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1. Die Neuzeit - S. 8

1905 - Bamberg : Buchner
Kstenlnder Nordamerikas hauptschlich durch Dissenters" (d. h. durch die mit der englischen Staatskirche Unzufriedenen) besiedelt. Heinrich Hudson und Wilhelm Bassin (beide um 1610) erschlossen die nrdlichsten Wasserstraen Amerikas; die nordwestliche Verbindung zwischen dem atlantischen und dem stillen Ozean wurde erst 1850 festgestellt; die nordstliche Durchfahrt (im Norden von Sibirien, das die Russen seit 1580 auf dem Landwege erschlossen, wurde erst 1878/79 durch den Schweden Nordenskjld (fchtb) vollendet- Frankreich nahm unter Heinrich Iv. das Land am Lorenzo, sowie am Missis-sippi (spter Louisiana") in Besitz, verlor aber ersteres spter an England (1763), während Louisiana 1803 durch Kauf an die Union fiel. Unter Ludwig Xiv. wurde von den Franzosen Senegambien, Cayenne und Pondicherry (in Ostindien), in der Zeit Karls X. und Ludwig Philipps Algier (seit 1830), endlich in der Zeit der dritten Republik, das Protektorat von Tunis (seit 1881) sowie Tonking und Madagaskar gewonnen. Deutschland beteiligte sich, von einigen Versuchen des groen Kurfrsten (in Guinea) abgesehen', erst nach Aufrichtung des neuen Reiches selbstndig an den ber-seeischen Unternehmungen. In Ostafrika (von der Sansibar-Kste einwrts bis zum Kilimandscharo und zum Viktoria Njaufa) und in Westafrika (Togoland, Kamerun und Angra Pequeuna) sowie in der Sdsee wurden Handelsniederlassungen begrndet und unter den Schutz der Reichsregierung gestellt; die weiteren Erwerbungen siehe 43, Iii, Schlu. Italien besetzte seit 1884 die Sdwestkste des roten Meeres (Massanah). 5. Die Entdeckung der neuen Welt bereicherte die geographischen Vor-stellungen und gestaltete die Handelsverhltnisse um. Durch die Menge neuer Kulturpflanzen wurde die Lebensweise verndert, durch den groen Zuflu von Edelmetallen trat eine Entwertung des Geldes ein. Durch die Ein-fhrung der Neger nach Amerika wurde die Sklaverei auf Jahrhunderte neu begrndet. Der Handel ging von den italienischen Freistaaten und den Hansastdten auf die Nationen von Westeuropa der, die Wasserstraen des Mittelmeeres verloren an Bedeutung gegenber denen des Ozeans (bis durch die Anlage des Suezkanals, vol-lendet 1869, abermals ein Umschwung eintrat). Der Handel auf dem Landwege war schon vorher durch die Eroberungen der Trken eingeschrnkt worden. Von den Kulturpflanzen der neuen Welt brgerte sich in Europa der Mais, bald auch der Tabak und (namentlich seit Franz Drake um 1580) die Kartoffel ein. Baumwolle, Zucker und Kaffee gewannen, in Amerika angepflanzt, ungemein an Verbreitung2. Da sich die eingeborenen Indianer fr die Arbeit in den Bergwerken zu schwach erwiesen, wurden auf den wohlgemeinten Rat des Dominikaners de las Cafas afrikanische Neger nach Amerika gebracht (um 1520). Mit der Einfhrung der Plan-tagenwirtschaft nahm dann der Sklavenhandel berhand. Dem neunzehnten Jahrhundert war die Ausschlieung Afrikas, des dunklen Erdteiles, sowie die Erforschung der Polargegenden vorbehalten. 1 Noch vorbergehender war die Besitznahme Venezuelas (in Sdamerika) durch das Augsburger Handelshaus Weiser, welchem Karl V. dies Land verpfndet hatte. 2 Der Gebrauch des Kaffees in Europa, seit etwa 1600 bekannt, wurde, wie auch der Gebrauch des chinesischen Tees, allgemeiner verbreitet erst seit dem 18. Jahrhundert.

