Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abriß der bairischen Geschichte - S. III

1882 - Heidelberg : Winter
Iii Borwort. Per „Abriß der bairischen Geschichte von Dr. H. pittmar" war in 1. Auflage 1857, in 2. Auflage 1864 erschienen. Über Charakter und Zweck desselben sprach sich der Verfasser in dem Vorwort in folgender Weise aus: „Dieser Abriß der vaterländisch-bayrischen Geschichte ist durch seine innere und äußere Einrichtung auf die möglichst leichte Erfassung und Bewältigung des Stoffes (für Lernende) berechnet, und wenn er auch, dieser Bestimmung gemäß, von der Ausführlichkeit einer selbständigen Spezialgeschichte ziemlich sich entfernt halten muß, so wird er doch ein nicht undeutliches Bild dieser Landesgeschichte geben und durch die mannigfache Einflechtung rein menschlicher, die Vaterlandsliebe sowohl als die Bildung überhaupt fördernder Lebenszüge vor dem Vorwurf eines todten Gerippes geschützt fettig Wenn ich zugleich diesen Abriß als einen Anhang zu meiner Deutschen Geschichte bezeichne, so diene zur Rechtfertigung, daß die allgemeine vaterländische Geschichte die Folie zur sondervaterländischen bildet und erstere daher auch der letzteren im Unterrichte zum Theil voran-, zum Theil neben hergeht. Was übrigens die politischen und religiösen Beziehungen betrifft, so hält sich dieser Abriß der bayrischen Geschichte billig in den Schranken der Objektivität, einzig bestrebt dazu beizutragen, daß in der Jugend mit der Liebe zum deutschen Vaterlande zugleich die durch keine Sonderinteressen beirrte Liebe zur bayrischen Heimat und zu dessen angestammtem Herrscherhause geweckt und genährt werde." Im Jahre 1872 erhielt der Unterzeichnete von der Verlagshandlung das Ersuchen eine neue Auflage des Buches zu besorgen, nachdem inzwischen (am 24. Juli 1866) der Verfasser aus dem Leben geschieden war. Mit Rücksicht auf die noch viel gebrauchte 2. Auflage glaubte der Unterzeichnete auf eingreifendere Änderungen verzichten zu sollen, wozu ihm auch gerade damals die Zeit nicht zu Gebote stand; außer einzelnen Berichtigungen brachte die 3. Auflage nur am Schlüsse eine kurze Behandlung der gegenwärtigen Regierung nach dem Maße der übrigen Darstellung. Als aber im vorigen Jahre die Verlagshandlung das Erscheinen einer neuen Auflage als bevorstehend meldete und den Unterzeichneten wieder um Besorgung derselben anging, glaubte derselbe mit den gebotenen umfänglicheren Änderungen im ersten Teile und mit sonstigen Besserungen nicht zurückhalten zu sollen, wozu vornehmlich das treffliche Werk von S. Riezler, außerdem Einzelwerke und verschiedene Artikel der Allgemeinen deutschen Biographie, sowie die Berichtigungen in einer beurteilenden Anzeige der vorigen Auflage benützt wurden. Möge das Büchlein, an das kein anderer Maßstab zu legen ist, als der aus feinem ausgesprochenen Charakter selbst sich ergibt, auch bei feinem neuen Auftreten wohlwollende Aufnahme finden und sich für feinen angegebenen Zweck dienlich erweisen! Landau i. d. Pfalz im Mai 1882. I. 5>ret>&ortt, K. Etubienteftor.

