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die Verwitterung zertrümmerten jüngern Gesteine (die Kalke) abgetragen, so daß dort der Kern der Gebirgsschichten, die Urgesteine, bloßgelegt sind. Zum Teil ist das auch in den andern Falten geschehen (Berner und Glarner Alpen).
2. Die Alpen sind das gangbarste Hochgebirge; zahlreiche, verhältnismäßig niedrige Pässe verbinden aufeinander stoßende Quertäler der Innen- und Außenseite. In ältern Zeiten wurden besonders benutzt die Wege über den Kleinen St. Bernhard (Hannibal), über den Großen St. Bernhard, über den St. Gotthard, über den Splügen, über den Brenner, über den Semmering-. In der Gegenwart haben die Pässe die größte Bedeutung, über welche Eisenbahnen führen.
Die Querbahnen der Alpen, die für den Durchgangsverkehr in Betracht kommen:
1. Die Mt.-Ceuisbahn verbindet Frankreich mit Italien.
2. Die Simplonbahn verbindet Frankreich und die Schweiz mit Italien.
3. Die Gotthardbahn verbindet Deutschland und die Schweiz mit Italien.
4. Die Brennerbahn verbindet Deutschland und Österreich (Tirol) mit Italien.
5. Die Tauernbahn mit ihren südlichen Fortsetzungen führt von Salzburg nach Venetien und der Gegend von Triest.
6. Die Semmeringbahn vermittelt den Verkehr zwischen Wien und Triest.
Welche Bahn wird man zu einer Reise von Berlin nach Rom benutzen,
welche zu einer von Frankfurt a. M. nach Mailand?
In den Ostalpen durchziehen auch mehrere Bahnen das Gebirge in der Längsrichtung. Von ihnen stellt die Arlbergbahn die Verbindung mit der Schweiz her.
3. Das Klima ist in den Alpen verschieden nach der Lage der Abhänge und nach der Höhe. Am wärmsten sind die Südabhänge gegen die oberitalienische Tiefebene und gegen das Ligurische Meer (Riviera) und die nach S offnen Fluß-taler, besonders das Etschtal und die User der oberitalienischen Seen. (San Remo, Mentone, Nizza, Cannes, Meran und Riva am Gardasee vielbesuchte Kurorte.) Die Menge der Niederschlüge ist bedeutender als in den deutschen Mittelgebirgen (an manchen Orten dreimal so groß); aus den höchsten Teilen fällt viel Schnee, der sich in den Firnmulden anhäuft (ewiger Schnee) und Veranlassung zur Bildung der Gletscher (Moränen, Gletscherspalten, -bäche, -tore) gibt. Diese „Eisströme" sind als Wasserspeicher für die Bewässerung der um die Alpen liegenden Länder von großer Bedeutung. Ein anderer Teil des Schnees, nämlich der an geneigten Hängen abgelagerte, gelangt als Lawine in die Täler. Gewissen Alpenteilen eigentümliche Winde sind der Föhn (S. 10), die Bora (S. 39) und der Mistral (S. 64).
Höhenregionen der Alpen:
1. Region des Getreidebaus (am Nordabhang bis etwa 1300 m).
2. Waldregion (am Nordabhang bis etwa 1800 m).
3. Mattenregion (bis zur Schneegrenze; am Nordabhang bis etwa 2700 m).
4. Schneeregion.
Am Südabhange liegen die obern Grenzen der Ackerbau-, Wald- und Mattenregion etwa 400 m höher als am Nordabhang. In den nach S geöffneten Tälern (Etschtal) bereits südländische Vegetation: edle Kastanie, Feige, Maulbeerbäume,
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_(Hannibal Hannibal Bernhard Gotthard Mattenregion Schneeregion
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Frankreich Italien Deutschland Italien Deutschland Italien Salzburg Venetien Triest Wien Triest Berlin Rom Frankfurt Mailand San_Remo Nizza Cannes Meran Niederschlüge Nordabhang Nordabhang Nordabhang Nordabhang
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Einen größern Bruchteil der Bevölkerung als in Oberungarn bilden die Magyaren in Niederungarn, besonders in den flachen Strichen zu beiden Seiten der Theiß. Von welcher Seite her empfängt diese ihre längsten Zuflüsse?
