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Größe 15 000 qkm, 4,8 Mill. Einwohner, 320 auf 1 qkm; 41/» Mill.
bekennen sich zur evangelischen Kirche. Das Königshaus ist katholisch.
Die Bevölkerung ist fränkischer und thüringischer Abstammung mit
obersächsischem Dialekt; in der Oberlausitz wohnen etwa 30000 Wenden.
In der Ebene ist der Ackerbau die Hauptbeschäftigung; um Meißen wird
Weinbau, sonst überall ansehnlicher Obstbau getrieben. Die Viehzucht ist
bedeutend, und die Zucht der veredelten Schafe ging von Sachsen aus.
Auf Grund der reichen Bodenschätze ist diejndu st riesehr bedeutend
und vielseitig. Nenne die Industriegebiete! Die Leipziger Messen haben
eine über Deutschland, ja über Europa hinausreichende Bedeutung.
Das Königreich Sachsen ist eine konstitutionelle, erbliche Monarchie.
4 Kreishauptmannschaften (s. Karte!)
4 Großstädte: Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen.
Orte: An der Elbe: Königstein, Pirna, Dresden, Meißen, Riesa
(Eisenbahnknotenpunkt).
R. der Elbe: Zittau, Bautzen.
L. der Elbe: Annaberg, Plauen, Freiberg, Chemnitz,
Zwickau, Leipzig, Schloß Hubertusburg.
Die Sudeten und das Hügelland der r. Oderseite Oberschlesiens.
Die Sudeten. Die Sudeten ziehen von der Lausitzer bis zur
Mährischen Pforte oder von dem Tale der oberen Lausitzer
(Görlitzer) Neisse bis zum Tale der oberen Oder und der Betschwa,
die zur March geht.
Aus der Lausitzer Pforte, welche das Lausitzer Gebirge von
den Sudeten scheidet, erhebt sich zunächst das Jsergebirge K
Unmittelbar steigt aus der Senke die 1100 m hohe Tafelfichte^
empor. Am N-Abhang liegt in einem reizenden, nach Schlesien
durch den Qu eis 3 sich öffnenden Längstale, dem Schleichen
Engadin, der immer mehr zum Weltbade ausstrebende Kurort
Flinsberg. Bei großer Breitenentwicklung zeigt das Gebirge
flache Formen und ausgedehnte Moorbildungen. Dichte Wal-
düngen bedecken das Gebirge bis zu den Gipfeln; aber die auf den
Höhen erbauten Aussichtswarten enthüllen dem Auge die Herr-
lichsten Landschaftsbilder.
Nach So schließt sich das Riesengebirge4 an, das die höchsten
Erhebungen des gesamten deutschen Mittelgebirges trägt.
Miß die Länge des Gebirges! Wo ist die größte Erhebung? Welchen
Flüssen und somit auch welchen Meeren gehört der N, der S an? Was läßt
die Karte über die Gliederung des Gebirges erkennen? (Zwei Züge, die im
O und W durch Hochflächen verbunden sind.) Was über die klimatischen
Verhältnisse? Welche Straßenzüge (Eisenbahnlinien) umfassen das Gebirge?
Als ein mauerartig geschlossener Wall erhebt sich der n-e,
der schlesische Kamm um volle 1000 m aus einer Hochfläche
(300 in), die nach der Stadt Hirschberg (am Bober) das Hirsch-
berger Tal genannt wird.
Den fast ebenen Boden dieses Tales5 zieren Getreidefelder und Obst-
gärten, und freundliche Teichspiegel ziehen gegen den Fuß des Gebirges hin.
1 Jfer = Sumpf. 2 Der höchste Berg ist der Hinterberg 1127 m.
3 Wasser. 4 Der Name ist hergeleitet von den Holzriesen, d. h. aus glatten
Baumstämmen kunstlos gezimmerten Holzrinnen, die in möglichst gerader
Linie die gefällten Baumstämme zur Tiefe führten. 6 Das Lehmannsche
Bild: Das Riesengebirge.
