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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 122

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
122 in Holstein eingefallen waren, hatte Graf Klans schon über die Grenze ge- jagt. Er war gerade in Haneran und hatte nur dreißig Reiter bei sich, als man ihm meldete, daß der Feind im Lande fei. Er sammelte die Bauern von Schenefeld und Hademarschen um sich und fetzte den Dithmarschern nach. Nicht weit von der Grenze des Landes holte er sie ein und sandte einen Kund- schafter aus, um ihre Stärke zu erforschen. Der Kundschafter kehrte zurück und sprach von einer großen Zahl, die er gesehen haben wollte. Fast wollte den gräflichen Mannen die Lust vergehen, den überlegenen Feind anzugreifen. „Wer sich ausfchließen will," sagte Klaus, „den zählen wir nicht zu den Unfern. Und nun in Gottes Namen drauf," fetzte er hinzu und sprengte mit eingelegtem Speer in die Feinde. Ihm folgten seine Reiter, und als diese Bahn gemacht und den Feind in Unordnung gebracht hatten, folgten die Bauern nach und schlugen ebenfalls tüchtig drein. Der Kampf war heiß und blieb lange unentschieden. Ein riesiger Dithmarscher in einer gestickten Jacke machte sich an den Grafen und suchte ihn vom Pferde zu werfen, aber vergebens. Ein gewaltiger Hieb, den Klaus auf ihn führte, spaltete ihm den Kopf. Die Dithmarscher mußten weichen. Wie hier die Dithmarscher an den Holsteinern thaten, so thaten weiter südwärts die Holsteiner an den Bewohnern der Nachbarstädte Hamburg und Lübeck, von denen die erstere sogar damals noch eine holsteinische Stadt war. Besonders waren es hier die Edelleute, die dem Räuberhandwerk oblagen. Die Straße zwischen Hamburg und Lübeck, auf welcher damals häufig reiche Waarenzüge befördert wurden, war außerordentlich unsicher. Namentlich war das Schloß Linau, das an der holsteinischen Grenze lag, ein solches Raubnest, von wo den reisenden Kaufleuten häufig Schaden zugefügt wurde. Johann der Milde, dem an der Sicherheit in feinem Lande gelegen war, baute nun an der Bille das Schloß Trittau. Da der Schloßgrund dem Kloster Neinfeld gehörte, so mußte er erst eingetaufcht werden, was auch geschah. Dennoch hieß es, daß über diesem Orte, den man der Kirche ent- zogen hatte, ein böser Geist walte; alle Geburten von Mensch und Vieh wären schadhaft oder mangelhaft an ihren Gliedmaßen. Daß die zahlreichen Mönche, die sich unter den Landleutcn bettelnd umhertrieben, solche Gerüchte mit wichtiger Miene erzählten und durch grausige Beispiele bewiesen, läßt sich denken; sie schützten ja dadurch die reichen Einkünfte der Klöster vor den Händen frecher Räuber, und zwar besser, als Johann die Kaufmannsgüter der Lübecker durch das Schloß und die Reisigen darin sichern konnte. Denn die Städter hatten immer noch Ursache zur Klage. Endlich baten sie Johann, ihnen auf eine Zeitlang die Stadt Segeberg einzuräumen, damit sie selber von hieraus dem Unwesen steuern könnten. Johann gestattete es ihnen, und so legten sie 200 Reiter in die Stadt, die nun dem raublustigen Adel großen Abbruch thaten. Damit noch nicht zufrieden, wandten sich die Städter auch noch an den Kaiser Ludwig, und erhielten von ihm 200 andere Reiter zu Hülse. Jetzt durchzogen sie plündernd das Holstenland bis nach Itzehoe und .an den dänischen Wohld, und kehrten mit großer Beute zurück. Das konnte aber der eiserne Heinrich nicht ruhig mit ansehen. „Wenn du den fremden Bürgern so viel Macht über die Unsrigen vcrstattest," sagte er zu seinem Vetter Henneke (Johann dem Milden), „so gönne auch mir wenigstens einige Nachsicht." Henneke erklärte, daß ihm die Sache vollkom-

2. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 179

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
179 und so waren sie auf sich selbst angewiesen. Ihr ganzer kleiner Freistaat enthielt aber kaum mehr als 40—50,000 Seelen, Weiber und Kinder mit eingerechnet, und konnte dem gewaltigen Heer höchstens 6000 streitbare Männer entgegenstellen. Unter solchen Umständen dem Feind an der Landes- grenze in offener Feldschlacht entgegen zu treten, hieß so viel, als sich unter die Hufe der Ritterpferde werfen. Man mußte nach dem Beispiele der Vor- fahren Meldorf und den dritten Theil des Landes, die Geest, der Ver- wüstung preisgeben, sich in die Marsch und die Hammen werfen und die Zeit walten lassen. Das geschah denn auch. Die Geestbewohner flüchteten mit ihren Familien und den besten Gütern in die Marsch, die Hammen wurden besetzt, die Andachtsübungen verdoppelt. Der König und sein Bruder kamen Anfang Februar an der Grenze Dithmarschens an, um in eigner Person den Feldzug zu eröffnen. Einige Tage stand man still, um den Dithmarschern Zeit zu lassen, sich zu besinnen und zu ergeben. Auch mochte der Gedanke an das Hineinziehen in das unheimliche Land Vielen ein geheimes Bangen einflößen. Die Dithmarscher aber, nachdem sie Alles vorbereitet hatten, vertrauten auf den Schutz Dessen, der die Welten lenkt.. Im klebrigen aber ließen sie sich in ihrem Vornehmen nicht stören und feierten, fast Angesichts des Fein- des, mit Pfeifen und Trommeln, unter Sang und Tanz in Windbergen noch eine große Hochzeit. Freilich mochte bei dem frohen Feste auch der Ernst nicht fehlen. Ging doch der Bräutigam aus dem Hochzeitssaal in den blu- tigen Kampf; denn der Hochzeitszug stieß noch mit der Vorhut der könig- lichen Truppen zusammen. Das fürstliche Heer hatte nämlich am 11. Februar bei Hanerau die Grenze überschritten, Albersdorf besetzt und den Weg nach den Hammen eingeschlagen. Aus den Rath einiger Dithmarscher aber, die den Feinden ihres Vaterlandes um Sold dienten, ging man am 12. auf einem Wiesen- wege zurück auf die Meldorfer Straße, und so trafen denn die Fürsten uner- wartet in Windbergen ein, wo sie übernachteten und die Hochzeitsgäste auseinander sprengten. Am 13. zog man weiter nach Meldorf. Man glaubte, dort, in dem Hauptorte des Landes, die dithmarsische Streitmacht beisammen zu finden; die Stadt war aber nur von Söldnern besetzt. Sie wurde erstürmt, und da sie ohne Mauern, Wälle und Gräben war und die Söldner, „als denen die Freiheit nichts anging", wie Neokorus sagt, mit Angst und großem Geschrei sogleich die Flucht ergriffen, beim ersten Anlauf genommen. Die wilde Garde, die bei diesem Angriff voran war, verübte nach diesem wohlseilen Siege die unmenschlichsten Grausamkeiten an den zurückgebliebenen wehrlosen Greisen und Kindern, Frauen und Jungfrauen. Alt und Jung wurde barbarisch niedergemetzelt, selbst Säuglinge an der Brust der Mutter niedergestochen. Der König ließ als Siegeszeichen für das ganze Land aus dem hohen, die ganze Gegend überschauenden Kirchthurm die Danebrogfahne aufpflanzen und blieb mehrere Tage in Meldorf, wo er sich im Kloster einquartierte. Die Soldaten plünderten die Stadt und die benachbarten Orte und zündeten i i>amt die ausgeplünderten Dörfer an; denn durch Plündern, Morden, Sengen und Brennen wollte man die Dithmarscher schrecken oder, wie man sich ausdrückte, zur Besinnung bringen. 12

3. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 124

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
124 brüder gekehrt habe. Ja, sie verklagten sogar dieserwegen den Grasen bei dem König. Der König mb er kannte den Neid seiner Großen und achtete nicht auf ihre Klagen. Jetzt suchten sie in anderer Weise den eisernen Heinrich zu verdächtigen. „Er ist ein Abenteurer," sagten sie, „und kein regierender Fürst; ja er ist nicht einmal ein richtiger Edelmann." „Das ließe sich leicht ausprobiren," meinte ein Anderer; „man könnte nur einen Löwen auf ihn loslassen, der wird sich nicht an einem Edelmann vergreisen, zumal wenn dieser Edelmann ein regierender Fürst ist." Der König achtete auf diese Reden der Wider- sacher nicht, aber Heinrich fühlte sich doch durch dieselben gekränkt und wartete nur auf eine Gelegenheit, ihnen seinen Adel zu beweisen. Als er daher eines Tages mit verschiedenen Hofleuten an einem Löwcnkäfig vorüber kam, trat er festen Schrittes zu dem Löwen in den Zwinger, nahm seinen Hut und setzte ihn dem Löwen aufs Haupt. „Wer sich eines bessern Adels rühmen kann als ich," sagte er lächelnd, als er heraustrat, „der nehme dem Löwen seinen Hauptschmuck wieder ab." Niemand wagte es, und Alle gingen be- schämt davon. Heinrich hatte ihnen wenigstens den Adel seiner Seele be- wiesen. Um sich den weitern Nachstellungen seiner Widersacher zu entziehen, begab er sich zu dem Könige. „Großer König," sagte er, „ich habe viele arglistige Nachstellungen an deinem Hofe erlitten. Ich bitte jetzt um meiue , Entlassung und überlasse es deinem Belieben, ob und was für eine Be- lohnung du mir zu geben gedenkst. Ich habe daheim mein väterliches Erbe, das mich nährt." Der König hörte solche Worte ungern und bot ihm Schlösser und Städte als Lehen an, wenn er bleiben wolle. Heinrich hatte aber seinen Sinn einmal darauf gesetzt; er wollte fort. Der König ließ es also dabei bewenden, daß er ihm eine ansehnliche Summe Geldes gab und außerdem ihm und seinen Erben ein Jahrgeld aussetzte, und Heinrich verließ den englischen Hof. Das Jahr seiner Rückkehr, 1347, und die nächstfolgenden Jahre waren für Deutschland außerordentlich verhängnißvoll. Nicht nur, daß der deutsche Kaiser Ludwig der Baier plötzlich auf einer Bärenhetze entseelt hinsank; wiederholte Erdbeben verwandelten 1348 ganze Städte in Schutthaufen und begruben die Bewohner, und eine gewaltige Pest, die den Namen des schwarzen Todes führt, und an welcher allein in Deutschland 124,000 Franziskaner, in Lübeck an einem Tage 9000 Menschen starben, zog wie ein Würgengel durch das Land. Kaum hatte Heinrich indeß seine Heimath glücklich erreicht, als ihn der König von Schweden, Magnus, zu gewinnen suchte, um mit seiner Hülfe die Russen zu bekriegen. Heinrich war gleich bereit und führte ihm Hülfs- truppen zu, die der König für hohe Bezahlung in Sold nahm. Das schwe- dische Heer, geführt von Heinrich, landete im Herbst an der finnischen Küste und besetzte einen großen Theil des Landes. Im folgenden Frühjahr aber erhoben sich die Russen. Die Lage des schwedischen Heeres ward immer be- denklicher. Bon den Russen umschwärmt, von dem Mangel an Lebens- mitteln gedrückt, von anstehenden Krankheiten aufgerieben, litt bald die soldatische Zucht und Ordnung. Ein fester Platz nach dem andern fiel in die Hände der Russen, und Magnus war genöhigt, Frieden zu schließen, mußte

4. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 181

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
181 treffen. Heide liegt anderthalb Meilen von Meldorf entfernt, zwischen bei- den, doch näher bei Heide, liegt Hemmingstedt. Der einzige Verbindungs- weg führt durch die Marsch, schmal, an beiden Seiten mit breiten Wasser- gräben versehen. Erst den vorigen Sommer hatten die Bauern, deren Aecker an den Weg stießen, mit schweren Kosten die Gräben reinigen und die aus der Tiefe ausgewühlte zähe Marscherde auf den Weg werfen lassen, der da- durch bei nassem Wetter vollends grundlos ward. Hier ersah eines von den Landeshäuptern, Wulf Jsebrand, eine paffende Stelle, wo man eine Schanze anlegen könne. Hier sollten einige Feldstücke aufgepflanzt werden, 4—500 Mann sollten sich hinter die Schanze legen, zur geeigneten Zeit das Feuer eröffnen und daraus hervorbrechen. Jung und Alt, Männer, Frauen und Kinder zogen nun in der Nacht vom Sonntag auf den Montag zur Schanzarbeit nach Dusend.-Düw els - warf, wie man die berüchtigte Stelle nannte, wo es nach dem Ausdruck des Volkes nicht ganz geheuer sein sollte, und vor Tagesanbruch waren Wälle und Gräben fertig und die Feldstücke, von den Hammen her, einge- bracht. Die Mannschaft, welche die Schanze erbaut hatte, die von Olden- wöhrden, Hemmingstedt und Nienkerken, übernahmen auch die Vertheidigung, mit dem, was zu ihnen stieß, gewiß nicht unter tausend Mann. Die übrige Macht ward an verschiedenen Orten, besonders zum Schutze von Olden- Wöhrden aufgestellt. Der heldenmüthige Führer der Besatzung war Wulf Jsebrand? Bevor man sich in 'die Schanze legte, nahmen Alle das Abend- mahl. Dann zogen sie mit feierlichem Ernste, geführt von einer begeisterten Jungfrau aus Hohenwöhrden, Namens Telse, nach der Schanze. Die Jungfrau trug eine geweihte Fahne und das Bild des Gekreuzigten dem Zuge voraus. Für den Fall des Sieges und der Rettung des Vaterlandes hatte sie Gott und der heiligen Jungfrau gelobt, den Schleier zu nehmen, und die Männer gelobten die Erbauung eines Nonnenklosters. Frauen und Kinder begleiteten den Zug unter kauten Gebeten. Die Bewaffneten, welche nicht in der Schanze Platz finden konnten, bargen sich ruhig und still hinter der Kirche zu Hemmingstedt. Ein betagter Mann eilte aus dem drei Meilen entfernten Lunden mit seinen drei Söhnen in die Schanze. Die Losung war: Hilf, Maria milde! Zu Meldorf errieth man aus dem Ausbleiben der ausgeschickten Kund- schafter das traurige Schicksal derselben und die Unbeugsamkeit der Dith- marscher. Dennoch sollte der König nicht ganz ohne Nachrichten bleiben. Am Sonntage kam ein reicher und angesehener Bürger aus Heide, Karsten Holm, in das königliche Hauptquartier, um den Fürsten seine Dienste an- zubieten , lud sie auf den nächsten Tag in sein und seines Bruders Haus nach Heide und bot sich zum Führer nach Lunden an. Dann schlich der Vaterlandsverräther, um keinen Verdacht zu erregen, wieder zurück. Er mußte wohl verschweigen, was er selbst nicht wußte, das Geheimniß Wulf Jsebrands, durch die Arbeit einer Nacht den Weg nach Heide zu sperren. Den Sonntag war noch starker Frost; den Montag, wo der Aufbruch des Heeres stattfinden sollte, waren Wind und Wetter umgesprungen. Ein starkes Thauwetter drohte die Wege grundlos zu machen. Es wollte nicht hell werden, und aus Nordwesbblies ein ungestümer Wind mit Regen, Hagel und Schnee den Fürstlichen gerade entgegen. Da rieth Ritter Hans Ahle-

5. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 126

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
126 ochter Margr etha verabredet. Vielleicht in Folge geheimer Verab- redungen mit dem unfähigen Magnus fiel Waldemar in Schonen ein und drang glücklich vor. Aus Mangel an Lebensrnitteln mußte er indeß bald den Rückzug antreten, und nun bemächtigte sich der Erstgeborne des Schweden- königs, Erich, rasch aller verlorenen Schlösser und Landschaften wieder, und Waldemar zog unverrichteter Sache zurück. Allein er konnte warten. „Morgen ist auch noch ein Tag," sagte er gelassen und ging heim. Da starben in rascher Folge Erichs Gemahlin, eine Schwestertochter Waldemars, ihre beiden Kinder und endlich der Kronprinz selbst. Dieser glaubte von seiner eignen Mutter vergiftet zu sein. „Die mir das Leben gab," sagte er sterbend^ „hat mir auch das Leben genommen." Waldemar ging nun im Jahre 1360 zum zweiten Male über den Sund. Helsingborg ward belagert und erobert, und ganz Schonen fiel in seine Hände. Magnus lieferte ihm die Kaufbriefe über diese Provinzen aus, und Wal- demar warf sie ins Feuer. In Schweden war die Meinung, das Alles sei mit gutem Willen und Vorwissen des Königs g-eschehen. Also ward im Sommer 1360 das dänische Reich in der Ausdehnung, in welcher es Gorm begründete und Waldemar der Sieger herstellte, durch den vierten Waldemar blos durch die Redensart: „Morgen ist wieder ein Tag", wieder zusammengebracht. Da glaubten die Schweden die Pflichtvergessenheit ihres Königs nicht länger dulden zu können. Sie forderten den Sohn desselben auf, seine Verlobung mit Margreth.a aufzuheben, und statt ihrer um Elisabeth, Heinrichs des .Eisernen Schwester, zu werben. Er willigte ein. Die Werbung ward angenommen, und Heinrich der Eiserne und Magnus ver- bürgten sich für die Vollziehung des Verlöbnisses. Als nun aber kurz darauf Waldemar die Inseln Oeland und Gothland mit der reichen Hansestadt Wisby eroberte, ohne daß Magnus ernsthaften Widerstand leistete; als sogar herlautete, er habe Waldemar schon im Voraus versprochen, die Eroberung dulden zu wollen: da nahm Hakon seinen eigenen Vater auf Verlangen des schwedischen Reichsrathes gefangen und bestieg den väterlichen Thron. Mit ihm verbanden sich setzt Gras Heinrich der Eiserne, Lübeck und andere Hansestädte gegen Dänemark, und der Krieg begann. Graf Heinrich wurde zum obersten Feldherrn des Heeres und der vereinigten Flotte ernannt, der Bürgermeister von Lübeck, Johann Wittenberg, befehligte die lübschen Schiffe. Da das schwedisch-norwegische Heer noch nicht erschien, so wandte man sich zunächst gegen Seeland. Man legte bei Kopenhagen an und rächte Wisbys Schicksal durch Plünderung dieser Stadt; selbst die Thurmglocken wurden nach Lübeck geführt. Als die dänische Flotte einen Angriff unternahm, erhielt Herzog Christoph, des Königs einziger Sohn, durch einen Stein aus einem der Lübecker Wurfgeschütze eine gefährliche Wunde, an welcher er lange siechte und den Sommer daraus in Raserei ver- starb. In Folge dieses Unfalls ergriffen die Dänen die Flucht. Jetzt landeten die Hanseaten an der schouischen Küste, wo 2000 Schweden zu ihnen stoßen sollten; aber Niemand war da. Dessenungeachtet ward H el singbv rg angegriffen, mit sechszehn Sturmböcken unaufhörlich be- arbeitet und Tag und Nacht beschossen. Voll Eifers begab sich der Lübecker

6. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 127

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
127 Bürgermeister mit dem größten Theil der Flottenmannschaft ans Land und ließ nur eine geringe Bedeckung bei den Schiffen zurück; denn Niemand dachte daran, daß sich die Dänen sobald wieder würden blicken lassen. Dennoch erschien Waldemar plötzlich mit der Flotte und 6 bis 12 der besten lübschen Schiffe waren schnell "'erobert und bestiegen, bemannt und davon geführt. Als das die Hanseaten vom Lande sahen, wie ihnen ihre Schiffe davon gingen, hoben sie eilends die Belagerung auf, kamen mit Waldemar um freien Abzug überein und fuhren mit dem Rest der Schiffe gleich nach Hause. Eine solche Heimkehr mußte aber den lübschen Kriegern einen üblen Empfang bereiten. Der Bürgermeister saß ein Jahr lang im Thurm gefangen und wurde dann auf öffentlichem Markte enthauptet. Bald darauf wurde noch Wordingborg vergeblich von den Hanseaten belagert, und beide Theile schloffen dann, des Krieges müde, einen ein- jährigen Waffenstillstand. Einige Monate früher war in Plöen ein schwedischer Gesandter erschienen, um Hakons verlobte Braut, die Gräfin Elisabeth, abzuholen. Das Fräulein wurde von ihrem Bruder Klaus und ihrem Vetter Adolf Vii. zum Altar geführt und dem Gesandten, der hier natürlich nur die Stelle seines königlichen Herrn vertrat, angetraut. Die Ringe wurden gewechselt und Elisabeth, angethan mit königlichem Schmuck, zur Königin von Schweden und Norwegen erklärt. Ihre Brüder hatten, um sie standesgemäß aus- zustatten, keine Kosten gespart. Sie ließen jetzt ein Schiff königlich zu- bereiten, sorgten für ein ansehnliches Gefolge aus Personen beiderlei Geschlechts und übergaben dem schwedischen Botschafter die vermählte Königin, um sie dem Könige, ihrem Gemahl, zuzuführen. Es war aber schon spät im Jahre, kurz vor Weihnachten, als das Schiff aus der Trave fuhr. Die Winterstürme warfen die königliche Verlobte an die Küste von Schonen, und der dortige Erzbischof lieferte sie aus Gefälligkeit gegen Waldemar in dessen Hände. Der Dänenkönig nahm die erlauchte Reisende mit ihrem Gefolge unter dem Schein der Gastfreundschaft höflich und bereitwillig auf, in Wirklichkeit aber war sie, während er ihr fürstliche Ehre erweisen ließ, seine Gefangene. 7 x Waldemar lud nun die königliche Familie von Schweden und Nor- wegen zu großen Festen nach Rothschild. Von da ging es nach Kopen- hagen, und hier ward am 9. April die Hochzeit des Königs Hakon mit Wal- demars Tochter Margretha feierlich begangen, doch in Betracht der Jugend der 11jährigen Prinzessin erst drei Jahre später vollzogen. Die Kunde davon überraschte die Schweden und rief eine ungeheure Erbitterung hervor. Der eiserne Heinrich war nicht Willens, eine solche Treulosigkeit des schwedischen Hofes, eine so harte Beschimpfung seines Hauses gelassen anzusehen, drang auf Senugthuung und verstärkte die Be- satzung des ihm verpfändeten Schlosses zu Calmar. Der Reichsrath'erklärte nun auch den jungen König der Krone verlustig und sah sich nach einem neuen König um. Keiner schien ihm würdiger, den schwedischen Thron zu besteigen, als Heinrich der Eiserne, der schwergekränkte Gras von Holstein, der in Schweden nicht nur das Schloß zu Calmar, sondern auch einen Theil der Kupferbergwerke besaß. Vier vornehme Mitglieder des Reichsraths wurden beauftragt, ihm die schwedische Krone anzutragen.

7. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 184

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
184 In dieser verzweifelten Lage wurde nun die Reiterei von beiden Seiten von den Dithmarschern angegriffen, welche einander zuriefen: „Schont den Mann nn slat de Peer!" Sie wollten dadurch die Pferde wild machen, daß dieselben die Reiter abwerfen sollten, und das geschah auch. Die verwun- deten Pferde schlugen vor Schmerz um sich, bäumten sich in dem Gedränge hoch auf, und mancher Reiter starb unter den Hufen des eignen Streitrosies. Jetzt kehrten die Dithmarscher ihren Schlachtruf um und riefen: „Slagt den Mann un schont de Peer"; denn sie wollten die noch übrigen Rosse als Beute behalten. Man weiß nicht, auf welche Art es dem Könige und dem Herzog gelang, sich nach Meldorf hindurch zu retten. Die hier zurückgelassene Besatzung riefen sie zu Hülfe für den Rest des besiegten Heeres. Nun aber erschienen die Männer vom südlichen Strande der Landschaft und pflanzten ihr Ge- schütz vor Meldorf auf; da zogen sich die Fürsten in größter Eile nach Hol- stein zurück. Wären die Süderdithmarscher zwei Stunden früher eingetroffen, so hätte weder König noch Herzog entrinnen können. Die Dithmarscher verfolgten ihren Sieg denselben Nachmittag noch bis Meldorf. Was von Feinden noch da war, meist trunken vom königlichen Wein, über den sie sich nach der Flucht des Königs hergemacht hatten, wurde niedergemetzelt. Auf ihrem Wege nach Meldorf hin erreichten die Verfol- genden einige Proviantwagen mit bereits gerupftem und gefülltem Feder- vieh. Das kam ihnen zu Statten. In der vom Feinde vollends gereinigten Stadt bereiteten sie sich nach ihrem heißen Tagewerk aus dem königlichen Proviant ein herrliches Essen. „Langt zu, ihr lieben Gäste," riefen die schmausenden Freiheitskämpfer, „das giebt uns König Hans zum Besten!" und trinkend den schönen Königswein stießen sie mit ihren Humpen an und wünschten dem Geber, dem flüchtigen Könige, eine gute Nacht. Segt den König gude Nacht; He'het uns brade Hühner drocht. Langt to, ji lewen Gästen, Dat gift und Hans tom Besten. Der Kampf hatte nur drei Stunden gedauert, und dennoch war die Zahl der Opfer, die er hinwegrasfte, so groß. Schleswigholstein verlor die Blüthe seines Adels, gewiß nicht unter 200. An 20 Pogwische lagen unter den Erschlagenen, darunter der Uebelthäter Wulf von Farwe, den der König in Gnaden wieder ausgenommen hatte. Da lagen wohl 50 dänische Ritter und ebenso viele aus den benachbarten deutschen Landschaften, zwei Grafen von Oldenburg, Otto und Adolf, Gerhards Söhne, und Hans Ahlefeld, der Marschall, der die Dannebrogsfahne nur sterbend aus der Hand ließ. Wohl die Hälfte des fürstlichen Heeres war umgekommen, gewiß nicht unter 6000 Mann. Die Garde allein verlor 1426 Mann; 50 Bürger von Rendsburg blieben. Die Sieger zählten 60 Todte, 52 Eingeborne und 6 Söldner. Nach errungenem Siege ging es an die Plünderung, und manche Hand, die sich dem Kampfe entzog, war jetzt eifrig im Ausplündern der Todten, bis sie ganz nackt dalagen, ihrer Waffen, ihrer Kleider, der gefüllten Gürtel, selbst der Hemden beraubt, im Erwürgen von Halbtodten, im Wüthen selbst gegen Leichen. Einige tausend Leichen begrub man; über die adligen Leich- name mußten auf freiem Felde verwesen. Die Priore der Klöster von Sege-

8. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 185

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
185 berg, Ahrensböck und Bordesholm ließen um die Leichname der oldenburger Grafen, der Ahlefelds und Ranzaus bitten, es war umsonst. Die unmün- digen Söhne der Gefallenen schwuren den Dithmarschern Rache. Johann Ranzau, damals ein Knabe von acht Jahren, hat später den Schwur erfüllt. Die Beute war außerordentlich groß. Sie bestand in vielen köstlichen Kleidern, in schönen Harnischen, in kostbarem Geschmeide von Gold, Silber, Perlen und Edelsteinen, in Silberbarren, die der König mitgebracht hatte, um daraus Münzen für Dithmarschen prägen zu lassen, in dem königlichen und herzoglichen Tafelgeschirr, in des Königs Schwert, Barret und Petschaft, in 3000 Packwagen, einigen Tausend Pferden, in zahlreichem Geschütz, sechszig vergoldeten Degen, sieben Fahnen und der berühmten Danebrogs- fahne. Diese Fahne wurde von den Dithmarschern, der Jungfrau Telse zu Ehren, als das wichtigste Siegeszeichen in der Kirche zu Oldenwöhrden auf- bewahrt. Manche goldene Ritterkette wurde von dem dithmarsischen Bauern seinem Hofhund angelegt, um in ihr den ehemaligen Besitzer zu schänden. Ein ansehnlicher Theil der Beute wurde zur Gründung des in der Roth gelobten Nonnenklosters bestimmt. Es wurde zu Hemmingstedt aus Holz gebaut, aber man hoffte vergeblich auf Nonnen; kein einziges dith- marsisches Mädchen hatte Lust zum Klosterleben. Endlich fanden sich einige alte Bäuerinnen. Sie zogen ein ins Kloster, kehrten sich aber an keine Klosterregel, führten bald ein ärgerliches Leben und machten sich endlich da- und dorthin davon. Da kam man zu dem Entschluß, ein Mönchskloster sür Franziskaner einzurichten, und der Papst gab gern seine Einwilligung dazu. Das hölzerne Kloster ward niedergerissen und ein steinernes Mönchskloster zu Lunden dafür erbaut. Die Mönche zogen 1517, den 25. April, ein — zur Zeit, als in Wittenberg der Augustinermönch Martin Luther dem Mönchs- und alten Kirchenwesen schon entgegen zu treten begann! Für den König hatte die Schlacht bei Hemmingstedt noch eine un- angenehme Folge: die Schweden trennten sich aufs Neue von seinem Reiche, und das war wohl der Hauptgrund, daß man gegen die Dithmarscher vor- läufig nichts weiter unternahm und sogar einen Vergleich mit ihnen schloß. Der Held des Befreiungskampfes, der Führer zu Tausend-Teufels- Werst, der Retter des Vaterlands, Wulf Jsebrand, starb 1506. Er sprach aus seinem Todtenbette den Wunsch aus, in seiner Schanze begraben zu werden. Sein Wunsch ward erfüllt. Unter großem Gefolge und den Ge- sängen der Jugend bewegte sich der Leichenzug dahin, und der Held konnte ruhen, wo er fürs Vaterland gekämpft hatte. Das ganze Land legte un- geboten Trauer an, und die Dankbarkeit seines Volkes folgte ihm übers Grab hinaus und sang sein Lob in Liedern. 35. Christian der Zweite. Christian der Zweite ward am 2. Juli 1481 in Ny borg aus Fühnen geboren und war der einzige Prinz, der seinen Vater Johann überlebte. Man erzählt, daß gleich bei seiner Geburt wunderliche Dinge geschehen seien. Man habe, heißt es, den Knaben schon im Mutterleibs weinen hören, und als er das Licht der Welt erblickte, sei die eine Hand flach ausgestreckt,

9. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 131

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
131 dem Beinamen Paternostermacher, Arnold Fienig, ein Kürschner, und zwei Bäcker, Johann Kalefeld und Hermann von Münden, zum Sturz des Rathes und der vornehmsten Bürger. Die blutigen Rath- schläge wurden in dem Hause des Kürschners gepflogen und es gelang ihnen leicht, eine Menge Gleichgesinnter, namentlich aus der Zunft der Fleischer, in die Verschwörung zu ziehen. Jeder, dem sie ihr Vorhaben mittheilten, mußte vorher einen feierlichen Eid schwören, daß er schweigen wolle, auch wenn er nicht billige, was man vorhabe. Um sich noch mehr zu stärken, verbanden sie sich noch mit verschiedenen holsteinischen Edelleuten, an deren Spitze Detlef Gudendorp stand. Diese sollten an einem bestimmten Tage in die Stadt dringen, mit Hülfe der Verschworenen den Rath und die vornehmsten Bürger erschlagen, ihre Häuser plündern und ihre Frauen und Töchter schänden. Die Frühe des Lambertustages wurde zur Ausführung, der Brand eines Hauses auf dem Klingberge zum Losungszeichen für die Theilnehmer außerhalb der Stadt bestimmt und das Geheimniß bis dahin gut verwahrt. Unter dem holsteinischen Adel waren indeß einige, die Kunde von dem Anschläge hatten und ihn edelmüthig verabscheuten. Da ihnen das Ver- derben so vieler ehrlicher Leute, der Umsturz der Verfassung, der Tod der Unschuldigen und die Entehrung der Frauen und Mädchen zu Herzen ging, so schrieben sie an verschiedene Bürger Briefe ohne Namen, worin sie die- selben warnten, auf ihrer Hut zu sein, weil ihnen und der Stadt der Unter- gang bereitet werde. Die Briefe blieben ohne Wirkung; man lebte, da in der Stadt Alles ruhig schien, in argloser Sicherheit fort. Da beschloß ein holsteinischer Edelmann —- sein Name ist nicht aufbe- halten, während so mancher werthlose in der Geschichte prunkt — mit Ge- fahr seines Lebens dem Rath eine deutlichere Warnung zu geben. Am Abend vor dem Lambertustage reitet er mit verhülltem Gesicht in die Stadt nach dem Hause des Bürgermeisters und forscht, ohne abzusitzen, nach dem Hausherrn. „Er ist auf dem Rathhause mit städtischen Angelegenheiten beschäftigt," sagt man ihm. „Der Rath von Lübeck hat auch alle Ursache, gute Anschläge zu fassen," erwidert er. „Wenn nun aber der Vater nicht zu Hause ist, so laßt mir den Sohn kommen." Dieser, schon ein erwachsener junger Mann, stand aber eben vor ihm, ohne daß er es wußte. „Ich wünschte sehr, daß dein Vater hier wäre," redet er ihn an, als dieser sich kund gethan hatte. „Doch weil ich ihn nicht haben kann, so höre du statt seiner, was ich ihm sagen wollte; aber erst schaffe mir etwas zu trinken; denn ich bin dur- stig vom Ritt." Nachdem man ihm einen Becher gereicht, trinkt er, hält den Becher empor und spricht: „Keinem Sterblichen auf der Welt, aber dir, o Glas, zeige ich es an: Wenn man nicht alle Vorsicht anwendet, so ist diese Stadt morgen Mittag eine Grabstätte ihrer Bürger, ihrer Rathsherren und ihrer vornehmsten Einwohner; denn drinnen und draußen lauert der Ver- rath." Als er so gesprochen, wirft er das Glas an die Wand, wendet sein Pferd und sprengt mit verhängtem Zügel davon. Die Neuigkeit setzte Jeden, der sie hörte, in Erstaunen. Der Sohn des Bürgermeisters eilt nach dem Rathhause und verlangt seinen Vater in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen. Er wird vorgelassen und erzählt, 9*

10. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 132

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
132 was er weiß. Der Rath, bestürzt, aber schnell gefaßt, bewaffnet die treuesten Bürger, sperrt die Thore und durchwacht die bangen Stunden der Nacht. Als die Häupter der Verschwörung die Rathsmitglieder durch die Straßen reiten hörten, glaubten sie anfangs, es feien ihre Mitgenossen; ein Blick auf die Straße riß sie aus ihrem Jrrthum. „Bei dem kostbaren Blute Jesu Christi, wir haben zu lange geschlafen," sagte Johann Kalefeld, als er die Nafhsherren mit ihrem Anhang bewaffnet zu Pferde1 erblickte. Die Untersuchung der Häuser war schon im vollsten Gange. Beim Drechsler hörte man Waffengeräusch. Als die Thür aufgebrochen wurde, fand man Alles zum Angriff bereit. Man bemächtigte sich des Verfchwornen und fuhr ihn hart an. Er gestand Alles und nannte seine Mitverschworenen. Der Kürschner, als er den Rath zu so ungewohnter Stunde schon beritten sah, ergriff die Flucht. Er ward aber ergriffen und mit solcher Gewalt in den Kerker hinabgeworfen, daß er von dem Falle bald darauf starb. Die Thore wurden verschlossen gehalten, damit Keiner entkommen könne. Bald fing man auch die beiden anderen Rädelsführer und legte sie in Fesseln. Viele von den Mitverschworenen wurden durch die Aussage der Rädelsführer ent- deckt, andere verriethen sich selbst. Die holsteinischen Edelleute, welche vor der Stadt auf die Oeffnung des Thores warteten, merkten endlich, daß die Sache verrathen sei und kehrten beschämt zurück. Bauern, welche Holz und Feldfrüchte auf Wagen zur Stadt führten, erzählten: sie hätten in der Morgendämmerung viele Edelleute reiten sehen und nicht begreifen können, was diese Alle wollten. Jetzt begann die Bestrafung der Miffethäter. Der Eine von den Rädelsführern war schon tobt; die anderen Drei wurden geviertheilt und aufs Rad gestochten. Die übrigen Teilnehmer wurden theils gerädert, theils mit dein Schwerte hingerichtet. Immer neue Mitglieder der Verschwörung wurden entdeckt, und die Blutarbeit wollte gar kein Ende nehmen. Da erließ der Rath den Befehl: Wer sich noch einiger Schuld an der Verschwörung bewußt wäre, solle vor Abend die Stadt verlassen. Wen man am andern Morgen schuldig finde, solle als ein Feind der öffentlichen Wohlfahrt bestraft werden. Auf diese Verordnung verließen noch Manche die Stadt, von denen man es nicht erwartet hatte. Doch war die Stadt dadurch nur gegen die Verrätherei ihrer eignen Bürger geschützt. Detlef Gudendorp und seine Gesellen suchten sich für das Mißlingen ihres Anschlages durch Plünderung der lübschen Dörfer und der reisenden Kaufleute zu entschädigen, und selten glückte es den lübschen reitenden Dienern, die Räuber zu rechter Zeit zu verjagen. Natürlich waren diese Handlanger der Gerechtigkeit dem Gudendorp ein Dorn im Auge und er nahm sich vor, sie für ihren unbequemen Diensteifer zu züchtigen. In dieser Absicht schickte er einige von seinen Leuten aus nach dem lübschen Dorfe Kur au und befahl ihnen, den Einwohnern das Vieh weg- zutreiben und sich zurückzuziehen, sobald sie verfolgt würden. Der Raub wurde ausgeführt, aber die Verfolgung ließ lange auf sich warten. Die Nachricht von dem Ueberfall kam spät nach Lübeck, und die berittene Mann- schaft mußte erst aus Mölln geholt werden. Endlich rückten denn aber doch 26 lübsche Reiter aus und folgten der Spur der Räuber. An einem Kreuz- wege, an welchem man nicht mit Bestimmtheit erkennen konnte, welchen
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