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1. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 376

1790 - Halle : Gebauer
Z?6 Europa. Außer Preußen besitzt der König von Preußen: 1) In Deutschland die Mark Brandenburg, den größten Theil von Pommern, einen Theil der Grafschaften Mansfeld und Hohenstein , das Herzogthum Magdeburg, das Fürstenrhum Halr berstadc, das Herzogthum Cleve, die Fürstenthümer Qstfriesland, Minden, und Meurs, die Grafschaften Mark, Ravensberg, Tek^ lenburg und Lingen. 2) Den größten Theil vom Herzogthum Schlesien, nebst der Grafschaft Glatz. z) In -Helvecien, da§ Fürstcnthum Neufchatel mit der Grafschaft Valengin. Lille diese Lande haben einen Flächeninhalt von z 602 Quadratr Meilen, auf welchen 6,200000 Einwohner wohnen. Die jahrlii lichen Einkünfte betragen beinahe zo Millionen Thaler. Die ganze preußische Armee besteht aus mehr als 200200 Maun. 4. Die Republik der vereinigten Niederlande, oder Holland. »- (O/kättzett. G. W. und N. W. die Nordsee; in O. und ^ S. Deutschland. Flüsse. (S. 2. Th. S. it4.) l) Der Rbem fließt aus dem Herzogthum Cleve bey Schenkenschanz nach den verei- nigten Niederlanden, und theilt sich in 2 Arme. Der südliche Arm läuft unter dem Namen der Xvññl bet) Nimwegen vor- bey, und vereinigt fleh mit der Maas, nach deren Vereini- gung sie den Namen decnilerwe erhält. Der nördliche Arm fließt gegen Arnheim, und behält den Namen Rhein; nach die- sem theilt er sich wieder in 2 Arme. Der nördliche formirt die neue Assel, die bey Doesbnrg die alte Assel aufnimmt, und alsdenn unter dem Namen der gcldrischen Assel in die Zuider- see fließt. Dieser Rheinarm theilt sich wieder in 2 andre, wovon der eine den Namen behält; der andre hingegen erhalt den Namen und ergießt sich in die Merwe. Im An- fänge dieses Jahrhunderts hat man beymdorfepannerden oder Panderen einen Canal gegraben, wodurch die Waal mit dem Rhein verbunden wirb, daß also die Waal und der Rhein durch diesen Canal, den man gemeiniglich den panderschen Bu- sen (Gat) nennt, daselbst eine neue Vereinigung mit einander bekommen haben; da indessen die alte Ableiiung, wodurch Im) der

2. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. III

1790 - Halle : Gebauer
I Vorrede. öftre Nachfrage nach der Fortsetzung der neuen Auflage dieser Elementargeographie mußte mir eine Hauptveranlassung geben, wenig- stens etwas davon unterdessen zu liefern, — da das Ganze bis jetzt noch nicht völlig bis zu Ende gedruckt werden konnte, — und die Beschreibung von Asien, Aftica, America und Australien in einem vietten Bändchen Nachfolgen zu lassen. Da überdis einige Abschnitte in der gegenwärtigen Auf- lage verschiedne Erweiterungen erfoderten, um eine verhältnißmaßige Gleichheit zu verschaffen, so hätte Elemenrarge-gr. Ii. * dieser

3. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 379

1790 - Halle : Gebauer
Holland. 3*79 von Nassau - Oranien, ist kein eigentlicher Beherrscher der Re- publik 5 doch etwas mehr als bloßer Statthalter, bat aber we- der Sitz noch Stimme in der Versammlung der Generalstaalen. Die ganzen vereinigten Niederlande bestebn: I) aus 7 Provinzen: 0 Gelderland, 2) Hol- land , 3) Seeland , ^ 4) Utrecht, 5) Frieüland, 6) Overyfjel, 7) Groningen; wozu noch die gemein- schaftlichen Untertbanen aller 7 Provinzen, oder die Gene- ralitarslande gehören, nemlich: ,) ein Stück von Bra- bant' 2) ein Stück vom Herzogtbum Lrmburg, 5) ein Stück vom Oberquartier von Gelderland, 4) ein Tbeil von Flandern. Ii) Die Landschaft Drenthe, welche ein Schntzland der 7 Provinzen ist. Ii!) Die Länder des Generalerbj?atrbalters, die zerstreut, theils im Umfange der z ersten Niederländi- schen Provinzen, therlö im Holländischen Brabant mw Gel- dern liegen. A) Die 7 Provinzen. Städter !) In Geldern oder Niedergelder- land, welches durch die Maas von Brabant getrennt wird. Sie ist die fruchtbarste mw gesundeste unter den Niederländi- schen Provinzen, und die einzige, welche Metall, nemlich Eisen, bat. 1) Nimwegen, eine wichtige Festung auf mebrenr Hügeln, am Flusse Waal. Sie har 2 holländische reformiere Kirchen, 1 französische, ^ caiholssche, und 1 lutherische Kir- che. Auf einem Hügel liegt eine alte Burg, der Falken-- hofgenannt, auf welchem eines der ansehnlichsten Mitglieder der Geldrischen Ritterschaft wohnt, welcher Burggraf ge-^ nennt wird. Ueber die Waal ist eine fitegende Blmcke. Die Einwohner treiben viele Handlung. 2) Arnheim, am Rhein, über welche eine Schiffbrücke gebaut ist. Sie ist befestigt. 3) Harderw^k, am Süderfee, ist schlecht befestigt, treibt Handel mit Getreide, Holz und B.cklingen, die hier zu- bereitet werden. Sw hat eine Universität. 4)

4. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 380

1790 - Halle : Gebauer
38o Europa. 4) Die Stadt und Festung Zütpbett am Einflüsse der Torkel oder Berkel in dieaßck, liegt in der Grafschaft oder dem Quartiere Zülphen, weiches einen Lheil dieser Provinz ans- macht' Ii) In Hollattd. Diese Provinz ist die größte, schönste und volkreichste Provinz in dieser Republik. Ge- gen die Nordsee ist sie fast überall nui Dünen gegen die Sü- dersee, und an den Küsten der südlichen Inseln durch kostbare Dämme verwahrt; im Innern sind viele Graben und Canale, nebst vielen Poldern. Durch das breitewasser her R wird Hol- land in Süd und Nordbolland getheilt. A) In Südholland ist das Wasserbàbobb, wel- ches im Jahr 142t. eingebrochen, wobey 120000 Personen ihr Leben sollen verlohren haben. > a) Dortrecht, auf einer Insel, nach dem Range die erste in Düdholland, an der Merwe. Sie hat 4000 Hauser und einen Hafen. Die Einwohner treiben starken Handel mit Leinwand, Salz, Lachs; und mit Getreide, Wein, Holz rc. aus Deutschland. b) Harlem, mn. W. des Harlemmer Meers, am Fluß Spaaren. Sie hat gegen 8020 Häuser, 42- 50000 Ein- wohner, und siebt durch Canäle mit Amsterdam und Leiden in Verbindung. Die hiesige Hauptkirche ist die größte in Hol- land. Die Orgel darinnen soll 8002 Pfeifen haben. Nach der Behauptung einiger Holländischen Gelehrten soll Lorenz /Ko- ster zu Harlem die Buchdruckerkunst erfunben haben. Auf dem Ralhhause wird noch das erste von ihm gedruckte Buch in einem silbernen Kästchen verwahrt. In eben dem Zimmer ist auch seme Statüe mit einer lateinischen Inschrift. Die hiesige Leinwandbleiche ist tn ganz Europa berühmt, und in Absicht ihrer Wirkung die einzige. Das hiesige mit Salztheilchen ge- schwängerte Wasser dringet bis ins Innere des Fadens, löst jede, such die kleinste Unreinigkeit auf, welche darinnen verwi- ckelt ist, und giebt der Waare eme unnachahmliche Weiße, die man auf auswärtigen Bleichen schwerlich zuwegebringt. Hiezu kommt noch eine Menge von kleinen Künsten mit saurer M'lch, Ccysiallsalz rc. womit die Leinwand zubereitet wird, und eine glänzende Oberfläche erhält. Man findet hier auch gute Sam- met > und Serdenfabriken. c) Delft

5. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 365

1790 - Halle : Gebauer
z. Das Königreich Preußen. ©ranzen: G. O. und S. Polen 7 g. W. die Neumark und Pommern; g. N. die Ostsee. Flüsse und Lana!c: i) tue Itceiclrfei (2. Th. S. ii2.) entspringt ohnweit Teschen, im karparllischen Ge- birge, und thestt sich in Preußen in 2 Arme, von denen der eine, die Noc^at, sich «ns srriche Haf ergießt, der andre theilt sich aufi- neue i Meile von Danzig, ein Arm davon fallt wieder ins frische Haf, der andre in die Ostsee. 3) Die Memel, (ehe sie die preußische Gränze betritt, Bremen genannt) entspringt in Littbauen, fallt in 4 Ausflüssen, (Vssrppe, Russe, Glitte, Tlmbcr,) ins kurrsche Haf. 3) Der prrgei, eluhauprssuß von Preußen, entstellt m Ostpreußen bey Georgenburg, durch Vereinigung der Inster und Angerap, und stießt ins fri- sche Haf. Unter den Canälen bemerken wir den großen und kleinen Fncdricblgrabrn, erstrer ist 3 Meilen , letztrec 1 Meile laug; ferner die neuegüge und den blombergi- sche Canal. Aanhseen. Man findet viele sellr ansehnliche. Der be- trächtlichjte ist der Sprrdingsee, welcher »2—14 Meilen im Umfange hat. Auf der Nordseite sind 3 große Gewässer, innerhalb eben so vieler schmaler Land'pitzen. i) Der pauzkerrmk auf der Westseite. 2) Der frijche (frische See) bängt bey Pillan mit der Ostsee zusammen, wird aber sonst durch die frische Nehrung ( Niederung) von derselben abgesondert. Er rst 15 Merlen lang, und 1 - 3 Meilen brett. N. Elemenrargeogr. H. Aa 3)

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 366

1790 - Halle : Gebauer
z66 Europa. 3) Das kuriiche auf der Nordostseite, inner- halb der kurischen Nehrung. Es ist 7 Meilen breit, und i$ Meilen lang, und mir der Ostsee durch das Tief bey Memel verbunden. Luft: sehr veränderlich, mit stark abwechselnden Win- den, im Winter kalt, im Sommer bisweilen sehr heiß, im Herbste sehr feucht mit dumpfigten Nebeln. Die Kalle ist sel- ten lange anhaltend, wiewol im Januar-und Februarmonate sehr heftig. Boden: größtenteils eben, gegen O. und S. bergicht, wal- dicht, und in Süden voller Landseen. Der höchste Berg in Preu- ßen ist im deutschen Samland, der (Aalrgardern; seine Höhe ist aber kaum 500 Fuß in senkrechter Höhe. Oie kunsche Neh- rung, eine lauge Landzunge, und die frische Nehrung sind sandigt, und unfruchtbar. An beiden hat der aus der Ostsee ausge- worfene Sand, theils einzelne Stellen des urbargemachten Landes bedeckt, theils Bäume wieder mit Sande überschüttet. Auf der kurischen Nehrung waren sonst 1-0 Fischerdörfer; j<%t sind ihrer nur 9, nachdem eines davon von dem Sande verschüttet worden. Die Versandung nimmt bey den noch vorhandenen Dörfern immer mehr zu. Sarkau hatte vor i Ojahren noch gute Küchengärten, und kann jetzt keinen davon aufweisen. Die 3 darauf erbauten Kirchen stehn nebst den dazu gehörigen Wohnungen in der größ- ten Gefahr, theils im Sande begraben, theils von Gewässern verschlungen zu werden. Landesprodukte: (s. 2. Th. S. I! 2.) Viehzucht wird mit vielem Flciß'e betrieben. Schafböcke sind hier mit und ohne Hörner; man hat ansehnliche Rindviehheerden. In den preußi- schen Stuktereyen findet man die schönsten Pferde. Insonderheit ist das königl. Stuttamr zwischen Stallupohnen undszirgupöh- nen, im Litthauischen, eine sehr nützliche Anstalt; jährlich wer- den daraus gegen 100, bisweilen auch mehrere Pferde ver- kauft, von denen manche mit 3 — 40o Dukaten bezahlt werden. Zahme und wilde Schweine, Hirsche, sind in Menge zu finden. Seehunde (Robben) sind sehr gewöhnlich; aber Biber sind jetzt seltener. Wölfe bemerkt man zuweilen in kalten Win- tern und bey vielem Schnee; Bären sind in der Gegend an der Netze. Preußen hat auch Elendrhtecez von diesen wird das Mark

