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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 28

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 28 - des Heeres rettete sich theils nach dem Hellespont, theils floh er nach dem befestigten Lager, das von den Griechen erobert wurde. Eine unermeßliche Beute fiel diesen in die Hände, von der der zehnte Theil den Göttern geweiht wurde. Von dem Reste erhielt Pan-sanias ein Zehntel, das Uebrige wurde unter die Kämpfer vertheilt. An demselben Tage erfocht die vereinigte athenische und spartanische Flotte einen Seesieg über die Perser am Vorgebirge Mykale in Kleinasien. Pansanias setzte dann den Krieg fort, um die Perfer von den Inseln und den Küsten des Hellespont zu vertreiben. Als bei der Eroberung von Byzanz (dem jetzigen Constantinopel) Verwandte des Perserkönigs in seine Hände gefallen waren, suchte er dadurch, daß er dieselben heimlich entfliehen ließ, sich die Freuud-schast des Königs zu erwerben und versprach ihm, Griechenland unter seine Oberherrschaft zu bringen. Zugleich fing er an, üppiger und schwelgerischer zu leben, und beleidigte die übrigen Griechen durch Härte und tyrannischen Stolz, so daß die meisten derselben den Oberbefehl der Flotte den Athenern übertrugen. Pansanias setzte indeß sein verrätherisches Spiel fort. Sobald die Spartaner hiervon Kunde erhielten, riefen sie thu zurück; sie wagten aber nicht eher, etwas Entscheidendes zu thun, als bis er sich selbst verrathen hatte. Ein Brief, den er einem Sclaven an den persischen Statthalter gegeben hatte, wurde von diesem den Behörden in Sparta mitgetheilt; dieselben veranlaßten ihn, sich in einen Tempel zu flüchten; dorthin eilte auch Pansanias. Ans dem Gespräch, das er mit dem Sclaven führte und welches von den Ephoren belauscht wurde, ging die Gewißheit seiner Verrätherei hervor. Pansanias sollte nun auf dem Heimwege verhaftet werden. Von einem Ephoren gewarnt, floh er in einen Tempel; da man ihn aus demselben nicht gewaltsam herauszureißen wagte, so vermauerte man das Heiligthum. Als er dem Hungertobe nahe war, trug man ihn hinaus und wenige Augenblicke nachher gab er den Geist aus. Auch Themistokles hatte mit rvibrigen Schicksalen zu kämpfen. Nach der glücklichen Besiegung der Feinde war er unablässig bemüht, seine Vaterstadt zu heben und ihr eine größere Macht zu verschaffen. Das Nächste, was er that, war, daß er die Gebäude Athens wiederherstellen ließ und einen Volksbeschluß bewirkte, nach welchem die Stadt mit einer starken Mauer umgeben werben sollte. Die Spar-

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 62

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 62 — das Haupt des Appius den Fluch herab und bahnte sich durch die aufgeregte Menge den Weg zum Thore. Das über solche Frevelthateu der Decemvirn erbitterte Volk wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die Absetzung derselben beschlossen war. Appius, angeklagt und in's Gefängniß geführt, entleibte sich selbst. § 8. Karcus Iurius Kamillus. (390 v. Chr. Geb.) Neben vielen innere Kämpfen zwischen den beiden Ständen in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt. Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etrurien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Römer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung ein. Da sich diese in die Länge zog, so errichtete man damals zuerst Hütteu für den Winter, und die Soldaten, die ihren Geschäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold. Um diese Zeit schwoll der Albaner See an. Da verkündigte das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenommen werden, während der Albaner See seine Ufer überströme, aber Rom werde untergehen, sobald die Gewässer des Sees das Meer erreichten. Daher beschloß man, den See abzuleiten und sein Wasser in Bäche zu zertheilen. Nun wählten die Römer den M. Furius Camillns zum Dictator, d. h. zum unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische Heer. Camillns ließ einen Erdgang graben und führte denselben gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, zog er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu der Zeit in der Burg au, als die Vejeuter ein Opfer schlachten wollten. Der Opferfchaner weissagte von ihm: „Wer dieses Thier den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen die Römer vor, die Priester, flohen, und Tempel und Burg waren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Eine reiche Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph in Rom, bei dem er auf einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr wurde der Uumuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vor-