4*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
— 52 —
An die Region des Getreidebaus schließt sich den Abhang hinauf die des
hochstämmigen Mischwaldes an und von 5—600 m Höhe die des Nadel-
waldes, In etwa doppelter Höhe hat der Baumwuchs seine Grenze erreicht,
und über dieser Höhe bedecken den Kamm dürftige, von Knieholzinseln
unterbrochene Hochweiden, die nur wenig den Matten der Alpen gleichen,
mehr der Natur von Hochmooren entsprechen; ihre Farbe ist ein' trübes
Grau oder Braungrün. Doch fehlen den Höhen keineswegs liebliche Er-
scheinungen aus der Pflanzenwelt, unter denen besonders das Alpenwind-
röschen (Teufelsbart) und die kleinste Primel, die im ftrühfummer den
Boden mit dem Purpur ihrer reizenden Blüten schmückt, zu nennen sind.
Wenig überragen die abgerundeten Kuppen lhohes Rad,
Große und Kleine Sturmhaube) die Kammlinie, die etwa in der
Mitte durch eine bis zur Baumgrenze hinabreichende Einsenkung
unterbrochen ist.
Nur die Riesen- oder Schneekoppe strebt wie eine
gewaltige Tri'umnerpyramide bis 1605 m in die Höhe, die im W
anstoßende Hochwiese des Koppeuplanes um beinahe 200 ni über-
ragend. Das Gebirge, besonders der N-Absall, ist ausgezeichnet
durch steile, nahezu senkrecht abfallende Felsabstürze, „Gruben",
in denen, wie am Hohen Rad, der Schnee bis weit in den Sommer
hinein liegen bleibt; im w-en Teile sind sie mit Wasser angefüllt
und heißen Teiche.
Nach N hin sammeln sich die Wasser des Gebirges im Bob er,
der an den so en Verästelungen des Riesengebirges entspringt.
Der S gehört der Elbe au, die auf den Höhen des Gebirges
ihren Ursprung hat. Einst sammelten sich alle von der Höhe
nach S rinnenden Wasser in dem Längstal zwischen den beiden
Kämmen (den Sieben Gründen» zu einem Hochgebirgssee. Er
durchnagte den s-en Kamm und verschaffte der Elbe den Durch-
bruch zum böhmischeu Kessel.
Bei der bedeutenden Höhe und der osseuen Lage nach N und Nw
ist die Wärme auf dem Gebirge nur gering, der Sommer kurz; er dauert
auf der Schneekoppe (vom letzten bis zun: ersten Frosttage) vom 23. Juni
bis 3. September 71 Tage, und Schneegestöber sind selbst mitten im Sommer
keine seltene Erscheinung. Gleichwohl ist das Gebirge bewohnt, und der
Reisende, welcher zum ersten Male seinen Wanderstab dorthin richtet,
fühlt sich nicht wenig überrascht, aus der Kammhöhe weidende Viehherden,
grasmähende Arbeiter und einzelnstehende, sennhüttenartige Wohnungen
(Bauden) anzutreffen, In den Sommermonaten wird das Gebirge stark
besucht; die Bauden, die zum Teil in stattliche Gasthäuser umgewandelt
sind, gewähren Ausnahme und Bewirtung.
An den Abhängen steigen mit dem Anbau die Ansiedelungen
gleich hoch hinauf. Im Tale blüht außer Ackerbau und Viehzucht
eine ausgedehnte Industrie. S ch m i ed e der g hat neben dem alten
Magneteisenbergbau Teppich- und Plüschweberei, Schreiberhau
im Zackentale Glasindustrie. Hirschberg G und Landeshut
betreiben Leinwandweberei. War m b r n n n s Heilquellen sind gesucht.
Dem Riesengebirge ist im N das Bober-Katzbach'-Gebirge
vorgelagert. Der hohe S-Rand bildet die N-Einsassung des
1 Die Katzbach ist ein kleines Oderzuflüßchen, das das Bergland
durchströmt und bei längerem Regen leicht zu einem reißenden Bergwasser
werden kann. 18131
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Glatz Glatz Cosel
Extrahierte Ortsnamen: Osterr.-Schlesien Oderberge Oderfurche Oberschlesiens Deutschland Europas Schlesiens Hügel- Schlesische
Horizont im Süd- und Nordpunkt. Die den genannten Punkten
anliegenden Teile des Horizonts heißen Himmelsgegenden
(Haupt- und Nebenhimmelsgegenden). Die Zeichnung der ver-
schiedenen Himmelsgegenden auf einer Kreisscheibe heißt Wind-
rose (s. Atlas!). Die Himmelsgegenden von einem Standorte aus
bestimmen nennt man sich orientieren ^ (Aufsuchen des Nord-
Polarsternes, Bestimmung der Mittagslinie).
