12
3. Joseph im Hause Potiphars.*)
Ziel. Heute will ich euch erzählen, wie es dem Joseph in Ägypten
gegangen ist.
Vorbereitung.
Ihr wißt aus der vorigen bibl. Geschichte, daß die Kaufleute den
Joseph mit nach Ägypten nahmen. Wie mag es da in dem Herzen
des armen Josephs während der langen Reise ausgesehen haben? Mit
welchen Gedanken wird er sich wohl am meisten beschäftigt haben? Er-
dachte gewiß zuerst an seinen lieben Vater, der es stets so gut mit
ihm gemeint, und der jetzt trauernd und weinend in seiner Hütte saß;
ferner gedachte er seiner Heimat, wo es ihm bisher so gut gegangen
war; er gedachte seiner bösen Brüder und der neuen Heimat, in der
es ihm vielleicht recht schlecht ergehen wird. Und wird er wohl unter
solchen Umständen seinen alten Vater jemals wiedersehen? Das waren
recht trübe Gedanken, die den armen Joseph beschäftigten. Und wer
war schuld an seinem Unglück? Die bösen Brüder (zum Teil auch der
Vater). Wieso? Inwiefern hat auch Joseph selbst die Veranlassung
zu all seinem Unglück gegeben? Angeberet, Eitelkeit, Stolz, Hochmut.
Auch dieser seiner Schuld gedachte Joseph jetzt. Er kommt zu der
Erkenntnis, daß er zum großen Teil mit schuld an seinem Elende war.
Gott hat ihm darum das Unglück zur Strafe und zur Besserung auf-
erlegt. Joseph erkannte dies, fühlte aufrichtige Reue über seine Sünde
und nahm sich vor, besser zu werden, damit der liebe Gott ihn auch
in dem fremden Lande lieb hat.
Die Kaufleute konnten mit Joseph anfangen, was sie wollten, denn
er war jetzt ihr Knecht oder Sklave. Die Sklaven wurden in Ägypten
auf den Markt geführt und verkauft, wie bei uns das Vieh. Die
Kaufleute behielten Joseph auch nicht, sondern verkauften ihn wieder an
einen reichen und vornehmen Mann in Ägypten, der hieß Potiphar.
Ich will euch die Geschichte jetzt erzählen.
2. Darbietung.
Die Erzählung.
Joseph ward von den Kaufleuten nach Ägypten geführt, und Potiphar, ein
reicher und vornehmer Mann, kaufte ihn und nahm ihn in sein Haus auf. Der
*) Vorher werden aus dem ersten Schuljahr folgende bibl. Geschichten be-
handelt: 1. Josephs Träume. 2. Joseph wird von seinen Brüdern verkauft.
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Josephs Joseph
Vorwort.
Das vorliegende „Vierte Schuljahr" erscheint ümstandshalber et-
was später, als wir von vornherein beabsichtigt hatten. Die folgenden
Schuljahre (5.—8.) sollen, den zahlreichen Wünschen der Herren Kollegen
entsprechend, in rascher Aufeinanderfolge erscheinen. Das „Fünfte
Schuljahr" wird, so Gott will, im Herbst 1900 zur Ausgabe ge-
langen.
Was den Inhalt des vorliegenden „Vierten Schuljahres" betrifft,
so bemerke ich. daß die Herren Verfasser der einzelnen Disciplinen sich
bemüht haben, den Stoff in erschöpfender Weise und nach den neuesten
methodischen Grundsätzen zu bearbeiten, wobei die bewährten älteren
pädagogischen Grundsätze und die gesetzlichen Bestimmungen nicht igno-
riert worden sind. Sollte manchem Kollegen hie und da zu viel
Stoff dargeboten worden sein, so dürfte es ihm leicht fallen, für seine
Verhältnisse das Passende auszuwählen.
So wünschen wir denn dem vorliegenden „Vierten Schuljahre"
Glück zu seiner Wanderung, mit dem Wunsche begleitet, daß es
gleich den vorhergehenden Schuljahren, recht viele Freunde und Gönner
finden möge!
Der Herausgeber.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
21
Er glaubte, ihm könne niemand widerstehen. Wie hat ihm Gott
bewiesen, daß er der Herr ist? Wer kann eine Liedstrophe an-
führen, in welcher gesagt wird, daß Gott niemand widerstehen
kann? Und ob gleich alle Teufel re. (Befiehl du deine Wege
Str. 5.) Gott ist der Herr über Leben und Tod! Er kann
das Leben geben und nehmen.
