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meinen Schülern vorgetragen, habe die wichtig-
sten Ereignisse, welche Segen oder Unsegen
über Mecklenburg gebracht haben, mit ihren
Folgen in passende Gemählde zusammengestellt,
und besonders auch die merkwürdigsten Männer
auf dem Throne, oder in andern Verhältnissen,
nach ihren Verdiensten mit ehrfurchtsvoller und
dankbarer Achtung geschildert.
Den nachstehenden kurzen Abriß habe ich
bisher meinen Schülern diktiert, damit sie zur
Wiederholung eine Uebersicht der Hauptpunkte
hatten; aber da die Meisten der altern Schüler,
welche diesen Abriß besitzen, abgegangen sind,
und dagegen die Zahl solcher/ die ihn nicht hatten,
sich vergrößert hat, habe ich mich entschlossen, ihn
abdrucken zu lassen, besonders auch um die Zeit,
die zum Diktieren erfordert wird, zu ersparen.
Daß nun dieser Abriß nichts anders seyn kann,
als ein gedrängter Auszug aus den bisher ge-
druckten Lehrbüchern, das sieht gewiß jeder billige
Beurtheiler von selbst ein, und darüber brauche
ich mich wohl nicht weiter zu rechtfertigen. Freuen
würde es mich aber, wenn die gelieferte Uebersicht
nicht ganz unzweckmäßig gesunden würde.
Rostock, im August 1820.
Der Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
6
7) Die Polaben von Ratzeburg bis an
* die Eibe.
8) Die Wagr ier mit der Hauptstadt Alden-
burg größtenrherls im Holstein sch en.
Sonst faßte man auch die in Mecklenburg
wohnenden Wenden zum Unterschiede von
denen in der Mark Brandenburg, welche W i l-
zen hießen, unter dem Namen Lutiti er zu-
sammen. Die mecklenburgischen Wen-
den waren noch ziemlich roh; indessen trieben
sie doch schon Korn- und Flachsbau, und etwas
Land - und Seehandel; sie standen unter erblichen
Fürsten ; sie hatten meistens nur Dörfer und Hofe,
und ihr Land war in Gaue getheilt; ihre Religion
war die heidnische und sie verehrten vorzüglich den
Radegast, den Swantevit, den Prove
und die Siva, denen sie Thiere, Kostbarkeiten,
ja selbst Menschen opferten. In den Tempeln
und heiligen Hainen, welche zugleich Freystatten
waren, wurde Gericht gehalten. Die Sprache
der Wenden war ein slavischer Dialekt.
782 bis Bey Gelegenheit der Sachsenkriege trat Carl
812 der Große mit den Obotriten in Verbin-
dung, und stand ihnen für ihre geleisteten Dienste
789 gegen die Witzen bey, so wie er sie auch gegen
808 den Dänenkönig Gottfried schützte,
seit 8i4 Unter seinem Sohne und Nachfolger Ludwig
dem Frommen, mußten die Obotriten,
welche sich nach und nach die übrigen wendischen
Stämme unterworfen zu haben scheinen, die
Oberherrschaft des römischen Kaisers anerkennen.
Aber während der Kriege Ludewigö mit seinen
ausgearteten Söhnen, erlangte der von ihm ein-
819 gesetzte Fürst Ceodra g die Unabhängigkeit
\r
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Carl Gottfried Ludwig Ludwig
9
Statthalter regieren ließ, auf einen sehr kleinen
Theil ihres väterlichen Landes beschränkt. Nach
manchen vergeblichen Empörungöversuchen, worin 1162
Wartislav das Leben einbüßte, gelang es Pri- 116*
bislav Ii. wegen der Kriege Heinrichs des
Löwen zum Besch aller väterlichen Lande zu ge-
langen, mit Ausnahme der Stadt und Landschaft
Schwerin, welche der Herzog zu einer Graf- n66
schaft erhob und wohin auch ein Biöthum verlegt 1167
wurde. Pribiölav Ii. der das Christenthum
angenommen hatte, half als Vasall des Herzogs
dem Dänenkönige Waldemar I. Rügen erobern 1169
und begleitete den Herzog auf seiner Wallfahrt 1171
nach Jerusalem. Um sein Land aber machte er
sich durch die Wiederaufbauung mancher zerstörten
Städte, z. B. Rostocks, durch die Zulassung deut-
scher Kolonisten und durch die feste Gründung des
Christenthumö sehr verdient.>,
Zweyter Abschnitt.
