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die Eisenbahn, welche von Berlin über Leipzig nach der Donau führt,
diese Hochfläche leicht überschreiten.
Das Erzgebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen.
Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen
Sachsen und Böhmen hinzieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der
Keilberg (1240 m). Nach Süden fällt es zum Egertal steil ab, nach
Norden zu dacht es sich allmählich ab und entsendet seine Ausläufer bis
in die Mitte des Königreichs Sachsen (f. Fig. 8). Nur die nördliche
Abdachung bietet Raum für die Entwickelung größerer Flüsse. Auf
dieser Seite fließt der Elbe die Mulde zu, die aus zwei Quell-
flüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde, entsteht.
Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen
des Erzgebirges haben ein rauhes Klima. Deshalb kann nur ein ge-
ringer Teil des Bodens bebaut werden. Das Hauptgewächs ist die
Kartoffel. Getreide gedeiht nur kümmerlich. Dennoch ist das Gebirge
dicht bevölkert. Die armen, aber fleißigen Bewohner beschäftigen sich
besonders mit Hausindustrie; sehr verbreitet sind Spitzenklöppeln, Strny-
flechten, Spinnen und Weben. Früher war der Bergbau auf Silber-
erze sehr lohnend; heute liefert er nur noch geringen Ertrag. Von
großer Bedeutung sind dagegen die Kohlenlager bei Chemnitz und
Zwickau. Sie liefern das Brennmaterial für die großartige Industrie,
die sich in den Städten Sachsens entwickelt hat. Zahlreiche Tuchfabrikenh
und Eisenwerke sind in Betrieb. Sehr gewerbtätig sind Zwickau,
Glauchau, Freiberg und Annaberg. Die größte Fabrikstadt ist
Chemnitz, das wegen seiner großartigen Baumwollenindustrie das
deutsche Manchester genannt wird. Die lebhafte Fabriktätigkeit hat in
Sachsen eine so dichte Bevölkerung hervorgerufen, daß 280 Menschen
auf 1 qkra kommen.
§ 44. Das Elbsandsteingebirge bildete ursprünglich eine einzige
große Platte, die aus übereinander lagernden Sandsteinschichten zusammen-
gesetzt war. Da der Sandstein leicht verwittert, so wurde diese Platte
von der Elbe und ihren Nebenflüssen zerschnitten und zersägt. Das
Wasser nagte sich immer tiefer in das Gestein; Schutt und Gerölle
wurden fortgespült, und nur die härteren Gesteinsmassen blieben stehen,
die nun ein höchst merkwürdiges Gebirge bilden. Die Berge haben
.4
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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land gehört fast ganz dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen
an; nur im Norden hat das Herzogtum Anhalt Anteil daran.
§ 47. Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiden Seiten der
Elbe aus und nimmt den größten Teil des Sächsischen Berglandes
nebst einem geringen Teil des Flachlandes ein. Infolge der reichen
mineralischen Schätze zählt Sachsen zu den ersten Industrieländern der Erde.
Die Hauptstadt des Landes, Dresden, an der Elbe, 494000 Einw., ist nach
Lage und Bauart eine der schönsten Städte Deutschlands. Wegen seiner Pracht-
bauten und seiner reichen Kunstschätze wird es auch Elbflorenz genannt. Seine
Gemäldesammlung ist die reichste in ganz Deutschland und enthält einige Bilder
(Sixtinische Madonna), deren Wert nach Millionen geschätzt wird. Stromabwärts
an der Elbe Meißen mit der ältesten Porzellanfabrik Deutschlands. An der Pleiße
liegt Leipzig, 485 Ooo Einw., die zweitgrößte Stadt Sachsens. Durch seine Lage
in dem Mittelpunkte Deutschlands, wo sich die Handelswege, die von Osten zum
Rhein und zur Donau führen, kreuzen, hat es sich zur größten Handelsstadt Mittel-
deutschlands entwickelt. Auch die _ Nähe des sächsischen Jndustriebezirkes ist
wichtig für seinen Handel; denn die Erzeugnisse desselben haben hierher ihren
Abfluß. Alljährlich finden in Leipzig drei Messen statt, wozu sich Kaufleute aus
allen Ländern einfinden lpelze und Leder). Es ist ferner der Mittelpunkt des
deutschen Buchhandels und Sitz des Reichsgerichts; seine Universität ist die zweit-
größte Deutschlands. Die Leipziger Ebene ist Deutschlands größtes Schlachtfeld;