Ilb. Am Sinai sprach Gott zum Volke Israel: „Ihr habt gesehen,
was ich den Egyptern gethan habe und wie ich euch getragen
habe auf Adlersflügeln und habe euch zu mir gebracht."
(2 Mos. 19, 4—5.) Vom Adler wird erzählt, daß er seine
Jungen trägt, wenn sie nicht mehr fliegen können! Wer hat
es so mit dem Volke Israel gemacht? Warum hat er das ge-
than? Wie bewies er dem Volke fernerhin seine Liebe? Er
gab ihnen die zehn Gebote, er führte sie in ein Land, darinnen
Milch und Honig floß, er beschützte sie vor ihren Feinden. —
Wodurch hat er ihnen die größte Liebe bewiesen? Er sandte
dem Volke Israel und der ganzen Menschheit seinen Sohn.
Warum? Wodurch konnte er uns nur von den Sünden be-
freien? Was für eine Liebe muß Gott also gegen uns em-
pfinden? — Zusammenfassung: Gott hat dem Volke Israel
viel Gutes erwiesen; er hat es geliebt.
Illd. Welches Gute haben dir deine Eltern erzeigt? Sie haben dich
von Kindheit an genährt, gekleidet, dir ein Bett zum Schlafen
gegeben, sie haben dich in Krankheit gepflegt, kurz: stets für
dich gesorgt. Und warum? Gott hat für dich dasselbe gethan.
Ausführen! Von wem kommen also alle Gaben? Alle gute
Gabe und alle — (Jak. 1, 17). Sei Lob und Ehr dem höchsten
Gut. Was empfindest du gegen deine Eltern, weil sie soviel
Gutes thun für dich? Was erfüllst du auch gern? Wie bist
du gegen sie? Wie muß man gegen einen Wohlthäter sein?
Wer sind deine größten Wohlthäter? Wie bezeigst du ihnen
deine Dankbarkeit? Wer thut dasselbe an dir, wie deine Eltern?
Was mußt du auch gegen ihn empfinden? Wodurch können wir
Gott am besten unsere Liebe beweisen? Wer ist unser größter
Wohlthäter? Wodurch können wir ihm unsere Dankbarkeit be-
zeigen? Spruch: Das ist die Liebe zu Gott — (1 Joh. 5, 3).
Wie wärest du gegen Gott, deinem größten Wohlthäter, wenn
du seine Gebote nicht hieltest?
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Extrahierte Personennamen: Illd
Extrahierte Ortsnamen: Israel Israel Israel Israel
22
Iyb. Von Gott kommt alles Gute, daher der Name Gott. Spruch:
Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe —. Es ist für
uns Menschen eine Pflicht der Dankbarkeit, Gottes Gebote zu
halten. Lied: Wie groß ist des Allmächt'gen Güte —. Spruch:
Das ist die Liebe zu Gott —. Gott kann also von uns for-
dern, daß wir seine Gebote halten: 1. weil er der Herr ist,
2. weil er Gott ist.
Vb. Wie sagt Gott deshalb am Anfange der Gebote? „Ich bin der
Herr, dein Gott."
Nenne undankbare Menschen aus der biblischen Geschichte,
welche Gottes Gebote nicht gehalten haben! Wie zeigt sich Gott
als „Herr" zur Zeit der Sündflut? Weise nach, daß Gott der
Wohlthäter der Menschen ist an Adam und Eva! Erkläre:
Leben und Wohlthat hast du an mir gethan und dein Aufsehen
bewahret meinen Odem. (Hiob 10, 12.)
8. Vom Götzendienst.
Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Ziel: Woran die Menschen ihr Herz hängen.
Analyse. Woran hängt das Herz des Kindes? Der Lehrer sagt:
Meine Kinder hängen an mir. Was soll das bedeuten? Was em-
pfinden sie gegen ihn in ihrem Herzen? Worin zeigen sie sonst
noch, daß sie an ihm „hängen"? (Sie sind aufmerksam, gefällig,
fleißig re.) An wem hängst du in deinem Herzen? Es ist auch
gut, wenn Kinder an ihren Eltern und Lehrern hängen. Warum
werden solche Kinder nichts Böses thun? Wen wollen sie nicht
betrüben? Gute Kinder scheuen sich, ihre Eltern und Lehrer
durch das Böse zu betrüben. Was empfinden sie in ihrem Her-
zen gegen sie? Was erwartet ein Kind von seinen Eltern in
Not und Gefahr? Was hegt es gegen sie, weil es sich auf sie
verläßt. Ein gutes Kind fürchtet und liebt also seine Eltern
und vertrant ihnen. Wen sollen wir aber noch mehr fürchten
und lieben als unsere Eltern? Wem sollen wir aber noch mehr
vertrauen? Wie sagt deshalb die Erklärung zum ersten Gebot?
