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Siebzehnter Abschnitt.
schossen werden. Aber es ist noch schneller zum Angriff gekommen. Dort in Serbien gibt es eine ganz gefährliche Art Sturmwind, der aus Süden bläst, die Kossowa. Wenn die Kossowa bläst, dann sind so gefährliche Wellen auf der Donau, daß man auch in friedlichen Zeiten nicht daraus fahren kann. Nun gar wenn drüben die Feinde schießen. Und die Kossowa blies aus Leibeskräften. Die Wellen auf der Donau waren furchtbar hoch und überschlugen sich und machten an den Äsern eine Branbung wie am Meere. An dem Morgen aber, als der Angriff beginnen sollte, legte sich der Sturm ein wenig. Da sagte der deutsche General: Jetzt müssen wir die Zeit ausnutzen und können nicht abwarten, bis unsere Artillerie mit Schießen fertig ist. Schnell wurden die großen Kähne der Pioniere ins Wasser geschoben, die Soldaten stiegen ein und ruderten herüber, während unsere Kanonen aus Leibeskräften auf die feindlichen Stellungen schossen.
An 70 Stellen haben die Deutschen zu gleicher Zeit die Donau und Sawe überschritten. Überall mußten sie gleich, wenn sie am Ufer waren, die heftigsten Angriffe der Serben aushalten. Nun konnten ja doch in den Booten immer nur ziemlich wenig herüberfahren, die mußten nun aushalten, bis die Pioniere mit den Booten zurückgefahren waren und wieder neue nachbrachten. Inzwischen hieß es gegen die riesige Übermacht der Serben standhalten. Und wie oft sind mitten auf dem Wasser die Kähne durch feindliche Geschosse zum Sinken gebracht worden! Und was meint ihr, was das überhaupt für ein Gefühl ist, so still in einem großen Kahn zu sitzen, wo man von allen Seiten gut gesehen werden kann, während von drüben die feindlichen Kanonen und Maschinengewehre immerfort schießen und oft genug auch treffen. Viele tapfere Soldaten haben dabei ihr Leben lassen müssen. Vor den serbischen Kugeln oder in den Donauwellen. Und ganz ohne einmal ordentlich ins Wasser gefallen zu sein, sind überhaupt nicht viele herübergekommen. Und dann ging es in den nassen Kleidern den ganzen Tag und die Nacht hinein immer weiter vor und gegen die Feinde. Aber es gelang. Die Deutschen gewannen überall das jenseitige Uf&, und nun rückten von den anderen Seiten die Österreicher und die Bulgaren ebenfalls in Serbien ein, und bildeten einen großen Kalbkreis um das serbische joeer. Wenn die Serben also nun nicht eingeschlossen und alle ge-
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Der rumänische Krieg.
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hin eine andere Sprache zu lehren. Aber das seht ihr daraus, wenn überhaupt die obersten Beamten des Volkes auf solchen wunder-lichen Einfall kommen konnten, wie vernarrt die Rumänen in die Franzosen sein müssen!
Die drei Völker, die nun hier so eingekeilt zwischen den nördlichen und südlichen Slawen wohnen, müßten nun eigentlich schön untereinander zusammenhalten. Das haben sie auch mitunter getan, aber nun sind sie untereinander garnicht verwandt. Ihre Sprachen sind jede von der anderen so ungeheuer verschieden, daß es für jeden recht schwer ist, die des anderen zu lernen. Jedes von ihnen hängt natürlich auch am meisten an den Völkern, die mit ihm sprachlich verwandt sind, wenigstens ist das so bei den Rumänen und bei den Deutschen. Nun sind aber die Franzosen, für die die Rumänen so schwärmen, mit den Deutschen im deutschen Reich, für die die österreichischen Deutschen eintreten, schon immer spinnefeind gewesen. Darum ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Rumänien immer etwas in Gefahr gewesen. Daß sich die Beiden lange Zeit gut vertragen haben, verdanken wir wohl, wie ihr schon neulich gehört habt, vor allem dem rumänischen König Karol, der ein deutscher Prinz aus dem Lohenzollernhause war. Sonst haben die Rumänen sich oft genug daran geärgert, daß die Deutschen mit den Franzosen so schlecht standen.
