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des Heeres rettete sich theils nach dem Hellespont, theils floh er nach dem befestigten Lager, das von den Griechen erobert wurde. Eine unermeßliche Beute fiel diesen in die Hände, von der der zehnte Theil den Göttern geweiht wurde. Von dem Reste erhielt Pan-sanias ein Zehntel, das Uebrige wurde unter die Kämpfer vertheilt.
An demselben Tage erfocht die vereinigte athenische und spartanische Flotte einen Seesieg über die Perser am Vorgebirge Mykale in Kleinasien. Pansanias setzte dann den Krieg fort, um die Perfer von den Inseln und den Küsten des Hellespont zu vertreiben. Als bei der Eroberung von Byzanz (dem jetzigen Constantinopel) Verwandte des Perserkönigs in seine Hände gefallen waren, suchte er dadurch, daß er dieselben heimlich entfliehen ließ, sich die Freuud-schast des Königs zu erwerben und versprach ihm, Griechenland unter seine Oberherrschaft zu bringen. Zugleich fing er an, üppiger und schwelgerischer zu leben, und beleidigte die übrigen Griechen durch Härte und tyrannischen Stolz, so daß die meisten derselben den Oberbefehl der Flotte den Athenern übertrugen. Pansanias setzte indeß sein verrätherisches Spiel fort. Sobald die Spartaner hiervon Kunde erhielten, riefen sie thu zurück; sie wagten aber nicht eher, etwas Entscheidendes zu thun, als bis er sich selbst verrathen hatte. Ein Brief, den er einem Sclaven an den persischen Statthalter gegeben hatte, wurde von diesem den Behörden in Sparta mitgetheilt; dieselben veranlaßten ihn, sich in einen Tempel zu flüchten; dorthin eilte auch Pansanias. Ans dem Gespräch, das er mit dem Sclaven führte und welches von den Ephoren belauscht wurde, ging die Gewißheit seiner Verrätherei hervor. Pansanias sollte nun auf dem Heimwege verhaftet werden. Von einem Ephoren gewarnt, floh er in einen Tempel; da man ihn aus demselben nicht gewaltsam herauszureißen wagte, so vermauerte man das Heiligthum. Als er dem Hungertobe nahe war, trug man ihn hinaus und wenige Augenblicke nachher gab er den Geist aus.
Auch Themistokles hatte mit rvibrigen Schicksalen zu kämpfen. Nach der glücklichen Besiegung der Feinde war er unablässig bemüht, seine Vaterstadt zu heben und ihr eine größere Macht zu verschaffen. Das Nächste, was er that, war, daß er die Gebäude Athens wiederherstellen ließ und einen Volksbeschluß bewirkte, nach welchem die Stadt mit einer starken Mauer umgeben werben sollte. Die Spar-
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das Haupt des Appius den Fluch herab und bahnte sich durch die aufgeregte Menge den Weg zum Thore.
Das über solche Frevelthateu der Decemvirn erbitterte Volk wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die Absetzung derselben beschlossen war. Appius, angeklagt und in's Gefängniß geführt, entleibte sich selbst.
§ 8. Karcus Iurius Kamillus. (390 v. Chr. Geb.)
Neben vielen innere Kämpfen zwischen den beiden Ständen in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt. Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etrurien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Römer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung ein. Da sich diese in die Länge zog, so errichtete man damals zuerst Hütteu für den Winter, und die Soldaten, die ihren Geschäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold. Um diese Zeit schwoll der Albaner See an. Da verkündigte das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenommen werden, während der Albaner See seine Ufer überströme, aber Rom werde untergehen, sobald die Gewässer des Sees das Meer erreichten. Daher beschloß man, den See abzuleiten und sein Wasser in Bäche zu zertheilen. Nun wählten die Römer den M. Furius Camillns zum Dictator, d. h. zum unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische Heer. Camillns ließ einen Erdgang graben und führte denselben gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, zog er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu der Zeit in der Burg au, als die Vejeuter ein Opfer schlachten wollten. Der Opferfchaner weissagte von ihm: „Wer dieses Thier den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen die Römer vor, die Priester, flohen, und Tempel und Burg waren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Eine reiche Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph in Rom, bei dem er auf einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr wurde der Uumuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vor-
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eingeben! fein müßten. Diese Zeit kam vor Ablanf der zehn Jahre. Darms nämlich sann barauf, einen dritten Felbzug gegen Griechen-lanb zu unternehmen, er starb jeboch, ehe er seinen Plan ausführen konnte.