2. Abriß der bairischen Geschichte - S. 5

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 2. § 5—7. Tod des H. Emmeram. Theodebert. Gri moald. 5 712—715 zog er im Lande umher „demütig gegen die Niedrigen, gegen die Mächtigen aber mit Löwenmut sich ausrichtend", wie sein Biograph Arbeo sich ausdrückt, mit wirksamster Rede, obschon er als Romane eines Dolmetschen bedurfte. Trotz seiner segensreichen Thätigkeit erlitt er einen martervollen Tod. Durch des Herzogs Tochter Uta schwer verleumdet wurde er von deren Bruder, dem Prinzen Landbert, in Grub an der Mangfall eingeholt und unter grausamen Qualen getötet. Als Uta ihre falsche Beschuldigung eingestand und so die Unschuld Emmerams an den Tag kam, wurde Landbert verbannt und starb in Feindesland; Uta aber wurde in ein Kloster Italiens verwiesen. Hierauf errichtete Theodo dem Heiligen zu Ehren in Regensburg eine Kirche und ein Kloster. Im Jahre 715 oder 716, ob im Zusammenhang mit Emmerams Tod ist nicht bekannt, begab sich Herzog Theodo zu Papst Gregor Ii, worauf ein Organisationsplan für die bairische Kirche entworfen wurde, mit dessen Durchführung der Papst den Bischof Martinian nebst Presbyter Georgius und Subdiakon Dorotheus beauftragte. Die Instruktion, vom 15. März 716 datiert, ist das älteste offizielle Aktenstück für die kirchliche Geschichte Baierns. Sie befiehlt die kanonische Berechtigung, Rechtgläubigkeit und wissenschaftliche Bildung der Geistlichen zu prüfen, ungenügende zu entfernen, Bistümer zu errichten, einen zum Erzbischof tauglichen Mann aus dem Lande nach Rom zu schicken, oder der Papst werde einen ernennen. Man wollte in Baiern eine von Rom abhängige Kirche ohne fränkische Vermittlung einrichten. Herzog Theodo, dessen Gemahlin Regintrud, als Königin bezeichnet, wohl eine fränkische Königstochter war, stand in seiner Regierung, soweit zu sehen, ganz unabhängig von den Franken. Er ließ den größten Teil des bairischen Volksrechts neu abfassen und schützte nach Kräften sein Land, vermochte jedoch einen die Gegend an der Enns verwüstenden Einfall der Avaren nicht abzuwehren. Schon während einer Krankheit hatte er seinen ältesten Sohn Theodebert zum Mitregenten angenommen. Später teilte er die Herrschaft mit seinen Söhnen von denen Theodebald vor seinem Vater starb, Theodebert seine Residenz in Salzburg, Grimoald in Freising, Tassilo Ii in Passau hatte, während der Vater in Regensburg blieb, wo er wahrscheinlich 717 starb. (6.) Herzog Theodebert wurde noch zu Lebzeiten seines Vaters durch den vor seinem Bruder Aripert geflüchteten Langobardenfürsten Arnsprand zum Kriege gegen jenen bewogen, den er 712 bei Pavia besiegte; als er kurze Zeit danach, im Begriffe Hilfe von den Franken zu erbitten, im Po ertrank, wurde Arnsprand König und nach seinem drei Monate darauf erfolgten Tod sein Sohn Liutprand, welcher später Theodeberts Tochter Guntrud zur Gemahlin wählte und seinem Schwager Herzog Hugbert, der 724 seinem Vater in der Regierung gefolgt war, kräftigen Beistand leistete gegen dessen Oheim Grimoald, (7.) Herzog Grimoald behielt den schon unter seinem Vater nach Baiern gekommenen H. Corbinian, aus Charterettes bei Melun, von Papst Gregor Ii zum Wanderbischof gewählt, bei seiner zweiten Durchreise in Meran bei sich und nahm ihn an seinen Hos in Freising (718), wo der fromme Mann, der ein feuriger Eiferer für Glaube und Kirche war, einen mächtigen Einfluß über den Herzog gewann. Er erklärte die Ehe des Herzogs mit der Witwe seines Bruders Theodebald, Pilitrud aus fränkischem Geschlecht, als ungesetzlich. Nachdem sich beide gedemütigt und selbst Scheidung versprochen hatten, soll die

3. Abriß der bairischen Geschichte - S. 6

1882 - Heidelberg : Winter
6 Kap. 2. § 7—10. Grimoald. Hugbert. Oatilo. Grifo. Tassilo. Herzogin den Plan gefaßt haben den h. Mann zu ermorden, der, gewarnt von seinem Bruder Erembert, nach Meran flüchtete (724) und dort bald das Ende Grimoalds erfuhr. Nachdem Grimoald durch den Langobardenkönig Liutprand, der Hugbert half, Meran und einige Burgen im Etschthal verloren hatte, wurde er von Karl Martell, zu dem Hugbert geflohen war, bekämpft, in zwei Feldzügen (725 und 728) besiegt und im letzeren wahrscheinlich ermordet; seine Söhne verkamen in Elend; Pilitrud wurde nach Frankreich in Gefangenschaft geführt und später in ein italienisches Kloster gebracht. Eine Verwandte von ihr. Namens Swannahilt, nahm Karl als Gefangene aus Baiern mit sich, und erhielt aus der ehelichen Verbindung mit ihr zu seinen beiden Söhnen erster Ehe (Karlmann und Pippin) noch einen Sohn Namens Grifo. (8.) Hugbert, der das gesamte Herzogtum unter fränkischer Oberhoheit beherrschte, sorgte vornehmlich für die Befestigung der kirchlichen Ordnung; daher rief er den Corbinian zurück und setzte ihn in das Bistum Freising ein, und als derselbe 730 starb, bewog er den H. Bonifatius in das bairische Land zu kommen, um die Klöster zu untersuchen. Schon damals ersah sich Bonifatius in Baiern den Sohn adeliger Eltern, Namens Sturmi, dem er nachmals die Leitung des von ihm selbst, mit Sturmis Hilfe, gegründeten Klosters Fulda übergab, welches das berühmteste unter den deutschen Bene-dictinerklöstern wurde. 737 (9.) Uach Hugberts Tod ließ sein unternehmender Nachfolger Gatilo durch den aus Rom mit päpstlicher Vollmacht zurückgekehrten h. Bonifatius die unter Hugbert bereits eingeleitete Kircheneinrichtung in Baiern vollenden. Durch ihn wurden die Bistümer Regensburg, Salzburg, Freising, Passau und späterhin in Franken Würzburg und im Nordgau Eichstädt errichtet, in welches letztere er seinen Schwestersohn, den englischen Mönch Wilibald, der einige Jahre zuvor (740) dort ein Kirchlein gebaut hatte, als Bischof einsetzte (745). Auch wurden von Oatilo selbst und von mehreren Edlen noch viele Klöster gebaut, darunter Mondsee, Osterhofen, Ober- und Nieder-Altaich, Tegernsee, Benedictbeuern u. a. Als die fränkischen Hausmaier Karlmann und Pippin der Kleine ihren Stiefbruder Grifo vom väterlichen Erbe ausschlossen und ihn samt seiner Mutter Swannahilt einsperrten und auch ihre eigene Schwester Hiltrude mit Einsperrung in ein Kloster bedrohten, flüchtete sich die letztere, von jener ihrer Stiefmutter beredet, nach Baiern und wendete sich mit Klagen an den Herzog Oatilo. Dieser nahm sie zur Gemahlin und ergriff Partei für sie und ihren Stiefbruder Grifo. Deshalb geriet Oatilo mit den Franken 743 in Krieg. Er wurde am Lech geschlagen und floh über den Inn, wurde aber gefangen und nach Austrasien abgeführt. Auf Hiltrudens Bitten erhielt er zwar sein Herzogtum wieder, mußte aber die fränkische Oberhoheit wieder anerkennen und sich die Lostrennung des westlichen Nordgaus gefallen lassen. Vier Jahre darauf starb er und wurde in dem von ihm gestifteten Kloster in Osterhofen begraben 748. (10.) Uach Oatilos Tode erschien der seiner Haft entflohene Grifo in Baiern, fand Anhang, nahm Hiltrude und ihren sechsjährigen Sohn Tassilo gefangen und bemächtigte sich mit Hilfe von Alamannen und Franken des Landes. Allein Pippin besiegte ihn und ließ sich ihn als Gefangenen aus-