Weil mildernde Seewindes in das von Gebirgen umschlossene ungarische Becken nicht eindringen können, wird es in Ungarn im Sommer sehr heiß, und im Winter sinkt das Thermometer bisweilen tiefer als bei uns. Man nennt solches Klima mit scharfem Gegensatz zwischen Sommer und Winter kontinentales oder Landklima. Infolge der bedeutenden Sommerhitze gedeiht außer Getreide (Weizen und Mais) und Zuckerrüben auch der Wein vorzüglich (bei Tokaj und am Neusiedler See). Am wärmsten ist der Süd osten, das Banat (Hauptstadt Temesvar), wo schon Reis gebaut wird. Niederschläge fallen im Innern in geringerer Menge als in Mitteldeutschland, so daß sich in der Mitte, zu beiden Seiten der Theiß, Steppen ausbreiten, deren bessere Teile reichen Ertrag an Getreide liefern, während die weniger fruchtbaren Striche, die Pußten, Pferde-unb Rinderherden als Weide dienen. Bedeutend ist auch die Zucht der Schweine, die, wo sich Eichenwälder finden, wie im Bakonywald, mit Eicheln gemästet werden.
In der Mitte des großen Kessels liegt die Hauptstadt Budapest (900000 Einw., davon 1/4 Deutsche), die einzige Großstadt des Landes, der Stapelplatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse Ungarns. Die zweitgrößte Stadt ist das den Überschwemmungen der trägfließenden Theiß ausgesetzte Szegedin [ßcgehiit]; wenig kleiner ist Maria-Theresiopel. Viele Städte sind dorfartig angelegt, so das in fruchtbarer Pußta gelegene Debreczin [debretzin], Steinkohlenbergbau bei Fünfkirchen.
Der südöstliche Winkel Ungarns zwischen Ostkarpaten und Transsilvanischen Alpen, das Land Siebenbürgen, ist keine Ebene, sondern ein von Bergzügen umrahmtes hügliges Becken. Im westlichen Teile wird viel Bergbau getrieben; es ist die goldreichste Gegend Enropas. Im südlichen Siebenbürgen, in Hermann stadt und Kronstadt und in deren Umgebung, wohnen etwa 200000 Deutsche, die sogenannten Siebenbürger Sachsen. Sie sind Nachkommen von Moselfranken, die im 12. Jahrhundert von ungarischen Königen hier angesiedelt wurden, und halten treu an ihrem Deutschtum sest. In der Nähe der beiden genannten Städte führen wichtige Übergänge über das Gebirge nach Rumänien (Eisenbahn Kronstadt—bukarest; der Rote-Turmpaß). Die Mehrzahl der Bevölkerung Siebenbürgens bilden aber Rumänen, namentlich in der Gegend von Klausenburg. Im 0 sitzt der magyarische Stamm der Szekler, deren Vorfahren sich hier als Grenzhüter niedergelassen hatten.
Als Ausfuhrwege für die Erzeugnisse Ungarns kommen in Betracht: die Donau, die Karpatenbahnen und die Bahn nach dem politisch zu Ungarn gehörenden Adriahafen Fiume. Letztere führt über Agram durch die von slawischen Serben bewohnten Länder Slawonien und Kroatien, Gebiete, die Getreide, Vieh und Eichenholz (aus den ausgedehnten Auenwäldern der Save) ausführen.
Wasser erwärmt sich nicht so rasch wie festes Land, kühlt sich aber auch nicht so schnell ab wie dieses. Deshalb bewirkt der vom Meere nach dem Land wehende Wind im Sommer Abkühlung: im Winter dagegen ist die Seelust wärmer als die über den in gleicher Breite gelegenen Ländern.
