Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die Klassen 7 und 6 - S. 1

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliches Lchrbnch fr Lyzeen und Hhere Wctzenschulen von Dr. Friedrich Neubauer, Direktor des Lessing - Gymnasiums zu Frankfurt a. M. Ausgabe B. Erster Teil, fr die Klassen 7 und 6 bearbeitet von Justus Baltzer, Direktor des Oberlhzeums und Lyzeums der Franckeschen Stiftungen zu Halle ct. d. S. Mit einem Bilderanhang. Zwlfte Auflagt. (69. bis 64. Tausend.) Gja - -<Ji Ya' - fr inte-tio.-j.sc-uifcci.forschunt^Bwiitid Braunschweig bin.-tipanw,6m^W ^^ibiiothek - '*/ Halle il d. S. v> V.-. # Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. v<:,. 1916. Inventarisiert unter Isbi-Sb -L^L

2. Für die Klassen 7 und 6 - S. 3

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorwort zur ersten Auflage. Das Geschichtliche Lehrbuch" von' Friedrich Neubauer, welches trotz seines kurzen Bestehens bereits groen Anklang und die Anerkennung von Fachmnnern gefunden hat, bedurfte einer Vorstufe, welche den Geschichtsstoff fr die Mittelstufe der hheren Mdchenschulen umfat. Dies Be-drfnis steht wohl unweigerlich fr alle fest, welche jemals den Geschichts-Unterricht in der 5. und 6. Klasse erteilt haben. Ohne Lehrbuch gehrt er zu den Unmglichkeiten, da entweder der Lehrer gezwungen ist, am Ende jeder Stunde eine Anzahl geschichtlicher Tatsachen in ein Heft zu diktieren, oder die Klasse Gefahr luft, selbst die wichtigsten Begebenheiten zu ver-gessen oder hchstens die leichter im Gedchtnis haftenden, unwesentlichen Zge zu behalten. Beides ist vom bel. Diese Vorstufe enthlt eine beschrnkte Anzahl von Geschichtsbildern, welche zuerst die deutsche Geschichte in ihren Hauptpersnlichkeiten bis zum Ende des 30 jhrigen Krieges kennzeichnen; es schliet sich an die branden-burg-preuische Geschichte, bei der die Hohenzollern eingehender in ihrem Leben, ihrem Charakter und ihrer Bedeutung fr die Entwicklung des Staates behandelt werden. Jedes Bild ist ein abgeschlossenes Ganzes, die einzelnen Bilder sind aber durch Ubergnge so miteinander verbunden, da ein fortlaufender Faden in der Geschichte unseres Volkes zutage tritt. Das Anekdotenhafte ist mglichst beschrnkt, da nach des Verfassers Ansicht geschichtliche Tatsachen, in angemessener Weise erzhlt, viel greren Wert fr dies Alter der Schlerinnen haben. Sache des Lehrers ist es, passende, charakteristische Anekdoten selbst ergnzend hinzuzufgen. Von den Sagen ist nur der Parzival ausfhrlich behandelt, weil die Nibelungen- und Gudrunsage nach dem Lehrplane im deutschen Unterricht der Klasse 4 besprochen werden. Die Stichwrter am Rande, die an-gehngte Tabelle und eine Anzahl beigegebener Abbildungen werden von Nutzen sein. Meinen verehrten Kollegen, Frulein Else Gnade und Herrn Professor Brandt, spreche ich auch an dieser Stelle fr ihre freundliche Untersttzung bei der Durchsicht meinen verbindlichsten Dank aus. Halle a. d. S., im Januar 1905. Justus Baltzer. Vorwort zur dritten Auflage. So wenig wie es bisher mglich war, in den Klaffen 6 und 5 der hheren Mdchenschule den Geschichtsstoff ohne ein Lehrbuch fruchtbringend zu gestalten, wird dies in Zukunft in den Klassen 7 und 6 geschehen knnen; die im Vorwort zur ersten Auflage geuerte Ansicht besteht weiter, ja wenn es in den Ausfhrungsbestimmungen vom 12. Dezember 1908" heit die Geschichtserzhlungen in Klasse Vii und Vi haben die Aufgabe, ... den ersten Grund fr geschichtliche Auffassung und Betrachtung zu legen", so wird, schon rein uerlich betrachtet, jede Schlerin auf die

