Erstes Buch.
Erster Abschnitt.
Von der ältesten Zeit bis zur Uebertragung des
Herzogsamtes in Sachsen an das Haus der
Welfen (1127).
Erstes Kapitel.
Von der ältesten Zeit bis zur Begründung der herzoglichen
Würde in Sachsen.
den ältesten von den Römern uns übertragenen Nachrichten über
die Bewohner der Lander zwischen Weser und Elbe saßen die Cherusker
an beiden Ufern des erstgenannten Stromes, begrenzt von den Angrariern
und Fosen, welche letztere sich vom Harz bis in die Ebene von Braun-
schweig ausdehnten; am Westuftr der Elbe von der Mündung der Este
bis in die Altmark wohnten die Langobarden, nördlich von diesen, bis hin
zum Strande der Nordsee, die abgehärteten, mit dem Meere vertrauten
Chauken. Alle diese Volksstämme konnten wohl in Schlachten den Rö-
mern unterliegen, aber nie unterworfen werden.
Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung
verschwinden die obigen Volksnamen aus dem Lande zwischen Weser und
Elbe, welches wir seitdem in den Händen der vom jenseitigen Elbufer ein-
gewanderten Sachsen finden. Bald dehnten sich diese von der Weser bis
zum Rheinstrom aus, und das von den Römern verlassene Britannien
wurde von ihnen besetzt. Sie waren die gefürchtetsten Streiter der Ger-
manen. Nur mit ihrer Hülfe konnte Dietrich, der König der Franken,
das Reich der Thüringer vernichten. Dadurch gewannen die Sachsen das
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TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Erstes Buch. Erster Abschnitt.
Doch konnte auch er dem Verderben des Reiches nicht wehren, dessen
Große über den eigenen Vortheil den Gehorsam gegen das Oberhaupt ver-
gaßen, und in dessen Gauen die Ungarn wütheten, seitdem sie durch Kaiser
Acnulph in den von den Mahren bedrohten Ostgrenzen Deutschlands Sitze
erworben hatte. Vor ihren Reiterheeren fiel der Adel von Oesterreich und
Baiern, kein Strom setzte ihnen Schranken, und von Bremen bis nach
St. Gallen wurden die deutschen Stamme von ihnen geplündert. Wie
nun inmitten dieser Drangsale mit Ludwig dem Kinde 911 das Haus der
Karolinger in Deutschland erlosch, boten die Fürsten des Reichs t>em Otto
die Königskrone an. Aber dieser fühlte sich für solche Last zu alt, und
statt seiner wurde der Salier Konrad erkoren. 912 starb Otto der Er-
lauchte und wurde in Gandersheim bestattet, wo auch sein Vater Ludolph
die Ruhe gefunden hatte. Ihm folgte in der Herzogswürde sein Sohn
Heinrich, ein kühner, von seinen Sachsen geliebter Jüngling, der mit Er-
folg die Waffen gegen Konrad I. ergriff, als dieser ihm einen Theil jener
Güter, mit denen der Vater belehnt gewesen war, entziehen wollte. Die
muthige Vertheidigung Heinrichs von Eresburg und dem bei Göttingen
gelegenen Grona gegen das Heer der Franken, sodann sein Ansehn bei den
mächtigen Sachsen und die Liebe für Gerechtigkeit, welche er in allen sei-
nen Handlungen an den Tag legte, bewirkte, daß der sterbende Konrad I.
919 ihn seinen Franken als den würdigsten Nachfolger im Reiche empfahl.
Sobald Herzog Heinrich von Sachsen auf dem Tage zu Fritzlar zum Kö-
nige erkoren war, badete ec an die Sicherheit seiner Unterthanen vor den
Raubhorden der Ungarn. Das Glück begünstigte ihn, also daß er einen
Fürsten dieses Volkes 924 in seine Gewalt bekam, dessen Freilassung er erst
dann gestattete, als ihm von den Gegnern ein neunjähriger Waffenstillstand
zugestanden war. Diese Frist benutzte König Heinrich I., um die Grenzen
zu schirmen und sein Volk in Rüstung zu bringen. Mit seinen Sachsen
schlug er die Slaven bei Lenzen, erstürmte Brandenburg, und setzte in das
dem Könige Gocm von Dannemark abgenommene Schleswig einen Mark-
grafen. Dann sorgte er für den Aufbau von Städten und Burgen, und
gab das Gesetz, daß von den Landbewohnern je der neunte Mann in einen
ummauerten Ort ziehen und ebendaselbst der dritte Theil der gewonnenen
Feldfürchte aufgespeichert werden solle. Auf diese Weise gewann das Land
einen sicheren Halt gegen die der Belagerungskunst unkundigen Ungarn. Da-
durch, und daß er die Deutschen gelehrt, vom Roß herab zu streiten, wurde
Heinrich I- in Stand gesetzt, den 932 wieder einfallenden Plünderern die
Spitze zu bieten. In ungewöhnlicher Menge zeigten sich dieses Mal die
Ungarn; dennoch wurden sie zurückgeschlagen. Im folgenden Jahre er-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Otto Konrad Konrad Otto Heinrich Heinrich Konrad_I. Heinrichs_von_Eresburg Heinrichs Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I- Heinrich
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Erstes Buch. Erster Abschnitt.
