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den inneren Winkel des in mancher Beziehung den Alpen vergleichbaren
Karpatengebirges, auf dessen äußerem Abhänge sich Rumänien bis zu den
Gipfeln hinaufzieht. Um das Gebirge legt sich ein Kranz von Hügeln, der sich
allmählich zur Tiefebene senkt und mit einer flachen Platte am Schwarzen Meere
abschließt. Die letztere, eine nur im N. etwas hügelige Ebene, wird als
Dobrudscha (ú) bezeichnet und liegt rechts der Donau. Das linke Donauufer bildet
die ostwestlich ziehende Tiefebene der Walachei, die im N. von den Transsil-
vanischen Alpen begrenzt wird und als alte Deltalandschaft sehr fruchtbaren
Boden hat. In nordsüdlicher Richtung lehnt sich an die Karpaten die flach-
hügelige Moldau, deren Boden für Getreidebau sehr geeignet ist.
Die Karpaten sind reich an Salz, das Tiefland an Petroleum. Zahlreiche
Flüsse strömen von den Karpaten herab zur Donau und verleihen dem Lande
die erforderliche Feuchtigkeit für den Ackerbau, erschweren aber auch mit ihrem
noch nicht geregelten Laufe namentlich bei Hochwasser den Verkehr. Dies gilt
besonders für den Alt (die Aluta), der die Walachei in die Große und die Kleine
Walachei scheidet and das Gebirge im Roten Turmpasse durchbricht. Die Moldau
wird ihrer Länge nach vomì Seret (spr. ssèret) durchströmt und gegen Rußland
durch den Prut begrenzt.
3. Klima. Das Klima ist besonders im N. durchaus binnenländisch. Heiße
Sommer mit ausreichenden Niederschlägen erreichen manchmal eine Temperatur
von 40°, während der Winter infolge der von Rußland hereinbrechenden Stürme
sehr kalt ist und die Donaumündung Monate hindurch mit Eis bedeckt.
4. Erzeugnisse. Daher gibt es hier keine subtropischen Pflanzen. Das
Gebirge trägt denselben Wald wie Mitteleuropa, Eichen und Buchen in den
niedrigen, Fichten in den höheren Gebieten, und außerdem Almen. Im Hügel-
lande gedeiht Wein, das fruchtbare Tiefland erzeugt Mais und Weizen in so
großer Menge, daß davon ausgeführt werden kann. Auch die Viehzucht ist hoch
entwickelt und ist an der Ausfuhr beteiligt. Im Gebirge sind der Bär und die
Gemse noch zahlreich vorhanden.
5. Bewohner. Trotzdem ist das Land nicht reich, denn das Ackerland ist
großenteils Großgrundbesitz und gehört dem rumänischen Adel, den Bojaren (â),
während die Bauern arm sind. Die Industrie ist noch wenig entwickelt und Hegt
meist in der Hand von Juden und Ausländern, unter denen die Deutschen zahl-
reich vertreten sind.
Die Hauptstadt Bukarest (ú, d. i. Freudenstadt) in der Walachei ist eine
moderne Stadt mit regelmäßigen Straßen, schönen Häusern, großen Parkanlagen
und einer Universität. Die Außenbezirke ebenso wie die kleinen Ortschaften
bestehen aus Holz- oder Erdhütten.
Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy (spr. jáschi); sie treibt viel Handel
und hat eine Universität. An der Donaumündung Hegt kein bedeutender Hafen,
da das Donaudelta verschlammt ist; nur der mittlere Mündungsarm, die Sulina(ú),
wird künstlich durch Baggerung für den Schiffsverkehr offen gehalten. Am letzten
Donauknie hat sich deshalb Galatz (gal) zu einem bedeutenden Umschlagsplatze
für Salz, Mastvieh und Getreide entwickelt.
