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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 26

1898 - Schwabach : Schreyer
— 26 — Ein Arbeiter zeichnet aus Platten mittels Lineal und Kohle Vierecke und hämmert mit einem kleinen Hämmerchen so lange aus den Strichen hin und her, bis die Steine die gewünschte Form haben. Aus diese Weise sind die Pflasterplättchen unserer Haustennen bearbeitet worden. Der dünnste Schiefer wird zu Dachplatten verwendet. Dabei sind fort- während Leute beschäftigt, die Abfälle an die Schuttwälle am Rand des Berges zu schaffen. Von den Steinbrüchen aus treten nun die Soln- hofer Steine ihre Reise zu Wasser und zu Land durch die ganze Welt an; denn überall begehrt man diese feinen, fchönen Steine, die man in der Güte fönst nirgends mehr findet. Soln Hofen ist durch feine Kalkplatten weltberühmt geworden. Zusammenfassung: Was die Soluhofer Steinbrüche liefern. In den Solnhofer Steinbrüchen bricht man den Kalk- schiefer. Dieser findet als Lithographieschiefer, zum Pflastern und Dachdecken Verwendung. Die Solnhofer Steine find weltberühmt. 6. Wie wohl diese einzelnen Schichten des Kalkschiefers entstanden sein mögen? Wie es wohl kommt, daß der Schiefer bald dünn, bald stärker ist und in ganz ebenen Flächen unter der Erde liegt? — Seht, ich bringe in dieses Glas Wasser gelben Sand, schüttle tüchtig und lasse das Wasser eine Zeit lang ruhen*). Was bemerkt ihr? Der Sand setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Nun pulverisiere ich etwas Kreide, nicht so viel, wie ich vorhin Sand genommen habe, werfe diese in das Wasser und stelle es wieder ruhig hiu. Was seht Ihr? Auch die Kreide setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Vergleicht diese Schicht in bezug aus ihre Dicke mit der vorigen! Etwas dünner. — Warum? Weil es weniger Kreide war als Sand. — Jetzt werfe ich nun dieses kleine Schneckenhans ins Wasser! Es sinkt unter. — Nun schütte ich noch blauen Sand ins Wasser! Auch er setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Und unser Schneckenhaus? Dieses befindet sich zwischen der weißen und blauen Schicht eingeschlossen. Wie viele Schichten seht Ihr jetzt im Glas? Drei. — Wie sind diese entstanden? Aus dem Wasser abgesetzt. — Wie werden die Schichten, wenn wir das Wasser abgießen und das Glas im Zimmer stehen lassen? Fest, hart. Der Solnhofer Kalkschiefer bildet nuu auch solche Schichten. Wie werden wohl diese entstanden sein? Auch sie haben sich aus dem Wasser abgesetzt. — Ja, dort, wo jetzt der Jura ist, war vor vieleu, vielen Jahren ein großes, großes Meer. Dieses Meer war sehr reich an Muscheln, Schnecken, Seesternen, Seeigeln, Fischen und sehr großen Ei- dechsen. Die Kalkschalen und Knochen der Millionen Tiere, die im Laufe der Jahrhunderte starben, sanken mit dem Kalkschlamm auf *) Dieses Experiment machen wir am besten einige Tage vvr dieser Lektion, vielleicht am Schluß des Unterrichts.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 90

