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1. Die alte Geschichte - S. I

1899 - Langensalza : Gressler
Weltgeschichte in vier Milden von Iriedrich Wösselt, weil. Professor in Breslau. Ein Lehr- und Lesebuch für Schule und ^aus. Erster Teil. D i r alte Gr schichte. Neue Ausgabe, sorgfältig verbessert, zum Teil umgearbeitet und bis auf die Gegenwart fortgeführt. Langensalza, S ch u l b u ch h a n d l u n g von F. G. L. Greßler.

2. Die alte Geschichte - S. III

1899 - Langensalza : Gressler
Vorwort. Nösselts Lehrbuch der Weltgeschichte war lange Zeit hindurch als das vorzüglichste Geschichtsbuch für Mädchenschulen bekannt und hat bereits nicht weniger als sechzehn starke Auflagen erlebt. Ja, es hat weit über die ihm ursprünglich gesetzten Grenzen hinaus Eingang gefunden, und mit Recht; denn fast alle die Forderungen, welche man neuerdings an den Geschichtsunterricht stellt, als: Beschränkung der Namen und Zahlen, Fortlassuug ausführlicher Kriegs-uud Schlachteubilder, Berücksichtigung der Kulturgeschichte u. s. w. hat der Verfasser schon vor mehr als siebzig Jahren für den Unterricht an Mädchenschulen verlangt. „Daß man den Mädchen die Geschichte der Kriege möglichst abkürze, sie nicht mit Jahreszahlen überhäufe, sie nicht die Reihen der Königsnamen auswendig lernen lasse, versteht sich wohl von selbst" — so sagt er schon im Vorwort zur ersten Auflage dieses Werkes. Dazu war ihm ein vorzügliches Erzählertalent eigen. Er hielt nicht viel von den trockenen Leitfäden, wie sie leider neuerdings dem Unterrichte noch vielfach zu Grunde gelegt werden. Auch darüber spricht er sich in dem vorhin erwähnten Vorworte aus. Er sagt: „Was er (der Verfasser) erzählt, das mußte er umständlich erzählen, weil nur dadurch die Geschichte Leben und Interesse bekommt, und wer ihm dies tadeln und verlangen wollte, daß er mehr Begebenheiten, aber kürzer hätte

3. Die alte Geschichte - S. IV

1899 - Langensalza : Gressler
Iv erzählen müssen, hat gewiß nie ein Mädchen in der Geschichte, wenigstens nicht mit Erfolg unterrichtet. Nichts tötet den historischen Sinn mehr als die kompendarische und tabellarische Methode. Erft erwecke man Lust zur Geschichte durch umständliche Erzählung, auch bei Knaben; dann erst komme man mit Tabellen und trockenen Erzählungen." Wenn nun so der Kern des Buches noch heute durchaus ge-l'unb i)t, so war im einzelnen boch manches verbesserungsbebürftig. Ssir haben daher in sorgfältiger Bearbeitung, ohne den Grnnbton der Nösseltschen Darstellungsweise zu ändern, der in weiten Kreisen eine so außergewöhnliche Anerkennung gefunden hat, alles entfernt oder umgeändert, was veraltet war und heute vor der geschieht-liehen Kritik nicht mehr bestehen kann. Möge das Buch int neuen Gewände alte und neue Freunde gewinnen! Der Herausgeber.

4. Die alte Geschichte - S. 1

1899 - Langensalza : Gressler
Alts Geschichte, jjoin Jufniigt der yeschichle bis zu« Intogmige bcs römische« Deiches, 476 mich Cl|ri|tii5. Erste 'Feriode. Dom Anfange des Menschengeschlechts bis Cyrus, 555 vor Christi Geburt. 1. Einleitung. Weltgeschichte! — welch eine ungeheure Menge von Begebenheiten umfaßt doch dies eine Wort! Und wie winzig ist dagegen • unser Wissen von all dem Geschehenen, wovon doch die Geschichte ihren Namen hat! Tausende, ja Hunderttausende von Jahren hat nach den Forschungen der Gelehrten die Erde bestanden, ehe sie über-haupt der Lchauplah der Menschenge schichte wurde. Und wie viele Jahrtausende dann noch verflossen bis zu der Zeit, da sich die Ansänge von Staaten bildeten und die ersten gemeinschaftlichen thaten ausgeführt wurden, und dann wieder bis zu den Tagen, .da man die ersten schriftlichen Auszeichnungen aus der Geschichte machte, — wer weiß es? Wohl versuchten die Naturforscher hin und wieder, ein wenig die Decke zu lüften, die über jenen ältesten I Zeiten der Geschichte unsers Erdballes liegt, und ihre Bemühungen sind nicht ohne Ersolg geblieben; aber Klarheit, völlige Gewißheit vermögen sie uns über jene Zeiten nicht zu geben. Meisterwerke. 93b. Vi. Nösselt, Weltgeschichte!. i

