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1. Die Erde und ihre Bewohner - S. I

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Die Erde und ihre Bewohner, e i n Hand- und Le sebuch fur allé Stânde, b e arb e itet von Narl Frievrich Vollrarh Mottmann. üuswàrtigem Ehren-Mitgliede drr Ovozcapdicsl Society of London, Mitgliede der panser Société 6e Qeoxrspkie, so wie mehrer anderer gelehrter Gesellschasten des In- und Auslandes. Grau, theurer Freund, ist alle Theorie, Doch grün des Lebens gold'ner Baum. Göthe, im Faust. Dritte, berichtigte und vermehrte Auflage. Mit 5 Stahlstichen und 6 gestochenen Erläuterungstafeln. Mit königlich würtembergischem Privilegs. Stuttgart, Carl Hoffmann. Dm i k n, Carl Gerold'sche Buchhandlung. ///¿^ 1 8 3 3'

2. Die Erde und ihre Bewohner - S. VI

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Angaben über die Einwohnerzahl der einzelnen Städte oft so sehr von einander abweichen, manche Städte unrecht« Stellen erhalten könnten, und der beabsichtigte Zweck dann verfehlt wäre. ' Den Lehrern, welche die Gebirge und Gewässer der Erde noch weiter ausgefühct wünschen, empfehle ich, als ein sehr gutes, mit vielem Fleiß« bearbeitetes, Buch: Grundzüge der reinen Geographie nach den neueren Ansichten; von L. Schuch, Koblenz, 1829, bei Bädeker. Die, welche mehr Reichhaltigkeit wünschen, finden dieselbe in der dritten Auflage von Th. F. Dittenberger's Geographie für Lyceen, Gymnasien undmittelschulen, Heidelberg, bei Winter, 1831, einem, mit Liebe zur Wissenschaft gearbeiteten Buche, das, seiner guten Anord- nung wegen allein schon, vielen bekannten Büchern vorzuziehen ist. Des großen Ritters große Ideen passen, meiner Ansicht nach, nicht für die Schule, da sie Vorkenntnisse voraussetzen, wie man sie auf Schulen nicht erwarten und verlangen kann. Diese Ideen findet man in dem Buche, welches betitelt ist: Die ersten Elemente der Erdbeschreibung, von H. Berghaus, Berlin, bei Reimer, 1830. — Daß ich die Republiken Krakau (worüber jetzt erst entschieden wird), Andorra und Goust, welche ihrer Größe und Einwohnerzahl nach S. 224 und 225 angeführt sind, nicht einzeln, als Staaten, behandelte, was ich absichtlich unterließ, wird mir wohl niemand zum Vorwurfe machen; und daß ich die unsägliche Mühe übernommen, viele Ländergrößen von Neuem genau zu rechnen (welche Rechnungen die strengste Prüfung nicht scheuen), und die Einwohnerzahl der Länder Europas auf einen gleichen Zeitpunkt zu bringen, bemüht war, damit die verschiedenen Angaben aus verschiede- nen Jahrgängen zusammenaddirt, kein falsches Resultat liefern, wird Ken- nern erwünscht sein. Jede Berichtigung werde ich mit Dank annehmen und benutzen, 'und bitte, mir dieselbe durch Buchhändlergelegercheit zukommen lassen zu wollen. Schließlich muß ich meinen Freunden, den Hh. Prof. Rost und Trautwein, welche so gütig waren, jeder eine Korrektur des Werkes zu besorgen, und mir ihre Erfahrungen und Ansichten als Lehrer mitzu- theilen, so wie dem Herrn Major von Schönlin, welcher die letzte Hälfte des Buches durchzusehen die Güte hatte, meinen Dank sagen. Ist, nach fünffacher Korrektur, doch etwas übersehen, so thut mir's leid; was ich bemerkte, habe ich am Schluffe angezeigt. Karl Friedrich Vellrath Hoffmann. Stuttgart, den 27. Mai 1832.