Sein Nachfolger Lerxes bezeigte anfangs wenig Lust, den Krieg fortzusetzen, hatte auch zuerst im Beginn feiner Regierung einen Aufruhr in Aegypten zu bämpfen.
Als aber fein Verwanbter Mardonius nicht abließ, in ihn zu dringen, so entschloß er sich enblich und ließ in seinem ganzen Reiche großartige Rüstungen anstellen, die offenbar barauf hinbeuteten, daß es auf weitere Unternehmungen abgesehen fei, und daß er nach Griechenlanbs Unterwerfung auch noch embere Theile Europas zu erobern gebachte.
Man spricht von einem Heere von 1,700,000 Mann zu Fuß nebst 80,000 Reitern und einer Flotte vvn 1200 Kriegs- und 3000 Transportschiffen, die er zusammengebracht habe; in manchen Gegenben, durch die das Heer zog, sollen die Flüsse versiegt fein, weil sie nicht genug Wasser für eine solche Menschenmenge .enthielten. Mit biefem Heere zog er auf zwei Brücken sieben Tage und Nächte ununterbrochen über den Hellespont und dann durch Thracien und Mace-donien gegen Griechenland währeub die Flotte die Küste entlang segelte; bamit sie nicht auch biefesmal am Vorgebirge Athos Schiffbruch leibe, hatte er durch die Lanbznnge, auf bereu Spitze das Vorgebirge liegt, einen Canal graben lassen. Anfangs hatten die Griechen vor, den Engpaß im Thal Tempe zu vertheibigen, das ant Berge Olympus liegt; ba aber die Gefahr nahe lag, daß sie hier umgangen würden, sie auch der Gesinnung der Thessalier nicht trauen bürsten, so zogen sie sich nach dem Paffe von Thermopylä zurück; hier stellte sich ein aus verschobenen griechischen Völkern gemischtes Heer von etwa 6000 Mann unter Anführung des spartanischen Königs Leonibas auf, um den Paß zu vertheibigen. Der-
selbe war sehr eng, so daß an einer Stelle kaum ein Wagen hinburchfahren tonnte; an der einen Seite liegt das Gebirge Oeta, das hier steil abfällt, an der andern das Meer, welches freilich in neuerer Zeit weiter zurückgetreten ist. Der Platz war also gut
gewählt, und eine kleine Schaar konnte große Heere hier aufhalten.
Terxes wartete mit dem Angriff vier Tage in der Hoffnung, die
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aussehen, nennt mau seuerroth. Das trockne Holz,
Papier, rc. geben eine Flamme, welche hellauf brennt.
Das Kohlenfeuer giebt blos eine Gluth. Kinder müssen
dem Feuer und Licht nicht zu nahe kommen und nicht da-
mit spielen.
Die Lust ist fein und durchsichtig, so das; wir sic
karmi sehen, sondern nur fühlen können, wenn »vir die
Hand schnell hin und her bewegen. Wenn sich die Luft
bewegt, so entsteht der Wind; ein heftiger Wind heißt
Sturmwind, welcher oft Bäume und Häuser umwirft.
Ohne Luft würden Menschen und Thiere ersticken, die
Vögel nicht fliegen, die Windmühlen nicht gehen, die
Schiffe nicht segeln, das Feuer nicht brennen. Frische
Luft ist uns zur Gesundheit unentbehrlich. Ohne die Erde,
welche uns Nahrung liefert, ohne Feuer, welches wärmt,
ohne Wasser zum Trinken, ohne Luft zum Eiuathmen
würden wir Menschäi nicht leben können.