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 142

1909 - Bamberg : Buchner
142 Mittlere Geschichte. Indien gelangen knne, von dem die Franken im Orient so vieles gehrt hatten. Die Gelehrten hatten dabei ein geographisches Interesse, die Un-gelehrten ein kaufmnnisches. Denn seitdem die Welt gesehen hatte, welch mchtigen Aufschwung vor allem Alexandria\ und dann die italienischen Seestdte Pisa, Genua und Venedig durch den infolge der Kreuzzge neubelebten Levantehandel genommen hatten, sann man namentlich auch in Portugal darber nach, wie man den reichen Italienern zur Ader lassen knne, mit andern Worten, wie man einen Teil des Orienthandels vom Mittelmeer weg und an die Ostkste des Atlantischen Ozeans ziehen knne. Dabei dachte man an einen Ersatz des kostspieligen, beschwerlichen und auch gefahrvollen berlandwegs durch eine nhere Verbindung mit Indien zur See und zwar durch die Umsegelung Afrikas. ^ Ein por-tugiesischer Prinz, Heinrich der Seefahrer, verfolgte in erster Linie diesen Plan. Und in der Tat gelangte eine portugiesische Expedition, bei der sich auch der Nrnberger Gelehrte Martin Behaim befand, im Jahr 1484 bis an die Mndung des Kongo. Eine weitere Expedition unter Bartholomus Diaz erreichte im Jahr 1486 die Sdspitze Afrikas, seit-dem daskap der guten Hoffnung genannt, das dann Vasco de Gama im Jahr 1498 umschiffte, um in stlicher Fahrt bald darauf die Malabar-1498 kste zu erreichen (Ealicnt). Damit war der (stliche) Seeweg nach Ost-indien gefunden, und Portugal am Ziel seiner Wnsche. Mit Eisen und Blut errichteten (bis loll)3 weitere portugiesische Eroberer, wie Franz von 1 Man hat aus dem Jahr 1173 eine Schilderung Alexandrias. Schon da erscheint die Stadt erfllt von einem Getmmel der Völker aller Bekenntnisse, aller Sprachen, aller Hautfarben. Nubier, Araber aus Spanien, Araber aus Jemen, Araber aus Indien, Deutsche, Dueu, Italiener usw., alles begegnete sich hier. Noch bis zu den Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier beurteilte man den An-teil einer Nation am Welthandel nach ihrem Auftreten im Hafen von Alexandria. gypten, das den indisch-arabischen Handel mit Europa vermittelte (36 000 Nilbarken dienten dem Verkehr zwischen Mittelmeer und Rotem Meer), war vor dem Erscheinen der Osmanen am Mittelmeer, vor der Eroberung Konstantinopels und vor der Um-segelnng Afrikas unbestritten die erste Gromacht des Morgenlandes, und Alexandria war die Seele dieser Gromacht. 2 brigens hatten auch die Genuesen schon Ausgangs des 13. Jahrhunderts durch die Strae von Gibraltar einen westlichen Seeweg nach Indien gesucht. Allein die beiden Galeeren kehrten nie wieder zurck. Dafr entdeckte eine andere Flotte t>er Genuesen die Kanarischen Inseln (1346) und in der Folge auch die Madeira-gruppe, sowie die Azoren. Seit 1375 sodann kannte man die Westkste Afrikas bis zum Mndungsland des Senegal und Niger. Genuesen, Pisaner und auch Kata-lonier bentzten unter dem Schutz des Sultans von Tunis die Karawanenstraen nach Timbuktu. 3 In diesem Jahr fllt Malakka. 250