5. Die alte Geschichte - S. 70

1899 - Langensalza : Gressler
70 gewachsenen Sohn, Telemachos; aber was vermochte der eine gegen so viele? Auch war er noch ein zarter Jüngling. Mit verbissenem Unmute sah er die zügellose Wirtschaft mit an; aber er mußte wohl schweigen; denn mehr als einmal hatten sie ihm schon gedroht, ihn umzubringen, und nur die Furcht vor dem Volke hielt sie zurück. So sah es im Hanse des Odysseus aus, als er auf der ^nsel landete. Um die Freier unerkannt desto besser überraschen zu können, verwandelte ihn Minerva in einen alten, schmutzigen Bettler mit kahler Glatze, vielen Runzeln, triefigen Augen und schlotternden Gliedern, der in Lumpen gehüllt war und einen garstigen und schmutzigen Rauzen auf dem Rücken trug. In dieser kläglichen Gestalt kam er zuerst an die Wohnung seines Schweinehirten Eumäos, einem alten, verständigen Manne, den wir nicht mit unsern Schweinetreibern vergleichen dürfen. Er war von königlichem Geblüt (denn Herden zu hüten war für die Vornehmsten keine Schande) und ein recht inniger Freund des Hauses seines Herrn. Mit tiefem Verdruß sah er, wie ihm die Freier ein fettes Schwein nach dem andern verzehrten, und sehnte sich gar sehr nach der Rückkunft seines Herrn. Zu diesem Manne kam Odysseus in Bettlergestalt, wurde freundlich aufgenommen, mit Gastfreundschaft bewirtet und alsbald befragt, ob er nichts von Odysseus unterwegs gesehen habe. „Nein," meinte der Bettler, „aber ich habe gehört, daß er noch lebe und auf dem Wege nach Jthaka sei." — Das wollte ihm aber der edle Sauhirt nicht glauben. Am folgenden Tage kam auch Tele mach zu Eumäos. Der sprang ihm freudig entgegen und umarmte ihn mit vielen Küssen. Telemach war nämlich eben erst von einer gefahrvollen Reise zurückgekehrt, die er zu Nestor und Mertelaos nach dem Peloponnes unternommen hatte, um zu fragen, ob sie nichts von Odyssens wüßten. Aber sie konnten ihm keine Nachricht geben, außer daß Menelaos eine Weissagung mitteilte, die er einst gehört hatte, daß Odysseus nach zehnjährigem Umherirren endlich glücklich heimkehren würde. Mit dieser Nachricht war er fröhlich nach Jthaka zurückgeeilt; aber die Freier hatten ihm aufgelauert, um ihn zu ermorden; zum Glück hatte Athene ihn gewarnt und an einer andern Seite landen lassen. Ehe er nach Hanse