Rumänien kann sich ebenso wie die Balkanhalbinsel zu größerer Bedeutung
emporschwingen, da es durch fruchtbaren Boden ausgezeichnet und jetzt schon
ein wichtiges Getreideland ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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77
Kurort Meran und der durch sein schönes Obst bekannte Ort Bozen die wich-
tigsten Städte sind. Im sogenannten Welschtirol an der unteren Etsch herrscht
bereits italienische Sprache, und ;nur wenig Sprachinseln zeugen noch davon,
daß diese Gegend in früheren Zeiten durchaus deutsch war. Der Hauptpunkt
des Welsch turns ist Trient (é).
b) Das Salzkammergut gehört durchweg zum Donaugebiete und wird wegen
seiner vielen schönen Punkte, Berge und Seen, sehr besucht. Die Hauptstadt
des Herzogtums Salzburg (Fig. 43) ist eine der schönst gelegenen Städte Europas.
Unter den Badeorten, die in der Nähe liegen, ist das Wildbad Gastein (eî) wegen
seiner heißen Heilquellen berühmt.
Fig. 44. Graz vom Rainerkogl.
(Nach einer Photographie.)
c) Das Herzogtum Steiermark gehört'ebenfalls zum Donaulande und zieht sich
zu beiden Seiten der Mur und der Drau hin. Es ist ausgezeichnet durch die Schön-
heit seiner Berge und durch seine grünen Alpenmatten, aber auch durch den Reich-
tum an Eisenerzen. Die Hauptstadt Graz (â) (d. i. Burg) ist der Mittelpunkt des
Deutschtums und hat eine deutsche Universität. (Fig. 44.) Infolge seiner schönen
und günstigen Verkehrslage hat es sich zur größten Stadt der Alpen entwickeln
können. Die Steiermark ist auch reich an Kohlen und hat in ihrem südlichen
Teil lebhaften Wein- und Maisbau.
d) An der Drau gelegen ist das Herzogtum Kärnten, Die Hauptstadt ist das
schön gelegene Klagenfurt. Kärnten ist reich an Eisen und an Bleierzen. Der
wichtigste Straßenknotenpunkt ist Villach (f). Nach S. schließt sich das Herzogtum
Krain an, das schon nicht mehr in das eigentliche Gebiet der Alpen, sondern in
seinem S. bereits zum Karst gehört. Die Hauptstadt ist Laibach.
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79
(= oberhalb) der Enns ist Linz, ein alter Ubergangsort, an dem das Salz des
Salzkammergutes über die Donau nach Böhmen verfrachtet wird. Die hochent-
wickelte Eisen- und Stahlindustrie hat ihren Mittelpunkt in Steyr an der Enns.
b) Im Erzherzogtume Österreich unter der Enns liegt Wien mit fast
2 Mill. E. an der Stelle, wo die Donaulinie von einer seit der Römerzeit
benutzten Straße geschnitten wird, die vom Busen von Triest in das Weichsel-
gebiet führt. Infolgedessen hat es sich zu einer wichtigen Handelsstadt ent-
wickelt, die außerdem als Kaiserstadt mit prächtigen Straßen, Gebäuden und
Anlagen geschmückt ist. (Fig. 47.) Es hat eine Universität und reges geistiges
Leben. In neuerer Zeit hat sich Industrie entwickelt, besonders Maschinenbau,
Fig. 46. Ruine Aggstein im Donautale.
(Nach einer Photographie von Würthle & Sohn.)
aber auch das Kunstgewerbe und die Herstellung von Modewaren. Unweit von
Wien liegt das Marchfeld, das oft als Schlachtfeld benutzt worden ist (warum?).