zuerkennen. Von seinen neuen Freunden verlassen, geachtet vom Kaiser,
fand Wigmann nach ritterlicher Gegenwehr durch die Schwerter der Slaven
seinen Tod. Hermann Billing aber regierte mit Kraft und Umsicht sein
Herzogthum, bis er, in dem nämlichen Jahre mit seinem Kaiser, 973 zu
Quedlinburg starb. Seine Leiche wurde in dem Kloster St. Michaelis auf
dem Kalkberge vor Lüneburg beigesetzt. Sein Sohn und Nachfolger in
der herzoglichen Würde Bernhard I. (Benno) kämpfte an der Seite von
Otto Ii. siegreich gegen die Macht des dänischen Königs Harald und über-
nahm wahrend des Zuges des Kaisers nach Italien die Pflege von dessen
unmündigem Sohne, der, nachdem Otto Ii. jenseits der Alpen vom Tode
ereilt war, als Otto Iii. die Regierung des Reiches übernahm. Aber ohne
die treue Hut Bernhards I. würde der junge Otto den Nachstellungen des
ehrgeizigen Heinrichs von Baiern haben erliegen müssen. Da schützte der
Billinge an der Spitze seiner Sachsen, welche sich auf der Asseburg um ihn
versammelt hatten, den Kaiserssohn, welcher wiederum die Treue seines
Vasallen zu ehren wußte. Ohne an den Heeresfahrten Otto's Iii. nach
Italien Theil zu nehmen, beschäftigte sich Herzog Bernhard I. zunächst
mit dem Schutze Sachsens gegen die Raubzüge der Normannen (Asco-
mannen). Auf einer stark bemannten Flotte waren diese kühnen Männer
994 bei Stade gelandet, hatten den dortigen Markgrafen Udo geschlagen
und dessen Brüder sammt anderen Edlen gefangen. Sobald Bernhard I.
eine hinreichende Zahl von Gewaffneten um sich versammelt hatte, eilte er
den Räubern entgegen, ereilte sie bei Stade, tödtete den großem Theil der-
selben und trieb die übrigen in die Flucht. Nicht glücklicher war das
Schicksal einer andem Schaar von Normannen, welche gleichzeitig in die
Mündung der Weser einfuhr und bis tief in das Erzbisthum Bremen
hinein beutesuchend vordrang. Von einem sächsischen Ritter, welcher zum
Dienste des Wegweisers gezwungen war, wurden die mit dem genommenen
Gute der Landbewohner Ueberladenen in die Sümpfe des Glinster-Moores
bei Leesum geführt, wo sie dem Heere der nachsetzenden Sachsen erlagen.
Als Kaiser Otto Iii. 1002 kinderlos in Italien verstorben war, hatte
dessen nächster Verwandter, Herzog Heinrich von Baiern, unstreitig die
nächsten Ansprüche an die deutsche Krone. Wie nun gegen ihn sich Mark-
graf Ekkard von Meißen als Mitbewerber um den Thron erhob, berief
Markgraf Lothar von Walbeck, welcher seit langer Zeit mit 'Ekkard in
Zwiespalt lebte, die sächsischen Großen auf einen Tag nach Werla, um die
Stimmen derselben zu Gunsten Heinrichs von Baiern zu gewinnen. Um-
sonst suchte Ekkard den Zürnenden zu besänftigen, und als er auch in
Westphalen den gehofften Anhang nicht fand, trat er den Rückweg nach
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Extrahierte Personennamen: Wigmann Hermann_Billing Michaelis Benno) Otto Harald Otto Otto Otto Heinrichs Udo Bernhard_I. Otto Heinrich_von_Baiern Heinrich Lothar_von_Walbeck Heinrichs_von_Baiern Heinrichs
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Erstes Buch. Erster Abschnitt.
