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10 Breitengrade und gehört zumeist dem britischen Ostafrika an. Seine
Senke stellt ein abflußloses Gebiet dar, das zwischen dem des
Atlantischen und Indischen Ozeans sich einschiebt. Sie war und ist
zum Teil jetzt noch ein Herd vulkanischer Kräfte. Der am Graben
sich erhebende Dönyo-Ngai (Gottesberg) ist ein thätiger Vulkan.
Auch die Entstehung des Kilima-Ndjaro und Märn dürfte mit der
Nachbarschaft des Grabens zusammen hängen. — An der Westgrenze
unserer Kolonie fällt das Hochland plötzlich zum Jnnerafrikanischen
Graben ab, einer zweiten Erdspalte von Meridianrichtung. Lang-
gestreckte Seeen füllen ihre tiefsten Stellen ans. Auch in der Um-
gebung dieses Grabens sind unterirdische Kräfte noch an der Arbeit.
Sie zeigen sich besonders nordöstlich vom Kivnsee, wo die Grenze
gegen den Kongostaat hin zur Zeit uoch strittig ist, im Birungo-
gebirge, das im Kirnngo eine Höhe von 3000 m erreicht. Schon
von Schriftstellern des Altertums erwähnt wird das Mond gebirge,
welches sich im nordwestlichen Teile des deutschen Gebietes erhebt.
Gewässer. In den Indischen Ozean münden sechs bedeutendere
Flüsse, die sich auf dem Ostabfalle des Hochlandes entwickeln. Der
Umba durchfließt das Steppengebiet an der dentsch-britischen Grenze,
weshalb er nur geringe Wassermengen führt. Der Pangaui ent-
springt am Kilima-Ndjaro, speist deu an der Nordgrenze gelegenen
malerischen Djipe-See und strömt uach Aufnahme der vom Märn
kommenden Gewässer iu südöstlicher Richtung dem Meere zu, das er
bei der Stadt Pangani erreicht. Der Wami ergießt sich der Insel
Sansibar gegenüber ins Meer. Wenig südlich von ihm mündet bei
der Stadt seines Namens der Kingani. Der Rnfiyi, der größte
Strom Dentsch-Ostafrikas, entwickelt sich aus zwei Quellflüssen östlich
vom Livingstone-Gebirge, nimmt anf der linken Seite den langen
Ruaha anf, bildet bald darauf die Pangani-Fälle und mündet in
vielen Armen der Insel Mafia gegenüber. Der Grenzfluß des Südens
ist der Rovüma.
Der Nyassa erstreckt sich iu einer Länge von 5 Breitengraden
von Norden nach Süden. Seine Flächeuausdehnung beträgt
27 000 qkm (Westpreußen). Der Wasserspiegel liegt etwa 500 m
über dem Meere. Seinen Abfluß nimmt der See nach Süden durch
den Schire, einen linksseitigen Nebenfluß des Sambesi. Der Wert
dieser schiffbaren Verbindung mit dem Meere ist dadurch sehr herab-
gemindert, daß auf einer Strecke des Schire die Schiffahrt durch die
Murchisou (mörtschiß'u)-Fälle gehemmt ist. Anf den Fluten des
Seees schwimmen zwei deutsche Dampfer, die hauptsächlich der
Bekämpfung der Sklaveujäger dienen. Den Handel haben die
Engländer an sich gezogen, die gleichfalls Dampfschiffe anf dem
See halten.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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6
Der Tanganyika ist die Ausfüllung einer Senke int Inner-
afrikanischen Graben.*) An Länge übertrifft er den Nyassa noch,
denn er erstreckt sich durch 5^2 Breitengrade. Sein Wasserspiegel,
der einen Flächenraum von 35 000 qkm (Ostpreußen) deckt, liegt
800 in über dem Meere. Der Wasserstand ist jedoch dem Wechsel
unterworfen. Nur wenn der See eine gewisse Höhe errreicht hat,
wässert er nach Westen hin durch den Lnküga zum Kongo ab. Ein
Zufluß des Tanganyika aus Deutsch-Ostafrika ist der Melagaräsi.
