4. Die Gallier in Rom. 71
Gallier der Stadt zu, ihre Schaaren bedeckten gleich Heuschrecken-schwärmen die Felder, ihr wildes Gehens erfüllte die Lüfte, und die Landleute flohen entsetzt in die festen Städte. Am Bache Allia,390 drei Meilen von Rom, trat ihnen das römische Heer entgegen.
Es erlitt eine furchtbare Niederlage, und in wilder Flucht suchten sich die zerstreuten Haufen nach dein öden Veji zu retten. Rom war wehrlos und die Bewohner verließen mit ihrer besten Habe die Stadt, nur eine schwache Besatzung auf der Burg zurücklassend. Nur achtzig der angesehensten Greise wollten bcu Untergang der Vaterstadt nicht überleben und blieben zurück. Sie wurden von den eindringenden Barbaren erschlagen, worauf diese die Stadt au allen Ecken anzündeten.
Jetzt versuchten die Gallier auch das Capitol zu erstürmen, aber vergebens. Einmal in der Nacht war es ihnen fast gelungen, sich desselben durch einen Ueberfall zu bemächtigen. Schon hatten die Gallier die Spitze des Felsens erreicht. Da erhoben die Gänse, welche im Heiligthnme der Juno zu Ehren der Göttin unterhalten wurden, ein lautes Geschnatter; der tapfere Marcus Manlius erwachte, eilte herbei und stieß den ersten Gallier hinab, dessen Fall die Nachfolgenden mit in die Tiefe riß. Nun beschlossen die Gallier die Besatzung durch Mangel zur Uebergabe zu zwingen. Bald stieg die Noth auf der Burg so hoch, daß das Leder der Schilde und Sohlen verzehrt wurde. Aber auch die Belagerer hatten iu der verödeten und ausgeplünderten Gegend vom Hunger zu leiden. So waren beide Theile zu einem Vertrage geneigt, und gegen Zahlung einer Summe vou 1000 Pfund Goldes willigte der gallische Heerkönig in den Abzug. Beim Abwägen des Lösegeldes wendeten die Feinde falsches Gewicht an. Die Römer beschwerten sich, aber Brennns cntgegnete trotzig: „Wehe den Besiegten!" und warf auch noch sein Schwert in die Wagschale.
Der Sturm der Zerstörung hatte sich ausgetobt, und die Bevölkerung kehrte vou allen Seiten zurück. Aber ein trauriges Bild der Verwüstung bot sich den Heimkehrenden dar. Viele machten darum den Vorschlag, die öde Brandstätte zu verlassen und nach dem leeren Veji überzusiedeln. Doch Camillus, der aus der Verbannung zurückgerufen und zum Dictator ernannt worden war, widersetzte sich dem Vorschlage und bestand darauf, nicht feigherzig den ruhmreichen und geweihten Boden des Vaterlandes auszugeben. Und als sich die Stadt nach Jahresfrist wieder aus der Asche erhoben hatte, war das Volk dem Camillus dankbar, es an die alte Hcimath gefesselt zu haben, und es pries ihn als „zweiten Gründer Roms". Dem Retter des Capitols dagegen, Manlins, wurde von seiner Vaterstadt mit Undank gelohnt. Weil er sich der gedrückten Plebejer annahm, beschuldigten ihn seine Standesgenossen des Strebeus nach der königlichen Gewalt und verurteilten ihn zum Tooe, worauf er von demselben Felsen herab-
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302 Vi. Friedrich bcr Große und der siebenjährige Kr'ieg.
