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1. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 100

1899 - Wittenberg : Herrosé
100 Festnng Petcrwardein in der früheren Militärgrenze liegt an der Donau auf einem steilen Felsen und wird darum „das n n g a r i s ch e Gi b r a l l a r" genannt. 4. Bosnien uttfr die Herzegowina waren ehemals eine Provinz der Türkei, sind aber seit 1878 unter österreichisch-ungarischer Verwaltung. Die H a u p t st a d t Scrajewo liegt in einem schönen Thalkessel der Bosna. Mit Rücksicht auf die Gebirge lassen sich die Länder Österreich-Ungarns in folgende 4 Gruppen bringen: „1. Die Alpenländer: Nieder- und Ober-Österreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Steiermark und Kärnten; — 2. die Karst lau der: Krain, das Küstenland und Dalmatien; 3. die Sudetenländer: Böhmen, Mähren und Schlesien; — 4. die Karpaten län der: Galizieu und die Bukowina, Ungarn mit Sieben- bürgen. Kroatien und Slavomen." Verbesserung. In der „Geographie des Deutschen Reiches" muß auf S. 29 Zeile 24 v. u. „4 Brücken" stehen. Druck von Herrosv & Zicmscn in Gräfenhamichen,

2. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 14

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 14 — Blattgrün bis zum durchsichtigsten und zartesten Blau spielt, b) Sie sind Läuterungsbecken der sie durchströmenden Alpenflüsse, welche ihren aus den Bergschluchten mitgeführten Schutt absetzen und dann gereinigt weiterfließen, e) Sie können auch verheerende Überschwemmungen der Bäche und Flüsse verhüten, indem sie in ihrem weiten Räume eine große Menge Wassers aus- nehmen. 6) Ihre Ufer sind durch ihre bald lieblichen, bald wilden Natur- schönheiten und wegen ihres milden Klimas die Sammelplätze der Bevölkerung geworden, e) Sie sind belebte Wasserstraßen für den Handelsverkehr, f) In früheren Zeiten bauten die Bewohner ihre Hütten auf Pfähle ins Wasser, wie dies die zahlreich aufgefundenen Pfahlbauten beweisen. Von geringerer Bedeutung sind die auf dem Hochgebirge und seinen Abhängen vorkommenden Hochseen. Sie haben meist nur einen geringen Umfang und öde, einsame Ufer, sind auch zuweilen bis auf den Grund ge- froren (Eisseen). Ihr Wasser fließt meist unterirdisch ab und wird durch einmündende Gletscher oder herabstürzende Lawinen ersetzt. Die Bewohner der Alpen siud im östlichen Teile Slaven, im Innern und Norden Deutsche und am West- und Südfuße Romanen (Franzosen und Italiener). Sie sind rüstig (Berglust), von bedächtigem Gang (Berg- steigen), untersetzter Gestalt (Lasttragen), geistig geweckt (Gefahreu) und auf Erhaltung ihrer Freiheiten und Sitten bedacht. Sie hängen mit großer Liebe an der Heimat. Die wichtigsten Beschästiguugeu sind Getreide- und Wein- bau, Viehzucht (Alpenwirtschast), Jagd, Industrie (Holzschnitzerei, Uhrmachern, Verarbeitung vou Baumwolle, Flachs und Seide), in den Ostalpen auch Bergbau und zwar auf Salz (Salzkammergut), Blei (Kärnten), Eisen (Steier- mark) und Quecksilber (Krain). Da die Alpeu alljährlich das Ziel vieler Reisenden sind, so giebt die Bewirtung und Führung der Fremden auch Gelegenheit zu Erwerb. In der Schweiz steht das Wirtshausgewerbe jedem andern an Bedeutung voran (15 000 Wirtshäuser). Trotzdem zwingt die Armut der Alpenländer eine große Zahl ihrer Bewohner zum Wandern. Aus dem armen Savopen gehen jährlich Tausende in die Fremde, suchen schon als Kuaben ihren Unterhalt durch Vorführung von Kunststücken mit Murmel- tieren oder Affen, auch als Stiefelputzer oder Schornsteinfeger; hausierende Tiroler ziehen mit Teppichen, Handschuhen und Lederwaren umher. Aber die Liebe zur alten, an Naturschönheiten so reichen Heimat führt die meisten wieder zurück. Die Alpeu werden der Lage nach gewöhnlich in West-, Mittel- und Ost- alpeu eingeteilt. A. Die Westalptn, besser Südalpen geuannt, ziehen sich vom Mittel- nieere östlich von Nizza (zwischen dem Golf von Genua und dem Löwengolf) in der Richtung von S. nach N. bis zum Geusersee, liegen größtenteils in Frankreich und bilden eine Grenzmauer zwischen Frankreich und Italien. Sie fallen nach W. zu allmählich, nach 0. zu steil ab, sind darum von Frankreich aus leichter zu übersteigen, als von Italien aus. Der am Meere gelegene Teil führt den Namen Seealp en. In den Westalpen sind namentlich 4 Höhen zu merken: Der Monte Biso lspr. Wiso), der Mont Cenis (spr. Mong Seni), der Kleine St. Bernhard und der Montblanc. Auf dem Monte Vi so entspringt der Po. Über den Mont Cenis führt eine Kuuststraße, welche im Mittelalter die besuchteste Paßstraße nach Italien war, deren sich auch die Deutschen vielfach bedienten. Karl der Große benutzte sie z. B., als er gegen das Longobardenreich nach Italien zog. In der Nähe