3. Das Altertum - S. 27

1905 - Bamberg : Buchner
27 mchtigen Sparta fhrt zum langwierigen Peloponnesischen Krieg, der die Krfte Griechenlands aufreibt. Iii. Die Zeit des Niederganges. 404338 v. Chr. Die aus dem Peloponnesischen Krieg als Sieger hervorgegangenen Spartaner werden nach kurzer Vorherrschaft, die sie nicht ohne Hilfe des Nationalfeindes, der Perser, ausben, von den Thebanern gedemtigt. Die Vorherrschaft der Thebaner dauert nur ganz kurze Zeit. Das erschpfte Griechenland erliegt bei Chronea der berlegenen Kriegsmacht und der rcksichtslosen Staats-kunst- des Knigs Philipp. Iv. Die Zeit der Auflsung. 338146 v. Chr. Das durch Philipps groen Sohn begrndete griechifch-macedonifche Weltreich ist von kurzem Bestand. Die Griechen, gegen die macedonischen Könige mitrauisch und unter sich zerfallen, rufen die Rmer in das Land, welche schlielich Macedonien wie Griechenland ihrem Reiche einverleiben. 6. Land und Volk der Griechen. I. Umfang und horizontale Gestaltung von Griechenland. Der im Altertum von Griechen bewohnte sdliche Teil der Balkanhalbinsel hat etwa den Flcheninhalt des heutigen Knigreichs Bayerns Dieses Ge-biet zerfllt naturgem in drei Teile: 1. Nordgriechenland, vom 40. Breitegrad im Norden bis zu dem Malischen und dem Ambracischen Gols im Sden. 2. Mittelgriechenland, von den genannten Golsen bis zu dem tief einschneidenden Korinthischen und dem Saronischen Meerbusen. 3. Der Peloponnes (d. i. Pelspsinsel, heute Morea), die vom Jsth-mus sdlich gelegene Halbinsel. Griechenland ist besonders im Osten reich gegliedert, wo es sich gleichsam in Halbinseln und Inseln auflst. Der Peloponnes wurde von den Alten wegen seiner gezackten Gestalt, die sich von der See wie von den Bergen aus deutlich darstellt, mit dem Blatt der Platane (auch des Ahorns) verglichen. Ii. Gebirge und Flsse. 1. Gebirge. Wie von den Westalpen aus der Apennin durch die Italische Halbinsel zieht, so lausen von den Ostalpen aus Gebirgsketten durch die ganze Griechische Halbinsel, nach dem Adriatischen und Jonischen Meer zu einsrmig, rauh und unzugnglich, nach dem gischen Meer hin mannig-faltiger; die Gipfel sind meist unbewaldet, nur wenige den greren Teil des Jahres mit Schnee bedeckt. Die wichtigsten Gebirge sind: 1 Bayern hat rund 76000 qkm oder 1378 Quadratmeileu.

4. Das Altertum - S. 31

1905 - Bamberg : Buchner
- 31 Städte, Megaloplis (370 gegrndet) war der sptere Vorort der arka-dischen Gemeinden. d) Die Inseln. Die vielen Inseln des gischen Meeres sind als Reste eines Kontinents anzusehen, der Europa mit Asien verband. So bilden die Chkladen (v. xvxaog) eine natrliche Fortsetzung von Attika, während die Sporaden (v. otielqu) und andre Inseln von Asien losgerissen scheinen. 1. Euba' (j. Negroponte), durch das Eubische Meer und den seit 410 berbrckten Euripus vom Festland getrennt. Städte: Cchalcis und Eretria (v. i^saaco)-, im Norden das Vor-gebirg von Artemisium (480). 2. Salamis, die Heimat des Telamoniers Aias (480), und gina, die alte Nebenbuhlerin Athens, beide im Saronischen Golf. 3. Von den Chkladen war Paros durch seinen Marmor, das kleine Delos, die Geburtssttte des Apollo und der Artemis, als Heiligtum des Attischen Seebundes, Naxos durch den Dienst des Dionysos berhmt. Im Norden lag Andros, im Sden Melos und das vulkanische Thera (j. Santorin). 4. Von den kleinen Sporaden ist Jkaria zu nennen (Sage von Ddlus und Jkrus). 5. Der kleinasiatischen Kste sind weiter (in der Richtung von Norden nach Sden) vorgelagert Lesbos mit Mhtilene und Methhmna, Chios, Samos (Sitz des Polhkrtes um 525), Kos und Rhodus. Rhodus gewann besonders in der Zeit nach Alexander Bedeutung (der Kolo von Rhodus, eine 32 m hohe eherne Apollostatue am Eingang des Hafens; um 280 errichtet). 6. Im Sden schliet Kreta (in der neueren Zeit auch Candia ge-nannt) wie ein Querriegel den griechischen Archipelgus ab. Kreta, die grte Insel der griechischen Gewsser, ist der Lnge nach von Ge-birgen durchzogen, deren hchste Erhebung, der Ida (2500 m), dem Parna und Taygetns gleichkommt. Es galt als die Geburtssttte des Zeus. An der Nordkste lag das uralte Kuosus, die Residenzstadt des Minos, im Sden Gort^na. (Die Sage vom Labyrinth und vom Minotanrus.) Von Kreta fhrte der Weg einerseits nach Syrien und nach Afrika, andrerseits nach dem Peloponnes an Kythra (j. Cerigo) vorber, wo schon frhe die Verehrung der Aphrodite aufkam. 7. Im Norden, auf dem Wege nach den thracischen Gewssern (Helles-Pont, Propontis und Bosporus) und dem Schwarzen Meer, lagen Skhros, das vulkanische Lemnos, Jmbros, Samothrake und das goldreiche Thasos. 1 v. ovg Rinderland; vgl. Botien.