Von der völligen Einführung des Christenthums in
Mecklenburg bis zur Erhebung der mecklenbur-
gischen Fürsten zur herzoglichen Würde.
11 8 1 — 1 3 4 8.
Pribiölav' s Ii. Nachfolger, fein Bruder- feil
sohn Niclot l. und sein Sohn Heinrich Bor- 1181
win I. geriethen unter die Oberherrschaft der'
Dänen, die sich besonders seit dem Fall Hein-
richs des Löwen nach und nach so ausgebreitet 107y
hatte, daß Waldemar Ii. von Dannemark sich 1202
einen König der Wenden nannte. . Aber feine
/
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrich_Bor- Heinrich Waldemar_Ii Dannemark
10
Freude dauerte nicht lange, denn da er sich Ln die
Angelegenheiten der Grafschaft Schwerin gar zu
eroberungssüchtig Mischte, so wurde er von dem
1222 kühnen Grafen Heinrich 1. aus der Insel Füh-
nen gefangen genommen, und erhielt seine Frei-
heit nicht eher wieder, als bis er alle seine Erobe-
rungen wieder herauögab. Als er aber nach
erhaltener Freiheit seine Versprechungen nicht hielt
und statt dessen den Grafen mit einem Kriegsheere
1227 angriff, fo verlor er die Schlacht bey Borhöfvde.
ii97 Nach Tode Niclotö I. hatte Mecklen-
burg an Heinrich Borwin I. einen sehr sorg-
fältigen Regenten. Er baute viele neue Städte,
wiegüstrow, Gadebusch, Wismar, Plau,
Parchim und andre; beschenkte sie mit vor-
theishaften Gerechtsamen, schaffte das grausame
1220 Strandrecht ab und beförderte Handel und
Ackerbau.
1237 Nach seinem Tode wurde das Land unter sei-
nes Sohnes Heinrich Borwin Ii. vier Söhne
getheilt. Der Aelteste Johann I. erhielt das
Land Mecklenburg, der Zweite Nicolaus Iii.
die Herrschaft Werte; der Dritte Heinrich
Borwin Hl. die Herrschaft Rostock und der
Vierte Pribislaviu. die Herrschaft Reicheu-
berg. Von diesen verkaufte nicht lange nachher
bey einem Streite mit dem Bischöfe von Schwe-
1256 rin, der Letzte seinen Antheil aus Verdruß. Das
Haus Werke dauerte länger, noch bis in die künf-
tige Periode hinein, aber auch dessen Geschichte
enthält des Merkwürdigen sehr wenig. Nach dem
1276 Tode seines Stifters Nico laus l. (lll.), der
manche neue Städte gegründet hatte, unter an-
dern die Neustadt Güstrow, theilten sich seine
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_1. Heinrich Heinrich Heinrich_Borwin Heinrich Johann_I. Nicolaus_Iii Heinrich
Borwin Heinrich Nico
beyden Söhne Heinrich I. und Johann I. in
das Land, welches nach manchen Streitigkeiten
des Lehtern Sohn Nicolauö Ii. (Iv.) wieder 1307
an sich brachte.