3. Für die Klassen 7 und 6 - S. 7

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sagen des klassischen Altertums. 1. Orpheus und Eurydike. Die alten Griechen liebten nichts mehr als den Gesang und ehrten jeden, der ein^schnes Lied dichten und singen konnte, aufs hchste. Ein berhmter Snger dieses Volkes war Orpheus. Ihn traf frh ein schweres Unglck. Er hatte sich mit der lieblichen Iungsrau Eurydike verheiratet und liebte sie der alles. Einst ging Eurydike mit ihren Gespielinnen an einem warmen Frhlingstage auf einer grnen Wiese spazieren; da trat sie auf eine giftige Schlange, die sich in dem hohen Grase versteckt hatte, die Schlange bi sie in den Fu, und Eurydike mute sterben. Laut jammerten die Gespielinnen, welche die liebe Freundin so pltzlich verloren hatten; von ihrem Weinen klangen die Tler und Berge wider. Orvbeus aber fqfe tagelang am Ufer eines Flusses und klagte in seinen Liedern der den Tod seiner lieben Frau; so s waren die Tne, da die Bume und Felsen, die Vgel der Lust und die Tiere des Baldes zuhrten. Endlich entschlo er sich, sie in der Unterwelt auszusuchen. Die alten Griechen glaubten nmlich, da alle Toten in ein groes Reich unter der Erde kmen, wo ein finsterer Gott, Pluto mit Namen, der sie herrschte. Hierhin machte sich Orpheus auf. Glcklich kam er zum Throne des er-barmnngslosen Herrschers und begann sein rhrendes Lied. So sang er: O ihr Götter der Unterwelt, erbarmt euch meiner. Nicht bin ich herabgestiegen, um neugierig euer dunkles Reich kennen zu lernen, nicht will ich den dreikpfigen Hllenhund, der es bewacht, rauben. Nur meine geliebte Gattin, die mir durch den Bi einer giftigen Schlange so frh geraubt ist, mchte ich zurck in mein Haus nehmen. Ich habe versucht, ohne sie weiterzuleben, doch ich kann es nicht. Gebt mir Eurydike zu-rck oder behaltet mich auch bei euch hier in der Unterwelt." Tief er-griffen waren alle Toten von diesem Gesang, und selbst Pluto konnte den Bitten nicht widerstehen. Was er noch niemals erlaubt hatte, jetzt er-laubte er es: Eurydike durfte mit dem geliebten Gatten zusammen das