Die Größe der Erde.
Reiste man aus der Erde in gerader Linie von S nach N
oder umgekehrt so lange, bis ein bestimmter Stern um 1 0 ge-
stiegen oder gesunken ist, so hätte man auch aus der Erde einen
Grad zurückgelegt. Dieses ^tück kann gemessen werden, und
multipliziert man es mit 360, so hat man den Erdumfang. Er
beträgt rund 40000 km, daher der Durchmesser 12 750 km und
die Erdoberfläche 510 Mill. qkm.
Die Bewegungen der Erde.
Das Himmelsgewölbe mit seinen Gestirnen scheint sich in
24 Stunden einmal von O nach W um die Erde zu drehen. Die
nicht an dieser Bewegung teilnehmenden Punkte heißen Pole 2
Mord- und Südpol, arktischer ^ oder Bären-Pol und antarktischer ^
Pol); ihre Verbindungslinie ist die Weltachse, von welcher die
Erdachse ein Teil ist. Der größte Kugelkreis am Himmelsgewölbe
gerade in der Mitte zwischen den beiden Weltpolen ist der Himmels-
äquator (Äquator ^ = Gleicher). Alle Himmelskörper bewegen
sich in 24 Stunden in Bahnen, welche, sosern sie nicht im Äquator
liegen, mit diesem parallel gehen: Parallelkreise. Meridiane^
nennt man die Halbkreise, welche von Pol zu Pol gehen und den
Äquator rechtwinkelig schneiden. Der Meridian eines Ortes
ist derjenige, welcher durch den Südpunkt dieses Ortes geht. Tritt
die Sonne (genauer ihr Mittelpunkt) in diesen Meridian, so hat
sie sür den Ort ihre größte Höhe erreicht, oder sie kulminiert
Den Durchgang eines Gestirns durch den Meridian nennt man
seine Kulmination.
Die Ursache dieser scheinbaren Bewegung des Himmelsgewölbes
mit all seinen Gestirnen um die Erde in 24 Stunden von O
nach W ist die Bewegung der Erde um ihre Achse von W nach
O, und es erklärt sich das Ausgehen, Aufsteigen, Niedersteigen
und Untergehen der Sonne, des Mondes und der Sterne auf
ganz dieselbe Art, wie die scheinbare Bewegung der Bäume,
Telegraphenstangen 2c., an denen wir im Eisenbahnwagen schnell
vorbeifahren. Ein direkter Beweis für die Achsendrehung der
1 oriens, tis — der Osten, Morgen; orientieren — nach O wenden.
2 pulos — Angel, Achse. 3 ärktos = der Bär. 4 anti — gegen, wider.
5 aequus — gleich. 6 meridies = Mittag. 7 culmen, inis — der höchste
Punkt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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— 3 —
Erde ist die ö-e Abweichung eines aus großer Höhe fallenden
Körpers von der lotrechten Richtung.
Die Folge dieser Bewegung ist der tägliche Licht- und Wärme-
Wechsel. Da die Erde ein dunkler, kugelförmiger Körper ist, so
ist immer nur die der Sonne zugewandte Halbkugel erleuchtet;
sie hat Tag. Die andere Halbkugel empfängt kein Licht; sie
hat Nacht. Die Grenze zwischen der beleuchteten und unbe-
leuchteten Halbkugel heißt Lichtgrenze. Tritt ein Ort in die
Lichtgrenze, so haben seine Bewohner Sonnenaufgang. Bei der
weiteren Bewegung wird der Winkel, den die Sonnenstrahlen mit
der Horizontebene bilden, immer größer; die Sonne fteigt am
Himmel empor, bis der Ort der Sonne gegenüber steht, der Winkel
zwischen den Sonnenstrahlen und der Horizontebene am größten
ist. Die Sonne hat also ihren höchsten Punkt erreicht; sie kulminiert.