Ob wohl die Menschen noch an etwas anderes ihr Herz hängen,
als an Gott?
Ila. Synthese. Die Geschichte von der Abgötterei des Volkes Israel!
Die Geschichte wird, wenn sie den Kindern bekannt ist, von diesen.
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29
Zusammenfassung: Jakob sagt die Unwahrheit. Damit der
Vater seinen Worten glaubt, gebraucht er Gottes Namen. Jakob
lügt beim Namen Gottes.
Durch seine Lüge will er den Vater zu der Meinung bringen, als
ob er Esau sei. Der Vater soll ihn segnen vor seinem Bruder. Er
will einen Vorteil dadurch erlangen. Die Vorteile der Erstgeburt, die
Esau zukamen, will Jakob haben. Er betrügt seinen Bruder und
seinen Vater auch beim Nameu Gottes. Jakob mißbraucht Gottes
Namen beim Lügen und Trügen.
Association, a) Manche Menschen beten, ohne daß ihr Herz mit
Ehrfurcht erfüllt ist. Kinder während der Morgennndacht blicken sich
an, sehen zum Fenster hinaus. Es giebt Leute, die in der Kirche
singen, ohne daß sie mit ihrem Herzen dabei sind. Sie brauchen
Gottes Namen, ohne an Gott zu denken, sie gebrauchen ihn gedankenlos.
t>) Wie oft hört man im gewöhnlichen Leben fluchen: „Gott straf
mich", „Gott verdamm inich". Wie leichtsinnig sind doch solche Men-
schen. Wie würden sie erschrecken, wenn ihre Verwünschung einträfe.
Der Schäfer flucht, wenn der Hund ihm nicht gleich gehorcht, der
Fuhrmann, wenn die Pferde nicht so ziehen, wie er wünscht. Der
Schiffer flucht bei ungünstigem Wetter, der Unteroffizier über die
schwerfälligen Rekruten u. s. w.
e) Als Herodes seinen Jahrestag beging, versprach er der Tochter
der Herodias, ihr zu geben, was sie wünsche und wenn es bis an die
Hälfte seines Königreichs sei. Er schwur dazu, ohne zu wissen, was
das Mädchen erbitten werde. Er schwört leichtsinnig. Auch im ge-
wöhnlichen Leben wird oft leichtsinnig geschworen, z. B. Weiß Gott!
Wahrhaftig in Gott! Die Menschen mißbrauchen Gottes Namen, wenn
sie falsch schwören und wenn sie leichtsinnig schwören.
6) Es ist uns verborgen, was in der Zukunft liegt. Wir wissen
nicht, wann wir sterben, ob uns Glück oder Unglück bevorsteht. Manche
Menschen (Zigeuner) geben vor, sie könnten aus den Linien der Hand
die Zukunft des Menschen vorhersagen (wahrsagen). Sie zaubern auch.
Desgleichen ist auch das Traumdeuten, Kartenlegen, Achten auf Vogel-
geschrei als Zaubern anzusehen. Jeglicher Aberglaube ist Zauberei.
Beispiele: Wenn die Eulen krächzen, soll bald jemand sterben; das
Vorüberlaufen eines Hasen bedeutet Unglück; wer etwas vergessen hat,
soll nicht umkehren; auf dem Wege zum Altare sollen sich die Braut-
leute nicht umsehen u. s. w.
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Extrahierte Personennamen: Jakob Jakob Jakob Jakob Fuhrmann
30
e) Herodes sagte zu den Weisen aus dem Morgenlande: „Forschet
fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihr es findet, so saget mir's
wieder, daß ich auch komme und es anbete." Matth. 2, 8. Herodes
hatte gar nicht die Absicht, das Kind anzubeten, im Gegenteil, er wollte
es töten. Herodes log. Manche Menschen thun außerordentlich fromm
in Mienen und Worten, gehen auch wohl zum Scheine in die Kirche,
aber in ihrem Herzen denken sie anders. Sie sind Heuchler. Auch
die Heuchler lügen und trügen beim Namen Gottes. (Pharisäer.)