Nov., Die Preußen hatten eben noch auf den Hügeln von Roßbach in aller Ruhe ihr Mittagsessen gekocht. Plötzlich wurden die Zelte abgebrochen, die Geschütze aufgefahren, und binnen einer halben Stunde stand die Armee in Schlachtordnung. Verheerend schlugen die Geschosse in die Reihen der feinde ein, die Infanterie ging mit dem Bajounet vor, und der General Scidlitz, der die Gegner umgangen, warf sich mit seiner leichten Reiterei so ungestüm auf die französische, daß diese wild auseinander stob. Die Franzosen kamen vor Ueberraschung gar nicht zu sich selber. Sobald sie es uur versuchten, sich zu ordnen, wurden sie auch schon wieder zersprengt; rückte eine ihrer Colonnen heran, so bedurfte es nur weniger Minuten, und sie war zurückgeworfen. Nach Verlauf vou zwei Stunden war das Schlachtfeld vom Feinde geräumt. Die Reichsarmee („Reißausarmee") hatte schon nach den ersten Schüssen die Flucht ergriffen. Viele warfen ihre Gewehre, Tornister, kurz Alles weg, was sie nur irgendwie am Laufen hätte hindern können; meilenweit war der Weg, den die Fliehenden genommen, mit Waffen und Montirungsstücken bedeckt; schaareuweise wurden die Franzosen und Reichstruppen, oft von einzelnen preußischen Reitern, gefangen genommen. Es war eine lustige Schlacht und ein leichter, aber herrlicher Sieg. 2000 todte und verwundete Feinde lagen auf dem Schlachtfelde, 7000 wurden zu Gefangenen gemacht, eine Menge Geschütze, Fahnen und Gepäck erbeutet. Die Preußen, von denen übrigens kaum die Hälfte der Infanterie ins Feuer gekommen war, verloren nur einige Hundert Mann. — Der Tag von Roßbach war etit Ehrentag für die ganze deutsche Nation. War es ja doch ein deutscher Fürst, der die übermüthigen und verhaßten Franzosen zum Lande hinausgetrieben. In England wurde Preußens Heldenkönig fast vergöttert. Mau hob die Convention von Kloster Zeven wieder auf, rüstete eiu neues Heer und bat Friedrich um einen Befehlshaber für dasselbe. Dieser ernannte dazu den Herzog Ferdinand von Braunschweig.
Ohne sich mit der Verfolgung der Franzosen aufzuhalten, trat Friedrich den Marsch nach Schlesien an. Die wenigen Truppen, die er unter dem Herzoge von Bevern dort zurückgelassen, waren von Daun bei Breslau (am 22. November) geschlagen worden, woraus eiu großer Theil des Landes in die Hände des Feindes siel. Wollte Friedrich Schlesien nicht gänzlich den Oestreich ent überlassen, die Provinz, um deren Besitz ja der Krieg geführt wurde, so mußte er eilen. Er war auch wirklich entschlossen, die Gegner anzugreifen, wo er sie nur fände, „und wäre es hoch auf
Dec.i dem Zobten". Bei Leuthen (unweit Breslau) traf er mit seinen 33000 Mann auf den 80000 Mann starken Feind. Dieser hatte bis vor Kurzem eine ziemlich feste Stellung irnte gehabt, sie aber wieder verlassen, da er es unter seiner Würde hielt, dem kleinen preußischen Heere gegenüber, das man spottweise nur die „Potsdamer
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Preußens_Heldenkönig Friedrich Friedrich Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich_Schlesien Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: England Zeven Schlesien Breslau Breslau
3. Die Kriege am Rhein und in Italien. Polens Ende. 31o
Beim Ausbruch der Revolution Artillerie-Lieutenant. Doch die Revolution begünstigte jedes emporstrebende Talent, und so stieg auch Bonaparte von Stufe zu Stufe. Seiue bei der Belagerung von Toulon bewiesene Einsicht uni) Tapferkeit, der Beistand, deu er der Direktorialregierung bei Niederwerfung der Jakobiner geleistet, verschafften ihm jetzt die Stelle eines Oberbefehlshabers in Italien, mtd bald machte sein Name die Welt erzittern.
Im April 1796 überstieg Bonaparte die Alpen und führte sein dem feindlichen an Zahl nachstehendes Heer durch geschickte Märsche und unerwartete Angriffe rasch von Sieg zu Sieg. In zahlreichen größeren und kleineren Gefechten (Lodi, Arcole, Rivoli) trieb er die Oestreich er in die steirischen Alpen zurück und überwand sie noch hoch oben im Gebirge in der „Schlacht über den Wolken". Sardinien wurde zum Frieden gezwungen, die Lombardei und die Republik Venedig fielen in die Hände der Sieger. Schon bereitete man sich in Wien darauf vor, deu Feind vor den Thoren zu scheu, als der bestürzte kaiserliche Hof^ den Frieden zu Cainpo Fornüo (einem Landhanse bei Udine) ein- [1797 ging, in welchem Oestreich gegen den Besitz Venedigs in die Abtretung der Niederlande und der Lombardei willigte. Die Letztere wurde in eine „cisalpinische Republik" umgewandelt, und Genna erhielt unter dem Namen „ligurische Republik" eine Verfassung nach französischem Muster.