Zn Ostindien wurden 146 englische Soldaten, welche im
Kriege gefangen genommen waren, am Abend in ein Gefäng-
niß, das blos ein kleines Luftloch hatte und nur !0 Fuß laug
war, während einer heißen Nacht eingesperrt. Die Ausdünstung
und das Athmen der vielen Men schen verdarb die Luft. Schon
in der ersten Stunde starben viele, den übrigen mangelte der
Athem, sie kamen vor Durst fast von Sinnen. Um zwölf
Uhr war Jedermann wegen Mangel an Luft fast in Ver-
zweiflung und die meisten starben unter fürchterlichen Qualen.
Als am Morgen um 6 Uhr der Kerker geöffnet wurde, waren
nur noch 23 Menschen am Leben, aber in einem erbärmlichen
Zustande.
(Wozu nützt uns die Erde, das Master, das Feuer, die
Luft? Suche die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten derselben
auf? Gieb alle Eigenschaftswörter an, die du zu jenen Wör-
tern, welche Dinge benennen (Dinge- oder Nennwörter), hin-
zusetzen kannst?)
§. 8. Farbe und Licht. Dinge, (Körper), an denen
wir Farben mahrnehmen, heißen farbig: »ras keine Farbe
hat, ist farbenlos. (Nenne einige Dinge, die farbig und
einige die farbenlos sind?) Durchsichtig, durchschei-
nend ist das, wodurch man andere Körper deutlich sehen
kann. Was einen Glanz verbreitet, heißt glänzend,
was keinen Glanz hat: glanzlos. (Nennet solche Dinge?)
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Die schöne weisse Milch, sagt sie, auf schwarzer Erde!
Weint, geht nach Haus, erzählt’s dem lieben Mann,
Der ihr entgegenkommt mit freundlicher Geherde.
,,Kind,4< sagt der Mann halb erriet, ,,bau’ nur ein ander Mal
Nicht Schlösser in die Luft, man bauet seine Qual.
So schnell ein Rad sich dreht, so stürzen sie geschwind,
Wir haben Glück genug, wenn wir zufrieden sind.
[Hatte Apelles eine starke Einbildungskraft oder Phan-
tasie? Welche von beideji zeigte die Milchfrau etc.?]
Franklin rieb mit dem nassen Finger an dem Rande
eines Glases, hörte den Ton und seine Phantasie schuf
mit Hülfe des Verstandes die Harmonika. Newton sah
einen Apfel vom Baume fallen und entdeckte die Gesetze
der Bewegung der Himmelskörper Montgoliier sah Rauch
aus dem Schornsteine steigen, und erfand den Luftballon.
[Welche Geisteskraft war vorzüglich thätig?]