Nun müssen wir uns einmal das Land der Rumänen genauer ansehen: Die Hauptsache in diesem Lande ist das Mündungsgebiet des großen, mächtigen Donaustromes mit seinen gewaltigen Nebenflüssen, Pruth und Sereth. Diese Flüsse fließen um das spitze Gebirgsdreieck herum, das hier im Osten die Grenze von österrctch-Angarn bildet. Nun wohnen aber die Rumänen weit über dies Gebirge hinaus nach Westen. Die äußerste Spitze des großen Gebirgsdreiecks wird hier im Westen durch ein etwas niedrigeres Gebirge gegen die Donautiefebene abgegrenzt. Dieses dreieckige Land, das Lochland von Siebenbürgen, wird auch hauptsächlich von Rumänen bewohnt, ja über dies Gebirge hinaus noch bis in die ungarische Tiefebene des Theißflusses hinein wohnen noch eine ganze Menge Rumänen. Was nun sehr ärgerlich für die Rumänen ist, ist, daß ihr Volksgebiet nirgends recht ans Meer heranreicht. Äier im Süden bildet, wie ihr seht, die Donau die Grenze des rumänischen
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Der rumänische Krieg.
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ziehen. Es gibt in Rumänien sehr viele Leute, die es nicht ehrlich meinen, denen man bloß eine ordentliche Land voll Geld in die Tasche zu stecken braucht, so tun sie alles, was man von ihnen verlangt. Und daran Ließen es unsere Feinde nicht fehlen! Und als es' uns dann im Sommer 1916 scheinbar so schlecht ging, da dachten die Rumänen, jetzig wäre ihre Zeit gekommen. Mit einem Male war die Kriegserklärung da, und gleich standen auch die rumänischen Truppen fertig an den Transsylvanischen Alpen und marschierten flott in Siebenbürgen ein. Die beiden wichtigsten Städte im Süden von Siebenbürgen, Kronstadt und Lermannstadt, wurden schon am zweiten und dritten Kriegstage von ihnen eingenommen. Damit waren sie über das hohe Gebirge hinaus, das ja doch der wichtigste Schuh für Ungarn hätte sein sollen. Da könnt ihr euch vorstellen, was für einen Jubel es in Bukarest, der rumänischen Lauptstadt, gegeben hat!
Am zweiten Tage des rumänischen Krieges wurde Generalfeldmarschall von Lindenburg zum Generalstabschef des gesamten deutschen Leeres ernannt! Und nun gab es einen Krieg von echt Lindenburgischer Art. Es wurden gegen Rumänien zwei Leeresgruppen aufgestellt, die eine in Bulgarien, um von Süden anzugreifen, unter General-feldmarschall von Mackensen, dem Sieger in Polen und Serbien, die andere in Siebenbürgen unter General Falkenhayn, dem Vor-gänger Lindenburgs im deutschen Generalstab, um von Norden aus gegen die Walachei vorzugehen. Wenn ihr euch nun einmal auf der Karte das Königreich Rumänien anseht, wie es vor dem Weltkriege war, da sieht es etwa aus wie ein kurzer Strumpf, eine Socke. Die Walachei ist der riesige Füßling, die Dobrudscha der Lacken und die Moldau der schmale Schaft. Auf Lacken und Sohle des Rumänenlandes war es aber zunächst abgesehen. Dieser Füßling hat für einen Krieg, wie er hier ausbrach, gar eine sehr unangenehme Lage. Wenn von der spitzen Ecke im Norden aus eine Armee in die Walachei einbrach, so wurden alle Truppen, die in dem westlichen Teil der Walachei standen, abgeschnitten und eingekreist. Ebensv ging es ihnen, wenn eine Armee von Südosten her durch die Dobrudscha und über die Donau ging. Dieser nach Westen vorspringende Teil der Walachei, die Fußspitze des rumänischen Strumpfes, mußte also zunächst und auf jedenfall gesichert werden. Wollten dicrumänen ihre Soldaten,
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Der Gesamtangriff unserer Feinde.