Bonaparte's italienische Siege hatten sein Ansehn in Frankreich eben so gehoben, als sich die Direktoren durch ihr willkürliches Regiment mißliebig gemacht hatten. Bereitwillig ertheilten diese daher dem Feldherrn ihre Zustimmung, als er vorschlug, zur Vernichtung des englischen Handels im Morgenlande einen Zug nach Egypten unternehmen zu wollen. Man sah darin ein geeig- [1798 netes Mittel, die Aufmerksamkeit der Unzufriedenen von den innern Zuständen abzulenken und zugleich einen gefährlichen Nebenbuhler zu entfernen. Glücklich entging Bonaparte mit seiner Flotte den Nachstellungen der Engländer, nahm unterwegs das dem Johanniterorden gehörige Malta weg und stieg an der westlichen Nilmündung ans Land. Jetzt erschien auch die englische Flotte unter dem Admiral Nelson und vernichtete die französische, die noch an der Küste vor Anker lag, in der Seeschlacht von Abukir. Doch nichts vermochte Bonaparte in seinem Siegeslaufe aufzuhalten.
Er rückte den Nil aufwärts, schlug ein zahlreiches türkisches Reiter-Heer im Angesichte der Pyramiden (in der Nähe von Kairo), eroberte ganz Egypten und brang daraus siegreich über die Lanb-enge von Suez in Syrien ein. Da bestimmten ihn Nachrichten ans der Heimath, den Oberbefehl an den General Kleber zu übertragen und mit einem kleinen Gefolge nach Frankreich zurückzukehren.
Zn Eampo Formio war ausgemacht worben, daß die durch den Verlust des linken Rheinufers betroffenen deutschen Fürsten
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Extrahierte Personennamen: Cainpo_Fornüo Genna Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Italien Toulon Italien Arcole Rivoli Sardinien Wien Udine Niederlande Frankreich Malta Kairo Suez Syrien Frankreich Rheinufers
Dichtung.
Assyrien.
1900—1600.
Hyksos.
Juden.
10 m. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
Tiernamen der Sterne des Tierkreises haben babylonischen Ursprung. Da die große astronomische Hauptzahl 360 ist, so beherrscht sie Maß und Gewicht. Die Gewichtseinheit hat 60 Pfund. Die Doppelelle hat 60 Fingerbreiten der Kreis 6 x 60 Grade.
Durch die Erfindung der Schrift waren die Babylonier imstande, ihre poetischen Schöpfungen festzuhalten. Zwei große Epen sind erhalten: das Weltschöpfungsepos, dem die biblische Darstellung verwandt ist. Merodach, die Frühlingssonne, ist hier zugleich Weltschöpfer. Er tötet die große Meeresschlange und bildet aus ihr die Welt. Das zweite Epos handelt vom Helden Gilgamosch, der auf semitisch Nimrod heißt. Er verkörpert das sumerische Volk, wie es mit den Unbilden des Landes kämpft und es sich unterwirft. Diese Sage ist gewandert, so daß wir in Herakles und Odysseus den Gilgamosch wiedererkennen. Innerhalb dieser Erzählung ist auch die Sintflutgeschichte enthalten.
Doch das babylonische Reich blieb nicht lange unabhängig. Ein Umschwung in seinen Verhältnissen trat ein, als sich die Nordsemiten, die Assyrer, des Eisens bemächtigt hatten. Das Eisen tritt zuerst in diesen Ländern als Schmuck auf. Nachdem aber die großen Eisenlager südlich vom Kaukasus (im heutigen Transkaukasien), im Lande der alten Chalyber, erschlossen worden waren, kam von diesem metallkundigen Volk die Eisen-bearbeitnng zu den Assyrern und fand ihren Weg von hier nach Ägypten, etwa in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends v. Chr.
Kapitel Iii. Die gleichzeitige Geschichte Ägyptens bis *600.
