— 151 —
Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu
schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus
dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie
rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer
höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich
ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der
Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und
Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen
das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee.
Nach Pfeil.
2. Der Lügenstein in Halberstadt.
In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder
Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer
Sage.
Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt
einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister,
der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich
nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald
das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag-
gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver-
sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in
kurzer Zeit zu vollenden.
Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde,
hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende
Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden
Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der
Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel
es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen
vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so
nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans
Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh
zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte
während der Nacht ersichtlich zugenommen.
So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß
er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er
beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens
der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien
hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine
und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich
glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine
Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter
den Trümmern eures Baues begraben!"
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
— 35 —
Die Vorzüge der Provinz Sachsen sind folgende:
1. Ein großer Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Dies
gilt zunächst von der Umgegend von Magdeburg. Hier gedeihen,
wie wir schon im vorigen Jahre hörten (Vergl. Ii. Teil S. 31), Getreide,
Kraut, Zuckerrüben und Tabak in vorzüglicher Weise. Weiter ist das
Thal der Helme (Nebenfluß der Unstrnt) von seltener Fruchtbarkeit. In
der „goldeuen Aue", so nennt man das herrliche Flußthal, wogt
goldener Weizen mit schweren Ähren aus den Feldern, wächst Obst und
Gemüse in Hülle und Fülle. Endlich ist auch die Umgegend von
Erfurt (Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage!) als besonders srucht-
bar zu bezeichnen. In weiten, wohlgepflegten und sorgfältig bewässerten
Gärten gedeihen da herrliche Blumen und zarte Gemüse, wie z. B. Spargel
und Blumenkohl, Salat, Gurken u. s. w.
2. Die Provinz Sachsen besitzt anch wertvolle Boden-
schätze, insbesondere Eisen, Braunkohle und Salz. Eisen liefern Haupt-
sächlich die Harzberge. (Vergl. 2. Teil S. 67 — 70.) Braunkohlen giebt
es am Abhänge des Thüringerwaldes. Salz wird besonders bei
Schönebeck (Zeige und bestimme die Lage! — Linkes Elbufer in der
Nähe der Saalemüuduug), bei Halle an der Saale und bei
furt an der Bode gewonnen. Bei Schönebeck und bei Halle quillt
Salzwasser aus der Erde. Dieses Salzwasser, auch Sole genannt, ent-
springt in Halle mitten in der Stadt und wird dann in Röhren hinaus
zur Vorstadt geleitet. Hier fließt die Sole zunächst in große Holzkästen.
Von hier aus wird sie durch vielfach hin- und hergewuudeue Kanäle,
in denen Wasser verdunsten und fremde Bestandteile (z. B. Kalk!) sich
absetzen sollen, geführt, bis sie sich endlich gestärkt (Wieso?) und
gereinigt (Inwiefern?) in mächtige Pfannen ergießt. Diese Pfannen sind
flach (0,6 in tief), mäßig breit (5 in ungefähr), aber sehr lang (15 in
und mehr!) In diesen Pfannen wird die Sole gesotten. Dichte Dampf-
wölken steigen aus und werden durch ein Bretterdach, das sich über der
Pfanne befindet, aufgefangen und durch eiue hölzerne Esse zum Hausdache
hinausgeleitet. In diesen Pfannen setzt sich nun das Salz zu Boden als
feste Masse und wird aus der Mitte der Pfanne von kräftigen Männern
mit einem Rechen, der an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech
hat, auf Haufen an den Rand gezogen. Dann wird es mit einer Schaufel,
die siebartig durchlöchert ist, herausgehoben, in eiserne Kippwagen (Er-
kläre!) geladen, in diesen zur Trockenpfanne gefahren und dort breit
geschüttet. Ist in dieser von Feuer erhitzten Trockenpfanne das Salz
vollständig getrocknet, so wird es auf dem Bodenräume aufgespeichert und
von da in Säcken in den Handel gebracht*)
*) Bei dieser Besprechung wird das in der Sammlung „Technologische
Tafeln von Max Eschner" enthaltene große Bild „Kochsalzbereitung" vorzügliche
Dienste leisten.