4. Für die Klassen 7 und 6 - S. 8

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Reich der Toten verlassen. Doch ein strenges Verbot gab er ihnen: Orpheus drfe sich nach der ihm folgenden Gattin nicht eher umsehen, als bis sie beide das Licbt der Sonne erreicht htten. So stiegen sie den steilen, langen Pfad hinan, schweigend Orpheus voran, schweigend Eurydike hinter ihm. Schon waren sie nahe der Pforte, die zur^Obexmlt fhrte, da drehte sich Orpheus doch um, er konnte nicht recht an sein Glck glauben. Sofort verschwindet sein teures Weib waer, zum letzten Male streckt sie die Hnde nach ihm aus, ein letztes Lebewohl, das er kaum noch hren kann, ruft sie ihm nach. So war Orpheus wieder allein, nur sein traurig ser Gesang ver-mochte ihn in seinem Leid zu trsten. 2. Philemon mtb Baukis. Ju einer Landschaft Kleinasiens^ liegt zu Fen eines Bernes ein auf dem sich viele Wasservgel, Taucher, Sumpfhhner, wilde Enten und Gnse tummeln. Auf dem Berge stehen eine uralte Eiche und eine alte Linde dicht nebeneinander, an ihren Zweigen hngen verwelkte Krnze, welche die frommen Leute der Umgegend dort aufgehngt haben. Vor vielen^melen Jahren sah es hier ganz anders aus; da war statt des Sees eine fruchtbare Ebene zu sehen, in der die Bauern viel Getreide ernteten. Hierher kam einst Z e u s, der hchste Gott der Griechen, mit seinem Sohne Hermes, beide wollten erforschen, ob die Menschen dort wirklich fromm wren. Darum hatten sie sich als Menschen gekleidet und flehten als mde Wanderer um ein Mittagsmahl. Doch von allen Tren wurden sie unfreundlich abgewiesen. Nur ein Haus ffnete die Tr und nahm sie gastlich auf. Es war eine kleine, elende, strohbedeckte Htte, in ihr wohnte ein altes Ehepaar, Philemon und Baukis. Als die Götter unerkannt eintraten, eiltentte beiden Alten, die keinen Diener im Hause hatten, geschftig hin und her, um alles zu besorgen. Philemon stellte einen Sessel hin, und seine Frau deckte ein rauhes Tuch darber. Dann blies Baukis in die Asche des Kochherdes, um das Feuer wieder anzufachen; sie holte klein gespaltenes Holz und Reisig, so da bald die Flamme aufflackerte. Ihr Gatte brachte inzwischen Kohl aus dem kleinen Garten, den sie zerschnitt und in Wasser aufsetzte. Den letzten Schweineschinken, den sie sich lange ausgespart hatten, holten sie vom ruigen Balken herab. Ehe das Mittagsmahl beginnen konnte, go Phile-mon in eine alte Wanne aus Buchenholz lauwarmes Wasser, damit die beiden Gste die Fe nach der staubigen Wanderung reinigen konnten. Endlich ging man zu Tische. Die Fremdlinge saen aus einer mit Sumpf-

5. Für die Klassen 7 und 6 - S. 11

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4. Dsdalus. 11 den mchtigen Gott Apollo, der durch seine herrlichen Gesnge Götter und Menschen ergtztetzmwettsingen herausgefordert. Pan spielte zuerst auf seiner Flte, doch was waren seine Tne gegen die herrlichen Klnge, welche Apollo aus seiner elfenbeinernen, mit Edelsteinen geschmckten Zither lockte! Die Entscheidung war nicht zweifelhaft, alle jubelten und erkannten Apollo den Preis zu. Nur Midas nicht. Dumm wie er war, meinte er, das Urteil wre ungerecht, Pan habe viel besser gespielt. Dies emprte den Gott Apollo sehr; er wollte nicht dulden, da Midas wie bisher menschliche Ohren habe, da sein Gehr so schlecht sei. Er fate Midas bei den Ohren, reckte sie ganz lang, umhllte sie mit grauen, zottigen Haaren und machte sie leicht beweglich. An Midas Kopfe saen Esels-ohren! Tief beschmt ging der König fort. Um seine Schande zu verbergen, trug er stets eine groe, purpurne Mtze. Nur vor dem einen Diener, der ihm Haar und Bart abschnitt, konnte er die Ohren nicht verstecken, und durch diesen kam die Geschichte bald unter alle Leute. 4. Tdalus. In der groen Stadt Athen, die in dem schnen Griechenland liegt, lebte einst ein weitberhmter, sehr geschickter Baumeister und Bildhauer; er hie D d a l u s. Die Bildsulen, die er machte, sahen so natrlich aus, da alle glaubten, es wren wirkliche, lebende Menschen; ihre Augen blickten klar in die Welt, die Hnde taten so, als ob sie zugreifen wollten, die Fe, als ob sie losgehen knnten. Auch erfand der Meister fr seine Arbeit ganz neue Werkzeuge, die man frher gar nicht gekannt hatte, wie die Axt und den Bohrer. Leider wurde aber Ddalus, weil alle ihn sehr lobten, recht stolz und dachte, da keiner ihn bertreffen knne. Deshalb fing er an, seinen Neffen, der in seiner Werkstatt arbeitete, zu beneiden. Dieser wurde nmlich bald geschickter als sein Oheim, ja er erfand auch wichtige und sehr ntzliche Werkzeuge wie den Zirkel und die Sge. Die Anfertigung dieses noch heute so ntigen Werkzeuges lernte er auf eigentmliche Weise. Bei einem Spaziergange fand er eine tote Schlange, deren Kopf er mit nach Hause nahm; mit dem Unterkiefer, in dem die kleinen scharfen Zhne steckten, fuhr er auf einem Brettchen hin und her und sah, da das Holz durchschnitten wurde. Diesen Kiefer bildete er in Eisen nach, und so entstand die Sge. Doch diese Schlauheit und Geschicklichkeit brachte ihm Unglck. Ddalus frchtete zuletzt, da sein Neffe viel berhmter als er selbst werden wrde, und strzte ihn eines Tages von einem schroffen Felsen herab, so da er starb. Wegen dieses