4. Abriß der bairischen Geschichte - S. 9

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 3. § 12 u. 13. Barern und. Karl d. Großen. Ludw. d. From. Ludw. d. Deutschen. 9 Heerverfassung. Die allgemeinen fränkischen Reichsgesetze jedoch, wie sie in den Kapitularien der Reichsversammlungen zustande kamen, waren auch für die Baiern verbindlich. Baiern umfaßte in dieser Periode das jetzige Altbaiern, die Oberpfalz, Tirol, Österreich, Kärnten, Steiermark, Kram und Pannonien, soweit es die zwischen der Enns und Mur bis zur Theiß wohnenden Avaren besessen hatten. Doch standen diese Länder nur in losem Zusammenhange mit dem eigentlichen Herzogtum Baiern, das immer noch vom Lech bis zur Enns und von der Nordgrenze der heutigen Oberpfalz bis in das südliche Gebirg bei Trient reichte. — Die Länder am Main und Rhein gehörten zu Austrasien. Schwaben und Alamannen bildeten von nun an die fränkische Provinz Ala-mannien. Baiern stand unter Karl dem Großen zwischen den Jahren 788 bis 814 der es durch Grafen verwalten ließ. Der erste, der als eine Art Statthalter (praefectus Bajoarise) dem Lande vorstand, hieß Gerold, Bruder von König Karls verstorbener Gemahlin Hildegard, der in dem Kriege gegen die Avaren von einem vergifteten Pfeil getroffen fiel (1. Sept. 799) und zu Reichenau im Bodensee begraben liegt. Sein Nachfolger wurde Gotram; nach dessen Tod in der Avarenschlacht bei Güns in Niederpannonien 802 der Franke Audulf bis 818. — Die den Avaren entrissene Ostmark wurde zu Bajuwarien geschlagen 803 und es begannen zahlreiche Ansiedelungen von Baiern daselbst. Der zwischen der Raab, Donau und Drau befindliche Landstrich (das nachmalige Steiermark) diente dem Kärntnerlande zur Mark und bekam anfangs slavisch-karantanische Fürsten, nachher bajuwarische Grafen. Einen Teil der den Avaren entrissenen Schätze und Besitzungen verteilte Kaiser Karl an Kirchen und Klöster, z. B. in Passau, Salzburg, Tegernsee, Kremsmünster, St. Emmeram, Nieder-Altaich, Metten u. a. Das Kloster Metten ist das einzige in Baiern, welches Karl der Große unmittelbar gestiftet und ausgestattet hat. Von Passau und Salzburg aus ließ er das Christentum in jener Ostmark verkündigen. — Die Slaven in Mähren und Böhmen wurden von Baiern aus, die Slaven (Soraben, Sorben) an der Saale und Elbe von Thüringen und Lstfranken aus bekämpft und von Einfällen abgehalten. Der von Karl dem Großen unternommene Bau eines Kanals (fossa Carolina) zwischen der Altmühl und schwäbischen Rezate, der schon bis zu einer Länge von 10,000 Fuß geführt war und eine Breite von 300 Fuß hatte, scheiterte teils an der technischen Unkunde der Zeit, teils an der nassen Herbstwitterung des Jahres 793. (Die neue Aufnahme und Vollendung desselben Planes (1846), jedoch in einer anderen Linie, ist ein Werk des Königs Ludwig I von Baiern.) Im Jahre 798 wurde Salzburg durch den Papst Leo Iii zu einem Erzbistum erhoben, welchem die Bistümer Neuburg, Freising, Regensburg, Passau und Brixen (Seben) untergeordnet wurden, und Erzbischof Arno, ein Freund Alcuins, bei der Krönung Karls in Rom (800) zum päpstlichen Legaten und Vicarius ernannt. Im Jahre 806 erhielt Kaiser Karls Sohn, Pippin, Baiern, doch ohne den Nordgau, zu seinem Reichsteil hinzu, 810, nach Pippins Tod, nahm es der Kaiser wieder an sich. (13.) Uach Karls des Großen Tode standen die Baiern vom Jahre 814 bis 825 unter Ludwig dem Arommeii, welcher das Land erst Lothar gab, dann Ludwig dem Deutschen, der aber erst 825 als König in Baiern regiert