Bei der weiteren Drehung wird jener Winkel wieder kleiner, _ die
Sonne steigt nieder, und wenn der Ort die ö-e Lichtgrenze erreicht,
geht die Sonne sür ihn unter.
Von der Höhe des Sonnenstandes, also auch von der Größe
des Winkels, den die Sonnenstrahlen mit der Erdoberfläche bilden,
hängt deren Erwärmung ab. Beachte das Schmelzen des Schnees
im Frühjahr auf dem Erdboden und dem schrägen Dache eines
Hauses! Mit dem Emporsteigen der Sonne am Vormittag nimmt
die Wärme zu, mit ihrem Absteigen am Nachmittag wieder ab.
Außer der Bewegung um ihre Achse hat die Erde noch eine
fortschreitende Bewegung, nämlich die um die Sonne. Beobachten
wir die Sterne nahe der Sonne am Westhimmel kurz nach
Sonnenuntergang mehrere Wochen hintereinander, so werden wir
bemerken, daß sie immer mehr nach W hin über die Sonne hinaus-
rücken, sodaß ein Sternbild, welches man erst kurz vor Sonnen-
Untergang w sah, nach einiger Zeit am Osthimmel vor dem Auf-
gang der Sonne erscheint. Die Sonne schreitet also täglich unter
den Sternen von W nach O vor und legt im Lause eines Jahres
einen größten Kugelkreis am Himmel zurück. Die Ursache liegt
in der Bewegung dererde um die Sonne. Ein indirekter
Beweis für diese ergibt sich daraus, daß die Masse der Sonne
322800 mal so groß ist als die der Erde, und da die Anziehungs-
kraft zweier Körper im Verhältnis ihrer Massen steht, so erklärt
sich's wohl, daß die gewaltige Sonne die kleine Erde zwingen
kann, sich um sie zu bewegen, und nicht das Umgekehrte statt-
finden kann.
Weise an Figur 1 (S. 4) nach, daß die sür unsere Beobachtung
ruhende Sonne sich scheinbar in dem großen Kreise bewegt, wenn
die Erde den kleinen Kreis durchwandert!
Die scheinbare jährliche Sonnenbahn heißt Ekliptik Sie
schneidet den Himmelsäquator unter einem Winkel von 23^ °;
1 ekleipsis = Verfinsterung. Nur dann entsteht eine Mond- oder
Sonnenfinsternis, wenn der Mond auf seiner Bahn um die Erde in diese
Linie oder in deren Nähe tritt.
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
4 —
die Schnittpunkte
Der n-e und der
Fig. i.
sind die Aquinoktial>(Nachtgleiche-)Punkte.
s-e Punkt der Ekliptik heißen Solstitiaz>-
(Sonnenstillstands-) Punkte. Die
Sonne wandert also innerhalb
eines Jahres vom Äquator je
231/20 nach N und S. Die
Ekliptik wird von dem Frühlings-
äquinoktialpunkte aus in 12 gleiche
Teile geteilt, die nach den 12
Sternbildern, in denen sie früher
lagen, benannt wurden und Stern-
zeichen heißen (Fig. 2).
Die während einer scheinbaren
Umdrehung des Himmelsgewölbes
von den Solstitialpunkten be-
schriebenen Parallelkreise sind die
beiden Wendekreise (Fig. 2).
Der n-e Solstitialpunkt fällt mit dem Anfang des Sternzeichens
des Krebses zusammen; darum heißt der n-e Wendekreis der
Wendekreis des Krebses; aus ähnlichem Grunde heißt der
s-e der Wendekreis des Steinbocks. Wie die Ekliptik mit
dem Äquator, so bildet auch die Achse der Ekliptik mit der des
Äquators einen Winkel von 2s1/2 °. Die Pole der Achse der
Ekliptik beschreiben in 24 Stunden ebenfalls zwei Kreise: die
Polarkreise.