Sllstem. Der Name Gottes wird gemißbraucht beim gedanken-
losen Aussprechen, beim Fluchen, beim falschen und leichtsinnigen
Schwören, beim Zaubern, beim Lügen und Trügen.
a) Fluchen: Röm. 12. 14: Segnet und fluchet nicht. Matth. 5, 44:
Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen —
„Nie will ich wieder fluchen, wenn mir mein Hasser flucht,
nie dem zu schaden suchen, der mir zu schaden sucht." (Geliert.)
b) Schwören: 3 Mos. 19, 12: Ihr sollt nicht falsch schwören bei
meinem Namen.
Sprichwörter: „Lieber Land und Leute verloren, als einen
falschen Eid geschworen." „Einmal verschworen, ewig verloren."
e) Zaubern: 5 Mos. 18, 10—12: Daß nicht unter dir gefunden
werde —
d) Lügen und Trügen: Matth. 7, 21: Es werden nicht alle,
die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen,
sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel.
Methode, a) Wenn ihr betet, so denkt an das, was ihr betet.
Sagt eure Sprüche und Lieder nicht gedankenlos her. Beim Beten
faltet ehrfurchtsvoll die Hände und neigt demutsvoll das Haupt!
b) Die Menschen müssen Rechenschaft geben von einem jeden un-
nützen Wort, das sie geredet haben. Die Beziehung dieses Spruches
zum Fluchen. Erläutere: Des Vaters Segen baut den Kindern Häuser,
aber der Mutter Fluch reißet sie nieder!"
o) Erkläre: „Ein Mann, ein Wort." „Eure Rede sei ja, ja; nein,
nein, und was darüber ist, das ist vom Übel!"
ä) Weise nach, daß das Wort Recht hat: Je größer der Unglaube,
desto größer der Aberglaube! Warum ist es thöricht, sich die Karten
legen zu lassen? Erzähle, wie der Schatzgräber in dem gleichnamigen
Gedichte von Goethe Zauberei trieb!
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31
e) Zeige, wie Jakob beim Namen Gottes log! Welcher unter den
Jüngern Jesu war ein Heuchler?
Mit welchen Worten verbietet das zweite Gebot den Mißbrauch
des Namens Gottes?
11. Der Herr wird den nicht ungestraft lasten, der seinen
Namen mitzbraucht.
Ziel: Was geschieht denen, die Gottes Namen mißbrauchen?
Analyse. Wiederholung dessen, was über Gottes Namen und
deren Mißbrauch gesagt worden ist. (Kurz!)
Synthese. In der Bibel wird von verschiedenen Personen, welche
Gottes Namen mißbrauchten, erzählt. Sie wurden mit dem Tode be-
straft, wenn sie Gott gelästert hatten. Auch unsere Obrigkeit bestraft
den Mißbrauch des Namens Gottes beim Schwören, den Meineid mit
Zuchthaus. Wer von Gott verächtlich spricht, wird mit Gefängnis
bestraft.
Association. Gott droht zu strafen alle, die seine Gebote über-
treten. Das gilt von jedem Gebot. Aber dem Verächter seines
Namens droht Gott noch besonders. Warum wohl? Gegen Gottes
Namen wird mit dem Munde gesündigt. Mit ihren Worten nehmen
es viele Menschen nicht genau. Man hört Flüche über Flüche. Das
sei nicht schlimm, denken manche. Ja selbst der Meineid wird nicht
sehr gefürchtet, sonst würden nicht so viele Leute falsch schwören.
Manche halten wohl den Meineid für eine Sünde; aber wenn sie den
Namen Gottes gedankenlos aussprechen, so machen sie sich kein Gewissen
daraus. Gott denkt aber ganz anders darüber.
System. Matth. 12, 36. Ich sage ench, daß die Menschen müssen
Rechenschaft geben am jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen
Wort, das sie geredet haben. Gal. 6. 7: Irret euch nicht, Gott läßt
sich nicht spotten.
„Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen
Namen mißbraucht."
Methode. Wie wird Goliath bestraft, weil er Gott verspottet hat?
Wie lästerte Napoleon Gottes Namen? Welches war seine Strafe?