5. Abriß der bairischen Geschichte - S. 11

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 3. § 15 u. 16. Baiern unter Karl dem Dicken. Arnulf. Ludwig dem Kinde. 11 gab zu Altöting, wo er ein Benedictinerkloster und eine Stiftskirche gebaut hatte und wo er auch starb im Jahre 880. Ludwig überließ von Karlmanns Lüudernachlaß Kärnten dem Arnulf, natürlichem Sohne Karlmanns, und als Ludwig schon nach zwei Jahren kinderlos starb (da sein einziges Söhnchen durch einen Fall aus dem Fenster zu Regensburg den Tod gefunden hatte), erbte Karl der Dicke alle Länder seiner Brüder. 882 Nachdem er schon vorher die lombardische und die römische Krone empfangen hatte, bekam er auch von den westfränkischen Großen im Jahre 885 den bei ihnen erledigten Thron und vereinigte so die Herrschaft über das gesamte vormalige Frankenreich Karls des Großen in seiner Person. Von Natur ohne geistige Kraft und an oft wiederkehrendem Kopfweh leidend vermochte er bei der vorschreitenden Auflösung des fränkischen Königtums weder die allenthalben eindringenden und plündernden Normannen zu bekämpfen, noch die Ruhe in den übrigen Teilen des Reiches aufrecht zu erhalten; weshalb von den fränkischen Großen Arnulf gewählt, Karl des Reiches entsetzt und auch in Frankreich und Italien seiner Würden enthoben wurde. Er starb 888 zu Neiding in Schwaben und wurde begraben zu Reichenau im Bodensee. (16.) Am meisten waren in dieser wirren Zeit Thüringen und Baiern, und in letzterem namentlich Kärnten von äußeren Feinden bedrängt, indem der unruhige Mährenfürst Swentopluk häufige Einfälle machte und darauf ausging, ein großmährisches Reich zu gründen. Da nun der über Kärnten gesetzte Herzog Arnulf, ein Mann von schönem Äußern und großer Kraft, im Kampfe gegen die Mähren sich rühmlich gehalten hatte und feiner Geburt nach nächste Ansprüche zu haben schien, so ward von den deutschen Fürsten Arnulf zum König gewählt. Als solcher besiegte er nicht nur 891 die Nor- 887 mannen an der Dyle bei Löwen, sondern war auch siegreich gegen Swentopluk, der 894 starb. Auch unternahm er zwei italienische Feldzüge: auf dem ersten gewann er 894 die lombardische, auf dem zweiten 896 die römische Krone, kehrte aber siech aus Italien zurück und starb 899 zu Otting am Inn. Er wurde in Regensburg, das er wieder aus der Zerstörung erhoben hatte, bei St. Emmeram beigesetzt. Sein Sohn und Nachfolger Ludwig Iv das Kind war erst 6 Jahre alt: daher Erzbischof Hatto 899 von Mainz und Bischof Abelbert von Augsburg die Regierung und die Erziehung des jungen Königs übernahmen. Gleich im Jahre 900 brachen die Magyaren, welche kurz vorher Mähren burchraubt hatten, in Oftbaiern ein, würden zwar biesmal von dem die bamaligen bairischen Großen überragenbett Markgrafen Liutpolb, wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Guosier, dem vornehmsten nach den Agilolsitigern, zurückgeschlagen, kamen aber im folgenden Jahre wieder und, wenn auch wieder geschlagen, verheerten sie seitdem die Ostmark, Steiermark und Kärnten in jährlich wiederholten Einfällen. Im Jahre 907 kamen sie in so großer Übermacht, daß das beutsche Heer am 5. Juli „im Osten" (der Ort ist nicht angegeben) eine gänzliche Nieberlage erlitt, bei der selbst der tapfere Liutpolb und mit ihm der Erzbischof Theotmar von Salzburg, der Bifchof von Freifing und viele nnbere Große des Reiches fielen. Pannonien und die Ostmark waren für Baiern verloren. Mit Not rettete sich der 14jährige König Ludwig, der sich nun