1898 - Schwabach : Schreyer
— 90 — zubereitet? In der Schiffsküche. — Bei schönem Wetter suchen viele Reisende lieber den Platz über diesen Sälen (Oberdeck) aus. Ein Ge- länder schützt gegen das Hinunterfallen, ein Zeltdach gegen die Sonnen- strahlen. — Einige der Ausflügler stehen in der Mitte des Schiffes an einer großen viereckigen Öffnung. Sie sehen zu, wie da unten die Schisss- Maschine arbeiten muß, um das große schwimmende Haus mit all den Menschen darin sortzubriugen. Wie geht das zu? Die Maschine dreht zwei Schaufelräder, die das Schiff im Wasser sortschiebeu. Ruhig und sicher gleitet der Dampfer durch die klare Flut. — Abends erglänzen die Schiffsräume im elektrischen Licht. Vorne an der Spitze hat der Dampfer eine große Laterne. Wer hat auf dem Schiffe zu be- fehlen? Der Kapitän. ■— Der „Luitpold" ist der schönste der vier Dampfer ^), die den See befahren. Groß ist auch die Zahl der kl ei- ueren Boote. Z u f a m m e n s a s s u n g: Schisfahrt. Der See wird von vielen kleineren Booten und vier Dampsern befahren. Der fchönste der- selben ist der „Luitpold". Er kann gegen 1000 Personen ausnehmen. 6. Immer mehr entfernen wir uns von dem Orte unserer Abfahrt? Starnberg. — Reizend liegt an der Nordfpitze des Sees der Ort mit seinem alten Schloß, den schmucken Wohngebänden und den zahlreichen Badehäuschen. Zusammenfassung: Starnberg. Wir haben in Starnberg den Dampfer bestiegen. Der Ort liegt prächtig an der Nordspitze des Sees. — Nun f chweift unser Blick nach Süden. Vor uns liegt der See in seiner ganzen Ausdehnung, begrenzt von den größtenteils ansteigenden Ufern. Wir fehen, daß er viel länger ist als breit (5 Std. und Ii- Std.). Auch die Tiese ist groß. Da könnten wir den Turm unserer Stadtkirche zweimal hineinstellen. Nur der Turmknops und die Wetterfahne des oberen würden über den Wasserspiegel empor ragen. Zahlreiche Villen (hübsche Landhäuser reicher Leute) mit ausge- dehnten Parkanlagen beleben das Westufer, an dem auch die Eifenbahn fährt. Waldes schmuck trägt das steile Ostuser. Zusammenfassung: Der See. Seine Ausdehnung ist groß. Er ist viel länger als breit und an manchen Stellen sehr tief. Steil steigt das bewaldete Ostuser an. Am Westuser sieht man zahl- reiche Villen. *) Um dem Lehrer zu ermöglichen, die Größenverhältnisse dieser Dampfer zu veranschaulichen, machen wir folgende Angaben: „Luit- pold", „Wittels dach" und „Ba Varia" haben eine Länge von 50—56 m, eine Breite von 6—6,5 m und einen Tiefgang von 1,25—1,30 m. Wenn sie 6—800 Personen befördern, welche Zahl bisweilen auf 1000 steigt, fahren sie 17—18 km in der Stunde, können aber 22—23 km leisten. Die Rundfahrt be- trägt 44—48 km. „Ludwig", der älteste Dampfer, ist 36 m lang, 4,5 m breit (ohne Radkasten) und kann 2—300 Personen ausnehmen. (Nach Dr. Götz.)