1813 die große Völkerschlacht und Großgörschen, 1757 Roßbach, 1632 Lützen,
1631 Breitenfeld.
Industriestädte des Erzgebirges sind Chemuiiz, 221 Ex) Einw., Zwickau,
Glauchau, Auuaberg; Freiberg besitzt eine Bergakademie. Östlich der Elbe dehnt
sich die Lausitz aus. Hier hat sich noch ein Rest der Wenden erhalten. Außer
Ackerbau treibt die Bevölkerung auch Weberei. Mittelpunkte dieser Industrie sind
die Städte Bautzen und Zittau. n
§ 48. Die Provinz Sachsen dehnt sich zu beiden Seiten der
mittleren Elbe unv Saale aus. Sie ist unter allen preußischen
Provinzen am wenigsten abgerundet, Durch das Herzogtum Anhalt
wird sie in eine nördliche und südliche Hälfte geschieden; im südlichen
Teile umschließt sie mehrere thüringische Kleinstaaten, und einige
zu ihr gehörige kleine Gebiete liegen, getrennt vom Hauptlande, auf
dem Thüringerwalde — Der nördliche und östliche Teil der Provinz
ist eben, der westliche und südliche wird vom Harz, Thüringer Berg-
land und Eichsfeld durchzogen. In den Flußtälern ist die Fruchtbar-
keit bedeutend (Goldene Aue, Magdeburger Börde). Unfruchtbar sind
das Eichsfeld, das Flachlaud zwischen Mulde und Elbe und einige^
Striche des Nordens. An Mineralschützen liefert der Harz Silber und
Eisen, das Vorland desselben Braunkohlen und Salz. Neben der Land-
Wirtschaft (Zuckerrübenbau und Gartenbau) siud Bergbau und Industrie
wichtige Erwerbszweige. Die Provinz hat drei Regierungsbezirke:
Magdeburg, Merseburg und Erfurt.
Magdeburg, 238000 Einw., die Hauptstadt der Provinz, hat sich durch feine
Lage an der Elbe, der wichtigsten natürlich"- Npy^hrsstraße ^des Landes, inmitten
einer fruchtbaren Ebene zu einer ^tjen Hatioelsstadt eiifnrtucu. Auch rieten
Eisenbahnen, die sich hier kreuzen, begünstigen den Verkehr. Daneben blüht die
Industrie, namentlich der Maschinenbau. Auch für Zuckersiederei und Zuckerhandel
ist Magdeburg ein Hauptort. Als Festung hat es die Aufgabe, den wichtigen
Elbübergang zu verteidigen (1631). An der Elbe aufwärts: Torgau und Witteil-
berg, letzteres Lutherstadt und Ausgangspunkt der Reformation in Deutschland. Den
Norden der Provinz bildet die Altmark, die Wiege des brandenburgisch-preußischen
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
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B. Ncgicruugsform und Bevölkerung. Die Schweiz ist eine Republik, deren
25 Kantone zu einem Bundesstaat vereinigt sind. Tie gesetzgebende Gewalt übt die in
Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die'aussührende Behörde, der
Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehen-
des Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu nnlitäri-
scher Ausbildung einberufen. — Die Bevölkerung zeigt die größte Verschiedenheit in
bezug aus Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohuen
Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3/4 der Bevölkerung). in Graubünden
Romanen und am Tessin Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens
Protestanten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur
Heimat und zum Vaterland,
C. Handel und Verkehr. Die Schweiz ist im Westen, Süden und Osten
durch hohe Gebirge von den Nachbarländern abgeschlossen; sie hat keine schiffbaren
Flüsse und keine unmittelbare Verbindung mit dem Meere. Deshalb konnte sie
sich früher nicht am Weltverkehr beteiligen. Seitdem sie aber von vielen Eisen-
bahnlinien durchzöge!: wird, gehört sie zu den verkehrsreichsten Gebieten Eurovas.
Sie liefert an das Ausland Seiden- und Wollenstoffe, Uhren, Maschinen, Vieh
und die Erzeugnisse ihrer Molkereien, sie erhält von dort Getreide, Wolle, Baum-
wolle, Rohseide und Eisen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem groß-
artigen Fremdenverkehr.
Das Fürstentum Liechtenstein am Oberrhein (südlich vom Boden-
see) hat noch nicht 10 000 Einwohner; diese treiben vorzugsweise
Getreidebau, Weinbau und Viehzucht.
§ 98. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
(Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen,
aber nur 47 Mill. Eiuw.)
Österreich-Ungarn umfaßt das Gebiet der Ostalpen, das
Böhmisch-Mährische Stufenland, die Donau- und die Kar-
Patenländer. Es zerfällt in die Staaten diesseit sois) der Leitha (Eis-
leithanien, österreichische Reichshälfte) und jenseit (Irans) der Leitha
stransleithanien, ungarische Reichshälfte). Beide Teile sind in
Verwaltung und Gesetzgebung getrennt, haben aber ein gemeinsames
Heerwesen, ein Reichsministerium und einen Herrscher.