Wichtiger sind die beiden Häuser Mecklen-
burg und Rostock. Uuter der Regierung der
beyden ersten Fürsten aus diesen Häusern Jo-
hann I- und Heinrich Borwin Ui., hob
sich besonders Handlung und Schiffahrt. Ro-
stock und Wismar, welche früherhin schon ei-
nen ausgebreiteten Handel besonders mit Korn,
Salz, Eisen, Glas und Bier nach Li e fl and,
Schweden, Dännemark, England, den
Niederlanden und Frankreich führten,
legten in Gemeinschaft mit den Städten Lübeck,
Stralsund, Greifswalde, Riga und
Wisby den ersten Grund zu dem hanseati-1234
sehen Bunde. Ein Beweis ihrer großen
Macht ist der ehrenvolle Krieg, dem sie mit dem 1284
Könige von Norwegen, Erich führten, und wo-
durch sie ihn nöthigten ihnen nicht nur die genom-
menen Schiffe und entrissenen Handelsfreiheiten irsz
wiederzugeben, sondern ihnen auch eine beträcht-
liche Geldsumme zu bezahlen und sie in allen seinen
Streitigkeiten mit Dännemark zu Schiedsrichtern
anzuerkennen. Auch thaten die beyden mecklen-
burgischen Fürsten sehr viel die Städterostock und
Wismar in Aufnahme zu bringen. Johann I.
belehnte Wismar mit Gerechtsamen und Lände-
reyen, und gestand den Rigaischen Kausieuten
dieselben Handelösreyheiten zu, welche sie in Lübeck
genossen; auch störte er nachdrücklich die Räube-
reien in seinem Lande, welche durch das damahls
in Deutschland geltende Faustrecht so sehr begün--
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Johann_I. Johann_I. Heinrich_Borwin Heinrich Erich Johann_I.
Extrahierte Ortsnamen: Rostock Wismar Schweden Dännemark England Frankreich Stralsund Riga Norwegen Wismar Wismar Deutschland
12
stigt wurden. Eben so verschaffte Heinrich
Borwin Iii. den Rostockern in Dännemark mit
den Dänen gleiche Handelsrechte, und schenkte
ihnen den Hasen Warnemünde.
1264 Johann I. Sohn und Nachfolger, Hein-
rich I. (der Pilger) verlegte seine Residenz nach
Wismar, aber unternahm bald darauf eine Wall-
1272 fahrt nach Jerusalem, nachdem er vorher seine
Gemahlinn Anastasia, zur Regentinn eingrseht
hatte. Unter der vormundschaftlichen Regierung,
welche wegen seines vermeintlichen Todes angeord-
1277 net wurde, brachen heftige Unruhen aus, welche
1287 durch den erneuerten Landfrieden immer nur
auf kurze Zeit gestillt werden konnten, bis endlich
1289 Heinrich der zweyte (der Löwe) nach dem
Tode seines Bruders Johann Iii. allein zur
Regierung kam. Dieser tapfre Fürst widersetzte
sich allen Räubereien mit helbenmüthigem Sinne
und stand unter andern den Lübeckern und ihren
1290 Bundesgenossen gegen die Sachsen bey. Als er
nicht lange nachher wieder auf eine neue Fehde
1298 ausgezogen war, kam sein Vater Heinrich I.
plötzlich wieder in Mecklenburg an. Beyde führ-
blsizoi ten nun die Regierung gemeinschaftlich bis zu des
Vaters Tode.