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2. Von der nach außen gerichteten, in das große russische Tiefland allmählich übergehenden Abdachung der Karpaten gehören die Länder Galizien und die viel kleinere Bukowina zum Kaiserreich Österreich. Sie haben ähnliches Klima wie die angrenzenden Gegenden Rußlands (kontinentales Kl. mit heißen Sommern und strengen Wintern) und bieten wie diese für Ackerbau und Viehzucht günstige Bedingungen. Seit alter Zeit versorgt Galizien die Nachbarländer mit Salz. das namentlich das Steinsalzbergwerk Wieliczka [wjelitfchfa] liefert; in der Gegenwart spielt auch die Ausbeutung der Steinkohlenlager (aus dem Tarno-witzer Platean) und die Gewinnung von Petroleum eine wichtige Rolle. Das Gebiet ist Durchgaugslaud für den Verkehr Polens, Mittel- und Norddeutfchlauds nach dem Schwarzen Meere zu. Die Hauptbahn folgt nicht dem vielgewundenen Tal des Dnjestr, sondern führt über Lemberg, von dem das früher bebeuteubere Krakau überflügelt worben ist.
In Galizien wohnen Slawen nnb zwar im Weichselgebiet Polen, im Dnjestr-gebiet Ruthenert, das sinb Klemruffen (S. 52); in bert Städten bilben die Jnben einen starken Bruchteil der Einwohnerzahl. Die Bukowina (= Buchen* laub), beren Hauptstabt Czernowitz [tfchernowi^] Sitz einer bentschen Universität ist, hat stark gemischte Bevölkerung.
§16. Übersichtliche Zusammenstellung der politischen und Matiouatitäts-verhäl'tnisse des Deutschen Weiches und Hsterreich-Mngarns.
A. Das Deutsche Reich.
540 000 qkm; 65 Mill. Einwohner.
Das Deutsche Reich ist ein Buubesstaat, zu dem 25 Staaten und 1 Reichs* lanb gehören.
Die 26 Sauber nach dem Range nach anfsteigenber Zahlenfolge
An der Spitze des Reiches steht der jeweilige König von Preußeu als „Deutscher Kaiser", ihm zur Seite als gesetzgebeube Gewalten Bnnbesrat und Reichstag. Zum Buubesrat seubeu die Regierungen der einzelnen Staaten Vertreter; der Reichstag geht aus allgemeinen Wahlen hervor. Wahlberechtigt und wählbar ist jeber Deutsche, der das 25. Lebensjahr vollenbet hat. Der höchste Beamte des Reiches ist der Reichskanzler. Die Reichsbehörben befinben sich in Berlin, mit Ausnahme des höchsten Gerichtshofes, des Reichsgerichts, das seinen Sitz in Leipzig hat.
Außer von Deutschen wirb das Deutsche Reich bewohnt von Polen, etwa 32/3 Mill. in Schlesien, Posen, West- und Ostpreußen, Franzosen im Reichslanbe, Dänen in Norbschleswig, Litauern in Ostpreußen, Weubeu iu der Lausitz.
georbitet:
4 Königreiche,
6 Großherzogtümer
5 Herzogtümer,
7 Fürstentümer,
1 Reichslanb,
3 freie Städte,
4 Königreiche,
5 Herzogtümer,
georbnet:
3 freie Stabte, 1 Reichslanb,
6 Großherzogtümer,
7 Fürstentümer.
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1. Oberbayern. Natürliche Gebiete: Alpen mit dem höchsten deutschen Berge, oberdeutsche Hochebene, bei Ingolstadt Anteil am fränkischen Jura. v 2. Niederbayern. Natürliche Gebiete: oberdeutsche Hochebeue und Donautal,
Bayrischer Wald, Anteil am fränkischen Jura.
3. Schwaben. Natürliche Gebiete: Algäuer Alpen, oberdeutsche Hochebene,
Wörnitzsenke (Ries). s /, ,
yhul±. Oberpfalz. Natürliche Gebiete: Nabtal, Oberpfälzer Wald, fränkischer
Jura, südlich von Regensburg Anteil an der oberdeutschen Hochebene.
</' £v 5. Oberfranken. Natürliche Gebiete: Fichtelgebirge, Frankenwald, Fränkische Schweiz, Main- und Regnitztal, obere Saale. Im Gebiete der Mainquellflüsse und im Saalegebiet herrscht der Protestantismus (siehe Mittelfranken).
Mittelfranken. Natürliche Gebiete: fränkischer Jura und Frankenhöhe, Rezat-Regnitztal. Daß in Mittelfranken der Protestantismus überwiegt, erklärt sich daraus, daß der größte Teil des Regierungsbezirks zu der ehemaligen, von
protestantischen Hohenzollern regierten Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth gehört
hat; ebenso war die frühere Reichsstadt Nürnberg protestantisch.