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 111

1898 - Schwabach : Schreyer
— 111 — nehm fühlbar gemacht; ein eisiger Wind jagt ihnen scharfe Eisnadeln ins Gesicht und läßt ihre Glieder erstarren. Mancher möchte mutlos werden; die Führer vertrösten sie aus die nahe Schutz Hütte, die sie auch bald erreichen. Sie ist leer und kann nicht Speise und Trank bieten, aber doch Schutz gegeu den eisigen Wind. So gut es gehen will, suchen sich die Frierenden zu erwärmen; sie hüllen sich in die mitge- brachten Decken, trinken Rotwein oder Schnaps, machen Arm- und Fuß- beweguugen u. s. f. Zusammenfassung: Wanderung über den Gletscher — Eisen- klammern — Drahtseil — Kälte — Schutzhütte. — Die Hütte liegt unmittelbar an einem der 2 Berggipfel, den die Bergsteiger, nachdem sie sich erwärmt und gestärkt, betreten, um uach den Mühfalen der Wanderung nun die herrliche Aussicht zu genießen. Zum auderu Gipfel führt ein zackiger Kamm, den auch geübte Bergsteiger nicht zu überschreiten vermöchten, wenn nicht ein doppeltes Drahtseil an- gebracht wäre. Auch der Abstieg bietet feine Schwierigkeiten, fast noch mehr als der Aufstieg. Das Hiuabklettern an einer steilen Wand mit Hilfe von Eisenklammern ist z. B. anstrengender und gefährlicher als das Hinauf- klettern. Der Abstieg ermüdet überhaupt mehr als der Aufstieg. So ist wohl jedermauu aus der Reisegesellschaft froh, wenn man ohne Un- glücksfall wieder un sichern Thal angelangt ist." Zusammenfassung: Zackiger Kamm mit doppeltem Drahtseil —- Abstieg. — Wir srageu unsern freundlichen Gewährsmann noch, ob man auch die höchsten Alpengipfel besteigen könne. Er antwortet uns: „Gar manchen Berg hat bis jetzt noch kein Mensch bestiegen; aber den höchsten Alpengipsel, der noch 2000 m höher ist, als die Zugspitze, kann man besteigen. Freilich ist das eine sehr anstrengende, gefährliche und auch teuere Geschichte. Diese Bergbesteigung kommt aus 7—800 Jb. Wer sie ausführen will, muß 4 Führer mitnehmen; das ist Vorschrift. Dann braucht er uoch 5 Träger für die Lebensmittel und andere Sachen. Man muß ja auf dem Schnee über Nacht bleiben, hat also viele Decken nötig. Auch Leitern und Seile muß man mitnehmen zum Hinausziehen und Hinablassen. Ost ist ein so schmaler Grat zu überschreiteu, daß man reitend darüber rutschen muß. Kommen Nebel oder Unwetter, so muß die Gesellschaft umkehren, oft nicht weit vom Ziel. Da ist es doch weislich eingerichtet, daß man auch vou uiedrigeru und bequem zu ersteigenden Bergen aus die Schönheiten der Alpenwelt schauen und genießen kann." — Zusammenfassung: Besteigung des höchsten Alpengipsels.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 31

1898 - Schwabach : Schreyer
- 31 — getroffen, die ich Euch genauer erklären muß. Seht in den Sand- kästen! Ich grabe den Kanal ein. Hier wird der Kanal enger. Ich stelle eine Zigarrenschachtel in diese Stelle. Den Boden und die 2 Seitenwände müßt Ihr Euch aus Stein denken. Die beiden schmalen Seiten, die ich in der Mitte durchsägt habe, bilden Thore. Nun sährt ein Schiff vom Thal zur Höhe. Es kommt au das untere Thor, Das- selbe öffnet sich, das Schiff fährt ein, das untere Thor schließt sich wie- der und bildet mit dem oberen Thor eine Kammer. In der Kammer ist jetzt das Schiff. Das untere Thor bleibt geschlossen. Nun wird am oberen Thor eine unter dem Wasser befindliche Schütze aufgezogen, so daß Wasser vou oben in die Kammer kommen kann. Diese süllt sich langsam; das Schiff, das zwischen den beiden Thoren schwimmt, steigt mit dem in der Kammer steigenden Wasser in die Höhe, bis die Kammer voll ist und das Schiff gerade so hoch steht, als das Wasser im höher ge^ legenen Kanalteil. Nuu wird das obere Thor geöffnet, und das Schiff kann weiter fahren, bis es wieder, an eine solche Kammer kommt. Man nennt eine solche Vorrichtung am Kanal, wie ich sie Euch jetzt vorgeführt habe, eine Kammerschleuse. Am Ludwigskanal zählt man deren gegen 100. Fährt das Schiff bergab, so geht es genau so, nur daß hier das Schiff mit der sich entleerenden Kammer hinabsinkt.*) Zusammenfassung: Die Kanalschleusen. Am Kanal sind ge- gen 100 Kammerschleusen. Diese haben den Zweck, die Schiffe aus dem Kanal über den Jura zu schaffen. 6. Welchen Zweck hat der Kanal? Aus demselben werden schwere Lasten befördert. Die breiten Kanalschiffe tragen Steine, Backsteine u. s. w. Große Flöße bringen Balken und Bretter. Diese Lasten werden von Pferden, die am Rand des Kanales laufen, an langen Seilen ge- zogen. Bei der größten Last ist nur ein Mann, der zu seinem Schutze auf dem Schiff oder Floß eine einfache Bretterhütte errichtet hat. Nicht selten raucht das Herdseuer; denn der Mann kocht während der Fahrt seine einfache Mahlzeit. Zusammenfassung: Zweck des Kanals. Auf dem Kanal fahren Schiffe und Flöße. Diese befördern Balken, Bretter, Steine und andere schwere Lasten. e. Was erzählt uns der Karlsgraben? — Welche Flüsse wären auch durch diesen verbunden worden? Rhein und Donau. — Seht, was Karl uur versucht hatte, das hat eiu König von Bayern zur Ausführung ge- bracht. König Ludwig I. war es, der vor etwa 50 Jahren (1836 bis 1845) den Kanal erbauen ließ. Daher nennt man ihn Ludwigs- kanal. Zur Erinnerung an die Vollendung des Riesenbaues ließ der Königliche Bauherr bei Erlangen das Kanaldenkmal errichten: *) Im Unterricht möge auch das ausgeführt werden.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 96