Die genannten Kreise am Himmelsgewölbe hat man auf die
Erde übertragend Durch die Wende- und Polarkreise wird die
Erdoberfläche in fünf Zonen oder Gürtel eingeteilt. Diese durch
die Wende- und Polarkreise mathematisch begrenzten Kugelzonen
entsprechen den Abschnitten der Be-
leuchtung durch die Sonne. Für
die Bewohner zwischen den Wende-
kreisen steht die Sonne zweimal, für
die unter den Wendekreisen einmal
im Zenit4. Innerhalb der Polar-
kreise beträgt der längste Tag wie
auch die längste Nacht 24 Stunden
und mehr. Zwischen Wende- und
Polarkreis steht die Sonne nie im
Zenit, und der längste Tag erreicht
niemals die Dauer von 24 Stunden.
Die durch die Wende- und Polar-
kreise mathematisch begrenzten Gürtel oder Zonen der Erdober-
fläche heißen Beleuchtungszonen.- die tropische^ Zone
(weil zwischen den Wendekreisen gelegen), die polaren und die
1 nox, ctis = Nacht. 2 sol = Sonne, stare = stehen. 3 ®. Atlas!
4 Der senkrecht über unserem Scheitel gelegene Punkt des Himmels-
gewölbes. 5 tropicus, vom gr. tropicös = zur Wende gehörig.
wg
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
— 5 —
mittleren Zonen. Zumeist führen sie die Namen heiße, n-e
und s-e kalte, n-e und s-e gemäßigte Zone, weil die Erwärmung
der Erdoberfläche von dem Winkel abhängig ist, unter welchem
die Sonnenstrahlen auffallen. Tatsächlich ist aber die Wärme an
verschiedenen Orten derselben Breite nicht gleich. Die Beschaffen-
heit der Erdoberfläche (z. B. ob Wasser oder Land), die Streichungs-
richtung der Gebirge, die herrschenden Winde, Meeresströmungen
u. a m. bewirken zuweilen außerordentliche Abweichungen von
der Temperatur, die ein Ort nach seiner Entfernung vom Äquator
haben müßte. Darum fallen die Wärmezonen nicht mit den Be-
leuchtungszonen zusammen. Ihre Grenzen sind vielmehr Linien,
welche die Orte mit gleicher mittlerer Jahrestemperatur verbinden;
sie heißen Isothermen'. Die Jahresisotherme von + 20 0 C
umschließt die warme Zone, die Isothermen von 0 0 schließen die
kalten Zonen ein, und zwischen denen von 20 0 und 0 0 liegen
die gemäßigten Zonen.
Das geographische Netz.
Eine Kugel, deren Oberfläche ein verkleinertes Abbild der
Erdoberfläche trägt, wird (Erd-) Globus genannt.
Auf dem Globus findet man zwei Arten von Linien, welche
sich senkrecht schneiden. Die einen sind Kugelkreise, die durch die
beiden Pole gelegt sind. Jeder Halbkreis von Pol zu Pol ent-
spricht in der Lage einem Meridian am Himmelsgewölbe, und
da alle Orte, welche unter einem solchen Halbkreise liegen, zu
gleicher Zeit Mittag haben, die Sonne für sie zu gleicher Zeit
kulminiert, so nennt man sie auch Mittagskreise oder Meridiane.
Jeder wird in 180 Grade (°) eingeteilt, jeder Viertelkreis also in
90 Grade, die man vom Äquator nach N und S zählt. Da der
Umsang der Erde 40000 km mißt, so kommen auf 1 Grad rund
Iii km. Die Meridiane schneiden den Äquator, der wie jeder
Kreis in 360 0 eingeteilt ist. Man hat darum auch 360 Meridiane,
die von einem Anfangs- oder Nullmeridian nach O und W ge-
zählt werden. Als Nullmeridian gilt heute allgemein der, der
über die Sternwarte zu Greenwich (grinitsch) bei London geht.