6. Abriß der bairischen Geschichte - S. 12

1882 - Heidelberg : Winter
12 Kap. 3. § 17. Barern und. Subto. d. Kinde. Kap. 4. § 18. Unt. d. Liutpoldingern. meist am Rhein aufhielt. Die Magyaren machten jährlich ihre Einfälle in Baiern unter wilden Verwüstungen. 911 starb König Ludwig im 18. Jahre seines Lebens zu Negensburg. (17.) Mit Ludwig dem Kinde erlosch das Karolingergeschlecht in Deutschland und Baiern nach 122jähriger Dauer. Dagegen Pflanzte sich der Stamm des im Kampfe gegen die Magyaren gefallenen Markgrafen Luitpold in Baiern fort: denn er ist der Stammvater des Geschlechtes der Scheyern oder nachmaligen Wittelsbacher. Unter Ludwig dem Frommen und den deutschen Karolingern wuchs auch in Baiern durch Schenkungen und Gaben an Kirchen und Klöster, sowie durch Begünstigungen der Bischöfe und Äbte der Klerus an Macht und Ansehen. Durch Jmmunitätsbriefe wurden die zu den geistlichen Stiftungen gehörigen weltlichen Dienst- und Sehensleute, welche vorher den Gaugrafen untergeben waren, unter die Gerichtsbarkeit von Stift- und Kirchenvögten gestellt, welche von den Bischöfen und 'Äbten ernannt wurden, so daß es in der folgenden Kaiserperiode ebensoviele Stiftsvogteigerichte als Gaugerichte gab. Diese Vögte waren zugleich auch die Anführer der von den Stiftern und Klöstern eigens aufgestellten Dienstmannschaften, gleichwie auch die Grafen und Fürsten aus ihren zinsbaren Leuten eigene Dienst-mannschaften bildeten. Solche Feudalheere verminderten die Stärke des Heerbanns, der dadurch mehr und mehr in Verfall geriet. — So reichlich die bairischen Stifter und Klöster auch vom Volke an Grund und Boden bedacht wurden, so hatten sie doch auch durch Stellung von Kriegsleuten und durch Auflage von Steuern viele Lasten zu tragen. — Mit der Abnahme der Freien ging die Vermehrung der Leibeigenen gleichen Schritt. Indes wurden aus vielen Leibeigenen Erbpächter oder Zins- und Grundholden, welche zwar wegen ihrer Güter von ihren Herren abhiengen, aber doch persönlich frei waren. In Bezug auf Wissenschaft und Kunst wirkte im Anfang dieser Periode Karls des Großen Geist auch in Baiern nur noch eine kurze Zeit nach. Die angesehensten Klosterschulen waren in Freising, Regensburg, Benedictbeuren, Tegernsee und Salzburg. Baukunst, Malerei und Kirchenmusik wurden eifrig gepflegt, wie denn z. B. im Jahre 872 Papst Johann Viii sich für Rom von dem Bischof Anno von Freising eine gute Orgel und einen Organisten erbat. Ebenso fanden sich um diese Zeit in vielen Klöstern Glockengießereien. — Als Handels- und Gewerbeplätze zeichneten sich Regensburg, Passau, Lorch, Linz, (Bamberg, Forchheim) aus. — Seit die stets mit den schrecklichsten Verwüstungen verbundenen Einfälle der Magyaren begannen, gerieten Wissenschaften und Kunst, Ackerbau, Handel und Gewerbe in den tiefsten Verfall. Die Roheit der Sitten nahm erschreckend Überhand und wurde durch das einreißende Faustrecht ins Unglaubliche vermehrt. Kap. 4. Baiern unter den Liutpoldingern. 911—948. (18.) Aach dem Aussterben der Karolinger in Deutschland glaubten sich einzelne deutsche Völkerstämme, unter ihnen besonders die Baiern, in deren

7. Abriß der bairischen Geschichte - S. 14

1882 - Heidelberg : Winter
14 Kap. 4. § 20. Baiern und. Berchtold. Kap. 5. § 21. Baiern und. d. Sachs. Heinrich 9|s8 J,"£9i"fen 1)011 311101 und Kärnten, K,rcht»>d, doch ohne bnä 947 „ ,e(^ 33t)chöre zu wählen und gab ihm später seine Nichte, die Tochter seiner an den Herzog Giselbert von Lothringen vermählten Schwester, zur Gemahlin, um sich desto mehr seiner Treue zu versichern; doch scheint sie bald gestorben, oder die Heirat nicht zustande gekommen zu sein, da eine andere Gemahlin Biletrud, genannt wird. Eberhards Bruder, der ebenfalls den Namen Arnulf führte, wurde 938 vom Kaiser ~>tto I zum Pfalzgrafen m Baiern gemacht und ist der nächste Stammvater der Orafen von ^chehern, indem er das Stammschloß Scheyern im Huosigau) bei Pfaffen-940 h°fen ^ der Ilm) um das Jahr (490) neu erbaute. Er starb 954 im Aufstand gegen verlies) er ^en ^n, der dann das Pfalzgrafenamt den Grafen vom Chiemgau Berchtold blieb dem Kaiser treu und schlug zweimal die Magyaren schwer aufs Haupt, das erstemal am 12. August 943 auf der Welserhaide am Traunfluß, das anderemal 945 am 20. November in den kärntner Thälern. Er hinterließ 947 einen Sohn Heinrich, den man, weil er erst ein Kind (von drei Jahren) war, Hezilo nannte. Da aber der Kaiser eine vormund-schaftliche Regierung nicht eintreten lassen und überhaupt seinem politischen Grundsätze gemäß die Herzogtümer lieber mit Gliedern seiner eigenen Familie besetzen wollte, so schloß Berchtold die Reihe der Liutpoldinger in Baiern, die fortan 230 Jahre vom Thron ausgeschlossen blieben und unter dem Namen der Grafen von Scheyern auf dem Schlosse Scheyern lebten Unter Arnulf Ii und Berchtold verbreitete Bischof Tuto von Regensburg das Christentum in Böhmen, wo Herzog Wenzeslaus ihn unterstützte. Bischof Gerhard von Passau förderte es in Mähren und Ungarn. Kap. 5. Baiern unter Regenten sächsischen Stammes (mit Einschluß eines Luxemburgers und eines Baiern). 948 — 1026. (21.) Um Baiern fester mit den politischen Interessen seines Hauses zu verbinden, gab Kaiser Otto das Herzogtum an seinen eigenen Bruder 948 Heinrich I, dessen Gemahlin Judith, Herzog Arnulfs Tochter war, der ihm bis zwar anfangs auch widerstrebte, aber nachher, durch Ottos Milde gewonnen, ihm treu anhieng. Heinrich regierte Baiern anfangs in Ruhe, obgleich das bairische Volk ihn, als einen nicht stammverwandten, dabei stolzen Fürsten, nicht liebte. Indes schirmte er das Land kräftig vor den Magyaren, welche gleich nach Berchtolds Tode wieder eingefallen waren, aber von den Baiern unter Anführung des (9 Fuß großen) Grafen Radbot von Andechs besiegt wurden. (Dem riesigen Sieger ist zu Mauerkirchen im Österreichischen eine Reiterstatue errichtet.) Im Jahre 950 drang Herzog Heinrich sogar in das Land der Magyaren selbst ein und führte die siegreichen Baiern bis über die Theiß. Auch die Böhmen half er dem Kaiser bekämpfen und begleitete ihn aus seiner Heer- und Brautfahrt nach Italien. Dort im Kampfe gegen Berengar von Jvrea, der sich die italienische Krone angemaßt hatte, eroberte Heinrich für den Kaiser Verona und Aequileja und durfte das Eroberte als eine Markgrafschaft behalten, zu welcher damals auch Trient, Friaul und Jstria gehörte. Während er aber nachher mit dem Kaiser am Rhein den aufständischen Sohn desselben, den Herzog Liudolf von Schwaben, und dessen Anhänger,

