Die griechische Halbinsel. §. 48. 67
migen Küstenbildnng am schwärzen Meere und einer mehr ge-
gliederten am ägäischen und am adriatischen Meere. Die kleinere,
südliche Hälfte (Griechenland) dagegen, „die Halbinsel der
Halbinsel", gliedert sich dnrch eine zweimalige isthmische Ver-
engnng in eine Folge von drei Halbinseln, wie Schottland,
so daß die östliche der drei südenropäischen Halbinseln, so we»ig
sie anch halbinselartig beginnt, sich doch am vollständigsten als
solche entwickelt.
Anch die reiche Umgürtung der zerrissenen Küsten des adria-
tischen, jonischen und ägäischen Meeres mit Jnselgrnppen, den
jonischen Inseln im W., den Cycladen und den entfernteren Spo-
raden im O., erinnert an Schottland. Dadnrch erhält die geringe
Oberfläche des Festlandes von Griechenland eine so vielfache
maritime Bereicherung, wie kein anderer Theil von Enropa.
Vertikale Gestaltnng.
Die Gebirgszüge der griechischen Halbinsel, welche eine Fort-
setznng des Ostendes der Alpen bilden, wie der Apenninns eine
solche des Westendes, haben nicht, wie dieser eine, sondern zwei
Hanptrichtnngen: die eine, der Hanptrichtnng des Apenninns
parallel, von N.-W. nach S.-O., die andere von W. nach O.,
parallel mit dem Laufe der Donan. Die erst er e Grnppe bildet
die Wasserscheide zwischen dem adriatischen und dem ägäischen
Meere, die andere zwischen diesem und der Donan (also dem
schwarzen Meere).
Die Gebirge in der Richtung von N.-W. nach S.-O. werden unterschieden in:
a. die dalma tischen (oder dinarischeu) Alpen, mit zahlreichen
Höhlen und mit verschwindenden Flüssen,
b. den Skarduö (Tschar-Dagh), wahrscheinlich den höchsten Gebirgstheil
(1600—2600 m.) der ganzen Halbinsel, der den Mittlern Knoten des
griechischen Gebirges bildet;
c. den östlichen Grenzwall Albaniens, der im N. unter dem Namen Bor-
Dagh eine plateauartige Masse bildet und weiter südlich als Piudus
deu Charakter eines Kettengebirges annimmt.
Der Hauptrichtung von W. nach O. folgt der Balkan oder Hämuö,
der breite Grenzwall zwischen Bulgarien und Numelien, mit beschwerlichen
Pässen, daher beständig eine Völkerscheidung.
Die Flüsse sind, mit Ausnahme der auf der Südseite des Balkan
entspringenden, des Kärasu (Strymon) und der Marizza, unbe-
deutend ; namentlich erhalten die in dem eigentlichen Griechenland bei
dem allseitigen Eindringen des Meeres und der dadurch bedingten ge-
ringen Breite des Laudes nur einen kurzen Lauf. Während sie im
Winter und Frühjahre oft eiuen so wilden und regellosen Charakter
annehmen, daß sie durch Cauäle und Eindämmungen geregelt und ge-
zähmt werden müssen, um den Culturzwecken des Meuscheu zu dienen,
sind sie im Sommer so wasserarm, daß sie zum großen Theil anstrockueu.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Topographie der europäischen Türkei. §. 48. 69
Olympus treunte und der, alle Gewässer des Landes iu sich aufnehmen-
den, Salambria (Penäus) durch das enge malerische Thal Tempe einen
Ausgang verschaffte. In diesemflußthale liegt die Fabrikstadt Larissa,
der Mittelpunkt des Handels dieser wohlangebauten Landschaft.
4. Albanien, zwischen dem Bor-Dagh und dem Piudus einerseits,
dem adriatischen und jonischen Meere andererseits, wird bewohnt von
dem halbeivuisirteu, kriegerischen Volke der Arn anten, welche ihre fast
vollständige Unabhängigkeit der erschwerten Zugänglichkeit ihrer Heimat
verdanken; denn diese ist an drei Seiten von hohen Gebirgen umwallt,
und an der vierten, der Seeseite, bilden theils seichte Gewässer, theils
steile, klippenreiche Küsten ebenfalls natürliche Schutzwehren. Die Haupt-
stadt Janina liegt an: Südende eines Sees (Acherusia), der keiuen
sichtbaren Abfluß hat.
