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1. Teil 7 = (Für Prima) - S. IV

1906 - Leipzig : Freytag
Iv führend, zunächst ein Verständnis für die äußere, mehr aber noch für die innere Entwicklung des deutschen Geistes an, und er sucht von hier aus eine wenigstens vorläufige Einsicht in die Grundzüge der modernen und insbesondere der deutschen Weltanschauung zu erschließen. Er enthält nur wenige eigentlich philosophische Lesestücke, aber auch nur weniges, was nicht einen Ausblick in allgemeine Fragen und Zusammenhänge eröffnete und somit der Philosophie vorarbeitete. Von drei verschiedenen Gebieten aus, dem geschichtlichen, dem literarhistorischen und dem naturwissenschaftlichen, führt er dieser allgemeinen Betrachtungsweise zu. Selbstverständlich ist die Auswahl nicht bloß durch inhaltliche Gesichts- punkte, sondern zugleich auch durch den literarischen Wert der einzelnen Stricke bestimmt: es wäre mein Wunsch gewesen, die bedeutendsten deutschen Prosaiker der letzten anderthalb Jahrhunderte sämtlich irgendwie zu Worte kommen zu lassen. Das war nun freilich nicht einmal annähernd zu verwirk- lichen, aus inneren und äußeren Gründen. Der literarhistorische Gesichtspunkt mußte sich dem sachlichen unterordnen, wenn der letztere einigermaßen durch- geführt werden sollte. Selbst in dem zweiten, der Literaturgeschichte gewidmeten Teile sind nur wenige Stücke ausgenommen, die ausschließlich als geschichtliche Dokumente gedacht sind und unmittelbar als „Proben" zur Veranschaulichung des in der Klasse Vorgetragenen dienen sollen: das meiste wird auch hier der häuslichen Lektiire der Schüler zufallen; diese aber muß dann freilich im Unterricht selbst verwertet werden, sei's als Grundlage von Besprechungen, oder auch zur Anknüpfung von Aufsatzthemen. Eben deshalb schien es nötig, hauptsächlich umfangreichere Stücke und größere Zusammenhänge aufzunehmen, die dem eigenen Studium des Schülers einen wirklichen Anhalt geben können. Damit aber war die Beschränkung der Anzahl von Lesestücken auch aus äußer- lichen Rücksichten geboten, und aus irgendwelche Vollständigkeit geschichtlicher oder systematischer Art mußte von vornherein verzichtet werden. Eine solche ist ja freilich der Schule nirgends erreichbar oder auch nur erstrebenswert. So darf ich denn die Hoffnung aussprechen, daß unsere Arbeit dazu bei- tragen möge, den Unterricht, zumal auf den oberen Stufen der deutschen höheren Schule, einheitlicher und innerlicher zu gestalten und damit ein Ziel zu fördern, dem heute unsere besten pädagogischen Kräfte von verschiedenen Seiten her zustreben. Berlin, im Juli 1905. Rudolf Lrhmann.

2. Teil 7 = (Für Prima) - S. 1

1906 - Leipzig : Freytag
Zur Geschichte und Kulturgeschichte. 1. Dir germanische Politik des Augustus. Reden und Aufsätze von Theodor M o m m s e n. Berlin, 1905. Wenn der Staat das Volk ist und die Vollendung des menschlichen Da- seins es fordert, daß die zusammengehörigen Stämme, sei es durch freiwilligen Entschluß, sei es durch den unwiderstehlichen Zwang außerordentlicher Ver- hältnisse, sich zu einem Staat zusammenfassen, so ist das entsprechende negative Gegenbild die dauernde Unfreiheit und Dienstbarkeit einer zu eigener Herr- schaft und Herrlichkeit geschaffenen Nation. Es ist den Römern beschieden gewesen, wie viele andere politische Phasen und Institutionen, so auch diese beiden Gegensätze mit einer Schärfe und einer Großartigkeit zu gestalten, die diesen ihren Bildungen gewissermaßen den Charakter der Allgemeingültigkeit verleiht, dem Volksstaat wie der Völkerfrone, dem populus Romanus nicht minder wie der provincia populi Romani. Auch das römische Volkstum, jener populus, ist nicht mit leisem Druck, nicht mit milder Hand zusammengefügt worden; die öden Täler Samniums, die verkümmerten Reste des einst im glänzenden Städteschmuck prangenden großen Griechenlands, Capua, das für seinen Versuch mit Rom zu wetteifern zum Dorf herabgesetzt ward, konnten davon erzählen, daß in Italien das Einigungswerk nicht mit dem schonenden Messer des Arztes durchgeführt worden war. Und dennoch war dieses Einigungswerk eine große segens- und zukunftsreiche Tat. An dem römischen Bürgermut brach die über- legene Zivilisation der Phönikier, das unvergleichliche Genie ihres großen Führers. Daß nicht Kunst und Geist, sondern der entschlossene Mut eines einigen Volkes die mächtigste Macht aus der Erde ist, das zeigen die beiden größten Kriege der Weltgeschichte, der Hannibalische Italiens und der neue nord- amerikanischer Bürger gegen die Sklavenaristokratie. Das nomen Latinum ist die erstgeborene der Nationalitäten, welche frei in und durch sich selbst zum Staat zusammengefaßt wurden. Aber wo die Götter walten, sind die Teufel nicht fern. Der populus Romanus schuf sein Gegenstück, die provincia populi Romani. Wie dies ge- kommen ist, wie das neugeschaffene italische Volk auf den heillosen Weg geführt Lehmann, Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten, Vii. Teil. 1

