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1. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 7

1900 - Greiz : Henning
— 7 — Fürstenstuhle sitzt und durch die Jahrhunderte hin sich so große Verdienste um dasselbe erworben hat, daß wir ihm unvergängliche Dankbarkeit und Treue schulden. Der Ursprung dieses Hauses ist in Dunkel gehüllt, aber es war schon im Anfang des 12. Jahrhunderts mächtig und reichbegütert in unserer Gegend, und seine Häupter führten den ehrenvollen Titel der Vögle, welcher so viel als Beschützer bedeutet und sie wohl als Landesherren bezeichnete, die vom Kaiser mit besonderen Vorrechten begabt waren. Davon hat das von ihnen beherrschte Land noch heute, den Namen Vogtland. Der erste aus diesem Hause, welchen die Überlieferung nennt, ist Erken-bert, angeblich Graf von Osterode. Er verkehrte in Geschäften des Kaisers häufig im Lande und erwarb durch Heirat die Herrschaft Weida. Er stellte mit seinen Söhnen die am Ende des 11. Jahrhunderts erbaute, aber von den Heiden mehrmals zerstörte Kirche zu Veitsberg wieder her und gründete die Stadt Weida, nach welcher er und seine Nachkommen Herren von Weida hießen. Sein Sohn und Nachfolger zeichnete sich im Dienste des Kaisers besonders durch seine kriegerische Tüchtigkeit aus und erhielt davon den Beinamen der Fromme d. i. der Tapfere. Mächtiger noch war sein Sohn Heinrich der Reiche, Herr von Weida, ein durch kriegerische Tüchtigkeit, Klugheit und Beredsamkeit gleich ausgezeichneter Held, der bei den Kaisern Friedrich I. und Heinrich Vi. in hohem Ansehn stand und oft in ihrem Gefolge weilte. In seiner Kindheit hatte er, so wird erzählt, durch Unvorsichtigkeit den Tod seines Bruders Bernhard verschuldet. Im Eifer des Spiels warf er einen schweren Thorflügel zu und quetschte seinen Bruder, so daß dieser von da an gebrechlich war und eines frühen Todes starb. In seinem Alter soll ihm diese Schuld schwer auf das Gewissen gefallen sein. Als er hochbetagt einst am Hofe Kaiser Heinrichs zu Magdeburg weilte, hatte er, tote berichtet wird, einen schweren und wundersamen Traum. Er sah in diesem Traume einen Kaiser, der, auf einem herrlichen Throne sitzend, umgeben von seinen Ratgebern und einer unzähligen Menge Bewaffneter, Gericht hielt. Der Kaiser aber war kein anderer als der Herr Christus. Vor ihm ward Heinrich angeklagt, er habe seinen Bruder ermordet. Er wurde zum Tode verurteilt und floh, von den Häschern des Kaisers verfolgt, nach einer nahen Kirche. Als er aber in seiner Todesangst um (Errettung betete, öffnete sich plötzlich die Thür der Kirche, und ein prächtiger Zug von Heiligen und Jungfrauen und Priestern kam daraus hervor, in ihrer Mitte aber die Jungfrau Maria. Auf ihre Fürbitte — man rief sie ja damals in der Not weit mehr an als den Herrn Jesus •— erhielt Herr Heinrich Vergebung, und der Kaiser verhieß ihm wie seinen Nachkommen, zeitliche und ewige Wohlfahrt, wenn er ein Kloster stifte. — So träumte Herr Heinrich, und als er erwachte, war er tief

2. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 34

1900 - Greiz : Henning
gestärkt und erquickt, äußerte er: „Ach, wenn ich doch nach der jetzt vollbrachten Versöhnung mit Gott sterben sollte!" — sprach auch den bekannten Vers: „Wie bin ich doch so herzlich froh, dag mein Schatz ist das A und O u. s. w." Als er mit dem Stabssekretär Nehmiz allein war, sagte er: „Ach, wenn der liebe Gott wollte, daß ich vorletzt sterben sollte, ich stürbe gewiß selig!" und als dieser ihm ein langes Leben wünschte, erwiderte er: „Mein lieber Sekretär! Ihr und andere möget es zwar gut mit mir meinen, ich glaube auch wohl, daß allen den Meinigen mein Tod sehr zu Herzen gehn wird. Da ich aber doch einmal sterben soll und muß, so ist ja keine bessere Zeit dazu als diese, da ich vorerst Zeit und Naurn zur Buße habe und also ganz bereit zu meinem seligen Ende mich anschicken, und was den zeitlichen Ruhm betrifft, auf dem Bette der Ehre sterben kann. Laßt mich demnach gerne sterben und rufet mich nicht von Gott zurück, sondern betet für mich, daß er mein herzliches Verlangen erfüllen wolle." Mehr noch als ein äußerst gnädiges kaiserliches Handschreiben, in welchem seine Verdienste aufs höchste anerkannt wurden, und seine Ernennung zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Generalfeldmarschall erfreute ihn die Ankunft seiner geliebten Gemahlin, welche auf die Kunde von seiner Verwundung schleunigst von Hause abgereist war und am 7. Oktober bei ihm anlangte. Grade damals war eine scheinbare Besserung eingetreten, aber er ließ sich dadurch nicht täuschen. sondern sprach mit seiner Gemahlin viel von seinem Ende, von seinen Kindern, von der Lage seines Landes und seiner Diener und sah dem Tode ruhig entgegen. Am 18. Oktober verlor sich der Schlaf, heftiges Wundfieber und infolge dessen gesteigerte Schmerzen und stetes Erbrechen stellten sich ein. Der Graf sagte darum am 20. Oktober: „Kinder, nun werde ich sterben!" — und bat, ihm fleißig vorzulesen und für ihn zu beten. Der Generalstabssekretär las einige Sterbegebete, schloß aber mit einer Bitte um Genesung und Verlängerung des Lebens; da verwies ihm Graf Heinrich solches ernstlich und fragte, warum er nicht vielmehr bete, daß Gott ihn bald auflösen und sein herzliches Verlangen nach dem ewigen Leben erfüllen wolle. Als daraus seine Gemahlin Anlaß nahm, von der Freude des ewigen Lebens zu reden, richtete er sich lächelnd empor, indem er sich auf den linken Arm stützte, und brach in die Worte aus: „Ach, meine Amalie, die redet schön, die redet recht! Mein Schatz, du sollst mich ferner trösten und mir vorbeten !" — Den 21. Oktober verbrachte er von 11 Uhr mittags bis 4 Uhr nachmittags in steter Andacht, indem er auf alle Worte feiner Gemahlin genau acht hatte, daß ihm keines entginge. Da stellte sich ein starker Schlucken ein, der sein Herz heftig bewegte, und er seufzte: „Ach, wenn doch mein Gott nicht so lange außen bliebe, mich verlanget so sehr nach dem Himmel!" Da erinnerte ihn seine Gemahlin,
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