3. Als Sudetenländer bezeichnet man die südlich des Sudetenzuges gelegenen
großen Landschollen, von denen die eine zur oberen Elbe, die andere zur March
gehört, und das kleinere Quellgebiet von Oder und Weichsel. Westlich bildet der
Böhmerwald die Grenze gegen Deutschland. Flache Bergkuppen, große Wälder
und Moore kennzeichnen ihn. Er gibt einer großen Zahl von Flüssen Nahrung,
unter denen die Moldau der größte ist. Sein Holz- und Steinreich tum und die ihm
vorgelagerten Erz- und Kohlenlager haben eine große Industrie entstehen lassen,
namentlich Glas- und Porzellanfabriken. Nach N. erhebt sich der Abbruch des
Erzgebirges steil aus der nordböhmischen Ebene. Es geht in das Elbsandstein-
gebirge über, das seinen Steilabfall ebenfalls nach S. kehrt. Im Zuge der Sudeten
verläuft die Grenze etwa auf dem Kamme, besonders im Riesengebirge, wo die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Linz Donau Steyr Wien Triest Weichsel- Donautale Wien Böhmerwald Deutschland
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Nördlich der Eger entspringen dem Boden viele heiße, heilkräftige Quellen,
wie in Teplitz (é), Marienbad und vor allem in Karlsbad; sie werden aus aller Welt
so viel besucht, daß man diese Badeorte als die Sommerresidenz von Europa
bezeichnet hat. In der Festung Eger, in der Nähe des Fichtelgebirges, wurde
Wallenstein ermordet.
Der Mittelpunkt des Kohlengebietes ist Pilsen, vornehmlich durch seine
Brauereien berühmt. Die natürliche Mitte des Landes aber, wo alle Straßen von
0. und W., von S. und N. zusammenlaufen, ist die herrlich an der Moldau gelegene
Stadt Prag, reich an Kirchen und Palästen und überragt von dem Hradschin (î)
(d. i. Burgbezirk). (Fig. 48.) Es hat viel Industrie und, da die Moldau hier bereits
schiffbar ist, lebhaften Handel und Schiffsverkehr. Eine alte deutsche und eine
neuere tschechische Universität bewirken es, daß in Prag, dem Vororte des böhmi-
schen Lebens, der Kampf zwischen den beiden Nationalitäten besonders heftig ist.
b) Die Hauptstadt der Markgrafschaft Mähren, zugleich Verkehrsknoten-
punkt und Hauptsitz der Weberei und Maschinenfabrikation, ist Brünn. Zum
Schutze der nach der Mährischen Pforte und nach Wien verlaufenden Straßen
besteht die Festung Olmütz.
c) Auch das Herzogtum Schlesien birgt in seinem Innern Kohlen und hat
eine nicht unbedeutende Leinen- und Wollweberei; der Hauptort ist Troppau.
Die Sudetenländer sinti wegen ihrer vom Verkehr in allen Richtungen
aufgesuchten Lage, wegen ihrer Bodenschätze, ihrer Fruchtbarkeit und ihres
Gewerbefleißes dicht besiedelt und die reichsten und wichtigsten Provinzen des
Kaiserreiches.
4. Die Karpatenländer der österreichischen Reichshälfte ziehen sich in weitem
Bogen um den Außenrand des die Alpen jenseits der Donau fortsetzenden Hoch-
gebirges.
Die Karpaten sind ein abw^echslungreiches Gebirge, dessen Bergzüge
dicht aneinander gedrängt sind und deshalb den Verkehr hemmen. Tiefe Schluchten,
in denen der Bär noch haust, große Wälder und prächtige kleine Seen, sogenannte
Meeraugen, zeichnen besonders ihren höchsten Teil, die Hohe Tatra (tâtra), aus
(Fig. 49), in der sich der höchste Berg, die Gerlsdorf er Spitze, erhebt. Sie sind
reich an Salz, Steinkohlen, Petroleum und Erzen.
a) Das Königreich Galizien, das größte Kronland Österreichs, reicht bereits
bis in das Gebiet der russischen Steppe hinein und hat ein binnenländisches Klima ;
glühende trockene Sommer wechseln mit kalten Wintern, doch ist die Niederung
an den Flüssen sehr fruchtbar und gut mit Getreide angebaut. Es wässert zur
Weichsel, zum Dnjestr und zum Prut ab, hat aber auch Verkehrsbeziehungen
über die Karpaten nach Ungarn.