1898 - Schwabach : Schreyer
— 96 — see. — Betrachtet den Abfluß des letzteren! Welcher Ort liegt daran? Miesbach. - In der Umgegend dieses Ortes wird schönes Vieh gezogen, wie in der Triesdorser und Ellinger Gegend. Bei welcher Stadt mündet die Maugsall in den Inn? Rosenheim. — Diese Stadt wird häusig wegen ihrer schönen Lage gerühmt. Was erzählt uns die Karte von der Lage Rosenheims? Es liegt am Einfluß der Mangsall in den Inn. — Das ist zwar schön, aber für Rosenheim sehr gefährlich. Wenn Hochwasser kommt, liegt oft ein großer Teil der Stadt unter Wasser. Seht nach Süden hin! Hier breitet sich das Rosenheimer Moos aus. — Auch das trägt nichts zur Schönheit der Lage bei. Da müssen wir weiter nach Süden sehen! Die Berge. — Ja, die nahen Berge der Alpen sind^s, die die Lage von Rosenheim so schön erscheinen lassen. Auch das Innere von Rosenheim ist merkwürdig. Die Häuser der langen Hauptstraße haben unten große, weitausgedehnte Säuleuhallen. Die vielen großen Gewölbe unter den Gebäuden stammen noch aus früherer Zeit, iu welcher Rosenheim einen mächtigen Getreide- und Wein- Handel betrieb. Das Merkwürdigste von Rosenheim ist das Salz Haus (die Saline), in welchem in mächtigen Pfannen aus Salzwasser (Sole) Salz gekocht wird. (Wir stellen Sole her und zeigen den Kindern, wie beim Kochen der Sole das Salz als Rückstand bleibt.) Diese Sole kommt in Röhren bis von Berchtesgaden. Sucht diesen Ort auf der Karte! Zufammeusafsuug: Rosenheim. Bei Rosenheim mündet die Mangsall in den Inn. Rosenheim liegt am Eingang in die Berge. Die mächtigen Gewölbe der Stadt zeugen von dem Handel Rosen- heims in srüherer Zeit. Rosenheim besitzt eine große Saline. b. Khiemsee mit dem Ltönigsschloß. Lehrmittel: Abbildungen vom Königsschloß. Setzen wir unsere Reise weiter fort. Nach welcher Himmelsgegend wendet sich nun die Bahn? Nordosten. — Wodurch wird sie zu dieser Richtuugsänderuug gezwungen? Ein See stellt sich ihr in den Weg. — Lies dessen Namen ab! Sims see. — Betrachte seine Form! Er dehnt sich in der Länge aus. — Wo fährt die Eisenbahn? An seinem Nordufer. — Wir müssen lange hart am See dahinsahren. Keinen Ort, kein Haus erblicken wir an seinen Ufern; kein Boot fchankelt auf der unbeweglichen Wasserfläche dieses einsamsten und ödesten aller Seen. Bald muß die Bahn ihre Richtung wieder ändern? Sie muß sich nach Südosten wenden. — Wodurch wird sie diesmal zur Richtungsänderung gezwungen? Wieder stellt sich ihr ein See in den Weg. —- Dessen Name? Chiemsee. — Hart an diesem See fährt die Eisenbahn vorbei. Welche Station ist angegeben? Prien. — Hier steigen wir aus.*) Weit, fast *) Wir stellen vor dem Unterricht den Chiemsee im Sandkasten dar.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 103