3. Die Erde und ihre Bewohner - S. 5

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Das All. 5 Sterne kann man mit bloßem, unbewaffnetem Auge sehen. Die beiden hellsten und scheinbar größten von allen Fixsternen sind der Sirius, im großenhunde, und Kanopus, am Steuerruder des südlichen Schiffes; jener bei uns, dieser auf der südlichen Hälfte der Erde sichtbar. §. 8. Außer dieser Ordnung der Fixsterne nach ihrer scheinbaren Größe giebt es noch eine andere Eintheilung nach ihrem Stande am Himmel, welche schon aus den ältesten Zeiten herrührt. Die Sternkundigen brachten die Sternhaufen unter gewisse Figuren, welche Sternbilder genannt, und in nördliche, um den Gleicher her- umstehende, und südliche getheilt werden. Die Alten kannten nur acht und vierzig Sternbilder, von denen 21 in der nördlichen, 15 in der südlichen Halbkugel und 12 in der, beiden Halbkugeln gemeinschaftlichen, Aequatorgegend liegen. Jetzt be- läuft sich die Zahl der Sternbilder auf 103. Zu den nördlichen Sternbildern gehören der Herkules, mit 113 Sternen; der Drache, mit 80; der Bootes, mit 53 Sternen; der große Bär, aus 85 Ster- nen bestehend; und der kl eene Bär mit dem Polarsterne; zu den südlichen der Wallfisch mit 97 Sternen, der Orion, aus 78 Ster- nen bestehend; der große Hund, aus 31 Sternen bestehend, unter denen der Sirius, der kleine Hund mit 14 Sternen. §. 9. Die Kometen (das heißt Haarsterne), welche auch Schweif- sterne genannt werden, und deren Anzahl sehr groß sein mag, haben ein blasses, haariges, nebliges Aussehen, und nach der, von der Sonne abgekehrten, Seite einen Schweif. Sie bewegen sich in läng- lich runden Bahnen (Ellipsen) um die Sonne, und sind immer nur auf kurze Zeit bei uns sichtbar. Der Kern der Kometen ist ein fester, planetenartiger, Körper. Nur die wenigsten Kometen haben einen Kern, welchen gewöhnlich eine Dunsthülle umgiebt, die um so lockerer zu werden scheint, je weiter sie vom Mittelpunkte absteht. §, 10. Die Planeten (welche auch Wandelsterne oder Jrrsterne genannt werden) unterscheidet man von den Fixsternen dadurch, daß sie ein weniger funkelndes Licht zeigen, ihre Stelle am Himmel verändern, durch Fernrohre betrachtet größer und deutli- cher erscheinen, als mit unbewaffnetem Auge angesehen, näher und kleiner, als die Fixsterne, sind, und sich um die Sonne bewe- gen. Da ein Theil der Planeten sich unniittelbqr um dte Sonne

4. Die Erde und ihre Bewohner - S. 7

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Das Sonnensistem. 7 Die Sonne hat, als Mittelpunkt des Sistems, zum Zeichen einen Kreis, mit einem Punkte in der Mitte (O). 1) Der Merkur wird durch einen Heroldsstab (?), 2) Die Venus durch einen Spiegel mit einer Handhabe (?) be- zeichnet; 3) Die Erde wird durch eine Kugel (gewöhnlich mit einem Kreuze) (¿), ihr Mond durch einen wachsenden Mond (2) dargestellt; 4) Der Mars hat einen Schild mit einem Pfeile zum Zeichen (<?), 5) Die Vesta einen Altar mit Feuer (¡5), 6) Die Juno einen Scepter mit einem Sterne (^), 7) Die Ceres eine Sichel Q), 8) Die Pallas einen Speer (£), 9) Der Jupiter ein 2 (Anfangsbuchstabe des Zeus) mit einem senk- rechten Durchstriche (2^), 10) Der Saturn eine Sense, das Bild der Zeit (tj), 11) Der Uranus, oder nach seinem Entdecker von den Briten Herschel genannt, einen Kreis, mit einem Punkte in der Mitte, über welchem ein Pfeil senkrecht steht (£). Von diesen Planeten sind Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn den Menschen schon seit alter Zeit bekannt, die andern erst seit 1781 entdeckt, und vielleicht giebt es noch einige, bis jetzt nicht entdeckte. Die 18 bis jetzt entdeckten Nebenplaneten sind: A. Der Mond, welcher die Erde auf ihrer jährlichen Bewegung um die Sonne 13mal umkreiset; v. Die vier Trabanten oder Monde des Jupiter; C. Die sieben Trabanten des Saturn, und v. Die sechs Monde des Uranus. Außer den Planeten gehört zu unserem Sonnensisteme noch eine unbekannte Anzahl von Kometen. Sämmtliche Planeten bewe- gen sich, in der oben bemerkten Ordnung, von Westen gegen Osten um die Sonne. §. 4. Die Sonne, welche am Himmel etwas größer als der Mond er- scheint, ist im Mittel von der Erde 20.666.800 deutsche Meilen ent- fernt, also so weit, daß eine Kanonenkugel, von der Erde abgeschossen, wenn sie mit gleicher Geschwindigkeit fortstöge, und in jeder Sekunde 600 Fuß zurncklegte, erst nach 26 Jahren und 6 Monaten ankommen würde. Der Durchmesser der Ungeheuern Sonnenkugel beträgt 194.000, und der Umfang 611.000 deutsche Meilen; ihre Ober- fläche enthält also 118.093.000.000 Geviertmeilen, und ihr Körper-