Die zweite Art von Kreisen geht parallel zum Äquator. Sie
sind durch die Endpunkte der Grade der Meridiane gelegt, und
man zählt darum 89 nach N und S. Sie werden gegen die Pole
immer kleiner; der 90. ist der Pol, also ein Punkt. Somit ist auch
ein Grad auf einem Parallelkreise um so kleiner, je näher er dem
Pole kommt. Es betrügt z. B. 1° auf dem 30. Parallelkreis
96,5 km, auf dem 50. 71,7 km, auf dem 70. 38,2 km. Meridiane
und Parallelkreise bilden das geographische Netz und dienen dazu,
einen Punkt auf der Erdoberfläche genau zu bestimmen. Der in
Graden gemessene Abstand eines Punktes vom Äquator polwärts,
1 isos — gleich, therme — Wärme.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
angegeben durch den über den Punkt gehenden Parallelkreis, ist
seine n-e oder s-e geo graphische Breite \ und der in Graden
gemessene Abstand eines Punktes vom Nullmeridian, angegeben
durch den über diesen Punkt gehenden Meridian nach O oder W,
seine ö-e oder w-e geographische Länget So sagt man
z. B. i Breslau liegt unter 51 0 n. Breite und unter 17 0 ö. Länge.
Die Parallelkreise heißen darum auch Breitenkreise, die Meridiane
Längenkreise.
Um die Lage eines Ortes auf dem Globus zu bestimmen,
bringt man ihn unter den Meridian und liest auf dem Äquator
die Länge, auf dem Meridian die Breite ab.
Wie überhaupt Breite und Länge eines Ortes bestimmt werden können,
möge folgende Erwägung lehren:
Ein Beobachter am Äquator hat den Himmelspol im Horizonte' in
demselben Maße, als er sich vom Erdäquator entfernt, sieht er den Polar-
stern über seinen Horizont heraufsteigen. Die Höhe des Himmelspols über
dem Horizonte ist demnach das Maß für die Entfernung eines Punktes der
Erdoberfläche vom Äquator. Es ist also die geographische Breite
eines Ortes gleich seiner Polhöhe. Die Aquatorhöhe eines Ortes,
d. i. die Entfernung des (Himmels)-Aquators vom Südpunkte des Horizonts,
ist gleich dem Komplement seiner Polhöhe, also gleich 90« vermindert um
die Polhöhe.
In 24 Stunden durchläuft die Sonne 360°, also in jeder Stunde 150
und in 4 Minuten 1 °. Jeder Ort, für den die Sonne 4 Minuten später
kulminiert, liegt westlicher als ein anderer. Die Längendifferenz
zweier Orte ist also gleich dem Aeitunterschied'in Minuten
dividiert durch 4. Der Zeitunterschied wird jetzt allgemein durch den
elektrischen Telegraphen bestimmt. Bei der großen Geschwindigkeit des
elektrischen Stromes muß seine Wirkung an Orten wie London und Ham-
bürg, oder London und New Jork gleichzeitig erfolgen. Angenommen, es
wird im Moment des wahren Mittags in London ein Zeichen nach Ham-
bürg oder New Uork gegeben, so kommt dasselbe nach wahrer Zeit in Ham-
bürg um ]2 Uhr 40 Minuten, in New Jork um 7 Uhr 4 Minuten früh an.
Hamburg liegt also 100 ö., New Uork 74° w. von London.
Bei Angabe der Lage von Ländern begnügt man sich vielfach mit dem
mittleren Meridian und dem mittleren Parallelkreis. Deutschlands
mittlerer Meridian ist der 15. ö. v. Gr. und sein mittlerer Parallelkreis der
51. vom Aquatar nach N.
Verteilung von Wasser und Land.