Die Österreichische Reichshälfte.
—^Ä^Das Gebiet der Ostalpen und die Donauländer.
1. Der westliche Teil der Ostalpen, die Landschaft Tirol, gehört
zu den schönsten Alpenländern. Aus den mächtigen Gebirgsketten
ragen schneebedeckte Gipfel empor, die eine großartige Aussicht ge-
währen. Ans den grasreichen Matten weiden große Viehherden. Die
Siedelungen der Menschen finden sich aber fast nur in den Tälern, wo
auch Ackerbau, im Süden sogar blühender Obst- und Weinbau getrieben
wird.
4- Tirol besteht aus drei Landschaftsgebieten, die durch hohe Bergrücken von-
einander getrennt sind. Vorarlberg mit feiner aufblühenden Baumwolleninduftrie
gehört zum Rheingebiet. Durch dre Arlbergbahn ist es mit dein Jnntal (Nord-
tirol) verbunden, dessen Bewohner sich hauptsächlich von Ackerbau und Vieh-
zucht nähren. Von der Hauptstadt Juusluuck «Universität, Andreas Hofer-Denk-
mal) führt eine Eijenbahn über den Brennerpaß durch das Tal des Eifack und
der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das von Italienern bewohnt
L>
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer-Denk-
Extrahierte Ortsnamen: Bern Rheingebiet_Deutsche Liechtenstein Belgien Holland Irans Vorarlberg Rheingebiet
— 79 —
vorzugsweise Landwirtschaft betrieben. Getreide und Wolle sind deshalb
Hauptausfuhrgegenstände. Außerdem ist das Laud reich an Salzlagern
Wieliczka) und Petroleumquellen. Krakau a. ,d. Weichsel treibt
lebhaften Handel nach Rußland, Deutschland und Osterreich, Lemberg
(im Osteu) nach Rußland und den Balkanstaaten. 3 Eisenbahnen führen
über die Karpaten nach Ungarn. — Im Osten schließt sich die wald-
reiche Bukowina (Buchenland) mit der Hauptstadt Czernowitz (tsch) au.
§ 99. Die Ungarische Reichshälfte.
(Ungarn mit Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien und der Freistadt Fiüme).
Sie umfaßt das Gebiet der mittleren Donau und wird im Westen
von den Ausläufern der Ostalpen, im Norden und Osten von den
Karpaten, im Süden von der Balkanhalbinsel begrenzt.
A. Die Karpatenländer. 1. Die Nordungarische Gebirgslandschaft.
Die Karpaten bilden die nördliche Umwallnng des Douautieslauds,
das sie in einem großen Bogen von 1200 km Länge umspannen.
Sie beginnen bei Preßburg mit den Kleinen Karpaten und erheben
sich östlich vou der Weichselquelle zu mächtigen Gebirgszügen. Der
höchste derselben, die Tatra, die einst als Insel aus einem Hochge-
birgssee hervorragte, ist ein wildes Gebirgsland mit schroffen Felsen,
tiefen Schluchten und dunklen Seen (Meeraugen genannt), aber ohne
Gletscherbilduug und Alpenweiden. Sie trennt Polen von Ungarn und
bildet die Klimascheide zwischen den eisigen Nordstürmen des russischen
Tieflands und den heißen Südwinden der Pußten. In dem nach Süden
vorgelagerten Ungarischen Erzgebirge liegen die durch ihreu
Silberbergbau bekannten Städte Kremnitz und Schemnitz, an den
letzten Vorhöhen das durch seinen Wein berühmte Tokai. Zwischen
den Slawen wohnen hier auch gegen 60000 Deutsche.
_ 2. Das Hochland von Siebenbürgen. Die Karpaten nehmen nach
Südosten an Höhe ab; sie werden zu einem weit ausgebreiteten Wald-
gebirge, das an der Ostgrenze des Hochlandes von Siebenbürgen hin-
zieht. Dieses wird auch im Süden durch eine hohe Gebirgsmaner be-
grenzt, die von der Alnta in dem Roten turmpaß durchbrochen
wird. Im Westen und Norden führen breite Täler in die Niederungen
Ungarns hinab. Die Bewohner Siebenbürgens (3/s Rumäueu, V3 Ma-
gyaren, 200000 Deutsche) betreiben namentlich Ackerbau und Viehzucht,
aber auch Bergbau auf Gold, Silber und Steinsalz. Die Deutschen,
hier Sachsen genannt, haben ihre angestammte Sprache bewahrt, gehen
aber an Zahl zurück. Kronstadt und Hermannstadt liegen in
ihrem Land. Die Magyaren (mabjäreu) haben in Klausenburg eine
Universität gegründet.