5. Die Erde und ihre Bewohner - S. 10

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
10 Erste Abtheilung. §. 8. Um die Erde bewegt sich der Mond, welcher von allen Himmels- körpern derselben am nächsten ist, und nur für sie da zu sein scheint, in einer mittleren Entfernung von 51.240 Meilen. Wenn er der Erde am nächsten ist, so steht er 48.000, und wenn er am weitesten ist, 56.000 Meilen von ihr. Sein Durchmesser beträgt 480, sein Um- fang 1.507 (nach Andern 1.470), und seine Oberfläche 723.686 (nach Andern 687.960) ln Meilen. Der Körperin halt beläuft sich sonach auf 54.561.578 (nach Andern auf 53.660.000) Kubikmeilen. Da die Erde sich täglich um ihre Achse von Westen nach Ollen dreht, so kömmt es uns vor, als ob der Mond sich in entgegengesetzter Richtung, nämlich von Osten nach Westen, um die Erde bewege. Dem ist aber nicht also, denn der Mond bewegt sich ebenfalls von Westen nach Osten, jährlich I3mal um die Erde, wie man aus seinem Stande gegen die Gestirne, an denen er vorüber geht, leicht erkennen kann. Er braucht 27 Tage, 7 Stunden, 43 Minuten und 47 Sekunden zu seinem Umlaufe, und 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 Se- kunden von einem Neumonde oder Vollmonde bis zum andern. Da ein runder Körper von einem leuchtenden immer nur zur Hälfte erhellt wird, so wird die Mondkugel von der Sonne nur an der ihr zuge- kehrten Hälfte erleuchtet. Aus dieser Ursache sehen wir den Mond in verschiedenen Gestalten, als Neumond (O), im ersten Viertel ()), als Vollmond (O) und im letzten Viertel (L). Jeder Lichtwechsel des Mondes währt eine bestimmte Zeit. Zwölf Umläufe des Mondes um die Erde werden in 354 Tagen, 8 Strmden, 48 Minuten und 38 Sekunden (so lang ist ein Mondjahr) vollendet. Den Unterschied zwischen einem Erd- jahre und einem Mondjahre (welcher 10 Tage, 22 Stunden, 22 Mi- nuten und 22 Sekunden beträgt) nennt man in der Zeitrechnung die Epakten. Das Licht des Mondes ist 360.000 mal schwächer als das Licht der Sonne, und nicht wie dieses geeignet, Kör- per, auf die es fällt, zu erwärmen. Der Mond kehrt der Erde immer nur eine Seite zu, welche vielfältig durch die vortrefflichsten Fern- röhre beobachtet ist, und auf der man sehr viele, meist ringför- mige, Berge, selbst durch mäßig starke Fernröhre, bemerken kann. In der neuesten Zeit sind vortreffliche Karten von der Mondoberfläche erschienen.