Die Oberfläche unserer Erde wird von Land und Wasser ge-
bildet, jedoch in sehr ungleichem Maße; das Wasser waltet ent-
schieden vor. Ziehen wir die ungefähr 20 Mill. qkm große unbe-
wohnte Fläche um den Nord- und Südpol von der Gesamt-
große der Erdoberfläche ab, so kommen auf die 490 Mill. qkm
1 Die Ausdrücke geographische Breite und Länge stammen aus dem
Altertum. Der damals bekannte Teil der Erdoberfläche hatte die Gestalt
eines Rechtecks, dessen Ausdehnung von West nach Ost (von den Kanarischen
Inseln bis zur Küste Chinas) etwa zweimal so groß war, als die von
Süd nach Nord (von den Quellen des Nils bis Island), und da man die
größere Ausdehnung als Länge, die kürzere als Breite zu bezeichnen pflegt,
so mag dies der Grund gewesen sein, die Entfernung zweier Orte von West
nach Ost und umgekehrt als geographische Länge, die von Süd nach Nord
und umgekehrt als geographische Breite zu bezeichnen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Ortsnamen: Breslau London London London New_Jork Hamburg New_Uork London Deutschlands Altertum Ost Chinas Nord Island Ost Nord
— 58 —
mündung der Spree in die Havel ab, verfolgt die Havelseen und verbindet
sich mit dem s-en Talzuge, dem Glogau-Baruther Tal. Dieses nimmt in
der Bartsch-Niederung seinen Anfang, tritt vberhalb Glogau in das Oder-
tal, geht über den Bober (unterhalb Sagan) und die Lausitzer Neisse nach
der Spree und von Lübben in nro er Richtung bis Brandenburg an der
Havel. Nach der Vereinigung mit dem s-en Arm des mittleren Aalzuges
kann man den Tallauf weiter verfolgen in der Senke des Plauer Kanals
bis zur Elbe, jenfeit derselben durch Ohre, Drömling, Aller, Weser zum
Jadebusen. Das dritte, n-e Flutztal, das Thorn-Eberswalder Tal,
beginnt am S-Abhange der preußischen Seenplatte, zieht im Tale der
Drewenz, der Weichsel, der Netze, Warthe, Oder und über Ebersmalde nach
Havelberg, wo es sich mit dem mittleren Haupttal vereinigt.
Als die Gewässer in den Lücken des Landrückens zur Ostsee
durchbrachen, versumpften die Flußläufe zum großen Teil oder
füllten sich mit Seen an; heute bilden die Flüsse nur noch einen
schwachen Wasserfaden in dem breiten Tal. In dem nen und
mittleren dieser alten Flußläufe sind Kanäle angelegt, welche die
benachbarten Flußgebiete verbinden. Im n-en der Brom-
berger Kanal zwischen Weichsel und Netze, so daß aus den
polnischen Wäldern die Weichsel abwärts bei der starken Grenz-
festung Thorn vorbei die Baumriesen nach Deutschland geflößt
werden können. Zwischen Oder und Havel der Finowkanal,
und zwischen den ns-en Schenkeln der Havel der Ruppiner und
Rhinkanal. Im mittleren Flußlauf der Oder-Spreekanal
für den Verkehr von Schlesien nach Berlin. Er beginnt bei
Fürstenberg, benutzt vou Müllrose bis zur Spree das ver-
breiterte Bett des Müllroser Kauals, umzieht in einem Bogen die
Spree und endet bei Köpenick. Zur Abkürzung des Verkehrs
zwischen Havel und der oberen Elbe dient von Brandenburg
an, der alten Hauptstadt der Mark, der Plauer Kanal.
Zusammenhängende Beschreibung der Weichsel, der Oder- -i. Laus,
l). durchströmte Landschaften und Staatsgebiete, c. Nebenflüsse, d. Schiff-
barkeit und Kanalverbindungen. Für die Zeichnung der Oder merke fünf
Abschnitte von gleicher Länge: Von Oderberg bis zur Mündung der
Malapane nach Nnw, bis unterhalb Breslau nach Nw, bis zur Mündung
der Faulen Obra in derselben Richtung mit zwei Ausbiegungen, bis Küstrin
in derselben Richtung mit einer Ausbiegung, bis Stettin nach N mit einer
Ausbiegung; dazu der Oberlaus, der dem Anfange des großen deutschen D
gleicht. Vierte ferner für die Zeichnung der Warthe, daß Breslau und
Posen ungefähr unter demselben Meridian liegen und die beiden mittleren
Bogen der Warthe in wö-er Richtung einander gleich sind.
Die breiteu Talsohlen mit ihren steilen Uferrändern waren
von Luch (slavisch für Sumpf) und Bruch erfüllt; mühsam
mußten sie erst der Kultur gewonnen werden. Das Havelländische
Luch wurde von Friedrich Wilhelm J. trocken gelegt, und es ist
dadurch nicht nur ein vorzügliches Weideland gewonnen worden,
sondern ein Teil des Bodens kann auch für den Ackerbau benutzt
werden. Von dem Oderbruch, das Friedrich der Große durch
Rodung und Austrocknung für den Ackerbau gewann, konnte der
König sagen: „Hier habe ich im Frieden eine Provinz erobert".