Derselbe sammelt zahlreiche Flüsse von der westlichen Abdachung des
Hochlandes, führt jedoch dem See trotz bedenkender Lauflänge nur
geringe Wassermengen zu.
Der Viktoriasee ist das größte Süßwasserbecken des Erdteils.
Er bedeckt eine Fläche von 60 000 qkm (das rechtsrheinische Bayern).
Ter 1. Parallel s. Br. halbiert ihn und weist die Südhälste der
deutschen Kolonie zu. Seine Oberfläche liegt 1200 in über dem
Meeresspiegel. Tie Ufer sind int Westen steil und hoch, im Süden
und Osten slach und oft sumpfig. Zahlreiche Inseln begleiten dieselben.
Unter ihnen ist Ukerüwe, das vom Festlande nur durch einen durch-
watbaren Kanal getrennt ist, am größten. An der Südküste bildet
der See mehrere Golse. Ter bedeutendste Zufluß ist der Kagera,
der aus den Mondbergen entspringt. Derselbe kann als der Quellfluß
des Nils angesehen werden, dessen Sammelbecken eben der Viktoriasee ist.
Zwischen dem Ostafrikanischeu und dem Zentralafrikanischen Graben
zeigt das Hochland zwei Einbrnchsstellen geringeren Umfanges. Die-
selben stellen abflußlose Gebiete dar und sammeln ihre Gewässer
an der tiefsten Stelle der Senkung zu Salzseeeu. Solche sind der
Rikwasee, dessen Ausdehnung mit dem Wasserstande sehr wechselt,
und der Eiassisee. Die Bodensenkung, in welcher der letztere liegt,
bildete wahrscheinlich einst einen Arm des Viktoriaseees. Im oft-
afrikanischen Graben liegen der Natronsee und Manyara.
Der Wert der Flüsse für die Schiffahrt wird beeinträchtigt
durch die wechselnde Wasserführung, zahlreiche Schnellen und Fälle
und die Mündung sperrende Barren. Doch kann der Rufiyi mit
Dampfschiffen bis zu den Panganifällen befahren werden, und auch
der Pangani und der Rovnma sind aus dem Unterlaufe für die
Schiffahrt branchbar.
Klima. Dentsch-Ostasrika gehört der tropischen Zone an. Die
Hitze wird jedoch an der Küste durch den Einfluß des Meeres, im
Innern durch die meist bedeutende Erhebung des Bodens gemildert.
*) In demselben liegen nordwärts noch der Kivn-, Albert-Edward-
und Albertsee.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
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ctit üppiger Pflanzenwuchs zeigt sich bald auf dein befruchteten
Boden. •— Am Kilima-Ndjaro fällt Regen zu allen Jahreszeiten.
Hitze und Feuchtigkeit lassen das Klima in den meisten Landes-
teilen ungesund erscheinen. Die Eingeborenen widerstehen demselben
wohl noch, aber der Europäer ist stets von Ruhr ltitd Malaria bedroht.
Der letztere Name ist italienischen Ursprungs und heißt „schlechte
Luft". Man bezeichnet mit demselben das vorzugsweise in feuchten
Niederungen der Tropen vorkommende Wechselfieber. Viele Er-
krankungs- und Todesfälle find unleugbar auf Rechnung der zum
Teil noch mangelhaften Wohnungsverhältnisse und ungeeigneter Lebens-
weise zu setzeu. Die in einer Seehöhe von über 1209 in gelegenen
Orte sind vor der Krankheit ziemlich sicher. Trotzdem wir im Chinin
ein bewährtes Mittel zu ihrer Bekämpfung haben, können Deutsche
in den Küstenorten sich nur eine gewisse Zeit aufhalten, wenn nicht
ihre Gesundheit bleibenden Schaden nehmen soll.