5. Das Altertum - S. 119

1905 - Bamberg : Buchner
- 119 - 21. Das alte Italien und seine Bewohner. A. Namen, Umfang und horizontale Gestaltung Italiens. 1. Namen. Mit dem Namen 'Irama (b. vitlus, also Rinderland") bezeichneten die Griechen noch in der Perikleischen Zeit nur den sdlichsten Teil der Apenninischen Halbinsel \ Bis zur Zeit Casars verstand man dann unter Italien die eigentliche Halbinsel, von den Flchen Macra und Rubico sdwrts, also mit Ausschlu der Po-Ebene und der Inseln. Seit Augustus wurde der Name Italien meist in demselben Sinne wie heute gebraucht. 2. Umsang. Italien (in der 3. Bedeutung, also mit Einschlu der Po-Ebene und der Inseln) hat nicht ganz den Umsang des Knigreichs Preußen, rund 300000 qkm oder 5400 Quadratmeilen. 3. Gestaltung. Von den drei sdlichen Halbinseln Europas dringt Italien am tiefsten in den Kontinent ein. Hinsichtlich der Kstenentwicklung steht es zwischen dem reich gegliederten Griechenland und der massigen Phrenenhalbinsel in der Mitte. Whrend in Griechenland die stliche Hlfte bevorzugt ist, hat Italien die grte Mannigfaltigkeit auf der West-feite. So kehren sich beide Halbinseln gleichsam den Rcken zu. Dazu kommt, da sie durch das strmische Adriatische Meer (Hadria od. mare superum) getrennt sind, welches sich freilich in der Strae von Otranto bis auf 9,6 Meilen oder 71 km verengt. Das Thrrhenische Meer (auch mare Tuscum od. inferum) nimmt den Zwischenraum zwischen Italien und den Inseln ein, während das Sicilische und Jonische Meer) mare Siclum, Ionium) die Mitte bildet zwischen dem stlichen und dem West-lichen Becken des Mittelmeeres, zugleich den nchsten Seeweg nach Asrika (18 M. oder 135 km). Vermge seiner Lage ist also Italien zur Beherrschung des Mittelmeeres berufen. B. Gebirge und Flffe. 1. Gebirge. Whrend die Alpen Italien gegen Norden abschlieen, scheidet der Apennin als Rckgrat2 die Halbinsel in zwei ziemlich schmale Hlften. Die Alpen fallen gegen die Po-Ebene steil ab und blieben schon deshalb den Rmern lange fremd. 1 * Andere Bezeichnungen waren notria (Weinland") fr den Sdwesten, Japygia fr den Sdosten, Opika oder Aufoma (Oskerland") fr den mittleren, Ombrika (Umbrerland") fr den nrdlichen Teil der Halbinsel; ein dichterischer Ge-samtname endlich Hefperien (Land des Westens"). 2 Gleich dem Pindns und seinen Fortfetzungen in Griechenland.