3*
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren
durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich
nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom
Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe
großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s.
w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in
alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen
und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich-
tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti.
Zur sachlichen Besprechung:
a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die
Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste
Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte
aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun-
gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze
entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern
allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran-
zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem
Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um
dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht
geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug,
trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn
der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem
Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er
ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so
vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar-
tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große
Kasfeepslanzungen zu finden waren.
b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge-
nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!)
und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf
Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet.
c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten,
Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.)
b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein
Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben
in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen
Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker
Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter,
lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern.
Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter
beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel
abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
— 51 —
triebenen Seidenraupenzucht. Folge? Seidenindustrie in Valencia. Die
wohlangebauten Gefilde sind von durch Tunnel und ans Brücken gelei-
teten Kanälen durchzogen, von welchen das Wasser durch ein Netz von
Gräben mittelst Schleusen auf alle Felder und Terrassen verteilt wird.
Diese kunstvoll angelegten Gärten und Gefilde heißen „Huerta."
Nach Murcia und Karthagena zu sind die schön geformten Fels-
gebirge wegen der allgemeinen Regenarmut meist kahl und die Küsten-
ebene gleicht einer Steppe. Eine Ausnahme bildet der Palmenwald
von Elche.
Ii, 2.
Warum ist der Ebro wenig zur Schiffahrt geeignet? Im
Oberläufe reißend, im Mittellauf Stromschnellen wegen der steilen
Ufer, im Ebrobecken ist der Fluß voll Saudbänke und Untiefen —
daher Kanäle — im Sommer niedriger Wasserstand — Seeschiffe
nur bei hohem Wasserstande im Delta sichtbar.
Warum das Ebrobeckeu und stellenweise auch die Mittel-
meerprovinzen unfruchtbar? Hier in der Ebene hat der Ebro den
Sand aus dem kantabrischen Gebirge infolge des ruhigeren Laufes ab-
gelagert. Dem Sand ist viel Salz beigemengt, das durch Regengüsse
nach und nach ausgewaschen worden ist. Die vielen Salzteiche und Salz-
steppen sind jedenfalls Reste eines Binnensees — Regenarmut. Die
Fruchtbarkeit zeigt sich besonders in den Thalern und im Marschland
der Küsten, aber in den Gebirgen und Ebenen nur da, wo sie künstlich
bewässert werden, da sie meist Kalkboden haben, der alle Feuchtigkeit
gierig einsaugt. Auf dem unbewaldeten Boden fließt anch das Regen-
Wasser schnell ab.
Was thuu die Spanier zur Hebung der Fruchtbarkeit? —
Auffangen des Regenwassers in Cisternen — Zuleitung des Wassers auf
die Fluren, wie es die Mauren aus Arabien und Palästina eingeführt
hatten.
Woher rührt der tiefblaue Himmel und die Regenarmut au
der spanischen Südküste trotz der Meeresnähe? Das Klima der
Südküste und der augreuzeudeu Tiefländer ist afrikanisch, d. h. im Sommer
heiß und trocken, im Winter mild. Die Luft besitzt hier den nur der
spanischen Südküste eigentümlichen Hitzeduust, der die Wolkenbildung
verhindert. Je weniger Wasserbläschen die Luft erfüllen, desto klarer
und reiner erscheint uns das Blau des Himmels. In dem Maße, als
die Feuchtigkeit der Luft wächst, uehmeu die vorhandenen Bläschen an
Dicke zu, so daß das Blau allmählich iu Weiß übergehen muß. Je ge-
ringer die relative Lustfeuchtigkeit, um so reiner und tieser ist das
Blau des Himmels, weil in diesem Falle die Dampfbläschen am kleinsten
find. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft nimmt von den Polen nach dem
Äquator zu ab und ist in den Binnenländern geringer als am Meere.