^ Untersranken. Natürliche Gebiete: Maintal, Rhön und Spessart.
8. Pfalz (Rheinpfalz), ant dichtesten von allen Regierungsbezirken besiedelt.
Natürliche Gebiete: Hart, oberrheinische Tiefebene, A-ßt <fz ?.
Iii. Königreich Sachsen: 15000 qkm; j"44/g Mill. Einwohner. Konstitutionelle Monarchie; Herrscherhaus: albertinische Linie der Wettiner. Die Leitung der Staatsgeschäfte wird von 6 Ministerien (des Äußern, des Innern, der Justiz, der Finanzen, des Krieges und des Kultusx) und öffentlichen Unterrichts) besorgt. Der Landtag besteht aus der 1. und der 2. Kammer. Hauptstadt Dresden.
Sachsen hat unter allen deutschen Staaten (ausgenommen die 3 Freien Städte)
die größte Volksdichte. Natürliche Gebiete § 8.
5 Kr eishauptmann schäften, die in Amtshauptmannschaften eingeteilt sind:
1. Dresden (Amtshauptmannschaften: Dresden-Altstadt, Dresden-Nen-stadt, Pirna, Dippoldiswalde, Freiberg, Meißen, Großenhain).
2. Leipzig (Amtshauptmauuschaften: Leipzig, Grimma, Osch atz, Döbeln, Rochlitz, Borna).
3. Chemnitz (Amtshauptmannschasten: Chemnitz, Glauchau, Flöha,
Annaberg, Marienberg).
4. Zwickau (Amtshauptmannschasten: Zwickau, Auerbach, Platten, Olsnitz, Schwarzenberg).
5. Bautzen (Amtshauptmannschasten: Bautzen, Kamenz, Lobau, Zittau).
Iv. Königreich Württemberg: 19500 qkm, aber nur 21/2 Mill. Einw., von denen über 2/3 evangelisch sind. Hauptstadt Stuttgart. 4 Kreise.
1. Neckarkreis, dicht besiedelt.
2. Schwarzwaldkreis. Natürliche Gebiete: Ostabhang des Schwarzwaldes, oberes Neckartal, Nordwestrand des schwäbischen Juras.
3. Jagstkreis, das von Jagst und Kocher durchflossene Gebiet des schwäbischen Stufenlandes. Dünn besiedelt.
7’Jj
Jcha
*) D. i. der kirchlichen Arigelegenheiicn.
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Städte Ungarns, in ihrer Anlage vieles an das Dorf Erinnernde (Strohhütten und Paläste durcheinander). Die zweitgrößte Stadt ist Jassy Qaschi], die Hauptstadt der Moldau.
Die griechisch-orthodoxen Rumänen sind die Nachkommen der durch römische Kolonisten romanisierten Bewohner der Provinz Da eien. In den Städten, besonders in Jassy, wohnen viele Juden. Stark vertreten sind auch die Zigeuner.
§ 18. Wichtand.
Das europäische Rußland = 5400000 qkm = 10 x Deutsches Reich. (Das ganze Russische Reich ist mehr als doppelt so groß wie Europa.)
1. Die Verwaltungsgrenze zwischen dem europäischen und dem asiatischen Besitz fällt nicht an allen Stellen mit der natürlichen zusammen, als welche der Ostfuß des Urals, der Uralfluß, das Nordwestufer des Kaspischeu Meeres und die Manytschniedernug nördlich vom Kaukasus zu gelten haben.
Das europäische Rußland umfaßt drei durch die Bodenbeschaffenheit verschiedene Gebiete: 1. Finnland. 2. das große russische oder osteuropäische Tiefland und 3. das Uralgebirge. Außerdem das kurze Jailagebirge [jenta], ein Ausläufer des Kaukasus, von dem es aber durch eine Landsenkung (jetzt die seichte Straße von Kertsch) abgetrennt worden ist.