1898 - Schwabach : Schreyer
— 103 — Alle Schönheit des Landes jedoch muß zurücktreten gegen den großen Segen, den der Schöpfer in den unermeßlichen Salzlagern hier in die Erde gelegt hat. Umfangreiche Gebäude verkünden uns den Ein- gang in das Bergwerk. In Bergmannstracht, ein Grubeulicht iu bei- Hand, folgen wir dem freundlichen Steiger in die Tiefe des Berges. Wir passieren einen endlos scheinenden Gang von fo geringer Breite, daß höchstens zwei Personen neben einander gehen können, und so nieder, daß man kaum den Kopf in die Höhe zu strecken wagt. Auf dem Bo- den lausen Schienen sür die Hunde (Rollwägen zur Beförderung der Salzsteine). Dort und da buchtet sich der schmale Gang zu sog. Aus- weichestellen aus. Lassen wir das Grubenlicht gegen die Wände sallen, so glitzern uns aus dem grauen Gestein Millionen von Salzkrystallen entgegen ; denn der Boden, auf dem wir dahiuschreiten, die Wände, der ganze Berg auf viele Stunden Entfernung ist Salz, nichts als Steinsalz, allerdings nicht rein, sondern vermischt mit anderen Mineralien. Nachdem wir verschiedene Male Treppen aus- und abwärts gestiegen sind, kommen wir in eine ungeheure Halle, deren Decke ohne jede Stütze grausenerregend über uns hängt. Bis auf einen schmalen Psad rings um die Wand ist der ganze Raum in einen See umgewandelt, den Hunderte von brennen- den Ollampen einfassen. Der Steiger belehrt uns über die Entstehung der Halle mit ihrem See. Da das Salzgestein in diesem Teil des Bergwerkes zu stark mit erdigen Bestandteilen vermengt ist, leitet man das Wasser einer Quelle in einen Schacht. Das Wasser langt das Salzgestein aus, die andern Mineralien sinken, da sie schwerer sind, zu Boden, und nach Ablauf einiger Wochen hat das Wasser einen starken Salzgehalt. Dieses Wasser nennt man Sole. Die Sole wird durch Pumpwerke aus dem Schacht gehoben und in Röhren nach Neichen- hall, Traunstein und Rosenheim geleitet, wo sie eingesotten wird. (Zeige die Solenleitung an der Karte!) Hieraus wird der Raum neuer- diugs mit Süßwasser angefüllt, und dieser Vorgang wiederholt sich sort und sort, so daß schließlich durch die Auslaugung des Gesteins so riesige Hallen entstehen, deren das Bergwerk natürlich viele zählt. — — Nach dieser Erklärung besteigen wir einen flachen Kahn, und dieser gleitet, wie von unsichtbaren Händen geführt, still und sacht an das andere Ufer. Tanchen wir die Hand in das Wasser, so überzieht sich dieselbe, sobald wir sie wieder an die Luft gebracht haben, mit einer Salzkruste, ein Beweis, daß es schon viel Salz enthält. Am jenseitigen User des unter-' irdischen Sees angelangt, beginnt die Wanderung von neuem. Wir ge- langen dahin, wo das Steinsalz in ungeheuren Lagern bergehoch aus- getürmt ist. Hier arbeitet nicht das Wasser, sondern Fäuste, Hammer und Sprengpulver sind in Thätigkeit. Aufgeschichtet zu hohen, breiten Mauern, liegen hier die graulich oder rötlich gefärbten Salzsteinbrocken, und immer neue Mengen werden aus der Tiefe des Stollens durch Maschinen emporge- hoben. Nachdem wir auf den zur Beförderung der Bergleute eingerich- teten Rutschbahnen (zwei sehr glatte Baumstämme mit einem Strick an