6. Für die Klassen 7 und 6 - S. 12

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 Sagen des klassischen Altertums. Mordes wurde Ddalus vor Gericht angeklagt und wre sicher gettet worden, wenn er nicht heimlich aus seinem Vaterlande geflcheu.wre. Lange irrte Ddalus in der weiten Welt umher, bis er endlich bei dem mchtigen König Minos auf der Insel Kreta freundliche Aufnahme fand. Dieser freute sich, einen so tchtigen Baumeister in seinem Lande zu haben, und gab ihm gleich einen wichtigen Auftrag. Er sollte nmlich fr ein schreckliches Ungeheuer, das halb wie ein Stier, halb wie ein Mensch aussah, ein festes Haus bauen und es so einrichten, da dieses Tier niemals wieder herauskme. Ddalus bekam dies wirklich fertig, denn in dem Hause legte er so viele krumme und gerade Gnge und eine Unmenge von Tren an, da auer ihm jeder, der einmal hineingegangen war, sich verirrte und den Ausgang nicht wiederfand. Dies Gebude nannte er Labyrinth, und mit diesem Namen bezeichnet man noch heute groe Huser mit vielen Zimmern und Tren, in denen man sich nicht leicht zurechtfindet. Der König ehrte ihn sehr und wnschte, ihn immer bei sich zu behalten. Doch Ddalus sehnte sich nach seiner lieben Heimat und dachte lange, lange darber nach, auf welche Weise er wohl entfliehen knnte. Endlich rief er freudig aus: Ich habe den Weg der Rettung gefunden, zu Schiffe kann ich nicht fahren, weil Minos mich hindert, aber die Luft bleibt mir offen, der diese herrscht der König nicht. Durch die Luft will ich davon-fliegen." Dies war ja nicht leicht, aber Ddalus verzagte nicht. Er beobachtete die Vgel in ihrem Flug und beschlo, es diesen nachzumachen. Darum sammelte"er viele Federn, groe und kleine, und band sie mit dnnen Fden zusammen, so da unten ganz kleine saen und die greren mehr nach oben. Am unteren Ende verklebte er sie mit Wachs. So hatte er ein paar groe Pgel angefertigt und bte sich, damit in die Lfte zu steigen. Und es gelang ihm, er konnte fliegen! Bei seiner Arbeit hatte ihm sein junger Sohn Ikarus oft zugesehen, er nahm die Federn in die Hand, spielte mit ihnen und knetete das gelbe Wachs. Wie erstaunt war aber Ikarus, als er seinen Vater wie einen Vogel fliegen sah! Natrlich wollte Ddalus seinen einzigen Sohn nicht in Kreta zurck-lassen, er machte fr ihn auch zwei Flgel, und als sie sih genug gebt hatten, konnten sie beide daran denken fortzufliegen. Doch'ehe die Flucht begann, ermahnte Ddalus seinen Sohn mit ernsten Worten: Mein lieber Sohn, sei recht folgsam und hre auf meine Worte, damit unterwegs kein Unglck geschieht. Flieg immer dicht hinter mir, nicht zu weit nach unten und nicht zu weit nach oben. Denn wenn du mit deinen Flgeln in das tiefe Meerwasser tauchst, so werden sie zu schwer, und du verlierst die