Während die Witterung West- und Mitteleuropas durch die vom Atlantischen Ozean hereinwehenden verhältnismäßig warmen Winde Milderung erfährt, zeigt das Klima des vom offnen Weltmeer weitentfernten Rußland einen starken • Gegensatz zwischen Sommerwärme und Winterkälte; es ist ausgeprägt kontinental. Moskau z.b. hat eine mittlere Julitemperatur von + 19°, eine mittlere Januartemperatur von — 11°. (Für Nordsachsen sind die entsprechenden Werte +18" und — 1,5 0.) Eine Ausnahme bildet nur die kurze Südostküste der Halbinsel Krim, wo das Jailagebirge im Winter die kalten Luftströmungen abhält und
daher südländische Pflanzen gedeihen können.
2. Finnland hat nach Bodengestaltung und Küstenbildung mehr Ähnlichkeit mit der skandinavischen Halbinsel als mit Rußland. In dem an feeen, Sümpfen und Wäldern^ reichen Innern gibt es nur wenige, von Finnen bewohnte Ortschaften; stärker besiedelt ist die von Schären umsäumte Küste, wo Schweden einen bedeutenden Bruchteil der Bevölkerung bilden, was sich daraus erklärt, dal; Finnland längere Zeit schwedischer Besitz gewesen ist. ^Hauptstadt Heisings ors; lebhafte Handelsverbindungen mit Schweden unterhält Abo [obo].
3. In welchen Tiefländern findet das russische Tiefland nach W, Sw und So seine Fortsetzung? Es ist kein durchweg flaches Land; zwischen den Stromniederungen erheben sich Landrücken und zwar:
1. die nordrussischelandhöhe(Quellgebiet welches nordrusstschenstromes?);
2. die mittelrussische Schwelle zwischen Dnjepr und Don und südlich
von der Waldaihöhe;
3. die Wolgaschwelle, die Wolga als hohes Bergufer begleitend;
4. die podolische') Platte, das Vorland der Karpaten.
1) über die Hälfte der Fläche ist mit Wald bedeckt; 1j7 kommt auf die seen.
2) Podolien Land am Gebirge; vgl. das it.: Piemont, S. 72.
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sind nicht in russischem Besitz. Im Außenhandel nimmt der Handel mit Deutschland die erste Stelle ein.
Der Binnenhandel wird erleichtert durch die vorzüglichen Wasserstraßen, die allerdings in dem strengen Winter oft monatelang nicht zu benutzen sind. Starken Verkehr haben die Eisenbahnen, welche Rußland mit Deutschland verbinden, die Linien St. Petersburg—wilna—königsberg und Moskau—warschau— Thoru.
Für den Handel Rußlands mit seinen asiatischen Besitzungen haben die Sibirische Eisenbahn und die vou Astrachan ausgehende Schiffahrt auf dem Kaspischen Meere (nach Baku und Krasnowodsk) Bedeutung.
Im Durchfuhrhandel spielen Pelzwaren eine wichtige Rolle.
6. Übersicht über die Bevölkerungsverhältnisse; Verfassung.
1. Slawen (2/3 der ganzen Bevölkerung, die 130 Mill. beträgt):
a) (griechisch-orthodoxe) Russen: Großrussen in der Mitte und im Osten, Weißrussen im obern Dnjepr- und Dünagebiet, Kleinrussen in Podolien und der Ukraine,
b) (römisch-katholische) Polen;
2. Letten und Litauer am Njemen und an der Düna;
3. Germanen:
a) Deutsche in den Ostseeprovinzen, bei Saratow und in den südrussischen Steppen,
b) Schweden in Finnland und den Ostseeprovinzen;
4. Rumänen in Bessarabien;
5. Griechen in den südrussischen Hasenstädten, die zum Teil aus altgriechischen Kolonien hervorgegangen sind;
6. Finnen in Finnland, Estland und an der mittlern Wolga;
7. Juden in Polen und Kleiurußlaud;
8 die mongolischen Kirgisen, Kalmücken und Baschkiren im Südosten. An der Spitze des russischen Kaiserreichs steht der Zar. Die Volksvertretung führt den Namen Duma.
§ 19. Z)ie skandinavische Katbinsek.
Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas = 800000 qkm = V/2 X
Deutsches Reich. .