Um diese Zeit ist der Hauptort Ägyptens Theben, nicht mehr Memphis. Ägypten hat sich nach Süden ausgebreitet und Nubien, die Somaliküste und sogar Südarabien unterworfen. Der berühmte Pharao Amenemha llf. hat zur Wasserregulierung des Nils das Wasserbecken im Fayum graben lassen (Moerissee bei Herodot), von ihm ist auch das Labyrinth. Von Pharaonen dieser Zeit (der 12. Dynastie) sind auch die Felsengräber von Beni-Hassan, die Sphinx _ von Gizeh gebaut. Die Dichtung nahm einen hohen Aus-schwung. Die Folgezeit von 1900—1600 bildet einen Stillstand für Ägypten, da es im Delta unter die Herrschaft semitischer Hirtenstämme, der Hyksos, geraten war.
In dieser Zeit sind auch Stämme in Ägypten eingewandert, die später das jüdische Volk gebildet haben. Mit den Hyksos ist das Pferd nach Ägypten gekommen. Abrahams Einwanderung in Palästina und sein Kampf mit den Mesopotamien!, der 1. Mose 14 geschildert ist, findet auch um diese Zeit, also etwa 1800 v. Chr. statt. Um diese Zeit erfanden die Araber das Alphabet, das von den Phöniziern ausgebildet, später Europa mitgeteilt wurde.
Mit diesen Kulturleistuugeu und dieser politischen Ausdehnung haben die Semiten auf lauge Zeit sich zu der herrschenden Rasse für das Mittelmeer-
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— 10 —
Neapel und der Vesuv.
Nach cincr Original-Aufnahme der Photoglob-Co, in Zürich.
Hintergrunde einen unvergleichlich schönen Anblick. Im Innern der Stadt
ist das Bild weniger schön. An engen, dunklen Straßen erheben sich die
sechs- bis achtstöckigen Häuser. Den Tag über halten sich die Bewohner
nicht gern in den Häusern ans. Auf der Straße arbeiten die Handwerker,
die Barbiere bedieueu ihre Kunden, die Briefschreiber fertigen Briefe und
Rechnungen für das meist unwissende Volk an.
Im Hindergrunde von Neapel erhebt sich der einzige tätige Vulkan des
europäischen Festlandes, der Besnv. Seinen Fuß umsäumen liebliche Obst-
Haine. Höher hinauf bedecken mächtige Felsblöcke, Lava und Asche den Ab-
hang. Oben ist die gewaltige Auswurfsöffnung, der Krater. „Der Krater ist
ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand aus verbranntem Gestein und
Asche besteht. Au der Südseite ist der Rand tief eingebrochen, so daß man
durch eine Lücke ins Innere hineinsehen kann. In der Mitte ist im Boden
der eigentliche jetzige Schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der
8 — 10 m hoch zu seilt scheint und durch das Gestein und die Asche, die der
Vulkan auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel ist eine Öffnung, aus der oft
ein weißer, fchweflig-gelblich schimmernder Dampf aufwallt." Durch den ge-
waltigen Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. wurden die blühenden
Städte Pompeji, Herkulauum und Stabiä unter den Schlamm-, Lava- und
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In den Nächten vom 9. bis 14. August und 13. bis 14. November sehen
wir, wie am nächtlichen Himmel in großer Zahl Lichtpunkte aufleuchten, am
Himmel dahiuschießeu oder zur Erde herabsinken und plötzlich verschwinden.
Wenn die Meteore nämlich auf ihrer Bahn der Erde nahe kommen, werden sie
stark angezogen. Mit ungeheurer Geschwindigkeit sausen sie auf die Erde zu.
Durch die gewaltige Reibung werden sie glühend. Kleinere Sternschnuppen
werden völlig in Asche verwandelt. Größere Meteore glühen an der Ober-
fläche, zerplatzen, und einzelne Stücke fallen unter donnerndem Geräusch zur
Erde nieder. Im Jahre 1896 richtete eine solche Feuerkugel in Madrid
große Verheerungen an. Die Meteore bestehen hänsig. aus reinem Eisen, dem
etwas Nickel beigemengt ist. Man hat Blöcke gefunden, die bis zu 75 000 kg
schwer waren.
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Die Raudgebirge Zentralasieus sind das Quellgebiet fast aller größeren
Flüsse Asiens. (Nachweis an der Hand der Karte.) Die Randgebirge nötigen
die vom Meere herkommenden Wolken, ihren Wassergehalt abzugeben. An
einzelnen Stellen des Himalaja steigt die jährliche Regenmenge auf 10 bis
12 m. Das Innere von Zentralasien ist dagegen völlig ohne Niederschläge.