3. Teil 7 = (Für Prima) - S. 2

1906 - Leipzig : Freytag
2 ward, die angrenzenden der Assimilation unfähigen Nationen sich botmäßig zu machen, ihre Territorien, nach dem Ausdruck des römischen Staatsrechts, in Landgüter des römischen Volkes umzuwandeln, das kann hier nicht aus- einandergesetzt werden; aber hierin liegt die historische Rechtfertigung Cäsars und überhaupt der römischen Monarchie. Die latinische Nation hatte erst die Einheit und Freiheit für sich und dann den großen Völkerzwinger gebaut. Zurückstellen konnte man den Zeiger der Weltgeschichte nicht; das vernichtete Gleichgewicht der Nationen ließ sich nicht wiedererzeugen, der fürchterliche Widerspruch, der in jenem Regiment lag, nicht dadurch ausgleichen, daß man die Knechte wieder zu Herren, sondern nur dadurch, daß man auch die Herren zu Knechten machte. So kam es denn, und mindestens die bisherigen Knechte gewannen bei diesem Tausche. Die Monarchie der Cäsaren stand der großen Frage der Nationalitäten durchaus anders gegenüber als die alte Republik. Diese hätte nie erobern sollen, und wo sie es tat, da geschah es deshalb mit zagender Hand und bösem Gewissen. Jeder Landstrich, den man sich weiter unterwarf, machte den Widerspruch der Zustände unerträglicher; die besseren Männer fühlten mit jedem neuen Skla- venhaufen, den man in den Zwinger einschloß, die Kraft der Herren weiter sinken. Darum hat der Senat, solange er aufrecht stand, die Reichserweiterun- gen mehr über sich ergehen lassen als erstrebt, mehr aus Schwäche und Inkon- sequenz, wie sie einem alternden kollegialischen Regiment innewohnen, als in bewußtem Abfall das Prinzip der Nationalität verleugnet, aus dem Rom seine Lebenskraft zog. Für Cäsar und die Cäsaren war das Prinzip von Haus aus nicht vorhanden. Die Rechtfertigung der Monarchie lag ja eben darin, daß damit jener unnatürlichen Herrschaft des einen Stammes über alle übrigen ein Ziel gesetzt ward, daß, wenn auch mit vielfachen Übergängen und Milde- rungen, Italien aus seiner gebietenden Stellung in die gemeinsame Unter- tänigkeit gegen das neue Oberhaupt eintrat. Diese Monarchie also umfaßte von Ansang an und notwendig verschiedene Nationen, und wie sie einmal war, konnte sie ihrem Wesen unbeschadet erweitert werden. Darum ist es gerecht- fertigt und wiederum ein Beweis der scharfen und klaren Ausprägung, die alle politischen Bildungen Roms auszeichnet, daß der Begründer der neuen Mon- archie zugleich den großartigsten, ja man kann vielleicht sagen, den einzigen wirklichen Eroberungskrieg geführt hat, den die römische Geschichte verzeichnet. Ich meine natürlich die Eroberung des Gebietes zwischen dem Rhein und dem Atlantischen Ozean, Nord- und Mittelfrankreichs und des linksrheinischen Deutschlands, durch den Statthalter der beiden Gallien, Gaius Cäsar. Dies große Gebiet, die feste Burg desjenigen Volksstammes, der wie der Erbfeind so auch der unfreiwillige Begründer der italischen Nationalität gewesen ist, wurde durch einen aus freiem Entschluß unternommenen, mit geringen Streit- kräften und unter schweren militärischen Wechselsällen und politischen Ver- wicklungen meisterhaft durchgeführten achtjährigen Krieg dem römischen Staat unterworfen und sofort, ohne das sonst übliche Zaudern und Schwanken, in