8. Abriß der bairischen Geschichte - S. 15

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 5. § 21 it. 22. Baiern unter Heinrich I und Ii. Otto I. 15 den Herzog Konrad von Lothringen und den Erzbischof von Mainz, bekämpfen half, erhoben die Baiern 953 den Pfalzgrafen Arnulf, den obenerwähnten Enkel Lintpolds, auf den Thron seiner Väter. Er hatte sich, um denselben zu erhalten, mit Liudolf verbunden und Heinrichs Familie vertrieben; allein Kaiser Otto eilte mit Herzog Heinrich herbei und schloß ihn in Regensburg ein. Arnulf verteidigte sich auf das tapferste und hielt eine zweimalige Belagerung aus, bis er während der zweiten Belagerung bei einem Ausfall im heldenmütigen Kampf um sein väterliches Erbe von einem Pfeile getroffen fiel, worauf Heinrich I das Herzogtum wieder einnahm und behauptete. Aber Liudolf und Arnulf hatten die Magyaren zu Hilfe gerufen, die sich nun, obgleich sich Liudolf mit seinem Vater bereits versöhnt hatte, von einem Raubanfalle nicht mehr abhalten ließen. An der nun erfolgenden Schlacht auf dem Lechfelde (955) nahmen auch die Baiern unter der Führung des Grafen Eberhard von Sempt-Ebersberg teil und halfen mit den übrigen Deutschen unter Ottos des Großen Führung die Magyaren bleibend zurückschlagen. Die Wiedergewinnung der Ostmark war Folge dieses Sieges. Der Ungarnkönig Bultzu, der geprahlt hatte, seine Pferde würden die Flüsse und Bäche austrinken und mit ihren Hufen die Städte zertreten, und er werde nur dann besiegt werden, wenn der Himmel über ihm zusammenkrache oder die Erde seine Reiter verschlänge, wurde mit drei seiner Heersührer und mehreren anderen Gefangenen vor dem Ostenthore zu Regensburg aufgehängt. Auch Bischöfe hatten mitgefochten: Bischos Michael von Regensburg, der im Kampfgewühle durch einen feindlichen Hieb das Ohr verlor und stürzte, rang am Boden mit seinem Gegner so lange, bis er ihn besiegte. (Diese Erzählung eines Chronisten bezieht sich jedoch wahrscheinlicher auf einen späteren Kampf im Osten.) Die Beute war so groß, daß sich ein Bauer aus seinem Anteil einen silbernen Pflug machen ließ. Herzog Heinrich lag damals krank zu Regensburg und starb wenige Monate nach erhaltener Siegesbotschaft am 1. November. — Von den Glaubensboten, denen die Magyaren nachher den Zugang bei sich ließen, war Piligrim von Passau der wichtigste. (22.) Es folgte nun im bairischen Herzogsamt Heinrich Ii (der Zänker), 955 Heinrichs I noch unmündiger Sohn unter Vormundschaft seiner Mutter Judith. So lange sein Oheim Kaiser Otto I lebte, herrschte Ruhe in Baiern. Als aber Otto der Große 973 starb, strebte Heinrich Ii, damals 22 Jahre alt, gereizt durch die Haltung des vom Kaiser begünstigten Grafen Berthold von Babenberg und unterstützt von dem Bischof Abraham von Freising, die deutsche Krone an sich zu bringen. Allein Otto Ii ließ ihn gefangen nehmen und nach Ingelheim am Mein in Haft bringen, den Bischof nach Corvei. Heinrich Ii entkam zwar bald seiner Haft und kehrte nach Regensburg zurück. Allein der Kaiser rückte vor Regensburg und zwang ihn samt seinem Anhang zur Flucht zum Herzog Boleslaw von Böhmen, worauf ihn der Kaiser seiner Würde entsetzte und Baiern an den Herzog Otto I, den Sohn Liudolfs 976 von Schwaben, gab; doch wurde der Nordgau abgetrennt und als Markgrafschaft dem Grafen Berthold gegeben und ebenso Kärnten mit den italienischen Marken, welche Herzog Heinrich, Berchtolds Sohn erhielt. Im Jahre 977 brachte der Kaiser Bmslaw zur Anerkennung seiner Lehensherrschaft, aber Heinrich fiel verbündet mit den Böhmen und Heinrich von Kärnten in Baiern ein und hielt seinen Einzug in dem von letzterem

