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1. Die Neuzeit - S. 78

1905 - Bamberg : Buchner
1. Bei Senes (unweit Mns) kmpfte Conds ohne Entscheidung gegen Hollnder und Spanier unter Wilhelm V. Dramen (1674)\ 2. Am Oberrhein kmpfte Turemte siegreich gegen die Kaiserlichen und den Kurfrsten v. Brandenburg, verwstete 1674 die Pfalz und drang 1675 der den Rhein, fiel aber (am 27. Juli) bei Sabach (zw. Straburg und Rastatt) gegen Montecucli; sein Heer ging nach dem Elsa zurck; spter (1677) nahmen die Franzosen noch Freiburg im Breisgau ein. 3. Um den Kurfrsten v. Brandenburg von den Verbndeten zu trennen, waren die Schweden von Pommern aus in der Mark Brandenburg ein-gefallen und bedrohten Magdeburg. Der Kurfürst eilte zur Verteidigung seines Landes herbei, berrumpelte die Schweden bei Rathenow (Derfflinger) und besiegte sie entscheidend bei Fehrbellin (18./28. Juni 1675), worauf mich der grte Teil von Schwedisch-Pommern in seine Hnde fiel. Spter rckten die Schweden von Livland aus in O st Preußen ein, wurden aber von den brandenburgischen Truppen in hartem Winterfeldzuge (1678/79) Mieder zurckgedrngt. Im Frieden zu Nimwegen (1678) behauptete Holland seinen Besitzstand , dagegen bten seine Verbndeten abermals Lnder ein: Spanien verlor die Franche-Comte (mit Besan^on) und zwls weitere Städte in den Niederlanden, darunter Valenciennes und Cambrai; der Kaiser trat Freiburg gegen die Zurckgabe von Philippsburg ab. Der Kursrst v. Brandenburg gab im Frieden zu St. Germain en Laye (1679) das eroberte Schwedisch-Pommern sast ganz zurck; der unverlier-bare Gewinn des Sieges von Fehrbellin war die seitdem in Europa gewonnene Achtung des kleinen brandenburgischen Staates und seines Groenkurfrsten", y* c) Die Reunionen (168084) und der Raub Straburgs , (1681). Auch im Frieden wute Ludwig Xiv. zu erobern. Unter dem Schein eines Rechtsverfahrens lie er durch vier Gerichtshfe (Chambres de reunion) zu Tournah, Metz, Breisach und Besan^on alle Landschaften zurck-fordern, welche jemals Lehen der in den Friedensschlssen von 1648, 59, 68, 78 an Frankreich abgetretenen Gebiete gewesen wren. Auf Grund der Aus-sprche dieser Gerichtshfe wurden Saarbrcken, Zweibrcken * und andere Orte von Mmpelgard3 (Montbeliard) bis an die Mosel und Maas besetzt. 1 Beachte das Zusammenstehen der spanischen und der freien Niederlande von 1668 an, gerade 100 Jahre nach dem Beginn der Trennung. 2 Zweibrcken gehrte damals dem Schwedenknig Karl Xi. aus dem pflzisch-wittelsbachischen Hause. 3 Damals zu Wrttemberg gehrig.

2. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 108

1909 - Bamberg : Buchner
108 Neue Geschichte. taten. Hardenberg und Stein arbeiteten an der Neugestaltung des Staates, und ihr Endziel war und blieb die Abrechnung mit Napoleon. Zunchst hob man im ganzen Knigreich, wo sie noch bestand, die -Untertnigkeit auf, sorgte fr das Bildungswesen (Universitt Berlin y/Lu 1809 gegrndet) und die Umgestaltung des Heeres. General von Scharnhorst entwarf den Plan zur allgemeinen Wehrpflicht. Die Werbungen im Ausland fielen weg. Das Heer sollte das Volk in Waffen sein. Um Napoleon zu berlisten, fhrte man das Krmpersystem" ein: hiednrch wurden unbemerkt eine Menge Soldaten ausgebildet, nach kurzer Zeit wieder entlassen und zu Reservebungen auf kurze Zeit wieder einberufen, so da Preußen bei Ausbruch der Befreiungskriege viele Reserveregimenter und Reservebataillone ins Feld stellen konnte und mehr Mannschaften hatte, als ihm von Napoleon im Tilsiter Frieden vorgeschrieben worden war. Die Gebildeten grndeten den Tugendbund". Er sollte das heilige Feuer der Vaterlandsliebe unterhalten und den Ha gegen die Fremdherrschaft schren. Die Frauen begannen eisernen Schmuck zu tragen, um die Männer an ihren Schwertberuf zu erinnern. In Norddeutschland bildeten sich Freischaren", so diejenige des Majors Schill und des Herzogs von Braunschweig-ls. Doch ihre Unternehmungen blieben erfolglos, da Preußen noch nicht losschlagen konnte. In fter-reich war es namentlich der Minister Graf Stadion, der die Zer-trmmerung des Fremdjochs durch einen allgemeinen Vlkerkrieg erhoffte. Thron und Htte umtnte auch in sterreich der Ruf nach Rache und Be-freiung. Auch das sterreichische Heer hatte man verbessert, indem man auer dem stehenden Heer noch eine Reserve und Landwehr bildete, mit zusammen ^ Million Kpfen. Napoleon wurde irre an den geduldigen Deutschen. Denn auch in den Rheinbundsstaaten zuckte es. 6. Napoleons einzige Hoffnung ist Rußland. Mit dessen Hilfe wollte er sterreich und Preußen in Schach halten <und dann Spanien bewltigen. Zusammenkunft der europischen Dumiftnt irf Erfurt (27. September 1808). Vor einer zahlreichen Festversammlung im Theater, vor einem Parterre von Knigen umarmten sich Alexander I. und Napoleon I. bei den Worten (man gab Voltaires dipns"): Die 1 Alle Rheinbundsfrsten ljetzt 38 an der Zahl) sind anwesend und lassen sich wie Bediente behandeln. Auch sterreich und Preußen schickten je einen Vertreter. Dem Prinzen Wilhelm von Preußen erzhlte Napoleon von der Hasenjagd bei Jen a", und dem sterreichischen Vertreter gab er einen Brief an den Kaiser Franz I. mit, worin es hie: Was Ew. Majestt sind, das sind Sie durch meinen Willen." 374

3. Das Altertum - S. 146

1905 - Bamberg : Buchner
I 146 schachbrettfrmig war; im Gefecht rckten zunchst die Manipeln der zweiten Reihe (principes) in die Intervalle der ersten Reihe (hastati) ein, im Notfall wurden auch die Manipeln der dritten Reihe vorgezogen (res ad triarios venit). Die Einnahme der Stadt soll durch einen unterirdischen Gang, der im Tempel der Juno auf der Burg von Veji endete, herbeigefhrt worden sein. Dies wie auch die zehnjhrige Dauer der Belagerung erinnert an die trojanische Sage. Aber auch die Anlage eines anderen unterirdischen Bauwerkes wird mit der Belagerung von Veji in Verbindung gebracht: der Abzugskanal des Albanersees, ein Werk, das (wie der Kloakenbau, s. S. 132) noch heute die Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich lenkt. Ein gefangener etrnskischer Weissager Hatte nmlich verkndet, solange der Albanerfee berstrme, knne Veji nicht eingenommen werben. Auch das Delphische Orakel wies auf dieses Werk hin, das dann auch in unglaublich kurzer Zeit vollendet wurde. Der Stollen, der 2 m hoch und der 1 km lang, fhrt das berflssige Wasser des in einem hohen Krater gelegenen Sees in die Ebene hinab. Camillns hatte sich angeblich durch seinen Stolz (et triumphierte auf einem mit vier weien Rossen bespannten Wagen) den Unwillen des Volkes zugezogen und wurde wegen Veruntreuung der Beute zu einer Geldbue verurteilt, war aber der Verurteilung durch freiwillige Verbannung zuvorgekommen. 5. Der Einfall der Gallier 390. Als die Rmer so nach allen Seiten ihre Macht auszubreiten begannen, wurden sie unerwartet von dem Einbruch der Gallier heimgesucht, der die Stadt an den Rand des Unter-ganges brachte. Die Gallier waren im 5. Jahrhundert v. Chr. der die Alpen ge-kommen, hatten die Po-Ebene besetzt und drngten nun mit Ungestm auf die Etrusker und Umbrer. Dies war den Rmern bei der Bezwingung Vejis zustatten gekommen, da die Etrusker, auf die Abwehr der nrdlichen Barbaren angewiesen, ihren Stammesgenossen im Sden keine Hilse bringen konnten. Nun aber wurde Rom selbst, angeblich wegen vlkerrechtswidriger Beteiligung seiner Gesandten am Kampfe der Clusiner gegen die Gallier, von den ge-shrlichen Eindringlingen angegriffen. Das rmische Heer wurde am Fl-chen Allia, das 15 km im Nordosten der Stadt von links in den Tiber mndet, zersprengt, die Stadt eingenommen und verbrannt (390 oder 387). Nur das Kapitol blieb, von M. Manlius verteidigt, im Besitz der Rmer. Doch zogen die Gallier, durch Gold bewogen oder durch einen Einfall der Benter in ihr Gebiet bestimmt, nach sieben Monaten wieder ab. Die Niederlage durch die Gallier war das grte Ereignis der lteren rmischen Geschichte. Durch die Erzhlung von dem vlkerrechtswidrigen Verhalten der rmischen Gesandten sollte die Niederlage als Strafe der Götter erscheinen. Fr immer war der Alliensische Tag (18. Juli) ein dies ater und nefastus im rmischen Kalender 1 *Der Name der Gallier blieb lange der gefrchtetfte in Rom, vgl. Sallust. b. Iugurth. 114: usque ad nostram memoriam Romani sie habuere: alia omnia virtuti suae prona esse, cum Gallis pro salute, non pro gloria certari.

4. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 75

1908 - Bamberg : Buchner
Zur frheren Geschichte der frnkischen Lande. 75 verschanzt. Da die Verproviantierung immer schwieriger wurde und an-steckende Krankheiten ausbrachen, versuchten die Schweden schlielich lvallensteins Stellung zu strmen, wurden aber blutig zurckgewiesen. Bald verlieen sie ihr Lager, worauf auch die Kaiserlichen abzogen. Die Umgegend war von Grund aus verwstet und ausgesogen; eine mehrjhrige Teuerung trat ein und in Nrnberg selbst wtete der Typhus. Der alte Wohlstand der Stadt war vernichtet und Jahrhunderte vermochten die Spuren der Kriegsnot nur langsam zu tilgen. Das Jahr 1633 vereinigte Bamberg und U)rzburg in der Hand Bernhards von Weimar zu einem kurzlebigen Herzogtum Franken". Bereits 1635 zogen sich die frnkischen Kreisstnde beider Bekenntnisse vom Kriege zurck; doch wurden sie noch wiederholt von den Zgen der Heere berhrt, Schweinfurt in den letzten Kriegsjahren von Xdrangel besetzt gehalten. Hoch dem Friedensschlsse trat in Nrnberg zur Erledigung noch ausstehender Fragen ein Kongre zusammen; auch ein Friedensfest wurde dort gefeiert. Rls 1757 gegen Friedrich den Groen der Reichskrieg erklrt worden war, stellte auch der frnkische Kreis Soldtruppen zu der Reichs-Exekutions-Armee"; sie spielte bei ihrer buntscheckigen Zusammensetzung und ihrer veralteten Verfassung allerdings eine jmmerliche Holle. Kleine preuische Streifkorps durchzogen mehrmals das Land und verbreiteten panischen Schrecken. So nahmen die Preußen 1762 Bamberg und Nrnberg; Windsheim und Rothenburg ergaben sich Abteilungen von Husaren. berall wurden Kontributionen erhoben. Nach diesem Beweis klglicher lvehrlosigkeit beeilten sich die beteiligten Kreisstnde mit Preußen ihren Frieden zu machen. Der letzte der sechs Frstbischfe, welche Zdrzburg und Bamberg regierten, war Franz Ludwig von (Erthai (f 1795). Unter den Fürsten, die nach dem Beispiele Friedrichs des Groen ihre Pflichten ernst nahmen, gebhrt ihm gleich Maximilian Iii. Joseph von Bayern ein Ehrenplatz. Mehr im Sinne franzsischer Prachtliebe regierten im 18. Jahrhundert die hohenzollern in Ansbach und Bayreuth. Markgraf Alexander von Ansbach, der 1769 auch Bayreuth erbte, zhlt zu den deutschen Fürsten, die ihren Namen durch den Soldatenhandel mit England befleckten. Er trat 1791 seine beiden Lnder an Preußen ab; Ansbach wurde durch den Schnbrunner Vertrag von 1805 (besttigt durch den pariser ver-trag 1806), Bayreuth durch den Schnbrunner Frieden 1809 Bayern zugesprochen!). i) Die Besitznahme erfolgte 1806 und 1810.