Die Bevölkerung besteht teils aus Polen, teils aus Ruthenen, die mit den
Russen stammverwandt sind. Krakau war früher eine polnische Hauptstadt, hat
eine polnische Universität und ist stark befestigt. In der Nähe liegt Wieliczka
(sprich: wjelitschka), ein Bergwerk auf Steinsalz von außerordentlicher Größe.
Die jetzige Hauptstadt Lemberg im Dnjestrgebiete ist ebenfalls polnische
Universitätstadt.
b) Das nach So. angrenzende kleine Herzogtum Bukowina (î) (d. i. Buchen-
wald) ist, wtie der Name sagt, reich an herrlichen Wäldern. Die Hauptstadt
Czernowitz (sprich : tschérnowitz) ist eine ansehnliche Handelsstadt und der
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Eger Teplitz Marienbad Karlsbad Europa Pilsen Prag Prag Wien Troppau Donau Galizien Ungarn Polen Krakau Lemberg Czernowitz
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Salz. Es wässert größtenteils zur Theiß ab, doch durchbricht die Aluta (Á) oder Alt die
Transsilvanischen Alpen, um unmittelbar der Donau zuzuströmen. Fast die Hälfte
des Landes ist von Wald bedeckt. Der Bergbau und Ackerbau liegt, obwohl ihre
Zahl nur 200 000, d. i. 10°/0 der Gesamtheit beträgt, größtenteils in der Hand
der Deutschen fränkischen Stammes, die hier als Sachsen bezeichnet werden.
(Fig. 50.) Die übrige Bevölkerung besteht zum größten Teile aus Rumänen,
zum geringeren Teile aus Magyaren (sprich: madjáren), die Ackerbau und Vieh-
zucht treiben; außerdem leben dort viele Juden, in deren Händen der Handel
liegt, und Zigeuner.
Die wichtigsten Städte
sind von Deutschen ge-
gründet und auch be-
wohnt : Kronstadt, Her-
mannstadt am Rotenturm-
paß und Klausenburg. Die
Deutschen werden hier wie
in Galizien immer mehr
eingeengt und zurück-
gedrängt.
2. Das Ungarische Tief-
land ist der Rest eines
alten Sees, deshalb größten-
teils ganz flach, stellen-
weise sumpfig, aber auch
in weiter Ausdehnung
fruchtbar. Es ist ganz von
Gebirgen umgeben und
deshalb sehr arm an
Niederschlägen. Das mitt-
lere Gebiet, von der Theiß
und der Donau durch-
strömt, ist daher auf
weite Strecken nur eine
Grassteppe, sogenannte
Pußta; auf ihr weiden
Schafe, langgehörnte Rin-
der und halbwilde Pferde,
von berittenen Hirten ge-
hütet. An den Rändern,
wo die Niederschläge reichlicher fallen, wird viel Weizen und Mais gebaut;
immer weiter dringt der Anbau gegen die Steppe vor; die Gebirgshänge tragen
feurigen Wein.
Die nördlichen Randgebirge sind reich an Gold und anderen Erzen; der im W.
das Tiefland unterbrechende niedrige Bakonywald (spr. báckonj) bietet mit seinen
Eichenwäldern großen Schweineherden ergiebige Nahrung.
Zwei große Seen, der Plattensee und der flache Neusiedler See, sind die Reste
der einstigen Seebedeckung. Die Theiß richtet häufig durch "C berseliwemmung
große Verwüstung an.
Fig. 50. Sachsen.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
86
Getreidefeldern und Obstgärten bedeckt. Große Wälder liefern Bauholz und Mast
für die Schweine. Die Industrie ist noch sehr unentwickelt. Die Bewohner sind fast
ausschließlich slawische Kroaten. Sitz der Regierung von Kroatien und einer Uni-
versität ist Agram, wo allmählich Industrie entsteht. Der Hauptort von Slawonien,
Esseg, ist Mittelpunkt des Getreidehandels und liegt in einer deutschen Sprachinsel. Zu
Ungarn gehört als Hafenstadt Fiume (f jûme) am Golf von Quarnero (sprich : karnêro).