8. 32. Gedäch tniß und Er inner ungskraft. Wir
können nicht blos sinnliche Anschauungen, sondern auch
Begriffe, Gedanken n. s. w. ganz oder zum Theil wieder
zurückrufen. Was wir gestern gelernt haben, fällt uns ohne
Mühe "wieder ein; das Vermögen, mittelst dessen dieses
geschieht, heißt Gedächtniß. Wir müssen uns aber erst
besinnen, wenn wir die Vorstellung dessen, was wir
vor einem Jahre gesagt oder gethan haben, in uns zurück-
rufen wollen, wir können uns gewöhnlich nur mit Mühe
daran erinnern. Dies geschieht durch die Erinnerungs-
kraft. Ohne das Gedächtniß könnten wir wenig lernen,
denn wir würden alles wieder vergessen mit» müßten immer
wieder von vorn ansangen: daher müssen wir unser Ge-
dächtniß üben, damit es gut werde. Ein gutes Gedächt-
niß muß 1) schnell auffassen, 2) fest behalten, 3) leicht
und treu wieder geben. Franz brauchte eine ganze Stunde,
ehe er einen Licdervcrs gelernt hatte; Fritz lernte ihn zwar
in einer Viertelstunde, hatte ihn aber am andern Morgen
schon wieder vergessen; Karl lernte ziemlich leicht und be-
hielt fest, aber wenn er den Vers aufsagen sollte: O- wie
freu' ich mich der Gabe, so sagte er: O, der Gabe ich
mich freue n. f. w. [Woran fehlte es?] — Heinrich wollte
sein Gedächtniß üben, daher erinnerte er sich oft, in
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Extrahierte Personennamen: Franklin Newton Himmelskörper_Montgoliier Franz Fritz Karl Karl Heinrich Heinrich
höchste (456 Fuß von der Erde bis zum Knopf, der Süllberg
dagegen nur ><¿61 Fuß, der Klosterbecg 300 Fuß) und die
große Glocke die schwerste (12,100 tt) in der Stadt. Auf
dem untern, viereckigen, abgerundeten Theil des Thurmes ist
eine Gallerie, darüber erhebt sich das Uhr-Stockwerk, welches
als würfelförmiges (cubisches) Postament der acht, 40 Fuß
hohen coriuthischen Säulen dient, welche die Kuppel tragen,
die mit einer Spitze versehen ist. Die Kirche hat eigentlich
nur vier starke Tragepfeiler, enthält eine vortreffliche Orgel
und zwei Altargemälde, welche die Einsetzung des heiligen
Abendmahls und die Auferstehung Christi vorstellen. Der
Gruftkeller unter der Kirche ruht auf Felsenpfeilern. Der
Kirchen- und Thurmbau kostete 1,600,000 Mark, während die
Kosten des Mauer- und Sparrwerks des Nicolai-Thurms im
Jahre 1511 nurjl 6,000 Mark betrugen.—Die Gertrud-Kirche
wurde von 1391 bis 1399 erbaut, brannte 1842 ab, war ein
rundes Gebäude mit Kuppel und kleinem Thurm; sie gehörte
neben der Waisenhaus- und abgebrannten Spinnhauskirche
wie die Anscharkapelle (seit 1858) zu den Nebenkirchen. Drei
andere Nebenkirchen: die Johannis-, Maria-Magdalenen- und
die heiligen Geist-Kirche sind abgebrochen. Die Domkirche war
die älteste Kirche der Stadt, 811 vom Kaiser Karl dem Großen
erbaut, und Anscharius, der das Christenthum bei den Heiden
im Norden ansbreitete, wurde 831 der erste Erzbischof. Sie
wurde mehrmals zerstört, 1106 von Adolph von Schauenburg
Grafen zu Holstein wieder aufgebaut, aber 1803 abgebrochen.
Von andern christlichen Glaubensgeuoffen halten die Katholiken
ihren Gottesdienst in der kleinen Michaeliskirche, die Deutsch-
Reformirten in der neuen Kirche in der Ferdinandsstraße, die
Französisch-Reformirten auf Len hohen Bleichen, die Engländer
in der Kirche auf Johannis-Bollwerk und auf dem Zeughaus-
markt, die Juden iu der Pool- und Kohlhöfenstraße.