5. Altdeutsches Lesebuch - S. 257

1905 - Bamberg : Buchner
257 ahd. walzan : walzn wialz giwalzan ; mhd. walzen : walze wielz gewalzen, fallan : fallu bal gifallan ; „ fallen : falle bei gefallen, wallan : wallu wial giwallan ; „ wallen : walle wiel gewallten, „ bannan: ban nu bian gibannan ; „ bannen : banne bien gehaunen, „ spannan: spannn spian gispannan; „ spannen: spanne spien gespannen, „ rutan: râtu riat girâtan ; „ raten: rate riet geraten, blâsan: blâsu blias giblâsan ; „ blasen: blase blies geblasen, brâtan : brâtu briat gibrâtan ; „ braten: brate briet gebraten, „ lagan : lâgu liag gilâgan ; „ la(ge)n: läge liefe) gelä(ge)n, „ slâfan : slâfu sliaf gislâfan ; „ slâfen : släfe slief gesläfen, „ heigau : beigu liiag giheigan ; „ beigen : beige bieg geheigen, „ skeidan : skeidn ski ad giskeidan; „ scheiden: scheide schiet gescheiden, „ (h)loufan : lonfn lias giloufan ; „ loufen : louse lief gelaufen, „ bouwan : bou we biu gibouwan ; „ bouwen : houwe bin gehouwen, „ stôgan : stôgu stiag gistôgau „ stogen : stôge stieg gestôgen, „ serôtan : serôtu sériât giserôtan ; „ schroten : schrote schriet geschroten, „ (b)ruofan: ruofu ri as gimo fan ; „ mofen: ruóse rief gern osen, „ Avnofan : wuofu wiaf giwuofan ; „ wuofen : wuofen wies gewuofen. Das Zeitwort gangan (gehen) hat die verkürzte Gegenwartform gän (s. ©.261). Daß fähan (fangen) und hähan (hangen) aus fanhan und liauhau hervorge- gangen sind, zeigt ihre Vergangenheitform: hang, fienc und hiang, biene. Vergemgenhertformige Zeitwörter. Vergangenheitformige Zeitwörter sind solche, deren jetzige Gegen- wartform auf einer früheren Stufe der Sprachentwicklung die Vergangen- heit ausdrückte. So bedeutete z. B. unser heutiges Zeitwort „ich weiß" ent- sprechend den urverwandten Formen der griechischen und der lateinischen Sprache sotöa, eldov, vidi) einst soviel als „ich habe gesehen". Nachdem ihre ursprüng- liche Gegenwartform verloren gegangen war und ihre ursprüngliche Vergangen- heitform die Bedeutung einer Gegenwartform angenommen hatte, bildeten sie aus dieser eine neue Vergangenheit nach dem Muster des schwachen Zeit- wortes. Mail erkennt die vergangenheitformigen Zeitwörter noch heute daran, daß die 3. Person Einzahl der Wirklichkeitsform der Gegenwart vollkommen der 1. Person gleich lautet, d. h. wie diese keine Endung ausweist, da sie ja ur- sprünglich Vergangenheitform eines starken (ablautenden) Zeitwortes war; also z. B. ich und er, sie, es „kann" genau so wie ich und er, sie, es „rann". Im Alt- und Mittelhochdeutschen bietet sich noch ein weiteres Erkennungs- zeichen darin, daß die 3. Person Mehrzahl der Wirklichkeitsform der Gegen- wart nicht auf t ausgeht wie bei den übrigen Zeitwörtern (sie gebaut, lebeut u. s. io.), sondern auf n, was eben der Vergangenheitform des Zeitwortes entspricht; z. B. sie kunnun, kunnen (sie können) ganz wie sie runnun, raunen (sie rannen), während die Gegenwartform der andern Zeitwörter hier die Endung aut, eut aufweist: sie riuuaut, riuueut. Die vergangenheitformigen Zeitwörter sind: Stöckel, Altdeutsches Lesebuch. 17 Gefrg~Ecke t-lnstfti* *br internationale Schulbuci.fr., -C'suo# Braun; c - _g