Erzähle die Geschichte von der abgehauenen Hand Rudolfs von
Schwaben! Die Sage: der bestrafte Meineidige. (Lesebuch: Warm-
holz und Kurths S. 35.)
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Extrahierte Personennamen: Jakob Gott Matth Napoleon Rudolfs
32
12. Der rechte Gebrauch des Namens Gottes.
Ziel: Wie uns Jesus den Namen Gottes recht gebrauchen lehrt.
Analyse. Wiederholung der bekannten Namen Gottes! (Herr, Gott,
Vater, Jehovah, Zebaoth, Schöpfer.) Wie nennt Jesus den lieben Gott
in der Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel? (Noch andere
bekannte Geschichten.)
Synthese, a) Jesus am Kreuze: „Mein Gott, mein Gott, warum
hast du mich verlassen?" „Vater, in deine Hände befehle ich meinen
Geist!"
Warum fühlt sich Jesus so verlassen? Was muß er erdulden?
Worin befindet er sich? Wen ruft er deshalb an? Wie das Kind in
Not und Gefahr und Verlassenheit nach der Mutter schreit, so ruft
Jesus zu seinem Vater. Wobei gebraucht Jesus also den Namen
Gottes? Beim Anrufen.
b) Jesus in Gethsemane: „Er riß sich von seinen Jüngern bei
einem Steinwurf, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach:
Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch von mir. Doch nicht
wie ich will, sondern wie du willst." Welchen Namen Gottes ge-
braucht Jesus? Bei welcher Gelegenheit gebraucht er ihn? Luc. 11,
2—4: Ein Jünger des Herrn sprach zu ihm: Herr, lehre uns beten,
wie u. s. w. Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, so
sprechet: Unser Vater in dem Himmel, dein Name werde geheiligt u. s. w.
Das hohepriesterliche Gebet Jesu. Ev. Joh. 17. Wann hat also Jesus
den Namen Gottes noch gebraucht? Beim Beten.
c) Matth. 14. Marc. 6. Luc. 9. Jesus speist 5000 Menschen:
Jesus nahm die fünf Brote und zwei Fische, sahe aus gen Himmel
und dankte. Was für ein Gebet hat Christus gesprochen? Es wird
nicht ausdrücklich gesagt, daß er den Namen Gottes dabei gebraucht
hat. Wohin blickte er aber? Wo weilten also seine Gedanken in dem
Augenblicke? Ev. Joh. 11, 41: Jesus sprach am Grabe des Lazarus:
„Vater, ich danke dir, daß du mich erhöret hast." Wie redet Jesus
den lieben Gott an? Was spricht er ihm aus für die Erhörung seiner
Bitte? Wobei gebraucht demnach Jesus den Namen Gottes? (Beim
Danken.)
ä) Ev. Luc. 17. Als Jesus zehn Aussätzige geheilt hatte, gab er
ihnen Befehl zu den Priestern zu gehen. Einer aber unter ihnen, da
er sahe, daß er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott
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TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Jehovah Zebaoth Jesus Jesus Marc Luc Christus
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gottes Gottes Gethsemane Gottes Jesu Gottes
6
Stephanus ging getrost in den Tod, weil er wußte, daß Gottes
Gemeinschaft ihm sicher war. Welches Gefühl war in ihm? — Ruhe,
Friede, Seligkeit. Welches Gefühl wird durch die Liebe zu Gott in
uns rege?
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in
Gott und Gott in ihm.
Association. Wir haben erkannt, daß die Gemeinschaft mit Gott
in verschiedenen Stufen vor sich geht. Nenne noch einmal diese
Stufen? — Erkennen, Liebe und Gebote halten, Seligkeit.
Worin zeigt sich die Gemeinschaft mit Gott? Sag uns noch ein-
mal, welches das Ziel unserer heutigen Untersuchung sein sollte! Wir
haben die Gemeinschaft mit Gott als ein Gut des Menschen erkannt,
wir wollen nun untersuchen, warum es kein größeres Gut für den
Menschen geben kann.
Wozu war Jesus auf die Erde gekommen? Welche Bande sollte
er wieder anknüpfen? Wiederanknüpfung heißt lateinisch reliauro. Wo-
mit hat sich unsere Religion darum zu beschäftigen? Woraus ersehen
wir, daß auch Gott viel an der Wiederanknüpfung der Gemeinschaft
gelegen war? Als was muß die Gemeinschaft mit Gott auch in
unseren Augen erscheinen?