6. Die alte Geschichte - S. 72

1899 - Langensalza : Gressler
Dieser war gerade das Gegenteil vom wackern Eumäos. Was die Freier nur wünschten, that er mit Freuden; denn er glaubte, Odysseus würde nie wiederkommen. Auch jetzt zeigte er sein böses Gemüt; denn als er des Bettlers und des Eumäos ansichtig wurde, rief er höhnend ihnen nach: „Nun wahrlich, da führt doch ein Taugenichts den andern! Ja. ja, gleich und gleich gesellt sich gern! Wo willst du denn mit dem Bettler hin. Eumäos? Im Hause des Odysfeus wird es ihm schon ergehen; da wird ihm manches Schemelbeiu au den Kopf fliegen. Ich könnte ihn eher gebrauchen, meine Ställe auszumisten; aber so ein Lump will lieber betteln als arbeiten!" — Mit diesen Worten rannte er herzu und gab dem Odysseus einen tüchtigen Fußtritt;'dieser ballte schon die Faust, um auf der Stelle deu Nichtswürdigen zu züchtigen; „doch", dachte er, „noch ist es nicht Zeit." — Sowie sie sich dem Palaste näherten, hörten sie auch schon das Getöse der Harfen und des Gesanges, und Bratengernch kam ihnen entgegen. Mit den Gefühlen der Freude und des Unmutes zugleich trat Odysseus in das Thor seines Palastes ein, und siehe da, der erste, der ihn erkannte, war ein alter Hund, den er aufgezogen hatte, der jetzt aber alt und verachtet war und auf dem Misthaufen in den letzten Zügen lag. Das treue Tier merkte die Nähe feines Herrn, wedelte mit dem Schwänze und wollte ihm freundlich entgegenkriechen; aber es war schon zu schwach. Odysseus traten die Thränen in die Augen; schnell ging er vorüber, um nicht verraten zu werden; der gute Hund aber starb, nachdem er traurig seinem Herrn nachgeblickt hatte. Nun trat Odysseus in den glänzenden Saal, wo die Freier eben schmausten. Jeder hatte ein Tischchen vor sich, mit Braten und Brot bedeckt, und die umherlaufenden Diener schöpften die Becher aus dem mitten im Saale stehenden großen Mischkessel. Odysseus setzte sich demütig auf der Thürschwelle nieder; aber auch da mußte er viel ausstehen. Die übermütigen Freier wollten ihn da nicht leiden, verhöhnten ihn, und als er nachher in dem Saal bettelnd umging und ihm manche Brot und Fleisch in den Quersack steckten, schleuderte ihm einer der stolzesten einen Fußschemel an die Schulter, und ein anderer warf ihm lachend eine Kuhpfote

7. Die alte Geschichte - S. 75

1899 - Langensalza : Gressler
75 hatte, seine Klytämnestra wieder zu sehen, zu ermorden. Als er nun, ermüdet von der Reise, ein Bad begehrte und wieder heraussteigen wollte, warf sie ihm, wie von ungefähr, ein reines Gewand über den Kopf, worauf Ägisth, der sich dazu versteckt hatte, herzusprang und ihm den Kopf mit der Axt spaltete. Seitdem waren alle Ruhe und alles Glück aus diesem Hause des Schreckens gewichen. Agamemnon hatte außer der Jphigenia noch eine Tochter, mit Namen Elektra, und einen Sohn, Orestes. Diesen wollte Ägisthos auch umbringen, damit er nicht einst die Ermordung des Vaters rächeu tonne; aber die zärtliche Elektra rettete ihn und brachte ihn heimlich zu einem benachbarten Könige (Strophios), mit dessen Sohne Pylades er ein so inniges Freundschaftsbündnis schloß, daß man schon im Altertume von zwei zärtlichen Freunden zu sagen pflegte: sie lieben sich wie Orestes und Pylades. Als er erwachsen war, wurde er durch mehrere Orakelsprüche aufgefordert, den Tod seines Vaters zu rächen. Er ging daher mit seinem Freunde Pylades nach Mycene, entdeckte sich heimlich der Elektra, und, um den Ägisth auf die Probe zu stellen, gab er sich ihm nicht zu erkennen, sondern erzählte die Rnchricht von seinem eigenen Tode. Ägisth konnte seine Freude nicht verbergen; da fielen beide Freunde über ihn her und durchbohrten ihn. Klytämnestra stieß ein lautes Jammergeschrei ans und überhäufte die Mörder mit Verwünschungen. Unwille über die unwürdige Mutter verblendete da die Seele des Orestes; erdachte nur an seinen einst durch sie hingeopferten Vater, ergriff die Mutter, riß sie zu dem blutigen Leichname hin, und in einem Anfalle von Wut stieß er auch sie nieder. Kaum war die That geschehen, so verschwand in ihm jeder Groll, und das Gräßliche des Muttermordes stand vor seiner Seele. Zugleich stürzten die Rache-göttinnen, die Furien (Eumeniden oder Erinnyen), auf ihn los und verfolgten ihn mit Schlangengeißeln und brennenden Fackeln, bis er, von Angst gefoltert, fein Vaterland verließ und, stets begleitet von dem blutigen Schatten seiner Mutter, nach Delphi eilte, um hier im Tempel des Apollon Ruhe zu suchen. In den Tempel hinein dursten freilich die furchtbaren Rachegeister ihm nicht folgen; aber