4. Teil 7 = (Für Prima) - S. 3

1906 - Leipzig : Freytag
3 ein Reichsland verwandelt. Genau dasselbe Gebiet, das Schauplatz des ge- waltigen Krieges von 1870/71 war, ist auch Schauplatz von Cäsars gallischen Kämpfen gewesen, und an welthistorischer Bedeutung gibt der Krieg, welcher vor zwei Jahrtausenden die romanische Rasse zum Herrn von Frank- reich gemacht, dem Kriege nichts nach, der sie mit eisernem Griff in ihre rechten Schranken zurückgewiesen und die alten Grenzsteine deutscher Nation mit jungem deutschen Blut wieder gefestigt hat. Jener Krieg Cäsars bewiös es, daß nicht die alte Republik, wohl aber die neue Monarchie erobern konnte und erobern wollte, und als der Cäsarismus in Rom sich befestigte, als er die im Todeskampf mehr als in ihrer Altersschwäche furchtbare Partei der Re- publik schließlich überwand, da mochte der römische Dichter mit gutem Grund den Kelten und Britannern zurufen, auf ihrer Hut zu sein. Es ist das Ver- hängnis solcher Staatenbildungen, die von der Nationalität sich loslösen, daß es für sie keine Schranken mehr gibt. Wo war die Grenze Alexanders? Warum am Taurus und nicht vielmehr am Euphrat? Warum am Euphrat und nicht vielmehr am Indus? Warum war der erste Napoleon verurteilt, in ähnlicher Weise das Werk des babylonischen Turmbaus so lange höher und höher zu führen, bis es über seinem Haupt zusammenbrach? Die römische Nation War- ans dem Punkt angelangt, wo die Grenzen des Staates bestimmt werden ent- weder durch das resignierende Geltenlassen des zufälligen status qno oder durch den wahnwitzigen Lauf nach dem immer nahen und doch immer wieder zurückweichenden Horizont der Weltbeherrschung. Dem Begründer der neuen Monarchie war es nicht befchieden, dem Schick- sal eine Antwort auf die Frage zu geben, welchen dieser beiden Wege Rom einschlagen werde. Ein zwanzigjähriger Bürgerkrieg raffte ihn und mit ihm den besten Teil der Nation hinweg; aber die Monarchie überdauerte die Krise und ging, wenn auch geschwächt und zu wesentlichen Kompromissen genötigt, doch im ganzen als Sieger aus derselben hervor. Was der Oheim begonnen hatte, sollte der Neffe vollenden; mit der andern ungeheuren Erbschaft kam an den zweiten Cäsar, den ersten Augustus, auch die schwere Wahl zwischen der Politik des dauernden Friedens und der Politik der fortgesetzten Eroberung. Augustus hat, wie in so vielem andern, auch hier geschwankt. Die dämo- nische Sicherheit, mit der Cäsar seine Entschlüsse faßte, war nicht aus ihn über- gegangen; wenn jener vielleicht nicht frei war von der Verirrung des Genies, des Unmöglichen sich zu unterfangen und die Bedingtheit alles menschlichen Wollens und Wirkens zu vergessen, so war diesem im Gegenteil das Maß- halten, das Rücksichtnehmen, das Ausgleichen angeboren und ward ihm mehr und mehr zur andern Natur. Viele seiner Aufgaben hat er von mancherlei Seiten angegriffen, oft seine politischen Pläne verworfen und die gezogenen Linien wieder korrigiert. Diese Aufgabe war in der Tat von der Art, daß ein Schwanken, wenn nicht gerechtfertigt, doch begreiflich ist. Wenige werden bestreiten, daß auch der gerechteste und glücklichste Krieg dem Volke nie unmittelbar das ersetzt, was er unmittelbar zerstört, daß es die 1*