Pflanzen- und Tierwelt, Erzeugnisse. Für eine Besiedlung
durch deutsche Einwanderer werden nur die durch ihre Höhenlage
annähernd malariafreien Gebirgslandschaften in Frage kommen, und
auch diese nur insoweit, als sie nach ihren Niederschlagsverhältnissen
zum lohnenden Betriebe landwirtschaftlicher Kulturen und der Weide-
Wirtschaft geeignet erscheinen. Ausgedehnte Ländereien sind zum Anbau
tropischer Kulturpflanzen, wie Reis, Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Vanille,
Tabak, Baumwolle und Kokospalme, tanglich. Nachdem die hierin
angestellten Anbanversnche überaus günstig ausgefallen find, ist man
bereits zur Einrichtung von Pslanznngen geschritten, in denen
jene Gewächse unter Leituug sachverständiger Europäer durch die eiu-
geborene Arbeiterbevölkerung im großen gezogen werden. Mehr als
die Hälfte der Kolonie ist Steppe. Dieselbe ist mit Gras, Gebüsch
und Wald bestanden; der letztere umsäumt besonders die Flußläufe
(Galerienwald). An vielen Stellen ist der Boden der Steppe jedoch
auch zum Hackbau geeignet. Den Eingeborenen sind also die Daseins-
bedingnngen für eine seßhafte, anf Landbau und Viehzucht gegründete
Lebensweise geboteu. Aber zur Ausiedlung von Europäern ist die
Steppe ungeeignet. Für sie wird es sich nur darum handeln,
die schwarze Rasse sittlich und wirtschaftlich zu heben und sie kauf-
kräftig zu machen. Viel ist in dieser Hinsicht unter der deutschen
Herrschaft bereits geschehen, da sie durch Abstellung der endlosen
Stammesfehden und Viehräubereien Sicherheit des Lebens und Eigen-
tnms geschaffen hat. Es ist darum, alle Aussicht vorhanden, daß die
durch verheerende Seuchen in letzter Zeit zu Grunde gerichtete Vieh-
zncht der Eingeborenen wieder zu der früheren Blüte gedeihen wird.
Unter den einheimischen Nahrungspflanzen sind als charakte-
ristische zu nennen: Negerhirse, Maniok, Batate, Banane, Brotfrncht-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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Grenzen. Es grenzt im Norden an die portugiesische Kolonie
Angola, im Osten und Süden an britische Kolonialgebiete, nämlich
an Rhodesia, das Betschnanenland und die Kapkolonie, im Westen
auf einer durch sast 12 Breitengrade reichenden Linie (Emden-Rom)
au den Atlantischen Ozean. Ziemlich in der Mitte der Küstenlinie
befindet sich die Walsischbai, die mit ihrer Umgebung bereits vor
Ausrichtung der deutschen Herrschaft von den Engländern in Besitz
genommen worden war.
Größe. Der Flächeninhalt des Gebietes beträgt 835 090 cjkm,
also mehr als das Anderthalbfache des Deutscheu Reiches.
Bodcngcstalt. Die Küste ist hafenarm und sandig und gehört
zu deu ödesten Gegenden Afrikas. An deu wenigen Stellen, die den
Schissen das Anlegen erlauben, ist die Verbindung mit dem Hinter-
lande durch einen breiten Dünengürtel erschwert. Hinter demselben
solgt in der Breite eines Längengrades ein kaum weniger trostloser
Streifen der Saud- und Felswüste. Ans dieser erhebt sich der breite
Rand des südafrikanischen Hochlandes. Derselbe erreicht in der
Mitte der Kolonie im Awasgebirge eine Höhe von 2200 in und
steigt weiter nördlich im Omatako gar zu 2700 in empor. Die Er-
Hebungen haben häufig die Südafrika eigene Form der Tafelberge
und sind durch tiefe Schluchten von einander getrennt. Nach Osten
dacht sich das Hochland allmählich zu der Kalaharisteppe, dem Becken
des Nganuseees und dem Thale des Sambesi ab.
Bewässerung. Die Kolouie hat nur vier stets Wasser führende
Flüsse, vou deneu jedoch keiner für die Schiffahrt von Wert ist.
Die Südgrenze begleitet der Unterlaus des Oranje. Trotz bedeutender
Lauflänge ist seine Wasserfülle den größten Teil des Jahres über
uur gering, und er kann an vielen Stellen durchwatet werden.