8. Die alte Geschichte - S. 77

1899 - Langensalza : Gressler
I £ reden. Sparta lag, wie schon gesagt, im Peloponnes, und zwar im silbischen Teile, und so unbebeutenb auch, mit unsern großen Staaten verglichen, das Länbchen war, so merkwürbig ist es boch wegen seiner Einwohner, beren Charakter eine ganz besonbere Richtung erhielt. Alle Einrichtungen, durch welche sich Sparta von den anberen griechischen Staaten unterschieb, würden später einem Manne mit Namen Lykurg zugeschrieben. Er soll um das Jahr 888 v. Chr. gelebt und weite Reisen gemacht haben, besonbers nach der Insel Kreta und nach Kleinasien. Überall hatte er sich nach guten Einrichtungen und weisen Gesetzen umgesehen, hatte dann nachgebncht, durch welche Gesetze wohl ein Volk am glücklichsten werben könne, und als er nun das Rechte gesunben zu haben glaubte, reiste er nach Lparta zurück. Das allgemeine Zutrauen kam ihm entgegen; man hatte schon viel von seiner Weisheit erfahren: das Orakel bestätigte, daß er zum Gesetzgeber am geschicktesten sei, und seine Mitbürger forberten ihn endlich geradezu aus, ihnen neue Gesetze zu geben. Jedenfalls muß er ein kräftiger Mann gewesen sein! Das sehen wir aus den Gesetzen, die uns noch aufbehalten sind, und besonbers aus der Festigkeit, mit der er sie burchzusetzen wußte. Er behielt die Einrichtung bei, daß zwei eingeschränkte Könige regieren sollten, und infolge seiner Gesetzgebung erhielt sich in Sparta die Königswürbe länger als in den andern griechischen Staaten. Dann zählte er genau alle Bürger, die in der Stadt und in der Um-gegenb wohnten (36,000), und teilte nun alle Äcker in so viele gleiche Teile als Bürger waren, bainit kein Unterschied mehr unter den Einwohnern sei. Darüber entstand großer Widerspruch seitens der Reicheren, die sich beschwerten, daß sie ihr Besitztum mit den Ärmeren teilen sollten. Allein Lykurg hatte die letzteren alle für sich, und setzte es, obwohl nicht ohne manchen harten Kampf, glück-lieh durch; zugleich wurde geboten, niemand dürfe sein Eigentum an einen andern verkaufen, damit auch in der Zukunft die Gleichheit des Besitztums erhalten würde. Ganz abweichend von bet gewöhnlichen Weise würden die spartanischen Kinder erzogen; Lykurg wollte sein Volk vor allem zu abgehärteten, tapferen nnb mäßigen Menschen bilben. In allen Län-

