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1. Das Mittelalter - S. 23

1889 - Gotha : Perthes
23 Der allgemeine Gottesdienst fand im heiligen Hain statt, bei den rohen Anfngen der Baukunst dem wrdigsten Orte gttlicher Verehrung: hier standen die Symbole der Götter, ein Wagen (Pflug, Schiff) oder ein heiliges Tierbild oder eine Sule (Stamm); denn die Götter selbst bildlich darzustellen galt als ihrer unwrdig *) ^.. v Die Vermittler zwischen dem gesamten Volk und den Gottern waren die Priester^); sie sprachen die feierlichen ffentlichen Gebete und vollzogen die Ttung der Opfertiere; jeder ffentlichen Verhandlung der Freien ging ein Opfer voran; so war es natrlich, da die Opfersttten auch die Gerichts-statten (Malsttten) waren; die Priester befragten durch Werfen der Lose die Götter, ob die beabsichtigte Verhandlung stattfinden solle; fielen diese gnstig, so geboten sie Schweigen und verkndeten damit den Anfang der Verhandlung und zugleich den Frieden (den Thingfrieden); dessen Bruch, gleichsam eine Verletzung der Gottheit, ward von ihnen mit Strafen geshnt^). Wie man unter der Weihe der Götter Gericht hielt, so kmpfte das Heer unter ihrem Schutze; ihre Symbole, den heiligen Hainen entnommen, trugen die Priester ihm vor in der Schlacht. Siegesfreude und Todesverachtung weckte in den Germanen der Glaube an Odhin, aber neben dem kriegerischen Geist, der leicht in rohe Zerstrungs-wut und unstte Eroberungssucht ausarten konnte, stand ein huslicher, auf friedliche Thtigkeit gerichteter Sinn, den die milden Gestalten der Gttinnen aufrecht hielten. 2. Die Germanen während ihrer Wanderungen. Die groe germanische Vlkerwanderung erhielt ihren ersten Ansto durch die mongolischen Hunnen4), welche von Asien durch das Vlkerthor zwischen dem lit'lgcbitge und dem kaspischen Meer um 372 in Europa eindrangen. An der Wolga gerieten sie auf die Alanen, welche die Steppen westwrts bis zum Don bewohnten; nach deren Unterwerfung berschritten sie den Don und bestrmten das Reich des Ermanarich, des Knigs der Ost-goten aus dem Geschlechte der Amaler, der einen groen Teil der zur gotischen Gruppe gehrenden Völker beherrschte und zahlreiche, in der groen osteuropischen Ebene wohnende slavische und finnische Völker in Abhngigkeit von sich gebracht hatte. Dies groe Ostgotenreich erlag dem ersten Anprall der Hunnen; Ermanarich gab sich selbst den Tod, der grte Teil der Ost-goten und mit ihnen die Gepiden unterwarfen sich der hunnischen Herrschaft; die Westgoten, welche die alten dacischen Gebiete bewohnten, wichen den 1) Doch sind die Anfnge des Tempelbaues u. bildl. Darstellung der Götter vorhanden gewesen. , . ^ ,L 2) Einen besonderen (geschlossenen) Priesterstand, wie die Kelten m den Druiden, hatten die Germanen nicht, sondern jeder, der s. selbst od. dem die anderen eine besondere Kenntnis der Gttersagen. Opfer, Runen u. s. w. zutrauten, konnte das priesterl. Amt bernehmen. 3) selbst mit Leibes - und Freiheitsstrafen, die sonst nach altgermanischem Rechte gegen den Freien nicht anwendbar waren; auch bei Bruch des Heersriedens vollstreckten die Priester die Strafen. , . w , 4) wahrscheinl. ein Mischvolk des trkischen u. finnischen Stammes (vgl. litt Anhang die Blkertasel).