6. Die Erde und ihre Bewohner - S. 11

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
11 Das vonnensistem. §. S. Da ein dunkler Körper, wenn er von einem leuchtenden er- hellt wird, auf der dem Lichte entgegengesetzten Seite Schatten wirft, dieses auch beim Monde und bei der Erde der Fall ist, so trifft es sich zuweilen, daß der Schatten der Erde auf den Mond fällt, und dadurch ein Theil seiner Oberfläche verfinstert wird; so wie, wenn der Mond an der Sonnenscheibe vorübergeht, und sein Schatten die Erde trifft, ein Theil der Erdoberfläche verfinstert wird. Die Erdfinster- nisse pflegt man Sonnenfinsternisse zu nennen, obgleich die Sonne nicht dabei verfinstert, sondern ihr Licht nur der Erde entzogen, diese also verdunkelt wird. Je nachdem der Mond theilweise oder ganz ver- finstert wird, sagt man, die Mondfinsterniß sei theilweise (partial), oder vollständig (total). Eine totale Erdfinsterniß kann nicht Statt finden, weil der Mond, ein kleinerer Körper, als die Erde, auch einen kleineren Schatten wirst, welcher nicht mit einem Male eine ganze Erdhälfte verdunkeln kann. Da aber Sonne und Mond, von der Erde aus ge- sehen, scheinbar fast von gleicher Größe sind, kann die Sonne, wenn der Mond gerade vor ihr vorübergeht, den Erdbewohnern von der Mondscheibe verdeckt erscheinen. — Mondfinsternisse können nur zur Zeit des Vollmondes eintreten, und Sonnenfinster- nisse nur zur Zeit des Neumondes Statt finden. Der Voll- mond ist die ganze Nacht, vom Sonnenuntergänge bis zum Sonnen- aufgänge, sichtbar und steht um Mitternacht am höchsten. Das letzte Viertel, welches etwa um Mitternacht aufgeht, steht beim Aufgange der Sonne am höchsten und geht Mittags unter, und das erste Vier- tel, das um Mittag aufgeht, und um Sonnenuntergang am höchsten steht, geht um itternacht unter. §. 10. Der Mars, welcher im Mittel 31.812.792 Meilen (wenn er am nächsten ist 28.847.290, und wenn er am weitesten absteht 34.778.294) von der Sonne entfernt ist, erscheint, durch Fernröhre beobachtet, je nachdem er der Erde näher oder ferner ist, bald größer bald klei- ner. Sein Durchmesser ist 1.006 Meilen groß, sein Umfang demnach 3.160 Meilen lang, und seine Oberfläche enthält 3.178.805 lh Meilen, sein Körperinhalt 532.996.317 Kubikmeilen. Mars be- wegt sich um die Sonne in einem Jahre, 321 Tagen, 4 Stunden, 42 Minuten, und dreht sich in 23 Stunden und 39 Minuten um seine Achse. Er ist zu allen Zetten der Nacht sichtbar, und erscheint als ein Heller, röthlicher Stern.

7. Die Erde und ihre Bewohner - S. 14

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
i4 Erste Abtheilung. gen sich 6 Monde um den Herschel; vielleicht sind deren aber noch einige zu entdecken. Dritte« Hauptstück. Die 4l r d e. §• i Als runde, unbewegliche, vom Himmel überwölbte Scheibe, um welche Sonne, Mond und Sterne täglich sich bewegen, erscheint die Erde dem Auge des Beobachter-, und Kinder und Unge- bildete halten diese Vorstellung für richtig. Die Erde kann aber keine Scheibe, sondern muß eine Kugel sein, weil man 1) von einem ho- hen Standpunkte sie (selbst mit Hilfe der besten Fernröhre) nicht ganz, sondern immer nur einen Theil davon übersehen kann, und 2) von ho- hen Gegenständen, wenn man aus der Ferne sich ihnen nähert, zuerst die obern und zuletzt die untern Theile sichtbar werden; so wie, im um- gekehrten Falle, wenn man sich von ihnen entfernt, zuerst die untern, und zuletzt die obern Theile verschwinden; 3) weil man auf der Erde nicht überall die gleichen Gestirne sieht, sondern wenn man z. B. nord- wärts reiset, die nördlichen Gestirne höher über den Gesichtskreis zu stehen kommen, die südlichen dagegen, in dem gleichen Maße, an den Gesichtskreis oder unter denselben zurücktreten. — Hieraus ergiebt sich wenigstens eine Rundung der Erde von Süden nach Norden; 4) weil sie umreiset werden kann, wie schon viele Beispiele bewiesen haben; 5) weil bei Mondfinsternissen der Schatten, welchen die Erde auf den Mond wirft, stets rund erscheint, und 6) weil die Erde, wenn sie nicht rund wäre, nicht mit Luft umgeben sein könnte «). Messungen der neuesten Zeit haben dargethan, daß die Erde zwar eine kugelförmige Gestalt habe, aber an den Polen etwas abgeplattet sei. Kimm, Gesichtskreis oder Horizont nennen wir den Kreis, in welchem Himmel und Erde mit einander sich zu berühren scheinen. Dieser ist, in Folge der Kugelgestalt der Erde, um so kleiner, je nä- her wir der Erdoberfläche sind, und wird um so größer, je höher wie uns erheben. Diesen Beweis hat, so viel mir bekannt ist, noch niemand angeführt.