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 167

1898 - Schwabach : Schreyer
— 167 — e. Km pfälzischen Kohtengcöiet. 1. Der Bliesgauer Westrich. In welchen Gegenden unseres Vaterlandes werden Stein- kohlen gesunden? Frankenwald, Penzberg n. s.w. — Viele Kohlen werden auch in der Pfalz gegraben. Das pfälzische Kohlengebiet liegt im füdwestlichen Winkel der Pfalz bei der Stadt St. Jng- bert. Zeigen! — Wer führt uns von Zweibrücken nach St. Ingbert? Eisenbahn. — In welchem Thal läuft die Eisenbahn eine Zeitlang? Im Thal der Blies. — Zeige die Blies! — Die Blies kommt aus Preußen und eilt nach Süden. In der Nähe von Zweibrücken empfängt sie das Wasser mehrerer Westricher Bäche und fließt dann nach Westen. Plötzlich wendet sie sich in einem Bogen nach Süden und mündet in die Saar. Zeige dieselbe! - Das Land, das von der Blies durchflössen wird, heißt der Bliesgauer Westrich. Das ziemlich breite Thal der langsam dahinfließenden Blies zeigt üppigen Graswuchs und ist von vielen Dörsern belebt. Die Höhen des Bliesgauer Westrich sind von schönen Waldungen bedeckt, und die Hänge zeigen viele fruchtbare Acker> felder. Im ganzen ist der Bliesgauer Westrich fruchtbarer und des- halb auch zahlreicher bewohnt als der waldige und felsenreiche Westrich. Der wichtigste Ort des Bliesgauer Westrich ist St. Ingbert, im äußersten Westen der Pfalz gelegen. Hohe rauchende Schlöte künden dem Fremden die große Fabrikthätigkeit der Stadt an. Mehrere taufend Menschen sind in den St. Jngberter Eifen- und Stahlwerken, in den großen Glashütten und Spinnereien beschäftigt. St. Jng- bert ist eine bedeutende Fabrikstadt. Aus dem Boden gräbt man bei St. Ingbert den wertvollsten Schatz des ganzen Westrich, Steinkohlen. Das Steinkohlenbergwerk ist die größte Sehens- Würdigkeit von St. Ingbert. Zusammenfassung: Der Bliesgauer W e st r i ch. Im Südwesten der Pfalz ist der Bliesgauer Westrich. Derselbe ist von der Blies bewässert und ziemlich fruchtbar. St. Ingbert ist eine bedeutende Fabrikstadt und besitzt ein Steinkohlenbergwerk. 2. In eine in Kohlenbergwerk. Ein Bergwerk haben wir schon früher kennen gelernt? Berchtes- gaden — ein Salzbergwerk. — Was wißt Ihr noch davon? Er- Zählung der Schüler. Anders ist es nun in einem Kohlenbergwerk. „Große, von Kohlenstaub geschwärzte Gebäude und rauchende Schornsteine bezeichnen die Stelle, wo die Kohlen aus der Tiefe der Erde geholt werden." Ein tiefer Schacht führt bis auf das Steinkohleuläger hinab, das sich zuweilen 300 m unter der Oberfläche der Erde befindet. „Vom unteren Ende des Schachtes aus haben die Bergleute Gänge gegraben, die laufen wie die Straßen der Stadt ungefähr wagrecht und werden