4. Bosnien und die Herzegowina gehören bereits vollständig zur Balkan-
halbinsel (vgl. Teil Ii).
5. a) Nationalität und Bekenntnis. Auch der ungarische Teil des Doppelreiches
ist nicht einheitlich, sondern er besteht hauptsächlich aus Bewohnern ungarischer
und slawischer Abstammung, von denen beide die Herrschaft über das Ganze
haben möchten. Die Kultur des Bodens, die Entwicklung der Industrie und die
Pflege der Wissenschaften ist meist von den Deutschen begründet worden.
In dieser Reichshälfte überwiegen gleichfalls die römischen Katholiken, ein
kleiner Teil ist griechisch-katholisch oder evangelisch. In Bosnien wohnen auch
Muhamedaner.
b) Beschäftigung und Bildungstand der Bewohner. Die teilweise sehr frucht-
baren Gebiete sind noch nicht genügend für die Landwirtschaft ausgenutzt, große
Länderstreifen sind von Wald, Moor und Steppe bedeckt. Erst sehr allmählich
beginnt unter der Fürsorge der österreichischen Regierung Industrie aufzuleben,
nur in Ungarn haben sich bereits Zuckerfabriken entwickelt. Für das Entstehen
von Großindustrie besteht keine Wahrscheinlichkeit, da der Boden nur wenig
Kohle und Eisen enthält. So bleiben Ackerbau und Viehzucht die Hauptbeschäf-
tigung der Bewohner. Die Bildung des Volkes steht sehr niedrig. Im allgemeinen
können vier Fünftel der Bewohner nicht lesen und schreiben. Die Bevölkerung
gehört größtenteils zum römisch-katholischen, in den östlichen Gebieten auch
zum griechisch-orthodoxen Bekenntnisse.
c) Verhältnis der beiden Reichshälften. Österreich und Ungarn sind in erster
Linie durch die Verkehrstraße der Donau miteinander verbunden. Auch die
gesamte Kultur Ungarns kommt von Deutsch-Österreich her. Da die ungarische
Hälfte zwar fruchtbaren Boden, aber keine Industrie besitzt, während Österreich
viel unfruchtbares Gebirgsland und eine hoch entwickelte Industrie hat, so stehen
beide Reiche im gegenseitigen Verhältnisse des Lieferanten und Abnehmers. Hier-
durch werden vorläufig noch die grundverschiedenen Bezirke zusammengehalten.
d) Politische Bedeutung Österreich-Ungarns. Wegen der Zerrissenheit seiner
vielen Volksstämme kann Österreich-Ungarn unter den Großstaaten nicht die
Bedeutung haben, die ihm nach seiner Größe und Volkszahl, seiner günstigen
Lage und seinem natürlichen Reichtum zukommt.
e) Geschichte Mitteleuropas. In früheren Zeiten war das ganze Gebiet von
Mitteleuropa auch staatlich vereinigt und bildete das alte Deutsche Reich. Aber
von diesem Staatenbunde sind im Laufe der Zeit die Ränder abgebröckelt und
haben sich selbständig gemacht: im Gebiete des Hochgebirges und des Vorlandes
die Schweiz, im Mittelgebirge Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Der
große übriggebliebene Rest bildete später den „Deutschen Bund", gliederte sich
aber dann in zwei große Teile so, daß das Donaugebiet den Doppelstaat Österreich-
Ungarn bildete, während das zum Meere abdachende Gebiet sich zum Deutschen
Reiche zusammenschloß.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
26
mehr lohnen. Seine höchsten Berge, der Keilberg und der Fichtelberg, erheben
sich nur unbedeutend über den Gebirgskamm.
6) Das Elbsandsteingebirge ist eine aus Sandstein bestehende Tafellandschaft,
die von der Elbe und ihren Nebenflüssen in viele einzelne, teilweise wunderlich
geformte Felsen zerwaschen worden ist.