B. Die Ungarische Tiefebene. Sie erstreckt sich von der Stadt
Preßburg bis zum Eisernen Tor. Früher war sie der Boden eines
großen Binnensees; seine Wasser durchnagten aber das Gebirge im
Südosten ^ und flössen durch die so entstandene Pforte allmählich ab.
Jetzt ist sie ein weites Tiefland zu beiden Seiten der Donau und Theiß
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
3. Erzeugnisse. Die deutschen Alpen bieten wegen ihrer geringen
Höhe dem Pflanzenwuchs günstige Bedingungen. Die untere Zone
trägt schöne^Waldnngen, während die mittlere reichen^Graswuchs her-
vorbringt. Aus den saftigen Matten wird die Viehzucht nach Schweizer-
art betrieben. An einigen Orten, z. B. Berchtesgaden, Ober-
ammergan (letzteres berühmt durch seine Passionsspiele), suchen die
Bewohner durch Holzschnitzerei ihren Unterhalt zu erwerben. Von
großer Bedeutung sind in den Salzburger Alpen die großen Salzlager,
welche eine reiche Ausbeute gewähren (Salzkammergut).
Ii. Das Alpenvorland.
§ 4. 1. Bodengestalt. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich
nach Norden bis zum Jnra und dem Böhmerwald die Oberdeutsche
oder Süddeutsche Hochebene. Der größere Teil südlich der Donau wird
Schwäbisch-bayrische Hochebene genannt, weil ihre Bewohner die alten
Stainmesnamen Schwaben und Bayern bewahrt haben; der kleinere
Teil nördlich der Donau heißt die Hochfläche der Oberpfalz. Mit
einer durchschnittlichen Höhe von 500—690 in ist die Süddeutsche Hoch-
ebene die höchstgelegene Ebene Deutschlands und wird in Europa nur
noch von der Kastilischen Hochebene übertreffen. Sie hat viel Ähnlich-
feit mit der Norddeutschen Tiefebene; wie diese macht sie fast überall
deu Eindruck eines vollständigen Flachlandes und wird nur an ihrem
Saume vor den Alpen von Hügeln und Bergen durchzogen.
2. Bewässerung. Die Hochebene ist reich bewässert. Ihr Wasser-
absluß sammelt sich in der Donau. Diese entsteht ans 2 Quellflüssen,
Brege und Brigach, welche auf dein Ostabhang des Schwarz-
waldes entspringen. Sie begleitet zunächst den Schwäbischen Jura in
nordöstlicher Richtung bis Regensburg, wo sie durch den Bayrischen
Wald gezwungen wird, sich nach Süden zu wenden. Bei Passan
verläßt sie Deutschland und tritt in Österreich ein. Von Ulm bis
Regensbnrg durchfließt sie unfruchtbare, sumpfige Strecken, Donau-
rieb und Dona u m oos genannt. Unterhalb Regensburg dagegen
breiten sich auf dem rechten Ufer äußerst fruchtbare Gebiete aus, die
als die.kornkammer Bayerns bekannt sind. Auf der linken Seite er-
hält die Donau nur unbedeutende Zuflüsse, nämlich Altmühl, Raab,
und Regeu. Dagegen führen ihr die rechten Nebenflüsse: Jller,
Lech, Isar und Inn mit Salzach, von den Alpen solche Wasser-
mengen zu, daß sie schon in ihrem Oberlauf schiffbar ist.
Diese Alpenflüsse sind ungestüme, wilde Berggewässer. In reißendem Laufe
eilen sie in tiefeingeschnittenen, breiten Tälern durch die Hochfläche. Da sie keine
Seen durchfließen, in denen sie die mitgeführten Geröllmassen ablagern können,
so setzen sie den Alpenschutt erst in ihrem weiteren Lauf ab und btlbctx zahlreiche
Inseln, Sand- und Geröllbänke. Trotz ihres Wasserreichtums können sie deshalb
nicht zur Schiffahrt, sondern nur zum Holzflößen benutzt werden. Zur Zeit der
Schneeschmelze überschwemmen sie oft ihren ganzen Talbodendaher breiten sich
an ihren Ufern ausgedehnte Sümpfe aus, die in Bayern Möser (Mehrzahl von
Moosi und in Schwaben Riede heißen. Aus diesem Grunde halten sich die
Städte und Dörfer fern von den Flüssen. Diese treten hier als Länder- und
Völkerscheiden auf. So trennt der Lech den schwäbischen und bayrischen Volks-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Dona Raab
Extrahierte Ortsnamen: Berchtesgaden Böhmerwald Donau Schwaben Donau Deutschlands Europa Donau Regensburg Deutschland Donau Bayern_Möser Moosi Schwaben_Riede
— 5 —
stamm, voneinander, und Inn und Salzach bilden die Grenze zwischen Bayern
und Österreich. ^ ^ . .