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 168

1898 - Schwabach : Schreyer
— 168 — Stollen genannt. Diese Stollen führen nun recht in das Stein- kohlenlager hinein. Das hat gewöhnlich ein Dicke von 1/2—Iv2 m-" Da hauen die Bergleute mit ihren spitzen Hacken (Pickeln — zeichnen!) ans hartem Stahl die Steinkohlen los und laden sie auf Kohlen- wagen, von denen jeder 10 Ztr. fassen kann. Sind die Wagen ge- füllt, so werden sie auf Eisenschienen zum Schachte gerollt. Unten, am Ende des Schachtes, werden die Kohlenwagen in einen großen Eisenkasten geschoben, mit einem starken Drahtseile emporgezogen und oben heraus- genommen. Leere Wagen werden sofort wieder hinabgelassen und den arbeitenden Bergleuten zugeführt. Gewaltige Dampfmaschinen besorgen das Ausziehen der gefüllten und das Hinablassen der leeren Kohlenwagen. So geht es Tag für Tag, und die Eisenbahn führt die „schwarzen Schätze der Erde" fort in die weite Welt. Zusammenfassung:' Das K0hlenbergwerk. In St. Ingbert ist ein Kohlenbergwerk. Durch den tiefen Schacht gelangt man zu den Stollen. Die Stollen sind Gänge, welche wie die Straßen einer Stadt durch das Kohlenlager führen. Hier arbeiten die Bergleute. Die Kohlenstücke werden in Kohlen- wagen zum Schacht gerollt. Dampfmaschinen ziehen die Kohlen- wagen empor zur Oberstäche der Erde. Aus der Eisenbahn wan- dern die Kohlen in die Welt. Nun will ich Euch auch von den Leuten erzählen, die tief unten im Bergwerk arbeiten. Am frühesten Morgen eilt der Mergmann zum Eingang in das Bergwerk, an den Schacht. Auf seinem Kopfe sitzt eine Leder kappe; in der Haud trägt er eine spitze Hacke (Pickel), und an seinem kurzen Kittel hängt vor der Brust ein Lämpchen. Wie kommen nun die Bergleute in die Erde hinein? Aussprache der Schüler. In manchen Kohlenbergwerken müssen die Bergleute auf vieleu zusammengebundenen Leitern in die Tiefe steigen. Das Hinabklettern an den Leitern ist gefährlich. Inwiefern? — In anderen Bergwerken haben es die Bergleute bequemer. Sie stellen sich in einen Kasten (Fahrstuhl) und werden dann von einer Maschine in die Tiefe hinabgelassen. Da unten ist immer dunkle Nacht. Darum muß jeder Bergmann ein Lämpchen bei sich haben, wenn er zur Arbeit geht. „Die Lampe trägt er in der Hand oder aus der Brust, und bei ihrem Scheine verrichtet er seine schwere Arbeit. Da uuteu singt kein Bogel, blüht keine Blume." Mau hört uur das Plätschern der Wassertropfen, die von der Decke fallen, den dumpfen Schlag der Hämmer und das eintönige Geräusch, welches durch das Hin- und Herfahren der Kohlenwagen her- vorgebracht wird. Kommt ein Bergmann an einem arbeitenden Kameraden vorbei, fo rufen sie einander zu: „Glückauf!" Das ist des Berg- manns Gruß. Was dieser Gruß wohl bedeuten soll? — Mehr Glück L