2. Gewässer. Die Flüsse gehen entsprechend der nördlichen Abdachung
sämtlich nordwärts und gehören zum Stromgebiete der Elbe. Die Weiße Elster
fließt zur Saale, die beiden Quellbäche der Mulde vereinigen sich im Tieflande
und strömen unmittelbar der Elbe zu.
3. Landeskultur. Die vielen kleinen, wasserkräftigen Bäche haben eine rege
Gewerbtätigkeit, besonders Weberei und Spinnerei, hervorgerufen. Außerdem
mußte die dichte Bevölkerung auf den Höhen des Gebirges, wo der Boden nicht
mehr genug Nahrung bietet, frühzeitig darauf sinnen, durch Hausindustrie das
Leben zu fristen. Dazu kommt der Bergbau. Steinkohlen werden am Hange
des Erzgebirges in dem nördlichen Vorlande bei Zwickau und Chemnitz (spr.
kemnitz) abgebaut, außerdem gibt es Braunkohlen. In Betracht kommt auch die
Gewinnung des zur Herstellung von Bauten begehrten Quadersandsteines an den
Ufern der Elbe.
Trotz seines hohen Kammes hat das Erzgebirge den Verkehr nur wenig
gehindert, vielmehr überschreitet eine große Zahl von Straßen den Kamm zwischen
der Elbe und dem Fichtelgebirge.
4. Politisches. Die Bewohner gehören zu den Obersachsen, das ganze Gebiet
fast vollständig zu dem Königreiche Sachsen.
An der Elster liegen die beiden Fürstentümer Reuß ältere Linie und Reuß
jüngere Linie mit der gewerbreichen Hauptstadt Gera. An einem Nebenflusse
der Elster liegt das fruchtbare Herzogtum Altenburg mit der gleichnamigen
Hauptstadt.
Das Königreich Sachsen erstreckt sich vom Gebirge bis in die Ebene hinein
und ist wegen seiner regen Industrie der dichtestbevölkerte Staat von Deutschland.
Im Erzgebirge hat Annaberg wegen seiner Spitzenklöppelei einen hohen Ruf.
Am Rande des Gebirges sind Plauen, Chemnitz und Zwickau durch Maschinenbau
und Weberei zu großen Industriestädten geworden. Die Hauptstadt des Bergbaues
ist Freiberg mit einer altberühmten Bergakademie. Die Hauptstadt des ganzen
Landes ist das schön gelegene Dresden mit reichen Kunstsammlungen und herr-
lichen Gebäuden, außerdem Kreuzungspunkt der Bahnverbindung von Wien und
Prag nach dem N. mit den ostwestlich führenden Straßen. Etwas weiter unter-
halb liegt das durch seinen Weinbau und seine Porzellanfabrikation bekannte
Meißen.
Während das Erzgebirge wegen seines rauhen Klimas und seiner dürftigen
Bodenerzeugnisse nur kümmerlich die Arbeit der Menschen lohnt, sind die anderen
Teile des Sächsischen Berglandes besser ausgestattet. Das Vogtland wird wegen
seiner landschaftlichen Schönheit und seiner Badeorte viel besucht und ebenso
ziehen die engen schönen Täler des Elbsandsteingebirges, das jetzt den Namen
Sächsische Schweiz führt, viele Fremde an.
Am wichtigsten aber ist für das Gebirge Sachsens die reiche Industrie, die
ein engmaschiges Eisenbahnnetz hervorgerufen hat und außerdem in der schiffbaren
Elbe über eine bequeme Handelsstraße verfügt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Freiberg
Extrahierte Ortsnamen: Keilberg Zwickau Chemnitz Sachsen Gera Sachsen Deutschland Annaberg Chemnitz Zwickau Dresden Wien Prag Sachsens
28
C. Klima und wirtschaftliche Verhältnisse. Die hohen Teile des Gebirges
sind ziemlich kühl. Die tieferen Teile haben heiße Sommer und kalte Winter, so
daß nur wenige Pflanzen gut gedeihen; unter ihnen ist besonders der Flachs
nennenswert, an dessen Bau sich eine große Leinweberei anschließt.