1304 Heinrich Ii. vergrößerte sein Land durch die
Herrschaft Stargard, welche er durch Heirath
an sich brachte, und durch die Herrschaft Rostock,
welche er durch die Gewalt der Waffen dem Für-
sten Nikolaus dem Kinde entriß, sie aber doch her-
.1301 nach dem König Erich Vi. überlassen mußte. Er
trat mit diesem nun in ein freundschaftliches Ver-
hältnis, und beide demüthigten gemeinschaftlich
iziofg. die Städte Rostock und Wismar, und auch die
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich
Borwin Heinrich Johann_I. Anastasia Heinrich Johann_Iii Johann Heinrich_I. Heinrich_Ii Heinrich Nikolaus Erich_Vi
*3
\
übrigen hanseatischen Städte. Zur Belohnung
wurde Heinrich Ii. zum Statthalter von Ro-
stock ernannt. Und als er in der Folge, dem Für-
sten von Rügen Witölav gegen die unruhigen
Stralsund er, mit denen sich hernach auch der
Herzog von Pommern, und der Markgraf von
Brandenburg verbunden hatte, beistand, so erhielt
er von Erich Vi. die Herrschaft Rostock unker-
pfandlich zum Lehne, ja sogar von dessen Nachfol-1319
ger, Christoph Ii. den erblichen Besch dersel- 132z
den. Aber so glücklich auch Heinrich sein Land
vergrößerte, so zog sein kriegerischer Geist viele
nachtheilige Folgen nach sich; er gerieth in Geld-
Noth, und als 'er diese durch Steuern der Geist-
lichen lindern wollte, so that ihn der Pabst in den 1322
Bann; überdies wurden durch feine Kriege die
Räubereien des Adels sehr begünstiget. Ihm
folgte sein Sohn Albrecht Ii., der anfangs izry
unter einer vormundschaftlichen Regierung stand,
und als er die Regierung selbst übernahm, mit
großen Unruhen zu kämpfen hatte, die er nurs.izzz
dnrch Hülfe von Rostock und Wismar stillen 1338
konnte. Dagegen wurde sein Land, wegen der
dem Kaiser Carl Iv. geleisteten Dienste zu ei-
nem Herzogthume, und er selbst zu einem Herzoge 1348
erhoben.
Dritter Abschnitt.
Von der Erhebung des Landes zu einem Herzogthume,
bis zur Vereinigung aller weltlichen Laude in
Mecklenburg.
1348 — 1471.
Da Albrechts Bruder Johann, der bis
dahin nur dem Namen nach regiert hatte, einen
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Rügen_Witölav Erich_Vi Christoph_Ii Heinrich Heinrich Albrecht_Ii Albrecht Carl_Iv Albrechts_Bruder_Johann Albrechts Johann
noch ein unmündiges Kind war, st verwalteten die 1395
Stargardischenherzoge Johann I und Ii. die
Regierung. Endlich kam denn Albrecht Iii. wieder
nach Mecklenburg zurück, und regierte bis an sei-
nen Tod gemeinschaftlich mit Jossann Iii. Unter
seiner Regierung fallen die Unruhen in Rostock
und Wismar, daß der Pöbel den Stadtmagistrat
abfetzte, und zum Thore hinaus jagte, und sich st 1409
wenig an die Ruhe gebietenden Befehle des Her-
zogs kehrte, daß erst 1417 die alte Ordnung der
Dinge wieder hergestellt werden, ^rid 1418 auf
einem Hanfetage in Lübeck festgesetzt werden konn-
te, daß ähnliche Unruhen mit der größten Strenge
geahndet werden sollten. Der Sohn, und Nach-
folger König Albrechts, welcher noch eher als die
Unruhen geendigt waren starb, Albrecht V, der 1412
gleichfalls gemeinschaftlich mit Johann 111, regier-
te, ist weniger durch den unglücklichen Krieg, den
er als Bundesgenosse der Grafen von Holstein T4i?