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Not Österreich hatte, um in den Karpathen den Durchbruch der Russen abzuwehren. Da waren die Linien an der italienischen Grenze natürlich nur recht dünn besetzt, und nun, Anfang August, brachen die Italiener gegen den Isonzo los. Die wichtigste Stadt dort ist Görz, auf dem linken Ufer des Flusses. Auf dem rechten, dem Westufer, ist eine befestigte Stellung angelegt, ein sogenannter Brückenkopf, den die Österreicher besetzt hielten. Dessen Eroberung war der erste Erfolg, den die Italiener in diesem Kriege wirklich mit der Gewalt ihrer Waffen errangen. Bis dahin waren sie nur immer ein Stück vorwärtsgekommen, wenn die Österreicher freiwillig zurückgingen. Dies war die erste italienische Waffentat, und sie hatte einen schönen Erfolg. Denn nun lag die Stadt Görz den Angriffen der an Truppenzahl so stark überlegenen Italiener so offen, daß die Österreicher es für besser hielten, sie kurzer Land zu räumen. Die Italiener zogen in Görz ein. Das war gewiß ein recht hübscher Erfolg, weil Görz die wichtigste Stadt des kleinen österreichischen Stückes in der italienischen Ebene ist. Aber für den Vormarsch gegen Triest, für die Eroberung von Dalmatien und etwa gar für einen Vorstoß nach Wien hatte die Eroberung gar nichts zu bedeuten. Denn hinter Görz begann ja erst das Karstgebirge, das wie eine natürliche Festung Österreich vor italienischen Angriffen schützt. And in der Tat sind die Italiener auch nicht viel weiter gekommen. Aber das ist nun so ihre Art, wenn sie wirklich mal irgendwo ein bißchen erreicht haben, dann machen sie ein Äalloh davon, als wäre etwas Gewaltiges geschehen. Eine italienische Zeitung schrieb bamals, die Eroberung von Görz sei die größte Tat des ganzen Krieges, ein Ereignis, vor dem die ganze Weltgeschichte verblasse. So ein Blech! Als wir das in Deutsch-land und Österreich hörten, haben wir doch ganz ungeheuer lachen müssen, obwohl uns damals sonst eigentlich gar nicht zum Lachen zu Mute war.
Während so die Italiener neu etngriffen, setzten im August Englänber und Franzosen einen zweiten Gewaltstoß an der Somme an. Diesmal haben die Englänber fast mehr geleistet als die Franzosen; mehr erreicht aber haben sie auch nicht. Anfänglich ging es wieber gegen die Spitze des kleinen Dreiecks, das der erste Sommeangriff wie einen Keil in die beutfche Front hineingetrieben hatte. Aber sie kamen bort wieber nicht vorwärts. Wieber erreichten sie kleine Erfolge
3*
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Extrahierte Ortsnamen: Dalmatien Wien Deutsch-land
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Zwanzigster Abschnitt.
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bei den ungeheueren Mengen unserer Feinde eigentlich nicht aus. Aber war es nicht vielleicht wirklich so, daß wir schon hart am Rande des Abgrunds standen? Wenn es auch nur ein kleiner Feind war, der noch dazu kam, konnten wir es überhaupt aushalten, daß noch einer auf uns einschlug? And wahrhaftig der Anfang des rumänischen Krieges sah gefährlich aus. 3m Anfang September trat Rumänien in den Krieg ein. Sofort standen die meisten seiner Truppen bereit, über das Gebirge nach Siebenbürgen einzubrechen. Das war ja das Land, auf das sie es abgesehen hatten. Freilich die Transsylvanischen Alpen waren doch eigentlich ein guter Schutz für Österreich. Aber nein! Kaum rückten die Rumänen vor, so kam auch die Nachricht, daß sie die Pässe des Gebirges ohne Kampf in ihre Land bekommen hätten. Die Österreicher gingen zurück in die Lochcbene von Siebenbürgen hinein, die beiden wichtigsten Städte Siebenbürgens, Kronstadt und Lerrmannstadt, die ziemlich hart an der Südgrenze liegen, fielen fast ohne Gegenwehr in die Lände der Rumänen. Stolz reiste König Ferdinand dorthin und zog in das von ihm befreite Land mit großem Gepränge ein. Was nun? Es schien, als stimmte die Rechnung Englands und Rumäniens. Die immer weiter tobende Schlacht an der Somme, die Angriffe am Zsonzo und an der galizischen Front beanspruchten offenbar die Kräfte der Mittelmächte so sehr, daß sie dem neuen Feinde wehrlos ihr Land preisgeben mußten. Ein Triumphgeschrei ertönte in der ganzen feindlichen Welt: Das Ende Deutschlands!
