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1. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. IV

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Brandes, Volger, Cannabich, Seltew, Kohlrausch, Böttiger und v. Langenn (über den Herzog Albrecht und den Kurfürsten Moritz) außer Anderen haben dazu beigetra- gen; auch hatte der Appellationsrath Do. Stieglitz die Güte, mir ein von ihm ausgearbeitetes Manuskript über die Vor- geschichte Sachsens und die Abstaminung des sächsischen Fürstenhauses zur Benutzuug zu überlassen; eben so hat der durch naturwissenschaftliche und mathematische Werke rühmlich bekannte Di-. Snell in Dresden die Abtheilung der Naturlehre vor dem völligen Abdrucke durchzusehen und hier und da zu vervollkommnen die Güte gehabt und dann ist auch die unermüdete Sorgfalt, mit welcher Herr G. Förster, Lehrer an der Bürgerschule zu Leipzig, die Korrektur bis zu Ende besorgt hat, rühmend zu erwähnen. Die Kirchenge- schichte, die man in einigen Lesebüchern findet, hat er aus dem Grunde nicht aufgenommen, weil er der Meinung ist, daß sie in den Religionsstunden passender vorzutragen ist; eben so hat er nichts Politisches, außer, was in der Ge- schichte und Erdbeschreibung davon vorkommt, mitgetheilt, weil er nun einmal die Ansicht hat, daß die Politik nicht in die Volksschulen gehört. Noch hat er zu erwähnen, daß ihm sobald als möglich eine Wandtafel beigegeben werden wird, auf welcher einige der wichtigsten von ihm mitgetheilten Gegenstände bildlich dar- gestellt werden sollen. Nach diesen Mittheilungen bleibt ihm kein anderer Wunsch übrig, als daß er überall die freundlichste Aufnahme finden und, was sein Zweck ist, wahre Volksbildung in den weitesten Kreisen verbreiten möge. Friedrich st adt - Dresden d. 10. März 1844. Der Verfasser.

2. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 1

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Erste Abtheilung. Deutsche Musterstücke mit einer vorausgeschickten Abhandlung über das verständige und schöne Lesen. Ueber das verständige und schöne Lesen. 8. 1. Das verständige Lesen. Das Lesen, lieben Kinder, ist nicht eine so leichte Kunst, wie man wohl häufig glaubt. Ihr wißt selbst, wie viele Mühe es euch gekostet hat und wie viel Zeit ihr in der Schule darauf bereits verwendet habt und doch habt ihr cs noch nicht bis zu einem vollkommenen Lesen gebracht. Denn wenn ihr auch alle Wörter nach ihrer Lautbeschaffenheit deutlich, richtig und ohne Anstoß lesen könnt, so habt ihr es bloß zu dem Lesen gebracht, was man das mechanische nennt. Zu einem vollkommenen Lesen gehört aber noch viel mehr und ihr sollt sogleich hören, worin das Alles besteht. Dem vollkommenen Leser muß man bei seinem Lesen sogleich anmerken, daß er auch das versteht, was er liest oder er muß verständig lesen. Dazu gehört aber Zweierlei: einmal, daß er die Silben, Wörter und Sätze richtig betont und dann, daß er das Zeitmaß der Rede bei dem Lesen und besonders die Pause- oder Satzzeichen, wie das Komma, Semikolon, Kolon, Punkt genau beobachtet. 8. 2. Der Leseton. Zuerst also von dem Tone. Was ist denn aber der Ton, werdet ihr fragen. Darauf antworte ich euch, daß das Wort Ton verschiedene Bedeutungen hat und ihr hier weder an den Ton der Flöte, noch an den Ton denken dürft, welcher so viel als Lebensart heißt, wie in dem Satze: Es herrscht in einer Familie ein feiner Ton. Hier bedeutet Ton nichts weiter, 1

3. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 2

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Erste Abtheilung. als den größeren Nachdruck der Stimme, mit welchem man eine Silbe, oder ein Wort oder einen ganzen Satz ausspricht. Man kann nämlich mittels der Stimme die Stimmlaute oder Vokale — auf diese fällt stets der Ton — stärker und schwä- cher tönen lassen, was ihr selbst mit eurer Stimme versuchen könnt. Wird nun eine Silbe, oder ein Wort oder ein Satz mit einem stärkeren Nachdrucke vor den andern ausgesprochen, so sagt man, die Silbe, oder das Wort oder der Satz habe den Ton. Wenn ihr z. B. das Wort Freude aussprecht, so werdet ihr hören, daß die Silbe Freu mit größerem Nach- drucke ausgesprochen wird, als die Silbe de; deshalb sagt man, daß die Silbe Freu hier den Ton habe. Läse nun Einer Freude, so läse er falsch und man würde ihn auslachen, wenn er so läse. Dasselbe würde ihm widerfahren, wenn er- läse: Großvater, oder gar Großvater, anstatt Großvater. §. 3. Der grammatische Ton. 3. Der Silbenton. Aber wie kann man denn wissen, welche Silben man zu betonen hat? Sobald ihr wißt, was eine Hauptsilbe und was das Hauptwort in einem zusammengesetzten Worte ist, so werdet ihr bald damit vertraut werden. Denn es gilt in der deutschen Sprache mit nur wenigen Ausnahmen die Regel, daß in den einfachen Wörtern stets die Hauptsilben und in den zusammen- gesetzten Wörtern stets das Hauptwort den Ton erhält. Ich gebe euch folgende Beispiele: Haus, Handel, grün, fröh- lich, lauf', gehen, wandelbar, vergänglich, übersetzen, hinterbringen; Tischtuch, schneeweiß, stattfinden, himmel- blau, übersetzen, hinterbringen, Wachstuchbleiche, Hand- werksmann. In Wörtern, welche aus mehr, als aus einer Silbe bestehen, kommt es häufig vor, daß außer der Haupt- silbe noch die eine oder andere Silbe nicht ohne allen Nach- druck ausgesprochen wird, wenn auch nicht mit einem solchen Nachdrucke, wie die Silbe, welche den eigentlichen Ton hat. Ihr könnt Dieses an folgenden Wörtern hören: dankbar, glaub- haft, schweigsam, Kindlein, Waldung, Sträfling, Wildniß, Trübsal, Schwachheit, Baarschaft, Reichthum, Bitterkeit, Groß-

4. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 4

1844 - Leipzig : Tauchnitz
4 Erste Abtheilung. erwarten sollte, das Eigenschaftswort. Man sagt deshalb: der grüne Baum und nicht: der grüne Baum. 8. 5. c. Der Satz ton. Doch man bedient sich selten in der Rede blos einzelner mit einander nicht verbundener Satze, sondern man verbindet gewöhnlich mehrere Sätze mit einander, um seine Gedanken auszudrücken. In der Betonung dieser einzelnen Sätze herrscht nicht immer Gleichheit, sondern es findet oft ein Unterschied statt. Sind die Sätze von gleichem grammatischen Werthe oder von einander unabhängig, so sind sie gleichtonig. Z. B. Dreifach ist der Schritt der Zeit. — Zögernd kommt die Zukunft hergezogen; pfeilschnell ist das Jetzt entflogen; ewig still steht die Vergangenheit. Sind die Sätze dagegen nicht von gleichem grammatischen Werthe, d. h. hängt ein Satz von dem andern ab: so gilt, wie bei dem Worttone, die Regel, daß der zuletzt bestimmende Satz den Hauptton hat. Dabei müßt ihr euch jedoch merken, daß dieser Hauptsatzton besonders an dem Worte, welches in dem zu betonenden Satze den Haupt- ton hat, bemerkbar gemacht wird. Z. B. Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst gelebt zu haben. Auch hier muß man Hauptton und Nebenton und Tonlosigkeit unterscheiden. Zu eurer Uebung gebe ich euch noch den Vers aus dem bekann- ten Gellert'schen Liede: Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege, die Liebe, die für Alles wacht, anbetend überlege: so weiß ich, von Bewund'rung voll, nicht, wie ich dich erheben soll, mein Gott, mein Herr, mein Vater. Die Wörter hier, welche mit am meisten gesperrter Schrift gedruckt sind, erhalten den Hauptsatzton, die mit der weniger gesperrten Schrift gedruckten den Ncbenton und die mit ge- wöhnlicher Schrift gedruckten sind tonlos. 8. 6. Der Redeton. Den bis jetzt beschriebenen Ton nennt man den gram- matischen Ton. Die Herrschaft desselben kann aber oft sehr plötzlich ein Ende nehmen. Denn sobald eine Silbe in einem Worte, oder ein Wort in einem Satze, oder ein Satz vor

5. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 5

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Ueber das verständige und schöne Lesen. ö andern mit demselben in Verbindung stehenden Sätzen beson- ders hervorgehoben werden soll, so erhält diese Silbe, oder dieses Wort oder dieser Satz den Hauptton, auch wenn alle vorher angeführten Regeln dagegen sprachen. Man nennt diesen Ton den Redeton oder den rhetorischen Ton und es gilt von demselben die Regel, daß ihm der grammatische stets weichen muß. Z. B. Der Eine sang: st Verwahrt das Feuer und das Licht! Der Andre sang: Bewahrt das Feuer und das Licht! Andere Beispiele: Fritz hat die Blumen nie- dergetreten. Dagegen: st Fritz — nicht Moritz — hat die Blumen niedergetreten. Wir haben seit einiger Zeit sehr schöne Morgen. Dagegen: st Wir haben seit einiger Zeit sehr- schöne Morgen, aber sehr kalte Abende. In allen diesen Beispielen, welche mit st bezeichnet sind, wird der grammatische Ton von dem rhetorischen Tone verdrängt. Beispiele, in welchen ein Satz vor allen übrigen hervorgehoben werden muß, finden sich z. B. in dem bekannten Vaterunser von Mahlmann. 8. 7. Die Pause- oder Interpunktionszeichen. Zu einem verständigen Lesen gehört aber auch die genaue Beobachtung der Pause- oder Interpunktionszeichen. Es läßt sich im Allgemeinen hier nur sagen, daß bei dem Komma die kleinste, bei dem Semikolon eine größere, bei dem Kolon eine noch größere und bei dem Punkte die größte Pause einzuhalten ist. Welche Pause ihr bei dem Frage- und Ausrufezeichen machen müßt, das richtet sich danach, welche Stelle diese Zei- chen zugleich vertreten, ob die des Komma oder des Semikolon oder des Punktes. Daß das Einhalten der Pausezeichen für das verständige Lesen gefordert werden müsse, das könnt ihr an folgenden beiden Beispielen sehen: Der Grönländer ist ein armer Mensch Fleisch ißt er nicht aber Fische Früchte fehlen ihm zwei Monate sieht er die Sonne nicht so muß er im Finstern liegen ehe er das Tagelicht wieder sieht haben wir schon schöne Tage durch Nordlichter wird ihm geholfen. — Und das bekannte alte, aber nicht unpas- sende Beispiel: Es schrieb ein Mann an eine Wand zehn Finger hab' ich an jeder Hand fünf und zwanzig an Händen

6. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 36

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Erste Abtheilung. 36 bis dreissig Pfund wiegen; die ohne Samen erreicht höchstens die Grösse eines Menschenkopfes. Unter der rauhen, grünen Rinde derselben befindet sich ein weisses, schwammichtes Fleisch, so locker wie neugebacknes Brot. Die völlig reife Frucht sieht gelb aus und enthält einen widerlich süssen Brei, der aber selten und nur mit Vorsicht genossen wird, weil er ungesund sein soll. Gewöhnlich nimmt man die Frucht vor der Reife ab, schneidet sie geschält oder ungeschält in drei bis vier Theile, wickelt sie in Blätter und röstet sie auf heissen Steinen; denn ungeröstet kann sie nicht gegessen wgrden. Nach dieser Zubereitung schmeckt sie wie Waizenbrot, worunter etwas Kartoffelmehl gemischt ist. Man bereitet sie aber auch noch auf eine andere Art zu. Die nicht völlig reifen Früchte werden abgenommen und aufgeschüttet, damit sie nachreifen. Sodann wirft man das von der Rinde und von dem Frucht- kerne abgesonderte Fleisch in tiefe, gepflasterte Gruben, bedeckt es mit Blättern und Steinen und lässt es gähren. Von diesem durchgohrenen und durchsäuerten Teige bildet man kleine Brote, wickelt sie in Blätter und bäckt sie auf heissen Steinen. So hält das Brot sich länger, als wenn es ungegohren geröstet wird, daher es die Taheitier auf weiten Reisen mit sich nehmen. Der Brotbaum lässt sich in heissen Ländern sehr leicht fortpflanzen. Drei Bäume ernähren einen Mann beinahe ein ganzes Jahr, und zehn derselben sind für eine nicht allzu zahlreiche Familie hin- reichend. Das Holz ist weich und gelblich und wird zwar zu allerlei Arbeiten benutzt, nimmt aber keine Politur an. Aus dem Splinte bereitet man Zeuge, und die Blätter dienen theils zum Einwickeln der Frucht heim Rösten und Backen, theils statt Tischtücher beim Speisen. Die abgefallenen männlichen Blüthen werden als Zunder benutzt. Der Saft, welcher nach gemachten Einschnitten aus dem Stamme her- vordringt, giebt, mit Kokosmilch eingekocht, einen guten Vogelleim und mit Sagomehl, Zucker und Eiweiss einen festen Kitt. Man hat bisher vergebens versucht, diesen nützlichen Baum in Südeuropa anzupflanzen; doch hat man die Hoffnung eines glücklichen Erfolges noch nicht aufge- geben. Funke.

7. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 7

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Deutsche Musterstücke. A. Lieder und Sprichwörter. 7 1. Morgenlied. Gott, unter deiner Vaterhuth Hab' ich die Nacht so sanft geruht, Daß ich erquickt nun in die Höh' Der Morgensonn' entgegen seh'. Wohin ich blicke, redest du Mit Wohlthat mir und Güte zu; Mein erster Hauch sei Lobgesang, Mein letzter Athemzug sei Dank. Du gießest Freuden, wie ein Meer, Um alle deine Kinder her; Und nur allein der Thor vergißt, Daß er ein Mensch mit Menschen ist. Gieb, daß ich diesen ganzen Tag Mich deiner Güte freuen niag; Wcnd' Unglück ab nach deiner Huld, Und, wenn es kommt, gieb mir Geduld. Nur dcinehand theiltsegcn aus; Gieb Segen in mein kleines Haus, Laß gern mich nützen Jedermann Und willig helfen, wo ich kann. Der Erbe köstlicher Gewinn Ist frohes Herz und reiner Sinn; Und diesen, Vater, schenke mir, So wall' ich ruhig hin zu dir. Du hast mir wieder neue Kraft Zu meinem Tagewerk geschafft; Verjüngt sind wieder Fuß und Hand Zu ihrer Arbeit leicht gespannt. Wenn einst nach meines Todes Nacht Zu deinem Licht mein Aug' erwacht, Dann sing' ich, himmlischer erfreut, In jenes Lebens Seligkeit. — Seume. 2. Abendlied. Der Mond ist aufgegangen; Die goldnen Sterne prangen Am Himmel hell und klar; Derwald steht,schwarz, und schweiget Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille Und in der Dämm'rung Hülle So traulich und so hold! Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen sollt. Seht ihr den Mond dort stehen? — Er ist nur halb zusehen Und ist doch rund und schön; So sind wohl manche Sachen, Die wir getrost belachen, Weil uns're Augen sie nicht sehn. Wir stolzen Menschenkinder Sind eitel arme Sünder Und wissen gar nicht viel; Wir spinnen Lustgespinnste Und suchen viele Künste Und kommen weiter von dem Ziel. Gott, laß uns dein Heil schauen, Auf nichts Vergänglich's trauen, Nicht Eitelkeit uns freu'n; Laß uns einfältig werden Und vor dir hier auf Erden, Wie Kinder, froh und fröhlich sein.

8. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 38

1844 - Leipzig : Tauchnitz
38 Erste Abtheilung. 62. Der Bernstein. Der Bernstein, auch Börnstein, Agtstein oder Aitstein genannt (vom alten Worte bernen, hören, aiten, d. i. bren- nen) , dem die preussische Ostsee - Küste schon in den ältesten Zeiten den Besuch der Phönizier aus dem Morgen- lande und anderer Handel treibender Völker verdankte, ist derselben zwar nicht ausschliesslich eigen, da er sich auch .n Deutschland, Norwegen, England, Spanien, Sicilien, Nord-Amerika u. s. w. findet, wenn auch nur in unbe- trächtlicher Menge. Er kommt in verschiedener Farbe vor; am gewöhnlichsten gelb ins Rothe, Braune und Weisse übergehend; zu Kunstsachen jedoch verarbeitet man am liebsten den weissgelben. Die einzelnen Stücke sind der Grösse nach sehr verschieden. Das ansehnlichste, das man in neuerer Zeit gesunden, entdeckte 1803 ein Arbeitsmann zu Schlappacken im Gumbinner Regierungsbezirke, 20 Meilen von der Ostsee, in einer kleinen Wiese. Es war ungefähr 14 Zoll lang, 8 Zoll breit, 5^ Zoll dick und ragte zwischen mehreren Steinen aus der Erde hervor. Dieses seltene Stück befindet sich jetzt in der Mineraliensammlung zu Berlin. Der Bernstein zeigt, wenn er geriehen wird, Elec- tric! tät, indem er Papierstückchen und andere leichte Kör- perchen anzieht und nach einiger Zeit abstösst und giebt einen angenehmen Geruch, wenn man ihn anzündet. Beson- ders merkwürdig ist der Bernstein durch die von ihm ein- geschlossenen Naturkörper. Ausser Sand und Erde, Stück- chen Holz und Rinde, Wassertropfen, findet man eine Menge Gliederthiere in ihm vergraben, besonders Schlupfwespen, Ameisen, Fliegen, Mücken, Spinnen, Motten, verschiedene Käfer, auch Heuschrecken und andere Thierchen. Da nun sowohl diese Thierchen, als auch die im Bernstein gefun- denen Pflanzenüberreste grossen Theils dem Süden ange- hören, so ist man auf folgende Vermuthung über die Ent- stehung des Bernsteins gekommen. Es ist ein Baumharz, das äusserst dünnflüssig und schnell verhärtend in reicher Fülle sich einst aus einem Baume ergoss, der, als die nordischen Gegenden Preussens noch ein südlicheres Klima hatten, hier und in einem grossen Theile des heutigen Ost-

9. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 39

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Deutsche Musterstücke. 39 seebettes grosse Wälder bildete, welche zerbrochen und vergraben wurden, als aus dem hohen Norden her mächtige Fluthen vielleicht mit Eismassen hereindrangen und gleich- zeitig das warme Klima in ein kaltes umwandelten. Man gewinnt den Bernstein durch Aufsuchen desselben an dem Strande oder durch Auftischen desselben aus der See oder durch Nachgrabungen an der Küste und im Innern des Landes. Er wird zu verschiedenen Kunstsachen von den Bernsteindrehern verarbeitet; auch braucht man ihn zum Räuchern, besonders im Morgenlande. Preuss. Landes« und Volkskunde.

10. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 10

1844 - Leipzig : Tauchnitz
10 Erste Abtheilung. 9. Herb st lie d. Wohl ist der Herbst ein Ehrenmann, Er bringt uns Schnabelweide; Auch Nas und Ohren lockt er an Und überspinnt thalab, bergan Das Feld mit bunter Seide. Schon lange lästert uns der Gaum Aus seinem Korb zu naschen. Wann reift doch Apfel, Pfirsch' und Pflaum'? Oft sehn und hören wir im Traum, Wie's nieder rauscht, und haschen. Schaut auf und jubelt hoch imtanz, Wie sich die Bäume färben Gelb, roth und blau im bunten Glanz! Er kommt, er kommt im Aftcrkranz, Der Herbst mit vollen Körben! Von Früchten regnet's rund herum Und, was nur gehn kann, sammelt, Der Eine läuft den Andern um, Der schreit und macht den Rücken krumm Und Alles schmaust und dammelt. Was blickt von jener Mauer her So gelb und schwarz im Laube? Die Leiter an! Wie voll und schwer! Den Trauben drängt sich Beer' an Beer', Den Ranken Traub' an Traube. Was rauscht und klappert dort und kracht? Da hagelt's welsche Nüsse! Frisch, abgehüls't und ausgemacht! Wie euch der Kern entgegenlacht. Milchweiß und mandelsüße! Der Baum dort mit gestütztem Ast Will auch so gerne geben. Den Apfelbrecher her in Hast Und nehmt behend' ihm seine Last, Im Winter was zu leben. Am Abend prang', oherbst, zurschau Dein Opfer auf dem Tische, Ein hoher Pyramidenbau Von edler Frucht, gelb, roth und blau In lachendem Gemische. Komm, Boreas,*) und stürme du Das Laub der Bäume nieder! Wir machen dir das Pförtchen zu Und essen Nüff' und Obst in Ruh Und trinken klaren Eider. Dost. 10. Kartoffellied. Pasteten hin, Pasteten her! Was kümmern uns Pasteten? Die Schüssel hier ist auch nicht leer Und schmeckt so gut, als aus dem Meer Die Austern und Lampreten. Und viel Pastet' und Leckerbrod Verderben Blut und Magen. Die Köche kochen lauter Noth, Sie kochen uns viel eher todt; Ihr Herren, laßt euch sagen! Schön röthlich die Kartoffeln sind Und weiß, wie Alabaster, Verdau'n sich lieblich und geschwind Und sind für Mann und Frau und Kind Ein rechtes Magenpflaster. Claudius. *) Boreas heißt so viel als der Nordwind.
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