6. Erdkunde - S. 72

1911 - Bamberg : Buchner
72 Die wichtigsten Meerengen Europas sind: die Straße von Gibraltar, die Straße von Calais, der Snnd, der Große und der Kleine Bel t, die Meerenge von Messina, der Hell espont, die Meerenge v on K o n st an t i n o p e l, die Meerenge von Feodosia. Welche Meere (Meeres- teile) verbindet jede dieser Meerengen (Straßen)? 3. Europas Küsten sind vielfach gegliedert. Die wichtigsten Halb- inseln sind: 1. im Norden: Skandinavien und Jütlaud; 2. im Süden: die Hesperische oder Pyrenäen-Halbinsel, die Apenninen- und die Balkan-Halbinsel, dann die Krim (Saunen). — Zu deu bedeutendsten Inseln gehören: a) im Nördlichen Eismeere: Nowaja-Semlja, Spitz- bergen, die Lofoten; b) im Atlantischen Ozean: Island, die Fär-Öer, Großbritannien und Irland, die Orkney-Jnfeln, die Shetland-Jnseln, die Hebriden; c) in der Ostsee: die dänischen Inseln (Seeland, Fünen, Laaland), die deutschen Inseln (Rügen, Usedom und Wollin), die schwedischen Inseln (Gotland, Oland); ä) im Mittelmeere: die Pitynsen, die Balkaren; Corfica; Sardinien, Elba. Sizilien; Malta; die Jonischen Inseln, die Kykladen und die nördlichen Sporaden. 4. Europa zerfällt nach seiner senkrechten Gliederung in zwei Haupt- gebiete: den ebenen Nordosten und den gebirgigen Südwesten; jener umfaßt etwa fünf, dieser zwei Teile. Das Gebirgsland besteht aus einem Hochgebirge, das im Westen, Norden und Osten ein Kranz v on Mittel- gebirgen umschließt. Das Hochgebirge sind die Alpen, welche sich in einer Länge von über 1000 km in einem großen Halbbogen von der Küste des Lignrischen Meeres bis zur Donau und zum Adriatischen Meere aus- dehuen. Sie sind reich an Natnrschönheiten und üppigen Weiden; ihre höchsten Gipfel überschreiten die Schneegrenze. Man unterscheidet bei ihnen drei Hauptgruppeu: die West-, Mittel- und Ostalpen. Die Westalpen erstrecken sich vom Mittelmeere bis zum Montblanc (Monblang). Dieser ungeheure Bergkegel (4800 m) ist der höchste Berg Europas. — Die Mittel- alpen streichen in vielen Ketten und Gruppen vom Montblanc bis zum Rhein- und Addatale; ihr Hauptteil liegt in der Schweiz. Mächtige Gebirgs- kegel mit immer beschneiten, zackigen Gipfeln ragen hervor, so der Monte Rosa (4650 m), der Große St. Bernhard (2740 m), dessen Paßhöhe ein Hospiz trägt, die höchste menschliche Wohnung in Enropa; der St. Gotthard, durch welchen in einem Tunnel ein Schienenweg von der Schweiz nach Italien führt; die Jungfrau und das Finsteraarhorn, der Splügen. — Die Ostalpen sind der Hauptsache nach in Osterreich-Ungarn; sie spalten sich in zwei große Züge. Der nördliche erstreckt sich bis zur Donau, der südliche bis zum Adriatischen Meere. Die Ostalpen nehmen ostwärts im allgemeinen an Höhe ab, dagegen an Breite und an Zahl der Bergketten zu. Der höchste Berg ist der Großglockuer (3800 m). — Auf der westliche« Seite des Alpenlandes liegt das Französische Mittel- gebirge, welches unfern des Löwengolfs beginnt und sich längs der Flüsse: Rhone, Rhein und Maas hinzieht. Den nördlichsten Teil desselben bilden die Ardennen, welche reich bewaldet sind und in Belgien enden. — Im Osten der Alpen erheben sich bogenförmig von der Donau an die Karpaten

