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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 15

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 15 abgedämmt worden sind, wie die Strandseen an der Küste Hinterpom merns. Das Meer; die Nord- und Ostsee. Nur in N stößt Deutschland an das Meer und zwar an die Nord- und an die Ostsee. Diebeiden Meere sind Abzweigungen des Atlantischen Ozeans und werdeu durch die Halbinsel Jütland voneinander getrennt. Die Ostsee ist durch diese Halbinsel, sowie durch die Dänischen Inseln und die Skandinavische Halbinsel vom Weltmeere fast völlig abgetrennt, so daß sie fast als ein Binnenmeer erscheint. Nur durch drei schmale Meeresstraßen, durch den Großen und Kleinen Belt und durch den Sund, steht sie mit der Nordsee in Verbindung. Die Nordsee hat dagegen mit dem Atlantischen Ozean nach N hin eine breite Verbindung und nach Sw durch den Ärmel-Kanal noch eine zweite, wenn auch schmälere. Während die Nordsee eine starke Ebbe- und Flutbewegung hat und ihr Wasser fast den gleichen Salzgehalt (von 3,5 o/o) wie der Atlantische Ozean (von 3,6%) besitzt, ist in der Ostsee die Gezeiten- bewegnng sehr schwach und der Salzgehalt des Wassers sehr gering (0,6%). Ii. Das Kulturbilö. Deutschland als eine wirtschaftliche Gemeinschaft. 1. Die Erzeugung der Rohstoffe, a) Der Pflanzenbau. Der Pflanzenbau im allgemeinen. Deutschland gehört nicht zu den sehr fruchtbaren Gebieten der Erde. . Es steht auch in Europa hinter anderen Ländern, wie Südrußland (Schwarzerdegebiet), Rumänien, Ungarn, der Lombardei, den meisten Gegenden Frankreichs, Holland, den Dänischen Inseln und Südschweden zurück. Der deutsche Boden und das deutsche Klima verlangen viel menschlichen Fleiß. Für den Pflanzenbau mußte unser Vaterland gleichsam erobert werden, und diese Eroberung ist noch im Gange. Hemmungen des Anbaues. Aus klimatischen Gründen sind nur^die höchsten Gebirge vom Anbau völlig ausgeschlossen. In Mittel- deutschland lohnt der Feldbau meist nur bis zu einer Höhe von 500 m; in höheren Lagen werden die Ernten unsicher, weil Spät- und Früh- fröste häusig siud. Im westlichen Deutschland sind nur die tiefer gelegenen Gegenden des Rheinischen Schiefergebietes wirkliche Ackerbau- gebiete; die eigentlichen Hochflächen der Eifel, des Hohen Venn, des

