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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 45

1898 - Schwabach : Schreyer
— 45 a. Wir besteigen an der Donaubrücke einen Dampfer und fahren nach Osten. Verfolgt unsere Fahrt an der Karte! Was seht Ihr im Norden der Donau? Ein Gebirge stößt ganz nahe an die Donau heran. — Welches Gebirge ist dies? Bayerischer Wald. — Bei welcher Gelegenheit haben wir denselben genannt? Südgrenze der oberpsälzischeu Hochebene. — Wie ist das Süduser gezeichnet? Hell. — Also? Hier ist eine Ebene. — Ja, uns zur Rechteu breitet sich eine weite, weite Ebene aus. Unser Auge erfreuen srnchtbare Äcker. Wir stehen am Ein- gange der bayerischen Kornkammer, die sich längs der Donau nach Osten hin ausbreitet. (Zeigen!) Nach kurzer Fahrt erblicken wir zur Linken den Markt Donaustauf, dessen Häuser sich in langer Reihe an der Donau hinziehen. In der Nähe steigt ein mit Buschwerk und Eichen- wald bedeckter Hügel empor, der aus seinem Rücken ein ausfallendes, bleudend weißes Gebäude trägt. Es ist der weltberühmte Prachtbau der Walhalla. Ihr wollen wir einen Besuch abstatten. Doch zuvor über- blicken wir noch einmal unsern Weg. Zusammenfassung: Fahrt vou Regensburg bis Donau- st au f. Die Donau fließt von Regensburg aus nach Osten. Links erhebt sich der bayerische Wald. Rechts der Donau beginnt die bayerische Kornkammer. Aus einem Hügel des bayerischen Waldes erhebt sich bei dem Markte Donaustauf die Walhalla. b. Von weitem glauben wir, die Walhalla stehe auf einer riefigen Treppe. Beim Näherkommen sehen wir, daß sie ans mehreren hohen, übereinander gelagerten Steinstufen ruht, die durch große Doppeltreppen aus Marmor verbunden sind. Diese führen uns allmählich zur Höhe des Berges hiuan. Bald stehen wir vor dem herrlichen Bauwerk. Es bildet eiue viereckige, rings mit Säulen umgebene Halle. Der Tempel ist aus hellgrauem Marmor (vom Untersberg) erbaut und hat eine Länge von 67 m, eine Breite von 38 in und eine Höhe von 21 m. Im vorderen, der Donau zugekehrten Giebelfeld (veranschaulichen!) ist die Germania dargestellt, umgeben von deutschen Kriegern. Das hintere Giebelfeld zeigt die Hermannsschlacht. Zusammeufafsuu g: Das Äußere der Walhalla. Zur Walhalla führen große Doppeltreppen. Die Walhalla ist eine viereckige, rings mit Säulen umgebene Halle. Die beiden Giebel- felder tragen Bilderschmuck. c. Eine große Eingangspforte führt uns in das Innere. Auch hier müssen wir über unsere Stiefel große Filzfchuhe anziehen, damit wir den Marmorboden nicht beschädigen. Wir sehen uns in einem prächtigen M a r m o r s a a l e, der das Licht von oben erhält. An den Wänden stehen die Büsten (Erklärung!) berühmter deutscher Männer und Frauen. Wessen Büste wird da zu finden sein? Albrecht Dürer, Peter Bischer, Wallenstein, Friedrich Rotbart u. a. —

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 46

1898 - Schwabach : Schreyer
— 4g — Zwischen den Büsten stehen Göttinnen, welche Ruhmeskränze verteilen. Darüber sind G4 weiße Marmortafeln mit Namen von berühmten Per- sonen angebracht, deren Bildnisse man nicht auffinden konnte, wie von Hermann, Pipin, Karl dem Großen. Der bnnte Marmorboden zeigt die Inschrift: Beschlossen 1807, begonnen 1830, Vollendet 18. Okt. 1842. Dem Eingänge gegenüber stößt an den Saal eine Halle für spätere Denkmäler. Vor diesem Raum hat vor einigen Jahren die Statue des Erbauers der Walhalla, König Ludwig I., ihre Stelle gesunden. Der König, den Lorbeerkranz auf dem Haupte, ruht aus einem Sessel mit geflügelten Löwen. Blendend weißer Marmor, ein Quader von 400 Zentnern im Gewicht, wurde hiezu verwendet. — Am 22. März 1898 gelangte auch die Büste Kaiser Wilhelms des Großen zur Aus- stellung. Zusammenfassung: Das Innere der Walhalla. Die Wal- halla bildet einen prächtigen Marmorsaal. An den Wänden stehen die Büsten der bedeutendsten deutschen Männer und Frauen. Dar- über sind Marmortaseln mit Namen von berühmten Personen an- gebracht. Auch die Denkmäler Ludwigs I. und Wilhelms des Großen stehen in der Walhalla. ä. Während des Heruntergehens von der Walhalla gleitet unser Blick in weitem Halbkreise über die Donauebeue, die Kornkammer Bayerns. Unser Auge erspäht Regensburg, die Stadt Straubing, den hohen Turm von Landshut und mehr als 100 andere Ortschaften. Vom fernen Süden her grüßen die Alpen. Zusammenfassung: Blick von der Walhalla. Werksätze- a. Die Raab entsteht aus Fichtel-, Heide- und Wald- n a a b; sie fließt nach Süden zur Donau. b. Das Naabgebiet wird von Gebirgen umschlossen. Nenne und zeige sie! c. Das Userland der Raab trägt Getreide. — Ans dem Boden gräbt man Eisenerze, sarbige Erden und Porzellan- erde. d. Regensbürg ist eine bedeutende Handelsstadt. Amberg besitzt große Fabriken. Die Walhalla ist ein Werk Ludwigs I. Zeichnung.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 66

1898 - Schwabach : Schreyer
- 66 — Zusammenfassung: Im Engthal der Donau. Bei dem Kloster Weltenburg wird die Donau durch nah herantretende Felsen des Jura eingeengt. Weltenburg ist das älteste Kloster iu Bayern. 6. Durch die vayerische Kornkammer. Wir fahren mit dem Schiff weiter und erreichen bald die Stelle, an welcher von links her die Raab in die Donau mündet. Nach kurzer Fahrt siud wir in Regensburg (Regenmündung) angelangt, bei welcher Stadt die Donau ihren nördlichsten Punkt erreicht. Nun tritt ihr der bayerische Wald in den Weg, der sie zwingt, eine südöstliche Richtung einzuschlagen. Derselben folgend, betreten wir mit der Donau eine große Ebene, die zu unserer Linken vom bayerischen Wald begleitet wird, während nach rechts hin nnserm Blick freie Ausschau gewährt ist. Zu beiden Seiten erfreuen uns herrliche Wiesen mit saftigen Gräsern und Kräutern und schöne Felder, auf denen langhalmiges Getreide mit schweren Ähren rauscht. Die bedeutendste Stadt ist Straubing. Hier war vor 406 Jahren die Donau Zeuge einer blutigen That, indem Agnes Bernauer, die unschuldige Gemahlin eines bayerischen Herzogs, aus Besehl ihres Schwiegervaters vor den Augen des Volkes in den Strom geworfen und ertränkt wurde. Heute erfreut sich Straubing großer Wohlhabenheit. In der großen S ch r a n n e blüht der Handel mit Getreide der frucht- baren Umgebung. — Bald darauf berührt unser Strom das Städtcheu Deggendorf. Unterhalb desselben mündet von rechts her die Isar in die Donau. In der Nähe erhebt sich der Natternberg. Von dem- selben erzählt die Sage folgendes: Der Böfe trug ihn einst herbei, um die Donau zu dämmen und die ihm wegen ihrer Gottesfurcht ver- haßten Bewohner von Deggendorf durch Überschwemmung zu vertilgeu. Schon war er bis hieher gekommen, da hörte er drüben im Kloster Metten das Gebetglöcklein läuten; das fuhr ihm in die Glieder: der Fels entfiel seiner Hand und stürzte ins flache Land hernieder. Bei Vilshosen treten zu beideu Seiten die Berge heran und beschließen die Thalebene. Mit Recht wird die Strecke von Regensburg bis Vilshoseu die „Kornkammer Bayerns" genannt. Zusammenfassung: Die bayerische Korn kämm er. Zwischen Regensburg und Dilshofen breitet sich an der Donau die bayerische Kornkammer aus. Diese ist sehr fruchtbar. Die wichtigsten Orte der Kornkammer sind Straubing und Deggendorf.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 68

1898 - Schwabach : Schreyer
— 68 — bestiegen, um vom Aussichtsturm Ausschau zu halten. Tief zu unfern Füßen liegt die Stadt; der Blick schweift weiter; er folgt dem Lauf der Flüsse, die sich durch herrliche Thäler winden. Im Süden blauen die Alpen herüber. Wenden wir uns gegen Norden, so liegt in langgestreckter Reihe der bayerische Wald vor uns; der Arber, der Rachel, der Lüsen und der Dreisesselberg lugen herüber. Wir können uns kaum trennen von dem herrlichen Stückchen Erde. Zusammenfassung: Aussichtspunkte. Kein Besucher Passaus versäumt, die Mariahilfkirche und den Georgsberg zu besteigen. Beide sind herrliche Aussichtspunkte. Der Georgsberg trägt die Feste Oberhaus. d. Durch ein in den Georgsberg gehauenes Felsenthor gelangen wir an die Jlz und über diese auf einer langen Brücke zur dorfähn- lichen Ilzstadt, deren freundliche Häuser friedlich das linke User des Flüßchens umkränzen. Aus stillem Thal kommt der Fluß „des Waldes", und sein dunkler Spiegel verleiht diesem Teil Passaus im Verein mit den niedrigen Häusern, der einfachen Brücke und dem großen Holzlager- platz ein echt ländliches Aussehen. Hier sehen wir ein Stück von dem großen Handel Passaus. Die 17 000 Seelen zählende Stadt ist der Hauptstapelplatz für die gewaltigen Holzmengen, die aus der Jlz dem bayerischen Wald entführt werden. Ungefähr 2000 Schiffe und fast 300 Flöße berühren jährlich Passau, wo ein bedeutender Teil des aus Ungarn kommenden Getreides umgesetzt wird. Auch die Gewerbe- thätigkeit der Stadt ist nicht unbedeutend. Die Schätze des Waldes an Graphit und Porzellanerde begünstigen die Herstellung von Schmelz- tiegeln und Porzellau. Zusammenfassung: Beschäftigung der Bewohner. Die Ilzstadt zeigt uns Passaus großeu Handel mit Holz und Getreide. In Passäu werden Schmelztiegel und Porzellanwaren hergestellt. e. Unterhalb Passau verläßt die Donau unser Vaterland. Sie strömt durch Österreich-Ungarn und durch die Türkei, um schließlich in den Wellen des schwarzen Meeres ihr Grab zu finden. Zusammenfassung: Ende der Donau. Die Donau verläßt bei Passau unser Vaterland und mündet in das schwarze Meer. 8. Die Donau: Zusammenfassung. (Siehe Schüleraufsatz: Die Douau!) Merksätze: a. Die Donau entsteht auf dem Schwarzwald aus 2 Ouell- flüfseu. Sie fließt bis Regensburg nach Nordosten, dann nach Südosten. Sie mündet ins schwarze Meer.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 69

1898 - Schwabach : Schreyer
— 69 — b. Wöruitz, Altmühl, Raab, Regen und Jlz sind linke, Jller, Lech, Isar und Inn rechte Nebenflüsse der Donau. e. Die Donau berührt aus ihrem Lause 2 Moore und durch- fließt die bayerische Kornkammer. Bei Weltenburg wird ihr Thal durch Jurafelsen sehr eingeengt. cl. An der Donau liegen: Ulm, Neuulm, Donauwörth, Neuburg, Ingolstadt, Kelheim, Regensburg, Straubing und Passau. Ingolstadt und Ulm sind Festungett. Regensburg und Passau treiben Flußhandel. Straubing besitzt eine bedeutende Schranne. Zeichnung. B. Bergleichnng. 1. D onanland und Heimat. 2. Donau und Main: Ursprung, Richtung, Mündung; Neben- flüsse; Wasserscheiden; Userlandschaften; Wohnorte. C. Anwendung (und zur Konzentration). 1. Darstellung im Sandkasten. 2. Übungsfragen und Aufgaben, namentlich mit Beziehung ouf die Heimat. 3. Naturkunde: Der Tors. Die Getreidearten. 4. Lesen: Die Donau. 5. Aussatz: a. Der Ulmer Spatz. b. Der Mohrenkopf im Lauinger Wappen. o. Die drei Brüder. 6. Die Donau. K Die Donau, die blauäugige Tochter des dunkeln Schwarzwaldes, und der Alpensohn, der graue Inn, vermählten sich bei Passau. Die Brautjungfer, die dunkeläugige Jlz, die Tochter des Waldes, überreichte dem Brautpaar ein fehr fchönes Perlengeschmeide. Die Verlobten traten bei Passau vor den Altar. Zu beiden Seiten desselben standen Priester: auf der einen die Wallfahrtskirche Mariahilf und auf der audern die Festung Oberhaus. In der Bischossstadt ertönte das Brautgeläute. Die frohen Chorschüler, die Vögelein, stimmten ihre Lieder an, und Walk

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 58

1898 - Schwabach : Schreyer
V. Die Donau. A. Darbietung. 1. Zsoyer die Donau kommt?*) Wo ist uns die Donau auf unseren bisherigen Wanderungen be- gegnet? Bei Donauwörth mündet die Wörnitz, bei Kelheim die Alt- müht, bei Regens bürg Naab und Regeu. An der Donau liegt Donau- stauf mit der Walhalla. Der Böhmerwald sendet die Jlz zur Donau. — Einiges wissen wir also schon von der Donau. Nun wollen wir sie genauer kennen lernen. Was werdet Ihr zuerst erfahren wollen? „Woher die Douau kommt." Nach welcher Himmelsgegend müssen wir von Schwabach aus gehen, um zum Ursprung der Donau zu gelangen? Südwesten. — Wandern wir an unserer Karte uach Südwesten! Welche Orte können wir be- rühren? Windsbach, Günzenhausen, Wassertrüdingen, Nördlingen. — Was zeigt unsere Karte bei Nördlingen? Punktierte Linie, aus einer Seite blau, aus der andern rot gerändert. — Seht, hier hört unser Vaterland aus, und ein anderes Land, das Königreich Württemberg, geht an. Da ist die Grenze zwischen Bayern und Württemberg. Wir überschreiten diese Grenze und kommen nach Württemberg. Nun wandern wir immer nach Südwesten weiter und kommen in das Land Hohenzollern und endlich in das Großherzogtum Badeu. Hier erhebt sich, wie wir an der Karte sehen, ein hohes Gebirge. Es ist der von sinstern Tannen bewachsene Schwarzwald, von welchem jährlich Tau- sende von Schwarzwälder Uhren — wer von Euch hat eine solche zu- hause? — versendet werden. Hier im Schwarzwald nun stoßen wir aus die Quellen der Donau. Sucht sie aus! Wie heißt das eine Flüßchen? Brigach. — Das andere? Brege.— Wo kommen diese zusammen? Don au eschin gen. — Wie heißt dann der Fluß? Donau. — Aus welchen Quellflüssen entsteht also die Donau? Bri- gach und Brege. — Daher der Spruch: „Die Brigach und die Breg^, Die bringen die Donau zuweg." Zwischen Bergen sich hindnrchdrängend, nimmt die Donau eine nordöstliche Richtung an. Wo tritt sie in Bayern ein? Ulm. — *) Auch hier erhalten die Kiuder die Hausaufgabe, ihre Karte zu lesen.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 67

1898 - Schwabach : Schreyer
7. Kassau.*) Lehrmittel: Bild von Passau. (Oldenbourg.) a. Die reiche Gegend verlassend, trügt uns ein Dampfschiff weiter nach Südosten, und bald „schwimmt uus die ^wigiu des Donaustromes, die herrliche Stadt Passau entgegen." Die uralte Stadt bietet eines der schönsten Bilder dar, das nur irgendlvj^ gefunden werdei^tom» Dreiflüssestadt wird sie genannt; denn Drei Flüsse vereinigen sich hier: die Tochter des Schwarzwaldes, die blaue Dotf<Pirr^rmüffwwm| mit dem stürmisch eiuherbrausenden Sohn der Berge, dem grauen In« die dunkelfarbige Jlz rauscht schüchtern heran und bringt Perlenge^ schmeide der glücklichen Braut. Passau, das aus der schmalen Landzunge zwischen Donau und Inn liegt, bildet den reichgeschmückten Altar. Ober- Hans und Mariahilf stehen als Priester zur Seite. Der Wald und die Berge am Ufer werfen Blumen und Kränze auf den Weg. Die Glocken der Stadt klingen zusammen zum Hochzeitsseste. Zusammenfassung: Dr eiflüss estadt. Bei Passau vereinigen sich drei Flüsse: Donau, Inn und Jlz. b. Über die stachen Dächer der Häuser strebeu die Türme und Kuppelu der zahlreichen Kirchen empor. Unter diesen fällt uns besonders der prächtige Dom in die Augen. Südlich von ihm liegt des Bischofs Schloß; schon seit uralten Zeiten ist Passau eine B i s ch o s s st a d t. Nördlich vom Dom liegt der Dom- oder Marktplatz mit dem Denkmal König Max I. Hart an der Donau befindet sich der Landungsplatz für die Dampfschiffe; unmittelbar dahinter steht das Rathaus mit seinem präch- tigen Turm. Zusammenfassung: Merkenswerte Gebäude und Plätze. c. Um die eigentliche Stadt schlingen sich kranzförmig ihre 3 Bor- ftädte, darunter die Innstadt am rechten User des Inn im Süden, die Ilzstadt links des Waldstusses im Norden. Die 220 m lange Ludwigsbrücke, die obere und untere Jnnsähre bringen uns hinüber nach der Innstadt mit ihren stattlichen Häuserreihen. Wir steigen empor zur zweitürmigen, blitzenden Wallfahrtskirche Mariahilf, um den sich dort bietenden Rundblick zu genießen. Ein herrliches Bild liegt vor uns ausgebreitet. — Über eine gedeckte Stiege eilen wir wieder den Hang hinab zum Jun, überqueren ihu, gehen durch den Kern Passaus und überschreiten eine 150 in lange Hängebrücke, den sog. Drahtsteg. Ein Granitfelsen steigt steil vor uns 130 m in die Höhe und sendet eine schmale, niedrige Spitze trennend zwischen Inn und Jlz. Auf ihm, dem waldbekränzten Georgsberge, thront die ehemalige Festung Oberhaus, die wie ein treuer Hüter der alten Bischofsstadt auf diese heruiederblickt. Heute ist sie zum Militärgefängnis geworden. Wir haben sie nur *) Nach Gruber, Heimatkunde.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 138

1898 - Schwabach : Schreyer
e. Zur Zeit, als Landshut Residenz war, ging es in der Stadt oft hoch her. Die Landshuter Herzoge waren die reichsten unter Deutsch- lands Fürsten; auch der Wohlstand der Bürger war groß. Glänzende Feste sah damals die Stadt, z. B. bei der Hochzeit Georgs des Reichen mit einer polnischen Königstochter. Acht Tage lang dauerten die Festlichkeiten. Mehr als 9000 Gäste waren anwesend, darunter der Kaiser, 20 Fürsten, viele Grasen u. s. w. Wer nach Landshut kam, wurde auf des Herzogs Kosten bewirtet. Wie da geschmaust wurde, könnt Ihr daraus ersehen, daß verzehrt wurden: 333 Ochsen, 3292 Schafe, 090 Schweine, 12 000 Gänse, 40 000 Hühner, 73 00.0 Krebse. Daß dazu auch manches Fäßlein Wein getrunken wurde, köuut Ihr Euch denken. Der Herzog mußte auch 6 500 fremde Pferde füttern laffen. Zufammmenfassung: Eine fürstliche Hochzeit in der H erzo gsstad t. 5. Äktötting, der Vernhmteste Wallfahrtsort Mayerns. Die Eisenbahn soll uns von München zu dem berühm- t e st e n bayerischen W a l l s a h r t s o r t bringen! Welche Wallfahrtsorte kennt Ihr schon? Gößweinstein, Vierzehn- heiligen, Käppele bei Würzburg, Kreuzberg. — Zeigen! a. Wir fahren heute uach dem besuchtesten Wallfahrtsort. Er liegt östlich vou München, am Inn. Zeige diesen Fluß! Zeige die Eisenbahn, die uns von München an den Inn führt! Die Namen von zwei Stationen, an denen wir vorüber fahren, find uns schon bekannt: Ampfing und Mühldorf. Zeigen! — Zwischen diesen beiden Orten wurde Friedrich der Schöne von Ludwig dem Bayern besiegt und ge- fangen genommen. Von Mühldorf aus bringt uns der Zug in kurzer Zeit nach Neuötting. Zeigen! — Hier steigen wir aus und erreichen zu Fuß in einer Viertelstunde unser Reiseziel, deu Wallfahrtsort Alt- ötting. Zusammenfassung: Von München nach A l t ö t t i n g. Wir fahren von München mit der Eisenbahn nach Osten und kommen nach Ampfing und Mühldorf, wo Ludwig der Bayer Friedrich den Schönen besiegte. Bald darauf sind wir in dem Wallfahrtsort Altötting. d. Altötting, ein schöner Marktflecken, ist der älteste und berühm- teste Wallfahrtsort unseres Vaterlandes. Schon seit 1 000 Jahren ver- ehren sromme Wallfahrer dort ein Holzbild der Gottesmutter, das auf einem silbernen Altar in einer kleinen Kapelle steht. Diese Wallsahrts- kapelle reichte bald sür die Menge der Wallfahrer nicht mehr ans. Man

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 96

1898 - Schwabach : Schreyer
— 96 — see. — Betrachtet den Abfluß des letzteren! Welcher Ort liegt daran? Miesbach. - In der Umgegend dieses Ortes wird schönes Vieh gezogen, wie in der Triesdorser und Ellinger Gegend. Bei welcher Stadt mündet die Maugsall in den Inn? Rosenheim. — Diese Stadt wird häusig wegen ihrer schönen Lage gerühmt. Was erzählt uns die Karte von der Lage Rosenheims? Es liegt am Einfluß der Mangsall in den Inn. — Das ist zwar schön, aber für Rosenheim sehr gefährlich. Wenn Hochwasser kommt, liegt oft ein großer Teil der Stadt unter Wasser. Seht nach Süden hin! Hier breitet sich das Rosenheimer Moos aus. — Auch das trägt nichts zur Schönheit der Lage bei. Da müssen wir weiter nach Süden sehen! Die Berge. — Ja, die nahen Berge der Alpen sind^s, die die Lage von Rosenheim so schön erscheinen lassen. Auch das Innere von Rosenheim ist merkwürdig. Die Häuser der langen Hauptstraße haben unten große, weitausgedehnte Säuleuhallen. Die vielen großen Gewölbe unter den Gebäuden stammen noch aus früherer Zeit, iu welcher Rosenheim einen mächtigen Getreide- und Wein- Handel betrieb. Das Merkwürdigste von Rosenheim ist das Salz Haus (die Saline), in welchem in mächtigen Pfannen aus Salzwasser (Sole) Salz gekocht wird. (Wir stellen Sole her und zeigen den Kindern, wie beim Kochen der Sole das Salz als Rückstand bleibt.) Diese Sole kommt in Röhren bis von Berchtesgaden. Sucht diesen Ort auf der Karte! Zufammeusafsuug: Rosenheim. Bei Rosenheim mündet die Mangsall in den Inn. Rosenheim liegt am Eingang in die Berge. Die mächtigen Gewölbe der Stadt zeugen von dem Handel Rosen- heims in srüherer Zeit. Rosenheim besitzt eine große Saline. b. Khiemsee mit dem Ltönigsschloß. Lehrmittel: Abbildungen vom Königsschloß. Setzen wir unsere Reise weiter fort. Nach welcher Himmelsgegend wendet sich nun die Bahn? Nordosten. — Wodurch wird sie zu dieser Richtuugsänderuug gezwungen? Ein See stellt sich ihr in den Weg. — Lies dessen Namen ab! Sims see. — Betrachte seine Form! Er dehnt sich in der Länge aus. — Wo fährt die Eisenbahn? An seinem Nordufer. — Wir müssen lange hart am See dahinsahren. Keinen Ort, kein Haus erblicken wir an seinen Ufern; kein Boot fchankelt auf der unbeweglichen Wasserfläche dieses einsamsten und ödesten aller Seen. Bald muß die Bahn ihre Richtung wieder ändern? Sie muß sich nach Südosten wenden. — Wodurch wird sie diesmal zur Richtungsänderung gezwungen? Wieder stellt sich ihr ein See in den Weg. —- Dessen Name? Chiemsee. — Hart an diesem See fährt die Eisenbahn vorbei. Welche Station ist angegeben? Prien. — Hier steigen wir aus.*) Weit, fast *) Wir stellen vor dem Unterricht den Chiemsee im Sandkasten dar.

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 100

1898 - Schwabach : Schreyer
— 100 — Wir sehen also, Reichenhall ist ringsum von hohen Bergen umgeben. Die Stadt liegt in einem Kessel. Von Reichenhall aus hat man diese Berge ganz nah. Man kann sie leicht besteigen und die prächtige Aussicht bewundern. Das zieht jährlich viele Leute nach Reichenhall. Die Bergumrahmung gewährt aber der Stadt noch andern Nutzen. Durch dieselbe werden die rauhen Winde abgehalten. Daher wird Reichen- hall jährlich von solchen Kranken besucht, die zu ihrer Heilung einer milden Lust bedürfen. Dazu besitzt Reichenhall heilkräftige Salzquellen. Die Luft am „Gradierwerk" (Erklären!) ist an sehr heißen Tagen durch ihre Kühle und ihren Salzgehalt für die Kranken wohlthuend. So ist Neichenhall zu einem der bedeutendsten Kurorte ge- worden. Die nicht ganz 4000 Einwohner zählende Stadt wird jährlich von 7000 Kurgästen aus allen Ländern der Erde zu längerem Ausent- halte aufgesucht, während ebenso viele Fremde nach kürzerer Anwesenheit wieder abreisen. Reichenhall ist für den Aufenthalt so vieler Fremden eingerichtet. Die breite Hauptstraße ist an vielen Plätzen mit Bäumen und Anlagen eingefaßt. In den Läden zu beiden Seiten stellen Kunst- Händler, Fabrikanten von Schmuckgegeuständen, Photographen ihre Waren zum Verkaufe aus. Fast jedes Haus ist, um den Fremden einen an- genehmen Aufenthalt zu bieten, als Villa (Erklären!) gebaut. Besonders schön sind die Gasthäuser, deren Reichenhall sehr viele zählt. Zusammenfassung: Reichenhall. Reichenhall liegt an der Saalach. Es ist rings von hohen Bergen eingeschlossen. Auch besitzt es Salzquellen. Daher wird es jährlich von vielen Fremden besucht. Reichenhall ist einer der besuchtesten Kurorte. d. Merchtesgaden. Lehrmittel: Bild von Berchtesgaden. (Oldenbourg.) — Einige Salzsteine; Kochsalz. Wir nehmen Abschied von dem lieblichen Neichenhall, um zu Fuß weiter in das Gebirge vorzudringen. Unser Weg führt durch ein Herr- liches Thal: zu beiden Seiten aussteigende Gebirge, au denen kein grüner Halm zu hasteu scheint, die mit grauem, verwittertem Haupt, mit Eis- flächen und Schneesurchen niedersehen, unten am Fuß die saftigsten Wiesen und kräftiger, schattiger Wald; rasch und laut eilt die Ache dahin. Wir folgen ihr! Nur noch eine Steigung hinanf, dann durch duftigen Tannen- Wald, und vor uns liegt ein reizendes, liebliches Gelände: das wunder- schöne Berchtesgadener Gebirgsläudchen. Wir halten inne, um die Pracht und Schönheit desselben zu genießen: „Üppig grüne Thäler, durchflössen von wildrauschenden Gebirgsbächen, werden von bewaldeten Hügeln umgeben. In der Mitte des Bildes liegt der Marktslecken' Berchtesgaden. Ties unten im Thal an den Usern der Ache mit ihrem hellgrünen Wasser stehen, weit von einander getrennt, der Bahnhos, das Sudhaus und die Gebäude
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