5. Bosnien, südlich von der Sau, bildet (wie Serbien) ein
schützendes nordwestliches Vorland der Türkei (gegen Oesterreich) durch
die Auhäufung vielfach verzweigter Bergmassen. Die Hauptstadt Sera-
je wo (50,000 E.) ist der Mittelpunkt des Karawanenhandels zwischen
Janina und Salonichi. — Seit 1851 ist die Herzegowina oder
das türkische Dalmatieu Bosnien einverleibt.
6. Bulgarien, der Nordabfall des Balkan bis zur Donau und
der Hauptwall des osmauifcheu Reiches gegen Angriffe von Norden,
enthält eine Reihe von Festungen, theils auf dem hohen rechten Ufer
der Donau, wie Widdin, Nieopoli, Rnstschnk, Silistria, theils
am schwarzen Meere, wie Varna (der Ausfuhrhafen für die reichen
Bodenerzeugnisse Bulgariens), theils im Innern: Schumla (60,000 E.),
welche die Hauptstraße über den Balkan nach Constantinopel beherrscht.
Die Residenz des Pascha ist Sophia auf dem Balkan.
7. Die drei Schutzstaaten (mittelbare Besitzungen).
a. Das Fürstenthum Serbien oder das Gebiet der Morava,
zwischen Bosnien und Bulgarien, im N. von der Sau und Donau be-
grenzt, hat seine eigene Landesverwaltung unter einem einheimischen,
erblichen Fürsten; die Türkei bezieht nur einen Tribut; sie hat ihr
Besatzungsrecht in der Hauptfestung Belgrad aufgegeben, welche die
Donau, wie die Mündungen ihrer größten Nebenflüsse beherrscht.
b. Die beiden unter dem Namen Rumänien vereinigten Donau-
fürstenthümer Moldau und Walachei (42/3 Mill. E.) stehen unter
einem tributpflichtigen, jetzt erblichen Fürsten (dem Hospodar). Sie
gehören nicht zur griechischen Halbinsel, sondern zur Tiefebeue an der
untern Donau, welche, von zahlreichen Flüssen bewässert, mit üppigen
Wiesen, fruchtbarem Ackerland, Obstbäumen und Nebenhügeln prangt,
eine wahre Kornkammer für das Abendland, sobald bessere Commu-
meationen hergestellt sind. Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy
(90,000 E.), die der Walachei Bucharest (141,000 E.). Braila
an der Donau ist der Hafen der Walachei, Galaez (90,000 E.),
unweit der Vereinigung des Pruth mit der Donau, jener für die
Moldan. Ein Seehafen Karlsstadt ist jüngst am Ausflüsse des
Kilia-.Armes ins schwarze Meer angelegt worden.
8. Die fast unzugängliche Berglandschaft Montenegro, d. h.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Dalmatien. Die italische Halbinsel. §. 48. §. 49. 71
Zum Königreiche Griechenland gehören (seit 1863) auch die
jouischeu Inseln (nach dem jonischen Meere beuanut): Corfn,
Paxo, St. Manra, Thiaki (Jthaka), Cefalonia, Zante,
Cerigo (im S. von Morea) und mehrere kleinere, welche zum
Theil ganz dicht der West- und Südwestküste von Griechenland
vorgelagert sind. Wahrscheinlich durch gewaltsame Naturereiguisse
theils vom sesteu Laude, theils vou eiuauder getreuut oder auch
aus dem Meere gehoben, sind sie reich an Vorgebirgeu, guten
Häseil, Rheden und Ankerplätzen, und trotz der geringen Be-
Wässerung und des felsigen, dürren Bodens mit Wein- (Rosinen,
Korinthen) und Olivenpflanzungen bedeckt. Daher haben sie na-
inentlich an den Küsten eine starke Bevölkerung. Die bedeutend-
sten Haseuplätze sind Corsn und Zante auf deu gleichnamigen
Inseln.
C. Das (österreichische) Königreich Dalmatien.
Dalmatien heißt das schmale in der Richtung von N.-W.
nach S.-O. lauggestreckte, terrasseuartige Küstenland an der Ost-
seite des adriatischen Meeres, welches Bosnien vom Seeverkehr
abschneidet. Eine Reihe (500—600 in.) hoher Felsen inseln,
welche durch schmale, aber tiefe Meeresstraßen von dem Festlande
getrennt siud, zieht sich im nördlichen Theile parallel mit dem
steilen Küstengebirge, dessen Fortsetzung sie siud, im südlicheu
Theile vou O. uach W.