5. Teil 7 = (Für Prima) - S. 6

1906 - Leipzig : Freytag
6 waren Ägypten, Spanien und Afrika zu decken und die zahlreichen unbot- mäßigen Völkerschaften in den weitgeftreckten Provinzen des gewaltigen Reiches im Zaum zu halten. Eine Reserve gab es nicht; bei der durchschnittlich zwanzig- jährigen Dienstzeit wäre mit Heranziehung der entlassenen Soldaten zu wei- terem Dienst wenig gewonnen worden; nur ausnahmsweise und meistens mißbräuchlich, nicht aber in gesetzlich reguliertem Wege ist in Rom gewiß der Nachdienst vorgekommen. Nicht einmal eine eigentliche Feldarmee war vor- handen; man hatte, nach unseren heutigen Begriffen ausgedrückt, eigentlich nur Festungstruppen und bei jedem irgend über das gewöhnliche Maß des Sicherheitsdienstes hinausgehenden Vorfall mußte man die Garnison von anderen, oft sehr weit entlegenen Punkten wegziehen, um den bedrohten zu verstärken. Solche Ordnungen wären unmöglich gewesen, wenn das römische Reich nicht in gewissem Sinn militärisch so für sich allein gestanden hätte, wie etwa heutzutage die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Sie machen uns aber begreiflich, daß man von Angriffskriegen absah; ja man darf sagen, daß Augustus das Militärwesen in einem Grade aus die Defensive beschränkte, der diese selbst unzulänglich zu machen drohte. Dementsprechend finden wir Augustus im Ansang seiner Regierung jedes Angriffskrieges sich enthaltend. Insbesondere tritt dies in Beziehung aus die östlichen Nachbarn hervor. Cäsar war eben im Begriff gewesen, an den Parthern für die Niederlage von Karrhä Revanche zu nehmen, als der Tod ihn abrief. Seitdem hatten die Parther ihre Schuldrechnung noch vermehrt durch die zeitweilige Überschwemmung von Syrien und Kleinasien und durch die Loslösimg des Zwischenstaates Armenien aus der römischen Klientel; aus dem unmittelbaren römischen Gebiet zurückgeschlagen, hatten sie dem Kollegen Cäsars in der höchsten Gewalt auf armenischem Boden die empfindlichsten Verluste zugefügt und zu den Adlern, die sie den Legionen des Crassus abgenommen, weitere römische Trophäen gesammelt. Die neue Monarchie hatte alle Ursache diesen Handschuh aufzuheben: sie viel weniger als die frühere Republik durste solche Flecken auf der militärischen Ehre Roms dulden. Augustus hat es dennoch getan und das ungeduldige römische Publikum ohne Krieg beschwichtigt; er hat auf diplomatischem Wege die Differenzen beigelegt und es als einen Haupterfolg seiner Politik betrachtet, daß der anderweitig bedrängte Partherkönig durch geschickte Unterhandlungen bestimmt ward, in die Herausgabe jener Siegeszeichen zu willigen. Hier schieden sich die Wege des Oheims und des Neffen. Der Diktator wollte und brauchte den Krieg, nicht bloß um seiner Erfolge, sondern um des Krieges willen; Cäsar Augustus wollte womöglich, und insbesondere in dem ersten Drittel seiner Herrschaft, den Frieden. Anders lagen die Dinge in dem nördlich von Italien und Griechenland sich erstreckenden Gebiet. Das träge und schwache Regiment der Republik hatte es nicht vermocht, die Nordgrenze sicherzustellen, Mazedonien vor den An- griffen der nördlichen Barbaren zu schirmen, die Alpen wenigstens so weit