7. Erdkunde - S. 75

1911 - Bamberg : Buchner
75 2. das Gebiet des Weinstockes bis etwa zum 50.° nördl. Breite (Mainmündung): Unter den Körnerfrüchten ist der Weizen, unter den Waldbäumen das Lanbholz vorherrschend; es blüht der Obst- bau und in den wärmeren Strichen gedeiht die süße Kastanie; 3. das Gebiet der europäischen Getreidearten und der nördlichen Waldbäume bis zum 64.°. Borherrschend gedeihen Roggen, Hafer und Gerste, im Süden noch Weizen; Laub- und Nadelhölzer wechseln, der Obstbau nimmt ab; 4. das nördliche und uu wirtbare Gebiet, wo nur Nadel- bäume und wenig Laubhölzer fortkommen. Der Getreidebau ver- schwindet allmählich und man findet zuletzt auf ausgedehnten Moos- steppen (Tundren) nur Moose und Flechten mit einzelnen Kräutern und Zwergsträuchern; doch erreichen die Birke und der Vogelbeerbaum selbst das Nordkap. 7. Die Bevölkerung: Germanen 135 Mill.; Romanen 112 Mill.; Slaven 130 Mill.; überdies noch Griechen, Inden, Türken und Mongolen; Gesamtbevölkerung 420 Mill. In welchen Staaten wohnen überwiegend Germanen (Romanen, Slaven) ? Christen leben etwa 400 Mill. in Europa. In welchen Staaten sind die Einw. überwiegend katholisch (protestantisch), in welchen stark gemischten Bekenntnisses? Welche Länder treiben mehr Landwirtschaft als Handel und Industrie? Viii. Asien. 44 Mill. qkm; 880 Mill. Einwohner. A. Asien ist unter den Erdteilen der größte und in der Geschichte der Menschheit der wichtigste. Dieser Erdteil war der Wohnplatz des ersten Menschenpaares. Die Sagen der ältesten Völker stimmen hierin mit den uns durch die Hl. Schrift überlieferten Berichren überein. In Asien finden wir die ältesten Staaten, welche die Geschichte kennt. Hier wurde durch die Israeliten, welche sich der Herr für seine Offenbarungen erwählte, der Glaube an den einzigen wahren Gott erhalten; hier lebte und wirkte Gottes Sohn Jesus Christus und vollbrachte am Kreuze das große Erlösuugs- werk zum Heile der Welt. Asieu ist von Europa aus gegen Osten, daher wird es auch häufig das Morgenland genannt. Gegen das östliche Europa bilden Uralgebirge und Uralfluß die Grenzen. Außerdem ist Asieu fast gauz von Meeren umgeben; uur durch die Landenge von Snez ist es mit Afrika verbunden. Nenne die Ozeane, welche Asien berühren! -B. Der mittere Teil Asiens enthält zwei große Hochländer Der kleinere und niedrigere Teil davon liegt im Westen; er wird das Vorderasiatische H o chl an d oder V o rd er a sien genannt. Einen großen Teil desselben bildet das Armenische Hochland. Die höchsten Berge sind der Elburs im Kaukasus (5700 m) und der Ararat im Armenischen Hochland (5200 m). Das größere, ültliche Hochland, durch den Hindu kuscht) mit Vorderasien zusammenhängend, ') Indisches Gebirge.