Die wichtigeren Küstenstädte sind, in der Folge von N. nach S.,
die befestigte Hauptstadt Zara, Spalato (einst Residenz Dioeletian's),
die Seefestungen Ragusa (Stapelplatz für deu Handel mit der Tür-
kei) und Cattaro (Hauptmarktplatz für den Verkehr mit Montenegro).
8. 49. Die italische Halbinsel.
Horizoutale Gestaltuug.
Italien dringt mit seiner größten Breite (im Norden) tiefer
in den Continent von Europa ein, als eine der beiden anderen
südlichen Halbinseln, und ist auch mit der Südspitze seines Fest-
landes aut weitesten (80 M.) von dem gegenüberliegenden Eon-
tinent Afrikas entfernt, nähert sich jedoch durch seine südwestliche
Fortsetzung, Sicilien, der nordwärts vorspringenden Küste Afrikas
(auf 15 M. Entfernung) und mittelst seines schmalen Südostendes
der griechischeu Halbinsel (auf 5—6 M.). Die lang gestreckte,
schmale, aber fast überall gleich breite, eigentliche Halbinsel hat
ihre reichste Gliederung im Süden durch Spaltung in zwei kleinere
Halbinseln und durch die große Insel Sicilien.'
Vertikale Gestaltung.
Italien enthält den Südabhang des Hochgebirges der Alpen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Extrahierte Personennamen: Thiaki_(Jthaka Morea
Extrahierte Ortsnamen: Dalmatien Griechenland Paxo Cefalonia Cerigo Griechenland Rheden Dalmatien Dalmatien Bosnien O. Ragusa Montenegro Italien Europa Afrikas Sicilien Afrikas 5—6_M. Sicilien Italien
72
Die italische Halbinsel. §. 49.
(f. §. 51), das Mittelgebirge der Apenninen, eine große Tief-
ebene (die des Po) und mehrere kleine Küsten ebenen (die
toscanische, römische, campanische, apulische).
a. Das italische Tiefland oder die fast wagerechte Ebene des
Po (vielleicht einst ein Seebecken) ist an drei Seiten von hohen Ge-
birgen umgeben, im W. und N. von den Alpen, im S. vom nördlichen
Apenninus, an der vierten Seite, im O., gegen ein viel besuchtes
Binnenmeer geöffnet, jedoch mit einer verhältnißmäßig kurzen, wegen
ihrer Sumpflandschaften fast unbewohnbaren Küste. Kaum ein ande-
res europäisches Land hat eine so reichliche, durch natürliche und künst-
liche Rinnen für die Schifffahrt und Landwirthfchaft zweckmäßig ver-
theilte Bewässerung, als dieses italische Niederland, der größte „Garten
Europas", mit einer sehr dichten Bevölkerung und Culturanlagen aller
Art. Ueber die beiden größeren und die kleineren Alpenströme,
welche die lombardische Ebene bewässern, s. §. 54.
b. Die apenninische Halbinsel.
Die italische Halbinsel erhält ihre lang gestreckte Gestalt, sowie ihre
Hauptrichtung von N.-W. gegen S.-O. durch die Apenninen, eine
ziemlich breite, nicht steile Kette (mit kurzen Zweigen auf beiden Seiten),
welche als Wasserscheide zwischen dem adriatischen und tuscischen Meere
die ganze Halbinsel durchzieht und in drei Theile zerfällt: den nörd-
lichen, Mittlern und südlichen Apenninus.
aa. Der nördliche Apenninus steht durch den Col di Tenda mit den
Meeralpen in (geringem) Zusammenhang und zieht sich ohne Seitenzweige in
einem schmalen Bogen längs der Meeresküste, dann im Norden des breiten
Arno-Thales bis zur Tiber-Quelle.
hb. Der mittlere Apenninus zieht sich in der Hauptrichtung der ganzen
Halbinsel, der Küste des adriatischen Meeres nahe und parallel, von der Tiber-
Quelle bis zu den Volturno-Quellen, als der höchste und zugleich breiteste Theil
des ganzen Gebirgssystems. Er theilt sich gegen S. in zwei Ketten, welche die
hohe Plateaugruppe der Abruzzen umschließen und sich dann wieder zu
einem Hauptrücken vereinigen. Die östliche Kette fällt unmittelbar zum adria-
tischen Meere ab, die westliche aber hat bei ihrer gröhern Entfernung vom
Meere Vorketten von geringer Höhe mit kraterförmigen Seebecken.