Für die Länder um Zeutralasien sind die Monsune oder Jahreszeiten-
winde von großer Bedeutung.
Zentralasieu hat die gleiche geographische Breite wie Nordafrika und das
Mittelmeergebiet. Im Sommer treffen die Sonnenstrahlen sast senkrecht den
Boden. Dann wird der Boden sehr stark erhitzt und durch die Ausstrahlung
anch die darüber lagernden Luftschichten. Die erhitzte Luft steigt, weil sie
leicht ist, uach obeu. Über Zeutralasien bildet sich ein weites Gebiet mit
geringem Lnftdruck. Nun strömen vom Indischen und Stillen Ozean kühlere
Luftmassen nach Zentralasien hin. Auf ihrem Wege übers Meer werden sie
mit Wasserdampf gesättigt. Beim Steigen übers Gebirge kühlen sich die
Wolken ab und sind genötigt, ihren Gehalt an Wasserdampf abzugeben.
Infolgedessen haben sowohl Indien, als anch China reichlich Regen, solange
die Sommermonsune herrschen. Die reichliche Bewässerung erzeugt im-Verein
mit dem heißen Klima eine außerordentliche Üppigkeit des Wachstums.
Im Winter ändert sich das Bild. Die wenig bestrahlten Flächen von
Zentralasien haben längst ihre Wärme ausgestrahlt. Die Luft über deu Hoch-
flächen und namentlich den weiten Ebenen im Norden ist eisig kalt. Die
weiten Meerflächen strahlen jetzt Wärme aus. Nun strömt die kalte Luft von
Norden nach Süden und vom Hochland p den Küsten. Da die Luft auf
ihrem Wege über die weiten Landmassen keinen Wasserdampf aufnehmen kann,
ist sie trocken. Im Winter fehlen daher in den Ländern die Niederschläge.
In Nordchina, der Mandschurei und Korea (Länder, die mit Neapel unter
einem Breitengrade liegen) herrschen zur Zeit des Wiutermonsuns manchmal
furchtbare Schneewehen. Die Häfen sind monatelang vereist. Zur Zeit der
höchsten Meerestemperatur (in deu chinesisch-japanischen Gewässern im Nach-
sommer) gesellen sich zu den Monsunen auf dem Meere verheerende Wirbel-
stürme (Zyklone oder Taifuue).
Im Innern von Zentralasien liegen drei Hochebenen: Tibet, das Tarim-
becken und Gobi (Wüste) oder Schamo (Sandmeer).
Tibet, das mächtigste Hochlaud der Erde, liegt Zwischen dem Himalaja
und deu Randketten des Küenlün. Der nördliche und mittlere Teil ist ein
gefaltetes Gebirgsland, dessen Mulden durch Schutt ausgefüllt find. Das
Innere ist eine Stein-, Salz- und Schneewüste. Nur einige Lößgebiete am
Ostrand gestatten den Ackerbau.
Auf den dürftigen Weiden im Innern weiden wilde Bergschafe, Esel,
Antilopen, Moschustiere und die schwarzwolligen Jaks, die als Last- und Reit-
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Zentralasien Nordafrika Zentralasien Indien China Zentralasien Nordchina Korea Neapel Zentralasien Tibet Tibet
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eine mehrere Tagereisen breite, dürre Steinwüste. Die Wüste ist wegen ihrer
Wasserarmut schwer Zu passieren. Die vorherrschenden Südwestwinde bringen,
obwohl sie vom Meere kommen, dem Lande keinen Regen. An der Küste
entlang zieht nämlich eine kalte Meeresströmung. Dadurch werden die Luft-
massen stark abgekühlt. Wenn sie dann über das stark erwärmte Land hin-
streichen, werden sie erwärmt. Warme Lust kann aber mehr Wasserdampf
halten als kalte. Daher sind Niederschläge äußerst selten. Glücklicherweise
bringen hin und wieder Tau und Nebel den Pflanzen einige Feuchtigkeit.