Mit den Arbeiten im Oderbruch wurden gleichzeitig solche in der
Prignitz und am Rhin ausgeführt. Nach dem Siebenjährigen
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_J. Friedrich Wilhelm Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Glogau Brandenburg Havelberg Deutschland Oder-Spreekanal Berlin Fürstenberg Brandenburg Oderberg Breslau Stettin Breslau
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Jede Unebenheit, die über ihre nähere Umgebung merklich
hervorragt, heißt Berg; ist sie niedrig und hat sie sanfte Formen,
so wird sie Hügel genannt. Liegen alle Punkte eines Länder-
raumes ungefähr gleich hoch, so daß ein Wechsel der relativen
Höhe nicht hervortritt, so haben wir eine Ebene; dagegen schafft
ein starker Wechsel in der relativen Höhe Hügel- und Berg-
land. Alles Land, das tiefer als 200 m über dem Meeresspiegel
liegt, heißt Tiefland; jede Ebene in dieser Höhe Tiefebene,
jede höher gelegene Hochebene; ausgedehnte Hochebenen nennt
man Tafelländer. Dagegen ist der Ausdruck Hochland für
alles Land über 200 m Seehöhe nicht gebräuchlich. Man versteht
darunter die großen, mächtigen Anschwellungen des Festlandes
mit Einschluß der Ebenen und Gebirge. Fällt eine Hochebene
treppenartig zu tiefer gelegenen Erdräumen ab, so entsteht ein
Stufen- oder Terraffenland. Ausgedehnte'und zusammen-
hängende Erhebungen verschiedener Art bilden ein Gebirge. Ge-
birge bis 1500 m heißen Mittelgebirge; erheben sie sich über
diese Höhe und zeichnen sie sich durch sehr schroffe Formen aus,
so spricht man vom Hochgebirge.
Neigt sich eine zusammenhängende Erhebung dachförmig von
einerhö henlinie (Kammlinie) nach zwei entgegengefetzten Seiten,
so spricht man von einem Gebirgskamm; wenn eine breite
Scheitelfläche die Kammlinie ersetzt, so hat man einen Berg-
oder Gebirgsrücken. Eine Einsendung in den Kamm heißt
Joch oder Sattel, wenn sie als Uebergang benutzt wird, Paß.
Kettengebirge bestehen vorwiegend aus parallelen Kamm-
gebirgen. Schließen sich mehrere Gebirgsketten zusammen, so
entstehen Gebirgsknoten. Das Massengebirge oder Massiv
ist ohne ausgesprochene Gliederung und ohne bestimmte Streichungs-
richtung. Ein Gruppengebirge besteht aus selbständigen Er-
Hebungen, die nur am Fuße miteinander verwachsen sind.
Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen
werden, heißen Vulkane. Zeitweise werden aus trichterförmigen
Offnungen (Krater) Lava, Asche, glühende Steine ausgeworfen.
Die Furchen im Gebirge und in der Ebene nennt man
Täler. An jedem Tale unterscheidet man die Talsohle, den
tieferen, meist flacheren Teil, und die Talwände, die das Tal
einschließenden geneigten Flächen. Längstäler ziehen zwischen
Gebirgsketten und in gleicher Richtung mit ihnen hin; Quer-
täler durchbrechen die Gebirgsketten.
Erdstellen, die tiefer als der Meeresspiegel liegen, nennt man
Depressionen (Niederdrückungen).
Wo Wasser aus der Erde hervortritt, ist eine Quelle.
Durch die Vereinigung mehrerer Quellabflüsse entsteht ein Bach;
mehrere Bäche bilden einen Fluß. Größere Flüsse nennt man
Ströme. Ein Strom mit seinen Flüssen, Bächen, Quellen bildet
ein Stromnetz (Hauptfluß, Nebenflüsse), und das Land, aus
dem ein Strom gespeist wird, sein Stromgebiet. Die Grenze
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]