cc. Der südliche Apenninus begiuut bei den Volturno-Quellen, entfernt
sich immer mehr von der Ostküste und erstreckt sich als Hauptkette durch die
südwestliche Landzunge, während die südöstliche Landzunge von niedrigen, iso-
lirten Bergen und Hügeln durchzogen wird, die nur einen geringen Zusammen-
hang mit den Apenninen haben. Zu beiden Seiten der Hauptkette ist sowohl
im O. als im W. eine ansehnliche Tiefebene, im O. die apulische und im
W. die campanische am Golf von Neapel, aus welcher der rings freistehende
vulkanische Kegel des Vesuv (1140 m.) hervorragt.
Die Apenninenslüsse.
Da der Apenninus sich nicht bis in die Region des ewigen
Schnees erhebt, auch keine Gletscher hat, so sind die auf demselben
entspringenden Flüsse einen großen Theil des Jahres hindurch
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Das Königreich Italien. §. 49. 73
sehr wasserwarm und trocknen im Sommer (bei der geringen zu
dieser Jahreszeit fallenden Regenmenge) zum Theil aus. Die auf
der Ostseite fließen meist durch stark abfallende Qnerthäler und
erreichen uach kurzem, aber schnellem, oft reißendem Laufe das
Meer. Die Flüsse an der Westseite, namentlich der Arno und
die Tiber, erhalten dagegen einen längern Lauf und deshalb
zugleich einen ansehnlichern Wasserschatz, indem sie erst durch
Längenthäler fließen und dann vermittelst Qnerthäler die Vorketten
durchbrechen, um die Küste zu erreichen.
Die unteren Flußgebiete haben in den Küstenlaudschaften Versumpfungen
(Maremmen), entstanden durch Ablagerungen von Schlamm und Schuttmassen,
welche den Ausfluß der zahlreichen kleinen Bergwasser gehemmt- oder abge-
schnitten haben. Es sind jetzt öde Grasebenen, in welche nur wenige^ halb-
verwilderte Hirten mit ihren zahlreichen Heerden aus den Hoch-Apennincn
herabsteigen, um in der kühlern Jahreszeit Futter und mildere Luft zu finden.
Die Bevölkerung (4980 auf 1 m M.) ist am stärksten in
der Lombardei (7740), am geringsten auf der Insel Sardinien
(1321). Kein europäisches Land hat eine solche Einheit der Be-
völkeruug in Bezug auf Abstammung und Sprache und neben
Spanien und Scandinavien auch in Bezug auf die Religion.
Italien hat verhältnißmäßig viele Concentrationspunkte einer be-
deutenden Bevölkernng in großen und Mittlern Städten, zum Theil
eine Folge der zahlreichen kleinen Staaten in früheren Zeiten. Es gibt,
ungeachtet der heutigen Verödung mancher großen Städte Mittel- und
Süditaliens, noch immer nicht weniger als 8 Städte von 100,000 E.
und mehr (eben fo viele, wie im deutschen Reich und in Frankreich),
so daß Italien in dieser Beziehung nur von Großbritannien über-
troffen wird (f. §. 64).
I. Aas Königreich Italien.
Topographie (nach der historischen Eintheilung):^
1. Alte Provinzen (Piemont, Ligurien, Sardinien).
Am oberu Po liegt die prächtige Universitätsstadt Turin (180,000 E.),
welche sich von den übrigen Städten Italiens durch ihre schnurgeraden,
breiten Straßen unterscheidet. An dem Apenninenslufse Tanaro er-
bauten im Mittelalter die Welsen (gegen Friedrich Barbarossa) die
nach dem Papste Alexander Iii. benannte Festung A l e s s a n d r i a.
Am Südabhange des nördlichen Apenninus erhebt sich Genua
(127,000 E.), ehemals die Nebenbuhlerin Venedigs, noch heute im
Besitz des meisten Küstenhandels auf der Westseite und überhaupt die
* Die Bevölkerung der Städte ist hier nach dem Census von 1862 und
zwar mit Ausschluß der dazu gehörenden, oft sehr ausgedehnten „Gemeinden"
angegeben.