Schnellen und Fälle unterbrechen zudem mehrmals seinen Lauf, und
vor der Müuduug hat sich eine Sandbarre aufgehäuft. Der kürzere,
aber in seiner Wasserführung schon regelmäßigere Knuene ist der
Greuzsluß des Nordens. Aus seiner Qnellgegeud in der portu-
giesischeu Kolonie Angola kommt auch der Kubango, der gleichfalls
anf einer Strecke die Nordgrenze des deutschen Gebietes bildet, dasselbe
dann aber in dem schmalen, nach Osten vorgeschobenen Streifen
durchfließt, um iu dem anf britischem Gebiete gelegenen Ngamisee zu
enden. Jener östliche Streifen erreicht den gewaltigen Sambesi
oberhalb der Viktoriafälle. — Alle übrigen Wafferlänfe in Deutsch-
Südwestafrika führen nur zur Regenzeit Wasser. Zn diesen periodischen
Flüssen gehört der Swakop, der wenigstens in seinem Oberlauf nie
versiegt; er wendet sich, der Westabdachnng des Gebirges folgend,
zum Atlantischen Ozean. — Eiue Eigentümlichkeit des Landes sind
seine zahlreichen heißen Quellen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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16
durch Anlage von Brunnen, Stauwerken und Cisternen abhelfen.
Dadurch wird auch das zum Ackerbau geeignete Gebiet vergrößert
werden können. Wo ausreichendes Grundwasser vorhanden ist, ge-
deiht Getreide, Gemüse, Obst, Weinstock, Dattelpalme u. s. w.
Von Vertretern aus der Welt der Säugetiere finden sich:
Affen, Löwen, Leoparde, Hyänen, Schakale, Zebras, Büffel, Antilopen,
Giraffen, Elefanten, Nashorne und andere. Freilich hat das letzte
Jahrzehnt dnrch schonungslose Jagden unter den Vierfüßlern sehr
aufgeräumt; viele einst über die ganze Kolonie verbreitete Arten
sind jetzt überhaupt nur noch in ihrem Nordostzipfel heimisch. Auch
der Strauß hat sich in die entlegenen Landstriche zurückgezogen.
Die Küstengewässer bieten durch ihren außerordentlichen Reichtum
au Fischeu eiue Erwerbsquelle, die dereinst wertvoll zu werden
verspricht.
In Bezug auf das Vorkommen nutzbarer Mineralien wird
die Kolonie sehr günstig beurteilt. Nicht nur der hervorragende
Mineralreichtnm der benachbarten Gebiete, sondern auch mehrere
bereits gemachte Funde berechtigen hierzu. Alis Kupfer ist früher
sogar Bergbau getrieben worden, der ansehnliche Ausbeuten erzielte
und nur darum aufgegeben wurde, weil die Beförderung zur Küste
sich zu hoch stellte. — Die Ausfuhr ist uicht bedeutend. Gegen-
stände derselben sind Vieh, Hänte und Felle, Straußenfedern, Elfen-
dem, Klebgummi und Guano.
Bewohner. Die Zahl der Bevölkerung wird auf nur 200 000
geschätzt. Die Dichtigkeit derselben ist also sehr gering; erst auf
4 qkm ist eilt Bewohuer zu rechnen. Die einheimische Bevölkerung ver-
teilt sich auf zwei Hauptstämme: die Hottentotten und die Bantnneger.
Die Hottentotten gehören keiner der gewöhnlich angenommenen
fünf Menschenrassen an. Ihre Hautfarbe ist graugelb, das Haar
kraus und verfilzt; die Nase ist platt, der Mund mit den auf-
geworfenen Lippen breit. Die vorstehenden Backenknochen und das
spitz zulaufende Kinn geben dem Gesichte eine dreieckähnliche unschöne
Form. Die Häude und Füße fallen durch ihre Kleinheit auf. Die
Hottentotten bewohnen das südliche Dritteil der Kolonie, das Groß-
Nama-Land, weshalb sie anch Nama heißen. Ihre Zahl beträgt
hier etwa 10 000, und anch die der Stammgenossen in Klein-Nama-
land, dem Nordwesten der Kapkolonie, ist unbedeutend. Sie nähren
sich von Viehzucht, sind musikalisch und gutmütig, aber auch un-
reinlich und träge. Die Wohnungen gleichen großen Bienenkörben.