6. Altdeutsches Lesebuch - S. 18

1905 - Bamberg : Buchner
18 Eher läßt er am Ufer sein Leben, Als daß er sich taucht' in die dunkle Tiefe 15 Und bärge sein Haupt. Nicht geheuer ist's da, Wann das Wogengewühl zu den Wolken aufjagt Wild in Wettern wütender Sturm, Daß die Luft sich verhüllt und die Himmel weinen! Trotzdem zieht Bcownlf zum Grendelmeer. Er taucht in die Tiefe. Da ergreift ihn Grendels Mutter und zieht ihn in ihre Halle, in die das Wasser nicht dringt. Dort gewinnt der Held wieder Besinnung und erlegt das Moor- weib in hartem Kampf. Nachdem er dem aufgebahrten Leichnam Grendels das Haupt abgeschlagen, schwimmt er mit diesem Siegeszeichen und einem erbeuteten Hünenschwert empor, wo ihn seine Mannen wie die Dänen mit Jubel empfangen. Reich beschenkt scheidet er von Hrodgar. Auch in der Heimat wächst sein An- sehen so, daß er nach dem Tode des Königs Hygelac und seines Sohnes die Herrschaft über die Gauten gewinnt. Bis ins hohe Alter führt er sie mit Ehren. Da wird ihm gemeldet, daß ein Drache das Land verheere. Als echter Volksfürst beschließt er, das Ungetüm unschädlich zu machen. Beowulfs Tod. Selb zwölfter zog mit zürnender Seele Der Walter der Gauten dem Wnrm entgegen. Der furchtlose Fürst saß beim Felsen nieder, Wünschte Heil zum Abschied den Herdgenossen. Ihnen bebte das Herz wie vom Bangen des Todes; Sie umstanden den Starken in stummem Harm. Denn sie ahnten des Schicksals schaurige Nähe, Das den greisen König zu grüßen kam. Da sprach der Heerfürst einen Heldenspruch, Den letzten im Leben: „Mir lachte der Ruhm In der Jugend Jahren; auch jetzt im Alter Geh' ich kühn zum Kampf, ein Kämpe meines Volks, Und vollend' ihn mit Ehren, wenn aus dem Erdhaus dort Mich der dräuende Drache zu bedrängen wagt. Ihr harret hier am Hang des Berges Auf des Kampfes Ausgang. Denn keinem von euch Kommt das Wagnis zu, mit dem wütenden Feind Seine Macht zu messen, nur mir allein. Ich erringe den Schatz oder es rafft das Geschick Im Heldentod euern Herrn hinweg." — 20