Viertes Kapitel.
Vom Tode Bernhard's Ii. bis zum Ausfterben des billingischen
Mawsftammes.
Nachdem mit Heinrich Ii. 1024 das Haus der sächsischen Kaiser aus-
gestorben war, gelangten die Salier auf den Thron von Deutschland. Der
zweite Kaiser dieses Geschlechts, Heinrich Hi., fand 1056 auf der Jagd bei
Bothfeld, unfern Elbingerode, seinen Tod, worauf für dessen sechsjährigen
Sohn, Heinrich Iv., dessen Mutter Agnes die vormundschaftliche Regierung
übernahm. Aber schon nach sechs Jahren sah sich die Kaiserin ihres Soh-
nes durch den Erzbischof Anno von Cöln gewaltsamer Weise beraubt, wel-
cher in Verbindung mit Adalbert, Erzbischof von Bremen, die Erziehung
des jungen Heinrich übernahm. Adalbert war ein durch Laster und Tugen-
den gleich ausgezeichneter Mann. Durch Nachgiebigkeit und Befriedigung
jeder sich regenden Leidenschaft des kaiserlichen Jünglings wußte er diesen
bis zu einem solchen Grade für sich gewinnen, daß er sich dessen als eines
beliebigen Mittels zur Erreichung seiner ehrgeizigen Pläne bedienen konnte.
Ohne auf Anno von Cöln Rücksicht zu nehmen, maßte sich Adalbert aus-
schließlich die Regierung des Reiches an, selbst da noch, als Heinrich be-
reits für mündig erklärt war. Mit ihm hielt er sich größtentheils in Sach-
sen auf, dessen Adel der stolze Mann auf jede Weise zu demüthigen suchte.
Dadurch wuchs die Erbitterung gegen den Erzbischof von Bremen derma-
ßen, daß sich der junge Kaiser auf dem Reichstage zu Tribur 1066 gezwun-
gen sah, dem Willen des Volkes nachzugeben und seinen Erzieher und Günst-
ling aus seiner Nähe zu entfernen.
Kaum war der gestürzte Adalbert in seine Diöcese zurückgekehrt, als
der vielfach von ihm gekränkte Herzog Ordulph von Sachsen in Gemein-
schaft mit seinem Sohne Magnus Bremen bestürmte und den Erzbischof
zur Flucht nach Goslar zwang. Erst nachdem derselbe zwei Drittheile sei-
ner Kirchengüter an Herzog Magnus und den Grafen Udo von Stade ab-
getreten hatte, durfte er es wagen, sich nach seinem bischöflichen Sitze zu-
rückzubegeben. Zu der nämlichen Zeit erhoben sich die Obotriten gegen ih-
ren Fürsten Gottschalk. Daß dieser für die Verbreitung des Ehristenthums
in seinen Landen mit Eifer gestrebt, die Entrichtung des Zehnten an die
Priester betrieben und Bisthümer gestiftet hatte, erregte gegen ihn den Haß
des Volkes, vom welchem er zu Lenzen an der Elbe den Göttern geopfert
wurde. Eine abermalige Verfolgung der Christen erhob sich in Slavien;
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Hi Heinrich Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Agnes Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Magnus_Bremen Magnus Magnus Magnus Udo_von_Stade Gottschalk
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Bothfeld Bremen Bremen Sachsen Goslar
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Viertes Kapitel.
Nordheim, denen sich unter dem Erzbischöfe Wezel von Magdeburg und
Burkard von Halberstadt die geistlichen Herren anschlossen, bei Spier, un-
fern Sondershausen, in die Hände des Kaisers gaben. Daß aber dieser
wiederholt die gegebene Treue brach, indem er die sächsischen Edlen als
Gefangene abführen ließ, empörte die Fürsten Deutschlands, also daß die
Herzoge Rudolph von Schwaben, Welf von Baiern und Berthold von
Kärnthen, ermuthigt durch den Bann, welchen Papst Gregor Vii. auf den
Kaiser geschleudert hatte, diesen vom Throne zu stoßen beschlossen.