7. Für die Klassen 7 und 6 - S. 14

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Sagen des klassischen Slltertums. Sohn P e l o p s schlachtete er, kochte und briet die einzelnen Stcke fragen. Er dachte nmlich, da keiner der Götter merken wrde, was ihm vorgesetzt wurde. Doch alle lieen die Schssel mit der ekelhaften Speise vorbergehen, nur die Gttin Demeter, welche ber_wl__Tod ihrer einzigen Tochter sehr betrbt war, merkte in ihrem Schmerze nichts und a ein Stck von der Schulter. Emprt der die schndliche Tat ihres Gastgebers, sprangen die Götter auf, sie sammelten alle Stcke des Knaben und machten ihn wieder lebendig, so da er in herrlicher Schnheit vor ihnen stand; statt der fehlenden Schulter setzten sie ihm eine elfenbeinerne ein. Furchtbar war aber ihr Strafgericht der den bsen Tantalus. Zeus stie ihn in die Unterwelt, jenen Ort, wo nach dem Glauben der alten Griechen alle Toten als Schatten umherwandern. Hier mute er ewige Qm leiden. Bis zum Halse stand er in einem See klaren Wassers der ihm hingen die Zweige herrlicher Obstbume'herab, so da ihm die schnen Frchte nahe waren. Doch wenn er einen Apfel oder eine Birne oder Feige fassen wollte, nahm ein Windsto alle Zweige weg; und wenn er sich nach dem Wasser bckte, verschwanden die Fluten, und der schwarze Grund war zu sehen. So litt er ewige Qual, ewigen Hunger und Durst, Der Fluch der Götter traf auch die Nachkommen des Tantalus, welche in Griechenland herrschten. Dies zeigt besonders die" Redens-' geschichte seines Urenkels Agamemnon. Anfangs lebte er sehr glcklich mit seiner Gattin Klvtmnestra und zwei blhenden Tchtern Iphigenie und Elektra. Nur eins fehlte dem Glcke des Knigspaares, ein Sohn und Erbe der Herrschaft. Da wurde ihnen noch ein Knabe geboren, O r e st. Doch bald darauf mute Agamemnon an einem groen Kriege aller Griechen teilnehmen. Sein Bruder Menelaus war von dem Knigs-shn Paris aus Troja in Kleinasien schwer beleidigt worden. Paris raubte des Menelaus schne Gattin Helena. So entstand der zehn Jahre dauernde Trojanische Kritgl Die Heldentaten der griech?-schen Fürsten in diesem Kriege^ hat "der berhmte griechische Dichter Homer besungen. Agamemnon wurde der Anfhrer des ganzen Heeres auf diesem Zuge, in dem Hafen Aulis sammelte sich die Flotte. Doch lange warteten die Schiffe auf Wipd zur Abfahrt, bis endlich der Ober- priefter allen erklrte, Agamemnon msse die Gttin Artemis erst ver-shnen. Diese sei erzrnt, weil der König eine der Gttin geweihte