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 24

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 24 — eingeben! fein müßten. Diese Zeit kam vor Ablanf der zehn Jahre. Darms nämlich sann barauf, einen dritten Felbzug gegen Griechen-lanb zu unternehmen, er starb jeboch, ehe er seinen Plan ausführen konnte. Sein Nachfolger Lerxes bezeigte anfangs wenig Lust, den Krieg fortzusetzen, hatte auch zuerst im Beginn feiner Regierung einen Aufruhr in Aegypten zu bämpfen. Als aber fein Verwanbter Mardonius nicht abließ, in ihn zu dringen, so entschloß er sich enblich und ließ in seinem ganzen Reiche großartige Rüstungen anstellen, die offenbar barauf hinbeuteten, daß es auf weitere Unternehmungen abgesehen fei, und daß er nach Griechenlanbs Unterwerfung auch noch embere Theile Europas zu erobern gebachte. Man spricht von einem Heere von 1,700,000 Mann zu Fuß nebst 80,000 Reitern und einer Flotte vvn 1200 Kriegs- und 3000 Transportschiffen, die er zusammengebracht habe; in manchen Gegenben, durch die das Heer zog, sollen die Flüsse versiegt fein, weil sie nicht genug Wasser für eine solche Menschenmenge .enthielten. Mit biefem Heere zog er auf zwei Brücken sieben Tage und Nächte ununterbrochen über den Hellespont und dann durch Thracien und Mace-donien gegen Griechenland währeub die Flotte die Küste entlang segelte; bamit sie nicht auch biefesmal am Vorgebirge Athos Schiffbruch leibe, hatte er durch die Lanbznnge, auf bereu Spitze das Vorgebirge liegt, einen Canal graben lassen. Anfangs hatten die Griechen vor, den Engpaß im Thal Tempe zu vertheibigen, das ant Berge Olympus liegt; ba aber die Gefahr nahe lag, daß sie hier umgangen würden, sie auch der Gesinnung der Thessalier nicht trauen bürsten, so zogen sie sich nach dem Paffe von Thermopylä zurück; hier stellte sich ein aus verschobenen griechischen Völkern gemischtes Heer von etwa 6000 Mann unter Anführung des spartanischen Königs Leonibas auf, um den Paß zu vertheibigen. Der- selbe war sehr eng, so daß an einer Stelle kaum ein Wagen hinburchfahren tonnte; an der einen Seite liegt das Gebirge Oeta, das hier steil abfällt, an der andern das Meer, welches freilich in neuerer Zeit weiter zurückgetreten ist. Der Platz war also gut gewählt, und eine kleine Schaar konnte große Heere hier aufhalten. Terxes wartete mit dem Angriff vier Tage in der Hoffnung, die

4. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 16

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
16 aussehen, nennt mau seuerroth. Das trockne Holz, Papier, rc. geben eine Flamme, welche hellauf brennt. Das Kohlenfeuer giebt blos eine Gluth. Kinder müssen dem Feuer und Licht nicht zu nahe kommen und nicht da- mit spielen. Die Lust ist fein und durchsichtig, so das; wir sic karmi sehen, sondern nur fühlen können, wenn »vir die Hand schnell hin und her bewegen. Wenn sich die Luft bewegt, so entsteht der Wind; ein heftiger Wind heißt Sturmwind, welcher oft Bäume und Häuser umwirft. Ohne Luft würden Menschen und Thiere ersticken, die Vögel nicht fliegen, die Windmühlen nicht gehen, die Schiffe nicht segeln, das Feuer nicht brennen. Frische Luft ist uns zur Gesundheit unentbehrlich. Ohne die Erde, welche uns Nahrung liefert, ohne Feuer, welches wärmt, ohne Wasser zum Trinken, ohne Luft zum Eiuathmen würden wir Menschäi nicht leben können. Zn Ostindien wurden 146 englische Soldaten, welche im Kriege gefangen genommen waren, am Abend in ein Gefäng- niß, das blos ein kleines Luftloch hatte und nur !0 Fuß laug war, während einer heißen Nacht eingesperrt. Die Ausdünstung und das Athmen der vielen Men schen verdarb die Luft. Schon in der ersten Stunde starben viele, den übrigen mangelte der Athem, sie kamen vor Durst fast von Sinnen. Um zwölf Uhr war Jedermann wegen Mangel an Luft fast in Ver- zweiflung und die meisten starben unter fürchterlichen Qualen. Als am Morgen um 6 Uhr der Kerker geöffnet wurde, waren nur noch 23 Menschen am Leben, aber in einem erbärmlichen Zustande. (Wozu nützt uns die Erde, das Master, das Feuer, die Luft? Suche die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten derselben auf? Gieb alle Eigenschaftswörter an, die du zu jenen Wör- tern, welche Dinge benennen (Dinge- oder Nennwörter), hin- zusetzen kannst?) §. 8. Farbe und Licht. Dinge, (Körper), an denen wir Farben mahrnehmen, heißen farbig: »ras keine Farbe hat, ist farbenlos. (Nenne einige Dinge, die farbig und einige die farbenlos sind?) Durchsichtig, durchschei- nend ist das, wodurch man andere Körper deutlich sehen kann. Was einen Glanz verbreitet, heißt glänzend, was keinen Glanz hat: glanzlos. (Nennet solche Dinge?)