9. Abriß der bairischen Geschichte - S. 16

1882 - Heidelberg : Winter
16 Kap. 5. § 22—24. Baiern unter Otto I. Heinrich Ii, Iii, Iv. eingenommenen Passau. Doch mußten sich beide dem Kaiser ergeben und wurden der eine als Gefangene nach Utrecht abgeführt, der andere seines Herzogtums Kärnten entkleidet und dieses Graf Otto von Mornsfeld gegeben. Herzog Otto I begleitete hierauf mit den Schwaben und Baiern den Kaiser nach Italien, wurde aber in einer Schlacht gegen die Araber in Unteritalien verwundet und starb auf dem Rückweg an seinen Wunden zu Lucca (am 1 November 982). 983 (23.) Uun machte Kaiser Otto Ii den früheren Herzog Heinrich von Kärnten zum Herzog von Baiern, als welcher er Heinrich Iii genannt wurde und gab ihm auch Kärnten wieder. Allein er regierte nicht lange. Denn nach Kaiser Ottos Ii Tode (983) entkam Heinrich Ii der Zänker Zum zweitenmal seiner Haft, brachte das kaiserliche Kind, Otto Iii, den Sohn des Kaisers Otto Ii und der Theophano, über den er als Vetter seines Vaters die Vormundschaft in Anspruch nahm, in seine Gewalt und wollte sich sogar zum deutschen König ausrufen lassen. Weil jedoch der größte Teil der weltlichen Großen zu Heinrich Iii stand, lieferte, er den jungen Kaiser an Mutter und Großmutter aus und es wurde ihm, da Heinrich Iii auf Baiern verzichtete, wenn ihm nur Kärnten und die italienische Mark bliebe, das Herzogtum Baiern aufs neue 985 übertragen, wo er von jetzt an friedlich und gerecht regierte, so daß er Friedensstifter und Vater des Landes genannt wurde. Es gelang ihm, durch den Markgrafen Liutpold von Babenberg, welcher 973 vom Kaiser Otto Ii die bairische Ostmark als eine Markgrafschaft erhalten hatte und die seit der Niederlage des bairischen Liutpold (907) in die Ostmark eingedrungenen Magyaren in mehreren Kämpfen zurückschlug, die Grenzen Baierns wieder bis an den Kahlenberg zu erweitern. Nach Heinrichs Iii Tode fiel auch 989 Kärnten wieder an ihn. Die Anstellung jenes tapferen Babenbergers als Markgrafen der Ostmark war der Keim zur späteren Gründung des Herzogtums Oesterreich. (24.) Uach dem Tode Heinrichs Ii, der auf einem Reichstage zu Magdeburg erkrankte und bei feiner Schwester, der Aebtissin Gerberga zu Gandersheim, starb (28. August 995), folgte in der Regierung Baierns fein kräftiger Sohn 995 Heinrich Iv; doch wurde bei dieser Gelegenheit, auf Kaiser Ottos Iii Anordnung, Kärnten wieder von Baiern abgetrennt und an den genannten Grafen Otto von Wormsfeld (den Sohn des 955 auf dem Lechfelde gefallenen Herzogs Konrad von Lothringen) gegeben. Heinrich hatte bereits sechs Jahre wohlthätig über Baiern gewaltet, als er nach dem Tode des Kaisers Otto Iii von den Franken und Baiern unter 1002 dem Namen Heinrich Ii. der Heilige zum deutschen Könige gewählt und ihm so ein früheres Gesicht wahr wurde, in welchem sich ihm vor das innere Auge die Worte post sex gestellt, die er anfangs auf feinen Tod gedeutet hatte. (Er bekam bei feiner Krönung 1014 vom Papste Benedict Viii den goldenen Reichsapfel als Sinnbild der Weltherrschaft.) Nachdem er noch zwei Jahre lang Baiern unter feiner eigenen Verwaltung 1004 gehabt, gab er es dem ältesten Bruder feiner Gemahlin Kunigunde, Heinrich V von Luxemburg (Lützelburg). Weil dieser aber wegen der Gründung des Bistums Bamberg, zu welcher der Kaiser auch Allodialgüter Kunigundens verwendete, dem Kaiser