8. 50. Zusatz. Vorbereitung zur Körper-
berechnung. Maschinen. Ein Prisma ist ein Körper,
welcher begränzt wird von zwei gleichlaufenden, geradlinigen,
sich deckenden (congruenten) Flächen und eben io vielen Pa-
rallelogrammen, als die Grundstäche Seiten hat, — Ein
Prisma, welches Parallelogramme zur Grundfläche hat, heißt
ein Parallelepipidum. Ein Parallelepipidum, welches von
Quadraten begränzt wird, heißt ein Würfel (Cultus).— Ein
prismatischer Körper deffen Grundflächen Kreise sind, heißt ein
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Extrahierte Personennamen: Christi Karl_dem_Großen Karl Adolph_von_Schauenburg
Cylinder, und die gerade Linie, welche man vom Mittelpunkt
des einen Kreises bis zum Mittelpunkt des andern denken kann,
heißt die Are des Cylinders. Eine Pyramide ist ein Körper,
welcher eine geradlinige Figur zur Grundstäche, und eben so
viele (in einem, außer der Grundfläche liegenden Punkte, Spitze
Gipfel) zusammenstoßende Dreiecke zu Seitenflächen hat, als
sich Seiten an der Grundfläche befinden; die senkrechte Linie
von der Spitze auf die Grundfläche oder deren Erweiterung,
heißt die Höhe der Pyramide. — Ein Kegel wird gebildet
von einem Kreise (Grundfläche) und von einer einzigen krummen
Fläche (Seitenfläche), welche sich in einem, über der Grund-
fläche liegenden Punkte (Spitze) zusammenzieht. Durchschneidet
man den Kegel oder die Pyramide gleichlaufend (parallel) mit
der Grundfläche, so heißt das untere Stück ein abgekürzter
Kegel oder eine abgekürzte Pyramide. — Eine Kugel wird von
einer einzigen Fläche so eingeschlossen, daß jeder Punkt dieser
Fläche (Oberfläche) von einem in der Kugel liegenden Punkte
(Mittelpunkt) gleich weit absteht. Eine gerade Linie, von einem
Ende der Oberfläche zum andern durch den Mittelpunkt, heißt
Axe (Durchmesser) der Kugel. — Ein Vierflach (Tetraeciron)
ist eine Pyramide, deren Grund- und Seitenflächen gleichsei-
tige Dreiecke sind. Ein Sechsflach (Jhexaedron) ist von sechs
gleichen O.uadraten, ein Achtflach (Ottaedro») von acht gleichen
Dreiecken, ein Zwölffiach (Dodckaedron) von zwölf gleichen
Fünfecken und ein Zwanzigflach (Ikosaèdron) von zwanzig
gleichen Dreiecken eingeschlossen. (Zeigt solche!)
Eiue Länge mißt man mit einem Längenmaße (Zoll,
Fuß, Ruthen, Klafter, Meile), eine Fläche mit einem Flächen-
oder Quadratmaß (O.uadratzoll, O.uadratfuß, O.uadratmeile)
oder mau mißt Länge und Breite und vermehrt beides mit
einander, j Unsere Schulstube ist 12 Fuß breit und 18 Fnß
lang, wie viel O.uadratfuß enthält sie?) Ein Körper wird
mit einem Körpermaße oder Eubikmaß (Eubikfuß :c.) gemessen,
oder mau vermehrt die Länge mit der Breite und Höhe. Die
Stube ist 8 Fuß lang, 12 Fuß breit und Io Fuß hoch, sie
enthält also 8xi2x10 — 960 Eubikfuß; d. h. cs können
960 Würfel, welche einen Fuß lang, breit und hoch sind,
darin liegen. Ein Fuß hat 10 (12) Zoll, ein O.uadratfuß
also 100 (144) Ouadratzoll und ein Eubikfuß 1000 (1728)
Eubikzoll. Bei allen prismatischen Körpern vermehrt man die
Länge mit der Breite, dies giebt die Grundfläche, dann mit
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(Peripherie), so erhält man die Oberfläche. Einst sollten
die Kugeln auf dem Nicolai-Thurm vergoldet werden; der
Vergolder verlangte für jede doppelt so viel, als er für eine
andere, deren Durchmesser halb so groß war, erhalten hatte;
aber bald fand er, daß er viermal so viel Gold gebrauchte
und also auch viermal so viel hätte fordern müssen. (Warum?!
Berechnet die Oberfläche einer Kugel, welche 7, und einer an-
dern, welche 3v2 Fuß im Durchmesser hat, und ihr werdet
finden, daß wenn der Durchmesser der einen 2, 3 oder 4 mal
so groß ist, die Oberfläche 4, 9 oder 16 mal so viel beträgt.