6. Teil 7 = (Für Prima) - S. 8

1906 - Leipzig : Freytag
8 hinüberströmend, für den Augenblick die Legionen sich untertänig machten, da beschickten die freien Germanen die Kölner und forderten sie auf, zunächst den Göttern der Nation und vor allem dem Kriegsgott zu danken, daß sie wieder zur deutschen Gemeinschaft und zum deutschen Namen gekommen seien, sodann die unter ihnen lebenden Römer auszutreiben, die Mauern nieder- zureißen und fortan in der offenen Stadt als Freie unter Freien zu leben. Solche Gedanken lagen also doch damals schon in der Lust, und die Römer- unter Augustus mußten wohl einsehen, daß dieser von ihnen selbst wo nicht geschaffene, doch erweiterte deutsche Grenzstreis in seiner engen Berührung mit den freien rechtsrheinischen Germanen ihrer Herrschaft weit gefährlicher war als das Flackerseuer im Keltenland und der Elan seiner Patrioten. Dies ließ sich nicht mehr ändern; aber um so näher lag es auch, die freien deutschen Stämme den schweren Arm des großen Militürstaats empfinden zu lassen. In der Tat bleibt Roms Herrschaft über Gallien unsicher und schwankend, solange die Germanen am anderen User des Rheinstroms in offener Feind- schaft mit den Römern beharrten. Eben um diese Zeit — 738 d. St., 16 v. Chr. — hatten die Völkerschaften an der Lippe die bei ihnen sich aushaltenden römischen Kaufleute aufgegriffen und ans Kreuz geschlagen, dann den Rhein überschritten und nicht bloß weit hinein das Land geplündert, sondern auch in einer förm- lichen Schlacht den römischen Feldherrn M. Lollius geschlagen und den Adler der fünften Legion heimgebracht, den ersten, der seinen Weg zu den heiligen Stätten der deutschen Nation fand. In den fast zwanzig Jahren, die seit der Schlacht bei Actium verflossen waren, hatte die Monarchie sich konsolidiert, Italien sich erholt; des Kaisers Schwiegersohn Agrippa, seine beiden Stief- söhne Tiberius und Drusus waren fähige und bewährte Führer und standen dem kaiserlichen Hause nahe genug, um auch in einem Staate, in dem politische Gründe es verboten, ein großes Kommando einem anderen als einem Prinzen anzuvertrauen, Verwendung zu finden. Ob Augustus ganz von freien Stücken sich dazu entschloß, die Friedenspolitik zu verlassen, oder ob er dem Drängen der Seinigen nachgab, die Niederlage des Lollius gab den Ausschlag: er selbst ging im Sommer 738 nach Gallien; der Plan wurde gefaßt, den Rhein und das Vorland der Alpen zu überschreiten und in umfassendster Weise die römischen Waffen von Gallien aus ostwärts, von Italien und Mazedonien aus nord- wärts zu tragen. Der erste Schritt dazu war, daß man Fuß faßte in der Schweiz und in Tirol und der Pässe der Hochalpen sich bemächtigte. Dies geschah im Jahre 739 der Stadt, 15 v. Chr. hauptsächlich durch einen von Italien aus unter Führung des jungen Drusus an und über den Brenner durchgeführten Angriff, den dann der ältere Bruder Tiberius vom Rhein her unterstützte. Man setzte sich fest am Bodensee, an den Donauquellen, es scheint selbst bei Augsburg, das dieser Expedition seinen Ursprung verdanken mag. Über die Befestigung und Sicherung dieser beherrschenden Stellung am Nordabhang der Hochalpen mögen einige Jahre hingegangen sein; erst im zweiten und dritten Jahre nach jenem