8. Für die Klassen 7 und 6 - S. 16

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Sagen des klassischen Altertums. mit wilden Menschen und Tieren hatte er sein ganzes Leben lang zu be-stehen, aber niemals verzagte er, sondern stritt tapser gegen alle und besiegte sie. Schon als kleines Kind zeigte er seine gewaltige Krperkraft. Die Gttin Hera, die ihn hate, sandte zwei giftige Schlangen an seine Wiege, Ne ihn tten sollten; doch che noch seine erschreckte Mutter herbei-eilen konnte, ergriff der Knabe die Tiere und drckte ihre Kehlen so fest zusammen, da sie bald den Atem verloren und tot zu Boden fielen. Als er groß geworden war und im Gebirge bei seines Vaters Herden weilte, v traf er auf einen grimmigen Lwen, der schon lange die Hirten erschreckt und viele Rinder geraubt hattei Herakles trat ihm khn entgegen und erschlug ihn. Die Haut zog er ihm ab und hngte sie der seinen Rcken, so da die Tatzen der seiner Brust zusammengebunden waren und der Rachen seinen Kopf wie ein Helm bedeckte. In einem Walde schnitt er sich aus einem festen Baumstamm eine riesige Keule, die er am liebsten als Waffe benutzte. Nachdem Herakles geheiratet und mehrere Jahre mit seiner Gattin M e g a r a glcklich gelebt hatte, befahl ihm der Gott Apollo, zu dem Könige Eurystheus zu wandern. Diesem msse er zwlf Jahre dienen und auf dessen Befehl zwlf Arbeiten verrichten, dann werde er die Unsterblichkeit und die ewige Glckseligkeit bei den Gttern erlangen. So machte sich der Held auf. Die Arbeiten, welche Herakles auszufhren hatte, waren recht schwer. Da hauste in einem Tal bei Nemea ein gewaltiger Lwe, der die Rinder " von der Weide wegschleppte Und in seiner Hhle auffra. Viele Tage lang suchte er ihn, endlich hrte er von weitem sein grliches Gebrll. Zuerst versuchte er, das Tier mit einem Pfeile zu tten, aber vergebens, der Pfeil ging nicht durch die Haut. Da nahm er seine Keule und schlug dem Lwen so auf den Kopf, da er in seine Hhle floh. Diese hatte zwei Ausgnge, den einen verstopfte der Held mit groen Baumstmmen, dann ging er durch den andern hinein. Sofort sprang ihm der Lwe an die Brust, doch Herakles schlang seine starken Arme um den Hals des Tieres, wrgte ihn zu Tode und zog ihm das Fell ab. In derselben Gegend bei Lerna lebte in einem Sumpfe eine riesige / Schlange, die neun Kpfe hatte. Tglich kroch sie ans Ufer, raubte das Vieh von der Weide und verwstete das Land. Auf einem Wagen, dessen Pferde ein Freund lenkte, zog Herakles gegen sie. Mit glhenden Pfeilen trieb er das Tier aus dem Sumpfe, und als sie zischend auf ihn losfuhr, trat er auf den Leib der Schlange und hielt sie am Boden fest. Dann