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 71

1911 - Trier : Lintz
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich. 71 Im I. 1908 betrug Deutschlands Einfuhr aus China mehr als 70, aus Iapiln fast 20, aus Korea Vs, aus Kiautschou und Hongkong je Vio Mill. M., und seine Ausfuhr nach China betrug mehr als 50. nach Jap-m 95, nach Hongkong 4vz, uach Kiautschou 3^ z und nach Korea Vs Mill. M. Ans China führte Deutsch- laud hauptsächlich Sesam (für 15 Mill. M), Pelzwaren (15), Tee (4) und Häute (31/?) ein, unter den Einfuhrgegenständen aus Japan seien Seide (5) und Kampfer (?) erwähnt; die Ausfuhr nach beiden Ländern bestand in Jndnstrieerzengnissen aller Art. Der gesamte Warenaustausch Deutschlands mit dem Wirtschafts- reiche Ostasien bezifferte sich auf rund 90 Mill. M. in der Einfuhr und 155 in der Ausfuhr, zusammen auf 245 Mill. M. Hierzu tritt der Durchgangshandel von Tsiugtau, der 1908 in der Ausfuhr 32, in der Einfuhr 52 Mill. M. betrug. 2. Die Halbinsel Hinterinöien und die Malaiische Inselwelt. (9. Wirtschaftsreich.) Während der westliche Teil der Halbinsel Hinterindien noch zum § 31 Wirtschaftsreiche der am Indischen Ozean gelegenen Länder Asiens gehört, bildet ihr mittlerer und östlicher Teil, besonders die weit vorspringende Halbinsel Malaka die Landbrücke zur Malaiischen Inselwelt. a) Der Pflanzenbau. Das Monsunklima ist in diesem Wirtschaftsreiche noch schärfer ausgeprägt als in Vorderindien und im südlichen Ostasien, weil die zu ihm gehörenden Gebiete dem Meeres- einflnsse stärker ausgesetzt sind. Der Sommermonsun vermag fast überallhin viel Feuchtigkeit zu verbreiten. Ferner ist die Wärme allgemein noch größer, weil das Wirtschaftsreich ganz in der heißen Zone, zu beiden Seiten des Äquators liegt. Auch die Bodeu- beschasfeuheit ist für das Pflauzeuwachstum meist günstig. Zwar nimmt das Gebirgsland einen großen Raum ein; doch stehen in Hinter- indien für den Pflanzenbau auch große Niederungen am Unterlause der Ströme zur Verfügung, und auf den Malaiischen Inseln haben fruchtbare vulkanische Erdarten eine große Verbreitung. Die Sunda-Jnseln, namentlich Sumatra und Java, besitzen die üppig sie und artenreich st e Flora unter allen Gebieten der Erde. Als die eindrucksvollsten Pflanzengattnngen treten die Palmen, die Pisang- oder Bananengewächse und die Bambus- arten hervor. Viele Kulturpflanzen haben im südöstlichen Asien ihre Heimat, wie der Reis, das Zuckerrohr, mehrere Baumwoll- arten, der Zimtbaum und ein geschätzter Obstbaum, der Mango. Die wichtigsten Erzeugnisse des Pflanzenbaues sind außer Reis Kaffee, Gew ürze (Gewürznelken und Muskatenüsse), Kokosnuß (Kopra), Tabak, Zucher (vom Zuckerrohr), Sago (dasmark von der

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 72

1911 - Trier : Lintz
72 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln), Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf Java und Kampfer auf Börueo. b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver- breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel- bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel. c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann. § 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge, namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten. Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze, Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame- sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 51

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. und in der Schiffahrt zurück. Doch sind Lissabon, Barzeloua, Marseille, Genua, Mailand, Rom, Neapel, Trieft, Athen, Piräus, Saloniki, Konstantinopel, Smyrna, Alexandrien, Cairo, Tunis, Algier und Tanger als Seeplätze oder Handelsstädte nicht unbedeutend. Die Straße von Gibraltar (Bilderanh. 9) als Eingangspforte zum Mittelländischen Meere und der Sues-Kaual (Bilderanh. 10) als Verbindung desselben mit dem Indischen Ozean, ferner Hellespont und Bosporus als Verbindungen mit dem Schwarzen Meere sind wichtige Schiffahrtsstraßen; die beiden erstgenannten bilden eine Hauptlinie des Weltverkehrs. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Schon in der Lage des Mittelmeeres auf dem kürzesten See- wege nach Süd- und Ostasien liegt seine Bedeutung für den deutschen Handel und die deutsche Schiffahrt begründet. Die Mittelmeerländer sind aber zugleich wichtige Bezugsländer für Deutschland und wichtige Absatzgebiete für feine Waren. Gefördert wird der Handelsverkehr Deutschlands mit den Mittelmeerländern durch das Bündnis des Deutschen Reiches mit Italien, sowie mit Österreich-Ungarn, deffen Ausfuhrhäfen Trieft und Fiume an der Mittelmeerküste liegen, und durch die deutschen Bahubauteu in den asiatischen Gebieten der Türkei. Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland im Mittel- meergebiete mit Italien, Spanien, Ägypten und der Türkei. Im Jabre 1908 bezog es von Italien Waren im Werte vou 240 Mill. Mark, besonders Rohsude (85), Südfrüchte und Trauben (32), Hanf, Eier, Marmor und Schwefel, undvfrate Ausfuhr (Jndustrieerzeuguisse, Steinkohlen) dorthin betrug 310 Mitl. Mark. Die Einfuhr aus Spanien betrug 115 Mill. Mark und bestaud besonders in Erzen (62), besonders Eisenerzen (36), ferner in Apfelfiueu (13), Wein und Korkstopfen, während die Ausfuhr dorthin einen Wert von 70 Mill. Mark hatte. Aus Ägypten bezog Deutschland namentlich Banmwolle (50), im ganzen Waren im Werte von 65 Mill. Mark, während die Ausfuhr uach diesem Laude 30 Mill. Mark betrug. Der Wareu- austausch mit der gesamten Türkei belief sich auf 40 Mill. Mark in der Einfuhr (besonders Tabakblätter und Früchte) und 65 Mill. Mark in der Ausfuhr, war also für Deutschland sehr günstig. Von großer Bedeutung dürfte ferner der Waren- austausch mit der französischen Kolonie Algerien, die in raschem Aufblühen begriffen ist und eine Europäerkolonie vou 700000 Seelen hat, werden. Deutschlands Einfuhr von dort betrug zwar 1908 erst 20, seine Ausfuhr 2 Mill. Mark, beide sind aber iu rascher Zunahme begriffen und waren 1910 schon wesentlich höher. Deutschland bezieht aus Algerien besonders Wein, Südfrüchte und Früherzeugnisse (Frühgemüse, Frühkartoffeln), Kork und Phosphat, währeud iu seiuer Ausfuhr Steinkohlen einen wichtigen Platz einnehmen. Auch mit Portugal (Einfuhr 14, besonders Kork und Wein, Ausfuhr 33), Serbien (Einfuhr 15, besonders Mais und Zwetsche», Ausfuhr 16), Griechenland (Einfuhr 19, besonders Korinthen und 4*