3n diesen verfrühten Siegesjubel hinein tönte ein Donnerschlag. Der hieß: Lindenburg! 3m Anfang September wurde General-feld mar schall von Lindenburg, dem die verbündeten Monarchen schon Anfang August den Oberbefehl über die ganze Ostfront übertragen hatten, vom deutschen Kaiser an Stelle von Falkenhayn zum Generalstabschef ernannt. Nun sollte also Lindenburg den Gesamtverlauf des Krieges lenken. And allein diese Nachricht wirkte auf die hitzige Begeisterung unserer Feinde wie ein Kaltwasserstrahl. And nicht nur auf ihre hitzige Begeisterung, sondern — davon werden wir nun gleich hören — auch auf ihre Erfolge und auf den Fortschritt de-Krieges.
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Einundzwanzigster Abschnitt.
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kricges aus drei Teilen: der rumänischen Moldau, der rumänischen Walachei und der vorwiegend bulgarischen Dobrudscha. Außerhalb des Landes wohnten aber ebenso viel Rumänen wie in ihm. Das waren auf der einen Seite die Rumänen in Bessarabien, das vor garnicht langem die Russen auf so hinterlistige Weise an sich gebracht hatten, auf der andern Seite waren es die österreich-ungarischen Rumänen, die ja aber noch niemals mit dem Königreich Rumänien verbunden gewesen waren. Die wohnten auch in drei Ländern zersplittert, die meisten von ihnen in Siebenbürgen, westlich davon ein Teil noch in der Theißtiefebene, und endlich im Osten ein kleiner Teil in der Bukowina, dem zu Österreich gehörenden Berglande, das hier im Norden unmittelbar an die Moldau grenzt. Diese ungarischen Rumänen in Siebenbürgen und der Theißtiefebene sind durch hohe Gebirgszüge vom eigentlichen Rumänien getrennt. Wir haben schon früher, als wir von Österreich-Llngarn sprachen, uns klar gemacht, daß für das Königreich Rumänien nicht viel herauskommen würde, wenn es diese Länder jenseits der hohen Berge dazu bekäme. Viel besser wäre es für die Rumänen gewesen, wenn sie ihr Bessarabien hätten wieder bekommen können, das durch kein Gebirge von ihrem Lande abgetrennt wird, und das auch bis ans Schwarze Meer reicht. Aber wenn sie dies haben wollten, mußten sie mit den Russen Krieg anfangen, die doch mit ihren vielgeliebten Franzosen verbündet waren; und so haben denn die Rumänen dagestanden wie ein Esel zwischen zwei Leubündeln, der nicht weiß, ob er rechts oder links anfangen soll zu fressen und deshalb schließlich den richtigen Zeitpunkt verpaßt.
Noch verzwickter war die Lage der Rumänen dadurch, daß sie sich ein paar Jahre vorher heftig mit den Bulgaren verfeindet hatten. Ihr habt ja schon gehört, wie sie denen tückisch in den Rücken gefallen sind, als die schon von allen Balkanvölkern zusammen bedrängt wurden, und wie sie ein Stück Dobrudscha von ihnen erpreßt haben. Seitdem besteht ein grimmiger Äaß zwischen Rumänen und Bulgaren. Das war natürlich auch ein Grund, daß im Weltkriege die Rumänen nicht gerne mit uns gehen wollten, weil auf unserer Seite auch die Bulgaren standen.
Zwei Jahr lang haben sich die Rumänen untereinander gestritten, vb sie auch Krieg anfangen sollten und mit wem. Aber die Engländer und Russen haben es schön verstanden, sie auf ihre Seite zu
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Der rumänische Krieg.
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in Rumänien einmarschierten, lag das ganze von England aufgekaufte Getreide schön für uns bereit, und die Engländer hatten es schon für uns bezahlt. Da haben unsere Soldaten einen mächtigen Spaß gehabt, wenn sie an Scheunen und Mieten die großen Tafeln fanden mit der Inschrift: Eigentum des englischen Staates.