2. Das Mittelalter - S. 21

1889 - Gotha : Perthes
21 daher ist die Frau (b. h. Herrin) von ihm fr ebenbrtig geachtet und die Ehe ihm eine wahre Gemeinschaft des Lebens. B. Die religisen Zustnde der Germanen. a) Ahr Glaube. Das Gefhl, das die Einsamkeit in Berg und Wald, die geheimnisvolle Triebkraft der Natur in Wasser und Land ober die Heimlichkeit des Herbfeuers in den Germanen erregte, ist in den Elben ober Wichten verkrpert und gegenstnblich geworben. Als Zwerge, dem Steinreich gebletenb, als Nixen, im Wasser waltend. als Walb= und Hausgeister traten sie den Menschen entgegen, balb helfenb und ratenb, balb schabenb ober sie ncckenb und hhnend. Ihr Gegensatz sind die Riesen, an leiblicher Gre und Strke den Menschen so berlegen, wie diese den Elben, Personifikationen roher Naturgewalten, des Reises, des Feuers, des Wassers, der Berge und Wlder, plump und nnge-heuerlich; die rohen Triebe der Sinnlichkeit sind bei ihnen so stark ausgeprgt, wie ein feinerer, geistiger Sinn bei den Elben. Der Glaube aber, der, begeisternd, gestaltend und ordnend, machtvoll in das Leben der Germanen eingriff, knpfte an die groen Himmels-erscheinungen an, an die Sturmwolken, den Donner des Gewitters, die leuchtenbe Sonne, die zur Bilbung des Ob hin (Wuotan, Woban), Thor (Donar) und Tyr (Zio) fhrten, ober an den mtterlichen Boben der^Erbe, die unter verschobenen Gtternamen erscheint, als Nerthns, Freya, Hellia, Holba, Berchta. Wie die vornehmste Beschftigung der freien Männer Jagd und Krieg war, whrenb der Ackerbau gern den Weibern und Knechten berlassen ward, so erhielten die Götter vorzugsweise kriegerischen Charakter, während die Gttinnen die friebliche Thtigkeit des Hauses und des Ackerbaues begnstigten. Besonbers war Obhin, der hchste Gott, ein Gott des Kampfes; als wilder Jger oder als Fhrer eines wtenden Heeres ritt er durch die Lfte; mit langem Bart, breitem Hut und weitem Mantel stellte man ihn sich vor; zwei Raben und zwei Wlfe, die Tiere des Schlachtfeldes sinb ihm heilig; nur die im Kampfe gefallenen Htlben nimmt der siegverleihenbe Gott in seine Gesellschaft auf; die Wnnschmbchen, die Walkren 2). geleiten sie in Dbhins Walhalla zum seligen Leben, d. h. zu den Freuden des Kampfes und Gelages^). Thor ward als rotbrtiger Donnergott gedacht, in einem von Bcken bespannten Wagen der den Himmel fahrend, Hammer werfend; doch erhielt dieser Gott mehr friedlichen Charaller4). Tyr scheint die rohe und blutige Seite des Kampfes besonders verkrpert zu haben; sein Symbol war das Schwert. 1) Der lteste Name der Wassergeister ist Nichus; als Schrate erscheinen die Wald-geister; als Kobolde, Tatermnner, Heinzelmnnchen spter in Deutschland die Hausgeister. 2) Wunsch bezeichnet altd. das hchste Glck. Wal die in der Schlacht <S:satteneti. 3) Doch wird Ovhiu auch als Allvater aufgefat, berall Leben erweckend, auch geistiges als Geber meuschl. Weisheit, Verleiher heil- Begeisterung. Erfinder des Rnnmzanbcrs; die beiden Raben auf s. Schultern sind nicht blo die Vgel des Kriegsfalles, sonvern zugleich Symbole s. Allwissenheit (daher ihr Name Hugin it. Munin, d. h. Gedanke 11. Erinnerung). 4) Er beschtzte ckerbau u. Familienleben; s. Hammer diente zur Weihung der Brute, u. mit s. Wurf bestimmte u. heiligte man beim Landerwerb die Grenze.