mit dem nordischen König Erich führte, als durch
die Stiftung der Universität in Rostock merkwür- 1419
dig geworden. Unter der folgenden vormund-
schaftlichen Regierung, welche die Herzogin»
Catharina für die beiden unmündigen Söhne
des verstorbenen Herzogs Johann Hi. führte, 1422
singen die Hansestädte mit dem König Erich 1426
Krieg an und dadurch entstanden neue Unruhen in
Rostock und Wismar. In Wrömar wurden sie 1427.28
bald wieder beygelegt, desto länger dauerten sie 1430
aber in Rostock, denn hier vermogten weder die
herzoglichen Soldaten, noch der Befehl, und die
Achts-Erklärung des Kayfers, noch endlich der 1432
Bann und das Interdikt des heiligen Vaters die 1434
ungehorsamen Bürger zu demüthigen. Erst irn '
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Johann Albrecht_Iii Albrecht König_Albrechts Albrechts Albrecht_V Albrecht Johann Erich Catharina Johann_Hi Johann
Jahr 1439 gelang es den schwerinschen Herzogen
und den Hansestädten die Ruhe wieder herzu-
stelsen. Merkwürdig sind diese Unruhen deswegen,
weil während derselben die Universität sich nach
1437 Greifswald begab, und einige Professoren, die dort
144z zurückblieben, die Stiftung der Greifswaldschen
gründeten. Inzwischen war auch der Krieg gegen
den König Erich, der mit abwechselndem Glücke
1435 geführt worden war, durch einen Vergleich geen-
digt worden. Als nun die beiden Herzoge Hein-
rich Iv. und Johann Iv. die Regierung selbst
übernahmen, so vereinigten sie die Herrschaft
Werte, oder das Fürstenthum Wenden mit dem
mecklenburgischen Lande. Zwar machte der Chur-
fürst von Brandenburg Friederich I. gleichfalls
Ansprüche auf das Fürstenthum Wenden, aber er
konnte nichts auörichten, und sein Nachfolger
1442 Friederich Ii. mußte sich mit einem Vergleiche
begnügen, worin ihm das Land nur unter der Be-
dingung zugesichert wurde: wenn alle Herzoge von
Mecklenburg ausgestorben feyn würden. Seit
' 1443, da Johann Iv. starb, regierte Heinrich Iv.
allein, oder ließ vielmehr andere regieren, da er
die Ruhe sehr liebte, und seine Regierung ist
nur deswegen besonders merkwürdig, weil wäh-
1471 rend derselben durch das Aussterben der Stargard-
schen Herzoge die Herrschaft Stargard ihm zufiel.
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Extrahierte Personennamen: Erich Johann_Iv Johann Friederich_Ii Johann_Iv Johann Heinrich_Iv Heinrich
Ig —"■■ ■> I
rottierte sich der Pöbel zusammen, schlug den Dom-
probst todt, sehte den Dechanten in's Gefangniß
und jagte zwey Bürgermeister zum Thore hinaus.
Nun rückte der Herzog mit einem Heere vor die
Stadt, konnte aber nichts ausrichten, sondern
mußte einen Waffenstillstand schließen und erst
1491 kam ein Vergleich zu Stande. Die Ro-
stocker mußten das Domkapital behalten, aiooo
Gulden bezahlen und dem Herzoge öffentliche Ab-
bitte thun, worauf ihnen die Herzoge alle ihre
,50z Privilegien bestätigten. Nach dem Tode des Her-
zogs Magnus, der sich besonders durch die Ver-
besserung der Finanzen auszeichnete, regierte an-
fangs sein Sohn Heinrich V. mit seinem Bruder
Balthasar und nach dem Tode Balthasars
Heinrich V. mit seinem Bruder Al brecht Vh.;
dem letzter» gefiel es aber nicht, daß er nur dem
Nahmen nach an der Regierung Theil nehmen soll-
te, und nach manchen Vergleichen kam eö endlich
1520 ¿und Neubrandenburger Hausvertrage, wodurch
Jeder die eine Hälfte des Landes aus zwey Jahre re-
gieren und dann die andere beherrschen sollte. Die-
*5*5 ftr Vertrag ist vom Reichökammergericht bestätigt
und im Ganzen ist diese Theilung des Landes bis
zum Ende des siebenzehnten Jahrhunderts beybe-
halten worden. Da Heinrich V. gewöhnlich zu
Schwerin und Albrecht Vii. zu Güstrow regierte,
so unterscheidet man von dieser Zeit an die Häuser
Mecklenburg - Schwerin und Güstrow. Damals
wurden auch mit den sogenannten Rechtötagen,
Landtage verbunden, wo von den durch die
Herzoge berufnen Räthen, Prälaten, Lehnmännern
und Stadträthen (den drey Landständen) außer
der Entscheidung der Gerichtshändel auch über
I
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Magnus Magnus Heinrich_V. Heinrich_V. Balthasar Balthasars
Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Albrecht_Vii Albrecht