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 385

1790 - Halle : Gebauer
Holland. 385 Hofes, in einem niedlichen natürlichen Walde, dem einzigen in Holland mit hohen rmd starken Bäumen. Hier ist der schöne Ormucnsaal, mit einer Kuppel, die oben offen ist. Zu ist eine Menagerie des Fürststatthalters, wo man bisweilen die seltensten Thiere aus allen Erdtheilen cmrrifft. Auf der Insel Vorn liegt die Festung Helvoebslms, welche ein Schiffwerft und einen vortrefflichen Hafen hak, der mitten in die Stadt hereingeht. L) ^lordhylland nebst westfrr'eslaftd. Weststriesland nimmt davon den nördlichsten Theil ein. Eö ist bcynahe eine Insel, und ist fast ganz von der Nord» und Südersee umgeben; nur an der Südseite ist es durch eine Land- enge mit Südholland verbunden. An der Nordseite sind hohe Damme oder Sandhügel» a) Alcmacr oder Alcmar, eine grosse Stadt, hat über 7000 Häufte und viele breite Canäle. Die Ein- wohner treiben einen starken Handel mit Getreide, Käse und Butter. b) Hortt, an der Südersee, mit breiten, graden Stra- ßen, und mit einem guten Hafen. An der Landseite ist sie be- festigt. Es wird hier ein starker Handel mit Butter und Käse getrieben, überdis ist hier der Hauptsitz mannigfaltiger Fabri- ken, die seit einigen Jahren auf Veranlassung der Harlemec Gesellschaft zu Verbesserung der Manufacturen angelegt sind. Die Wollenmanufacturen, dietapetenmahlereyen und Drucke- reyen scheinen vorzüglich zu gedeihen. Manche andre sind ms Stecken gerathen. c) Enk!)Ulzen, an der Südersee, hat über 2ooo Hau- ser, einen Hafen, und ist befestigt. Außer dem starken Schiff- bau werden hier die Salzsiedereyen stark betrieben, wozu das Salzwasser aus der Nordsee hieher geführt wird. cl) Edam, nicht weit von der Südersee. Ehemals wurde hier ein großer Handel mit Käsen getrieben, daher auch noch aller Käse, welcher in Nordholland gemacht wird, eduin- scher geneynt wird. Jetzt haben die Einwohner viel Nahrung vom Schiffbau, von den Salzsiedereyen und Thcan- brennereyen. B b 3 c)