4*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
— 65 —
Einwohner (20 mal so viel als in Chemnitz). Auf den Bonle-
vards (Bollwerk), den mit Alleen geschmückten Hauptstraßen (Ring-
straße an Stelle alter Befestigungen wie unsere Theater- und Post-
straße), drängen sich Menschen von allerlei Beruf und Stand an-
einander vorüber wie bei uns auf dem Jahrmarkte. Der Louvre,
ein prächtiger Palast, war einst die Wohnung der Könige von
Frankreich. Gegenwärtig sind in den weiten Sälen und Zimmern
Gemälde und Bildsäulen ausgestellt. Der Palast der Tuilerien
ist von einem weiten Parke umgeben, welcher täglich von früh bis
abends für das Publikum geöffnet ist. In zahlreichen Kaufläden
liegen die herrlichsten Schmucksachen von Gold und Silber, Elfen-
bein, Vasen, Lampen aus Porzellan, Armleuchter, Uhren, Möbel,
Gobelins, Teppiche aus (Königstraße und innere Johannisstraße).
Ii, 2.
Warum besitzt der Nordostabhang der Pyrenäen das beste
Niederschlagsgebiet Frankreichs? In dem nahen Ozean verwan-
deln sich durch die warmen Sonnenstrahlen („Sonne zieht Wasser") die
kleinen Wasserteilchen des Wasserspiegels zu Bläschen, die als Nebel und
Wolken aufsteigen ünd durch den herrschenden Nordwest an die Höhen
der Pyrenäen getrieben werden. Die kühlere Atmosphäre daselbst ver-
dichtet die Wasserbläschen zu Regentropfen oder gefriert sie zu Eisnädel-
chen und -körnchen, die dann an dem Abhänge in großer Menge nieder-
fallen.
In welcher Weise wurde der Garounebnsen ausgefüllt?
Frost, Wasser und Luft zersetzen ununterbrochen die Felsen der Pyrenäen.
Spaltenfrost bewirkt Absplitterung des Gesteins, wodurch die lockeren
Schuttmassen entstehen. Der Haar fr oft lockert den Boden. Die Glet-
scher der Pyrenäen, die zur Eiszeit bis herunter an den Meerbusen
reichten, trugen auf ihrem Rücken viel Schutt und Geröll herab und
bauten das Land immer weiter ins Meer hinaus (Siehe Deltabilvuug!).
Der Hauptgletscherabfluß, die Garonne, zog eine Furche durch die Ge-
steinsablagerung, und durch die regelmäßigen Überschwemmungen wurde
der Schotter mit feineren Sinkstoffen (Schlamm und Sand) überdeckt.
Diese feinerdigen Sedimente des Festlandes bilden teils für sich allein,
teils mit Sand vereint den fruchtbaren Flachboden. Die beste Erde giebt
der verwitterte Kalkstein, besonders wenn er mit pflanzlichen Snb-
stanzen vermengt ist (Seinebecken).
. Wie erklärt sich die der Schiffahrt so hinderliche Ver-
sandung der Flußmündungen? Je steiler und massiger das Wasser
herabstürzt, desto größer ist seine Kraft zur Fortbewegung (Die steilen
Abhänge der Pyrenäen). Die feinsten Teilchen werden am weitesten fort-
getragen. An den Seiten ist die Geschwindigkeit eines Stromes geringer
als in der Mitte. Übersteigt die Belastung die Tragkraft, wie es bei
Prüll, Europa. k
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Chemnitz Bonle- Frankreich Frankreichs Nordwest Europa
Philippopel = Philippsstadt, genannt zu Ehren des Erneurers, des
Königs Philipp Ii. von Mazedonien.
Athen—hügelstadt. Akropolis — Hochstadt, Burg.