Als die Menschen aus Gottes Nähe entfernt wurden, befanden sie
sich außerhalb des Gartens. Wodurch mußten sie nun Nahrung er-
werben? Vorher war dies nicht nötig; denn die Gemeinschaft mit
Gott befriedigte ihre Bedürfnisse.
Womit beginnt die Gemeinschaft mit Gott? Diese Erkenntnis der
Wahrheit ist unser Bedürfnis. Warum erscheint uns demnach die Ge-
meinschaft mit Gott als höchstes Gut? Wohin werden sich die ersten
Menschen wieder gesehnt haben? Wohin sehnt sich jeder Mensch, der
Gott erkannt hat? Wodurch wird dies Sehnen befriedigt? Welches
Gefühl überkommt den, der in Gottes Gemeinschaft lebt?
Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh? —
Warum können wir die Gemeinschaft mit Gott als höchstes
Gut bezeichnen? Wer in Gott lebt, kann ganz und voll die Wahrheit,
das ewige Leben genießen. Das Wort Seligkeit kommt darum her
von 8ul d. h. voll. Wo erhalten wir das ewige Leben? Welches Gefühl
weckt die Gemeinschaft Gottes auf Erden in uns? Dies ist sogar not-
wendig; denn: „Wer hier nicht im Himmel wohnt, kommt drüben nicht
hinein."
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
34
Lobe den Herrn, meine Seele re. Ps. 106, 1: Danket dem Herrn,
denn re.
Lieder: Aus tiefer Not. Wenn dich Unglück hat betreten, Str. l.
Lobe den Herren, den mächtigen König. Sei Lob und Ehr dem
höchsten Gut. O daß ich tausend Zungen hätte. Allein Gott in der
Höh sei Ehr. Nun danket alle Gott.
Methode, a) anrufen: Wann wirst du Gott anrufen? In
welcher Not hast du dich befunden? Wie sprichst du zum lieben Gott?
Wende das Sprichwort an: Not lehrt beten! Wende den Spruch:
„Rufe mich an in der Not u. s. w." an auf das Mütterlein in dem
Gedichte: „Die Gottesmauer"! Zu wem gehen die Menschen in Krank-
heitsfällen? Wer kann aber in allen Fällen helfen? Warum?
b) beten: Mit wem sprichst du beim Beten? Ein Kind spricht
gern mit seinem Vater und seiner Mutter. Alles, was sein Herz be-
wegt, erzählt es ihnen. Wer ist unser aller Vater? Wann sind wir
seine rechten Kinder? Die rechten Kinder Gottes können nicht anders,
als mit Gott sprechen. Alles, was sie ans dem Herzen haben, müssen
sie ihm erzählen im Gebet. Nicht bloß in Not sollen wir uns an
Gott wenden. Wann betet ihr? Woniit beginnen wir den Unter-
richt? Wann betest du noch am Tage? Ein rechtes Kind Gottes wird
sich nach dem Spruche richten: Betet ohne Unterlaß. Jede Arbeit,
jede Reise sollen wir mit Gebet beginnen und beenden. „Mit Gott
fang an, mit Gott hör aus." Ein frommer Mann hat gesagt: „Beten
ist das Atemholen der Seele." Wie ist das zu verstehen? Welches
Sprichwort sagt, daß das Beten der Arbeit vorangehen soll? Zn er-
klären das Wort Luthers: „Fleißig gebetet ist halb studiert."
o) loben und danken: Ist es schon Menschen gegenüber eine
Pflicht, für empfangene Wohlthaten zu danken, wieviel mehr Gott
gegenüber. Nenne Wohlthaten Gottes, für welche du danken mußt!
(Leib, Leben, Nahrung, Kleidung, Wohnung — die Seele und ihre
Kräfte.) Gott nimmt dich in seinen gnädigen Schutz. Doch die größte
Wohlthat ist für uns die Sendung seines Sohnes, um uns selig zu
machen. Sollten wir da nicht mit dem Dichter ausrufen: Wie größ
ist des Allmächt'gen Güte! Wie gab Wilhelm I. nach der Schlacht
bei Sedan Gott die Ehre? („Welch eine Wendung durch Gottes
Fügung!") Nicht bloß in guten Tagen sollen wir Gott loben, auch in
trüben Zeiten wie Hiob: „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's
genommen, der Name des Herrn sei gelobt!"
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Luthers Gottes Sedan Gottes