10. Abriß der bairischen Geschichte - S. 17

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 5. § 24. Baiern unter Heinrich V. Kap. 6. § 25. Heinrich Vi und Vii. 17 nicht wohlgesinnt, diesem die Bestrafung seines Bruders Adalbert, der sich eigenmächtig auf den erzbischöflichen Stuhl zu Trier gesetzt hatte, vereitelte, so entsetzte der Kaiser ihn des Herzogtums und nahm es wieder unter seine eigene Verwaltung (1009). Erst mich nahezu 9 Jahren (1017) gab er es wieder an Heinrich zurück, nachdem er sich mit ihm und seinen Brüdern hatte aussöhnen lassen. Die Versöhnung hielt dann bis an den Tod des Kaisers stand. Kap. 6. Baiern unter Regenten des fränkisch-salischen Stammes. 1026-1070. (25.) Mit Kaiser Heinrich Ii, der 1024 starb, erlosch das sächsische Kaiserhaus, und als zwei Jahre darauf (27. Februar 1026) Heinrich V in Baiern ohne Erben starb, so ließ König Konrad Ii der Salier, mit welchem die fränkische Kaiserreihe begann, durch die Großen des Landes für das nunmehr erledigte Herzogtum Baiern die Wahl vornehmen, welche auf des Kaisers zehnjährigen Sohn, Heinrich Vi, fiel, der während seiner Minderjährigkeit 1027 anfangs unter der Leitung des Bischofs Brun von Augsburg, dann nach besten Tod (1029) des Bischofs Egilbert von Freising auf der Burg Anbechs (am Ammersee) erzogen würde. — Im Jahre 1030 machte der Kaiser einen mißglückten Zug gegen den Ungarnkönig Stephan den Heiligen, der wegen Abweisung seines Anspruches auf das Herzogtum füt seinen Sohn als Neffen Herzog Heinrichs Iv, Bruders feiner Gemahlin Gisela, Beutezüge nach Baiern unternommen hatte. Doch wurde 1031 ein Vertrag geschlossen, in welchem der ungarische König Gebiet an den deutschen König abtrat. Als sein Vater starb, bestieg Heinrich Vi 1039 als Heinrich Iii (der Schwarze) den deutschen Thron und gab das Herzogtum Baiern an Heinrich Vii, einen Neffen des obenerwähnten luxemburgischen Heinrichs V. 1042 Dieser neue Herzog half mit dem Kaiser dem Ungarnkönig Peter, dem Neffen J?i§ und Nachfolger Stephans des Heiligen, gegen Stephans Schwager, den Magyarenhäuptling Samuel Aba, seinen Thron erkämpfen. Aba war auch verwüstend in Baiern eingedrungen, aber von dem bairischen Markgrafen zurückgeschlagen worden. Zweimal zog Herzog Heinrich Vii mit dem Kaiser Heinrich Iii gegen ihn aus. Aba wurde in der mörderischen Schlacht an der Raab gänzlich geschlagen, worauf der Kaiser triumphierend in Stuhlweißenburg einzog, wo 1044 Peter gekrönt wurde und den Kaiser Heinrich Iii als seinen Lehnsherrn anerkannte; Aba wurde einige Zeit nachher hingerichtet. Als Herzog Heinrich Vii eben Anstalten zu feiner Vermählung traf, warb er in Trier krank und starb (14. Oktober 1047). (26.) Kaiser Heinrich bet Schwarze ließ nun Baiern über ein Jahr lang unbesetzt; dann gab er es an den Grasen Konrad I von Mitphen, den 1049 Urenkel Kaiser Ottos Ii aus rheinisch-pfälzischem Geschlechte, der gleich im folgenben Jahre einen Heerzug gegen König Anbreas von Ungarn unternehmen mußte; im Jahr 1052 erschien sogar Papst Leo Ix im Lager der Deutschen vor Preßburg, um Frieden zu stiften. Da Herzog Konrab mit des Kaisers Oheim, dem Bischof Gebharb von Regensburg, in Zwist geriet und in der Fehde eine Burg im Nordgau verbrannte, auch bei Gericht sich ungerecht zeigte, so fetzte ihn der Kaiser ab und gab Baiern an Heinrich Viii, feinen 1053 Dittmar, bair. Gesch. 4. Aufl. 2
   bis 10 von 91 weiter»  »»
91 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 91 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 3
3 6
4 7
5 0
6 0
7 0
8 12
9 1
10 7
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 4
26 6
27 4
28 3
29 0
30 0
31 15
32 0
33 0
34 0
35 11
36 1
37 10
38 0
39 5
40 0
41 0
42 3
43 1
44 0
45 6
46 45
47 29
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 1
4 7
5 1
6 0
7 35
8 0
9 6
10 0
11 0
12 0
13 7
14 0
15 0
16 5
17 17
18 3
19 0
20 21
21 0
22 0
23 4
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 2
30 1
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 3
37 25
38 4
39 3
40 0
41 12
42 1
43 1
44 1
45 4
46 15
47 0
48 0
49 0
50 0
51 3
52 1
53 0
54 0
55 0
56 5
57 0
58 4
59 1
60 5
61 0
62 0
63 0
64 0
65 2
66 3
67 4
68 6
69 2
70 0
71 5
72 6
73 31
74 2
75 1
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 2
83 29
84 0
85 4
86 11
87 1
88 0
89 0
90 2
91 0
92 7
93 1
94 4
95 1
96 16
97 0
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 1
6 1
7 3
8 0
9 6
10 6
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 5
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 0
29 3
30 2
31 0
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 5
40 7
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 2
48 0
49 1
50 0
51 0
52 3
53 0
54 0
55 33
56 0
57 0
58 0
59 4
60 1
61 3
62 2
63 0
64 14
65 0
66 0
67 5
68 0
69 0
70 9
71 1
72 8
73 0
74 1
75 3
76 0
77 1
78 0
79 4
80 13
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 1
91 2
92 0
93 14
94 0
95 1
96 2
97 11
98 0
99 2
100 3
101 0
102 0
103 1
104 0
105 1
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 2
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 12
119 0
120 0
121 0
122 1
123 0
124 0
125 0
126 0
127 2
128 0
129 0
130 0
131 0
132 6
133 0
134 0
135 0
136 3
137 0
138 0
139 2
140 1
141 2
142 2
143 0
144 2
145 2
146 0
147 0
148 0
149 0
150 3
151 3
152 0
153 1
154 0
155 1
156 0
157 1
158 2
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 12
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 23
172 2
173 2
174 0
175 1
176 0
177 4
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 4
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 31
192 2
193 0
194 4
195 0
196 1
197 1
198 0
199 19