1. Die schmalen, tief in das Land einschneidenden und meist stark verzweigten
Fjord'e der atlantischen Küste Norwegens sind vom Meere ausgefüllte Täler.
Auch die niedrigen, aber steil abbrechenden Küsten Schwedens haben viele kleinere
Buchten und sind ebenfalls von Schären umsäumt. Welche größeru Inseln der
Ostsee gehören zu Schweden? , .
Die Inseln und Klippen sind ein wirksamer Schutz gegen Feinde; m den schmalen Kanälen zwischen den Schären findet sich nur der von Jugend aus mit der Gegend vertraute eingeborene Schiffer zurecht. Mit Erfolg konnten deshalb im Mittelalter die Normannen ihre Raubzüge ausführen. _
In den Fjorden der atlantischen Küste Norwegens fallen die Ufer steil em (eine Ausnahme bildet der von Hügeln umgebene Fjord von Trondhjem); an
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Petersburg—wilna—königsberg Moskau—warschau—_Thoru Astrachan Baku Weißrussen Dnjepr- Podolien Ukraine Polen Saratow Schweden Finnland Bessarabien Finnland Estland Polen Skandinavien Europas Norwegens Schwedens Schweden Norwegens
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dem unter der Einwirkung der Branbung stehenben Außenranbe und auf den Schären sinb die Erhebungen von einem schmalen, niebrigen Küstenstreifen begleitet, auf dem Ansieblungen liegen, wie Stavanger, Bergen, Molbe, Tromsö, Hammersest.
2. Die norwegische Westküste hat beutlich ausgeprägtes ozeanisches ober Seeklima (mäßig warme Sommer, milbe Winter); der an ihr hinziehenbe, anv warmen Gegenben kommenbe Golsstrom bewirkt, daß die Häsen bis hinaus zum Varanger Fjorb im Winter nicht zufrieren. Es gibt daher hier in den norblichften Gegenben, wo die Sonne im Winter monatelang unter dem Horizont bleibt (in Hammerfest 78 Tage lang), noch bauernbe Nieberlassungen. Daß Norwegens Küste ein klimatisch sehr bevorzugtes Land ist, laßt ein Vergleich mit Grönland erkennen, besten mittlerer Teil mit dem Norbkap in gleicher Breite liegt, aber von einer gewaltigen Eisdecke überzogen ist; beachte ferner den Verlauf der Isothermen! Nieberschläge fallen in reichlicherer Menge als bei uns, in Bergen z. B. breimal soviel wie im nörbüchert Sachsen.
An den geschützt liegenden llsern der norwegischen Fjorde gedeihen Obst und Getreide noch vortrefflich; allerdings ist die für den Ackerbau benutzbare Fläche wegen der Steilheit der Gehänge von geringer Ausdehnung. Aus letztem Grunde gibt es auch nur wenige größere Orte; die Höfe liegen meist einzeln am Strande, so daß der Verkehr der Familien untereinander erschwert ist. Die Lebensweise der norwegischen Hirten ist wie die der Alpenhirten: das Vieh wird im Sommer aus die Abhänge des Gebirges getrieben, wo es unter Obhut von Sennhirten bis zum Eintritt der rauhen Jahreszeit bleibt. Trotz der zerstreuten Besiedlungsweise der meisten Gegenden steht die Volksbildung in ganz Norwegen auf hoher Stufe; wo die Gehöfte weit auseinanber liegen, wirb die Unterweisung der Jngenb durch Wanberlehrer geleitet.
Von mehr Bebeutung als die Lanbwirtschast ist für die Bewohner der norwegischen Küste die Verwertung des Holzes und vor allem der Fischfang. Das Erscheinen der gewaltigen Heringszüge wird telegraphisch von Fischerort zu Fischerort mitgeteilt. Ebenso wichtig wie der Hering ist der Kabeljau (besonders der Dorsch), der bei den Losotinseln in großen Mengen gefangen und getrocknet als Stockfisch ausgeführt wird, namentlich nach katholischen Ländern, wo man zur Fastenzeit viele Fische verspeist. Hinsichtlich des Fischhandels hat Bergen die erste Stelle unter den norwegischen Hafenstädten feit den Zeiten der Hansa behauptet. Für die auf Robbenschlag und Walfischfang ausfahrenden Schiffe ist Tromsö Sammelplatz. In den Fischerorten hat sich auch eine eigentümliche, auf dem Fischfang beruhende Industrie ausgebildet, wie die Herstellung von Fisch-konserven, Transiederei und Fischguanobereitung.