(Oder die Oberflächen verhalten sich wie die Quadratzahlen,
der körperliche Inhalt aber wie die Cubikzahlen oder Würfel
ihrer Durchmesser.) Um einen abgekürzten Kegel zu berechnen,
muß man erst den Inhalt des ganzen Kegels finden, und dann
den kleinen abgeschnittenen davon abziehen. Um die ganze
Höhe zu erhalten, mißt man den Halbmesser (Pa^ius) der Grund-
fläche, zieht davon ab den Halbmesser der obern kleinern Kreis-
fläche. Der Unterschied beider verhält sich zu der Höhe des
abgekürzten Kegels, wie der Radius der größeru Grundfläche
zu der ganzen Höhe. Von der ganzen Höhe zieht mau die
Höhe des abgekürzten Kegels, dessen Grundfläche die kleinere
Kreisfläche ist, ab. Z. B. ein Baumstamm, dessen oberer
Theil fehlt, sei lang 36 Fuß, der Halbmesser der größeru Grund-
fläche l0, der kleinern 8 Zoll, so ist die Höhe des ganzen Kegels
180 Fuß, des fehlenden Stücks also 144 Fuß; der körper-
lichi'juhalt des Ganzen i88cubikfuß400cubikzoll, des abgekürzten
Kegels 91 Cubiksuß 9391/s Cubikzoll. Ein Octaedron besteht aus
zwei gleichen Pyramiden, die mit ihren Grundflächen, welche
Quadrate sind, auf einander stehen; man berechne eine, und
verdopple die Zahl. Das Dodekaedro» besteht aus zwölf
gleichen fünfseitigen Pyramiden, die mit ihrer Spitze in einem
Mittelpunkte zusammenstoßen (ihre Höhe ist also die Hälfte
der Höhe des Zwölfslachs), man berechnet eine dieser Pyrainiden,
und nimmt Leu Inhalt zwölfmal. Beim Ikosaedron stoßen
20 gleiche dreiseitige Pyramiden im Mittelpunkte zusammen;
eine dieser Pyramiden zwanzigmal genommen, giebt also den
Inhalt des Zwauzigflaches. —
Maschinen sind solche Werkzeuge, durch welche man
Körper mit Vortheil bewegen kann, entweder daß geringere
Kraft nöthig ist, oder eine schnellere Bewegung hervorgebracht
wird. Beide Vortheile können aber nicht zugleid) erreicht
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c d ist der Handgriff und b c der Hebelarm; man braucht
dann nicht abzusetzen. Stellt man die Welle senkrecht, und
steckt Speichen hinein, so hat man eine Erdwinde (Göpel),
mit welcher Schiffe auf die Werften, große Steine in die
Steinhauereien gebracht werden.
Verbindet man mehrere Rollen in eine Einfassung, die
man Kloben oder Flaschen nennt, und bringt zwei Kloben zu-
sammen, so erhält man einen Flaschenzug, wodurch man
sehr an Kraft gewinnt, nämlich so viel, als die Last an Sei-
len hangt, oder so viel Rollen sich im Flaschenznge befinden.
Durch diese Maschine kann man nugehenre Lasten bewegen.
— Als im vorigen Jahrhunderte die Spitze des Nicolai-
Thurms schief geworden war, setzte der Erbauer des Michaelis-
Thurms (Sonnin) sie durch die Kraft der Flaschenzüge und
Kreuzhaspeln wieder zurecht. Gesetzt, 8 Männer drehten je-
der uur mir 20 Ä Kraft die Haspel, deren Entfernung vom
Mittelpunkt 6 mal größer ist als die halbe Dicke der Welle,
so wirkten sie mit 8 X 20 X 6 — 960 Ä Kraft; der
Flaschenzug mit 7 Seilen vermehrte sie noch 7mal — 6720 Ä ;
8 Flaschenzüge zugleich wirkten also mit 53,760 Ä Kraft, und
das war völlig hinreichend, weil nicht das ganze Gewicht der
Thurmspitze zu heben war. — Bei der schiefen Ebene oder
schrägen Fläche gewinnt manso viel an Kraft, als die
Länge der Ebene ihre senkrechte Höhe übertrifft; z. B. eine
Anhöhe sei 90 Fuß lang, die senkrechte Höhe 30 Fuß, so
kann ein Pferd 6 Eentncr mit einer Kraft von 2 Centnern
in die Höhe ziehen; oder eine starke Leiter wird auf einen
Wagen gelegt und es sollen Tonnen oder Packen hinaufgerollt
werden, so gewinnt man so viel an Kraft, als die Länge der
Leiter die senkrechte Höhe des Wagens übertrifft. Auf diesem
Grundsatz beruht die Kraft des Keiles, den man beim Holz-
spalten, Pressen :c. anwendet; der Schraube, womit man
große Lasten, obgleich nur langsam, aufhebt, oder etwas an
einander preßt; und der Wagenwinden, womit man Wagen
aufheben kann.