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 100

1911 - Trier : Lintz
100 Welthandel und Weltverkehr und Deutschlauds Weltstellung. einer sehr langen Küste unmittelbar an den Ozean und zugleich noch an das Mittelländische Meer. (Vergleiche dieses mit der Ostsee!) Ferner ist sein Kolonialreich bedeutend größer als das von Deutschland. (Zeige dies!) In Industrie und Handel steht Frankreich aber zurück. Ungünstig ist auch, daß feine Bevölkerung nicht mehr zunimmt. 5. Rußland besitzt in Europa eine günstigere Lage als Deutsch- land. (Zeige dies!) Seiue Weltlage ist jedoch uicht mehr so stark, seitdem ihm in Ostasien und Japan ein starker Gegner entstanden ist. Es hat jetzt eine ähnliche Lage wie Deutschland, da es sich ebenfalls m der Pressung zwischen zwei mächtigen Staaten befindet (zwischen welchen?). Rußland besitzt jedoch ein riesiges asiatisches Kolonial- reich. Seine großen Hilfsmittel kann es aber nicht nutzbar machen, da es nirgendwo günstig ans Meer stößt. 6. Japi'm hat eine aufstrebende Industrie, aber fein großes Kolonialreich. Seiue Lage ist der Lage der Britischen Inseln ähnlich, für den Handel aber weniger günstig. (Weise dies nach! Vgl. die Lage beider zu Südasien, Nordamerika und Europa!) Günstig ist aber für Japan, daß es in Ostasien selbst keinen starken Gegner hat.

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 57

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 57 Hanfplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara- Berge und in einigen anderen Bezirken angelegt. b) Die Biehzucht. Die trockneu Steppengebiete Ostafrikas sind für den Betrieb der Viehzucht im allgemeinen Keffer geeignet als für den des Ackerbaues. Vor Ausbruch der Rinderpest (1891) hatten einige Völkerschaften, wie die Massai, schon einen bedeutenden Viehstand. Für den Betrieb der Viehzucht kommt ferner noch die oberste Höhenzone der dem Hochlande von Ostafrika aufgefetzten Erhebungen in Betracht. Sie wird namentlich auf dem Hochlande von Abeffinien stark betrieben und spielt in diesem Lande eine viel größere Rolle als der Ackerbau. c) Der Bergbau. Für den Bergbau hat Ostafrika noch keine Bedeutung erlangt, obfchon wohl mineralische Schätze nicht fehlen. ä) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Angliederung § Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil wenig beitragen, weil Katarakte diesen Wasserweg sperren und auch die Wüste abschreckte. Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur. Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hülfe des Nordostmonsuns gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen erschwerte das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern sehr. In jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das wertvolle Seengebiet erschlossen, und auch im N uähert sich die Nilbahn und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. In die Abgeschlossenheit Abessiniens hat die französische Bahn von Djibuti nach Harar die erste Bresche gelegt. Unter den Städten Ostafrikas steht Sansibar, das Sitz eines Sultans ist, sich aber jetzt unter englischer Herrschaft be- findet, an erster Stelle. Es ist ein wichtiger Handelsplatz, besonders für den Handel nach Indien hin. Ihm gegenüber liegt an der Küste Dentsch-Ostafrikas Daressalg.nl (— Friedenshafen). Mombofa (mon- boffa) ist Ausgangspunkt der englischen Ugandabahn. Auf den Welt- markt liefert Ostafrika besonders Kautschuk, Gewürznelken, Kopra, Sisalhans, Elfenbein, Wachs, Kaffee und Baumwolle; als Baumwollgebiet dürfte es noch eine Bedeutung erlangen, da die geerntete Baumwollfaser von hervorragender Güte ist. k) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Der Besitz einer großen Kolonie in Ostafrika, nämlich Deutsch- ^stasrikas, gibt Deutschland die Möglichkeit, sich an dem Waren- austausch mit dem Wirtschaftsreiche in immer stärkerem Maße zu