8. Die Erde und ihre Bewohner - S. 16

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
16 Erste Abtheilung. gedachten Linien gerichtet sind. Die Gegend, an welcher die Sonne den Europäern um Mittag steht, wenn sie am höchsten über dem Kimme, und der Schatten am kürzesten ist, heißt Süden oder Süd, und die dem Süden entgegengesetzte Gegend Norden oder Nord. Den Bewohnern der südlichen Erdhälfte steht um Mittag die Sonne im Norden, und man darf daher nicht, was zuweilen geschieht, Süd mit Mittag und Nord mit Mitternacht gleich» bedeutend nehmen, weil dieß nur für eine Hälfte der Erde wahr, also nicht für die ganze Erde geltend ist. Stellt man sich so, daß man Norden vor sich, und Süden hinter sich hat, so ist in der Mitte zwischen dem Nord- und dem Südpunkte, auf der rechten Seite der Osten (Aufgang der Sonne), auf der linken Seite der Westen (Un- tergangsgegend der Sonne). Diese vier genannten Himmels- oder Weltgegenden heißen Haupt-Himmelsgegenden. Wenn man den Kimm innerhalb der Hauptgegenden wiederum in die Hälfte theilt, so erhält man folgende vier Neben gegen den: 1) zwischen Norden und Osten Nord-Osten, 2) zwischen Norden und Westen Nord-We- sten, 3) zwischen Süden und Westen Süd-Westen, und 4) zwischen Süden und Osten Süd-Osten. Allgemein ist es angenommen, die beiden vorzüglichsten Himmelsgegenden, Nord und Süd, stets voran zu nennen, und z. B. Nord-Ost und nicht Ost-Nord, Süd-West und nicht West-Süd, zu sagen. Wenn man zwischen den genannten acht Himmelsgegenden den Gesichtskreis wiederum in die Hälfte theilt, so erhält man folgende acht Zwischengegenden: 1) zwischen Nord und Nord-Ost, Nord»Nord»Ost; 2) zwischen Nord-Ost und Ost, Ost-Nord-Ost; 3) zwischen Ost und Süd-Ost, Ost-Süd-Ost; 4) zwischen Süd-Ost und Süd, Süd-Süd-Ost; 5) zwischen Süd und Süd-West, Süd-Süd-West; 6) zwischen Süd-West und West, West- Süd-West; 7) zwischen West und Nord-West, West-Nord-West; 8) zwischen Nord-West und Nord, Nord-Nord-West. Anm. Auf beiliegender Erläuterungstafel Fig I. sind die genannten Gegenden gezeichnet. Eine solche Darstellung nennt man eine Windrose, und die Schiffer pflegen dieselbe in noch kleinere Theile zu theilen. §. 2. Auch auf der Erdkugel werden, wie in der Geometrie, die Kreise in 360 Grade, ein Grad in 60 Minuten und eine Minute in 60 Sekunden eingetheilt. Der Abkürzung wegen bezeichnet man allge- mein den Grad durch ein kleines Nüllchen (°), die Minute durch einen kleinen Strich ('), und die Sekunde durch zwei solcher Strichel- chen ("), so daß also 20° 10' 5" gelesen wird: „zwanzig Grade,