Die Sachsen erhoben sich von Neuem, geführt von dem freigelassenen
Otto von Nordheim und dem aus den Händen der kaiserlichen Diener
entkommenen Burkard von Halberstadt, und von den die Absetzung des
Reichsoberhauptes in Tribur berathenden Fürsten konnte Heinrich Iv. nichts
als die Zusage erwirken, daß, falls er innerhalb eines Jahres die Lösung
vom Banne erhalte, auf einem Tage zu Augsburg über die Krone ent-
schieden werden solle. Aber noch war Heinrich von seiner schimpflichen
Pilgerfahrt nach Canossa nicht über die Alpen zurückgekehrt, als zu Forch-
heim Herzog Rudolph von Schwaben zum Vorsteher des Reiches erkoren
wurde; ihm schlossen die vom Cardinal Bernard in Goslar zum Kampfe
angefeuerten Sachsen sich an.
Nachdem Heinrich Iv. in Deutschland wieder angelangt war, belohnte
er Friedrich von Staufen mit dem Herzogthum Schwaben und begann
den Krieg gegen Rudolph. Unentschieden kämpfte er 1078 bei Melrichstadt
gegen Otto von Nordheim, welcher bei Mühlhausen und an der Elster
über den Salier siegte. In der letztgenannten Schlacht siel der G-egenkö-
nig Rudolph. Mit ihm verloren die Widersacher Heinrichs den festen
Eim'gungspunkt, und da auch Otto von Nordheim, den Aufstand gegen
seinen Oberherrn bereuend, sich nach Nordheim zurückzog, wo er 1083 in
der von ihm gestifteten Benedictiner-Abtei beigesetzt wurde, blieben nur der
unbeugsame Bischof von Halberstadt und Markgraf Ekbert von Braun-
schweig an der Spitze der Bewegung in Sachsen. Unlange darnach siel
auch Bischof Burkard durch die Hand der kaiserlich gesinnten Bürger von
Goslar. Sonach war Ekbert der Leiter des Krieges gegen den Kaiser.
Gemeiner Erzählung zufolge wurde Bruno, ein Großsohn Heinrichs I.,
von Kaiser Otto I. mit dem Lande um die Oker beschenkt. Dessen Groß-
sohn, Ekbert I., erwarb 1067 von Heinrich Iv. die Markgrafschaft Meißen
und Thüringen, welche Lande er seinem Sohne, Ekbert Ii., hinterließ.
Letzterer war es, der jetzt mit Erbitterung gegen den Kaiser stritt, dessen
Krone er zu gewinnen trachtete. Da geschah es, daß er 1090 auf der
Mühle zu Eisenbüttel bei Braunschweig erschlagen wurde und seine Schwe-
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Extrahierte Personennamen: Wezel Burkard_von_Halberstadt Spier Rudolph_von_Schwaben Welf_von_Baiern Berthold_von
Kärnthen Gregor_Vii Gregor Otto Burkard_von_Halberstadt Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Rudolph_von_Schwaben Heinrich_Iv Heinrich Friedrich_von_Staufen Friedrich Rudolph Otto Rudolph Heinrichs Heinrichs Otto Ekbert Burkard Bruno Heinrichs_I. Heinrichs_I. Otto_I. Ekbert_I. Heinrich_Iv Heinrich
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Erstes Buch. Erster Abschnitt.
fen Adolph von Schaumburg, von dem sich erwarten ließ, daß er den Ein-
fallen der Slaven mit Kraft begegnen werde. Uebrigens hatte dieses sonst
so gefürchtete Volk durch innere Streitigkeiten die alte Macht eingebüßt,
und konnte nur noch durch rasche Raubzüge den Sachsen beschwerlich fallen.