Areopag ^ Areshügel, aus welchem der Kriegsgott Ares Gericht ge-
halten haben soll.
Korinth — Kuppenstadt, Akrokorinth — Oberstadt.
Piräus bedeutet jenseitige Insel, die ehemalige Insel ist durch Ver-
sumpsuug zur Halbinsel geworden.
Böotien v. dos —das Rind, also Rinderland.
Platää (perw. mit platt) — Breitenfeld.
Morea v. maurus — Maulbeerbaum, weil die Insel Ähnlichkeit mit
einem Maulbeerblatte haben soll. Früher Peloponnes — Pelopsinsel.
Olympos — Leuchtenberg, weil einige Gipfel mit Schnee bedeckt sind.
Delphi — enge Schlucht, Bauch, weil D. in einem engen Felsenkessel
liegt. Kalte, scharfe Winde, dazu die eiskalten Luftströme, die aus
den Klüften und Spalten hervorbrechen, bewirken ein ungesundes
Klima des unheimlichen Ortes.
Tempe—einschnitt. (Enges Thal).
Pindns bedeutet Wasserberg (seines Quellenreichtums wegen).
Larissa bedeutet die im fetten Lande liegende Stadt. (Larissa — fett).
Enböa — das Land guter Rinderzucht.
Arkadien nach Arkas, dem Sohne Jupiters. Er wurde als Stern-
bild an den Himmel versetzt. (Der kleine Bär).
Sparta nach dem Ginsterstrauch (Spartium), der die dürren Berge der
Umgegend massenhaft bedeckt oder von Sporata, die Zerstreute.
Patras (verw. mit Patrizier, Patres) ursprünglich nur die Bezeichnung
des von den edlen Geschlechtern (Pateli) bewohnten Stadtteils.
Naxos — Fischreuse oder nach dem Anführer der Karier, die in alter
Zeit hier wohnten, benannt.
Samos — hervorragende, hohe Insel.
Iii, 1.
Die Balkanhalbinsel,
natürlich bevorzugt und doch wirtschaftlich und politisch darniederliegend.
A. Natürlich bevorzugt.
1. Worin diese Vorzüge bestehen? —
a. in der günstigen Lage (Brücke zwischen den früheren Kulturländern
Asiens und Afrikas einerseits und Europas am Mittelmeer andrer-
seits) —
b) in der reichen Gliederung (Nenne die Busen, Wasserstraßen, Kanäle
Inseln und Halbinseln!) — in den sichern Häfen (Konstantinopel,
Salonichi, Piräus, Korinth) —
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Morea Larissa Larissa_— Enböa
— 46 —
Portwein. Die südeuropäischen Kulturfrüchte sucht man hier der-
gebens. Pflicht? Künstliche Bewässerung durch Schöpfräder, die
das Wasser ans Cisternen und den tiefliegenden Flußbetten heben;
daher ist der Anban im allgemeinen nur auf die unmittelbare
Nachbarschaft der Flüsse beschränkt.
Beschäftigung? — Schafzucht — Von Leon, Estremadnra, Anda-
lnsien ziehen im April die Merinoherden ä 10000 Stück durch die
Steppe, kehren im September zurück und werden dann geschoren.