Wegen der Höhe sind die Kämme regenreich und deshalb auch reich an
feuchten Wiesen und Wäldern.
Im Riesengebirge wird die Viehzucht in ähnlicher Weise betrieben wie
in den Alpen; auch die Häuser (die sogenannten Bauden) haben in den höheren
Gebirgsteilen eine dem Schweizerhause ähnliche Form und vereinigen alles unter
einem Dache.
Da die Bevölkerung vom Ertrage des Ackerbaues nicht leben kann, ist die
Hausindustrie verbreitet, besonders als Leinweberei. In der Waldenburger
Gegend haben die reichen Kohlenvorräte eine größere Industrie hervorgerufen.
D. Bevölkerung. Die Bevölkerung ist durchweg deutscher Abstammung.
Der größte Teil des Gebirges gehört zum Deutschen Reiche, das Lausitzer
Gebiet meistenteils zum Königreiche Sachsen. Hier liegen Zittau auf der deutschen
Seite und Reichenberg auf der böhmischen. In der preußischen Provinz Schlesien
hat Görlitz eine schöne Lage in der Nähe der Landeskrone. Im Eiesengebirge sind
Hirschberg und Landeshut die Mittelpunkte der Weberei. Der Glatzer Kessel mit
Glatz (spr. glâz) bildet einen natürlichen Schutz für die von Böhmen herüberführen-
den Straßen. Eine große Gewerbtätigkeit hat sich auf der Oberschlesischen Platte
entwickelt, wo in nächster Nähe der Steinkohlenfelder auch Zinkerze gefunden
werden. Die Mittelpunkte sind Tarnowitz, Beuthen und Königshütte. Hier in
Oberschlesien ist die Bevölkerung zum größeren Teile slawisch.
E. Bedeutung des Gebirges. In jeder Beziehung bildet der Sudetenzug eine
Scheidewand zwischen Norddeutschland und Süddeutschland, in Pflanzen wuchs,
Klima, Landesnatur, Menschenart und Staatsangehörigkeit. Deshalb sind die
Sudeten geschichtlich wichtig geworden und die das Gebirge überschreitenden
Pässe haben in manchem Kriege eine große Bedeutung erlangt, besonders im
Siebenjährigen Kriege und im Kriege von 1866.
3. Das Norddeutsche Tiefland.
A. Ausdehnung und senkrechte Gestalt. Das Norddeutsche Tiefland ist der
nördlichste der vier natürlichen Teile von Deutschland. Es bildet ein großes
Dreieck zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nord- und
Ostsee, das nach W. in eine Spitze verläuft und im 0. breit in die russische
Ebene übergeht.
Es ist nicht überall eben, sondern teilweise hügelig, aber die Hügel erreichen
niemals eine größere Höhe, wenn sie auch den Bewohnern der Ebene als Berge
erscheinen mögen.
B. Entstehung. Der Entstehung nach ist der Boden des Norddeutschen
Tieflandes fast durchweg der Moränenschutt gewaltiger Gletscher, die in der Eis-
zeit von Skandinavien her bis an das Mittelgebirge reichten. Die auffälligsten
Reste sind große Steine, sogenannte Findlinge oder erratische Blöcke; sie bestehen
aus einem roten Granit, der in Deutschland nicht vorkommt.
Als die Gletscher zurückwichen, fanden ihre Schmelzwasser nicht sofort
Ablauf; deshalb ist das Tiefland in derselben Richtung, wie die Grenze des Gebirgs-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Görlitz Glatz
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Reichenberg Hirschberg Landeshut Beuthen Oberschlesien Norddeutschland Deutschland Mitteldeutschen_Gebirgsschwelle Ostsee Skandinavien Deutschland
78
e) Von hier nach Triest erstrecken sich die österreichischen Küstenländer,
in denen besonders viel Quecksilber gefunden wird. Als Mittelpunkt des ganzen
Gebietes hat sich Triest (é). die einzige große Seestadt des Staates, entwickelt. Sie
hat namentlich Handel mit dem Orient und dem Ägäischen Meere sowie ander-
seits mit England und dem englischen Indien. An der Südspitze von Istrien liegt
der Kriegshafen Pola.