Pütz, Leitfaden. 14. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Arno Tanaro Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Alexander_Iii Alexander
74 Das Königreich Italien. §. 49.
blühendste Handelsstadt Italiens. La Spezia hat den weitesten und
sichersten Hafen in ganz Italien (jetzt einen vorzüglichen Kriegshafen).
Die Insel Sardinien, von allen italischen Jnfeln am meisten
vom Festlande entfernt, hat diesem ihre unzugängliche und hafenlose
Ostküste zugekehrt, wo ihre Hauptgebirgskette steil ins Meer abfällt.
Die Hauptstadt Cagliari (28,Mo E.) an der Südküste und Sassari
an der Nordseite sind beide Handels- und Universitätsstädte. Die Insel
liefert silberhaltiges Blei und Zink, aber es fehlt sowohl an Holz und
Kohlen, wie an Straßen und Häfen. Seit Entdeckung der fast zu
Tage liegenden, reichhaltigen Zinklager ist Jglesias als ein indu-
strieller Ort aufgeblüht.
2. Die Lombardei und Venetien.
Mailand (196,000 E.) ist Italiens erste Mannsacturstadt (nament-
lich Seidencultur). (Der Dom aus weißem Marmor wird an Größe
nur von der Peterskirche in Rom übertreffen.) Auch Brescia
(40,000 E.), Bergamo, Como (am See gl. N.) und Cremona
(31,000 E.) am Po befassen sich mit Seidencultur. Pavia am
Tessino ist die Universitätsstadt der Lombardei. Die starke Festung
Mantua (30,000 E.) liegt in einem vom Mincio gebildeten See
oder Sumpf.
Die Jnselstadt Venedig (118,000 E.) auf 3 größere:: und 114
kleineren Inseln, die durch Canäle (als Hauptstraße«) getreunt und
durch zahlreiche Brücken verbunden sind, wird vom Canale grande in
Form eines lateinischen S durchströmt. Ihr Handel mit der Levante
ist nach langem Verfall wieder im Aufblühen begriffen. Auf dem
Festlande liegen in der östlichen Hälfte Venetiens Padua (Universität,
53,000 E.) und Vicenza (33,000 E.); Verona (an der Etfch, mit
römischem Amphitheater, 60,000 E.) bildet mit Mantua und den
> beiden kleinen Festungen: Peschiera (am Südende des Gardasees)
und Legnago (an der Etfch) das sog. Festungsviereck.
3. Die Provinzen der Emilia (die Romagna, die Herzog-
thümer Parma und Modena) mit der Festung Ferrara an einem
Arme des untern Po. An der via Aemilia (Lepidi), die sich am
Nordostabhange der Apenninen vom Po bis zum adriatischen Meere
erstreckt und von welcher die Provinz benannt ist, liegen: Piacenza
(39,000 E.), Parma (47,000 E.), Reggio, Modena (32,000 E.),
Bologna (89,000 E.), die älteste Universität, und Ravenna (einst
im Meere, jetzt) in der Nähe des Meeres.
4. Die Marken und Umbrien am östlichen Abhange des Apen-
ninus. Anco na (31,000 E.) hat den besten Hasen an der Westküste
des adriatischen Meeres, Sinigaglia die einzige stark besuchte Messe
Italiens.
5. Toscana, zwischen dem Apenninns und dem tyrrhenischen
Meere, enthält das dicht bevölkerte Thal des Arno und das obere
Tiberthal mit seinen Nebenthälern in den Apenninen. Florenz
(Firenze), Haupt- und Residenzstadt 1865—1871, liegt in einem über-
aus fruchtbaren Bergkessel (daher „la bella" genannt), zu beiden Sei-
*en des seichten Arno (114,000 E.). Sie ward durch die (im 15. Jahr-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Jglesias Emilia_( Romagna Reggio Arno Arno_(
Das Land. §. 3. 5
4) durch ein eigentümliches (phosphorescirendes) Leuchten desselben
(des Spiegels) bei dunkler Nacht (besonders unter dem Acquator), welches
durch eine unzählige Menge von (Licht ausstrahlenden) Jnfnsionsthierchen
verursacht wird.
b. Die Gewässer auf dem festen Lande.