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 93

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
93 Die schöne weisse Milch, sagt sie, auf schwarzer Erde! Weint, geht nach Haus, erzählt’s dem lieben Mann, Der ihr entgegenkommt mit freundlicher Geherde. ,,Kind,4< sagt der Mann halb erriet, ,,bau’ nur ein ander Mal Nicht Schlösser in die Luft, man bauet seine Qual. So schnell ein Rad sich dreht, so stürzen sie geschwind, Wir haben Glück genug, wenn wir zufrieden sind. [Hatte Apelles eine starke Einbildungskraft oder Phan- tasie? Welche von beideji zeigte die Milchfrau etc.?] Franklin rieb mit dem nassen Finger an dem Rande eines Glases, hörte den Ton und seine Phantasie schuf mit Hülfe des Verstandes die Harmonika. Newton sah einen Apfel vom Baume fallen und entdeckte die Gesetze der Bewegung der Himmelskörper Montgoliier sah Rauch aus dem Schornsteine steigen, und erfand den Luftballon. [Welche Geisteskraft war vorzüglich thätig?] 8. 32. Gedäch tniß und Er inner ungskraft. Wir können nicht blos sinnliche Anschauungen, sondern auch Begriffe, Gedanken n. s. w. ganz oder zum Theil wieder zurückrufen. Was wir gestern gelernt haben, fällt uns ohne Mühe "wieder ein; das Vermögen, mittelst dessen dieses geschieht, heißt Gedächtniß. Wir müssen uns aber erst besinnen, wenn wir die Vorstellung dessen, was wir vor einem Jahre gesagt oder gethan haben, in uns zurück- rufen wollen, wir können uns gewöhnlich nur mit Mühe daran erinnern. Dies geschieht durch die Erinnerungs- kraft. Ohne das Gedächtniß könnten wir wenig lernen, denn wir würden alles wieder vergessen mit» müßten immer wieder von vorn ansangen: daher müssen wir unser Ge- dächtniß üben, damit es gut werde. Ein gutes Gedächt- niß muß 1) schnell auffassen, 2) fest behalten, 3) leicht und treu wieder geben. Franz brauchte eine ganze Stunde, ehe er einen Licdervcrs gelernt hatte; Fritz lernte ihn zwar in einer Viertelstunde, hatte ihn aber am andern Morgen schon wieder vergessen; Karl lernte ziemlich leicht und be- hielt fest, aber wenn er den Vers aufsagen sollte: O- wie freu' ich mich der Gabe, so sagte er: O, der Gabe ich mich freue n. f. w. [Woran fehlte es?] — Heinrich wollte sein Gedächtniß üben, daher erinnerte er sich oft, in