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 386

1790 - Halle : Gebauer
z86 Europa; e) Saddam oder Faam'edam, ein großes sehr rein- liches Dorf an der Zaan, welches sich eine Meile in die Länge erstreckt, und von vielen reichen Kaufleuten bewohnt wird. Man findet hier einen ansehnlichen Schiffswerft, auf welchem ehedem viele Schiffe für fremde Nationen gebaut wurden, und «och werden hier die ostindischen und andre Kauffartheyschiff« gebaut; daher es auch jetzt den Zimmerleuten nicht ganz an Arbeit fehlt. Merkwürdiger ist es wegen der vielen Wind- mühlen, deren man in diesem Distcict noch 2zo0 (nach andern 1409) zählt, - ohnecachtet mehr als 100 in den letzten Jahren eingegangen find. Außer den Brett-, Oel-, Taback-, Krapp-, Farben-, Walk-, Papier - und andern Mühlen fin- det man hier auch eine große Mühle, worinnen gebrannter Kaffee gemahlen wird. In einigen Brettmühlen werden bis- weilen auf zo Bretter zugleich gesägt. Auf andern Windmüh- len wird auch Zinnober gemahlen. Auf einer Sandmüble wird ein aus Westphalen gebrachter Sandstein, den manbicjpeiir nennt, zu Scheuersand oder sogenanntem perljattv zermalmt. Fast alle Hauser in diesem Dorfe find von Holz und bemahlt; beynahe durchgehends find die Fensterscheiben von englischem Spiegelglase. Das Vieh hat seine Ställe und Behältnisse vor dem Dorfe. Die Straßen find so sauber, daß jedes Graschen, welches nur irgendwo zwischen den Steinen aufwächst, sogleich vusgegätet wird. — Im Dorfe Broek, mit dem Zusatz im waterlande, findet man die holländische Reinigkeit und Nettigkeit vielleicht im höchsten Grade. Die Häuser find größtentheils klein, aus- wärts mit Täfelweck versehn, und bemahlt. Die Straßen find mit grauen und röthlrchen Mauersteinen gepflastert, aufs flei- ßigste gewaschen, und mit weißem Sande allerley Figuren dar- auf gestreut. Auf den öffentlichen Platzen findet man die far- bigen Ziegelsteine mit kleinen Marmocplatten so untermischt und eingesetzt, daß Rosen, Sterne und dergleichen Bilder her- anskommen. An den Brücken und Stegen find nicht nur die Geländer angestrichen, mit Schmitzwerk und Vergoldung ver- sehn, sondern auch die Bretter selbst, worüber man hingeht, mit Blumen bemahlt. Kleine Platze vor den Hausern mit ar- tigen Geländern oder Hecken umgeben, sollen Lustgärten verstel- len, wobey man den Einfall gehabt hat, die Gartenbeete von Holz zu machen und Blumen darauf zu mahlen, oder Corallen und