Ein Theil des Meerwassers steigt als Dunst in die Atmo-
sphäre auf und fällt als Niederschlag (Regen, Schnee, Nebel)
wieder herab. Der Niederschlag, welcher vom Lande anfgeuom-
men wird und in deu Boden eindringt, tritt als Quelle wieder
zu Tage. Das Wasser aus den Quellen sammelt sich in Bächen,
Flüssen und Strömen und fließt zum großeu Theile wieder
iu das Meer. Die sämmtlicheu zu einem Strome vereinigten
Gewässer bilden ein Stromsystem, die von diesem eingeschlos-
sene Flüche ein Stromgebiet. Bei jedem Flusse oder Strome
heißt die Vertiefung, worin er fließt, das Bett, dessen schiffbar-
ster Theil der Thalweg, seine Seitenwände die Ufer (rechtes
und linkes), der Ausfluß die Müuduug.
Küsten flusse heißen diejenigen, welche nach kurzem Laufe
das Meer erreichen. Nebenflüsse sind solche, welche keine eigene
Mündung ins Meer haben, sondern sich in einen andern Fluß
ergießen.
Bei den bedeutenderen Flüssen unterscheidet man einen obern,
Mittlern und untern Lauf. Der obere Lauf hat in der Regel
das stärkste Gefälle, d. h. Neigung des Bettes oder Thalweges, und
deshalb die größte Geschwindigkeit der Strömung. Mit dem mitt-
lern Laufe erweitert sich das Bett zu einem breitern Thale, das Ge-
fälle wird geringer und es beginnt gewöhnlich die Schiffbarkeit des
Flusses. Im untern Laufe, d. h. seit dem Eintritte desselben in das
Tiefland, ist das Gefälle am geringsten, die Wassermasse am größten,
die nicht selten von künstlichen Ufern (Dämmen, Deichen) eingeschlossen
werden muß, damit sie nicht die Umgebung überschwemmt. Im Mün-
dungsgebiete theilt sich der Fluß oft in mehrere Arme (Deltabildung).
Durch plötzliche Abstufungen in dem Strombette (namentlich im obern
Laufe) entstehen Wasserfälle (Katarakte).
Die Seeu oder Laudseeu sind Wassermassen, welche an allen
Seiten vom Lande eingeschlossen werden, theils mit, theils ohne
sichtbaren Zu- und Abfluß (Beispiele von jeder der vier Arten!).
Alle Seen, die einen Abfluß haben, sind Süß Wasserseen; zu denen
ohne Abfluß gehören die Salzseen (das tobte Meer, viele auf dem asiatischen
Hochlande), die Sümpfe und Moräste, deren Wasser stark mit fremdartigen
(erdhaltigen oder vegetabilischen) Bestandtheilen vermischt ist.
3. Das Land bildet theils große zusammenhangende Massen
und heißt dann Continent oder Festland, theils ist es durch
das Meer in kleinere Massen zerrissen, die, je nachdem sie durch
Meerestheile vom Festlande nur auf drei Seiten oder ganz ge-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
76 - Das Königreich Italien. §. 49.
sowohl wegen ihrer Kirchen und Paläste, als wegen ihrer herrlichen Lage
(„vedi Napoli e poi mori"), des eigentümlichen Volkslebens, nament-
lich aber wegen ihrer Umgegend, wo die Natur zugleich ihre lieblichste
Pracht und ihre furchtbarsten Erscheinungen entfaltet, ein Hauptziel der
Reifenden. Zu diesen Umgebungen gehören Portici und Resina
über dem verschütteten H e r c u l a n e u m, das beim Ausbruche des Vesuv's
(79 u. Chr.) unter der Asche begraben wurde; vor Allem aber das
ebenfalls damals verschüttete und seit einem Jahrhunderte allmählich,
jedoch bei weitem noch nicht vollständig ausgegraben Pompeji, wel-
ches die beste Vorstellung von der Anlage und Einrichtung einer alt-
römischen Stadt gibt. Im Hintergrunde erhebt sich der Vesuv selbst
als eine isolirte Masse 'ohne Zusammenhang mit den benachbarten Ber-
gen, dessen Lavaströme sich nicht blos verheerend, sondern auch befruch-
tend für die Umgebung bewiesen haben; in der Asche gedeiht der tress-
liche Wein „lagrima Christi". Sorr ento mit dem herrlichsten Klima
und der üppigsten Vegetation schließt das wundervolle Panorama des
Golss von Neapel. Auch "der Busen von Salerno mit seinen
schroffen Felsenküsten entfaltet den südlichen Charakter mit außerordent-
licher Pracht.
