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1. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 6

1895 - Elberfeld : Wülfing
besitz an Wald und Weide. Der gesamte Bezirk einer Gemeinde um* fate durchschnittlich 100 Hufen (Hfe), daher kam die Bezeichnung Hundertschaft (Honschaft). Den gemeinsamen Grundbesitz nannte man Allmende. Die Verbindung mehrerer Gemeinden zu gegenseitigem Schutze hie Gau. Die Vorsteher eines Gaues wurden vom Volke durch Stimmenmehrheit gewhlt. Zu Nichtern nahm man nur ltere erfahrene Männer, die man Grafen nannte. Die Beisitzer des Gerichtes hieen Schffen. Der tapferste Vorsteher war zugleich Anfhrer im Kriege und wurde Herzog genannt. Manchmal trat eine Anzahl von Gauen zu einem Bunde zusammen, der aber selten mehr Gemeinden vereinigte, als zu demselben Volksstamme gehrten. Das deutsche Volk bestand nmlich zu jener Zeit aus vielen Stmmen, die in Sprache und Lebensweise oft sehr verschieden waren. So wohnte z. B. im Bergischen der Stamm der Sigambrer, am Harze das Volk der Cherusker, von der Mndung des Rheins bis zur Mndung der Ems die Friesen und im heutigen Hessenlande die Katten. Keinem Fürsten der damaligen Zeit ist es gelungen, diese deutschen Volksstmme zu einem Staate oder Reiche zu vereinigen. Denn unsre Vorfahren wollten nicht gerne dem Willen eines Mannes gehorchen. Rur in Zeiten der Rot haben sie es zur Einigkeit mehrerer Stmme untereinander, zu einer Bundesgenossenschaft im Kriege gebracht. (G. U. S. Ii. Nr. 4: Wie es um Christi u. s. w.) 2. Die Deutschen und die Rmer. 1. Die Homer um Jellicin. a. Ihre Befestigungen. Zur Zeit der Geburt des Heilandes waren die Rmer das mchtigste Volk der Erde. Sie hatten alle Vlkerschaften links vom Rhein und sdlich von der Donau besiegt und deren Lnder zu rmischen Provinzen gemacht. Zum Schutze dieser neuen Besitzungen erbauten die Rmer mchtige Burgen (Kastelle) oder errichteten befestigte Lager. Aus denselben ist eine ganze Reihe von Stdten entstanden, z. B. Mainz, Koblenz, Bonn, Kln, Xanten und andre. Bald versuchten die Rmer auch der den Rhein in das eigentliche Deutschland einzudringen und legten ans der rechten Seite einen starken Grenzwall an, der mit Grben, Trmen und Burgen wohl versehen war. Derselbe begann am Rhein bei dem heutigen. Rheinbrohl, zog sich durch das heutige Nassau und Oberhessen bis-zum Einflu der Kinzig in den Main, von da sdwrts fast bis zum Hohenstaufen und dann ostwrts bis zur Mndung der Altmhl in die Donau. Von dieser rmischen Schutzwehr sind heute noch hier und da Erdaufwrfe, Grben und Grundmauern brig.

2. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 9

1895 - Elberfeld : Wülfing
9 Zu derselben gab das wilde Volk der Hunnen den ersten Ansto. Im Jahre 375 nach Chr. Geb. drang dasselbe von Asien her in Europa ein. Furcht und Entsetzen gingen vor ihm her; denn die Hunnen waren sehr rohe und grausame Menschen. Die Rmer verglichen sie mit wilden Tieren und grob zugehauenen Holzkltzen. Die Hunnen aen Wurzeln und rohes Fleisch, das sie mrbe ritten. Ihre Kleidung bestand meistens aus rohen Fellen. Sie hatten einen starken und krftigen Krper, einen dicken Kopf, ein breites Gesicht mit schrg liegenden Augen, platter Nase und hlichem Munde. Von dem fast bestndigen Sitzen zu Pferde waren ihre Beine sehr krumm. Der unzertrennliche Gefhrte des Hunnen war nmlich sein kleines, aber schnelles und un-ermdliches Pferd. Alle Lnder, welche dieses Volk durchzog, wurden in eine Wildnis (Einde) verwandelt. Es verwstete die Felder, ver-brannte die Ortschaften und ttete die Bewohner. Deshalb zitterte alles vor diesen furchtbaren Scharen. Bei ihrem Zuge von Asien nach Europa stieen die Hunnen zuerst auf die Ostgoten. Diese wichen zurck und drngten ihre Nachbarn, die Westgoten, auf das rechte Ufer der Donau. Die Hunnen aber zogen verheerend nach, bis sie sich endlich in Ungarn niederlieen. Von hier aus unternahmen sie unter der Fhrung ihres Knigs Attila noch mehrere Raubzge. Sie drangen sogar durch sterreich und Sddeutschland bis nach Frankreich vor. Aber bei Chalons wurden sie in einer groen Schlacht geschlagen und zur Rck-kehr gezwungen (451). Zum Glck starb Attila nicht lange nachher, und nach seinem Tode zerfiel das Hunnenreich in kurzer Zeit.. b. Die Eroberung Italiens durch die Westgoten. Indessen waren die Westgoten unter ihrem jungen, tapfern Könige Alarich nach Italien gezogen. Bald standen sie vor der Hauptstadt Rom, die seit vielen Jahrhunderten keinen Feind vor ihren Thoren gesehen hatte. Anstatt den Eroberern mutig mit den Waffen in der Hand entgegenzutreten, schickten die Rmer eine Gesandtschaft an Alarich. Bei den Verhandlungen rhmten die Boten die Menge der rmischen Soldaten. Da erwiberte Alarich lachend: Je dichter das Gras, desto leichter das Mhen." Als Alarich alles Gold und Silber der Stadt Rom forderte, fragten ihn die Gesandten: Was willst du uns benn lassen?" Das Leben", entgegnete der Gotenfrst. Doch begngte sich Alarich mit dem Versprechen der Rmer, 2500 kg Golb und 15 000 kg Silber zu zahlen. Hierauf zogen die Goten ab. Da abe" Sie Rmer ihr Versprechen nicht hielten, erschien Alarich abermals vor Rom. In kurzer Zeit zwang er die Belagerten, ihm die Thore zu ffnen. c. Alarichs Tod und Begrbnis. Nach der Eroberung Roms zogen die Westgoten nach Unteritalien, um von da nach Si-

3. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 11

1895 - Elberfeld : Wülfing
verbunden. Oft trachteten die Heiden den Missionaren nach dem Leben. Trotzdem liefsen sich diese von dem einmal begonnenen Werke nicht zurckschrecken. b. Die Klster. Um besser 'und sicherer wirken zu knnen, grndeten die Missionare sobald als mglich einen' festen Aufenthaltsort. Ein solcher Wohnsitz, den man Kloster nannte, gab den Glaubensboten Obdach und grfsere Sicherheit. Sie konnten dorthin, wenn sie in der Umgegend gepredigt hatten, stets zurckkehren. Auch liefsen sich um diesen festen Wohnort die aus den Heiden gewonnenen Christen leichter sammeln. Whrend ein Teil der Mnche die Schler unterrichtete, Bcher abschrieb, zum Predigen auszog oder Kranke und Sterbende besuchte, rodeten die andern den Wald aus, oder arbeiteten auf dem Felde und im Garten, besorgten das Vieh, verfertigten Kleider, Schuhe und allerlei Haus- und Ackergerte. So gaben die Mnche den umwohnenden Christen und Heiden ein schnes Beispiel eines frommen, geordneten, gesitteten und arbeitsamen Lebens. Oft bildete sich allmhlich eine volkreiche Ansiedelung _ in der Nhe des Klosters, die im Laufe der Zeit zu einer christlichen Gemeinde heranwuchs. Um manche Klster sind spter grfsere Städte, wie Mnster, Fulda, Wrzburg u. a. entstanden. 2. Suitbertus (723). Unter den Mnnern, welche am Niederrhein das Evangelium predigten, zeichnete sich besonders Suitbertus aus. Seine Heimat war England. Mit einigen Gefhrten hatte er sein Vaterland verlassen und war in das Kloster zu Utrecht in dem heutigen Holland gezogen. Suitbertus hatte sich das Bergische, zwischen Rhein, Ruhr und Wupper, fr seine Missionsarbeit ausgesucht. Alljhrlich reiste er von Utrecht dorthin und kehrte im Herbst wieder in das Kloster zurck. Aber er mufste jedesmal, wenn er im Frhjahr wiederkam, bemerken, dafs seine Mhe und Arbeit umsonst gewesen war. Den Winter der hatten nmlich die Heiden alle christlichen Lehren vergessen. Da schenkte ihm ein frnkischer Fürst eine Insel im Rhein. Suitbertus grndete dort ein Kloster, aus dem nachher eine Stadt entstand, die den Namen Kaiserswerth" bekam. Jetzt liegt diese Stadt am rechten Ufer des Rheins, da derselbe seinen Lauf dort gendert hat. Von diesem Kloster aus ging nun Suitbertus in die umliegenden Gegenden und verkndigte mit grofsem Eifer die frohe Botschaft von Jesu Christo. Er erlebte die Freude*

4. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 13

1895 - Elberfeld : Wülfing
13 auch unter den Deutschen von grofsem Segen sein wrden. Er erbaute in Hessen zwei Klster, unter denen das an der Fulda die Entstehung der Stadt Fulda veranlasste. Fromme Klosterbrder aus England unterrichteten dort deutsche Knaben und Jnglinge. c. Sein Ende. Der Papst belohnte den Eifer des Bonifacius dadurch, dafs er ihn zum Erzbischof von Mainz machte und der alle deutschen Bistmer setzte. Etwa zehn Jahre hatte Bonifacius diese hohe Stellung bekleidet und war nun 75 Jahre alt geworden. Da entschlofs er sich noch, als Missionar zu den Friesen zu gehen. Im Jahre 755 fuhr er mit mehreren Begleitern den Rhein hinab in das heidnische Friesland. Dort wurde er mit 53 der Seinen von den Heiden erschlagen. Seine Leiche, welche spter den Christen in die Hnde kam, wurde nach Fulda gebracht und dort bestattet. Man hat diesem hervorragenden Glaubensboten den Ehrennamen Apostel der Deutschen" gegeben. Nach Bonifacius Tode aber nahm die Ausbreitung des Christentums unter den deutschen Volksstmmen ihren Fortgang. Seine Schler und Nachfolger im Missionsdienst bekehrten bald auch die Friesen, und 50 Jahre spter waren alle deutschen Völker zwischen Rhein und Elbe schon Christen, ausgenommen die Sachsen. (Gl u. S. Ii. Nr. 17: Bonifacius.) 4. Karl der Groe (768-814). 1. Das dpcanfoeiireiifi. a. Der erste Frankenknig. Unter allen deutschen Stmmen waren die Franken am mchtigsten geworden. Ihr König Chlodwig grndete durch viele Eroberungen ein groes Reich. Einen groen Teil des Landes, welches die Rmer Gallien nannten, brachte er unter seine Herrschaft. Seitdem hat dieses Land den Namen Frank-reich" erhalten. Unter Chlodwig war das Frankenreich groß und mchtig geworden, seine Nachkommen aber waren schwache Fürsten, die ihre obersten Diener (Hausmeier) fr sich regieren lieen. b. Karls Vorfahren. Einer der berhmtesten dieser Haus-meier war Karl Martell (der Hammer), der Grovater Karls des Groen. Er war ein mchtiger und angesehener Heerfhrer. Im Jahre 732 schlug er bei Tours die Araber und befreite dadurch die christlichen Völker des Abendlandes von der Gefahr, muhamedanifch werden zu mssen. Karl Martells Sohn war Pipin der Kurze.

5. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 15

1895 - Elberfeld : Wülfing
15 und wurden jetzt ebenso eifrige Christen, als sie frher eifrige Heiden gewesen waren. Fortan unterlieen sie auch die Raubzge in das Frankenreich. d. Mit den Bayern und Avaren. Der damalige Herzog von Bayern war ein Verwandter Karls. Trotzdem wollte er sich nicht unter dessen Herrschaft beugen, sondern verband sich mit dem wilden Volke der Avaren gegen Karl. Dieser aber schlug die letztern und nahm den Bayernherzog gefangen. Er wurde gezwungen, in ein Kloster zu gehen. Den Avaren nahm Karl ihr Land weg bis an die Raab in Ungarn und grndete hier die Ostmark, woraus spter fter-reich entstanden ist. 4. Kaiser Karts Gre. a. Die Krnung. Durch die vielen Kriege hatte Karl sein Reich nach allen Seiten hin vergrert. Unter seiner Herrschaft standen die Lnder vom Ebro in Spanien bis nach Ungarn, von der Eider bis zur Tiber. Im Jahre 800 rief der Papst Karl abermals zur Hilfe. Karl befreite ihn von seinen Feinden und erhielt dafr bei der Weihnachtsfeier des Jahres 800 in Rom die rmische Kaiserkrone. Kaiser Karl hat aber nicht nur viele und siegreiche Kriege gefhrt, sondern auch im Frieden fr alle Bedrfnisse seines Volkes aufs beste gesorgt. b. Seine Sorge fr Landesschutz. Um sein Land wirksam gegen seine vielen Feinde verteidigen zu knnen, mute er ein tchtiges, kampfbereites Heer haben. Die Fürsten und Herren, die zu seinem Reiche gehrten, waren darum verpflichtet, ihm Krieger zu stellen. Alle Jahre hielt der Kaiser eine groe Heerschau ab, wozu die Anfhrer mit ihren Mannen sich versammeln muten, damit Karl sehen konnte, wie groß seine Macht war, und ob alle auf den Ruf erschienen. Damit aber die Feinde nicht unvermutet in das Land einfallen konnten, traf der Kaiser an den Grenzen seines Reiches besondere Einrichtungen. Die erfahrensten Anfhrer muten dort wohnen und mit ihren Kriegern die Grenzen verteidigen. Da man die Grenze auch Mark" nannte, so bekamen sie den Namen Grenzgraf" oder Mark-graf". Ihr Gebiet hie Markgrafschaft". Auf diese Weise sorgte Karl auch im Frieden fr den Landesschutz. c. Seine Sorge fr Rechtsschutz und Verwaltung. Kaiser Karl erlie ein strenges Gesetz, nach welchem derjenige, welcher 3 Schillinge an Wert stahl, schon mit dem Tode bestraft wurde. Dem Meineidigen wurde die rechte Hand abgehauen. Ein Ruber, der auf der Thal ertappt wurde, verlor zum erstenmale ein Auge; ergriff man ihn abermals, so wrde ihm die Nase abgeschnitten; beim dritten Mal verlor er das Leben.

6. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 16

1895 - Elberfeld : Wülfing
16 Karls groes Reich war in lauter kleine Bezirke eingeteilt, die man Gaue nannte. der einen solchen Bezirk wurde ein alter, er-fahrener Beamter gesetzt: der Gaugraf. Dieser hielt Gericht im Namen des Kaisers. Von Zeit zu Zeit wurden Abgesandte durch die Gaue geschickt, die nachsehen muten, ob die Gaugrafen auch ihre Schuldigkeit thaten. Es waren immer zwei Abgesgndte zusammen, ein weltlicher und ein geistlicher; denn auch die Bischfe und die Geistlichen standen unter dem Befehle des Kaisers. Diese Boten hieen Sendgrafen. Jhrlich einmal versammelte Karl die Fürsten und Herren seines Reiches zu einem groen Reichstage, dem sogenannten Maifelde. In dieser Versammlung wurden dann alle Angelegenheiten des Landes besprochen. Auf diese Weise sorgte Karl dafr, da Gesetz und Ord-nung in seinem groen Reiche herrschten. d. Seine Sorge fr Religion und Bildung. Es gab damals noch keine Schulen und keine andern Lehrer, als die Mnche in den Klstern. Wer Bildung erwerben wollte, mute als Klosterschler in ein Kloster eintreten. Dies thaten aber zu der Zeit meist nur die-jenigen Jnglinge, die Geistliche werden wollten. Die Shne der Vor-nehmen bten sich im Gebrauch der Waffen, im Fechten, Schwimmen, Reiten und lernten weder Lesen noch Schreiben. Die Kinder der Armen wurden ebensowenig in diesen Dingen unterwiesen. Karl aber erkannte, da es fr jedermann notwendig sei, etwas Tchtiges zu lernen. Er selbst war stets bemht, seine Kenntnisse zu erweitern; deshalb wollte er auch, da seine Unterthanen lernen sollten. Fr die Shne seiner Hofbeamten lie er durch kluge und gelehrte Männer eine besondere Schule einrichten und hielt strenge darauf, da dieselbe besucht wurde. Da es an Lehrern fehlte, um alle Kinder ferner Unterthanen zu unterweifen, so suchte der Kaiser dadurch zu helfen, da er den Geistlichen befahl. Schule zu halten und die Kinder ihrer Gemeinden wenigstens im Christentum zu unterrichten. Fr diejenigen Priester, welche nicht genug gelernt hatten, um eine Predigt halten zu knnen, lie er gute Predigten abschreiben, die dem Volke vorgelesen werden sollten. Zur Verbesserung des Kirchen-gesanges lie der Kaiser Snger und Orgeln aus Italien kommen. e. Seine Sorge fr den Wohlstand. Der groe Kaiser erkannte die Notwendigkeit, den Handel des Volkes zu frdern. In den verschiedenen Teilen seines Reiches waren verschiedene Mae und Gewichte im Gebrauch. Da dies aber fr die Handelsleute sehr lstig und zeitraubend war, so wurde durch ein Gesetz berall im Franken reiche gleiches Ma und Gewicht eingefhrt. Auch durch Anlegung von Straen, Kanlen und Brcken belebte und untersttzte Karl den Handel. Eine groe Handelsstrae fhrte z. B. vom Main zur Donau und weiter die Donau abwrts nach dem Morgenlande. Der

7. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 17

1895 - Elberfeld : Wülfing
Rhein, die Maas und die Scheibe waren mit Frachtschiffen bebeckt. Straburg, Worms, Mainz, Kln und anbere Orte waren bebeutenbe Handelspltze. Auch mancherlei Hanbwerker fanben in Karls Reiche ihr gutes Auskommen. Der Lanbwirtfchaft roanbte Karl ebenfalls feine Ausmerk-' famkeit zu. Auf feinen groen Gtern (Krongtern) richtete er Muster-wirtschaften ein. Jebermann konnte hier sehen, wie der Boben durch sorgfltige Arbeit verbessert wrbe und baburch hheren Ertrag lieferte. Die Verwalter der Gter muten eble Obstsorten anpflanzen, Weinberge anlegen, Bienenzucht betreiben und schnes Geflgel und gutes Vieh aufziehen. 5. Uejjf Seif uncc Sott. Es ist nicht zu verwunbern, ba der Ruhm eines solchen Herrschers sich weithin verbreitete. Sein Ansehen reichte weit der die Grenzen des Frankenreiches hinaus: Fürsten Asiens und Afrikas waren bestrebt, seine Gunst zu gewinnen. Die letzten Jahre seines Lebens brachten dem Kaiser schwere Verlufte. Seine beiben hoffnungsvollen Shne, Karl und Pipin, starben pltzlich, und es blieb ihm nur noch fein jngster Sohn Ludwig brig. i$ Ein Jahr vor feinem Tode berief Karl einen Reichstag nach Aachen und fetzte Ludwig feierlich zu feinem Nachfolger ein. Im folgenden Jahre starb der groe Kaiser in seiner Lieblingsresidenz Aachen. Er wurde, auf einem marmornen Stuhle sitzend, an-gethan mit dem kaiserlichen Schmuck, in eine Gruft im dortigen Dome hinabgesenkt. 6. Teilung des etrfies. Ludwig, mit dem Beinamen der Fromme, war ein wohlmeinender Fürst, aber ein schwacher Mann und verstand nicht zu regieren. Als er bestimmte, wie seine drei Shne nach feinem Tode das Reich unter sich teilen sollten, waren die Shne mit der Teilung nicht zufrieden. Sie fingen daher unter sich und mit dem Vater Krieg an. Der Kummer darber ging dem alten König so zu Herzen, da er bald nachher starb. Der Krieg zwischen den Shnen dauerte noch mehrere Jahre, bis sie sich endlich im Vertrage zu Verdun (843) der eine Teilung des Frankenreiches verstndigten. Der lteste Bruder Lothar bekam Italien mit dem Kaisertitel, sowie einen Lnderstrich, der vom Mittel-meer bis zur Nordsee reichte und zwischen den Flssen Rhone, Maas und Scheide im Westen und dem Rheine und den Alpen im Osten ^g. Ludwig bekam Ostfranken, d. i. Deutschland, auf der rechten -Rheinfeite, und Karl erhielt Westfranken, d. i. das brige Land auf der linken Rheinseite, ungefhr das heutige Frankreich. So ging das

