so mächtig werden, daß sie die Emgebor-nen un-
terdrücken und sich dann zu Herren des Landes Aegyp-
ten machen könten. Um dies zu verhindern, wurden
die Israeliten nicht nur mit schweren Frohndiensten
belegt, sondern es wurde auch bei Lebens, Strafe be,
fohlen, daß jedes Kind männlichen Geschlechts gleich
nach der Geburt gctödtet werden sollte.
Um diese Zeit wurde einer Israelitin aus dem
Stamme Levi ein Sohn geboren, den sie aus mütter-
licher Zärtlichkeit einige Monate lang mit Gefahr ihres
eignen Lebens im Verborgenen erhielt. Da sie ihn
aber nicht langer verbergen konts, so legte sie ihn in
ein Kästchen, und sehte dies in das Schilf am Ufer
des Wassers. Hier fand es zufällig eine Tochter des
Königs, ließ es aus dem Wasser nehmen und öffnen,
und da sie den schönen Knaben darin liegen sah, der
eben weinte, hatte sie Mitleiden mit demselben, nahm
ihn an Kindes Statt auf, gab ihm den Namen Mo/
fes, und sorgte für seine Erziehung. Er wurde nun
wie ein Prinz gehalten und in allen Kenntnissen und
Ms-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
i3
bestimmten Nacht zur Abreise bereit halten; jeder
Hausvater sollte ein Lamm schlackten, und mit dem
Blute desselben die Pfosten der Hausthüren bestreu
chen, denn Gott werde unter den Aegyptern ein groß,
fies Blutbad anrichten lassen - und da sollten die mit
Blut beftrlcknen Thüren denjenigen, weiche Gott zu
gedachtem Zweck aussenden werde, zum Zeichen bte,
nen, daß hrer Israeliten wohnten, die verschont wer-
den müßten. Das geschlachtete Lamm sollte Jeder
mit den Seimaen, stehend und zur Reise gerüstet-,
um Mitternacht verzehren. Diese Mahlzeit wurde
Perlcha oder das Verschonungsopfer genant. Alles
dies geschah, wie es befohlen war, und wahrend nun
bei den Aegyptern wegen der unvermutheten Todes-
fälle in ihren Hausern die größte Verwirrung herrsch,
re, machten sich die Israeliten auf, und zogen unter
ihrem Anführer Moses fort. Aber am folgenden Tage
Erholten sich die Aegypter von ihrem ersten Schrecken,
und sehten den Israeliten nach; sie erreichten dieselben
auch, da sie eben durch das rothe Meer zur Zeit der
Ebbe gegangen waren. Die Aegypter glaubten auch
noch durchzukommen; allein die Fluth kam über sie,
und ersäufte sie alle.
So waren denn nun die Israeliten aus ägypti-
schen Selaven freie Leute geworden, und befanden sich
völlig sicher vor ihren Feinden in der arabischen Wüste.
Ihr eigentlicher Zweck war, das Lch'd Kanaan, wo
ihre Vorfahren gewohnt hatten, in Besih zu nehmen.
Dahin hätten sie in kurzer Zeit kommen können, wenn,
sie den geraden Weg gegangen wären; allein Moses
führte sie durch weite und beschwerliche Irrwege vier,
oig
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Nach 70 Zähren bekamen die in der babylonischen
Gefangenschaft lebenden Juden vom Könige Cyrus
die Erlaubniß, in ihr Vaterland zurück zu kehren.
Einige 40,200 Machten davon Gebrauch, und zogen
unter Anführung des Serubabel und des Josua
fort. Jener begleitete sie als persischer Statthalter,
dieser als Hoherpriesier. Sie eilten nun, ihren zer-
störten Tempel und die verwüstete Stadt Jerusalem
wieder herzustellen, wobei ihnen aber viele Hinder-
Nisse in den Weg gelegt würden. Dies ist des In-
halt des Buchs Esra und des Buchs Nehemta»
Etwan 200 Jahre standen die Juden unter per-
sischer Oberherrschaft, dann kamen sie, nach der Zer-
störung des persischen Reichs, Unter die Botmäßigkeit
des macedonrschen Königs, Alexanders des Großen.
Als dieser gestorben war, geriethen sie erst unter die
Herrschaft der ägyptischen und nachher der syrischen
Könige. Ihre Schicksale unter den syrischen Königen
und die Heldenthaten der Familie der Maccabäer,
welche sich der Unterdrückung ihrer Religionsfreiheit
muthig widersetzte, machen den Inhalt der beiden
Bücher der Maccabäer aus.