3 Die Hochebene hat ein rauheres Klima als viele Landstriche
der Norddeutschen Tiefebene Die Ursache davon ist teils in der
hohen Lage des Landes, teils in dem ungünstigen Einflüsse der
Alpen zu suchen. Diese halten die warmen Südwinde ab, während
die rauhen Nordwinde ungehindert Zutritt haben. Ferner bedingen die
Alpen reichliche Niederschläge. Die feuchten Westwinde stauen sich an
dem hohen Gebirgswall und werden dadurch gezwungen, hier ihren
Wassergehalt abzusetzen. Am Fuß der Alpen beträgt die mittlere Regen-
höhe jährlich 100 cm, (in der Mainebene bei Frankfurt 56 cm).
4. Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Große, weite Strecken der
Hochfläche sind mit Kies und Gerolle überlagert. Diese Gesteius-
massen sind durch die Gletscher, welche einst bis weit in die Ebene
hineinreichten, von den Alpen hierher getragen worden. Da sie nur von
einer dünnen, wenig ergiebigen Ackerkrume bedeckt werdeu, so ist der
Boden nicht fruchtbar. Wein kann wegen des rauhen Klimas nicht
gebaut werden. Dagegen ruft die feuchte Witterung einen üppigen
Graswuchs hervor, der die Viehzucht begünstigt. Diese wird nament-
lich im südlichen Teil stark betrieben. Nach Norden hin überwiegt der
Ackerbau. Außer Weizen und Gerste wird auch Hopfen angepflanzt.
Der^Mangel^an Mineralschätzen, besonders an Steinkohlen, hat das
Ausblühender Industrie verhindert. Deshalb ist die Hochebene dmm
bevölkert (40—60 Einwohner auf 1 qkm [in der Mainebene 150 — 160
auf 1 qkm]) und hat nur wenige größere Städte.
5. Staatliche Einteilung. Politisch gehört die Oberdeutsche Hoch-
ebene fast ganz zum Königreich Bayern; nur das kleine Gebiet West-
lich der Jller ist württembergisch. Der bayrische Anteil wird in die
Kreise Ober- und Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz
eingeteilt.
Mitten in der Hochebene an der Isar liegt die Hauptstadt München. Mit
1h Mill. Einwohner ist sie die drittgrößte Stadt des Deutschen Reiches. Die
bayrischen Könige haben die Stadt mit herrlichen Bauwerken geschmückt und
ihre Museen mit wertvollen Kunstschätzen bereichert, so daß München eine der
ersten Kunststädte Deutschlands ist. Auch als Industriestadt ist es bedeutend.
Seine Bierbrauereien haben _ Weltruf. _ Nicht zum geringen Teil ist Münchens
rasches Aufblühen auch in seiner günstigen geographischen Lage begründet. Hier
schneiden sich zwei Weltverkehrslinien, Paris—wien und Berlin—rom. Als
Mittelpunkt der Hochebene tft es der Hauptstapelplatz der Erzeugnisse Oberbayerns,
vor allem der größte Getreidemarkt Bayerns. — Die zweite größere Stadt der
Hochebene ist Augsburg am Lech, 93000 Einw. Im Mittelalter vermittelte es
den Verkehr zwischen Deutschland und Italien, wodurch es zu großem Reichtum
gelangte. Viele stolze Bauten, wie das Rathaus, der Dom und das Fuggerhaus,
erinnern noch heute an die einst sprichwörtliche Augsburger Pracht. Jetzt ist die
Stadt ein Hauptsitz der Maschinen- und Tuchindustrie. Südlich davon liegt das
Lechseld, wo Otto I. 955 die Ungarn schlug. Im Allgäu liegt Kempten, ein
Haupthandelsplatz für Holz und Käse. Etwas reicher an Städten ist das Donau-
tal. Ingolstadt, eine starke Festung. Am nördlichsten Punkt der Donau Regens-
bürg, lm Mittelalter eine bedeutende Reichsstadt, lange Zeit Sitz des Reichstages
des rönnsch-deutschen Reiches. In der Nähe erhebt sich am Donauufer die Wal-
yalla, em Marmortempel mit den Bildsäulen berühmter deutscher Männer. Am
Emflusse des Inn liegt die Grenzstadt Passau, das Donaukoblenz.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
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wird. Sie berührt Bozen (wichtige Handelsstadt) und Trient (Konzil). Im
südlichsten Teil von Welsch-Tirol gedeihen sogar Südfrüchte; auch wird dort Snden-
raupenzucht getrieben. Im Hochgebirge dagegeu ist es unfruchtbar; deshalb
ziehen viele Gebirgsbewohner in die Fremde, um dort ihr Brot zu suchen. —
An der oberen Etsch liegt der berühmte Kurort Meran.