Unlange nach dem Antritt seiner Regierung gerieth Kaiser Heinrich V. bei
den Sachsen in Verdacht, daß er, gleich seinem Vater, nach der Vernich-
tung ihrer Unabhängigkeit strebe. Diesem vorzubeugen, schloß Herzog Lo-
thar mit den Fürsten Thüringens einen Bund auf gegenseitige Vertheidi-
gung ab, worauf der Kaiser den der Vorladung nach Goslar 1112 nicht
nachkommenden Herzog, sammt dessen Schwiegermutter Gertrud, mit des
Reiches Acht belegte und Braunschweig eroberte. Erschreckt durch die
Schnelligkeit seines Gegners, warf sich Lothar in Mainz zu den Füßen des
Kaisers und gelobte Gehorsam. Dennoch finden wir den Herzog bald dar-
auf wieder an der Spitze der Sachsen und Thüringer; ohne einer aberma-
ligen Vorladung nach Goslar (1114) Folge zu leisten, rüstete er sich zum
Kampfe mit dem Grafen Hoyec von Mansfeld, welchem der Kaiser auf
den Fall des Sieges das Herzogthum Sachsen zugesagt hatte. Am Wel-
fesholze, in der Grafschaft Mansfeld, stießen die Heere auf einander. Nach
heftigem Streite, und nachdem Hoyer von Mansfeld durch den jungen
Grafen Wiprecht von Groitsch den Tod gefunden hatte, wurde Kaiser Hein-
rich V. zur Flucht vor Lothar gezwungen, welcher sich darauf der Reichs-
burgen Kyffhaufer und Wallhaufen bemächtigte. Erst nach seiner Rück-
kehr aus Italien, wo er mit größerm Erfolge gegen die päpstliche Gewalt
gerungen hatte als sein unglücklicher Vater, versöhnte sich der Kaiser 1121
auf dem Reichstage zu Würzburg mit dem Herzoge von Sachsen.
Als 1125 mit Heinrich V. das Haus der salischen Kaiser ausstarb,
kamen die vier großen Völker Deutschlands, Schwaben, Franken, Baiern
und Sachsen, bei Mainz zur Kaiserwahl zusammen. Daselbst wurde zehn
Fürsten die Ernennung des Reichsoberhauptes übertragen; von ihnen wurde
der durch Gerechtigkeit, Kühnheit und Freigebigkeit gepriesene L.othar zum
Nachfolger Heinrichs erkoren.
Mit Herzog Friedrich von Schwaben, welcher mit Sicherheit der Be-
rufung zum Reiche entgegengesehen hatte, lebte Lothar seit dieser Zeit in
den gespanntesten Verhältnissen. Um nun gegen den mächtigen Hohenstau-
fen eine zuverlässige Stütze zu gewinnen, fesselte er den Welfen Heinrich
den Stolzen, Herzog von Baiern an sich, indem er ihm die Verbindung
mit seiner Tochter Gertrud und mit ihr die großen Besitzungen seines Hau-
ses in Sachsen verhieß. Demzufolge fand diese Vermählung 1127 statt,
und wurde in dem nämlichen Jahre Heinrich der Stolze vom Kaiser mit
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Extrahierte Personennamen: Adolph_von_Schaumburg Heinrich_V. Heinrich_V. Gertrud Lothar Hoyer_von_Mansfeld Groitsch Lothar Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrichs Heinrichs Friedrich_von_Schwaben Friedrich Lothar Heinrich Heinrich Gertrud Heinrich
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Erstes Buch. Zweiter Abschnitt.
ein Welfe. Ein Theil der Scyren hatte den Zug nach Italien verschmäht,
und wohnte unter Welf, einem Bruder Odoakers, in dem von Tyrol und
dem Bodensee im Süden, von der Donau im Norden begränzten Lande.
Einen Theil der Nachkommen Welfs finden wir spater als Grafen von
Altorf im südlichen Schwaben. Durch sie wurde das Kloster Altomünster
gestiftet, und Judith, die Gemahlin Kaiser Ludwigs des Frommen, stammte
aus diesem Geschlechte. Graf Heinrich von Altorf (Heinrich mit dem gol-
denen Wagen) wurde durch seine Schwester Luitgarde, Gemahlin von Kai-
ser Arnulph, zur Annahme von Lehen vermocht, worüber sich sein Vater
Eticho dermaßen grämte, daß er sich mit einigen edlen Genossen aus der
Gemeinschaft der Welt zurückzog und da, wo im 14. Jahrhundert das
Kloster Ettal in einem Alpenthale Tyrols gebaut wurde, mit Gebet und
Sang dem Herrn diente. Die Nachkommen des Grafen Heinrich von Al-
torf glanzten als weltliche und geistliche Große in Schwaben und im
Breisgau. Unter ihnen zeichnete sich Welf Ui. aus, welcher durch Kaiser
Heinrich Iii. 1047 zum Herzoge von Kärnthen erhoben wurde, ohne da-
durch an der von seinem Hause immer behaupteten Unabhängigkeit einzu-
büßen. Bei seinem 1055 erfolgten Tode fielen die welfischen Freigüter in
Schwaben und Baiern an seinen Neffen Welf Iii., einen Sohn des Markgra-
fen Azzo von Este. Dadurch, daß der Welfe Bonifacius von Karl dem Großen
zum Grafen über Lucca ernannt war, hatte ein Zweig dieses Geschlechts den
Grund zu seiner Macht in Italien gelegt. Bonifacius Ii-, von dem St.