tz. 51. Lage und Richtung der Theile der
Stadt und des Gebietes nach den Himmels-
gegenden. Geographische Vorkenntnisse: Um die Lage
und Richtung der Theile einer Stadt oder Gegend bestim-
men zu können, hat man den ganzen Himmclskreis, den
man im Freien übersehen kann,-in vier Theile, Him-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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waren jedoch noch nicht völlig getrocknet und die zuletzt ge-
machte Decke der einzigen Schlafkammer, deren er sich bedie-
nen konnte, war noch ziemlich feucht. Er hoffte jedoch, durch
beständiges Oeffnen der Thüren und Fenster am Tage würden
die Folgen der ungesunden Ausdünstung des feuchten Kellers
verhindert. Leider betrog ihn diese Hoffnung. Nach einigen
Wochen fühlte er sich an allen Gliedern gelähmt, hatte eine
langwierige Krankheit zu bestehen und wurde nur mit vieler
Mühe und großen Kosten wieder hergestellt.
Das Holz, welches zu den Balken und Treppen des
Hauses benutzt wird, nimmt man von großen Bäumen.
Diese Bäume wachsen im Walde (Wald- »der Forst-
bäume) und tragen keine eßbare Früchte, wie die Dbst-'
bäume tut Garten (Gartenbäume). Man theilt die Bäume
in Laub- und Nadelhölzer. Letztere haben spitzige Blät-
ter, wie Stadeln z. B. die Tanucubäume, tvclche zu
Weihnacht den Kindern aufgczicrt werden. Die großen
Bäume werden im Walde gefällt, d. h. umgesägt oder
umgehauen, von Aestcn, Zweigen nttd Rinde befreit und
zu Balken gehauen oder zu Dielen, Bretter nttd Latten
gesägt. Das Sägen geschieht entweder durch Menschen-
hände mittelst einfacher Sägen oder durch Sage- oder
Schneidemühlen, die von Dampf, Wind oder Wasser ge-
trieben werden. In den Sägemühlen sind so viele Sä-
gen, die durch Räder aus- und niedergezogen werden, an-
einander gespannt, daß sie einen ganzen Baum auf Ein-
mal in Bretter zerlegen. Die Eigenschaften des Hol-
zes sind folgende: Es brennt und verbrennt (ist brenn-
bar), es fault leicht und wird dann morsch; cs läßt sich
mit dem Messer schneiden, mit der Säge zersägen, mit der
Art zerspalten, mit dem Hobel glatt hobeln; cs wächst
von innen, indem cs mit der Wurzel die Säfte aus der
Erde zieht, die durch kleine Röhren in den ganzen Baum
sich verbreiten.
Die Nägel, womit die Balken und Bretter ancin-
ander befestigt werden, die Schlösser an den Thüren, die
Hänge, Haken und Beschläge an den,Fenstern sind von
Eisen. Das Eisen ist ein Metall, welches vom Berg-
mann aus der Erde, vornämlich aus Bergen gegraben wird
und dann noch mit vielen Erd- und Steintheilcn vcrinischt
ist. (Der Lehrer zeige solche Steine.) Wenn dieses
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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