Das Gerüst derselben bilden in die Erde gesteckte Äste, deren Zweige
oben einander entgegengebogen und zusammengebunden und verflochten
werden, die Bedachung darüber gelegte Felle und Matten. Eine
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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Die Zahl der Kolonisten mehrt sich von Jahr zu Jahr besonders
dadurch, daß Angehörige der Schntzlrupve nach beendigter Dienstzeit
sich im Lande niederlassen. Rinder-, Schaf- und Straußenzucht
bieten die besteu Aussichten. — Missionsstationen, die meist nach
biblischen Orten benannt sind, finden sich besonders in der Südhülste
der Kolonie zahlreich. Von Küstenplätzeu sind außer der englischen
Walsischbai Lüderitz bucht, der Hafeu des Namalaudes, und
Swakopmnnd, der Anlegeplatz für das Damaraland, zu nennen.
Die Seereise nach Deutschland wird von Swakopmnnd ans in 30
Tagen ausgeführt. Eine schmalspurige Eisenbahn von da nach
Windhoek ist im Ban begriffen, und im Jahre 1902 wird die etwa
360 km lange Strecke fertig sein. Für die Entwicklung der Kolonie
ist der Bau um so notwendiger gewesen, als aller Verkehr sonst
auf den schwerfälligen, oft mit 10 Paar Zugtieren bespannten Ochsen-
wagen angewiesen ist.
Iii. Kamerun.
Lage. Kamerun erstreckt sich von dein innersten Winkel des
Golfs von Guinea (ginea), dem Busen von Biafra, landeinwärts
bis zum Tsadsee und ins Kongogebiet.
Grenzen. Es grenzt im Norden an den Tskdsee, im Osten
und Süden an Französisch-Kongo, im Westen zunächst auf einer
vou der Mündung des Campoflusscs bis zum Rio del Ney reichenden
Strecke (vergleichbar der Linie Kassel—emden) an den Busen von
Biafra und sodann an das britische Nigirgebiet.
Größe. Der Flächeninhalt beträgt 495 000 qkm, kommt also
dem des Deutschen Reiches fast gleich.
Bodcngcftalt. Die Meeresküste, der die den Spaniern ge-
hörige Insel Fernando Poo vorgelagert ist, ist wohl gegliedert.
Die Flutwelle des Atlantischen Ozeans hat die Flußmündungen zu
breiten Ästuarien ausgespült und so einen Reichtum au Anlege-
stellen geschaffen. Das bedeutendste derselben ist der Kamerunfluß,
der mehrere Flüsse und Flußarme iu sich vereinigt. In seiner
Gestalt ähnelt das seeartige Becken einem Ahornblatte. Der Name
ist aus dem portugiesischen Rio dos eamaröes (kamaro^sch), „Fluß
der Krabben", entstanden und deutet auf das häufige Vorkommen
dieser krebsähulichen Tiere hin. Nach dem charakteristisch gestalteten
Ästuarinm ist auch die Küstenlandschaft und schließlich die gauze
Kolonie benannt worden.
Das Meer wird durch eiue Küstenebene umsäumt, die vou
Süden uach Norden immer breiter wird. Während dort die die
Landung erschwerende Brandung an Blöcken von Granit und Saud-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Biafra
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Windhoek Kamerun Guinea Tskdsee Französisch-Kongo Rio_del_Ney
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Klima. Kamerun liegt in der heißen Zone, und zwar innerhalb
der dem Äquator zunächst liegenden Breiten der nördlichen Halbkugel.
Daraus folgt, daß die Tageslänge das ganze Jahr hindurch rund
zwölf Stunden beträgt und die Temperaturschwankungen nach Jahres-
zeiten nicht beträchtlich sind. Hingegen sind die Unterschiede zwischen
Tag- und Nachttemperatur auf dem Hochlaude des Innern nicht
unbedeutend. Charakteristisch für das Klima des Landes ist aber das
Übermaß von Niederschlägen. Während der Regenzeiten, die sich au
den zweimaligen Zenithstand der Sonne anschließen (derselbe tritt
kurz uach der Frühlings- und kurz vor der Herbst-Nachtgleiche ein),
gehen fast täglich unter heftigen Gewittern ungeheure Wassermengen
nieder. Anch die regenarmen Jahreszeiten bringen Gewitter und
hinreichenden Regenfall. Auf dem Hochlande ist die Bewässerung
eine weniger reiche. Dort ist das Klima anch für den Europäer-
erträglich. Aber an der Küste, wo die sumpfigen Niederungen die
Brutstätten vieler krankheiterregenden Kleiulebeweseu sind, bleibt er
von Malaria und Ruhr nicht verschont. Er kann sich dort nnr einige
Jahre aufhalten, wenn nicht seine Gesundheit völlig zerrüttet werden
soll. Geordnete Lebensweise und geeignete Wohnnngsverhältnisse
tragen jedoch viel dazn bei, die Zahl der Krankheitsfälle zu ver-
mindern und den Verlans derselben weniger gefährlich zu gestalten.