Bonifacio in Corsika gegründet wurde, erhielt den Titel eines Markgrafen
von Tuscien, weil er mit Muth und Glück den Kampf gegen die Araber
bestanden hatte. Einer seiner Nachkommen war Azzo (Adalbert), Markgraf
zu Este, dessen Sohn Azzo Ii. durch seine Vermahlung mit Kunigunde, der
Erbschwefter Welfs Iii., Herzogs von Kärnthen, die bis dahin getrennten
Häuser der Welfen wieder vereinigte. Aus dieser Ehe ging Welf Iv. her-
vor, welcher 1071, nach der Verurtheilung Otto's von Nordheim, mit dem
Herzogthume Baiern belehnt wurde. Dessenungeachtet verließ Welf Iv.
später die Parthei Heinrichs Iv., söhnte sich mit Otto von Nordheim aus,
und stritt als erbitterter Feind gegen das durch den Kaiser mit der Herzogs-
würde von Schwaben beschenkte Haus der Hohenstaufen. Nachdem er
1097 durch den Tod seines Vaters Azzo von Este auch dessen Besitzungen
ererbt hatte, trat Welf Iv. die Pilgerreise nach Jerusalem an. Auf der
Rückkehr ereilte ihn 1101 in Cypern der Tod. Hiernach theilten sich dessen
Söhne, Heinrich der Schwarze und Welf V., welcher früher mit der groß-
ßen Mathilde von Tuscien vermahlt gewesen war, in das väterliche Erbe,
bis durch den 1120 erfolgten Tod Welfs V. die Besitzungen des Hauses
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Extrahierte Personennamen: Welf Judith Ludwigs Ludwigs Heinrich_von_Altorf Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_von_Al- Heinrich Welf_Ui Heinrich_Iii Heinrich Welf_Iii Bonifacius_von_Karl_dem_Großen Karl Bonifacius Bonifacio Muth Welf_Iv Welf_Iv Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Otto Welf_Iv Heinrich_der_Schwarze Heinrich Welf_V. Mathilde_von_Tuscien
Erstes Kapitel.
17
wieder unter Heinrich dem Schwarzen vereinigt wurden. Dieser starb 1126
als dienender Bruder in dem von seinen Vorfahren gegründeten Kloster zu
Weingarten, und sein Sohn, Heinrich der Stolze, Herzog von Baiern, er-
warb durch seine Vermahlung mit Gertrud, der Tochter Lothars, außer dem
Herzogthume Sachsen auch die billingischen, brunonischen, nordheimischen
und suplingenburgischen Erbgüter.
Demnach konnte sich kein deutscher Fürst an Macht mit Heinrich dem
Stolzen messen, der von der Nordsee bis nach Triest in zwei großen Her-
zogthümern gebot. Deshalb und weil er die Kleinodien des Reiches besaß
und ein Schwiegersohn Lothars war, glaubte er nach dessen Tode mit Recht
auf die Berufung zum Throne bauen zu können. Aber gegen ihn war die
Furcht der Großen des Reiches, daß der entschlossene, herrschsüchtige Mann
die Krone in seinem Hause erblich zu machen und die Macht der Fürsten
einzuengen streben werde. Vornehmlich widersetzte sich Markgraf Albrecht
der Bar, der Sohn der Eilike, einer Tochter von Magnus Billing, der
Wahl, und zwar um so mehr, als er sich bei dem sächsischen Erbe seiner
Mutter beeinträchtigt fühlte. Aus diesen Gründen erfolgte 1138 die Kai-
serwahl Konrads von Schwaben, aus dem Hause der Staufen, in solcher
Eile und mit so grober Hintansetzung der Formen, daß Heinrich der Stolze,
in den sichersten Erwartungen betrogen, seinen gerechten Unwillen kaum zu
bergen im Stande war. Dennoch huldigte er dem neuen Reichsoberhaupte.
Als aber Konrad Ih., um die Hausmacht seines Gegners zu schwächen,
erklärte, daß zwei Herzogthümer sich nicht in der Hand eines Fürsten be-
finden könnten, und verlangte, daß Heinrich auf eines derselben verzichte,
weigerte sich der Welfe dessen, und rüstete sich, unbekümmert, daß der Kai-
ser 1138 ihn mit des Reiches Acht belegte und zu Goslar das Herzogthum
Sachsen an Markgraf Albrecht den Bären, das Herzogthum Baiern an
Markgraf Leopold von Oestreich verschenkte, zur entschlossensten Gegenwehr.