Während Falkenhayn so im besten Vormarsch von Nordwesten her war, ging plötzlich Mackensens Leer über die Donau. Das war auch wieder eine völlige Überraschung. Wieder fürchteten die Rumänen natürlich, er würde ganz im Osten herüberkommen, um ihre Leere vom Rückzug abzuschneiden. 3m Osten hatten sie denn auch alles getan, um einen Abergang zu hindern. Da aber die Donau dort dicht vor ihrer Mündung überall ganz ungeheuer breit ist, noch viel breiter als bei Belgrad, wo sie Mackensen schon einmal überschritten hatte, war an einen Abergang im äußersten Osten nicht zu denken, und darum ging Mackensen etwa gerade in der Mitte der Walachei, da wo beim Fuß der Ballen sitzt, und wo man auf rumänischer Seite keine besonderen Sicherheitsmaßregeln getroffen hatte, über den Fluß herüber. Auch hier glückte die Überraschung vollkommen. And nun marschierte von Mackensens Leer eine Gruppe nach Norden auf Falkenhayns Truppen zu, sodaß hier die Rumänen zwischen zwei Feuer gerieten und deshalb ihre Flucht noch mehr beschleunigen mußten. Eine andere Gruppe aber zog nach Osten immer an der Donau entlang. Aberall, wo sie hinkam, konnten nun von der anderen Seite der Donau ohne Gefahr die Mackensenschen Truppen übersetzen, und so brach denn allmählich die ganze Südgrenze entlang, an der Fußsohle des Strumpfes also, ein großes joeer in die Walachei hinein. Wenn jetzt die Rumänen nicht ganz eilig nach Nordosten abzogen, so konnten sie doch noch eingeschlossen werden, und so rissen sie aus, was das Zeug halten konnte. Immer neue Getreidemengen sielen dabei in unsere Lände. Die Äauptstadt des Landes, Bukarest, wurde von den Truppen Mackensens von Süden her umschlossen, und obwohl Bukarest nach französischen Plänen als eine der stärksten Festungen ausgebaut war, versuchten die Rumänen nicht die geringste Verteidigung, sondern flohen immer schneller und schneller nach Norden.
Damit waren nun unsere Äeere an der Stelle angelangt, wo das Königreich Rumänien aus der west-östlichen Richtung in die
Aauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 3. Teil. 4
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Dritter Abschnitt.
Das ist nicht Grenze gegen?
Sch.: Rußland.
Aber hier wieder gegen —?
Sch.: Rumänien. Die transsilvanischen Alpen.
Gegen Serbien und Montenegro das serbische Bergland.
(Namen nur, soweit sie der Klasse bekannt sind).
Also Österreich-Ungarn ist fast ganz von hohen Gebirgen umschlossen. Und das ist doch sehr gut, namentlich im Kriege. Warum wohl?
Sch.: Da können die Feinde nicht so leicht herüber.
Gewiß. Ihr werdet noch hören, wie die Italiener an den Alpen, und die Russen an den Karpathen schweren Widerstand gefunden haben. Denn im Gebirge sind die Wege schmal und steil, da können nicht viel Soldaten marschieren, und die Kanonen heraufzubringen ist ganz und gar schwer. Außerdem können die Verteidiger sich oben auf die Berge stellen und von da runter auf die Feinde schießen. Und die können sich nicht wehren, weil sie die steilen Berge nicht heraufklettern können, wenn von oben geschossen wird. Darum ist im Gebirge schwer Krieg führen, angreifen. Ein solch großes Gebirge ist so gut, als ob der liebe Gott dem Lande da eine richtige Festung gebaut hätte. And von solchen Festungen ist Österreich-Ungarn rings umgeben. Da ist doch wohl die österreichisch-ungarische Landesgrenze gar nicht so unvernünftig. Ihr wißt ja schon, daß Galizien von den Russen erobert und lange Zeit behalten worden ist. Ja, das ist eben das einzige Stück Land in Österreich-Ungarn, das gegen das Nachbarland nicht solche natürliche Festung hat. Was meine ich für eine natürliche Festung?