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 121

1911 - Trier : Lintz
Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer. 131 Becken oder eine Mulde, 2. einen Graben, 3. eine Bucht, wenn das Senkungsgebiet nach einer Seite offen ist, und 4. ein Stufenland, wenn sich ein Gebiet nach einer Seite hin stufenmäßig senkt. (Über Talformen f. § 60). Iii. Wechselbeziehungen zwischen Tand und Meer. 1. Die Gröteile und Ä)eltineere. Raumverhältnis zwischen Wayer und Land. Beständig schwankten § die Grenzen zwischen Wasser und Land. Indem sich im Laufe der Erdgeschichte bedeutendere Tiefen und Höhen herausbildeten, wurden größere Landflächen vom Meere freigegeben. Es gestalteten sich die Umrisse der großen Erdteile oder Kontinente. Wie riesige Inseln liegen diese im Weltmeere: denn im Verhältnisse zur Größe der Wasserfläche ist die Gesamtfläche des sichtbaren Landes klein. Land und Wasser verhalten sich wie 1 : 2,54. Die Landmassen sind auf die nördliche und südliche Erdhälfte ungleich verteilt. Auf jener nehmen sie etwa 40, auf dieser nur 17°/g ein. Auffallend ist das halb- inselartige Auslaufen aller Kontinente nach 8, mit Ausnahme von Australien, das allein der Südsee ganz angehört. Erdteile und Weltmeere. Man unterscheidet 5 Erdteile, nämlich Asieu, Afrika und Europa oder die Alte Welt, Amerika oder die Neue Welt und Australien. Amerika könnte mit gutem Gruude in zwei Erdteile zerlegt werden. Ein weiterer Kontinent umlagert den Südpol. Auch das Meer, das eigentlich eine zusammen- hängende Fläche bildet, zerlegt man in mehrere Becken, in den Großen oder Stillen Ozean, in den Atlantischen Ozean, in den Indischen Ozean und in das nördliche und südliche Polarmeer. In einer Einbruchszone der Kontinente, die sich rings um die Erde erstreckt, haben sich große Binnenmeere, die mit dem Ozean nur schmale Verbindungen haben, gebildet. (Welche? s. Karte!) Höhen und Tiefen. Die größte Meerestiefe wurde bisher (im Nov. 1899) bei der südlichsten Mariaueu-Jusel Guam gelotet; sie beträgt 9644 m und übertrifft also die Höhe des bedeutendsten Berggipfels, des Mouut Everest (8840 m), uoch um 800 m. Durch Berechnungen wurde die Mitteltiefe des Meeres zu 3500 m, das Mitteluiveau der starren Erdkruste zu 2300 m unter dem Meeres- spiegel festgestellt. Von den Kontinenten hat die größte Durchschnittshöhe Asien mit 950 m; es folgen Nordamerika mit 700, Afrika mit 650,