7. Altdeutsches Lesebuch - S. 203

1905 - Bamberg : Buchner
203 33. Auf Engelberts Tod. Engelbert von Köln, der den Gewalttaten des Adels mit unnachsichtiger Strenge entgegentrat, wurde 1225 von seinem Neffen, dem Grafen Friedrich von Altena- Isenburg ermordet. Ein Jahr danach wurde der Mörder aufgegriffen und aufs Rad geflochten. 8wes leben ich lobe, des tot den wil ich iemer klagen, so we im, der den werden fürsten habe erslagen von Kölne! owe des dag in diu erde mac getragen! i’n kan im nach sin er schulde keine marter vinden: im wser’ al ze senkte ein eichin wit umb’ sinen kragen, 5 i’n wil sin ouch niht brennen noch zerliden noch schinden noch mit dem rade zerbrechen noch ouch dar ftf binden: ich wart' alleg, ob diu helle in lebende welle slinden. 34. Jugendlehren. Nach Weitverbreiteter Annahme (A. Daffis, Zur Lebensgeschichte Walthers v. d. V., Berlin 1854) soll Walther eine Zeit lang Erzieher des Kaiserfohnes Heinrich gewesen sein, für den er folgenden Spruch gedichtet haben könnte. 1. Nie man kan b eh erben kindes zuht mit gerben: den man z’eren bringen mac, dem ist ein wort als ein slac. dem ist ein wort als ein slac, 5 den man z’eren bringen mac: kindes zuht mit gerben nieman kan heberten. 2. Enetet in wer zungen, dag zimt wol den jungen; 10 stög den rigel für die tür, lä kein boese wort dar für. lä kein boese wort dar für, stög den rigel für die tür: dag zimt wol den jungen, 15 bliebet iuwer zungen. 4 4 im, für ihn. nach, gemäß, enispre gedreht. wit, Strang, s. Aar und Löwe gliedweise zerreißen. 8 allcg, nur, immer. 1 heberten, hart, fest machen. 2 ebensoviel als. 11 stögen, schieben. 18 insgeheim. 19 spehen, erspähen. 28 3. Hüetet iuwer ougen offenbare und bongen: lät sie guote site spehen und die boesen übersehen; 20 und die boesen übersehen lat sie, guote site spehen: offenbare und bongen hüetet iuwer ougen. 4. Hüetet iuwer ören 25 oder ir sit boren: lät ir boesiu wort dar in, dag guneret iu den sin. dag guneret iu den sin, lät ir boesiu wort dar in, 30 oder ir sit boren: hüetet iuwer ören. cheud. 5 eich in, eichen, aus Eichenzweigen 2, S. 198. krage, Hals. 6 zerliden, slinden, verschlingen. zuht, Erziehung. gerte, Rute. 4 als, olfcnbäre, vor der Öffentlichkeit, taugen, guneret — geuneret, verunehrt, entehrt. ( I

8. Altdeutsches Lesebuch - S. 264

1905 - Bamberg : Buchner
264 Wesentlich sind dem altdeutschen Vers immer nur die Hochtonigen Silben oder die Hebungen, die Senkungen dagegen entbehrlich; z. B. finden sich bei Freidank Vierhebungsverse wie: froelich ärmüot. välschiu friuntschaft. Sehr wichtig ist die deutliche Unterscheidung der kurzen und langen Stammsilben: äer wagen (der Wagen), wägen (wagen). Ein tonloses e kann ausgestoßen werden nach einer kurzen Stammsilbe, also z. B. in klagen, sagen, die im Reim der Nibelungenstrophe einsilbig gemessen werden (klagen: sagen — klagn: sägn); dagegen kann ein tonloses 6 nach langer (au sich oder durch Mitlauthäufung langer) Stammsilbe sogar selbst in die Hebung treten; z..B. vrägen, ere, güete, hert6, werlte. Dasselbe ist möglich, wenn zwischen diesem e und der vorausgehenden Hebung ein tonloses 6 in der Mitte steht, z. B. Hägene, ze sägene, edele.