Sch.: Ein Gebirge.
Aber solche Gebirgsgrenze ist nicht nur im Kriege gut, auch im Frieden. Seht ihr, im Gebirge wohnen viel weniger Leute als in der Ebene. Warum wohl?
Sch.: Da kann man schlecht Ääuser bauen. Da ist auch wenig zu verdienen.
In der Ebene aber, da wohnen die Menschen dicht bei einander. Läuft da nun eine Landesgrenze zwischen durch, dann stört sie den Verkehr. Die Leute wollen doch, wo sie es so bequem zu reisen haben, mit einander handeln, kaufen und verkaufen, sich besuchen, Arbeit suchen. Neues von einander lernen. Und dann ist da immer
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Extrahierte Ortsnamen: Serbien Montenegro Galizien
Österreich-Ungarn und die Balkanfrage.
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Serben müssen aus Österreich-Ungarn raus und zum Königreich Serbien kommen. And unter den Rumänen im Königreich Rumänien gab es auch viele, die so dachten. Und die Polen, die hatten früher auch einmal ein eigenes Königreich gehabt. Das war freilich ganz untergegangen. Aber nun waren da viele, die hätten das gar zu gern wieder errichtet. Und die wollten auch, daß die österreichischungarischen Polen da mit zu kommen müßten. Da zankten sich also nicht bloß die Völker in Österreich-Ungarn unter einander wegen ihrer verschiedenen Sprachen, sondern die Leute, die draußen wohnten, redeten auch immer noch mit 'rein und wollten am liebsten Österreich-Angarn aufteilen, daß jeder das Stück kriegen sollte, in dem die Leute von feinem Volk wohnten. Und wenn man sich so die wunderliche Grenze ansieht, die immer so mitten zwischen den Völkern burchläuft, ba könnte man wahrhaftig benken, das wäre das beste, ba würde doch endlich Ruhe im Lande und Frieden mit den Nachbarn. Aber das ist in Wirklichkeit nicht so einfach. Und nun wollen wir von der anderen Karte lernen, warum Österreich-Ungarn boch bestehen bleiben muß, und warum die Völker lernen müssen sich zu vertragen.
Seht mal, auf biefer bunten Skizze, ba sieht es ganz wunderlich aus, warum die österreichisch-ungarische Lanbesgrenze gerabe so läuft, mitten zwischen den vielerlei Völkern durch. Aber hier auf der Lanbkarte (Karte von Europa), ba sieht die Grenze eigentlich ganz vernünftig aus. Wo läuft sie immer lang?
Sch.: Auf den Gebirgen.
Es gibt nur eine Ausnahme, joier im Rorben das Land Galizien ist noch mit zugenommen. Aber sonst ist immer ein Gebirge Lanbesgrenze. Ihr kennt diese Gebirge ja schon aus der Erbkunbestunbe. Wir wollen sie auszählen. Grenze gegen bies Land — wie heißt es?
Sch.: Italien.
Grenze gegen Italien sind?
Sch.: Karst und Alpen.
Grenze gegen — nun (mit dem Zeigestock)
Sch.: Deutschland
ist - :
Sch.: Böhmerwalb, Erzgebirge, Subeten.
Lier stimmt es nun nicht. Das Gebirge heißt?
Sch.: Karpathen.
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Extrahierte Ortsnamen: Serbien Polen Österreich-Ungarn Europa Galizien Italien Italien Deutschland
Verändnmgen der Erde, zy
t*n der Wö^fe so viel, daß man n'cht'
mer sicher über Land gehen konnce. Vor
wenig Iaren gab eo noch Herren in
Deutschland, Liebhaber vom Hüfthorn,
denen Wild lieber war, als Unterta-
nen; daher sie jenes hegten, und diese
plagten. Da wichen die leztern dem er-
stern aus, und zogen nach Pensylvanien,
als in welchem Lande eine andre Rang-
Ordnung ist, und ein Mensch vor dem
Eber den Pas hat.
§. 2 g.
Vi. Balte Lander werben warm, und
warme kalt.
Da wo viele Wälder sind, ist der
Boden immer feucht: denn die trock-
nende Sonne kan nicht durch die dich-
ten
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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