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 12

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 13 — bilden sich, indem infolge des gewaltigen Druckes der höheren, nachdrängenden Schneemassen der Schnee immer lnftfreier und damit eisartig durchsichtiger wird, weiter abwärts die Gletscher, welche unter der Schneegrenze lagern. Die Gletscher lassen sich mit Eisarmen vergleichen, welche der ewige Winter der Hochalpen nach den tiefer gelegenen grünen Landteilen ausstreckt. Durch ihre eigene Schwere in Bewegung gefetzt, gleiten sie die Felsenthäler langsam hinab, alles mit sich fortschleppend und deu Erdboden glättend. „Die hohe Bedeutung der Gletscher besteht darin, daß die alljährlich sich erneuernde Schneemenge auf laugfamem aber sicherem Wege vom Hochgebirge in das Thal befördert wird, wo sie sich durch die Einwirkung der Sonnenwärme in Wasser verwandelt und dadurch die Quelle vieler mächtiger Flüsse bildet. Das Hochgebirge, welches im Lause eiuer verhältnismäßig kurzen Zeit vereist sein würde, wird also durch die Thätigkeit der Gletscher entlastet." An der Unterseite schmelzen die Gletscher teilweise durch die Erdwärme; und das dadurch entstandene Wasser (wegen seiner manchmal milchigen Farbe „Gletschermilch" genannt) fließt aus einer Öffnung am Ausgange der Gletscher, dem sog. „Gletscherthor", als ein Fluß hervor. Diese Gletscher- bäche bilden den Ursprung zahlreicher Alpenflüsse, z. B. des Rheines, der Rhone, des Inns, und die Gletscher sind sonach die Vorratskammern der Wasserschätze für die angrenzenden Länder. Eine weitere Be- deutuug der Gletscher besteht darin, daß sie die Zugänglichkeit der Hoch- gebirge vermehren, indem die tiefen Schluchten oft uuübersteiglich fein würden, wenn nicht Schnee- und Eisbrücken einen Weg über dieselben ermöglichten. Die Gletscher verleihen auch der Landschaft einen herrlichen Schmuck, be- sonders dort, wo sie steil abstürzend in unzählige Trümmer zerreißen. Zu den Erscheinungen der Hochalpen gehören auch die Lawinen, d. s. Schnee- stürze, welche besonders im Frühjahr auftreten. Ist der Schnee zu Massen- hast angehäuft oder zu trocken, oder ist der ihn tragende Felsengrund durch das durch Spalten des Schneelagers herabsickernde Wasser schlüpfrig geworden, so genügt der Knall einer Büchse, der Flügelschlag eines Vogels, das Los- brechen eines Stückchens Eiskruste, um einen solchen Schneesturz hervorzurufen. Langsam beginnt eine geringe Menge Schnees sich abwärts zu bewegen, aber stets an Größe und Geschwindigkeit wachsend rast donnernd in wenigen Minuten die ganze ungeheure Masse eiues Abhauges, vou Schneewolken um- hüllt, oft 1300 bis 1600 m zum Thale hinab, mehr noch durch den nn- geheuren sie begleitenden Luftdruck als durch die eigene Masse gefährlich, der die stärksten Bäume zerknickt, Menschen und Tiere weit fortschleudert und Wohnungen niederreißt. Einen Hauptvorzug haben die Alpen vor anderen Hochgebirgen der Erde durch ihre Thäler und pälse. Keiu anderes Hochgebirge hat eine solche Menge vou Thälern auszuweisen. Dieses macht die Alpen zu einem sehr zugänglichen Gebirge und ermöglicht den Verkehr nach allen Richtungen hin; außerdem gewähren die Thäler durch ihre Fruchtbarkeit an Getreide und Obst vielen Tausend Menschen Lebensunterhalt. Man unter- scheidet Längs- und Querthäler. Erstere haben gleiche Richtung mit den Hauptkämmen des Gebirges, und ihre Thalsohle (= die niedrigste Stelle des Thales) ist gewöhnlich breiter und sanfter geneigt als bei den Qnerthälern. Querthäler bilden mit der Kammlinie des Gebirges einen großen Winkel. Die Rhone bildet von der Quelle bis zur Stadt Martinach (Martigny) ein Längsthal,

4. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 92

1913 - Wittenberg : Herrosé
wendeten Sorte, sondern auch von der Güte des Wassers und der Art der Zubereitung ab. Für die Zubereitung ist die Tee- maschine zu empfehlen, die in verschiedenen Arten zu haben, und von der der russische Samowar die verbreitetste ist. Der Haupt- zweck einer jeden Teemaschine besteht darin, dem Tee heißes Wasser zuzuführen (ihn zu brühen), ohne daß sein Aroma ent- weichen kann. Ein chinesischer Kaiser hat für die Zubereitung des Tees folgendes Rezept gedichtet: „Setze über ein mäßiges Feuer ein Gefäß mit drei Füßen, dessen Farbe und Form darauf deuten, daß es schon lange im Gebrauch ist; fülle es mit klarem Wasser von geschmolzenem Schnee; laß dieses Wasser bis zu dem Grade erwärmt werden, bei dem der Fisch weiß und der Krebs rot wird; gieße dieses Wasser in eine Tasse auf feine Blätter einer ausgewählten Teesorte; laß es etwas stehen, bis die ersten Dämpfe, die eine dichte Wolke bilden, sich allmählich vermindern und nur leichte Nebel auf der Oberfläche bilden; trinke alsdann langsam diesen köstlichen Trank, und du wirst kräftig gegen die fünf Sorgen werden, die gewöhnlich unser Gemüt beunruhigen. Man kann die süße Ruhe, die man einem so zubereiteten Getränk verdankt, schmecken, fühlen, jedoch nicht beschreiben." Der Tee muß in gut schließenden Büchsen oder Gefäßen aufbewahrt werden. Der Aufbewahrungsort muß trocken und geruchlos sein, weil der Tee leicht modert und fremde Gerüche annimmt. 67. Der Kakao. Der Kakao wird aus den eiförmigen Samen, den sogenannten Kakaobohnen, des echten Kakaobaumes gewonnen, dessen Heimat Mittelamerika und der nördliche Teil von Südamerika ist. Bon da ist der Baum, der oft in der Größe unsrer Eichen vor- kommt, in andre tropische Länder eingeführt worden. Cr trägt gurkenähnliche Früchte, in deren eßbarem Fruchtfleische bis zu 40 Samen (Bohnen) sitzen. In den Kakaofabriken werden die Bohnen leicht geröstet und von ihren Schalen befreit. Die ge- schälten Kakaobohnen, die nahezu zur Hälfte ihres Gewichts aus Fett bestehen, das man Kakaobutter nennt, werden nun er- wärmt und zermalmt, und der so entstandenen Kakaomasse wird durch Pressen ein großer Teil ihres Fettes entzogen. Diese Masse wird unter dem Namen entölter oder entfetteter Kakao in den Handel gebracht. Das Kakaopulver des Handels enthält etwa 21 %, Eiweiß, 28% Fett, 31% Kohlehydrate, 6% Mineralsalze, 5 %% Zellulose, 6 Wo Wasser und 1 % % Theobromin, einen in seiner Zusammen- setzung und Wirkung dem Kaffe'i'n und Teeln ähnlichen Stoff. Aus dieser Zusammensetzung ersehen wir, daß Kakao Rahrungs- und Genußmittel zugleich ist. Werden der Kakaomasse Zucker

5. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 115

1913 - Wittenberg : Herrosé
115 breitete sich die Seidenzucht allmählich nach Italien, Südfrank- reich. Spanien und Portugal. Bei uns gedeiht der Seidenspinner nur in Zimmern, die beständig eine Wärme von 22 bis 25 0 C haben. Der Schmetterling legt im Herbste 100—500 Eier. die man bis zum Frühlinge in trockenen, luftigen Kellern aufbewahrt. Wenn der weiße Maul- beerbaum Blätter treibt, die die einzige Nahrung der Seiden- raupe bilden, bringt man die Eier in die Zuchtzimmer, und bald kriechen die kleinen grauen Raupen aus. Diese werden nun sorg- fältig etwa vier Wochen mit Maulbeerblättern gefüttert, bis sie ausgewachsen sind. Sie häuten sich in dieser Zeit viermal und werden kreideweiß. Etwa acht Tage nach der letzten Häutung nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich und zeigen das Bestreben, in die Höhe zu klettern: man stellt ihnen deshalb Reiser hin, an denen sie hinaufklettern und sich einspinnen. Das Gespinst, Kokon, ist eiförmig, ungefähr halb so groß wie ein Hühnerei und besteht aus einem ununterbrochnen, äußerst feinen Faden, der einen firnisartigen Überzug hat, mittels dessen die verschiedenen Faden- teile aneinander kleben. Nach vierzehn Tagen bohrt sich der aus der Verwandlung hervorgegangene Schmetterling mit Hilfe eines scharfen Safts durch den Kokon und trennt diesen dadurch in lauter kurze Fäden. Will man den Kokon und den ganzen Faden unversehrt erhalten, so muß die Puppe darin getötet werden: dies wird auf die Weise bewirkt, daß sämtliche Kokons in Körbe geschüttet und in die Dämpfe von siedendem Wasser gesetzt werden. Um nun die Kokons abzuwickeln, wirft man mehrere in einen Kessel mit heißem Wasser und peitscht sie mit einem kleinen Besen. In dem heißen Wasser weicht der verklebende leimartige Überzug auf, die Fäden lösen sich voneinander, und ihre Anfänge hängen sich an die Reiser des Besens. Hierauf bringt man die Kokons in einen Kessel mit lauwarmem Wasser und vereinigt so viele Fäden, als man zur Hervorbringung eines brauchbaren Seidenfadens nötig hat. Der einfache Faden ist zu dünn, als daß er für sich allein gebraucht werden könnte. Etwa 20 Fäden geben aber schon einen starken Seidenfaden. Ganz kann man indes den Kokon nicht abwickeln, weil nach innen zu der Faden immer dünner und schwächer wird und dann abreißt. Die Gesamtlänge des Fadens, aus dem der Kokon zusammen- gesetzt ist, beträgt etwa 3700 m; die hiervon für die Verarbeitung zu gewinnende Fadenlänge macht jedoch nur 3—000, in seltenen Füllen bis zu 000 m aus, da weder das äußere Fadengewirr noch der innerste pergamentartige Teil zur Herstellung guter Seide verwendbar sind. Die von dem Kokon abgehaspelte, noch nicht weiter verarbeitete Seide führt den Namen Rohseide. Der Rohseidenfaden.'wie er in dem Knäuel vorkommt, ist mit einem eigentümlichen Über- züge. dem Seidenleim — Sirizin — versehen, der die Ursache der verschiedenen Farbe ist und der Seide eine gewisse Härte. Rauheit 8*

6. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 127

1913 - Wittenberg : Herrosé
127 in der Wäsche wird folgendes Verfahren empfohlen: Auf 100 Teile Wasser kommt 1 Teil Wasserglas. Die Wäsche wird in dieser Lösung 24 Stunden lang eingeweicht, mit Seife nachge- waschen und in reinem Wasser ausgespült. Weil das Wasserglas von der Luft zersetzt wird, geschieht seine Aufbewahrung in gut verschlossenen Gefäßen. Ein sehr bekanntes, aber oft mit wenig Vorsicht angewandtes Wasch- und Bleichmittel ist der Chlorkalk. Er wird dadurch her- gestellt. das; man Chlorgas in Kalkmilch leitet, die das Gas be- gierig aufsaugt. In den Geschäften erhält man den Chlorkalk als eine pulverige Masse von schmutzig-weißer Farbe. Er verbreitet den bekannten Ehlorgeruch, der um so mehr wahrgenommen wird, je gehaltreicher die Masse ist. Der bleichende Bestandteil ist das Chlor allein. Vor dem Einlegen in die Chlorkalklösung emp- fiehlt es sich, die Wäsche in sehr verdünnte Salzsäure einzu- tauchen. weil dadurch die bleichende Wirkung beschleunigt wird. Wirkt die Lösung zu lange auf die Wäsche, so wird nicht nur der Farbstoff, sondern auch die Faser zerstört, und in der Leinwand entstehen Hunderte non kleinen Löchern. Es wird empfohlen, auf einen Eimer Wasser höchstens 30 g Chlorkalk zu nehmen und die Wäsche in der Lösung nur 10 Minuten lang liegen zu lassen;. Die Ehlorbleiche ist für wollene und seidene Stoffe nicht anwend- bar. weil das Chlor die Faser dieser Gewebe bei der geringsten Einwirkung zerstört. An der Luft wird der Chlorkalk zersetzt, weshalb er in gut verschlossenen Flaschen oder Steinbüchsen auf- bewahrt werden muß. Zum Bleichen löst man ihn in nur lau- warmem Wasser auf; je höher die Temperatur des Wassers ist, desto weniger Chlor wird entwickelt, und desto geringer ist die bleichende Wirkung. Von den chemischen Mitteln, die bei der Beseitigung der Flecke angewandt werden, sind am bekanntesten der Salmiak, das Terpentinöl, das Kleesalz, das Glyzerin, das Benzin und einzelne Stoffe aus dem Pflanzenreiche, wie die Seifenwurzel oder Quillaya-Rinde. Der Salmiak, eine Verbindung von Am- moniak und Salzsäure, kommt in der Natur selten vor. Er wird fabrikmäßig aus Knochen und andern tierischen Teilen gewonnen. Wird Ammoniakgas in Wasser geleitet, so erhält man die bekannte Ätzammoniakflüssigkeit oder den Salmiakgeist. Dieser ist eine Helle, klare Flüssigkeit von äußerst starkem, stechendem Geruch. Der Salmiak beseitigt in der Wüsche alle Flecke, die durch Säuren entstanden sind, aber auch nur dann, wenn der Farbstoff noch nicht zerstört ist. — Das Terpentinöl wird durch Destillation (Er- hitzen im geschlossenen Raume) des Holzes und des ausgeflossenen Saftes der Nadelhölzer gewonnen. Es gehört zu den flüchtigen Ölen, die schon bei geringer Temperatur verdunsten und deshalb auf dem Papier keinen Fleck zurücklassen. Unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen wird der Terpentin fest: in dieser Form wird er lei der Herstellung von Lack und Ölfarben benutzt. Im Handel

7. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 134

1913 - Wittenberg : Herrosé
gründlich durchgewaschen. Oder: man vennengt in einer Tasse Benzin mit heißem Essig und taucht den Fleck 5—10 Minuten lang ein. Oder: man löst Weinstein und Alaunpulver in kochendem Wasser auf und taucht den Fleck in die heiße Lösung. Wasch- oder baumwollene Stoffe reibt man vorteilhaft mit Erdbeeren ein und wäscht sie dann aus. Bei starken Wollstoffen, Möbelbezügen und Teppichen legt man einen in eine Lösung von Bitterkleesalz und Wasser getauchten Schwamm, leicht ausgedrückt, auf; nach 10 Minuten reibt man den Fleck mit weicher Leinwand nach. Kopiertinte weicht sehr schwer, oft überhaupt nicht. Wafferflecke. Bei Atlas und Seide nehme man frisches Weißbrot ohne Rinde und reibe damit den Stoff zuerst der Breite und dann der Länge nach. Bei appretierten Stoffen, bei denen der Glanz gelitten hat, überstreicht man die mattgewordene Stelle mit sehr dünnem Gummiwasser. Nach Verschiedenen. Iv. ünsre Wohnung. 92. Llnsre Wohnung. Die Wohnung, in der wir den größten Teil unsers Lebens zubringen, übt auch den größten Einfluß auf unsre Gesundheit aus. Fe mehr Luft und Licht in ein Haus kommen, desto besser ist es. Wer beides ausschließt, schließt damit auch die Gesundheit aus. Die Lufterneuerung wird teils auf natürlichem Wege, teils auf künstliche Weise besorgt. Unter natürlicher Lüftung verstehen wir diejenige Lufterneuerung, die durch die feinen Spalten und Ritzen der geschlossenen Türen und Fenster, durch Schornsteine und Kamine, endlich durch die zwar festen, aber porösen Wände fortwährend vor sich geht. Die Vorstellung, daß Luft durch eine dicke Mauer eintreten kann. hat zunächst etwas überraschendes für uns. aber ein kleiner Versuch kann uns leicht von dieser Tat- sache überzeugen. Treten wir nämlich bei heftigem Sturm oder auch einem nur einigermaßen starken Winde mit einer schwach- brennenden Kerze in geschlossenem Raume dicht an eine Wand, die senkrecht zur Windrichtung steht und bloß mit Kalkanstrich versehen ist. so wird die Flamme ausgelöscht oder mindestens ins Zimmer geweht. Diese Durchlässigkeit der Wände, die für den Luftwechsel von so großer Wichtigkeit ist. wird durch Stoffe, die wir zur innern Ausschmückung unsrer Räume verwenden, meist etwas beschränkt, am wenigsten durch einfache Kalkfarbe, mehr durch Holz- und Tapetenbekleidung, am meisten durch Ölanstrich.

8. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 167

1913 - Wittenberg : Herrosé
167 Jetzt wird es auch jedem klar werden, warum die Stuben- öfen schlecht Heizen, in denen das Holz langsam verbrennt,,, ob- gleich man in ihnen stundenlang Feuer unterhält, während die Öfen gut heizen, in denen das Feuer schnell ausgebrannt ist. Die Öfen, in denen das Holz langsam verbrennt, haben nicht Zug genug; es strömt dem Holze wenig Sauerstoff zu, und die Flamme ist daher nicht so heiß. In solchen Öfen dagegen, durch die ein tüchtiger Luftzug geht, also ein Strom Sauerstoff sich immerfort dem Holze darbietet, ist die Flamme heißer; sie durchwärmt den Ofen weit stärker, und da das Feuer schnell aus ist,. und man die Ofentür auch schnell schließen kann, so geht wenig Wärme verloren. 21. Bernstein. 105. Die Heizung. 2u alten Zeiten diente dem Menschen zum Kochen und zum Wärmen eine offene Feuerstätte inmitten der Hütte. Esse und Ofen sind viel spätere Erfindungen. Gegenwärtig sind Öfen der verschiedensten Art im Gebrauch. An einen guten Stubenofen stellt man folgende Anforderungen: Er soll das Zimmer schnell erwärmen, die Erwärmung dauernd und gleichmäßig unterhalten, der Gesundheit nicht nachteilig sein, keinen zu großen Raum einnehmen und möglichst wenig Brenn- material brauchen. Ein Ofen aus Eisen gibt Wärme rasch ab, wird aber nach dem Erlöschen des Feuers bald kalt; er trocknet die Luft zu sehr aus. Ein Öfen aus Ton erwärmt zwar langsam, aber dauernd und gleichmäßig; er ist dem eisernen Ofen aus Gesundheitsrücksichten vorzuziehen. Je mehr Oberfläche ein Ofen bietet, desto mehr kann er Wärme ausstrahlen. Ein Ofen, der im Zimmer geheizt wird, befördert den Luftwechsel und ist also der Gesundheit zuträglicher als einer, dessen Heizung von außen geschieht. Um ein gutes Verbrennen der Brennmaterialien in den Ofen zu erzielen, muß eine hinreichende Menge von Luft zur Feuerstelle gelangen können. Dies ist nur dann der Fall, wenn Aschen- behälter und Rost sorgfältig gereinigt sind. Den Luftzutritt regelt man durch das Öfentürchen. Sehr praktisch sind solche Ofentüren, die sich zur Seite schieben lassen, weil sie ganz nach Belieben mehr oder weniger geöffnet werden können und dadurch das Feuer auf die leichteste und zuverlässigste Weise reguliert wird. Von sehr hoher Wichtigkeit für die Brauchbarkeit des Ofens ist die gute Beschaffenheit der Öfenröhren. Sie dürfen nicht durch- löchert oder durchbrannt sein, und da, wo diese aus mehreren Teilen bestehen, müssen die einzelnen Stücke gut ineinander passen. Je länger die Röhren sind, desto mehr können sie von der ent- wickelten Wärme aufnehmen und dem Zimmer mitteilen. Durch sehr kurze Röhren dagegen wird die Hitze unausgenutzt dem Kamin zugeführt.

9. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 169

1913 - Wittenberg : Herrosé
169 weder Wasser erhitzt oder Dampf erzeugt. Das heiße Wasser oder der Dampf werden in starken eisernen Röhren durch sämtliche Räume des Gebäudes geleitet; da diese Röhren durch das hin- durchströmende heiße Wasser oder den Dampf in ihren Wänden erhitzt werden, so wirken sie als Heizflächen wie die Wände des geheizten Zimmerofens. Die Bedienung solcher Zentralheizungen ist durch Vorschriften geregelt und meist' in die Hände technisch vorgebildeter Leute ge- legt; wo solche Anlagen bestehen, hat man sich stets streng an die gegebenen Vorschriften zu halten. . Nach «verschiedenen. 106. Von den Brennstoffen. Als Brenn- oder Feuerungsmaterial werden verschiedene Stoffe benutzt. Zu den verbreitetsten Brennstoffen gehören Holz und Kohle. Das Brennholz ist entweder hart oder weich. Zu den ge- bräuchlichsten harten Hölzern gehören: Eiche, Birke, Ulme, Rot- und Weißbuche; halbharte Hölzer sind: tiefer, Lärche, Ahorn; weiche Hölzer sind: Fichte oder Rottanne, Weißtanne, Linde, Weide und Pappel. Für Heizungszwecke ist im Auge zu behalten, daß weiche Hölzer wegen ihrer Porosität unter stärkerer Flammenentwicklung leichter und rascher verbrennen als harte. Braucht man also das Holz nur zum Anzünden von kohlen, so wird man zweckmäßig weichen und harzhaltigen Hölzern den Vorzug geben; will man aber Kamine oder Stubenöfen mit Holz heizen, so wird man harte Hölzer wählen müssen. Aber der Heizwert des Holzes wird noch durch andre Umstände verändert. Holz, das geflößt wurde, ist kein gutes Brennmaterial; denn es wird Veränderungen ausgesetzt, die dessen Gehalt an Kohlenstoff vermindern, es brennt schlecht, selbst wenn es gehörig ausgetrocknet ist. Ausgetrocknetes Holz ist gut; aber der Prozeß des Austrocknens darf' nicht zu lange dauern, denn an der Luft verliert das Holz gleichfalls an seinem Heizwert. Abgelagertes altes Bauholz wird als billiges Brennmaterial verkauft; sein Nutzerfolg aber ist ein viel geringerer als der eines verhältnismäßig frischen: Holzes. Das Holz wird in Kubikmetern verkauft. Das ist ein sehr abhängiges Maß; das Holz wird in dem Maßrahmen auf- geschichtet, und der freie Raum, der zwischen den einzelnen Holz- stücken entsteht, zählt mit. Wir bekommen darum eine verschiedne Menge Holz in einem Kubikmeter, je nachdem wir Scheitholz, Knüppelholz oder Reisig kaufen. Durchschnittlich enthält 1 cbm Scheitholz ebensoviel Holzmasse wie 1v4 cbm Knüppelholz oder 2 cbm Stockholz oder etwa 3 cbm Reisig. An Brennkraft wird das Holz von der Steinkohle über- troffen. Äußere Kennzeichen anzugeben, an denen die Güte der

10. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 148

1913 - Wittenberg : Herrosé
148 Breit, auf das man ein wenig gesiebten Hammerschlag oder feine Asche streut. Lackierte Blechwaren dürfen nie mit siedendem Wasser oder spirituösen Flüssigkeiten übergössen werden, weil der Lack dadurch abspringt; ferner ist zu beachten, daß heiße Gegenstände nicht darauf gestellt werden dürfen. Um Glasgefäße vor dem Zerspringen zu schützen, erwärme man sie erst langsam, bevor heiße Flüssigkeiten hineingegossen werden. In vielen Küchen sind verschiedne hölzerne Geschirre im Gebrauch. Diese werden, da das Holz die Flüssigkeit leicht auf- saugt, schnell modernd und schleimig und bedürfen daher auch öfter einer Reinigung. In jüngster Zeit haben Aluminiumgeschirre vielfach im Haushalt Eingang gefunden. Ihre Verwendung empfiehlt sich namentlich deshalb, weil die in ihnen aufbewahrten Speisen und Getränke nichts von ihrem Geschmack oder ihrer Zusammensetzung einbüßen. Es ist bei der Benutzung von Metallen für die Aufbe- wahrung von Nahrungsmitteln von der allergrößten Wichtigkeit, daß die Metalle nicht durch die in Speisen oder Getränken ent- haltenen Säuren angegriffen werden, weil sich sonst unter dem Ein- fluß der Säure die oft giftigen Metallsalze (Kupfer-, Blei-, Zink- u. a. Salze) bilden. Nachdem langjährige Erfahrungen gezeigt haben, daß gegen das Aluminium in dieser Hinsicht keine Bedenken bestehen, hat inan zur größern Sicherheit doch noch genaue Versuche angestellt, die denn ergeben haben, daß das Aluminium nur durch heiße, starke Säuren angegriffen wird, wie sie im täglichen Haushalt nie angewendet werden. Die Aluminiumgefäße haben sich somit vom gesundheitlichen Standpunkt als einwandfrei erwiesen, aber auch noch in andrer Hin- sicht ist an ihnen ein Vorzug vor andern im Haushalt gebräuchlichen Gefäßen festzustellen. Es ist bekannt, daß in den letzten Jahrzehnten eine Zunahme der Erkrankungen an Blinddarmentzündung in gerade- zu erschreckender Weise festgestellt worden ist, und man hat gefunden, daß viele Fälle von Blinddarmentzündung auf Abplatzen von Emaille der emaillierten Kochgeschirre zurückzuführen sind, indem diese Emaillesplitter trotz ihrer Kleinheit eine Verstopfung des Wurm- fortsatzes zur Folge haben. Diese Gefahr wird durch Verwendung von Aluminium-Kochgeschirren vermieden, und es wäre daher im Interesse der Volkswohlsahrt zu wünschen, daß die Aluminium- Kochgeschirre eine immer weitere Verbreitung fänden. Schließlich sei noch erwähnt, daß sich die Aluminium-Koch- geschirre nicht nur durch das leichte Gewicht, sondern auch durch die Leichtigkeit der Reinigung vorteilhaft auszeichnen. Die Haus- frauen werden es außerdem zu schätzen wissen, daß Früchte, Ge- müse usw. in Aluminium-Geschirren ihre natürliche Farbe behalten. Der Preis der Aluminium-Gefäße ist weit billiger als der andrer Metallgefäße, z. B. der Nickel- und Kupferwaren. Nach Verschiedenen.
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TM Hauptwörter (200)200

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