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 152

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
höchste (456 Fuß von der Erde bis zum Knopf, der Süllberg dagegen nur ><¿61 Fuß, der Klosterbecg 300 Fuß) und die große Glocke die schwerste (12,100 tt) in der Stadt. Auf dem untern, viereckigen, abgerundeten Theil des Thurmes ist eine Gallerie, darüber erhebt sich das Uhr-Stockwerk, welches als würfelförmiges (cubisches) Postament der acht, 40 Fuß hohen coriuthischen Säulen dient, welche die Kuppel tragen, die mit einer Spitze versehen ist. Die Kirche hat eigentlich nur vier starke Tragepfeiler, enthält eine vortreffliche Orgel und zwei Altargemälde, welche die Einsetzung des heiligen Abendmahls und die Auferstehung Christi vorstellen. Der Gruftkeller unter der Kirche ruht auf Felsenpfeilern. Der Kirchen- und Thurmbau kostete 1,600,000 Mark, während die Kosten des Mauer- und Sparrwerks des Nicolai-Thurms im Jahre 1511 nurjl 6,000 Mark betrugen.—Die Gertrud-Kirche wurde von 1391 bis 1399 erbaut, brannte 1842 ab, war ein rundes Gebäude mit Kuppel und kleinem Thurm; sie gehörte neben der Waisenhaus- und abgebrannten Spinnhauskirche wie die Anscharkapelle (seit 1858) zu den Nebenkirchen. Drei andere Nebenkirchen: die Johannis-, Maria-Magdalenen- und die heiligen Geist-Kirche sind abgebrochen. Die Domkirche war die älteste Kirche der Stadt, 811 vom Kaiser Karl dem Großen erbaut, und Anscharius, der das Christenthum bei den Heiden im Norden ansbreitete, wurde 831 der erste Erzbischof. Sie wurde mehrmals zerstört, 1106 von Adolph von Schauenburg Grafen zu Holstein wieder aufgebaut, aber 1803 abgebrochen. Von andern christlichen Glaubensgeuoffen halten die Katholiken ihren Gottesdienst in der kleinen Michaeliskirche, die Deutsch- Reformirten in der neuen Kirche in der Ferdinandsstraße, die Französisch-Reformirten auf Len hohen Bleichen, die Engländer in der Kirche auf Johannis-Bollwerk und auf dem Zeughaus- markt, die Juden iu der Pool- und Kohlhöfenstraße. 8. 50. Zusatz. Vorbereitung zur Körper- berechnung. Maschinen. Ein Prisma ist ein Körper, welcher begränzt wird von zwei gleichlaufenden, geradlinigen, sich deckenden (congruenten) Flächen und eben io vielen Pa- rallelogrammen, als die Grundstäche Seiten hat, — Ein Prisma, welches Parallelogramme zur Grundfläche hat, heißt ein Parallelepipidum. Ein Parallelepipidum, welches von Quadraten begränzt wird, heißt ein Würfel (Cultus).— Ein prismatischer Körper deffen Grundflächen Kreise sind, heißt ein

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 153

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Cylinder, und die gerade Linie, welche man vom Mittelpunkt des einen Kreises bis zum Mittelpunkt des andern denken kann, heißt die Are des Cylinders. Eine Pyramide ist ein Körper, welcher eine geradlinige Figur zur Grundstäche, und eben so viele (in einem, außer der Grundfläche liegenden Punkte, Spitze Gipfel) zusammenstoßende Dreiecke zu Seitenflächen hat, als sich Seiten an der Grundfläche befinden; die senkrechte Linie von der Spitze auf die Grundfläche oder deren Erweiterung, heißt die Höhe der Pyramide. — Ein Kegel wird gebildet von einem Kreise (Grundfläche) und von einer einzigen krummen Fläche (Seitenfläche), welche sich in einem, über der Grund- fläche liegenden Punkte (Spitze) zusammenzieht. Durchschneidet man den Kegel oder die Pyramide gleichlaufend (parallel) mit der Grundfläche, so heißt das untere Stück ein abgekürzter Kegel oder eine abgekürzte Pyramide. — Eine Kugel wird von einer einzigen Fläche so eingeschlossen, daß jeder Punkt dieser Fläche (Oberfläche) von einem in der Kugel liegenden Punkte (Mittelpunkt) gleich weit absteht. Eine gerade Linie, von einem Ende der Oberfläche zum andern durch den Mittelpunkt, heißt Axe (Durchmesser) der Kugel. — Ein Vierflach (Tetraeciron) ist eine Pyramide, deren Grund- und Seitenflächen gleichsei- tige Dreiecke sind. Ein Sechsflach (Jhexaedron) ist von sechs gleichen O.uadraten, ein Achtflach (Ottaedro») von acht gleichen Dreiecken, ein Zwölffiach (Dodckaedron) von zwölf gleichen Fünfecken und ein Zwanzigflach (Ikosaèdron) von zwanzig gleichen Dreiecken eingeschlossen. (Zeigt solche!) Eiue Länge mißt man mit einem Längenmaße (Zoll, Fuß, Ruthen, Klafter, Meile), eine Fläche mit einem Flächen- oder Quadratmaß (O.uadratzoll, O.uadratfuß, O.uadratmeile) oder mau mißt Länge und Breite und vermehrt beides mit einander, j Unsere Schulstube ist 12 Fuß breit und 18 Fnß lang, wie viel O.uadratfuß enthält sie?) Ein Körper wird mit einem Körpermaße oder Eubikmaß (Eubikfuß :c.) gemessen, oder mau vermehrt die Länge mit der Breite und Höhe. Die Stube ist 8 Fuß lang, 12 Fuß breit und Io Fuß hoch, sie enthält also 8xi2x10 — 960 Eubikfuß; d. h. cs können 960 Würfel, welche einen Fuß lang, breit und hoch sind, darin liegen. Ein Fuß hat 10 (12) Zoll, ein O.uadratfuß also 100 (144) Ouadratzoll und ein Eubikfuß 1000 (1728) Eubikzoll. Bei allen prismatischen Körpern vermehrt man die Länge mit der Breite, dies giebt die Grundfläche, dann mit