Endlich unterwarfen sich die Römer, 6rj. vor
Chr. Geburt, das jüdische Volk, und setzten den He."
rodes zum Könige der Juden ein, nachdem die Fa-
milie der Maccabäer, welche die Regierung über ioc>
Jahre lang geführt hatte, gestürzt war. Die könig-
liche Gewalt wurde über sehr beschränkt durch einen
römischen Statthalter, oder Laudpfleger. Unter je-
nem ersten Könige, Herodes dem Großen, wurde
Jesus geboren, und unter dessen Sohne, Herodes
An-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
nett Freunden. Hiob wird als ein reicher und front-
mer arabischer Fürst vorgestellt, dessen Zugend durch
harte Unglückefltte geprüft wird. Er verliert plötz,
lich alles, was ihm lieb war, seine Heerden, seine
Sclaven, seine Kinder und zulezt auch seine Gesund,
heit. Jammernd wirst er sich in den Staub, und
klagt laut, daß er unschuldig so schwere Leiden tra-
gen müsse. Seine Freunde kommen zu ihm, um ihn
zu trösten. Da er sich aber in sehr heftigen Auedrük,
ken über die ihm von Gott zugeschickten Leiden ausselt,
so zweifeln sie an seiner Frömmigkeit, und halten ihn
für rinetp heimlichen Sünder, den Gott jezt nach sei,
ner Gerechtigkeit strafe. Er behauptet dagegen seine
Unschuld und läßt sich durchaus nicht von seinen Freun,
den überzeugen, daß Gottes Fügungen gerecht sein.
Endlich tritt Gott selbst auf, und legt dem Hiob eint,
ge unbeantwortliche Fragen über die Geheimnisse der
Natur uud der Vorsehung vor. Hiobs Freunde ver,
stummen, und schweigen beschämt, daß sie so ver,
messen gewesen sind, die unerforschlichen Wege Gottes
beurtheilen zu wollen, und Hiob ergibt sich in den
Willen feines Schöpfers, voll Vertrauen auf dessen
Güte, welches Vertrauen auch dadurch belohnt wird,
daß er alles Verlorne doppelt wieder erhält. Es liegt
also in dieser Dichtung die Lehre: Leiden treffen auch
den Unschuldigen, den Tugendhaften, und sie sind
keine Strafen von Gott; den Zweck solcher Leiden
können wir so wenig erforschen, wie die Weltregie,
rung überhaupt; der Fromme bleibt der Tugend unter
allen Umständen des Lebens tteu, und fügt sich mit
Ergebung ln dle Schickungen Gottes.
Die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
20
Übersetzung tiefet, welche den Sinn nicht immer treu
ausdrückt.
Das Hohelied, welches dem Titel nach eben,
falls dem Salomo zugeschrieben wird, »st ein Lobge«
dicht auf die Treue der ehelichen Liebe, und hat nur
für den gelehrten Leser einigen Nutzen, dient aber
gar nicht zur Erbauung.
Die Propheten. Unter dieser Benennung wer/
den weise und fromme Männer verstanden, welche
für Wahrheit, Tugend, Religion und für das Wohl
des Vaterlandes eiferten, und diesen Eifer in ihren
Reden und Schriften zeigten. Solcher Schriften
haben wir in der Bibel sechszehn, wovon die vier er-
stem, weil sie weitlauftiger sind, die großen, die
übrigen aber die kleinen genant werden. Sie enthal-
ten Belehrungen, Warnungen, Tröstungen, Kla,
gen, Aussichten ln die Zukunft, und sind fast durch-
gängig in dichterischer Schreibart abgefaßt. Vieles
ist darin für uns dunkel und unverständlich, weites
sich auf damalige Zeitumstände bezieht, die wir nicht
genug kennen. In einigen Stellen wird den Zuden
eine glückliche Zeit verkündigt unter der Regierung ei-
nes heilbringenden Königs, welche Stellen man nach-
her als Weissagungen von Christo angesehen und ge-
deutet hat. — Da das Verstehen dieser Schriften
viel Schwierigkeiten hat, so können Ungelehrte zu
ihrer Erbauung wenig Gebrauch davon machen.
Bas Buch Jesus Sirach ist eine Nachahmung
der Sprüche Salomo'ö, und enthält eine ausnehmend
schätzbare Sammlung von Sittensprüchen, die vor
vielen andern Büchern des alten Testaments fleißig
ge-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]