9. Für die Klassen 7 und 6 - S. 20

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Sagen des klassischen Altertums. Herakles, Theseus von Athen, Laertes, der Vater des im Trojanischen Kriege so berhmten Odysseus, und manche andre nicht minder bekannte, im ganzen fnfzig. Im Hafen von Jolkos sammelten sie sich. Dort hatte in-zwischen der kundige Schiffsbauer Argos ein stattliches Schiff gebaut, nach ihm hie es Argo, und die Helden selbst nannten sich A r g o -n a u t e n oder Argofahrer. Zum Anfhrer whlten sie einstimmig Jason. Dieser brachte am Tage vor der Abfahrt den Gttern ein Opfer dar. Zwei stattliche Stiere schlachtete er am Altar, und alle jubelten laut, als sie von den geweihten Opferstcken eine helle Flamme aufsteigen sahen. So wuten sie, da die Götter ihnen gnstige Fahrt geben, und da sie ihr Unternehmen glcklich ausfhren wrden. Frhlich lagerten sie sich auf dem grnen Rasen und weien Sande am Ufer, labten sich an Speise und Trank und horchten voll Entzcken auf die schnen Lieder des Orpheus. Als am andern Tage die Morgenrte erschien, bestiegen sie das Schiff und fuhren ab. Nach mancherlei Abenteuern, die sie zu bestehen hatten, gelangten die Helden glcklich in Kolchis an. Nach ihrer Landung berieten sie, auf welche Weise sie am besten in den Besitz des kostbaren Vliees kmen. Jason schlug ihnen vor, zuerst lieber durch Bitten den König Metes zu bewegen; alle stimmten ihm zu. So machte er sich mit vier Genossen auf. Wie staunten sie aber der die prchtige Wohnung des Knigs! Hohe Mauern, an denen schne Sulen entlang liefen, umgaben sie. Als sie durch die glnzende Tr eintraten, sahen sie schattige Lauben von kstlichem Wein umrankt, dazu vier hohe Springbrunnen; aus dem einen flo se Milch, aus dem andern feuriger Wein; der dritte gab duftendes Ol und endlich der vierte im Winter warmes, im Sommer kaltes Wasser. Inmitten der Mrten standen zwei leuchtende Palste, in dem einen, der hher lag, wohnte Metes und seine Gemahlin, in dem andern ihr Sohn A p s y r t u s. Der König begrte die Fremdlinge, wie sich gebhrte. Ein Festmahl ward hergerichtet, viele Diener eilten geschftig hin und her, um alles zu besorgen. Als sie sich zu Tische setzten, kam auch die jugendlich schne Tochter des Knigs Medea hinzu. Als sie den statt-lichen Griechen Jason sah, kam Liebe tn ihr Herz zu diesem Manne, der alle andern an Strke und Schnheit bertraf. Whrend des Mahles forschte Metes durch kluge Fragen, warum wohl die Griechen in sein Land gekommen seien. Da hrte er den Grund. Ergrimmt sprang er auf und schrie: Geht sofort aus meinem Palaste, ihr Schndlichen! Nicht das Vlie wollt ihr holen, sondern mir den Thron rauben. Httet ihr nicht schon an meinem Tisch gesessen und so das Gast-