3. Das skandinavische Gebirge steigt steil ans dem Ozean ans zu breiten Hochflächen, die von der schon seit langem wirkenden Abtragung geschaffen worden sinb, und die allmählich, meist stufenartig, nach So zu in Tieflanb übergehen. Der fübliche, bis 2600 m1) hohe Teil des Gebirges mit plateauartigen Fjelbs(Firn-
*) Die letzte Silbe im Namen des höchsten Berges Galdhöpig bedeutet „Berg"; das Wort ist zu sprechen: gälhö—pig.
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aber als die Schafzucht ist für die wenigen Bewohner der Gruppe der Fischfang.
2 Island, säst dreimal so groß wie das Stammland Dänemark, liegt näher an Grönland als an Europa. Welche Küste der Insel wird vom nördlichen Polarkreis berührt? Nur 1j3 des Bodens ist benutzbar; namentlich verhindern m einem großen Teil des Landes vulkanische Erscheinungen die Besiedlung. Unter den feuerspeienden Bergen ist der Hekla fast unausgesetzt in Tätigkeit; der Name des Geysirs, der heißes Wasser und Dämpfe ausstrahlt, ist zum Gattungsnamen für alle Wasservulkane geworden. Weil heftige Stürme über die Insel brausen, kann kein Waldwuchs aufkommen; nur vereinzelte Ebereschen, Weiden und Birken gibt es. Auch ist infolge der kühlen Sommer Getreidebau nicht möglich; wohl aber werden Kartoffeln und Rüben gebaut. Die Bewohner, die norwegischer Abkunft sind und eine ältere Sprachsorm des Nordgermanifchen bewahrt haben, ernähren sich hauptsächlich durch Fischfang und Viehzucht (Schafe und Pferde). An welcher Küste liegt der Hauptort Reikjavin) [refjawif]?
B. in Amerika: Grönland (§ 47 u. 53) und 3 Kleine Antillen (§ 54).
§ 21. |)te öritischen Inseln.
315000 qkm. j
1. Das Königreich Großbritannien bilden:
1. Die Hauptinsel Großbritannien, bestehend aus England, Wales [uels] und Schottland;
2. Irland;
3. die Hebriden, westlich von?;
4. die Orkney-Inseln [orfni], nördlich von?;
5. die Shetland-Inseln [schettländ];
6. die kleinern Gruppen der Scilly-Jnfeln und der Normannischen Inseln;
7. die Einzelinfeln Man [märt], Anglesey [änglßi] und Wight [ueit].
Das südliche Kap der Halbinsel Cornwall [kornuöl] liegt unter derselben Breite wie das Maingebiet, Nordböhmen und Oberschlesien, die Shetland-Inseln wie Bergen in Norwegen und der Finnische Meerbusen. (Ebenso entsprechen sich: Dover-Dresden; London-Leipzig; Hnmber-Hamburg.)
Kein Ort der britischen Inseln liegt weiter vom Meere entfernt als Leipzig von Dresden. Wie heißen die paarweise gegenüberliegenden Einschnitte an der Ost- und an der Westküste der Hanptinsel?
Außer der günstigen Küstenbeschasfenheit (viele natürliche Häfen an der steilen Südküste und in Schottland, vortreffliche Flußhäfen, wie London, Liverpool und Hüll) und der starken Gliederung sind bedeutungsvoll:
die Nähe des europäischen Kontinents (die Straße von Dover 32 km — Leipzig-Halle oder Dresden-Freiberg);
*) = Rciuchbucht; mit dem Rauch ist der Dampf eines Geysirs gemeint, der im Hintergrund der Bucht liegt.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Hekla Anglesey
Extrahierte Ortsnamen: Island Stammland_Dänemark Europa Amerika England Wales Schottland Irland Cornwall Oberschlesien Norwegen Finnische_Meerbusen Hnmber-Hamburg Dresden Schottland London Liverpool Dover Dresden-Freiberg