9. Das Altertum - S. 146

1894 - : Buchner
146 war in 10 Manipeln aufgestellt, die Manipeln der Hinteren Reihe standen immer hinter den Zwischenrumen der vorausgehenden, so da die ganze Aufstellung schach-brettfrmig war. Die Einnahme der Stadt soll durch einen unterirdischen Gang, der im Tempel der Juno auf der Burg von Veji endete, herbeigefhrt worden sein. Dies, wie auch die zehnjhrige Dauer der Belagerung, erinnert an die trojanische Sage. Aber auch die Anlage eines andern unterirdischen Bauwerkes wird mit der Belagerung von Ben in Verbindung gebracht: Der Abzugskanal des Albanersees, ein Werk, das (wie der Kloakenbau, s. S. 132) noch heute die Aufmerksamkeit der Reisenden aus sich lenkt. Ein gefangener etruskischer Weissager hatte nmlich verkndet, solange der Albanersee berstrme, knne Veji nicht eingenommen werden. Auch das delphische Orakel wies auf dieses Werk hin. das dann auch in unglaublich kurzer Zelt vollendet wurde. Der Stollen, fast 2 ^ hoch und der 1 km lang, fhrt das berflssige Wasser des in einem hohen Krater gelegenen Sees in die Ebene hinab. Kamillus hatte sich angeblich durch seinen Stolz (er triumphierte auf einem mit 4 weien Rossen bespannten Wagen) den Unwillen des Volkes zugezogen und wurde wegen Veruntreuung der Beute zu einer Geldbue verurteilt, war aber der Verurteilung durch freiwillige Verbannung zuvorgekommen. 5. Der Einfall der Gallier 390. Als die Rmer so nach allen Seiten ihre Macht auszubreiten begannen, wurden sie unerwartet von dem Einbruch der Gallier heimgesucht, der die Stadt an den Rand des Unterganges brachte. Die Gallier warm um 500 der die Alpen gekommen, hatten die Poebene besetzt und drngten nun mit Ungestm auf die Etrusker und Umbrer. Dies war den Rmern bei der Bezwingung Vejis zu statten gekommen, da die Etrusker, auf die Abwehr der nrdlichen Barbaren an-gewiesen, ihren Stammesgenossen im Sden keine Hilfe bringen konnten. Nun aber wurde Rom selbst, angeblich wegen vlkerrechtswidriger Beteiligung seiner Gesandten am Kampfe der Clusiner gegen die Gallier, von den ge-fhrlichen Eindringlingen angegriffen. Das rmische Heer wurde am Mchen Allia, das 15 km nordstl. von der Stadt von links m den Tiber mndet, zersprengt, die Stadt eingenommen und verbrannt (390 od._ 387). Nur das Kapitol blieb, von M. Manlius verteidigt, im Besitz der Rmer Doch zogen die Gallier, durch Gold bewogen oder durch , einen Einfall der Beneter in ihr Gebiet bestimmt, nach sieben Monaten wieder ab. Die Niederlage durch die Gallier war das grte Ereignis der lteren rmischen Geschichte Durch die Erzhlung von dem vlkerrechtswidrigen Verhalten der romtjche Gesandt sollte die Niederlage als Strafe der Götter erscheinen. Jm: tm: ar der alliensische Tag (18. Juli) ein dies ater und nefastus im romi)chen Kalender . i Der Name der Gallier blieb lange der gefrchtetste in Rom, vgl. Sallust. b. Jugurth 114: usque ad nostram memoriam Romani sie habuere: alia omnia virtuti guae prona esse, cum Gallis pro salute, non pro gloria certari.

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 310

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
3io Weltgeschichte. Zwcyter Haupttheil. I. n. C. G erklärte, welche nur unmittelbar dem >ocp — 1520. ^a(j*ev lmi) dem deutschen Reiche unter- würfig waren, legte er dadurch den Grund zu einem neuen und Mittelstände zwischen Kaiser und den deut, sehen Fürsten, wodurch die Gewalt der Kaiser vergrö- ßert, und der Bürgerstand erhoben wurde. Durch seit ui?o. die Zertheilung der Heezogthümerbaiern und Sachsen, welche Heinrich der Löwe besaß, wurde Friedrich zwar ebenfalls mächtiger; allein die beyden schon unter seinem Vorgänger entstandenen Parkheyen der festen (oder Baiern, und Gegner der Kaiser,) Wellen und Gl. und der Gibellinen (oder der Anhänger bellinrn. des kaiserlich - schwäbischen Hauses) wur- den dadurch nur mehr unterhalten, und gegen einander erbittert. Sie füllten im zwölften und dreizehnten Jahrhunderte Deutschland und Italien mit Kriegen an, und die Macht der Kaiser litt darunter ungernein. Immer unterstützten die Päbste die erste dieser Par- theyen, und haßten das hohenstaustsche Haus desto mehr, weil es in ihrer Nähe Neapel und Sicilien be- saß, welche Länder Friedrich durch die Vermählung seines Sohns Heinrich mit Constantia, der künftigen Erbinn derselben, erworben hatte. Unter diesen Unru- hen unterwarfen sie sich Rom gänzlich, wo bisher die seit u$;8- Kaiser noch einige Gewalt behauptet hat- regiert v. l-12 ten. Friedrich des Ersten Enkel, Fried- bis I2zd. rich der Zwenke, ahmte demselben rühm- lich nach. Ob ihn gleichwie Päbste unversöhnlich ver- folgten, auch verschiedene Gegenkaiser gegen ihn auf- stellten, erhielt er sich doch die Krone mit unüberwind- lichem Muthe bis an sein Ende. Er gab gute Gesetze zur Sicherheit von Deutschland, wo man nun auf dem 12;;. Reichstage zu Mainz erst anfieng, dieneichs- tagsschlnffewetstsch abzufasten, beförderte die Gelehr- samkeit/ errichtete das Herzogthum Braun chweig- Lüne-
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