Die Südostseite des Apenninus hat einige Städte mittlerer Größe:
Foggia (32,000 E.), Bari (33,000 E.), Brindisi, denen durch
die Vollendung der östlichen Küstenbahn in Verbindung mit der Er-
ösfnuug des Suez-Canals ein neuer Aufschwung bevorsteht. — Ganz
im Süden Calabriens ist das durch Erdbeben (1783) zerstörte Reggio
wieder aufgebaut worden.
8. Die Insel Sicilieu.
Sicilien, in der Mitte des mittelländischen Meeres (zwischen
dessen nordwestlichem und südöstlichem Theile) und dessen größte und
reichste Insel, bildet die Fortsetzung Italiens, von dem es nur durch
die schmale Meerenge von Messina getrennt ist, und das vermittelnde
Glied zwischen Europa und dem nahen Afrika. Durch feine günstige
Lage und seinen natürlichen Reichthum hat es oft fremde Eroberer an-
gelockt und daher öfters als irgend ein anderes Land den Herrscher ge-
wechselt. Es ist an drei Seiten von Gruppen kleinerer Inseln um-
geben: im N. von den (mit vulkanischen Kegeln bedeckten) liparischen
Inseln, im W. von den ägatischen, im S. von der Malta-Gruppe
(s. S. 77). Die Ostseite ist vulkanischer Natur, wie die benachbarte
Westküste Unteritaliens; der riesenhafte Kegel des Aetna oder Monte
Gibello (vom arabischen „Dschibel" — Berg), des größten europäischen
Vulkans, erhebt sich in die Region des ewigen Schnees (3410 m. hoch,
mit einer Basis von 20 Meilen im Umfange) ohne Zusammenhang
mit dem benachbartem (Iebirge, sondern isolirt, wie der Vesuv. Sein
Abhang vereinigt in sich alle Klimate Europas und zerfällt in drei
Regionen: die bebaute (äußerst fruchtbare), die waldige und die kahle.
Seine Oberfläche ist bedeckt mit vielen kleinen Kegelbergen.
Die wichtigeren Städte Siciliens sind: a. an der Nordseite
die Handels- und Uuiversitätsstadt Palermo (167,000 E.), welche
durch die Vegetation (hier und da Palmen) und den saracenischen Stil
ihrer Gebäude fast ein orientalisches Ansehen hat; b. an der Ost sei te:
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Pompeji Neapel Salerno Foggia Bari Brindisi Calabriens Sicilien Italiens Messina Europa Afrika Europas Palermo
Das nördliche Eismeer. §. 4. 7
die felsige Beschaffenheit seines Bodens oder durch Mangel an
Bewässerung nicht anbaufähig ist, heißt Wüste, einzelne inselartig
in dieser liegende fruchtbare Stellen aber Oasen. Die Hoch-
länder (Gebirge und Hochebenen) fallen selten unmittelbar in die
Tiefebene ab; gewöhnlich bilden Stufen- oder Terrassenlän-
der den vermittelnden Uebergang vom Hochlande zum Tieflande.
Theile des Innern der Erde stehen mit dem Lnftkreise in Verkehr
durch die Vulkane, d. h. Stellen der Erdoberfläche (nicht blos Kegel-
berge), welche durch eine trichterförmige Oeffnnng (den Krater) perio-
disch Ranch und verschiedene Gasarten ausströmen, sowie schlammige
Massen (Lava) auswerfen, die oft große Verheerungen in der Umge-
gend veranlassen. Häusig gehen Erdbeben den vulkanischen Ausbrüchen
voran. Mau unterscheidet thätige und erloschene Vulkane. Die
meisten sind in der Nähe des Meeres, einige auch unter der Ober-
fläche des Meeres.
Erste Abtheilung.
Beschreibung des Weltmeeres (des Oceans) und
seiner Theile.
Man theilt das Weltmeer oder die große Wasserfläche, welche
die füuf Erdtheile umgibt, in fünf Hanptmeere oderoceane:
1) das nördliche Eismeer, und 2) das südliche Eismeer
(beide siud auf die entsprechende kalte Zone beschränkt), 3) den
atlantischen Ocean, 4) den Großen (oder „stillen") Ocean,
welche beide sich durch die gauze Ausdehnung der beiden gemäßig-
ten Zonen und durch die heiße Zoue vou N. nach S. erstrecken,
und 5) den indischen Ocean, ein Verbindungsglied zwischen
dem atlantischen und dem Großen Ocean.