9. Die Erde und ihre Bewohner - S. 18

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
18 Erste Abtheilung. Die deutsche Meile enthält 23.661 reinische, oder 22.869,6 pari« fer Fuß, oder 1.066,79 preußische Ruthen, die geografische 5.915 reinische, oder 5.717 pariser Fuß. — 103 ‘/2 reinische sind gleich 100 pariser Fuß. Die geografische Meile, welche mit der engländischen See- meile, mit der italischen Lega gleiche Größe hat, 10 olimpische Stadien enthält, '/, der engländischen League, der französischen Seemeile, und */* der deutschen Meile, gleich einer Breitenminute ist, sollte in der Erdkunde möglichst angewendet und allmälig verbreitet werden. Daß die Zahl 60 sich durch 12 und 10 theilen läßt, und durch die Thei- ler dieser Zahlen, ist bisher viel zu wenig beachtet worden. Ein Klafter, Lachter, Faden oder französische Toise hat 6 Fuß; eine Ruthe ist 12 Fuß oder 2 Klafter lang. Die Größe der Erdoberfläche oder einzelner Theile derselben zu bestimmen, bedient man sich der Geviert- oder Quadratmeilen und derquadratruthen. Eine deutsche Quadratmeile enthält 559.842.921 reinische Ouadratfuß, oder 523.018.604 pariser lufuß, oder 3.868.262 preußische Hl Ruthen, oder 21.490'/, preußische Morgen. Ein Morgen enthält 180 □ Ruthen. §. 3. Da auf der Oberfläche einer Kugel kein Punkt vor dem andern, seiner Lage nach, Auszeichnung hat, ist es nöthig, gewiss« Punkte oder Linien anzunehmen, nach welchen die Lage anderer Punkte bestimmt werden kann. Durch die Umdrehung der Erde um ihre Achse werden die beiden Endpunkte der Achse, die Pole, bestimmt, welche, nach ihrer Lage, Nordpol und Südpol heißen. Von beiden Polen gleich weit (von jedem 90 Grade) abstehend ist der Gleicher oder Aequator, auch (besonders von den Schiffern) die Linie genannt, wodurch die Erde in 2 Hälften, die nördliche und südliche Halbkugel, getheilt wird. Der Nordpol liegt also in der Mitte der nördlichen, der Südpol in der Mitte der südlichen Halbkugel. §. 4. Dm Abstand eines Ortes, vom Aequator gegen die Pole hin, nennt man seine geografische Breite. Die Breite ist entweder nördlich, d. i. vom Aequator gegen den Nordpol, oder südlich, und sie wird in Graden, Minuten und Sekunden angegeben, so daß man also z. B. von einem Orte, welcher 30 Grade und 15 Minuten vom Aequator nordwärts absteht, sagt, er liege unter 30° 15" nördlicher Breite, oder wenn er so weit vom Aequator gegen Süden ist, er liege unter 30° 15" südlicher Breite.

10. Die Erde und ihre Bewohner - S. 19

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Die Erde, als Theil der Welt. 19 §. 5. Durch die Breite wird nur der Abstand vom Aequator und den Polen, aber noch nicht bestimmt, auf welcher Stelle des mit dem Glei- cher Parallelen Kreises (Parallelkreises) ein Punkt liege. Um die Lage eines Punktes auf dem Parallelkreise gegen einen andern bestimmen zu können, denkt man sich von einem Pole durch den Aequator zum andern Pol eine Linie, welche man als die erste an- nimmt, und von der man den Abstand entweder ostwärts um die ganze Erdkugel herum, oder zur Hälfte östlich und zur Hälfte westlich rechnet. Man nennt diese Linie den ersten Mittagskreis, oder ersten Meri- dian, weil die Sonne an den Orten, welche auf dieser Linie liegen, Mittags über derselben steht. Die Meridiane sind nur Halbkreise, wel- chen aber auf der andern Halbkugel andere Meridiane entsprechen, die, mit den disseitigen zusammengenvmmen, ganze Kreise ausmachen. So z. B. trifft der erste Meridian, von dem man zu zählen beginnt, mit dem 180st«n, der 20ste mit dem 200sten, der 90ste mit dem 270sten in den Polen zusammen. Am zweckmäßigsten wird als erster Meridian der angenommen, welcher 20 Grade vom pariser Mittagskreise westlich liegt, und von der, ihm nahen, Insel Ferro, der Meridian von Ferro genannt wird. Dieser ist deßhalb geeigneter als ein anderer, weil einmal die Vergleichung mit dem pariser Meridiane leicht ist, und zweitens wenn man die Erde in zwei Hälften, eine westliche und eine östliche, abtheilen will, die Erdtheile Europa und Afrika von ihm nicht durchschnitten werden, was der Fall sein würde, wenn man die Meri- diane von Greenwich, Paris oder Berlin als erste annehmen, und dar- nach Erdhalbkugeln abtheilen wollte. Bei französischen Karten ist mei- stens der pariser Meridian als erster, bei den engländischen der Meri- dian von Greenwich ®) als der erste angenommen. Um Karten, bei welchen verschiedene Meridiane als erste angenommen sind, in Ueberein- stimmung bringen zu können, muß man wissen, wie weit der nicht ge- wöhnliche Meridian von einent der bekannten, z. B. dem von Ferro, Paris oder Greenwich entfernt ist. Greenwich liegt 17° 40' und Paris 20° östlich von Ferro, also ist Greenwich 2° 20' weniger östlich von Ferro als Paris, oder 2° 20' westlich von Paris. Wenn also z. B. ein Ort 6° 40' östlich von Paris entfernt ist, so liegt er 9° östlich von Greenwich oder 26° 40' östlich von Ferro. In der Regel pflegt man die Länge östlich um die ganze Erde herum zu «0 Zu Greenwich, einer Stadt an der Themse, östlich von London, ist die Hauptsternwarte Großbritanniens. 2 v
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