8. Erdkunde - S. 82

1911 - Bamberg : Buchner
82 Ix. Afrika. 30 Mill. qkm; 200 Mill. Einw. A. Afrika ist fast nach allen Seiten hin vom Meere begrenzt; nur im Nordosten hängt es durch die (135 km breite, sandige) Landenge von Suez mit Asien zusammen. Der Größe nach ist es der dritte Erdteil. Seine Küsten sind wenig gegliedert. Unter den (in der Nähe liegenden) Inseln ist bloß M a d a g a s k a r von Bedeutung. Es ist so groß wie Frankreich und teilweise sehr fruchtbar. B. Afrika zeigt feinen so mannigfachen Wechsel zwischen Gebirgen und Ebenen wie Europa und Asien. Die nördliche Hälfte enthält viel Tiefland und besitzt in der Sahara die größte Sandwü sie der Erde. Ihr Boden besteht aus feinem oder gröberem Sande, auch aus festem Gestein, das nur weuig mit losem Sande bedeckt ist. Hin und wieder erheben sich in derselben einzelne Berge und Bergzüge. Auch gibt es fruchtbare Stelleu, Oasen genannt. Gegen das Mittelmeer ist die Sahara durch das Atlas- ge bi r ge und durch das Bergland von B a rka abgeschlossen, östlich wird sie durch das Libysche Bergland begrenzt. — Der südliche Teil Afrikas stellt sich als ein großes Hochland dar, das im Süden in das Kap- gebirge ausläuft. Am Roten Meere hört das Hochland von Habesch auf, ein waldloses, aber grasreiches Bergland mit mächtigen Gipfeln. Südlich davon liegt der Ki l i ma. N dj ar o (Geisterberg), 6000 m hoch, dessen Gipsel in die Schneegrenze (hier mit 4350 m beginnend) hineinreicht. C. Afrika hat nur eine geringe Bewässerung, die sich über den Erdteil sehr uugleich verteilt. Der Hauptstrom ist der Nil; er ergießt sich in das Mittelländische Meer. Er kommt als Weißer Nil vom Viktoriasee; bei Chartnm fließt ihm der Blaue Nil zu, welcher auf dem Hochland von Abessinien entspringt. Der Nil hat in seinem Tale das fruchtbare Ägypten ge- schaffen und befruchtet dasselbe noch immer durch feine regelmäßigen Uber- schwemmungen (Ende Juli bis Mitte September). Durch die Anschwemmungen bei seiner Mündung entstand das fruchtbare Nildelta. — Einer der wasser- reichsten Ströme der Erde ist der Kongo, der von zahllosen großen und kleinen Flußläusen gespeist wird und in den Atlautischeu Ozean mündet. — Diesem Meere eilen weiter zu: Senegal, Gambia, Ni ger und Oranje. — Der Sambesi und derrovnma münden in den In d i s ch en O zeau. — Durch den Kanal von Suez ist das Mittelländische Meer mit dem Roten Meere in Verbindung gebracht. D. Afrika gehört fast ganz der heißen Zone an; es hat nur z w ei Jahreszeiten, eine Regenzeit und eine trockene Zeit. Die Hitze ist für Europäer ost unerträglich. Tag und Nacht sind während des ganzen Jahres beinahe gleich lang; ohne merkliche vorausgehende Dämmerung tritt plötzlich die Nacht herein. Die Nächte sind kühl. E. Die Bevölkerung besteht aus Eingeborenen und Eingewan- derten. Zu jenen gehören: a) die Neger im Innern von Afrika, b) die hellfarbigen Bewohner des Nordens, die Berbern, c) die Kaffern,

9. Erdkunde - S. 84

1911 - Bamberg : Buchner
84 6. Das Kaiserreich Marokko, im äußersten Westen. (800000 qkm; 8 Mill. Einw.) In Südmarokko ist ausgedehnter Bergbau, von Deutschen betrieben. Dies Gebiet ist auch zur Schaf- und Seidenzncht und zum Baum- wollbau geeignet. Der beste Hafen ist Aga dir an der Mündung des Wadi Sus in den Atlantischen Ozean. Nördl. Hauptstadt Fes 150000 Einw., sehr schön gelegen, Industriestadt. Die südliche Hauptstadt heißt Marakesch. Im ganzen Reiche gibt es fast keine Straßen. 7. Die Sahara, d. h. Wüste, hat einen Flächeninhalt von etwa 8 Mill. qkm. Sie wird von den Bewohnern „das Meer ohne Wasser" genannt. „Das Schiff der Wüste" ist das Kamel. Die Oasen bilden Ruhepunkte für die Karawanen. Die größte Oase ist Fessan. — Die Bewohner, meist Nomaden, leben von Viehzucht und Haudel, besonders mit Salz, das sie aus den ausgetrockneten Salzseen gewinnen. 8. Der Sudans ist zwischen der Sahara, dem Konggebirge und dem Hochland von Habesch. Im Hoch-Sndan entspringt der Niger ans dem Bergland von Fouta-Dschallou, einem Teil des Konggebirges. Er wendet sich bei der großen Handelsstadt Ti m b ukt u nach S.-O. und mündet in den Busen von Benin. Das größte Wasserbecken ist der Tsad-See mit zahl- reichen Zuflüsseu, uuter denen der Schari der bedeutendste ist. Der Sudan wird zum größten Teile von Frankreich beansprucht, aber auch Deutschland und England haben dort Besitzungen. a) Französisches Gebiet bilden: Senegambien (das Stufenland der Flüsse Senegal und Gambia), die El fen b e in küst e und das frühere König- reich Dah o meh. — St. Louis und Tim buktu. Im innern Sudan erstreckt sich Frankreichs Besitz bis zur Grenze Ägyptens (Wadai, Bigarmi). b) Deutsches Gebiet bilden: aa) Togo, am Volta zwischen Aschanti und Dahomeh gelegen, mit dem Hauptorte Lome. Togo ist rund ^/? mal so groß als Bayern, hat tropisches Klima, liefert Palmöl und Palmkerue, Mais, Erdnüsse, Baumwolle, Kautschuk und edle Holzarten. Die Einwohner sind Ackerbauer und Viehzüchter. Der volkreichste Ort ist Kete-Kratschi am Volta; dort vereinigen sich mehrere Handelswege, dd) Kamerun, nordöstlich bis zum Tsad-See reichend. Kamerun ist fast so groß wie Deutschland und hat etwa 4 Mill. Einw. Es liegt am innersten Winkel des Meerbuseus von Guinea und hat Anteil an den Gebieten der Ströme: Benue, Schari und Kougo. Kamerun ist die fruchtbarste deutsche Besitzung in Afrika; es liefert Palmöl, Palmkerne, Kautschuk, Tabak, Kakao und Elfenbein. c) Zu England gehören: die Küste an der Mündung des Gambia, die Sierra-Leoueküste mit Freetown, die Goldküste, der größere Teil der Sklaven küste und das Gebiet des unteren Nigers. Hauptort Lagos. Am Tsad-See Knka. 6) Die Republik Liberia, von Menschenfreunden für freigekaufte Neger gegründet. Hauptstadt Mourovia. 9. Am Roten Meere ist die italienische Kolonie Erythrea. 10. Am Golf von Aden haben England und Frankreich Besitzungen. ') Land der Schwarzen.