7. Teil 7 = (Für Prima) - S. 9

1906 - Leipzig : Freytag
9 Vorspiel folgte der eigentliche Angriff. Wie jenes war auch dieser kom- biniert: er richtete sich teils von Italien aus nordöstlich gegen die Save und die Drau, teils von Gallien aus gegen die Weser und die Elbe. Die pannonische Expedition ward von Agrippa begonnen; als diesen noch während der Vor- bereitungen der Tod hinwegrasste, trat an seiner Stelle Tiberius an die Spitze des Heeres, und ec unterwarf in den beiden Feldzügen 742 und 743 das Gebiet zwischen der Save und der Drau. Den anderen Teil dieser Unternehmung führte zunächst Drusus, der Liebling Augusts wie des römischen Volkes, ein glänzender und tüchtiger Offizier. Vier Jahre hintereinander durchzog er das germanische Land, und als auch er mitten im vollen Siegeslauf infolge eines unglücklichen Sturzes vom Pferde den Tod fand, trat der letzte jener drei Feldherren aus dem Kaiserhaus, Tiberius, an seine Stelle und führte in den nächstfolgenden zwei Jahren das Werk des Bruders weiter. Die zer- trümmerte Überlieferung gestattet uns nicht, eine zusammenhängende Schilderung dieser wichtigen Vorgänge zu geben, wohl aber läßt sich im ganzen erkennen, was die Römer gewollt und erreicht haben. Daß es sich hier um mehr handelte als um eine Rekognoszierung oder eine offensive Grenzdeckung, wie sie Cäsar und später Agrippa bei ihren Rhein- übergängen im Sinne gehabt zu haben scheinen, zeigt schon die Stetigkeit dieser Expeditionen, die sechs Jahre hindurch, von 742 bis 747, sich gefolgt sind. Ferner ist es deutlich, daß dieser Krieg von seiten der Römer ebenso ein Angriffskrieg gewesen ist, wie der von Cäsar gegen Gallien durchgeführte. Allerdings sagen die Berichte, daß die Germanen die Angreifenden waren, daß sie die Einführung des römischen Steuerwesens in Gallien zu benutzen dachten, um einen Aufftand gegen die Römer zu erregen, daß in der Tat die linksrheinischen Germanen im Bunde mit ihren freien Stammesgenossen am andern Ufer sich empörten und die letzteren von Drusus geschlagen wurden, als sie versuchten, den Fluß zu überschreiten. Das ist auch gewiß tatsächlich richtig. Die Einführung des neuen Steuersystems drohte ganz Gallien in offene Empörung zu versetzen; die linksrheinischen deutschen Gemeinden, die diese Maßregel mitbetraf, gingen voran und riesen, wie immer, ihre Stammes- genossen vom anderen Ufer zu Hülfe. Aber daß der Krieg, wenn auch die Germanen ihn begannen, doch von Drusus beabsichtigt war, zeigte der große, schon vor dem Ausbruch des Aufstandes von Drusus wenigstens begonnene Kanalbau, der den Rhein mit der Südersee verband und dazu bestimmt war, der römischen Flotte die deutsche Nordwestküste zugänglich zu machen, und sodann die hartnäckige Kriegführung selbst/ nachdem der geringfügige Anlaß längst beseitigt war. Das militärische Ergebnis der Kriege war zunächst die Befestigung d'er Rheinlinie durch eine Anzahl — es heißt fünfzig — verschanzter Posten und Lager; es ist wahrscheinlich, obwohl nicht mit Bestimmtheit zu erweisen, daß die beiden großen Standlager, auf denen späterhin Roms Herrschaft über den Rheinstrom beruht, Mogontiacum und Vetera, das ist Mainz und Xanten,

8. Teil 7 = (Für Prima) - S. 11

1906 - Leipzig : Freytag
11 So fassen auch die Berichte, die aus dem Altertum geblieben sind, diese Vorgänge aus. Daß Drusus Germanien unterjochte, sagt sein Sohn Kaiser- Claudius. Alle Germanen zwischen Rhein und Elbe unterwarfen sich, be- richtete der Zeitgenosse Livius unter dem Jahre 746 (8 v. Chr.). Wenn späterhin in der Zeit des Tiberius Germanien bezeichnet wird als damals beinahe zur Provinz gemacht, so ist es begreiflich genug, daß man das nachherige Aufgeben desselben mit dem Willen des Augustus zu beschönigen bemüht war. Im Gegen- teil ist es sehr wahrscheinlich, daß die beiden Benennungen „Ober- und Unter- germanien", die späterhin in ausfallender und ungeschickter Weise angewandt werden auf den schmalen Landstrich am linken Rheinufer, ursprünglich be- stimmt waren für das Germanien zwischen Rhein und Elbe, für das sie allein sich schicken. Der nach der Niederlage des Lollius entworfene Plan war trotz der Unzulänglichkeit der dafür verfügbaren Truppen bis auf einen gewissen Punkt ins Werk gesetzt; wie Gallien durch Cäsar, so war vierzig Jahre später Germanien zum Römischen Reich gebracht, die neue Monarchie mit Waffenruhm und Siegesglanz geschmückt worden. Aber Augustus hatte weder Cäsars Geist noch Cäsars Glück. Wieviel er auch erreicht hat, das ganze und volle Gelingen ist ihm niemals beschiedeu gewesen. In diesem Fall trug großenteils er selbst die Schuld. Die Unter- werfung Germaniens, kräftig begonnen und sieben Jahre hindurch beharrlich weiter und doch bei weitem noch nicht zu Ende geführt, stockt mit dem Jahre 747 plötzlich. Wenn die sachlichen Verhältnisse dafür schlechterdings keinen Grund an die Hand geben, so liegt derselbe in den persönlichen klar genug. Agrippa und Drusus waren, jener im kräftigen Mannesalter, dieser in der Blüte der Jugend, während dieser Kriege gestorben; der einzige überlebende einer solchen Ausgabe gewachsene Prinz, Tiberius Nero, verbittert durch das ihm aus- gezwungene Ehebündnis mit der Julia, der Tochter des Kaisers, und vor allem durch die seinen jugendlichen Stiefsöhnen, Gaius und Lucius mehr und mehr sich zuwendende Bevorzugung und ihre offenkundige Bestimmung zur Thron- folge, zog sich von allen Staatsgeschäften zurück. Nicht mit Unrecht klagte der Kaiser, daß er im Stiche gelassen werde; aber die Tochter und die Erb- folge der Tochtersöhne galten doch auch ihm mehr als die höchsten Interessen des Staates. Das Zerwürfnis schien unheilbar: und der Rückschlag davon traf zunächst die begonnene Eroberung Germaniens. Man gab nicht auf, was erreicht war; im Gegenteil ward das Land behandelt wie eine unterworfene Provinz; die festen Stellungen, vor allem Aliso, blieben dauernd besetzt; die römischen Truppen durchzogen das Land, und die Waffen haben schwerlich jemals völlig geruht. Einer der römischen Feldherren dieser Zwischenzeit, L. Domitius Ahenobarbus, des Kaisers Nero Großvater, vermählt mit einer Nichte Augusts, gelangte sogar von der Donau her bis an und über die Elbe und legte später als Statthalter von Germanien einen Damm an in den schwer passierbaren Mooren zwischen Ems und Rhein. Aber eigentliche Er- folge von einigem Belang sind aus dieser Zeit nicht zu verzeichnen.