So haben sich die Gesnndheitsverhältnisse der Europäer bedentend
gebessert, seitdem sie die Hulks (abgetakelte Schiffe) verlassen und
zweckmäßige Wohnungen auf dem Laude bezogen haben.
Pflanzen- und Tierwelt. Das an den Flußmündungen sumpfige
Meeresuser wird von undurchdringlichem Maugrovedickicht umsäumt.
Weiter landeinwärts folgt ein breiter Gürtel tropischen Urwalds.
Das Hochland nehmen meist weite Grasflächen und abwechselnngs-
reiche Parklandschaften ein. Wärme und Fenchtigkeit erzengen eine
außerordentliche Üppigkeit des Pflanzenwuchses. Aus der Menge der
einheimischen, oder völlig eingebürgerten Nutzpflanzen sind besonders
zu nennen: Kokos-, Öl- und Weinpalme, Brotfrucht-, Mango- und
Kolanußbaum, Bananen, Bataten. Aams, Maniok, Negerhirse, Erd-
nuß, Reis, Ebenholzbaum, Kantschnkliane u. a. Die Weinpalme
liefert den bei den Eingeboreneu so beliebten Palmwein und von
ihren Fiederblättchen den Raphiabast, den unsere Gärtner als Binde-
Material benützen. Die süßlich aromatisch schmeckenden Kolanüsse
find ein Kaumittel und als solches den Negerstämmeu West- und
Juuerafrikas unentbehrlich. Sie wirken anregend und lassen An-
strenguugen und schädliche Einwirkungen des Klimas leichter ertragen.
In Europa wird die gepulverte Kolanuß als Zusatz zu Kakao,
Chokolade oder Zwieback verwendet, und man rühmt den Kola-
erzeug nissen uach, daß ihr Genuß Erleichterung der Muskel-, Blut-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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der einheimischen Nahrungspflanzen. Die Abhänge des Randgebirges
bedeckt tropischer Urwald, das Hochland ist teils Grasland, teils
Parklandschaft. Die wilden Tiere sind hier in Arten und Einzel-
Wesen weniger zahlreich, als in anderen Kolonieen. Doch kommen in
den küstenfernen Gegenden noch Löwen, Leoparden, Büffel, Antilopen,
Gazellen. Elefanten, Wildschweine n. a. vor. Die Ausfuhr wertet
2 000 000 J{ und besteht hauptsächlich in Palmöl, Palmkernen,
Kautschuk, Kopra und Kaffee.
Bewohner. Die Bevölkerungszahl wird auf 2 Zoo 000 geschätzt.
Dies ergiebt eiue Dichte von 28 Menschen auf das qkm. Die
Bewohuer sind Sudanneger. Die an der Küste gehören dem Evhe-
stamme an. Sie sind von kräftigem Körperbau, anstellig und thätig und
treiben Ackerbau und Gewerbe. Ihre Religion ist der Fetischismus.
Die nördlicheren Volksstämme sind Mnhammedaner. Die Zahl
der Europäer beträgt 120. Dieselbeu sind meist Angestellte der
Handelshäuser, die hier an der Küste und im Innern Faktoreien haben.
Brtc. Der Sitz des kaiserlichen Gouverneurs ist Lome, ein
Küstenplatz mit 4000 Einwohnern. Das friedliche Verhalten der
Bewohner der Kolonie hat die Errichtung einer Schntztrnppe hier
erübrigt; zur Aufrechterhaltuug der Ordnung besteht jedoch eine von
deutschen Militärpersonen befehligte Polizeitruppe von 150 Farbigen.