10. Erdkunde - S. 86

1911 - Bamberg : Buchner
86 3. Der Kongostaat, mit etwa 2^/4 Mill. qkm und vielleicht 14 Mill. Einw., steht in Personalunion mit Belgien. Der Kongostaat ist als neutral erklärt. Der Handel ist frei. Die Zentralregierung befindet sich in Brüssel. Wertvolle Stationen sind im ganzen Gebiete des Kongostaates. Boma, Leopoldville. 4. Das französische Kongo gebiet mit dem Hauptort Libreville. Iii. Ne Inseln um Afrika. Im Indischen Ozean: Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde, im N. und O. gnt angebaut und bevölkert; französisch. Die Maska- renen: Mauritius, englisch; Lareunion (Bonrbon), französisch. Auf beiden Inseln gewinnt man Rohrzucker und Vanille. Sansibar, englisch. Im At l anti sch en Oze an: a) tue Azoren ^), vulkanischen Ursprungs. Madeiras und Porto Santo, portugiesisch, b) Die Kanarischen Inseln, spanisch; der Pik auf Teneriffa, 3700 m hoch. Zu ihnen gehört auch Ferro, die südwestlichste Insel der Gruppe, c) Die Inseln des Grünen Vorgebirges oder die Kapverdischen Inseln^), por- tngiesisch. 6) Die Inseln im Golf von Guinea, teils Spanien, teils Portugal gehörend, e) Ascension und St. Helena sind britisch. Auf letzterer lebte Napoleon I. vou 1815 an als Verbannter und starb auch dort 1821. X. Amerika. 38 Mill. qkm; 135 Mill. Einw. A. Grenzen und Gliederung. Amerika, der zweitgrößte Erdteil, erstreckt sich von Norden nach Süden fast über die ganze Westliche Halbkugel. Durch einen tiefen Einschnitt des Meeres (den Mexikanischen Meerbusen) ist es in zwei Hälften geschieden, Nordamerika und Südamerika, die nur durch die 45 km breite Gaudenze von Panama zusammenhängen. Dieser Erdteil ist nach allen Seiten hin von Meeren umgeben. Suche dieselben ans der Karte! Seiu uordwestlicher Teil liegt Asien am nächsten und wird von diesem durch die Be ri u gs st ra ß e getrennt. 4 große Halbinseln: Labrador, Florida und Jnkatan auf der Ostseite und Kalifornien ans der Westseite gliedern die Küste Nordamerikas. B. Bodengestalt. 1. Südamerika. An der ganzen Westküste zieht sich von Süden nach Norden eine mächtige Gebirgskette hin, die Cordillere n^) (Cordiljeren) oder Anden, welche sich oft in zwei oder drei Ketten teilen und viele Vulkane enthalten. x) Habichtsinsel. 2) Holzinsel, des Waldreichtums wegen. 3) Von der Palmenmenge Grünes Vorgebirge genannt. *) Gebirgsketten.
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