Noch befand sich Heinrich der Stolze in Baiern, als Markgraf Albrecht
sich Lüneburgs bemächtigte, den Grafen A ch von Holstein vertrieb, und
das nordalbingische Sachsen an Heinrich von Badewide, einen Edlen seines
Anhanges, übergab.
Nach diesen Ereignrssenzbegab sich Herzog Heinrich, verkleidet, in mög-
lichster Eile nach Sachsen, um seine Erblande zu schützen. Ueberall mußten
die Vasallen und Knechte Albrechts vor ihm weichen, der sich sogar in der
Altmark durch den muthigen Rudolph von Stade bedroht sah. In dieser
Noch wandte sich der Markgraf hülfeflehend an Kaiser Konrad Ul., wel-
cher mit seinem Heere durch Thüringen heranzog und bei Kreuzburg an
2 ,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_der_Stolze Heinrich Gertrud Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Magnus_Billing Magnus Konrads Heinrich_der_Stolze Heinrich Konrad_Ih Konrad Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Leopold_von_Oestreich Leopold Heinrich_der_Stolze Heinrich Albrecht Albrecht Heinrich_von_Badewide Heinrich Heinrich Heinrich Albrechts Albrechts Rudolph_von_Stade Konrad_Ul. Konrad
Zweites Kapitel.
19
Stade im Kampfe gegen die Ditmarfen siel, suchte dessen Bruder, Dom-
propst zu Bremen, die Grafschaft für seine Kirche zu gewinnen. Diesem
Beginnen widersehten sich die Vormünder des jungen Herzogs; ein Für-
stentag wurde zur Ausgleichung der Streitigkeit nach Rammelsloh ausge-
schrieben, und hier war es, wo die sächsischen Edlen, wenn schon auf eine
unbillige Weise, den Erwerb der Grafschaft Stade für ihren Herrn erlang-
ten. Weniger glücklich war Heinrich in seinen einige Jahre darauf ange-
wandten Bemühungen, durch den Kaiser in den Besitz des seinem Vater
unrechtmäßiger Weise entrissenen Baiern gesetzt zu werden. In diese Zeit
fallt der Kreuzzug Konrads Iii.; ihm schlossen die streitlustigen Ritter des
südlichen Deutschlands sich an, durch die glühende Rede des Abtes Bem-
hard von Clairvaux zur Erkampfung des heiligen Grabes begeistert. Nur
der Norden unsers Vaterlandes nahm an dieser Unternehmung weniger
Theil; er glaubte in der Bekämpfung der heidnischen Nachbarstaven dieselbe
Ehre vor Gott zu erstreiten. Demzufolge zogen die streitlustigen Sachsen,
geführt von Heinrich dem Löwen, welcher so eben die Ritterweihe empfan-
gen hatte, die Bewohner der Altmark unter Albrecht dem Baren, die Herrn
des Meißnerlandes unter Konrad von Wettin, vereinigt auf die Slaven.
Gegen diesen drohenden Angriff rüstete sich Fürst Niclot an der Spitze sei-
ner Obotriten mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, siel, als Graf
Adolph von Holstein den zugesagten Beistand ihm weigerte, verheerend in
dessen Land und besetzte seine Burgen mit zuverlässigen Männern. Die
Obotriten kämpften mit dem Muthe der Verzweiflung für Freiheit und
Glauben, und ohne erhebliche Vortheile errungen zu haben, zog 1147 das
Heer der Christen über die Elbe zurück, zufrieden, daß ihnen die Zusage der
Annahme von Christi Lehre gegeben war.