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 368

1790 - Halle : Gebauer
z68 Europa. I) Ostpreußen (Samland, Natangen, Oberland oder Hs- ckerland) jetzt nebst dem westpreußischen Bisrhumeermeland. Städte: 0 Königsberg, (f. 2. Th. S. 112.) die Hauptstadt des ganzen Königreichs, der Sitz der hohen Lan- descolleglen von diesem Königreiche, in einer angenehmen und fruchtbaren Gegend, eine der vornehmsten Handelsstädte in Europa, am Pcegelstrome, der hier mit 2 Armen ostwärts ein- tritt, sich daselbst vereinigt, und sich nachher ins frische Haf ergießt, nachdem er hier noch 2 kleine Gewässer ausgenommen hak. Der Boden der Stadt ist uneben, und einige Theile der- selben sind auf bergtchten Anhöhen erbaut. Der Umkreis der Stadt beträgt 2 deutsche Meilen; in diesem Umfange sind aber auch viele Garten, Wiesen und unbebaute Plätze. Die Anzahl der Häuser belief sich im Jahr 1780. auf 4308, und außer der Garnison zählte man auf 53681 Einwohner, unter welchen sich viele Juden befinden. Straßen und öffentliche Plätze sind 267. Kirchen sind 22; darunter 3 reformirte, j katholische, und 1 mennonitisches Betlchaus; die Juden haben hier eine Sy- nagoge. Man halt hier in 4 Sprachen christl. Gottesdienst; in deutscher, polnischer, lrtthauischer und französischer. Die Stadt besteht aus 4 Theilen: den 3 verbundenen Städ- ten: Alrstadt, Lobemchr, und Kndpbcf, nebst n dazu gehörigen Vorstädten, und dem ©cblcfje, wozu 5- Vor- städte gehören , die man aber hier Freiheiten nennt. Hiezu kommt noch die Festung Fnednchöburg. Der Anerp- tzof steht anfeiner vom Pregel umfloßnen Insel, die vermit- telst 2 Brücken mit der Stadt zusammenhängt. In diesem Theile sind die Domkirche, die Unwersirätsgebäude, eine Börse rc. In der Domkirche ist die Drgel besonders se- henswürdig; sie enthält auf 5000 Pfeifen. Bey dem Dome liegen die academischen Gebäude nebst der Universitätsbibliothek und dem dazu gehörigen Münzcabinette. Die Börse ist mit vie- len Statuen ausgeziert. —- Im jlobemcbt ist ein großes Hospital, worinnen gegen tausend Personen verpflegt werden. In der Altstadt bemerke ich nur das neuerbaute Rathhaus, auf welchem die Stadtblbliothek ist. — Das Schloß, wo Mt das königl. preußische Staatsministerium, und andre Col- 1egien,em Bancocomtoic, und die Bernsieinkammer sind. Aber über-

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 388

1790 - Halle : Gebauer
Z88 Europa. 2) Die Festung Vlissmgett, an der Schelde. Bey derselben ist ein Schiffszimmerwerft. Seit 1765 ist hier eine Gesellschaft der Wissenschaften, die seit 1769 die Seeländische Gesellschaft heißt. z) Zirksee auf der Insel Schouwen. Schiffarth, Hand- lung und Salzsiedereyen machen die vornehmste Nahrung der Einwohner aus. Mit der Osterschelde ist sie durch einen Canal verbunden« Iv) Utrecht ist von Geldern und Südholland ganz umgeben, außer einer schmalen Küste an der Südersee. Utrecht, am alten Rhein, der sich hier in 2 Arme theilt, in einet angenehmen Gegend. Sie hat eine Universität und ein Domcapitel. • Der Dom ist vornehmlich schenswürdig. Er hat ei« herrliches Glockenspiel. Unter den Fabriken sind die Seidenma- üufactnren, Gewchrfabriken, und Fabriken für Fmgsrhüte Merkwürdig. In den letzter« Jahren hat die Stadt wahrend der sammllichen Unruhen sehr viel von ihrem vorherigen Wohl- stände verlohren; vor ungefähr 10 Jahren zählte mau gegen 30000 Einwohner; je$t aber weit weniger. Das Dorf Zepst wird meist von Handwerksleuten bewohnt, die gewirkte, genahte und gestickte Arbeiten rc. machen. Hier ist eine evan- gel. Brüdergemeinde. V) ^ncsland hat in Absicht des Bodens und der kuft viel Aehnlichkeir mit Holland, ist niedrig mit kostbaren Dämmen. In Norden ist die Insel Amelcmd, welche eine unabhängige Herrlichkeit ist. 1) Leuwarden, oder Liewerdett, ist, nach hollän- discher Manier, von vielen Canälen durchschnitten. 2) $vane?:V hat eine Universität. Vi) In Over>sj1cl ist größientheils morastiges Tocf- land. Deventer, an der Assel, über welche eine Schiffbrücke gebaut ist. Sic ist befestigt. Vii) In Grönm§ett, in Osten durch den Meerbu- sen Dollart seit 1277. vom Herzogkhnm Ostfrießland ge- trennt. Darinnen ist die Festung (Aröninden an der Hnnse und Fivel. Sie hat eme Universität, und treibt starke Handlung. B)
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