Die Schiffe der Woermauuliuie erreichen Lome von Hamburg aus
in 21 Tagen. Bei dem Fehlen eines Hafens müssen sie in weiter
Entfernung vom Lande liegen bleiben, und Menschen und Güter
werden in besonderen Booten ans Ufer gebracht. Trotz der Geschicklich-
keit der schwarzen Bootsführer ist dies infolge der heftigen Brandung
nicht ohne Gefahren. Unter ähnlicher Ungunst der Landungsverhältnisse
leiden auch die übrigen Küstenplätze, von denen Klein-Popo mit
6000 Einwohnern am bedeutendsten ist. Wenig landeinwärts liegt
am Togosee Togo, der Hauptort der Evheueger. Kratji am Volta
wird von Karawanen, die hier europäische Waren, die Kolanuß und
das im inneren Sudan seltene Salz einhandeln, aus weiter Ferne
besncht. Handelsplätze des Innern sind noch Dendi und Sansanne-
Mangn.
Y. Die deutschen Besitzungen in Melanesien.
Lage. Unter Melanesien versteht man die Jnselreihe, welche
sich zunächst dem Nordosten des Anstralkontinents von Nen-Gninea
bis Neu-Kaledonien und den Fidschi-Jnseln ausbreitet. Maßgebend
für die Benennung ist die Hantfarbe der negerähnlichen Bewohner,
der Melanesier (gr. melas — schwarz). Deutsch sind von Melanesien das
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Brtc
Extrahierte Ortsnamen: Palmöl Lome Hamburg Togo Melanesien Nen-Gninea Melanesien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
26
ströme trotz bedeutender Wasserfülle wegen ihres reißenden Laufes
für den Verkehr ungeeignet.
Die Inseln des Bismarck-Archipels und die Salomoninseln
sind auch von Korallenriffen umlagert. Ihre Eutstehuug verdanken
sie zumeist dem Vulkanismus. Darauf weist schon die große Zahl
noch jetzt thätiger Fenerberge hin. Die Gebirge streichen von Nord-
west nach Südost, und in dieser Richtung liegt die Längenausdehnung
der meist schmalen Inseln. Eine Ausnahme hiervon macht Neu-
Pommern, das einst mit Neu-Guinea zusammenhing. Au Höhe
kommen die Berggipfel denen von Kaiser Wilhelms-Land jedoch
nirgends gleich. Der vulkanische Balbiberg im Kaisergebirge auf
Bougainville ist gegeu 3000 m hoch; von den Vulkanen Neu-
Pommerns erreicht der mit Wald bedeckte Vater nur 1 200 m Höhe,
und die beiden Söhne wie auch die Mutter mit den beiden Töchtern
bleiben weit unter Brockenhöhe. Zur Entwickelung von Strömen
bieten die Inseln nirgends Raum. Doch sehlt es nicht an klaren
Gebirgsflüssen mit malerischen Wasserfällen.
Klima. Das Klima des Schutzgebietes ist gemäß seiner Lage
am Äquator eiu tropisches, wird jedoch durch die Nähe des Meeres
gemildert. Die Temperaturschwanknugeu sind au der Kiiste uicht
bedeutend, in den Gebirgsländern jedoch so groß, daß die Reisenden
der Wolldecken bedürfen. Während des Halbjahres, in dem der
Zenithstand der Sonne der nördlichen Halbkugel angehört, liegt das
Schutzgebiet im Bereich des Südostpassats und des mit ihm in
gleicher Richtung wehenden Mousuus, der die überhitzten Hochländer
Jnnerasiens zum Ziele hat. In der anderen Hälfte des Jahres
weht uach einer Periode häufigen Windwechsels der Nordmousuu,
der dem Gebiete des niedrigen Luftdrucks über dem alsdann stark
erwärmten Anstralkontinent zustrebt. Beide Winde führen beträcht-
liche Mengen von Feuchtigkeit herbei, die sich über den Inseln in-
folge der hohen Gebirge entladet und eine stets reiche Bewässerung
sichert. Die in Tropeuläuderu soust gewöhnliche Scheiduug des
Jahres in Regen- und Trockenzeit ist hier infolgedessen nicht scharf
ausgeprägt.