Hinter der Steinwüste steigt das Land terrassenförmig zu einem Hoch-
laude von 1500—1800 m auf. Die Gebirge bestehen vorwiegend aus Gesteinen
der Urzeit, die im Norden und Süden von Sand- und Kalksteinen überlagert
sind. Durch Verwitterung der Sandfelsen sind im Norden viele Tafelberge
entstanden, in welche die nur zur Regenzeit wasserführenden Flüsse tiefe
Schluchten eingegraben haben. Das Hochland ist meist unregelmäßig bewässert.
Im afrikanischen Sommer (Oktober, bis April) erhält es von Januar bis April
mitunter wolkenbruchartigeu Regen. Tann sind die Flüsse mächtig. Sehr bald
aber trockueu sie ein und versiegen im Sande. Nnr die beiden Grenzflüffe
haben den Wüsteugürtel zu
durchbrechen vermocht.
Im Norden, in dem kupfer-
reichen Otavigebiet, findet sich
infolge der reichlichen Be-
wäfferuug ein tropischer Pslan-
zenwnchs. Sonst finden sich
auf der Hochfläche nnr weite
Gras- und Buschstcppen, die
eine ausgedehnte Viehzucht
ermöglichen. Die Viehzucht
erstreckt sich auf Schafe, Rin-
der, Ziegen, Pferde, Maul-
tiere, Kamele und Strauße.
Überall da, wo man das Grund-
Wasser durch künstliche Brun-
nen erreichen konnte, lassen sich
natürlich Gärten und Felder
anlegen. Hier gedeiheu unsere
Getreide- und Obstsorten, auch
etwas Obst und Wein. In
der Kalahariwüste geht das
Steppenland allmählich in die
echte Wüste über.
Wirtschaftskärtchen von Deutsch^Südwestafrika,
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— 77 —
qz£ Ch r.
Friedrich der Große und die Schulkinder.
grüßten ihn ehrerbietig, und er erwiderte jeden Gruß, indem er den Hut abzog. Nicht selten liefen viele Kinder vor und neben ihm her, riefen ihm Lebehochs zu, warfen ihre Mützen jubelnd empor, wischten ihm auch wohl den Staub von den Stiefeln und trieben sonst allerlei Possen. Friedrich störte nie ihre Freude, nur wenn sie sein Pferd neckten, daß es scheu ward, stieß er wohl einige Drohungen aus und ritt dann ruhig weiter.
Als es einst die Buben gar zu arg machten, erhob er seinen Krückstock und gebot ihnen drohend: „Schert euch in die Schule, ihr Buben!" Diese aber riefen ihm jubelnd zu: „Etsch, der will König sein und weiß nicht einmal, daß Mittwoch-Nachmittag keine Schule ist!" (Gedicht: Mittwoch-Nachmittag.)
26. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840.
a. Aus seiner Jugend. Mildthätigkeit.
1. Das Ballspiel. Friedrich Wilhelm wurde zur Zeit Friedrichs d. Gr., seines Großoheims, geboren. Als der Prinz einst in der Arbeitsstube des großen Königs mit dem Balle spielte, nahm ihm der König den Ball fort und hielt ihn fest. Da stellte sich der Prinz vor den König hin und sagte: „Wollen mir Ew. Majestät nun den Ball wiedergeben oder nicht!" Der König sah den Prinzen eine Weile lächelnd an, gab ihm den Ball zurück und sagte: „Du wirst dir Schlesien nicht wieder nehmen lassen."