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 155

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
155 (Peripherie), so erhält man die Oberfläche. Einst sollten die Kugeln auf dem Nicolai-Thurm vergoldet werden; der Vergolder verlangte für jede doppelt so viel, als er für eine andere, deren Durchmesser halb so groß war, erhalten hatte; aber bald fand er, daß er viermal so viel Gold gebrauchte und also auch viermal so viel hätte fordern müssen. (Warum?! Berechnet die Oberfläche einer Kugel, welche 7, und einer an- dern, welche 3v2 Fuß im Durchmesser hat, und ihr werdet finden, daß wenn der Durchmesser der einen 2, 3 oder 4 mal so groß ist, die Oberfläche 4, 9 oder 16 mal so viel beträgt. (Oder die Oberflächen verhalten sich wie die Quadratzahlen, der körperliche Inhalt aber wie die Cubikzahlen oder Würfel ihrer Durchmesser.) Um einen abgekürzten Kegel zu berechnen, muß man erst den Inhalt des ganzen Kegels finden, und dann den kleinen abgeschnittenen davon abziehen. Um die ganze Höhe zu erhalten, mißt man den Halbmesser (Pa^ius) der Grund- fläche, zieht davon ab den Halbmesser der obern kleinern Kreis- fläche. Der Unterschied beider verhält sich zu der Höhe des abgekürzten Kegels, wie der Radius der größeru Grundfläche zu der ganzen Höhe. Von der ganzen Höhe zieht mau die Höhe des abgekürzten Kegels, dessen Grundfläche die kleinere Kreisfläche ist, ab. Z. B. ein Baumstamm, dessen oberer Theil fehlt, sei lang 36 Fuß, der Halbmesser der größeru Grund- fläche l0, der kleinern 8 Zoll, so ist die Höhe des ganzen Kegels 180 Fuß, des fehlenden Stücks also 144 Fuß; der körper- lichi'juhalt des Ganzen i88cubikfuß400cubikzoll, des abgekürzten Kegels 91 Cubiksuß 9391/s Cubikzoll. Ein Octaedron besteht aus zwei gleichen Pyramiden, die mit ihren Grundflächen, welche Quadrate sind, auf einander stehen; man berechne eine, und verdopple die Zahl. Das Dodekaedro» besteht aus zwölf gleichen fünfseitigen Pyramiden, die mit ihrer Spitze in einem Mittelpunkte zusammenstoßen (ihre Höhe ist also die Hälfte der Höhe des Zwölfslachs), man berechnet eine dieser Pyrainiden, und nimmt Leu Inhalt zwölfmal. Beim Ikosaedron stoßen 20 gleiche dreiseitige Pyramiden im Mittelpunkte zusammen; eine dieser Pyramiden zwanzigmal genommen, giebt also den Inhalt des Zwauzigflaches. — Maschinen sind solche Werkzeuge, durch welche man Körper mit Vortheil bewegen kann, entweder daß geringere Kraft nöthig ist, oder eine schnellere Bewegung hervorgebracht wird. Beide Vortheile können aber nicht zugleid) erreicht