9. Die alte Geschichte - S. 78

1899 - Langensalza : Gressler
78 bcrrt gehören die Kinder den Eltern an; in Sparta war das anders; da gehörten sie dem Staate. Wenn ein Sind geboren war, so wurde es von den Volksvorstehern besichtigt; war es gesund und stark, so wurde es behalten, um es groß zu ziehen; war es aber schwächlich, so trug man es vor die Stadt nach einem benachbarten Berge und zerschmetterte es, indem man es in einen tiefen Schlund hinunterwarf. Die Erhaltenen wurden zwar den Eltern gelassen, aber nur bis ins siebente Jahr. Dann nahm man sie ihnen wieder und gab sie in die öffentliche Erziehungsanstalt, wo alle Knaben aus allen Ständen miteinander lebten. Einer wurde da gehalten wie der andere, und kein Vater hatte nun noch ein Recht über seinen Sohn, der nur unter den Aufsehern stand. In dieser Anstalt wurden sie an Mäßigkeit, Arbeit und Ertragung von Schmerzen gewohnt; sie mußten sich mit schlechten Speisen begnügen, wurden oft in Finsternis und Einsamkeit allein gelassen, um alle Furcht ihnen abzugewöhnen; man schor ihnen den Kops kahl (erst wenn sie erwachsen waren, dursten sie die Haare wachsen lassen), ließ sie schlechte und furze Kleider tragen und aus einem harten Lager schlafen. Dabei bekamen sie so wenig Nahrungsmittel, daß sie fast gezwungen waren, sich umzusehen, wo sie andern Speise wegnehmen könnten. Der Diebstahl war ihnen aber auch nicht nur erlaubt, sondern man lobte sie sogar deshalb, weil Lykurg glaubte, daß der Verstand dadurch geschärft würde. Aber ertappen durften sie sich dabei nicht lassen; sonst setzte es Schläge, weil sie es einfältig angefangen hatten. Um ihre Abhärtung zu vollenden, wurden sie alle Jahre an einem bestimmten Tage gegeißelt, nicht zur Strafe, sondern um sie abzuhärten, und wenn ihnen auch das Blut den Rücken herunterlief, so weinten sie doch nicht; ja es war eine vorzügliche Ehre, wenn sie keine Miene dabei verzogen, sondern recht fröhlich dabei aussahen. — Da man damals Künste und Wissenschaften in Griechenland noch nicht viel kannte, so wurden die Knaben und Jünglinge fast nur zu körperlichen Übungen, zum Ringen, Laufen, Springen, Werfen u. s. w. angehalten. Sonst lernten sie nur noch Musik und Gesang und wurden zum Gehorsam gegen die Vorgesetzten und zur Bescheidenheit gegen ältere Personen ge-

10. Die alte Geschichte - S. 79

1899 - Langensalza : Gressler
79 wöhnt. Jeder Jüngling mußte sich gefallen lassen, daß ihn irgend ein älterer Mann auf der Straße anhielt, ihn über seine Verrichtung ausfragte und ihm über dies und jenes Vorwürfe machte.*) Dann gewöhnte man sie auch, auf vorgelegte Fragen kurze, sinnreiche und treffende Antworten zu geben; man nannte das lakonisch es Reden (dos Gebiet von Sparta hieß Lakonien). Traten nun die so erzogenen Knaben als Männer ins Leben ein, so abgehärtet, nnverwöhnt und mäßig — so war es ihnen ein Leichtes, diese einfache Lebensart fortzusetzen: sie hatten wenig Bedürfnisse, und der, welcher deren recht wenige hat, ist immer reichet1 als der Weichling. Aber Lykurg hatte auch durch seine Gesetze dafür gesorgt, daß diese Einfachheit im Privatleben erhalten würde. So war verordnet, daß keiner seine Mahlzeit zu Hause halten durfte. Jeder B-ürger mußte monatlich ein bestimmtes Maß von Mehl, Käse, Feigen und Wein liefern, und dafür speisten alle au einer gemeinschaftlichen Tafel. Dazu gab cs große Säle, wo Tisch an Tisch stand. _ Von diesen Mahlzeiten durste sich niemand ausschließen; auch war es streng verboten, etwa vorher zu Hause Leckereien zu essen. Sehr delikat aß man übrigens an diesen gemeinschaftlichen Tafeln nicht. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe vou Blut, die den Spartanern gar trefflich schmeckte, aber den Fremden, wenn ja einmal einer hinkam, gar nicht munden wollte. Nicht viel anders als die Knaben wurde« auch die Mädchen erzogen. An die bei uns gewöhnlichen Zerstreuungen des Lebens^ an Putz und Bequemlichkeit war bei ihnen ebensowenig als au *) Dadurch lernten sie das Alter ehren. Einst, als spartanische Gesandte in Athen waren und das Schauspiel besuchten, erschien hier auch ein hochbetagter Greis. Da er aber spät kam, fand er schon alle Plätze besetzt, und keiner rührte sich, ihm Platz zu machen; selbst junge Leute blieben getrost sitzen. Endlich fam er zufällig in die Nähe der spartanischen Gesandten. Sogleich standen diese voll Hochachtung für fein weißes Haar auf und räumten ihm einen Platz in ihrer Mitte ein. Die Athener mochten sich innerlich schämen; sie ehrten aber durch deu rauschendsten Beifall das richtige Gefühl der Fremden. „Da wissen also," sprach einer der Gesandten, „die Athener recht gut, was sich schickt; aber sie unterlassen es zu thun."
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