Die Wolle wird ausgelesen, iu 4 Sorteu verteilt, gewascheu, ge-
trocknet, zu Balleu zusammengepreßt und versandt. Esparto-
flechterei: Die Hirteu und Bewohner der Hochebene flechten ans
festen, zähen Halmen des Espartografes Stricke, Schiffstaue, Korbe,
Siebe, Maulkörbe, Saudaleu, Matratzen. Maultiere und Esel zum
Tragen, Fahren und Reiten. —
Ortschaften? Wenige Ortschaften mit ärmlichen Hirten, Madrid,
die Hauptstadt Spaniens, in der reizlosesten Gegend erbaut, in-
mitten der Hochebene (650 in) in gleicher Breite mit Neapel liegend,
gleicht einer Oase in der Wüste. „3 Monate Winter und 9 Monate
Hölle". (Festlandsklima). Folge? — immergrüne Bäume fehlen
fast ganz. 500 000 Einw. Warum? — viel Industrie und Haudel
infolge der vielen Verkehrsstraßeu (Eisenbahnknotenpunkt, Mittel-
Punkt vieler Landstraßen) und einer großartigen Wasserleitung (70 km
lang) vom Guadaramagebirge. (Iu Madrid wird gegeu Abend
Wasser und Fener verkanst). Im 0 Madrids breitet sich der
Prado, eine große herrliche Gartenanlage aus, welche mit dem
Park des Schlosses zusammenhängt. Vor der Stadt befindet sich
ein großer Cirkus, in welchem wöchentlich zweimal Stiergesechte
abgehalten werden. Unter Pauken- und Trompetenschall stürzt ein
halbwilder Stier in die Arena. Reiter suchen ihn mit ihren langen
Lanzen von sich abzuhalten. Leichtfüßige Stierfechter reizen das
Tier mit roten Tüchern und spitzen Eisenstäben und entschlüpfen
gewandt seineu Stößen. Wütend bohrt es seine Hörner in das
Pferd eines Reiters. Von neuem gereizt, stößt der Hanptkämpfer
dem ermatteten Tiere das Schwert in die Brnst. Es sinkt zu
Boden, lauter Beifall rauscht durch den Zuschauerraum.
Der Escorial, eine Vereinigung von Kirche, Kloster, Palast und
Mausoleum, vou Philipp Ii. erbaut, liegt iu der rauhesteu und ödesten
Gegend Kastiliens und ist ganz ohne Schmuck einer künstlichen Garten-
anlage. Das königliche Lustschloß Araujuez am Tajo, der hier eiue
kleine Stromschnelle bildet und an seinen Ufern etwas Baumwuchs zeigt,
ist etwas freundlicher gelegeu. Romantischer ist die Umgebung von
Toledo, da sich nach 13 die schroffen Granitberge der Montes Toledo
auftürmen. Toledo berühmt durch seine Säbelklingen.
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Leon Philipp_Ii Philipp Toledo Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Estremadnra Madrid Spaniens Neapel Madrid Madrids
— 60 —
noch zu sehen sind. Folge dieses günstigen Klimas und der reichen
Bewässernng? Landeinwärts und zwischen kahlen Hügeln und san-
btgen Strecken Anbau von Öl-, Mandel-, Feigen- und Maulbeer-
bäumen. Aus deu übrigen Fruchtgärten ragen freundliche Dörfer
und Flecken hervor. Beschäftigungen? Seidenzncht u. s. w.
Städte? Marseilles (409 000 (£.), eine Seestadt Frankreichs. Aus-
fuhr? Seide, Öl und Südfrüchte. Verbindungen uach deu Mittel-
meer- und Nordseeländern (Nachweis durch die Kanäle), nach Gas-
cogne und dem Atlantischen Ozeane. Warum nicht an der Mündung
der Rhone gelegen? — sumpfig, ungesund, wenig Baugrund.
Toulou — Industriestadt und Kriegshafen, Hauptstation der französischen
Mittelmeerflotte.
Lyon (500 000 E.) zweite Stadt Frankreichs. — Hauptsitz der Seiden-
iudustrie (70 000 Seidenweber — viele Seidenfärbereien und
chemische Fabriken — Ausfuhr von Seidenfabrikaten nach England
und Amerika), liegt in der Mitte zwischen Mittelmeer- und Rhein-
straße.
Bnrgzmdische Ebene:
Bodeugestalt? — Senke von 200 bis 300 in zwischen Hochebene von
Burguud, Vogeseu einerseits und Jura andrerseits.
Bewässerung? Saone, Nebenfluß der Rhone. Kanäle? Kanal <Iu
Centre zw. Saone und Loire — Rhein, Saone, Rhonekanal ver-
bindet die Nordsee mit dem Mittelmeer. Die Burgunder Pforte
ist ein bequemes Eiugaugsthor von Südfrankreich nach Deutschland.
Folge? Besancon, Dijon, Belsort als Festungen. Boden? — frncht-
bar. Folge? Weinbau (Burgunder) besonders an den Südab-
hängen des Cote cl'or — Goldabhang.
Chalons günstige Lage? Vereinigung vieler Straßen, daher ist hier
ein stehendes Kriegslager.
Beschäftigung? — Nenne die Provinzen dieses Gebietes!
Ii, 2.
Woher kommen die vielen Quellen in dem Rhone-Tief-
land? Die Niederschläge brechen sich an den Westalpen und den fran-
zösifchen Voralpen. Das Wasser sickert in den Kalk- und Kreideboden
derselben und kommt am Fuße der Voralpen in der Tiefebene zum
Ausbruch.
Wie entstehen die artesischen Bruuuen? Es sind Wasser-
ädern im Innern der Erde, welche ihren Ursprung in höheren Gegenden
der Nachbarschaft haben und von wasserdichten Schichten (Thon) umgeben
sind. Oft suchen sie sich in der Tiefebene durch den gewaltigen Waffer-
druck von beiden Seiten der Thalgehänge einen natürlichen Ausweg, und
das Wasser erhebt sich sprudelud über deu Erdboden. Häufig werden
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Marseilles Frankreichs Atlantischen_Ozeane Frankreichs England Amerika Rhein- Burguud Rhein Deutschland Besancon Dijon Goldabhang Rhone-Tief-
— 160 —
1. Hier blühten im Altertums die uns aus der heiligen
Geschichte her bekannten Weltreiche Assyrien und Babylon.
Damals waren die Euphrat- und Tigrisländer vorzüglich angebaut.
Durch Rieseudämme hatte man die beiden Ströme, die häufig über ihre
Ufer traten, gezähmt und durch ein verzweigtes Kanalnetz das Land so
fruchtbar gemacht, daß der Weizen 200—300 fältig trug und handbreite
Blätter hatte. Das Land war dichtbevölkert und reich an großen Städten.
Die wichtigsten waren Ninive und Babylon. Ninive lag am Tigris und
Zwar dort, wo heute die Stadt Mosul liegt.
a. Ninive war viele Jahrhunderte hindurch die große, zahlreich bevöl-
kerte Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Mauern waren etwa 30
Meter hoch und hatten einen Umfang von zwölf deutschen Meilen (90
km). Fünfhundert Türme erhoben sich auf ihnen, und jeder derselben
war 65 Meter hoch.
Ihren Untergang fand diese stolze Stadt durch die Meder, welche
drei Jahre sie belagerten. Endlich wurde ihnen der Eingang in die
Stadt durch eine Überschwemmung des Tigris geöffnet, durch welche ein
Teil der Mauer niedergeworfen wurde. Während eines Festes, an welchem
sich in der Stadt alles der Freude hingegeben hatte, überfielen sie das
affyrifche Heer und hieben den größten Teil desselben nieder. Der König
ließ, als er sich verloren sah, einen ungeheuren Scheiterhaufen errichten
und auf demselben sich samt seinem ganzen Hause, allen seinen Schätzen
und Gütern verbrennen. So ging das Wort der Weissagung des
Propheten Nahum in Erfüllung: „Mit Überströmeuder Flut macht er
ihrem Ort ein Ende." „Ninive ist wie ein Teich voll Wassers von
jeher." „Diethore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden;
Feuer soll deiue Riegel verzehren."
„Und die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach: Ich
biu's, und keine mehr! wie ist sie so wüste geworden, daß Herden darin
lagern und allerlei Tiere, auch Käuze und Igel in ihren Schutthaufen
übernachten!" (Zeph. 2, 13—15.)