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 123

1911 - Trier : Lintz
Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer. 123 Wenn letztere lang ist, wird sie Sund genannt. (Über Nehrung, Haff und Delta s. § 62 u. 60.) Bedeutung der horizontalen Gliederung. Die Gliederung der Küste nennt man, weil es sich dabei um eine wagerechte, horizontale Linie handelt, wagerechte oder horizontale Gliederung. Von der reichereu oder ärmeren Gliederung der Küste häugt die Zugänglichkeit eines Erdteils am meisten ab. Asien und Europa sind reichgegliederte, Afrika. Amerika und Australien armgegliedlrte Erdteile. Jene wurden schon im Altertum, diese erst in der Neuzeit in den Kreis des Weltverkehrs gezogen. 3. Die Inseln. Festlands- und ozeanische Inseln. In der Berührungszone von § 69. Land und Meer mußten zahlreiche Inseln entstehen. Andauernde positive Straudverfchiebuug führt schließlich dazu, daß nur noch die Spitzen der höchsten Gebirge als Inseln aus dem Meere heraus- ragen. Sehr häufig tauchen Gebirgszüge des Festlandes als Inseln noch einmal auf. Alle Inseln, die auf dem Kontinentalsockel aufsitze«, nennt man Festlands- oder Kontinentalinseln. Sie haben oft eine be- deutende Größe, wie Grönland (2200000 qkm), Neu-Guinea (785000 qkm), Borneo (730000 qkm) und Madagaskar (590000 qkm). Inseln dagegen, die sich unmittelbar auf dem Meeresboden erheben, heißen ozeanische Inseln. Letztere haben nur einen kleinen Umfang und sind entweder Koralleninseln oder vulkanischen Ursprungs. Koralleninseln. Die Koralleninseln entstehen durch riffbauende, d. h. kalkausscheidende Korallentierchen, die gesellig in mächtigen Stöcken leben. Nur die oberste, 3—5 mm dicke Schicht der sich bildenden Kalkbänke ist lebendig. In einer Tiefe von 40 bis 50 m scheinen die Tierchen abzusterben, während sie nach oben ihre Bauten noch bis 15 cm über ^den Stand der Ebbe treiben. Da sie nur in Meeren, deren Temperatur nicht unter 20" C sinkt, leben können, kommen ihre Bauten nur in den Tropen vor. Man bezeichnet die Korallenriffe entweder als Strand- riffe, wenn sie in unmittelbarster Nähe der Küste entstanden sind, oder als Wallriffe, weuu sie iu einiger Entfernung von ihr als ein Wall, der durch einen Kanal abgetrennt ist, auftreten, oder als Ringriffe Abb. 32. Ringriff. 1. Gesunkene Insel, 2. Korallenbauten, 3. Atoll, i. Anschwemmungen, 5. Lagune.

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 76

1911 - Trier : Lintz
76 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Insel Nauru südlich von deu Marschall--Jnseln, werden Phosphat lag er ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Vou deu Ureinwohnern Ozeaniens befinden sich die Polynesier auf ziemlich hoher Kulturstufe. Unter deu von ihnen betriebenen Gewerben ist namentlich die Herstellung von Waffen, von Geräten für den Fischfang und von kunstvoll geflochtenen Matten hervorzuheben. tz 36. e) Die Beteiligung am Welthandel. Die Inselgruppen Ozea- niens liegen zum großen Teil ans der Verkehrsstraße zwischen Asien und Amerika. Als Stützpunkte für Handel und Schiffahrt werden sie besonders nach Eröffnung des Pauama-Kauals eine große Bedeutung erlangen, weil dann ein durchgehender Weltverkehr rings um die Erde eröffnet werden kann. Hieraus erklärt es sich, daß fast alle Haudelsstaateu der Erde Besitzuugen im Stillen Ozean zu erwerben suchten. Eine günstige Verkehrslage haben besonders die im Besitz der Vereinigten Staaten von Nordamerika befindlichen Hawaii-Jnseln mit dem Hafenplatze Honolulu und die zu Deutsch- laud gehörenden Samoa-Inseln, jene auf einer nördlichen, diese auf eiuer südlichen Verkehrslinie. Wichtig ist, daß die Inseln Ozeaniens auch selbst manche Erzeugnisse auf den Weltmarkt liefern, vor allem Wolle und Gold aus Neu-Seelaud, Kopra vou den meisten Inseln, Zucker, Kakao und Phosphat (phosphorsaurer Kalk). f) Die Bedeutung des Wirtschaftliches für Deutschland. Von den Jnselgebieten Ozeaniens hat sich Deutschland einen beden tenden Auteil gesichert. Es besitzt 250000 qkm mit etwa 450000 E.; nur hinter England steht es zurück. Für die Beteiligung Deutsch- lands am Handel und an der Schiffahrt im Großen Ozean haben sie eine große Bedeutung, und eine größere werden sie nach Er- öffnnng des Pauamä-Kanals erlangen. Erst in zweiter Linie steht der Wert der Gebiete für den Plantagenban. Deutschlands Warenaustausch mit dem Wirtschaftsreiche Ozea^ uien betrug zwar i. I. 1908 nur etwa 30 Mill. M., wovon 16 Mill. auf die Einfuhr und 14 auf die Ausfuhr entfallen. Der Handel Deutschlands mit seiuen Besitzungen im Stillen Ozeau, der 1908 einen Wert von fast 3 Mill. M, erreichte, ist aber noch sehr entwicklungsfähig, da auf den größeren deutschen Jusel- gebieteu der Plautageubau und die Ausbeutung der Naturschätze kaum begonnen haben.