Durch die Vermahlung von Clementia, der Tochter Konrads von
Zähringen, erstarkt, suchte Heinrich der Löwe seine Macht im Norden im-
mer fester zu begründen, um eben dadurch seine Bewerbungen um Baiern
mit Erfolg betreiben zu können. Der größere Theil von Sachsen gehorchte
ihm als einem Erbherrn; jetzt galt es, eine ähnliche Gewalt in den jenseit
der Elbe gelegenen Landen zu begründen. Zu diesem Behufe wählte er
nicht den Weg der Gewalt, sondern durch Annahme des Kreuzes wollte er
die slavischen Stämme an seine Herrschaft ketten. Als diese zu den Zeiten
von Fürst Gottschalk die Altäre ihrer Götter zu verlassen ansingen, sah
man zu Oldenburg, Meklenburg und Ratzeburg drei bifchöstiche Kirchen
unter ihnen erblühen. In den nachfolgenden Kämpfen waren auch diese
untergegangen, bis nach dem jüngsten Kreuzzuge Erzbischof Hartwig von
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Konrads Clairvaux Heinrich_dem_Löwen Heinrich Albrecht Albrecht Konrad_von_Wettin Konrad Adolph_von_Holstein Christi Clementia Konrads_von
Zähringen Konrads Heinrich_der_Löwe Heinrich Fürst_Gottschalk
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Erstes Buch. Zweiter Abschnitt.
Bremen, ein geborner Graf von Stade, durch Wiederaufrichtung derselben
sein priesterliches Ansehen zu verbreiten sich bestrebte. Daß aber der Erz-
bischof auch die neuen Bisthümer besetze, glaubte Heinrich nicht zugeben zu
dürfen. Weil seine Vorfahren jene Lande unterjocht hatten, weil sie durch
das Blut seiner Vasallen erworben waren, verlangte er nicht ohne Grund,
daß nur ihm die Ernennung dortiger Bischöfe zustehe. Eine solche Forde-
rung war allerdings unerhört, und ähnliche Schritte hatten einst den Sturz
von Kaiser Heinrich Iv. durch den Hof zu Rom veranlaßt. Was aber
jener Salier nicht ohne sein Verderben hatte wagen dürfen, war dem jun-
gen Welfen unbenommen, und Erzbischof Hartwig durfte seinen bittern
Haß nicht laut werden lassen, als der fromme Vicelin vom Herzoge in
Lüneburg zum Bischöfe über Oldenburg ernannt wurde.
Nachdem er feine Herrschaft im Norden befestigt sah, sann Heinrich
der Löwe ernster darauf, das verlorene Baiern wieder zu gewinnen. Schon
hatte der noch vor dem Kaiser aus dem Orient zurückgekehrte Welf Vi. die
Fehde gegen die Hauser Oestreich und Staufen daselbst wieder begonnen.
Da brach auch Herzog Heinrich von Lüneburg auf, nachdem er das Land
dem Schutze seines Freundes Adolph von Holstein anbefohlen, und trat,
unterstützt von seinem Schwiegervater, Konrad von Zahringen, gegen Hein-
rich Jasomirgott in die Schranken. Mit dem höchsten Unwillen sah der
inzwischen heimgekehrte Kaiser die Erneuerung des alten Streites; als sein
Gebot den Welfen nicht schreckte, zog ec in Eile auf Goslar, um, in Ver-
bindung mit Markgraf Albcecht von Brandenburg, die sächsischen Lande zu
besetzen. Rasch eilte Heinrich nach seinem Sachsen zurück, und so gewich-
tig galt seine Gegenwart den Freunden und Feinden, daß der vor Braun-
schweig gelagerte Kaiser die Stadt nicht anzugreifen wagte, seit er den Löwen
in ihr wußte sondern sich nach Schwaben zurückbegab, wo er 1152 en-
dete.
Ihm folgte in der Regierung des Reiches sein Neffe, der schöne, rit-
terlich kühne, für alles Hohe begeisterte Friedrich I. Nicht ohne Grund
hoffte man durch ihn, dessen Mutter, Judith, eine Schwester Heinrichs des
Stolzen war, die endliche Beilegung des Haders zwischen Welfen und
Staufen (Ghibellinen). Daß >er dem welsischen Vetter nicht gram sei, zeigte
sein Spruch, der demselben die erledigte Grafschaft Winzenburg, trotz der
Einreden von Markgraf Albrecht, zuerkannte. Jetzt sollte auf einem Tage
zu Goslar über den Besitz von Baiern erkannt werden, wo, als Heinrich
Jasomirgott nicht erschien, 1154 Heinrich der Löwe mit dem seinem Va-
ter entzogenen Heczogthume belehnt wurde. Es war nicht Ländersucht,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Hartwig Heinrich
der_Löwe Heinrich Welf_Vi Hauser_Oestreich Heinrich_von_Lüneburg Heinrich Adolph_von_Holstein Konrad_von_Zahringen Konrad Albcecht_von_Brandenburg Heinrich Heinrich Friedrich_I. Judith Heinrichs Heinrichs Albrecht Albrecht Heinrich
Jasomirgott Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich