— 2 —
Denn schon nach dreizehn Jahren kam Theodorich der Große, König der Ostgothen, aus dem westlichen Ungarn, wo sein Volk sich niedergelassen hatte, auf Veranlassung des oströmischen Kaisers, der sich dadurch der lästigen und gefährlichen Nachbarschaft der Ostgothen zu entledigen suchte, nach Italien, schlug den Odoacer in drei Schlachten und gründete dann dort das ostgothische Reich. Da er sich gerne in Verona (auch walsch Bern genannt) aufhielt, so bekam er in der Sage den Namen Dieterich von Bern; er regierte milde, und das Land erfreute sich unter ihm der Ruhe und eines großen Wohlstandes; er ließ dle meisten römischen Einrichtungen bestehen, besetzte die Aemter mit Römern und zog ausgezeichnete Staatsmänner und Gelehrte dieses Volkes, wie den Cafsiodorus und Boöthius, in seine unmittelbare Nahe. Sein großes Reich umfaßte nicht nur Italien, sondern auch alles Land südlich von der Donau, Ungarn bis zur Theiß, Dalmatien und den nordwestlichen Theil der jetzigen Türkei. Aber bald nach seinem Tode (526) zerfiel fein Reich, dessen weitere Schicksale wir in §. 3 kennen lernen werden. Das Land wurde dann eine Provinz des oströmischen Reiches, wurde bald nachher von den Langobarden erobert und zuletzt mit dem Frankenreiche vereinigt.
In dem jetzigen Griechenland und dem größten Theile der heutigen Türkei herrschte der oströmische Kaiser, dem außerdem bedeutende Länderstrecken in Asien und Afrika gehörten. Den ganzen Osten Europa's, das jetzige Rußland und Polen, bewohnten slavische Völker; diese waren auch in den östlichen Theil Deutschlands bis zur Oder vorgedrungen, und breiteten sich von hier aus auch bis zur Elbe aus, so daß diese Länder damals für Deutschland verloren gtngen. Aus diesen Gegenden waren nämlich die bisher dort seßhaften Stämme der Langobarden, Burgunder und Vandalen ausgewandert und hatten sich im Westen und Süden Europa's neue Wohnsitze gesucht. Die Langobarden zogen aus der Gegend von Magdeburg nach Süden und wohnten anfänglich an der mittleren Donau etwa in der Gegend von Wien bis tief nach Ungarn hinein. Von dort brachen sie später auf und kamen 568 nach Italien, wo sie das longobardische Reich gründeten, an dessen Namen noch die heutige Lombardei in Oberitalien erinnert. In ihrer Nähe, im jetzigen Siebenbürgen, der Moldau und Wallachei, wohnten' die Geplden, mit denen sie in beständiger Fehde lebten. Die Burgunder
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Italien Verona Bern Cafsiodorus Boöthius Italien Donau Ungarn Dalmatien Griechenland Asien Afrika Polen Deutschlands Deutschland Magdeburg Donau Wien Ungarn Italien Oberitalien Moldau
wer: das Großherz ogthum Weimar mit Weimar,
Jena; die Herzogtümer Coburg. Gotha, Altenburg, Mei-
ningen, Hildburghausen mit den Städten gleichen Namens ; die
Fürstenthümer Reuß, Schlei;, Greiz und Lobenstein mit den
Städten gleichen Namens und Gera; die Fü rstenthümer
Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstavt. Das
Großherzogthum Hessen-Darmstadt mit Darmstadt,
Worms, Giessen und der Bundesfeftung Mainz am Rhein. Das
Herzogt hum Nassau am Rhein mit Wiesbaden; die
Landgrafschaft Hessen-Homburg mit Homburg; die
freie Stadt Frankfurt am Main. Das Großherzogthum
Baden am Rhein hinunter bis zur Schweiz, mit Karlsruhe,
Mannheim, Heidelberg, Baden, Freiburg; das Königreich
Würtemberg, östlich von Baden, mit Stuttgart am Neckar,
Ulm an der Donau. Das Königreich Baiern mit
München an der Isar, Augsburg am Lech, Regeusburg an
der Donau, Nürnberg. Die F ü r st e n t h ü m e r Hohen-
zollern-Hechingen und Siegmaringen. Endlich das
Kaiserthum Oesterreich (35 Millionen Einwohner), wel-
ches den südöstlichen Theil Deutschlands einnimmt: zu dessen
deutschen Ländern gehört Tyrol, südlich von Baiern, mit
Jnsbruck; Kärnthen, Krain, Jllyrien mit den Städten
Triest am adriatischen Meere, Laibach, Klagenfurt, Grätz;
das Erzherzogthum Oesterreich mit der Hauptstadt des
ganzen Staates, Wien, an der Donau; die Markgraf-
schaft Mähren mit Brünn, Olmütz, Austerlitz; das König-
reich Böhmen, das iwrdlich an Sachsen und Preußen
gränzt, mit Prag an der Moldau. — Die größten deutschen
Staaten sind: Oesterreichs deutsche Besitzungen: 3500 Qua-
drat-Meilen und 12 Millionen Einwohner; wovon die Hälfte
deutschen Stammes; Preußens deutsche Provinzen: 3310 Qua-
brat Meilen und 13 Millionen Einwohner; Baiern: 1400
Quadrat-Meilen und 5 Millionen Einwohner; Hannover: 700
Quadrat-Meilen und 2 Millionen Einwohner; Würtemberg:
350 Quadrat-Meilen und über 2 Millionen Einwohner; Sach-
sen 270 Quadrat-Meilen und 2 Millionen. Einwohner; Baden:
über 250 Quadrat-Meilen und 1v2 Millionen Einwohner;
die übrigen alle unter einer Million.
Die größten Städte Deutschlands sind: Wibn und Ber-
lin mit 500,000 Einwohner, Hamburg über 160000, Prag
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219
120,000, (Sollt, Breslau, München, Dresden 90— 100,000
Leipzig, Bremen, Frankfurt, Trieft 50—60,000 Einwohner.
sgebt die hauptsächlichsten Städte an, die an dein Hauptflusse Elbe
van der Quelle bis zur Mündung liegen, nebst den Städten an den Ne-
benflüssen, rechts und links; die hauptsächlichsten Städte im Flußgebiete
der Oder! Durch welche Städte muß man reisen von Hamburg nach
jenen Städten? Nach welcher Weltgegend reff
Das Klima oder die Luftbeschaffenheit unsers Vaterlan-
des ist gesund und gemäßigt, d. h. weder so drückend heiß, noch
so empfindlich kalt, wie in manchen andern Ländern. Der
Boden ist theils gebirgig, vorzüglich im Süden, Westen und
Osten, theils eben, besonders im Norden und in der Mitte.
Hauptgebirge sind, von den Alpen der Schweiz und Tyrols
ausgehend: der Böhmerwald zwischen Böhmen und Baiern,
das Riesengebirge zwischen Böhmen und Schlesien, das
Erzgebirge zwischen Böhmen und Sachsen, der Thüringer-
wald im Sächsischen, der Schwarzwald in Baven und
Würtemberg, der Odenwald in Baden und Heffen-Darmstadt,
das Fichtelgebirge im nördlichen Baiern, das Harzge-
birgein Braunschweig und Hannover. Auf diesen Gebirgen
haben Flüsse und mächtige Ströme ihre O-uellen. Dieelbe
entspringt auf dem Riesengebirge und nimmt die Moldau,
Saale, Havel und andere Flüffe in sich auf; die Weser ent-
steht aus der Vereinigung der Werra und Fulda, welche vom
Thüringerwalde herkommen, sie nimmt die Leine und Aller
auf; der Rhein, welcher auf den Schweizeralpen entspringt
und den Neckar, Main, die Mosel, Lahn aufnimmt; alle drei
strömen in die Nordsee; die Donau entspringt in Baden,
nimmt den Lech, die Isar, den Inn, die Drau re. auf und
fällt ins schwarze Meer; die Oder kommt aus Mähren,
nimmt die Neiße und Katzbach auf und mündet in die Ostsee;
im Süden wird Deutschland von dem adriarischen Meere
berührt. Merkwürdige Seen sind: im Süden der Bodensee,
der Chiem- und> Würmsee; im Norden der Schweriner- und
Ratzeburger-See.
Deutschland ist nicht allein ein großes, sondern auch ein
schönes, mit allem, was der Mensch zum Leben bedarf, reichlich
gesegnetes Land. Rindvieh viel und gut, besonders in Hol-
stein, Ostfriesland, Baiern; Pferde: in Holstein, Hanno-
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‘220
ver, Mecklenburg; Schafe: allenthalben, besonders in
Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Böhmen, Wild: in allen
Wäldern; Gemsen, wilde Katzen, Bären: auf den
Alpen ; Füchse, Marder rc.; Fasanen: in Böhmen;
Lerchen: bei Leipzig; Auer- und Birkhühner, Schne-
pfen re. An Fischen sind alle Seen, Meere und Flüsie
reich. Bienen: besonders in Heidegegenden (Lüneburg). Sei-
denraupen: im Süden. Deutschland hat viele herrliche
Waldungen; Getreide und Obst allenthalben; Wein: im
Süden, besonders am Rhein, Main und an der Mosel:
Flachs: allenthalben, besonders in Schlesien, Hannover,
Westpfahlen; Hopfen: in Böhmen, am Rhein; Tabak,
in Sachsen, Baiern, am Rhein; Gewürzpflanzen: Anis,
Kümmel, Fenchel, Senf, Süßholz; Farbepflanzen; Krapp,
Waid, Safran, Saflor in Oesterreich und Sachsen. — Gold
wenig, in Oestereich und am Rhein; viel Silber im Erzgebirge
und Harz; Zinn in Böhmen; Quecksilber in Kram; viel
Eisen, Blei, Kupfer, Arsenik und Zinn in Schlesien; treffliche
Bau- und Sandsteine und Marmor in Sachsen; Thonarten in
Sachsen; Schwefel, Vitriol, Alaun re. Sehr viel Salzquellen,
über 100 Mineralquellen und Gesundbrunnen, z. B. Aachen,
Baden, Karlsbad, Teplitz, Selters, Pyrmont, Ems. — Die
Deutschen beschäftigen sich eifrig mit Acker-, Obst- und Wein-
bau, mit Vieh- und Banmzucht, mit Bergbau.
Die Manufakturen und Fabriken liefern Leinewanv, Wol-
len- und Baumwollenwaaren, Metallarbeiten aller Art; die
Glashütten, Steinzeug- und Porzellanfabriken, Eisengießereien,
Zucker- und Salzsiedereien beschäftigen besonders in Schlesien,
Böhmen, Sachsen, Westphalen und am Rhein viele tausend
Hände. Der Handel ist bedeutend, und wird von den See-
städten: Hamburg (die größte deutsche Handelsstadt), Bremen,
Lübeck, Altona, Rostock, Stettin, Triest, und im Innern von
den Städten: Braunschweig, Leipzig, Frankfurt am Main,Ber.
lin, Breslau, Prag, Wien, Augsburg, Köln :c. betrieben.
Das Volk, welches dies Land bewohnt, redet deutsch,
eine herrliche, unvermischte, reiche, und für jeden Ausdruck
menschlicher Gedanken und Empfindungen paffende Sprache,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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303
1530 Jürgens zu Braunschweig das Spinnrad, 1560 Barbara Utmann im
Erzgebirge das Spitzenklöppeln, 1650 Ottv v. Guerike die Luftpumpe u. s. w.
Folgende musikalischen Instrumente sind auch von Deutschen erfunden worden,
nämlich die Giannette, die Pedalharfe, daö Pianoforte, das Pedal und die
Glasharmonika. Tschirnhausen in Sachsen erfand daö Brennglas, und Böttiger
in Meißen daö Porzellan. Durch Herschel, Olbers und Harding wurden die
Planeten Uranus, Pallas, Juno und Vesta entdekkt; auch Henke fand vor
kurzer Zeit wieder einige neuen Planeten. — Wem wären nicht die Namen
Schiller, Göthe, Kloppstokk, Herder u. A. bekannt! Essei dies genug, um
vor Ueberschätzung des Ausländischen und vor Geringschätzung des Vater-
ländischen zu bewahren. Es darf sich Keiner schämen, ein Deutscher zu heißen.
Nun, dann:
Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an!
Daö halte fest mit deinem ganzen Herzen!
Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft!
Dort in der fremden Welt stehst du allein,
Ein schwankend Rohr, das jeder Sturm zerknikkt.
Die wichtigsten Staaten Deutschlands sind: I. Oesterreich, ein Kaiserthum,
mit der Hauptstadt Wien an der Donau; hierzu gehören noch Galizien,
Ungarn, Siebenbürgen, Slavonien, Dalmatien und die M i l i t a i r-
Grenze. Ii. Die Königreiche: Prettszett, Sachsen mit Dresden,
.Hannover mit Hannover, Baiern mit München, Wurtemberg mit
Stuttgart. In. Daskurfürstenthnin: Hefsenêafsel mit Eassel. Iv. Die
Großherzogthümer: Baden, Hessen - Darmstadt, Luxemburg, Sachsen-
Weimar, Mekklei« bürg-Schwerin und Strelitz, Oldenburg. V. Die
Herzogthünicr: H o l st e i n , B r a u n s ch w c i g, Nassau, Sachsen - K o b n r g-
Gotha, A l t c n b u r g, M e i n i n g e n - H i l d b n r g ha u se », Anhalt-D essa u,
Bern bürg, Köthen. Vi. Die Furstenthümer : Lippe, Waldekk,
Schwarzburg, Reuß, Lichtenstein. Vii. Die Landgrafsà'aft: Hesscn-
Homburg. Viii. Die freien Städte: Hamburg, Lübeck, Breme»,
Frankfurt a. M. Deutschlands Größe beträgt l 1,500 Ouadratmeilen, worauf
an 40 Millionen Menschen leben.
Die deutschen Flüsse.
Die größten Ströme unserö deutschen Vaterlandes sind: der Rhein, die
Weser, die Elbe, die Oder und die Donau. Die vier ersten fließen in nördlicher
oder nordwestlicher Richtung; die Donau allein nimmt ihren Lauf gegen Morgen.
Mitten in der Schweiz liegt der St. Gotthard, der gleichsam den Mittelpunkt
der Alpen bildet; denn von dorther laufen die Hauptzweige der Alpen in
verschiedenen Richtungen aus. Hier auf dem St. Gotthard liegen nicht weit
von einander die Onellen zweier mächtigen Flüsse, der Rhone, welche durch das
südliche Frankreich in das mittelländische Meer geht, und des Rheins, der unter
den Flüssen Deutschlands zwar nicht der größte, aber doch der schönste ist.
Der Rhein bildet sich aus mehreren Gletscherbächen, von welchen der Vorder-,
Mittel- und Hintcrrhein die wichtigsten sind. Er windet sich über Rheinek dem
von ihm gebildeten Bodensee zu. Unweit Evnstanz verläßt er den Bodensee und
strömt gen Westen, bildet bei Schaffhansen den Wasserfall und wendet sich bei
Basel plötzlich nach Norden. Von hier bis zur Lauter bildet er die Grenze
zwischen Deutschland und Frankreich und tritt dann ganz in deutsches Gebiet.
Durch ansehnliche Nebenflüsse, als: Nektar, Main, Jll, Nahe, verstärkt,
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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— 19 —
heißen nach ihrer Größe und Beschaffenheit: Lache, Pfütze,
Pfuhl, Sumpf, Teich, Weiher. Landsee, Meer (See, Oeean);
die fließenden: Bach, Flnß. Strom. Wo Wasser von selbst
aus der Erde bricht, ist eine Quelle. Es gibt kalte, laue,
warme und heiße Quellen. — Das Wasser des Meeres hat
einen salzigeu Geschmack, welcher es ganz ungenießbar macht;
die meisten Quellen. Bäche und Flüsse enthalten das sogenannte
süße Wasser, welches zum Trinken geeignet ist. Merkwürdig
sind die warmen Quellen. Andere Quellen enthalten ausgelöste
Teile vou Salz. Schwefel, Eiseu, Kupfer :e.; man nennt sie
Mineralquellen; manche derselben dienen als Gesundbrunnen.
(Die berühmtesten Gesundbrunnen sind Carlsbad und Teplitz
in Böhmen, Aachen, Ems, Wiesbaden. Homburg vor der Höhe
Pyrmont im Waldeckschen. Baden in Baden. Kissingen a. d. Saale
in Bayern.)
Durch die Wärme verdunstet das Wasser. Eine Hitze schon von
100 Grad verursacht, daß der Wasserdampf einen 2000 mal größeren
Raum einnimmt als das Wasser, woraus er entstanden ist. Wird nun
Wasser in einem geschlossenen Räume in Dampf verwandelt, so übt
derselbe vermöge seiner Elasticität eine große Kraft aus, welches zur
Erfindung der Dampfmaschinen Veranlassung gegeben hat. Im Jahre
1763 gab Watt (Hott) in England der Dampfmaschine die Einrichtung,
welche sie im Wesentlichen jetzt noch hat. (S. Anmerk. bei Groß-
britannien !)
Wie werden die Flüsse eingeteilt?
In Küsten-, Steppen-, Haupt- und Nebenflüsse. Die Küsten-
flüsse ergießen sich nach einem knrzen Laufe ins Meer, die
Steppenflüsse verlieren sich im Sande, ohne das Meer zu
erreichen.
Wie nennt man einen Hauptfluß mit seinen Nebenflüssen?
Ein Flußsystem, während die Gegend, die von ihnen durch-
flössen wird, Flnß- oder Stromgebiet heißt.
Wie heißen die größten Meere?
1. Das nördliche Eismeer (am Nordpol); 2. das südliche
Eismeer (am Südpol); 3. der atlantische Oeean (zwischen Europa,
Afrika und Amerika); 4. das indische Meer (südlich von Asien);
5. das stille Meer oder der große Oeean (zwischen Asien und
Amerika).
Wie nennt man die Einschnitte, welche das Meer in das
feste Land macht?
Bucht, Bai, Meerbusen, Golf, Hafen.
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Pfuhl
Extrahierte Ortsnamen: Oeean Carlsbad Teplitz Aachen Wiesbaden Homburg Waldeckschen Baden Bayern England Küsten- Europa Afrika Amerika Asien Asien Amerika Meerbusen
— 36 —
Es giebt in Europa mehrere Ströme, welche den Rhein an Gebiets-
ansdehnung und an Wasserfülle übertreffen, aber keinen, welcher ebenso
die Schönheiten der Natur und der Kunst, eine ruhmvolle Vergangen-
heit und eine Gegenwart voll Leben in sich vereinigte. Hier entstanden
die ersten Städte diesseits der Alpen, welche bald die Residenzen der
Kaiser, die Stapelplätze des Handels und die Sitze des Gewerbfleißes
wurden. Der Rhein ist Deutschlands schönster Strom. In seinen blauen
Fluten spiegeln sich viele prächtige und große Städte mit ehrwürdigen
Domen und grüne Rebenberge mit stolzen Schlössern und Burgruinen.
Taufende reisen jährlich, um diese Herrlichkeiten zu sehen.
2. Die W eser. Länge 70 M. Dieser Fluß entsteht
aus der Vereinigung der Werra und Fulda. Die Werra ent-
springk auf dem Thüringerwalde, die Fulda auf dem Rhöu-
gebirge. Die Weser fließt durch Kurhessen, Hannover, Braun-
schweig und Westfalen der Nordsee zu. An der Fulda: Kassel
und Fulda; an der Werra: Meiningen ; an der Weser: Münden,
Mindön, Bremen. (Versuche, die Flußgebiete der Elbe, Oder,
Weichsel und Donau zu beschreiben, wie oben mit dem Rheine
geschehen!)
3. D ie Elbe. Länge 160 M. Die Elbe hat ihre Quellen
auf dem Riesengebirge in Böhmen, fließt durch das Königreich
Sachsen, durch die preußische Provinz Sachsen, die anhaltischen
Länder und Hannover der Nordsee zu. Nebenflüsse: Moldau,
Eger, schwarze Elster, Mulde, Saale mit der weißen Elster,
die Havel. Städte an der Elbe: Königstein, Dresden, Torgan,
Wittenberg, Magdeburg, Hamburg.
4. Die Oder. Länge 120 M. Dieser Fluß entspringt
aus den Sudeten in Mähren und fließt durch Schlesien, Bran-
denburg und Pommern in die Ostsee. Nebenflüsse: Malapane,
Neiße, Stober, Weistritz, Katzbach, Bartsch. Bober, Warthe.
Städte: Kosel, Oppeln, Brieg, Breslau, Glogau, Frankfurt,
Küstrin, Stettin.
5. Die Donau. Länge 380 M. Dieser größte Strom
Deutschlands kommt vom Schwarzwald in Baden. Ihren Laus
nimmt die Douau durch Hohenzollern, Württemberg, Bayern,
Österreich, Ungarn und die Türkei dem schwärzen Meere zu.
Nebenflüsse: Jller, Lech, Nab, Regen, Isar, Inn, Euus und
March in Deutschland: Drau, Theiß und Sau in Ungarn. Städte:
Sigmaringen, Ulm, Ingolstadt, Regeusburg, Passau, Linz, Wien.
Zeige auf der Karte den Flußweg aus dem schwarzen Meere in die
Nordsee! Wie gelangt man auf dieselbe Weise aus der Nordsee ins
mittelläud. Meer? — Welches Gebirge entseudet nach 4 Himmelsgegenden
Flüsse? _ Welche andern deutsche Flüsse haben ein gemeinsames
Quellengebiet?
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— 50 —
Krain), Tyrol, Vorarlberg; die außerdeutschen: Kroatien, Dal-
matien, Slavonien, Ungarn, Galizien, Bukowina, Krakau, Sieben-
bürgen. Bosnien, Herzegowina. Städte: Hauptstadt Wien,
775 T., 1,170 T. Ew. mit den Vororten, Liuz und Salzburg
in Österreich; Graz iu Steiermark; Laibach und Trieft in
Jllyrien; Zara in Dalmatien; Innsbruck, Trient und Brixeu
in Tyrol; Prag, Karlsbad und Teplitz in Böhmen; Olmütz
und Ansterlitz in Mähren; Troppau und Jägerndorf in Schlesien;
Wieliezka (Wjelitschka) in Galizien: Ofen, Pesth (Pehscht), Preß-
bürg/ Debreezin, Komorn in Ungarn. (Verfolge genau den
Lauf''der Donau und der Elbe mit ihren Nebenflüssen und
nenne die Städte, welche daran liegen! Suche auch die Gebirge,
gieb ihre Lage an und die Flußgebiete, welche sie scheide»!)
Bemerkenswert: das Salzbergwerk Wieliezka bei Krakau, die
Adels'berger Höhlen und der Zirknitzer See in Jllyrien, welcher
sein Wasser im Frühjahr auf unterirdischen Wegen verliert, wo
dann sein Bett als Wiese und Feld benutzt wird. Schlachten
und Gefechte 1866: Bei Königgrätz (3. Juli), Turuau, München-
grätz, Trautenan, Nachod, Skalitz, Gitschin, Sadowa. (Belagerung
Wiens s. S. 30: Türkei!)
Aufgaben zum 2. und 3. Abschnitt.
Stelle eine Kartenreise um Europa an, vom karischeu bis
zum asowscheu M. au den Küsten hin, indem dn das Nennens-
werteste von den Ländern, Küsteu, Inseln, Seestädten, Flüssen,
Vorgebirgen ic. angiebst! — Wie liegen von Berlin aus die
anderen Hauptstädte Europas? — Welche Läuder, Städte, Flüsse.
Gebiete passiert man ans der Strecke von Paris nach Petersburg?
Vierter Abschnitt.
Von den Erdteilen Asien, Afrika, Amerika und Australien.
§■ i.
Was ist im Allgemeinen von Asien zu bemerken?
Es grenzt im Norden an das Eismeer, im Osten an den
großen Oeean, im Süden an den indischen Oeean, im Westen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Pesth
Extrahierte Ortsnamen: Krain Tyrol Vorarlberg Kroatien Ungarn Galizien Bukowina Krakau Bosnien Wien Salzburg Laibach Dalmatien Tyrol Prag Karlsbad Teplitz Troppau Schlesien Galizien Ungarn Donau Wieliezka Krakau Jllyrien Sadowa Wiens Europa Berlin Europas Paris Petersburg Asien Afrika Amerika Australien Asien Oeean
20
Zum schwarzen Meere:
Die Donau. Quelle: Am s.-ö. Fuße des Schwarz-
Waldes. Nebenflüsse: Lech, Isar, Inn rechts.
Kanäle hat Deutschland, außer Elsaß-Lothringen',
verhältnißmäßig wenig. Wichtig ist jedoch der Lud-
wigskaual, welcher quer durch Bayern die Donau
mit dem Main und dadurch mit dem Rheine verbindet.
Dieser Weg wird benutzt, um aus der Nordsee in das
schwarze Meer Waaren zu verschiffen.
Produkte: Deutschland ist sehr reich an Minera-
lien; kein Land Enropa's bringt so viel Silber und Zink
hervor: Silber findet man im Harz und im Erzge-
birge; in den meisten Gebirgen Blei, Kupser und Eisen;
Zink, an der Eisel und in Schlesien; Zinn in Böhmen
und im Erzgebirge; Steinkohlen an der Saar, an der
Ruhr (Westfalen), in Sachsen und Schlesien; Salz
in Lothringen, am Neckar, an der Elbe und Saale.
In Nord-Deutschland tritt der Torf an die Stelle der
Kohlen und des Holzes. Das Land ist auch sehr reich an
Mineralquellen.
Das Pflanzenreich erzeugt alle im mittleren Europa
gewöhnlichen Getreide- und Obstarten; der Wein gedeiht
nur am Rhein und in Süd-Deutschland.
Die Viehzucht wird in manchen Gegenden mit großer
Sorgfalt betrieben.
Der Gewerbebetrieb ist in Deutschland sehr be-
deutend; hervorragend ist die Wollen- und Leinen-
Industrie und die Eisenfabrikation (Krupp'sche Stahl-
werke).
1 Für Elsaß-Lothringen siehe die „kleine Geographie", in
demselben Verlag.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Deutschland Donau Main Rheine Nordsee Deutschland Erzge- Schlesien Westfalen Sachsen Schlesien Lothringen Nord-Deutschland Europa Rhein Süd-Deutschland Deutschland
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Städte. — Bern (36,000 E.), an der Aar, Sitz
des Bundesrathes. — Basel (45,000 E.), am Rhein,
wichtigste Handelsstadt der Schweiz. — Zürich
(21,000 E.), am gleichnamigen See, lebhafter Handels-
verkehr mit Italien. — Lausanne (27,000 E.), in
herrlicher Lage unweit des Genser-Sees. — Genf
(Geneve) (47,000 E.) au der Rhone und am Genfer^
See, die größte und gewerblichste Stadt der Schweiz.
7. Die Oesterreichisch-Nngarische Monarchie.
624,191 Quadrat-Kilom. 39,000,000 Einw.
Grenzen.— Oesterreich wird von Deutschland,
Rußland (Polen), der Türkei, dem adriatischen Meere,
Italien und der Schweiz begrenzt.
Bodensorm und Klima. — Der Boden-
gestaltung nach, zeigt das ganze Reich die größte
Mannigfaltigkeit, doch ist es vorwiegend gebirgig;
nur Ungarn und das nördliche Galizien bilden nnab-
sehbare Ebenen.
Das Klima ist natürlich nach der Beschaffenheit der
Länder und besonders nach der Höhe über dem Meeres-
spiegel sehr verschieden: im südlichen Theile ist es mild,
selbst heiß, in der nördlichen Hälfte gemäßigt.
Gebirge. — Drei Hauptgebirge durchziehen das
Land: 1) Die Ost-Alpen (Orteles oder Orteler
3900 M., Groß-Glockner 3800 M.); 2) die Kar-
pathen, welche den nördlichen und östlichen Theil
von Ungarn begrenzen und durchziehen ; 3) das Böh -
misch-Mährische Gebirge.
Flüsse. —• Der Hauptfluß ist die Donau, mit
Leitha, Raab, Drau und Sau (Save) rechts, mit der
March und Theiß links.
Die Elbe (im Oberlauf), mit Moldau liuks.
Die Weichsel, die Oder, die Etsch und der
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Basel Rhein Italien Lausanne Genf Genfer^
See Schweiz Oesterreich Deutschland Polen Italien Ungarn Galizien Ungarn Donau