10. Für die Klassen 7 und 6 - S. 21

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8. Die Argonauten. 21 recht erworben, dann wrde ich euch die lgnerischen Zungen ausreien und die Arme abschlagen." Doch Jason erwiderte ruhig: Du irrst, o König; nicht mit bser Absicht sind wir gekommen, nur das goldene Widder-sell begehren wir. Gib es uns, und wir werden deinen Ruhm in ganz Griechenland verknden. Wir wollen dir auch zum Dank dafr gern gegen alle deine Feinde helfen." Da berlegte sich der König, was er am besten tun sollte, und sagte: Ich will euch das Vlie freiwillig geben, wenn ihr folgende Arbeit leistet. Auf meinem Felde habe ich zwei ge-waltige Stiere, die haben eherne Hufe, und aus ihren Nasenlchern wehen Flammen?" Diese mut du, Jason, vor den Pflug spannen und das ganze Stck Acker umpflgen. Wenn du dies glcklich vollbracht hast, gebe ich dir als Saatkorn Drachenzhne, welche du in die Furchen streuen mut. Von diesen Drachenzhnen werden aus der Erde eiserne Männer wachsen, welche du alle tten sollst. Dies mu an einem Tage vom frhen Morgen bis zum spten Abend geschehen. Dann erhltst du das Vlie." Lange sa Jason stumm da, er merkte, wie schwer diese Arbeit war. Endlich antwortete er: Ich will es versuchen, o König; sterben mu ich doch einmal." So gingen sie zu ihrem Schisse zurck. Im Palaste des Knigs lag in der folgenden Nacht nur eine schlummerlos auf ihrem Lager, das war Medea, die Jason liebgewonnen hatte. Hin und her berlegte sie, wie sie dem Helden bei der Arbeit, die sicher den Tod brachte, helfen knnte. Endlich wute sie Rat; sie kannte ein Zaubermittel, aus vielen Krutern bereitet, das machte die Haut eines jeden Menschen, der sich mit dieser Salbe bestrich, gegen Eisen ' und' Feuer unverwundbar. Heimlich brachte sie es am andern Morgen Jason und riet ihm, unter die eisernen Männer einen Stein zu werfen; sie wrden sich miteinander um diesen Stein streiten, und während ihres Zankens knne er sie leicht tten. Voll heien Dankes gegen die liebe? volle Jungfrau nahm Jason die Zaubersalbe an und ging mutig an die schwere Arbeit. Und sie gelang ihm. Wohl schnaubten die wilden Stiere heftig und hllten ihn ganz in schwarzen Dampf ein, sie strmten auf ihn los, um ihn mit den ehernen Hufen niederzutreten. Aber Jason stand fest, ergriff sie bei den Hrnern und spannte sie an den Pflug. Mit Stichen seiner Lanze trieb er sie vorwrts, sie muten ihm gehorchen. Als die Drachen-zhne in der Erde waren, sproten sofort gepanzerte Männer aus dem Felde heraus und wollten auf Jason strzen. Dieser, eingedenk der Mahnung Medeas, schleuderte einen groen Feldstein, den kaum vier Männer schleppen konnten, unter sie. Wie wilde Hunde der einen
   bis 10 von 128 weiter»  »»
128 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 128 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 12
3 5
4 21
5 14
6 0
7 3
8 0
9 3
10 20
11 5
12 2
13 0
14 6
15 0
16 5
17 0
18 0
19 0
20 6
21 0
22 0
23 2
24 0
25 2
26 3
27 4
28 19
29 1
30 3
31 1
32 0
33 16
34 7
35 2
36 6
37 59
38 0
39 1
40 0
41 0
42 2
43 45
44 0
45 6
46 8
47 16
48 9
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 40
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 5
8 0
9 46
10 0
11 0
12 0
13 6
14 2
15 3
16 4
17 71
18 0
19 7
20 2
21 0
22 19
23 21
24 0
25 2
26 2
27 0
28 5
29 8
30 1
31 6
32 3
33 0
34 3
35 5
36 1
37 1
38 32
39 18
40 1
41 2
42 4
43 2
44 2
45 7
46 5
47 0
48 0
49 1
50 0
51 6
52 5
53 3
54 4
55 5
56 2
57 1
58 0
59 11
60 4
61 0
62 0
63 0
64 0
65 10
66 5
67 5
68 1
69 0
70 0
71 26
72 3
73 0
74 0
75 3
76 1
77 16
78 0
79 0
80 0
81 1
82 17
83 8
84 1
85 12
86 5
87 15
88 7
89 0
90 3
91 6
92 7
93 0
94 16
95 0
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 1
4 2
5 0
6 0
7 1
8 2
9 3
10 5
11 0
12 7
13 1
14 0
15 1
16 0
17 0
18 1
19 7
20 0
21 5
22 2
23 4
24 0
25 0
26 2
27 0
28 0
29 3
30 6
31 0
32 0
33 27
34 1
35 4
36 0
37 4
38 0
39 3
40 1
41 19
42 4
43 3
44 2
45 0
46 2
47 2
48 2
49 1
50 3
51 10
52 0
53 0
54 9
55 0
56 5
57 0
58 0
59 38
60 2
61 13
62 0
63 4
64 5
65 8
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 8
72 1
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 24
82 1
83 0
84 1
85 2
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 4
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1
100 19
101 0
102 5
103 4
104 0
105 2
106 2
107 1
108 0
109 0
110 2
111 10
112 8
113 0
114 0
115 4
116 3
117 1
118 1
119 0
120 9
121 15
122 0
123 2
124 1
125 3
126 1
127 0
128 3
129 2
130 0
131 2
132 5
133 0
134 0
135 0
136 7
137 1
138 0
139 0
140 2
141 4
142 0
143 4
144 0
145 0
146 1
147 0
148 2
149 0
150 2
151 10
152 6
153 0
154 1
155 11
156 18
157 13
158 2
159 0
160 0
161 3
162 0
163 5
164 0
165 3
166 5
167 2
168 2
169 4
170 2
171 4
172 1
173 0
174 1
175 1
176 0
177 0
178 0
179 4
180 0
181 4
182 2
183 6
184 0
185 1
186 0
187 0
188 1
189 0
190 15
191 0
192 4
193 0
194 0
195 1
196 11
197 2
198 5
199 4