9. Teil 7 = (Für Prima) - S. 13

1906 - Leipzig : Freytag
13 anzugeben, unter welchen Verhältnissen das Königreich Noricum, das ist Steiermark, Kärnten und Ober- und Niederösterreich, unter römische Bot- mäßigkeit gekommen ist; wahrscheinlich war dies schon in der ersten Hälfte der Augustischen Regierung, wenn auch nur in loser Form geschehen. Aber das Vorschieben der Standlager an die mittlere Donau erfolgte um diese Zeit. Pannonien, das ist derjenige Teil von Ungarn, den nördlich und östlich die Donau, südlich die Drave umfaßt, ist erst in viel späterer Zeit, wahrscheinlich erst unter Traian, von den römischen Truppen besetzt, erst damals die Stand- quartiere an der Drave mit denen von Ofen und Raab vertauscht worden. Um so auffallender ist es und nur durch die Kombination mit jener Vorbewegung an die Elbe zu erklären, daß wir im Jahre 759 die römische Südarmee in Carnuntum finden, das heißt in der Gegend von Wien, und im Begriff, die Donau zu überschreiten und sich am andern Ufer festzusetzen. Augenscheinlich wollte man das Marchtal gewinnen und dieses mit der Linie der Elbe verbinden; noch diesen Schritt vorwärts, noch Prag nach Wien, und der eiserne Ring, der Großdeutschland umklammern sollte, war geschlossen. Man traf hier auf ein letztes Hindernis. Vor dem gewaltigen Andringen der italienischen Eroberer war ein Teil der Germanen ostwärts ausgewichen, so die Marsen und vor allem die Markomanen. Vierzehn Jahre zuvor hatte Drusus in dem Jahre seines Todes mit diesen nicht fern vom Rhein gestritten und sie nach hartem Kamps überwunden. Seitdem hatten sie sich über das Fichtelgebirge nach Böhmen gezogen und hier zu einem mächtigen Kriegerstaat sich konsolidiert, der, anders als die Germanen sonst gewohnt waren, sich einen König gesetzt hatte in dem tapferen und des Krieges nicht bloß, sondern auch der römischen Kriegskunst kundigen Maroboduus. Die zehnjährige Unter- brechung der begonnenen Arbeit rächte sich. Maroboduus oder, wie wir ihn zu nennen pflegen, Marobod, hatte sich bis dahin streng in der Defensive gehalten, weder jenseits der Donau noch jenseits der Gebirge sich den vordringenden Römern entgegengestellt; aber dem Angriff, der jetzt von zwei Seiten her gegen ihn gerichtet ward, war er entschlossen, mit seinen gewaltigen und nach Möglichkeit disziplinierten Massen standzuhalten. Von Westen her kam die Rheinarmee durch das Land der Chatten, ohne Zweifel von Mainz her den Main hinauf, durch die damals vom Spessart zum Fichtelgebirge sich aus- dehnenden Waldmassen mit Axt und Feuer den Weg sich bahnend, unter Führung des tüchtigen Gaius Sentius Saturninus, der in den germanischen Kriegen der beiden letzten Jahre neben Tiberius der Zweite im Kommando gewesen war. Gleichzeitig überschritt die Südarmee unter Tiberius' eigener Führung die Donau, schlug auf dem linken Ufer ein festes Winterlager und marschierte in Böhmen ein. Alles ward mit der dem Tiberius eigenen präzisen Sicherheit ausgeführt; die römischen Armeen, in der Gesamtstärke von zwölf Legionen, zwei Drittel der ganzen damals vorhandenen römischen Streitmacht, standen bereits nicht mehr als zehn Tagemärsche voneinander und hofften in