2. Der aufrichtige Prinz. Einst traf der König den Prinzen im Garten zu Sanssouci und forderte ihn auf, eine französische Fabel zu übersetzen. Der Prinz machte seine Sache gut, und der König lobte ihn dafür. Friedrich Wilhelm
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrichs Friedrich
- 25 - Ii
2. Land- und Seeklima. An der Westküste Schleswig-Holsteins (sowie überhaupt
an der Nordseeküste) ist der Himmel oft bewölkt; daher regnet es hier auch viel mehr
als im Binnenlande (z. B. in Brandenburg). Die Ursache dieser Erscheinung ist die
Nähe des Meeres. Aus dem Meere steigen nämlich tagtäglich große Mengen Wasser-
dünste in die Luft empor, die bald darauf als Wolken am Himmel erscheinen und
dem benachbarten Lande häufig Regen bringen. Eine andre auffallende Erscheinung
an der Westküste Schleswig-Holsteins ist die, daß die Sommer nicht so heiß, die
Winter aber in der Regel nicht so kalt sind als im Binnenlande. Der Grund dieser
Erscheinung ist wiederum das Meer. Das Meer giebt nämlich (als schlechter Wärme-
leiter) die Wärme langsamer von sich als die Erde. Die zurückgehaltene Sommer-
wärme aber teilt es im Winter allmählich der angrenzenden Luft mit, die dann durch
den Wind auf die benachbarten Landstriche gelangt und so die Temperatur im Winter
erhöht. (Milde Winter). Im Sommer dagegen vermindert das Meer durch seine stete
Ausdünstung (wobei viel Wärme verbraucht wird, s. Naturl. S. 30) die Hitze und
erniedrigt die Temperatur. (Kühle Sommer). An der Ostseeküste kommt das milde
Seeklima der russischen Kälte wegen nicht zur Geltung. (Warum sind in Mittel- und
Süddeutschland die Winter kälter und die Sommer heißer als am Nordseestrande?)
3. Die Mitte der Halbinsel wird vom baltischen Landrücken ausgefüllt,
der viel Moor- und Sandboden (Geest) enthält und daher nur schwach bevölkert ist.
Dieser Moorboden kommt aber seines vielen Torfes wegen dem Lande sehr zu statten,
da das Land an Wald nur arm ist, besonders an der Westküste. (In der Marsch
fehlt der Wald gänzlich. Warum?)
4. An der wellenförmigen Ostküste wechseln fruchtbare Ackerfelder mit Präch-
tigen,Buchenwäldern ab. Der rauhen Winde wegen sind die Wiesen und Felder hier
vielfach, namentlich in der Landschaft Angeln, von lebendigen Hecken, sog. „Knicks"
(von knicken, umhauen), umgeben, die auf hohen Wällen stehen und dem Lande ein
freundliches Ansehen verleihen. — Die langen, schmalen Einschnitte, welche das Meer
hier an der Ostküste in das Land macht, nennt man Förden. (Vergl. hiermit die
Fjorde Norwegens!) Für den Handel und Verkehr sind dieselben außerordentlich wichtig,
da die Schiffe auf ihnen weit ins Land hineinfahren und Waren bringen und holen
können. An den Förden liegen daher auch viele bedeutende Städte: Flensburg.
Schleswig (an der Schlei), Eckernförde und Kiel (70 T., Universität).
Der Kieler Hafen — der einzige deutsche Kriegshafen der Ostsee — erstreckt
sich 15 km weit landeinwärts und hat eine Tiefe von 9—11 m. Er ist 1875 für
die deutsche Flotte hergestellt, und seitdem ist die Stadt Kiel eine rechte Marinestadt
geworden. Überall sieht man Matrosen in ihren blauen Jacken mit dem breiten Kragen,
weithin hört man den Hammerschlag von den Werften, den schrillen Psiff der Boots-
mannspfeife, und an den Übungstagen erzittern vom gewaltigen Donner der Schiffs-
geschähe Thüren und Fenster in der Stadt. Auf den dortigen Schiffswerften werden
großartige Kriegsschiffe erbaut, von denen viele mit Eisen bepanzert sind. Sobald
der Bau beendet ist, wird das Schiff, das auf einer schiefen Ebene steht, „vom Stapel"
gelassen. Soll ein Schiff ausgebessert werden, so wird es in einem großen ausge-
mauerten Wasserbehälter (Trockendock) gefahren, die Einfahrt durch Thore geschlossen
und der Wasserbehälter leer gepumpt. Dann liegt das Schiff trocken da. Ist die
Ausbesserung beendet, so wird das Dock geöffnet, das Wasser dringt herein, und das
Schiff wird wieder flott.
Der Borsprung nordöstlich von Flensburg bildet die Halbinsel „Sundewitt" mit
den Düppeler Schanzen. Gegenüber liegt die Insel Alsen mit Sonderburg.
sgesch. S. 94.)
5. Die Hauptflüsse der Provinz sind die Elbe und die Eid er. An der Eider
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Extrahierte Ortsnamen: Westküste_Schleswig-Holsteins Brandenburg Schleswig-Holsteins Nordseestrande Norwegens Flensburg Kiel Ostsee Kiel Flensburg Sonderburg