Das feuchtwarme Klima der sumpfigen Küstenstriche ist für
Europäer gefährlich; die höher gelegenen Landschaften sind jedoch der
Malaria weniger ausgesetzt. Neu-Guinea steht in seinen Gesundheits-
Verhältnissen im allgemeinen den übrigen Inseln nach.
Pflanzen- und Tierwelt. Die Küstenniederungen werden stellen-
weise von Mangrovegebüsch eingenommen. Im Westteile vom Kaiser
Wilhelms-Land bedecken übermannshohe Gräser baumarmes Sumpf-
laud. Der größte Teil des Bodeus aber gehört dem tropischen
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
29
Gefangenen werden verspeist. Als Waffen dienen Pfeile und Bogen,
Speer und Kenle. Metalle haben die Melanesier erst durch die
Europäer kennen gelernt. Das Steinbeil ist jetzt noch ihr Universal-
Werkzeug. Sie sind geschickt in der Handhabung desselben zur An-
fertignng von allerlei Geräten und znm Ban der Boote, sowie im
Flechten und in der Töpferei.
Drtc. Der Sitz des Gouverneurs, dem eine ans Farbigen
gebildete Polizeitruppe zur Verfügung steht, ist Herbertshöhe an
der in die Nordknste der Gazelle-Halbinsel einschneidenden Blanche-Bai.
An ihren Usern hat die europäische Kolonisation ihren Herd auf-
geschlagen. Herbertshöhe kann sich des Besitzes der größten Kaffee-
Pflanzung der südlichen Halbkugel rühmen. In der Bai selbst liegt
die Insel Matupi mit Pflanzungen und Faktoreien. — Die be-
dentendsten europäischen Niederlassungen in Kaiser Wilhelms-Land
sind Friedrich-Wilhelms-Hafen und Stephansort; beide liegen
on der Astrolabe-Bai. — In der Kolonisation von Bongainville,
dessen Bewohner den Europäern feiudlich gegenüber treten oder sich
vor ihnen in das unzugängliche Innere zurückziehen, ist noch nichts
erreicht worden. Hingegen lassen sich die Bukaleute gern als Pslanznngs-
arbeiter anwerben. — Die Verbindung der melauesischen Kolonieen
mit der Heimat hält der Norddeutsche Lloyd aufrecht, dessen Schiffe
über Batavia und Singapore Bremerhaven in 54 Tagen erreichen.
Vi. Die deutschen Besttzungen in Mikronesten.
Lage, Bestandteile, Größe. Unter Mikronesien versteht man die
im westlichen Teile des Stillen Ozeans, nördlich von Melanesien,
verstreute Welt kleiner und sehr kleiner Inseln, die dem Erdteil
Australien zugerechnet werdeu. Dieselben lassen sich in fünf Gruppen
unterscheiden: die Marianen, Palaninseln, Karolinen, Marschallinseln
und Gilbertinseln. Die letzteren sind britisch, und Gnam, die Haupt-
insel der Marianen, gehört den Vereinigten Staaten von Amerika;
alle anderen Inseln Mikronesiens sind deutscher Besitz. Obwohl
derselbe sich über eine Meeresfläche von der Ausdehnung halb Europas
erstreckt, ist seiu Flächeninhalt nur gering. Er betrügt bei den
deutschen Marianen 620, bei den Palaninseln 450, bei den Karolinen
1009, bei den Marschallinseln 400, zusammen 2470 qkm, also nicht
mehr als das Herzogtum Sachsen-Meiningen.
Senkrechter Aufbau. Der Entstehung nach sind in Mikronesien
zwei Arten von Inseln zu unterscheiden, Korallen- und Vnlkaninseln.
Die ersteren verdanken ihre Entstehung der Thätigkeit der Korallen-
tiere. Aus den übereinandergeschichteten kalkhaltigen Körpern derselben
haben sich Risse ausgebaut, welche die Oberfläche des Meeres über-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Drtc
Extrahierte Ortsnamen: Gazelle-Halbinsel Bongainville Melanesien Amerika Europas Sachsen-Meiningen Mikronesien