10. Teil 7 = (Für Prima) - S. 14

1906 - Leipzig : Freytag
14 fünf Tagen aufeinander zu marschierend ihre Vereinigung zu bewerkstelligen und zugleich an den Feind zu kommen. Da traf die Eroberer der Gegenschlag der Nationen. Mit Marobods nach dem Muster der Feinde geordnetem Militärstaat, mit der vorsichtigen Defen- sive dieser disziplinierten Patrioten hatte Liberins den entscheidenden Kampf auszufechten gedacht; aber was er nicht in feinen Entwürfen vorgesehen hatte, noch hatte vorsehen können, war das wilde und unberechenbare Aufbäumen der unterjochten Nationalitäten. Zwei ungeheuren, bis dahin von der Römerherr- fchaft kaum berührten Volksmaffen, der pannonischen und der germanischen, hatte die neue Monarchie zugleich die Ketten angelegt; und wenn dies der überlegenen Taktik der zivilisierten Italiener insoweit verhältnismäßig leicht gelungen war, so mochten sie sich vorsehen vor der ersten allgemeinen Auf- lehnung gegen das ungewohnte Joch. Wie das Meer nur darum ebbt, um sich zur Flut zu sammeln, so ist nach einem ähnlichen Naturgesetz der Widerstand gegen die Fremdherrschaft am gewaltigsten, wenn die Unterwerfung sich voll- zogen und eine Zeitlang der Sieger den Fuß auf dem Nacken des Besiegten gehalten hat. So fielen die Würfel um Gallien in dem Kriege gegen Ver- cingetorix, so folgte bei uns auf Jena Leipzig. In der römischen Invasion Pannoniens und Germaniens trat dieses Stadium jetzt ein, und zwar zunächst bei den illyrischen Stämmen. Während die römischen Heere in Böhmen standen, erhob sich auf einmal in ihrem Rücken das ganze Land von der Donau bis zum Adriatischen Meer, an der Drave und Save sowohl wie in den Bergen Bos- niens und an der dalmatischen Küste. Es ist nicht meine Aufgabe, den sehr ernsten pannonifch-dalmatifchen Krieg zu schildern. Nicht oft haben größere Massen gegen Rom im Felde gestanden, und die ungewohnte Nähe des Kriegs- schauplatzes steigerte in dem verwöhnten und nicht mehr wie sonst schlag- fertigen Italien die Furcht ins Grenzenlose. Die Zeitgenossen vergleichen diesen Krieg wohl mit dem Hannibalischen; wenn damit den Insurgenten all- zuviel Ehre erwiesen wird, so ist anderseits gewiß genug, daß, wenn in dieser Zeit ein zweiter Hannibal aufgestanden wäre, er nicht vor den Toren Roms hätte umzukehren brauchen. Die Regierung in Rom bot das Äußerste auf; die Armee wurde um acht Legionen, das heißt um etwa die Hälfte des bisherigen Bestandes verstärkt; man strengte den letzten Nerv an, um die nötigen Mann- schaften und das nötige Geld zu beschaffen. Diese neuen Formationen indes würden wenig geholfen haben, wenn die Gefahr in der Tat so dringend gewesen wäre, wie man meinte. Aber Tiberius bestand die Probe; feine Besonnenheit und Tüchtigkeit rettete den Staat. Der Krieg gegen Marobod mußte natürlich vertagt werden; es ist bezeichnend für diesen, daß er froh war, den Frieden gern auf „gleiche Bedingungen" zu erhalten und nicht daran dachte, an den Kämpfen der Insurgenten, die ihn retteten, sich zu beteiligen. Tie ganze gegen Marobod vereinigte Truppenmasse ward über die Donau zurückgeführt und bald war die eigentliche Gefahr beseitigt, wenn auch der Kampf schwer und verlustvoll war und die Niederwerfung der weit ausgedehnten Insurrektion bis
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TM Hauptwörter (200)200

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