2. Die nördlichen Kalkalpen Österreichs durchziehen die Kronländer
3, Salzburg und Oberösterreich und werden von Salzach, Traun und Enns
^durchflössen. Atsch hier ernähren sich die Bewohner zum großen Teil von
Viehzucht, Forstwirtschaft und Ackerbau ; aber zu den Hirten, Waldarbeitern
und Landleuten gesellen sich noch Salzsieder, Bergleute und Elsenschmiede;
denn das Land ist reich an Mineralien. An der Salzach und im
Salzkammergnt finden sich große Salzlager, die jedoch noch erdige
Bestandteile enthalten. Deshalb hat man Bäche in dieselben geleitet,
um die Salze aufzulösen und aus der so gewonnenen Sole durch Ein-
kochen reines Salz zu gewinnen.
Durch Salzgewinnung berühmt sind: Hallen» an der Salzach und Ischl im
Salzkammergut. Das Gebiet der Enns hat reiche Kohlen- und Eisenlager, die
sowohl in Steiermark als auch in Steyr an der Enns eine blühende Eisen- und
Stahlwarenindustrie hervorgerufen haben. Zu diesem Reichtum au Mineralien
tritt noch die wunderbare Schönheit der blauen Gebirgsseen und der durch ihre schöne
Aussicht berühmten Berge, die jahraus, jahrein von vielen Reisenden besucht werden.
Deshalb haben die Städte Salzburg. Gtmmden und Ischl einen großartigen
Fremdenverkehr.
3. Das Donaugebiet umfaßt die Erzherzogtümer O der- und Nieder- j
Österreich. Sie sind die Kernländer des österreichischen Staates und '
haben durch ihre Lage an der schiffbaren Donau ihre große Bedeutung
für den Staat erlangt. Neben Ackerbau und Viehzucht betreiben sie
Obst- und Weinbau.
Die Donau tritt bei Passau in das österreichische Gebiet ein
und stießt dann zwischen den letzten Ausläufern der Alpen und
dem Böhmisch-Mährischen Stufenlande hin. Steile Höhen begrenzen
ihre Ufer, bis sich ihr Tal bei der Stadt Linz zu einer fruchtbaren
Landschaft erweitert. Nach einer abermaligen Einengung des Fluß-
bettes durch schroffe Felseu durchfließt sie das Wiener Becken, nimmt
dann die wasserreiche March auf und tritt bei Preßburg in das Tief-
land ein.
Das Wiener Becken ist die einzige größere Ebene Österreichs. Durch die
schiffbare Donau steht sie mit Süddeutschland und Ungarn, durch das Tal der
March mit den Sudetenländern und durch die Semmeringbahn mit dem Alpen-
gebiet, dem Adriatischen Meer und Italien in Verbindung. Sie bildet den Schnitt-
punkt der Hauptverkehrswege zwischen den Alpen-, Sudeten- und Karpatenländern.
Dieser Umstand hat mit dazu beigetragen, daß sich Wien zur größten Stadt des Donau-
gelnets entwickeln konnte (17(J0000 Einw.). Es übertrifft durch die Pracht seiner
Straßen und Bauten (Ringstraße, Stephanskirche), durch seinen Handel und Verkehr
und seme Fabriktätigkeit alle anderen Städte der Monarchie. Belagerung durch die
Türken 15m und 1683. Auf einer Donauinsel liegt der Prater, ein vielbesuchter
Lustgarten. In der Nähe Aspern und Wagram, Schlachten 1809.
4- Das östliche Abslnßgebiet der Alpen (Steiermark, Kärnten ü
und Krain) birgt reiche Mineralschätze. Im Flußgebiet der Drau ' 1
liegt das au Blei reiche Kärnten (Hptst. Klagenfurt), an der Drau
und der Mur die „grüne" (weidenreiche) Steiermark mit großen Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
— 78 —
gruben. Die Hauptstadt Graz, 140000 Einwohner, ist die größte
Stadt im Alpengebiet. Kraiu (ct. d. Save) besitzt in der Nähe von
Jdria große Quecksilberbergwerke. Weiter nach Süden breitet sich der
Karst aus, ein ödes Kalkhochland mit trichterförmigen Vertiefungen und
Höhlen, in denen hier und da die Flüsse plötzlich verschwinden, um
später wieder an tieferen Stellen zu Tage zu treten. Zu den Wundern
des Karstes gehören die Adelsberger Tropfstein-Höhle und der
Zirknitzer See, dessen Wasser zu manchen Zeiten teilweise abfließen,
so daß man auf seinem Grund dann Gras mähen, ja sogar Korn säen und
ernten kann.