§. 4. Das nördliche Eismeer.
Die südliche Grenze des nördlichen Eismeeres (auch
nördlichen Polarmeeres), welches den Nordpol zum Mittelpunkte
hat, bilden die nördlichen Küsten von Europa, Asten und Amerika
und, wo die Landgrenzen aufhören, der atlantische Ocean (unter
dem uördlichen Polarkreise) und die Behringsstraße. Dieses Po-
larmeer hat noch in der größten gemessenen Tiefe (5000 in.)
eine reiche und mannichfaltige Thierwelt.
Theile des nördlichen Eismeeres:
a. An der europäischen Küste hat es einen bedeutenden
Einschnitt gebildet, das weiße Meer. Zwischen der Inselgruppe
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Großen_Ocean Europa Amerika
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Gebirge der iberischen Halbinsel. §. 50.
einer centralen Hochebene als Hauptmasse, welche im
N.-O. und S.-O. durch
zwei Tiefebenen von
zwei Hochgebirgen getrennt und von
zwei N and gebirg en begreuzt wird.
a. Die beiden Hochgebirge siud die Pyrenäen im N.-O.
und das noch höhere Gebirge von Granada im S.-O.
aa. Die Pyrenäen, welche in keiner Verbindung mit den Alpen
stehen, bilden ein schmales, wenig verzweigtes Gebirge zwischen dem
atlantischen Oeean und dem Mittelmeere. Sie bestehen aus zwei Haupt-
ketten: einer südlichen (spanischen) und einer nördlichen (französischen)
Kette, die 3—4 Meilen von einander abstehen und beide in der Haupt-
richtuug von W. nach O. streichen; erstere ist die östliche Fortsetzung
des eautabrischeu Gebirgszuges. Nur in der Mitte ziehen beide Ketten
neben einander fort, daher sind auch die Mittelpyrenäen am brei-
testen (15 M.), zugleich sind sie am höchsten und daher am schwersten
zu überschreiten.
Vergleicht man die Pyrenäen mit den Alpen, so ergeben sich wesentliche
Unterschiede nicht blos in der Länge und Breite der ganzen Kette, sondern auch
in der Höhe der Gipfel, denn der Montperdn (3405 m.) und der Maladetta
(3500 m.) — beide in der südlichen Kette der Mittelpyrenäen (die allein
alpinen Charakter haben) — bleiben hinter den höchsten Alpenspitzen um
1300 m. zurück, während die mittlere Kammhöhe (2600 m.) ungefähr dieselbe
ist, wie die der Alpen. Ferner stehen die Pyrenäen durch den Mangel an
Längenthälern und Gebirgsseen, sowie durch die geringe Anzahl und Ans-
dehnung der (zugleich weniger tief in die Culturthäler und nur an der Nord-
seite herabhangenden) Gletscher den Alpen an Mannichfaltigkeit und Pracht
nach. In Folge der geringer» Höhe und Breite in Verbindung mit der süd-
licheren Lage haben die Pyrenäen eine geringere Masse Schnee und Eiö, wes-
halb die hier entspringenden Bergströme weniger stark sind, als die Alpenflüsse.
bb. Das Küsteugebirge von Granada. So wie die Halb-
insel im N.-O. durch ein Hochgebirge abgeschlossen wird, so auch im
S.-O., dort gegen den Continent, hier gegen/das Meer. Das Centrum
der gesammteu Gebirgsgruppe, die Sierra Mvada (d. h. Schneegebirge),
übertrifft die Pyrenäen noch an vertikaler Erhebung sowohl der Gipfel
(der Mulhaeen 3563 m.), als der mittletn Kammhöhe (3080 m.).
b. Durch zwei Tiefebenen wird die centrale Hochebene
von den beiden Hochgebirgen getrennt: nämlich im N.-O. durch
die des Ebro oder die arag ouisch ejtiefebene von den Pyrenäen,
und im S. durch die des Guadalquivir oder die audalusische
Tiefebene vou dem Gebirge von Granada.
c. Die centrale Hochebene (2/5 der Halbinsel) besteht aus
zwei durch das ca stilische Scheide Gebirge getrennten Stufen:
einer nördlichen, höhern, oder der Hochebene von Alt-Castilien
und Leon, mit dem Stromgebiete des Dnero, und einer süd-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]