/) Die Küste des Adriatischen Meeres wird von dem früheren Königreiche
Dalmatien gebildet. Seine vielen Buchten haben ungemein mildes Klima, da sie
gegen die scharfen Nordostwinde geschützt sind, und sie sind reich an Südfrüchten,
aber die Höhen der Berge sind entwaldet und deshalb ziemlich unfruchtbar. Die
Fig 45. Bucht von Cattaro.
(Nach einer Photographie.)
Hauptstadt ist Zara. Durch seine schöne Hafenbucht ausgezeichnet ist Cattaro
(káttaro). (Fig. 45.) Die vielen Inseln und verzweigten Buchten haben seit alters
die Dalmatiner zu geschickten Seefahrern gemacht und noch heute sind sie der
beste Bestandteil der österreichischen Marine.
2. Das Alpenvorland ist, soweit es zu Österreich gehört, schon wegen seiner
niedrigeren Lage mit einem milderen Klima begabt als seine westliche Fortsetzung.
Es hat aber auch größtenteils guten Boden und ausreichende Bewässerung, so daß
es durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist. Die Donau bildet an manchen
Stellen ein schönes Flußtal. (Fig. 46.) In einigen Gegenden wird reichlich Getreide,
in anderen die Zuckerrübe gebaut; Wein- und Obstbau steht an der Donau in hoher
Blüte. Daneben ist eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt. Die Bewohner der
alten „Ostmark" sind durchweg deutsch.
Staatliche Gliederung, a) Die Hauptstadt des Erzherzogtums Österreich ob
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Cattaro Cattaro
Extrahierte Ortsnamen: Triest Triest England Indien Istrien Dalmatien Donau
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gebirge werden von Straßen durchzogen, die in vielen Kriegen umkämpft worden
sind, und so ist Böhmen eines der Hauptschlachtfelder von Europa geworden.
Nur eine niedere Bodenschwelle trennt das Gebiet der Elbe von dem der
March, das von Natur ganz auf die Donau angewiesen ist. Das Innere von Böhmen
senkt sich allmählich in Stufen nordwärts, hat aber eine bessere Verbindung
ebenfalls mit der Donau.
a) Zwischen den Grenzgebirgen liegt ein niedriges Hügelland, das sich durch
Fruchtbarkeit des Bodens, mildes Klima und reiche Schätze an Erzen auszeichnet.
Von hervorragender Wichtigkeit ist der Reichtum Böhmens an Stein- und Braun-
-Fig. 48. Karlsbrücke und Hradsclnn in Prag
(Nach einer Photographie der Pliotoglob Co., Zürich.)
kohle, da die geförderten Kohlenmengen ausreichen, auch fast das ganze übrige
Österreich damit zu versorgen. Weizen und Zuckerrüben, Hopfen und Obst
werden in großen Mengen gebaut, an manchen Stellen auch Wein. Im östlichen
und nördlichen Teile hat sich Weberei entwickelt, und zwar wegen des vorzugsweise
im Gesenke betriebenen Flachsbaues Leinenweberei und wegen der in Mähren
gepflegten Schafzucht auch Wollfabrikation.
Die Bewohner des gebirgigen Randstreifens sind deutscher Abkunft; in den
übrigen Gebieten stehen sich die Deutschen, die vornehmlich die Industrie empor-
gebracht haben, und die slawischen Tschechen in scharfem Kampfe gegenüber.
Im N. liegt der Hauptort des Webereigebietes, Reichenberg. Viele Orte
sind aus den Kriegen Friedrichs des Großen und des Jahres 1866 berühmt,
namentlich Kolin (î) und Königgrätz.
Stein ecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil.
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TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karlsbrücke Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Prag Leinenweberei Reichenberg