5. Tas Küstenland (von Italienern und Slowenen bewohnt) ragt mit der
Halbinsel Jstrien in das Adriatische Meer hinein. Hier hat Osterreich zwei be-
deutende Häfen: sür den Handelsverkehr nach dem Orient Trieft, das „österreichische
Hamburg", 180 000 Einw., und für die Kriegsflotte Pola.
6. Dalmatien liegt an der zerklüfteten Westküste der Balkanhalbinsel. Haupt-
stadt Zara. Die Küstenbewohner sind vorzügliche Seeleute.
B. Das Böhmisch-Mährische Stusenland. 1. Böhmen bildet ein
viereckiges Becken, das vom Böhmerwald und Erzgebirge, den Sudeten
und der Mährischen Höhe umrandet wird. Durch feine hügeligen
Landschaften eilen wasserreiche Flüsse zur Elbe hinab. (Rechts die Jser,
links Moldau und Eger.) — Es gehört zu den reichsten Ländern
Österreichs. Der Böhmerwald liefert große Holzmengen, die von Bnd-
weis aus die Moldau abwärts geheu. Die Erzeugnisse seiner Glas-
Hütten haben Weltruf erlangt. Nach Norden hin bringt das Land nicht
nur reichen Ertrag an Getreide, Zuckerrüben, Hopfen und Obst, sondern
es fördert durch feine Bodenerzengniffe und feinen Kohlenreichtum auch
die Entwickelung von Handel und Industrie.
In Pilsen blüht das Brauereigewerbe (Hopfen), an den flachsreichen Sudeten
die Leinenweberei. Reichenberg ist der Mittelpunkt der Verarbeitung von Wolle
und Baumwolle geworden. Die Täler Nordböhmens liefern vorzügliches Obst, das
auf Kühnen bis nach Berlin verfrachtet wird. In Mittelböhmen, namentlich in
der Hauptstadt Prag, hat das Vorkommen von Kohle und Eisen eine lebhafte
Fabriktätigkeit hervorgerufen. Prag. 400000 Einw., liegt am Kreuzungspunkt
der wichtigsten Verkehrswege des Landes und hat deshalb einen bedeutenden Handel.
Deutsche und tschechische Universität. Im Tal der Eger liegen die Badeorte Marien-
bad, Karlsbad mtd Tepliiz. Geschichtlich denkwürdig sind: Eger (Wallensteins
Ermordung 1634), Prag (1757), Kolin (1757), Königgräiz (1866).
Die Tschechen (Slawen, 3/s der Bewohner) bewohnen die Mitte des Landes,
Deutsche die gebirgigen Grenzbezirke im Westen und Norden. Leider wird das
Deutschtum immer mehr zurückgedrängt.
2. Auch in Mähren überwiegt das Slawentum. Die Niederungen
an der March liefern vorzügliches Getreide, die Hügellandschaften Flachs.
Da hier auch große Schafzucht getrieben wird, so hat sich in Mähren eine
blühende Leinen- und Wollenindustrie entwickelt. Letztere hat ihren
Hauptsitz in der Hauptstadt Brünn. Olmütz ist eine starke Festung.
3. Schlesien, das in einen westlichen und einen östlichen Teil zer-
fällt, hat infolge feines Flachsbaus und seiner Schafzucht ebenfalls
viele Spinnereien und Webereien. Über Tesche» führt die Eisenbahn
nach den Karpatenländern.
C. Am Nordabhang der Karpaten (§ 99 A) liegt das Königreich
Galizien, das Österreich bei der Teilung Polens erhielt. Dort wird
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Extrahierte Personennamen: Pola Kolin C.
Extrahierte Ortsnamen: Graz Jdria Osterreich Böhmerwald Eger Böhmerwald Pilsen Reichenberg Berlin Prag Prag Eger Karlsbad Prag Karpaten Galizien Polens
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in dem der Neusiedler- und der Plattensee noch an jene längst
vergangenen Zeiten erinnern.
1. Die Donau tritt bei Preßburg in die Oberungarische Tiefebene
ein, die sie in östlicher Richtung durchfließt. Ihre Arme umschließen
die fruchtbare Insel Schütt. Die Niederungen der angrenzenden
Landschaften bringen reichen Ertrag an Getreide, die Abhänge der
Berge vorzüglichen Wein. An der Donau liegt die alte Hauptstadt
Preßburg.