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 18

1895 - Elberfeld : Wülfing
groe Frankenreich in die drei Lnder Italien, Deutschland und Frank-reich auseinander. (G. u. S. I. Nr. 271: Kaiser Karl d. G. Ii. Nr. 1922: desgl.) 5. Heinrich I. (919-936). 1. Seinridis Mm. Nach Karls des Groen Tode regierten seine Nachkommen noch ungefhr 100 Jahre in Deutschland. Dann wurde unser Vaterland ein Wahlreich, d. h. die deutschen Fürsten whlten einen aus ihrer Mitte zum Könige. Man htte am liebsten Otto, den Herzog von Sachsen, gewhlt. Weil dieser aber wegen seines Alters die Krone ' zurckwies, so einigte man sich auf den Frankenherzog Konrad. Der erste Wahlknig Konrad I. regierte nur kurze Zeit und hatte viele > Kmpfe mit deutschen Fürsten zu bestehen. Einer der mchtigsten derselben war Ottos Sohn, der Sachsenherzog Heinrich. Als aber Konrad auf dem Sterbebette lag, sprach er zu den Fürsten, die um ihn versammelt waren: Whlet euch den Sachsenherzog Heinrich zum j Könige, der. ist tapfer, klug und allein imstande, das Land in dieser j schweren Zeit mit starker Hand zu regieren." Die Fürsten thaten nach seinem Rat und whlten im Jahre 919 Heinrich I. 2. einriifis Zorge fr ttie Sidierfleif des Jeitfies. a. Seine groe Bedrngnis. Als Heinrich die Regierung j antrat, sah es in Deutschland sehr traurig aus. Von Osten drangen die Wenden in die deutschen Gaue ein. Dieses heidnische Volk wohnte in den Gegenden stlich von der Elbe. Noch schlimmere Feinde waren die ruberischen Ungarn. Sie jagten von Sdosten her auf ihren schnellen Pferden heran, trieben den Bauern das Vieh weg und sengten und plnderten, wohin sie kamen. Wurde dann der deutsche Heerbann gegen sie aufgeboten, so waren sie, bevor derselbe sich geordnet hatte, 1 der die Grenze zurck. b. Der Waffenstillstand. Um diesen Raubzgen vorlufig j ein Ende zu machen, schlo Heinrich mit den Ungarn einen neun-jhrigen Waffenstillstand, den er freilich mit einem jhrlichen Zins 1 von den Feinden erkaufen mute. Allein nun hatte er doch frs erste 1 Ruhe vor ihren verderblichen Einfllen. Diese Zeit der Ruhe benutzte 1 er aufs beste zur Sicherstellung seines Landes und Volkes. c. Die Grndung fester Städte. Am Rhein und an der I Donau gab es seit der Rmer Zeit zahlreiche Städte. Im Innern j Deutschlands aber wohnte man meistens in offenen Drfern und zer- 1

9. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 19

1895 - Elberfeld : Wülfing
19 streut liegenden Gehften. Niemand konnte beim Eindringen der Feinde seine Habe in Sicherheit bringen. Heinrich legte jetzt in den stlichen Gauen Sachsens und Thringens Burgen an, die er um-mauern lie (Soest, Quedlinburg, Goslar, Wittenberg, Meien); auch umgab er schon bestehende grere Wohnpltze mit Mauern (Nordhausen, Merseburg). In diese festen Pltze mute jeder neunte zum Kriege verpflichtete Mann ziehen. Das brige Volk mute ein Drittel des Ertrages der Felder in die Vorratshuser abliefern, damit das Landvolk, wenn es in Kriegszeiten dahin flchtete, Vorrte finde, um sich zu unterhalten. Allmhlich blhten diese Städte empor. Die Brger, welche im Kriege die Waffen zu führen hatten, trieben im Frieden Handel und allerlei Gewerbe, und so fanden sie hinter ihren Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch nach und nach zu erhhtem Wohlstande. d. Die Verbesserungen im Heerwesen. Aber durch die Städte allein, die Heinrich baute, war die Gefahr nicht beseitigt; denn die Ungarn fanden ja auf dem Lande noch genug zu rauben und zu verwsten. Sollte grndlich geholfen werden, so mute ein tchtiges Heer geschaffen werden. Bis dahin hatten die deutschen Krieger ohne geregelte Ordnung angegriffen und gefochten, und jeder war bestrebt, zuerst am Feinde zu sein. Heinrich lehrte sie, in geschlossenen Gliedern, Mann an Mann, zu kmpfen. Er zeigte ihnen, wie der erste ungestme Angriff festen Fues auszuhalten, der erste Pfeil mit dem Schilde aufzufangen sei, und wie man dann selbst zum Angriff bergehen msse. Am gefhr-lichsten waren die Ungarn durch ihre raschen Pferde. Darum sorgte Heinrich auch fr Vermehrung der berittenen Kriegsleute. 8. j)eiimdis Kmpfe. a. Sein Sieg der die Wenden. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, ehe noch der Waffenstill-stand mit den Ungarn abgelaufen war, zuerst gegen die Wenden aus. Mitten im Winter rckte er der das Eis der Havelsmpfe vor ihre Hauptstadt Brennabor und eroberte sie samt dem umliegenden Lande. Zum bleibenden Schutze seines Reiches grndete Heinrich dort eine Markgrafschaft. Aus derselben ist spter das Kurfrstentum Branden-brg und aus diesem das Knigreich Preußen hervorgewachsen. b. Sein Sieg der die Ungarn. Jetzt gedachte Heinrich es auch mit den gefrchteten Ungarn aufzunehmen. Der neunjhrige Waffenstillstand war zu Ende. Da kamen ungarische Gesandte und forderten wieder den alten Zins. Aber Heinrich wies sie zurck. Man erzhlt, er habe ihnen einen rudigen, an Schwanz und Ohren verstmmelten Hund reichen lassen, um die bermtigen recht zu ver-Hhnen. Alsbald brachen nun die ruberischen Feinde in zahlloser

10. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 20

1895 - Elberfeld : Wülfing
20 Menge ins Land ein, das sie schonungslos verwsteten. Aber es ging nicht mehr wie frher. Die Bauern konnten jetzt ihr Vieh und ihre sonstige Habe in die ummauerten Städte flchten, in welche die Ungarn nicht einzudringen vermochten. König Heinrich aber sammelte seine mutigen Krieger um sich. Nicht weit von der Stadt Merseburg kam es im Jahre 933 zur Schlacht, in welcher die Ungarn so vollstndig geschlagen wurden, da sie bei Heinrichs Lebzeiten nicht wieder kamen. 4. Deinttcfis Tod und ffo der Groe (93697z). Von dem ganzen deutschen Volk geliebt und geehrt, starb Heinrich I. im Jahre 936. Sein Sohn Otto I. folgte ihm in der Regierung. Man nennt ihn den Groen, weil er durch tapfere Thaten das Ansehen und die Gre des Reiches gemehrt hat. Siegreich stritt er gegen alle Feinde Deutschlands. Einen heien Kampf hatte auch er wider die Ungarn zu bestehen. Diese zogen in groen Scharen abermals heran und sengten und plnderten. Otto stellte sich ihnen mit dem deutschen Heere auf dem Lechselde bei Augsburg entgegen und schlug sie 955 in einer gewaltigen Schlacht so, da sie seitdem nicht mehr wagten, nach Deutschland zu kommen. Im Jahre 962 wurde Otto I. in Rom zum rmischen Kaiser gekrnt. Von nun an blieb die rmische Kaiserwrde bei dem deutschen Reich, und dieses bekam spter den Namen heiliges rmisches Reich deutscher Nation." (G. u. S. Ii. Nr. 25: Kaiser Heinrich I.) 6. Kaiser Heinrich It. (1056-1106). 1. Seine Jugend. a. Seine Entfhrung. Nachdem das schsische Kaiserhaus ausgestorben war, whlten die deutschen Fürsten ein Jahrhundert lang ihre Kaiser aus dem Stamme der Franken. Der dritte Kaiser aus diesem Geschlecht war Heinrich Iv. Er war bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre alt. Seine Mutter Agnes bernahm anfnglich fr ihn die Verwaltung des Reiches. Aber der Erzbischof Hanno von Kln fafste im Einverstndnis mit andern Fürsten den Plan, den jungen Heinrich seiner Mutter zu entreifsen, um damit die Regierung in seine eigenen Hnde zu bringen. Er fuhr mit mehreren Verschworenen auf einem stattlichen Schiffe den Rhein hinab nach Kaiserswerth, wo sich gerade die Kaiserin mit ihrem jetzt zwlfjhrigen Sohne aufhielt. Nach dem Festmahle, das man ihnen gegeben, beredete Hanno den Knaben, sein prchtiges Schiff zu beschauen. Aber kaum hatte Heinrich das Fahrzeug betreten,
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