Ninive war von der Erde verschwunden; man kannte nicht einmal
die Stätte mehr, wo es gestanden; erst in der jüngsten Zeit hat man
die Trümmer der Stadt entdeckt und von den ehemaligen königlichen
Prachtgebäudeu das untere Stockwerk ausgegraben.
b. Babylon lag am Euphrat. Sein Umfang betrug etwa 60 Kilo-
meter. Es war von einer 10—13 Meter starken und 60 Meter hohen
Stadtmauer umgeben, die mit 250 Türmen und 100 ehernen Thoren
versehen und durch eiueu tiefen Wassergraben geschützt war.
Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, und eine mächtige Brücke
verband die beiden Stadtteile miteinander. In jedem Stadtteile lagen
Tausende von drei- und vierstöckigen Häusern in rechtwinklig sich durch-
kreuzenden Straßeu. Es wohnte eine halbe Million Menschen in der
Stadt. Es hätten noch viel mehr in ihr wohnen können, allein sie um-
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2. Ausgedehnte Wüsten erschweren die Bebauung der an sie
grenzenden Gebiete.
3. Ausgedehnte Wüsten hindern die Ausbreitung der Pflanzen
und Tiere.
4. Ausgedehnte Wüsten bilden eine Verkehrsschranke.
D. Anwendung.
I. Miß mit Hilfe des Zirkels die Entfernung zwischen a. den Orten
Tripolis nud Kapstadt, d. St. Louis am Senegal und Massaua! — In
welcher Zeit würde ein Eilzug, der stündlich 50 km zurücklegt, diese
Entfernungen durchlaufen?
ß, 2. Nenne a. die größte Halbinsel, b. den größten Meerbusen, c. die
größte Insel Afrikas!
3. Erkläre den Ausspruch: „Afrika ist ein Rumpf ohne Glieder!"
4. Erkläre: „Die afrikanischen Inseln gehören mehr der See als
dem Erdteile an." (Zu entlegen!)
5. Auf welche Ursachen ist es zurückzuführen, daß Afrika der heißeste
Erdteil ist? (Lage zu beiden Seiten des Äquators — geringe Berührung
mit dem Ozean — pflanzenleere Ebenen — Mangel an Flüffen im
Innern.)
6. Wie erklärt es sich, daß der Nil auf seinem Unterlaufe nicht einen
einzigen Nebenfluß aufnimmt?
7. Erkläre: „Die Wüste ist ein Meer ohne Wasfer."
8. Mit welchem Rechte neniu man
a. Ägypten „das Wunderland der Pharaonen".
b. Tie Fruchtbarkeit Ägyptens „ein Geschenk des Nils".
c. Afrika den „dunklen Erdteil".
d. Die Sahara das „Reich des Todes".
9. Welche Vorteile gewährt der Suezkaual? — Welche Staaten
Europas genießen diese Vorteile in erster Linie?
10. Welche Karawanenstraßen find die bekanntesten?
Ii. Wie lange wird eine Karawane von Tripolis aus nach Tim--
buktu unterwegs sein, wenn das Lastkamel täglich 50 Kilometer zurück-
legt und aller 8 Tage eines Rasttages bedarf?
12. Wo finden wir in Afrika a. deutschen, b. englischen, c. fran-
zösischen, d. türkischen Besitz?
13. Wo wohnen a. Kaffern, b. Tuareks, c. Buschmänner, d. Mauren,
e. Hottentotten?
14. Bestimme die Lage von a. Timbuktu, b. Kapstadt, c. Alexandria,
d. Fez, e. Kuka, f. Kairo!
15. Vergleiche Alexandria und New Orleans!
16. Welche Erinnerungen knüpfen sich an St. Helena?
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Extrahierte Personennamen: Louis Helena
Extrahierte Ortsnamen: Kapstadt Senegal Afrikas Afrika Afrika Europas Afrika Timbuktu Kapstadt Alexandria Kairo Alexandria