9. Das Maingebiet - S. 131

1908 - Schwabach : Schreyer
— 131 — Franzosen. Ist Euch jemand in unsrer Stadt bekannt, der ihn mit- gemacht hat? — Merkt, 10 W>m 1 «71 mnrhp zu Frapkf,irs.a/M^ der Friede zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich abgeschlossen. Znsammenfassung: Frankfurt a/M. ist eine merke'ns- werte Stadt. G o ejj) e — friede. M ainz. a) Viele Flüsse hat der Main mitgenommen. Welche? — Wir wollen ihn nun bis dahin befahren, wo auch er von einem größern Fluß mitgenommen wird. Ihr kennt ihn schon? Das ist der Rhein. — Woher wißt Ihr, daß der Main in den Rhein fließt? Er führt die Flöße dem Rheine zu. — Wie sind wir nach Frankfurt gekommen? Mit dem Floß.— Bis Aschaffenburg ist nnsre Fahrt ziemlich rasch gegangen, aber von da an glaubte man kaum, daß sich das Fahrzeug fortbewegte. Warum wohl ging die Fahrt anfänglich rascher? Es ging stark abwärts. (Erinnerung au die Schwarzach.) — Man sagt, der Main hat ein starkes Ge- fäll e.*) — Von Frankfurt an schleicht der Main ganz träge dahin. (Erinnerung an die Schwabach.) Wir sind in einer Ebene. Um doch schneller vorwärts zu kommen, verlassen wir in Frankfurt unser Floß und sahreu mit einem Dampfschiff nnsrem Ziele zu. Nuten im Schiff arbeitet die große Dampfmaschine um die gewaltigen Schaufelräder und durch diese das Fahrzeug in Bewegung zu setzen. Nun geht es freilich schneller als mit dem Floß. Wir steigen hinauf auf das Oberdeck. Das ist ein freier Platz oben auf dem Schiff, von dem man die schöne Landschaft überschaueu kann. Im Norden sehen wir einen langgestreckten Höhenzug, den Taunus mit dem Feld berg. Im Süden erhebt sich der Od euwald. Wozu hat dieser den Main gezwungen? Den Bogen nach Norden zu macheu. — Welche Gebirge begleiten die untere Mainebene? — Womit werden sich die Leute in dieser fruchtbaren Gegend meistens beschäftigen? Ackerbau. Zusammenfassung: Die untere Mainebene, ihre Ans- dehnuug, Begrenzung und Fruchtbarkeit. d) Nach welcher Himmelsgegend fahren wir? — Wir nahen dem Ende nnsrer Reise. Von Süden her wälzt sich eine gewallige Wassermenge, der Rhein. Dieser nimmt bei der großen Stadt Mainz den Sohn des Frankenlandes auf und trägt ihn zum weiten Meere. Zusammenfassung: Vereiniguug des Mains mit dem Rhein bei Mainz. *) Die Weißmainquelle liegt 887 m hoch, Bamberg 2-11 m, Schweinfurt 212 m, Aschaffenburg 114 m, Frankfurt 92 m, Mainz 82 ra (Berechnung des Gefälles). 9*

10. Das Maingebiet - S. 172

1908 - Schwabach : Schreyer
— 172 — Die so gereinigten Lappen wandern nun in den „Holländer", d. i. ein flaches, bedecktes Faß, in welchem eine mit Messern versehene Walze sich sehr schnell umdreht und au einer ebenfalls mit metallenen Schneiden überzogenen Unterlage vorbeistreift, so daß zwischen diesen Schneiden nur enge „Klemmen" bleiben. Durch diese werdeu die saubereu Lappeu und Fetzen so lange geführt, bis sie ganz fein zer- schnitten, zermahleu und zerrieben wordeil sind und beim Hinzufügen vou Wasser eine breiige Masse bilden, „Halbzeug" genannt. Das Halbzeug wird jetzt durch Pressen entwässert und kommt hierauf zur Bleiche, wo selbst farbige Stoffe weiß werden.^ Nuumehr gelaugt die gebleichte Papier-Nohmaffe nochmals in einen Holländer, um in „Ganzzeug" verwandelt zu werdeu. Es wird dabei der Maffe Leim zugesetzt, der die Aufsaugfähigkeit des Papiers aufhebeu soll; Löschpapier wird daher nicht geleimt. Soll farbiges Papier (Buntpapier) verfertigt werdeu, so werdeu die be- treffenden Farbeu mit der breiigen Maffe aufs iunigste vermischt. Nachdem das „Gauzzeug" vou Sand und Knötchen befreit ist, wird es aus eiu äußerst feines Draht sieb, die Form, geleitet, das sich fortwährend in zitternder Bewegung befindet und über zwei Walzen als Sieb ohne Ende läuft. Durch die Bewegung des Siebes fnllt nun die Maffe in gleichmäßiger Weise die ganze Form ans und be- wegt sich sodann über die Sau gapparate, die ihr den größten Teil des Wassers entziehen. Durch einen Filz ohne Ende wird die Papier- läge vom Siebe genommen und durch eine Anzahl von Walzeupaareu geführt, aus deuen das feste, glatte und trockene Papier hervorkommt, das dnrch Schueideniaschiueu in jede gewünschte Form gebracht wird.
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