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 158

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
158 c d ist der Handgriff und b c der Hebelarm; man braucht dann nicht abzusetzen. Stellt man die Welle senkrecht, und steckt Speichen hinein, so hat man eine Erdwinde (Göpel), mit welcher Schiffe auf die Werften, große Steine in die Steinhauereien gebracht werden. Verbindet man mehrere Rollen in eine Einfassung, die man Kloben oder Flaschen nennt, und bringt zwei Kloben zu- sammen, so erhält man einen Flaschenzug, wodurch man sehr an Kraft gewinnt, nämlich so viel, als die Last an Sei- len hangt, oder so viel Rollen sich im Flaschenznge befinden. Durch diese Maschine kann man nugehenre Lasten bewegen. — Als im vorigen Jahrhunderte die Spitze des Nicolai- Thurms schief geworden war, setzte der Erbauer des Michaelis- Thurms (Sonnin) sie durch die Kraft der Flaschenzüge und Kreuzhaspeln wieder zurecht. Gesetzt, 8 Männer drehten je- der uur mir 20 Ä Kraft die Haspel, deren Entfernung vom Mittelpunkt 6 mal größer ist als die halbe Dicke der Welle, so wirkten sie mit 8 X 20 X 6 — 960 Ä Kraft; der Flaschenzug mit 7 Seilen vermehrte sie noch 7mal — 6720 Ä ; 8 Flaschenzüge zugleich wirkten also mit 53,760 Ä Kraft, und das war völlig hinreichend, weil nicht das ganze Gewicht der Thurmspitze zu heben war. — Bei der schiefen Ebene oder schrägen Fläche gewinnt manso viel an Kraft, als die Länge der Ebene ihre senkrechte Höhe übertrifft; z. B. eine Anhöhe sei 90 Fuß lang, die senkrechte Höhe 30 Fuß, so kann ein Pferd 6 Eentncr mit einer Kraft von 2 Centnern in die Höhe ziehen; oder eine starke Leiter wird auf einen Wagen gelegt und es sollen Tonnen oder Packen hinaufgerollt werden, so gewinnt man so viel an Kraft, als die Länge der Leiter die senkrechte Höhe des Wagens übertrifft. Auf diesem Grundsatz beruht die Kraft des Keiles, den man beim Holz- spalten, Pressen :c. anwendet; der Schraube, womit man große Lasten, obgleich nur langsam, aufhebt, oder etwas an einander preßt; und der Wagenwinden, womit man Wagen aufheben kann. tz. 51. Lage und Richtung der Theile der Stadt und des Gebietes nach den Himmels- gegenden. Geographische Vorkenntnisse: Um die Lage und Richtung der Theile einer Stadt oder Gegend bestim- men zu können, hat man den ganzen Himmclskreis, den man im Freien übersehen kann,-in vier Theile, Him-

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 11

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
11 waren jedoch noch nicht völlig getrocknet und die zuletzt ge- machte Decke der einzigen Schlafkammer, deren er sich bedie- nen konnte, war noch ziemlich feucht. Er hoffte jedoch, durch beständiges Oeffnen der Thüren und Fenster am Tage würden die Folgen der ungesunden Ausdünstung des feuchten Kellers verhindert. Leider betrog ihn diese Hoffnung. Nach einigen Wochen fühlte er sich an allen Gliedern gelähmt, hatte eine langwierige Krankheit zu bestehen und wurde nur mit vieler Mühe und großen Kosten wieder hergestellt. Das Holz, welches zu den Balken und Treppen des Hauses benutzt wird, nimmt man von großen Bäumen. Diese Bäume wachsen im Walde (Wald- »der Forst- bäume) und tragen keine eßbare Früchte, wie die Dbst-' bäume tut Garten (Gartenbäume). Man theilt die Bäume in Laub- und Nadelhölzer. Letztere haben spitzige Blät- ter, wie Stadeln z. B. die Tanucubäume, tvclche zu Weihnacht den Kindern aufgczicrt werden. Die großen Bäume werden im Walde gefällt, d. h. umgesägt oder umgehauen, von Aestcn, Zweigen nttd Rinde befreit und zu Balken gehauen oder zu Dielen, Bretter nttd Latten gesägt. Das Sägen geschieht entweder durch Menschen- hände mittelst einfacher Sägen oder durch Sage- oder Schneidemühlen, die von Dampf, Wind oder Wasser ge- trieben werden. In den Sägemühlen sind so viele Sä- gen, die durch Räder aus- und niedergezogen werden, an- einander gespannt, daß sie einen ganzen Baum auf Ein- mal in Bretter zerlegen. Die Eigenschaften des Hol- zes sind folgende: Es brennt und verbrennt (ist brenn- bar), es fault leicht und wird dann morsch; cs läßt sich mit dem Messer schneiden, mit der Säge zersägen, mit der Art zerspalten, mit dem Hobel glatt hobeln; cs wächst von innen, indem cs mit der Wurzel die Säfte aus der Erde zieht, die durch kleine Röhren in den ganzen Baum sich verbreiten. Die Nägel, womit die Balken und Bretter ancin- ander befestigt werden, die Schlösser an den Thüren, die Hänge, Haken und Beschläge an den,Fenstern sind von Eisen. Das Eisen ist ein Metall, welches vom Berg- mann aus der Erde, vornämlich aus Bergen gegraben wird und dann noch mit vielen Erd- und Steintheilcn vcrinischt ist. (Der Lehrer zeige solche Steine.) Wenn dieses
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