Oberhalb der jetzigen Hauptstadt Budapest wendet sich die Donau
nach Süden. Sie hat nur noch wenig Gefälle und fließt deshalb
langsam dahin. Nachdem sie noch von rechts die Drau und die Save,
von links die Theiß aufgenommen hat, ist sie der wasserreichste Strom
Eine Pußta.
Tiefe Abbildung ist als farbiges Anschauungsbild bei E. Wachsmuth, Leipzig erschienen.
Mitteleuropas. Sie verstärkt sich noch durch die aus Serbien kommende
Morawa. Dann verengen sich ihre Ufer, und der Strom schäumt wie
verjüngt über Felsenriffe dahin. Er eilt durch das ,,Eiserne Tor" und
tritt in die Walachische Tiefebene ein, wo er noch Aluta, Sereth und
Pruth aufnimmt. In 3 Hauptarmen mündet er in das Schwarze
Meer. — Die Donau ist die mächtige Lebensader der Österreichisch-
Ungarischen Monarchie und kann von Donauwörth bis zur Mündung
befahren werden, nachdem durch die Felsen bei Orsowa eine Fahrstraße
gesprengt worden ist.
Die Theiß entspringt auf den Karpaten, aus denen sie auch ihre
Nebenflüsse empfängt. Wegen ihres Reichtums au Fifcheu ist sie ein
Segen, durch ihre Wasserfälle aber auch eine große Gefahr für die
Anwohner.
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2. Klima und Bodenerzengnisse. Das Land wird rings von Gebirgen
eingeschlossen, an denen die Winde ihre Feuchtigkeit schon abgesetzt
haben, ehe sie die Ungarische Tiefebene erreichen. Deshalb leidet diese
unter der Regenarmut des Sommers und den schroffen Gegensätzen des
Klimas. Auf den heißen Sommer folgt der kalte Winter, auf die
Hitze des Tages die empfindliche Kühle der Nacht. Infolgedessen sind
die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene zu baumlosen Steppen
geworden, die der Ungar „Pußten" nennt.
Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im Sommer
verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der Sonne und dem ver-
zehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann zur staubigen Einöde. Die
Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün hervor; aber bald kommt der rauhe
Winter, der mit seinen Schneestürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinder-
Herden oft gefährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein
eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des Landes
verschwindet es jedoch mehr und mehr.
Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen
haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu
leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den
getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat (zwischen Donau,
Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis und
Südfrüchte. — Ungarn hat auch an 400 kalte und warme Mineral-
quellen.
3. Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 700 000 Einw., ist infolge ihrer
günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels. Sie besitzt große Kunst-
mühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches Aussehen hat das im oberen
Theißgebiet gelegene Debreczin (Dsbrezin). Große Viehmärkte. An der Maros-
mündung Szcgedin (ßsgedin), das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat.
Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel mit großen Getreide- und V:eh-
Märkten, Im Banat die Festung Temesvar. Westlich von der Donau Fnnfkirchen.
4. Die Bewohner des Tieflands sind größtenteils Magyaren, die
gleich ihren Vorfahren das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten
vorziehen. Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den
Nordkarpaten und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Siebenbürgen auch
Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in anderen Gegenden Un-
garns und fast in allen größeren Städten. Sie waren die Lehrmeister der Ungarn
tm Ackerbau und in den Gewerben, werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt.
C) Slavouien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren Niederungen
hefern viel Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz. Hauptstadt Weg
teschek).
D) Kroatien umfaßt das Gebiet zwischen der Save und dem Meer. Die
Hauptstadt Agram liegt an der wichtigen Handelsstraße von Budapest nach der Frei-
stadt Finme am Adriatischeu Meer, die als einzige Hafenstadt Ungarns bedeuten-
den Handel treibt.
B. West- und Nordwest-Europa.
§ 100. Die Republik Frankreich.
(Etwas kleiner als das Deutsche Reich. 33 Mill. Einw.)
a) Grenzen und Lage. Frankreich hat eine sehr günstige Lage.
Durch das Mittelländische Meer steht es mit den Ländern Südeuropas,
Nordafrikas und Asiens in Verbindung. Die Häfen des Atlantischen
Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. 6
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresiopel Maria
Extrahierte Ortsnamen: Europas Donau Ungarns Ungarn Budapest Maros- Donau Donau_Fnnfkirchen Nordkarpaten Siebenbürgen Ungarn Kroatien Agram Budapest Ungarns Nordwest-Europa Frankreich Frankreich Nordafrikas Asiens