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 47

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 47 angewiesen. Es umfaßt nur weiträumige und schwachbevölkerte Länder, deren Bewohner vorwiegend Landwirtschaft treiben und das zum Leben Nötige dem heimatlichen Boden abzugewinnen vermögen. Der Überfluß der landwirtschaftlichen Erzeugung gelangt zur Ausfuhr. Die Eutwickluug einer Ausfuhrindustrie (Exportindustrie) und die Eroberung von Handelsmärkten bildet keine Lebensfrage für das russische Volk, würde aber auch so leicht nicht gelingen, trotz des natürlichen Reichtums des Landes. Sowohl in der geringen Bildung des russischen Volkes als auch in der ungünstigen Lage Rußlands und Sibiriens zum Meere liegen gewaltige Hemmnisse. Rußland fehlt die unmittelbare Verbindung mit dem Ozean, dem Weltmeere; denn Ostsee und Schwarzes Meer, an die es im N und S stößt, sind eigent- lich Binnenmeere. Nur fern im 0 hat Rußland den Ozean erreicht; aber diese Küste des Großen Ozeaus liegt zu weit entfernt, um die Angliedernng des Wirtschaftsreiches an den Weltverkehr bewirken zu können. Hauptfächlich folgende Gegenstände liefert Rußland anf den Weltmarkt: aus Südrußland Weizen und Leinfamen (zur Ölbereitung), aus Mittelrußland ebenfalls Weizen und Gerste, ferner Geflügel und Eier, aus Nordrußland Roggen, Holz, Butter, Flachs und Pelzwerk, aus Finnland Holz und Butter, aus Sibirien Getreide, Butter, Pelzwerk und Metalle. k) Die Bedeutung des Wirtschastsreiches für Deutschland Für den Handelsverkehr mit dem großen russischen Reiche hat Deutsch- laud eine günstige Lage, da es auf langer Landstrecke mit ihm zusammenstößt und ferner in der Ostsee einen unmittelbaren und nahen Seeverkehr mit ihm unterhalten kann. Günstig ist ferner, daß in Ruß- land zahlreiche Deutsche leben, die zur Festigung der Handels- beziehnngen in hohem Maße beitragen. Die russischen Ostseepro- vinzen sind deutsches Kolonistenland aus der Zeit des deutscheu Ritterordens, und Riga und Reval sind noch heute vorwiegend deutsche Hafen- und Handelsstädte; in Südrußland und zwar im untern Wolgagebiet, in der Krim, in Beffarabien und im Kaukasus gibt es sehr zahlreiche deutsche Kolonien; in allen größeren ruf- fifcheu Städten aber leben viele deutsche Kaufleute, Gewerbe- treibende und Industrielle, und in der bedeutendsten Industrie- stadt Westrußlands, in Lodz (ludfch), sind fast alle Fabriken von Deutschen gegründet worden. Im Jahre 1908 betrug die Einfuhr Deutschlands aus Rußland 950, die Ausfuhr nach dort 450, der Gesamthandel also 1400 Mill. Mark. Die Hauptgegenstände der Einfuhr waren Gerste (für 200 Mill. Mark), Holz (70),
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