3. Das Mittelalter - S. 22

1889 - Gotha : Perthes
Neben den groen Himmelsgttern steht eine Reihe ihnen hnlicher, an Kraft beschrnkter, wie die Frhlingsgttin Ostara und Baldur, der schnste und beste aller Götter, dem frhen Untergang geweiht, gleich der Sonne, die der Gewalt des nordischen Winters zu erliegen scheint. Rein und sinnig ist das Wesen der Gttinnen aufgefat; mtterlich begnstigten sie Zucht und Ordnung und stillen Flei; Spindel und Webstuhl sind ihre Symbole: umziehend im Frhling und Herbst geboten sie Frieden und spendeten in den heiligen zwlf Nchten, den sogen. Zwlften (25. Dez. bis 6. Jan.), den Feldern und Bumen Fruchtbarkeit *). Als Erdgttinnen nahmen sie diejenigen nach dem Tode zu sich, die nicht nach Walhalla geleitet waren; besonders ward die Hellia zur Todesgttin, in der Unterwelt weilend; immer mehr gewann sie eine finstere (hllische) Seite2). Eigentmlich dem germanischen Glauben war die bewute Borstellung von der Endlichkeit der bestehenden Welt. Aus chaotischem Urftoff sind nach alten kosmogonischen Anschauungen die Riesen wie die Götter (Asen) hervorgegangen; erst nachdem jene, die un-gebndigten Krfte der Natur, von den Gttern besiegt sind, entsteht eine ge-ordnete Welt, die unter dem Bilde einer (Welt-) Esche dargestellt wird; aber sie fault an einer Seite und ist der Zeit und dem Schicksal unterworfen, des-halb begieen die Schicksalsgttinnen, die drei Nornen (Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, das Gesetz der Zeit darstellend), alltglich die Esche. Und wie die Weltesche, so sind die Götter dem Schicksale anhcungegeben; die selige, schuldlose Zeit, in der sie lebten, ist ihnen durch die Gier des Goldes, durch die der erste Mord in der Welt entstand, verloren gegangen. Aus dem gestrzten Riesengeschlechte schleicht sich Loki (das zerstrende Feuer u. dann das Bse selbst) unter die Götter und bringt durch seine Arglist Baldur, den besten der Götter, zu Falle; noch vermgen eine Zeit lang die Götter ihren Untergang aufzuhalten, aber einst in der sogen. Gtterdmmerung werden alle unbndigen Mchte die ihnen von den Gttern angelegten Fesseln brechen, die Esche erbebt, Odhin und Thor fallen im Streit; in dem groen Kampfe verzehrt sich die Welt in Flammen; eine neue Welt entsteht, die schuldlose Götter beherrschen. b) Ahr Gottesdienst. Durch Gebet und Opfer trat man mit den Gttern in Verbindung; zur Shne ward selbst Menschenblut vergossen; von den Tieropfern war das des Pferdes das feierlichste. An den drei groen Jahresfesten 3) wurden von der Gesamtheit des Volkes Dankopfer dargebracht und ward der Götter Minne (Gedchtnis) getrunken. 1) Die Frigg, wohl ursprngl. von der Freya nicht verschieden, erscheint als Odhins Gemahlin; als Gttin ehelicher Treue (Zuno) steht sie der Freya (vorgestellt auf einem mit Katzen bespannten Wagen fahrend), der Gttin der Liebe u. Schnheit (Benns), gegenber. 2) Einige der alten Gtternamen haben sich in den Wochentagen, im Dienstag (Tag des Zio), in dem engl. Wesdnesday[u6nsfce] (Tag des Wodan), dem Donnerstag u. Frel-tag (Tag der Freya) bis jetzt erhallen. Die Germanen nahmen nmlich in heidn. Zeit von den Rmern die siebentgige Woche an und setzten fr die rm. Gottheiten (Mars, Mer-curius, Jnppiter, Venus) entsprechende germatt. ein. 3) im Frhling, Sommer u. Winter (letztere an die Sommer- it. Wintersonnenwende anknpfend), auer durch Opfer besonders durch Feuer verherrlicht (Oster-, Johannis- u. Weihnachts- od. Julfeuer).

4. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 2

1895 - Gotha : Perthes
2 den libyschen und arabischen Wstengebirgen zu einem kulturfhigen Boden und durch seine steten Anschwemmungen das Nildelta zu einer der reichsten Ebenen der Erde. Die Natur des Landes mute notwendig den Charakter seiner Bewohner bestimmen; die ernste Landschaft, von den Felsketten und end-losen Wsten umgeben, mit ihren festen Bildern und Formen gab den gyp-tern Stetigkeit des Sinnes; die Nilwasser regelten die Arbeit und trieben zu geordnetem Leben. Der Lauf der Sonne ward in gypten in alter Zeit be= rechnet und der Kalender (das Sonnenjahr) festgestellt; hier entwickelte sich am frhesten das Streben, die Ereignisse festzuhalten und den kommenden Ge-schlechtem in einer Schrift (der Bilder- x) oder Hieroglyphenschrift) zu ber-Mitteln. 2. Religion und Staatsverfassung. In der Natur des Landes wurzelten die religisen und staatlichen Formen. Ein allerzeugendes Wesen war Gegenstand der Verehrung; dem das Leben begrndenden Nil oder der Sonne ward es gleichgestellt; in den verschiedenen Bezirken des Landes fhrte es besondere Namen, wie Ra, Ptah, Amnion; in menschliche Gestalten, die oft Tierkpfe zeigten, oder auch in Tiergestalten 2) hllten sich diese Götter; jeder Bezirk besa ein heiliges Tier; der Apisstier, der zeugende Sonnengott, in Memphis (sdl. von der Spitze des Deltas) scheint zuletzt der vollendetste Ausdruck der Gottheit in tierischer Gestalt gewesen zu sein; eine zahlreiche Priesterschaft vertrat den Kult. Wie die berflutung das gesamte Land beherrschte, so fhlte man frh das Bedrfnis nach einer obersten, durchgreifenden Macht, welche die Gewsser gleichmig in alle Landschaften leitete3). So entstand ein mit unbeschrnkter Hoheit waltendes Knigtum, das gttlichen Charakter trug; ein Heer von Beamten stand unter dem Pharao; dieser zeigte sich nur in feierlicher Prozession dem Volk; wer sich ihm nahte, warf sich zu Boden, und die hchste Gunst war es, seine Kniec zu umfassen. 3. Der Totendienst und die Bauten. Die Sorge fr das Leben nach dem Tode beherrschte die Thtigkeit des gyptischen Volkes. Der Geist, der im Leibe seinen Wohnsitz hat, schien den Zusammenhang mit ihm auch nach dem Tode zu bewahren; darum galt es, den Krper durch die Kunst der Einbalsamierung zu erhalten (Mumien). Im Westen, im Grenzgebiet der libyschen Wste, war die Heintat der Toten; hier schuf man sich ein Grab, eine Wohnung fr die Ewigkeit", einen Bau aus Ziegeln oder, wie in Obergypten, ein Felsengrab; so entstanden in der libyschen Kette ganze Totenstdte. der dem Sarkophag des Knigs erhob sich eine Pyramide; sogleich beim Regierungsantritt traf der König die Ma-regeln fr die Herrichtung seines Grabes, und je lnger er herrschte, um so gewaltiger erhob sich der Bau 4). 1) Zeichen fr Begriffe ober Silben ober einzelne Laute. 2) Das unwanbejbare Wesen der Götter scheint in dem stets gleichen instinktiven Leben der Tiere verstnnbilblicht zu sein. 3) So schuf das Knigtum oberhalb von Memphis den Mrissee, einen gegrabenen Wasserbehlter, der fr die Zeiten des Wassermangels die Gewsser in sich aufnahm. 4) Die grte noch erhaltene bei Memphis ist 140150 m hoch.

5. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 3

1895 - Gotha : Perthes
3 Groartig wie ihre Grber, bauten sich die Könige die Palste und den Gttern die Tempel, die sie mit Sphinxen^) und Obelisken umgaben; zu den stattlichsten Tempeln gehrte der am Eingang zum (Mns-) See, Lope-ro-Hunt (das Labyrinth der Griechen), mit seinen 1500 Gemchern der und 1500 Gemchern unter der Erde. 4. Das gyptische Knigreich. Etwa 3 200 v. Chr. wurde Unter gypten (das Gebiet von Memphis und das Delta) und Obergypten (bis zum 1. Katarakt) zu einem ein-heitlichen Knigreiche vereinigt und Memphis auf etwa 500 Jahre zum Knigssitze erhoben; dann ward Theben in Obergypten die Hauptstadt des Reiches. Fremde Völker (Hyksos) bemchtigten sich des Deltas und brachten wohl auch Obergypten vorbergehend in Abhngigkeit; doch ist die Dauer der Hyksos-herrschaft nicht festgestellt; Kriege, in denen diese Fremdherrschaft gebrochen ward, weckten das Selbstgefhl der gypter, die der die Grenzen siegreich in Syrien und bis zum Euphrat vordrangen. Infolge innerer Wirren gingen schlielich die Eroberungen verloren, ja gypten kam zeitweilig unter assyrische Herr-schast. Könige, die im Delta herrschten, suchten zuletzt ihre Macht durch grie-chische Sldner zu sttzen; gegen die aufsteigende persische Macht (Kyros) verband sich Amasis mit dem Könige von Lydien (Kroisos) und dem Könige von Babylon (Naboned); dem Sohne des Kyros, Kambyses, erlag endlich gypten 525. Ii. Die Mbabylonier (die snmerisch-akkadische Kultur). Die 2. Heimat einer uralten, vllig selbstndig entwickelten Kultur ist Babylonien, wie gypten, das Geschenk eines Flusses, des Euphrat, der von der Stelle, wo er sich dem Tigris bis auf wenige Meilen nhert, ein vllig ebenes Tiefland durchzieht und alljhrlich berschwemmt. Da der Regen hier so selten ist wie in gypten, so trgt das Land westlich vom untern Euphrat, das von den berflutungen unberhrt bleibt. Wstencharakter (arabische Wste); stlich vom Tigris steigt das Land terrassenfrmig zum iranischen Hochland auf. Im Mndungsgebiet der beiden Strme saen die Sumerier und im nrdlichen Zweistromland die Akkadier^), welche die babylonische Kultur ge= schaffen haben, aber bereits um 3 000 v. Chr., wo unsere historische Kunde beginnt, in Sprache und Nationalitt in den eingewanderten Semiten auf-gegangen sind (vgl. S. 4). Sumerisch-akkadischen Ursprungs sind die religisen Anschauungen des sp-teren Babyloniens, insbesondere auch die Verehrung der Dmonen, die man zum Teil als wilde Tiere (Lwen) oder mischgestaltige Ungeheuer (Drachen, 1) Sphinxe, d. h. Lwenleiber mit Menschenhaupt oder Widderkopf (Widdersphinx); der Obelisk (griech., = Spiechen) ist eine Spitzsule mit quadratischer Unterflche, nach oben sich verjngend und mit pyramidaler Zuspitzung endend. 2) Ihre Nationalitt ist bisher nicht sicher festgestellt. 1*

6. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 5

1895 - Gotha : Perthes
nur selten errichtete man indes eigentliche Kolonien, wie auf Cypern, Rhodos, in Nordafrika (Utika, Karthago n. a.) und Sdspanien (Gades); gewhnlich begngte man sich, die Roherzeugnisse der. Fremde gegen die eigenen Waren *) einzutauschen und Sklavenhandel zu treiben. Tyros galt als Mutterstadt aller westlichen Stdtegrndungen und als Umsatzort fr die Waren der ganzen Mittelmeerwelt. In das sdliche Kanaan (westlich vom Jordan) drangen die Hebrer (Israeliten) ein, doch gelang ihnen nicht die Eroberung der Kstenstriche (der sdlichen Philister und nrdlichen Phnikier). Die einzelnen Stmme kamen infolge ihrer Zersplitterung nicht zum festen und ruhigen Besitze und be-gehrten endlich die Vereinigung unter einem Knigtum. Saul wurde um 1000 v. Chr. zum Könige erhoben; sein Nachfolger David aus Bethlehem vom Stamme Inda (um 985955) entfaltete die volle Macht jenes Knigtums; die Grenzen wurden gesichert und das Nationalgefhl belebt. Jerusalem er-hob er zur Hauptstadt und nahm seinen Wohnsitz auf Ziou; sein Sohn und Nachfolger Salomo (um 955925) baute in Jerusalem den Tempel, den religisen Mittelpunkt des Volkes. Aber nach seinem Tode trat ein Verfall der Macht ein; von Juda, das Salomos Sohn Rehabeam bernahm, sagten sich die Israeliten los und begrndeten unter Jerobeam das Reich Israel (um 925). Beide Reiche erlagen schlielich den nrdlichen semitischen Reichen, Israel*) dem assyrischen (722), Juda dem babylonischen (586). Den semitischen Vlkern eigen ist ein berechnender, auf das Praktische gerichteter Sinn; von den groen Natur mchten fhlten sie sich unbedingt abhngig, und der religise Fanatismus, der unter ihnen hervortrat, forderte Menschenopfer, Selbsthingabe und Selbstverstmmelung. Zu den Hauptgottheiten gehrte Baal (Bel), der Sonnengott, und Astarte, die Gttin des Natur-lebens, des Werdens und Vergehns und dadurch sowohl der freudigen Lust als des wilden Schmerzes. Im Gegensatz zu dem Gtzendienst des Baal bildeten die Hebrer den Dienst Jehovas aus, des Gottes, der nicht die Krfte der Natur darstellt, sondern Schpfer des Himmels und der Erde ist, der hchste Geist, der den Menschen nach seinem Ebenbilde geschaffen hat, der da gebietet, keine anderen Götter neben ihm zu haben und ihm rein zu dienen ohne jegliches Bild und Gleichnis. Familie, Ehe, Leben und Eigentum wurden unter den unmittelbaren Schutz dieses einen Gottes gestellt. So erhob sich gegen den Polytheismus ein reiner Monotheismus, den mchtige Propheten verkndeten. 2. Das assyrische Weltreich (die Vereinigung der semitischen Kulturvlker). Das assyrische Volk betrachtete Krieg und Eroberung als seinen eigent-lichen Lebensberuf, doch beginnen die groen assyrischen Kriegszge erst im 1) Als Purpurfischer und Frber waren die Phnikier berhmt; buntgewirkte Gewn-der, Glassachen (doch ist das Glas in gypten erfunden), geschnittene Steine u. a. waren Handelsgegenstnde. 2) Salmanassar (Iv.) belagerte Samaria 2 Jahre; sein Nachfolger Sargon eroberte die Stadt 722 und schleppte der 27000 Einwohner fort.

7. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 12

1895 - Gotha : Perthes
I 12 der auf alle Verhltnisse der Familie, der Gesellschaft und des Staates einwirkt und die Schicksalex) der Menschen bestimmt, der namentlich Kraft und Sieg verleiht, der Eid und Treue macht, Gerechtigkeit und Ordnung schafft. Insbesondere als thronender Herrscher wurde Zeus gedacht, und so hatte ihn Pheidis (Phidias) fr den olympischen Tempel gebildet, mit herab-wallendem Haar und Bart, Hfte und Schotz verhllt, mit nackter, breiter Brust, auf der Rechten die geflgelte Nike (Viktoria), in der Linken das Adler-scepter, voller Manneskraft und majesttischer Hoheit. Zu den schnsten Bsten, die wir vom Zeus besitzen, gehrt die in dem umbrischen O tri coli gefundene, welche jetzt im Vatikan zu Rom aufgestellt ist. Als des Zeus Gemahlin dachte man die Hera (Juno), das weibliche und eheliche Leben vor allem berwachend. Man stellte sie sich vor in weitem, die ganze Gestalt verhllendem Gewnde, mit einem Kopfschmuck geziert, voller Hoheit und Wrde, wie sie der farnesifche2) Herakops in Neapel und weniger streng der in der Villa Ludovisi in Rom zeigt. Die einzelnen Erscheinungen des Himmels regten zu besonderen gtt-lichen Bildungen an, und mit diesen, den Kindern des Zeus, verknpfte der Grieche besondere Gebiete menschlicher Thtigkeit. So fhrte der vom Himmel fahrende Blitz zu der Vorstellung des zur Erde geschleuderten Hephaiftos 3) (Vulcanus), des Sohnes des Zeus und der Hera; er wurde zum Gott des Feuers4) als einer formbildenden Macht und als kraftiger Schmied mit Hammer und Zauge gedacht. Ein anderer Sohn des Zeus und der Hera war Ares (Mars), ein Bild des durch Sturm und Ungewitter aufgeregten Himmels; er wurde zum blutigen, strmischen Kriegsgott und in der Kunst zum Ideal eines jugendlichen Kriegers mit krftigem Nacken und Hals (vgl. die schne Aresbste der Mnchner Glyptothek). Das Gewitter und der danach erscheinende reine und klare Himmel regte zur Bildung der Athena (Minerva) an; sie war zunchst Blitz- und Kriegsgttin, und wie der Blitz aus der Wolke, so sprang sie in voller Rstung aus dem Haupte des Zeus; wie dieser, trgt sie die Aigis, die bei ihr jedoch meist nur ein Brustschild ist mit dem Kopfe der Gorgo oder Medusa (das sogen. Gorgneion); das schreckliche Aufflammen der Natur ist in diesem Gesicht, einem Schreckbild, veranschaulicht; die zngelnden Schlangen, die das Gesicht umgeben, deuten auf die zuckenden Blitze. Als Gottheit des reinen Himmels wurde die jungfruliche Athena ferner zur Gttin geistiger Klarheit und ruhiger Besonnenheit^); sie verlieh Weisheit, Erfindungsgabe 1) Als Dienerinnen des Zeus gelten die drei Moiren (Parzen), die in der Geburts-stunde dem Menschen mit einem Faden sein Schicksal zumessen, Klotho (die Spinnerin), Lachnis (die Losziehende), Atropos (die Unabwendbare). 2) ursprnglich der Kunstsammlung der sarnesischen Familie in Rom angehrend. 3) Seine Lahmheit drckt die flackernde Natur der Flamme aus, wie denn auch der deutsche Wieland lahm ist. 4) Das Herdfeuer hat in der Hestia (Vesta) eine besondere Gottheit erhalten; unter den vorhandenen Statuen ist die berhmteste die Giustinianische [dschust.] Vesta in Rom. Ein steilherabfallendes Kleid umhllt die Gestalt bis zu den Fen, schmucklos ist das Haar, Hinterhaupt und Schultern sind durch einen Schleier bedeckt; der feierliche Ernst des Bildes soll die Heiligkeit und Unantastbarkeit des Hauses zur Darstellung bringen. 5) Daher ist sie auch die Gttin des besonnenen Kampfes im Gegensatz zum wilden und leidenschaftlichen Ares.

8. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 13

1895 - Gotha : Perthes
13 und allerlei, besonders weibliche Kunstfertigkeit. Auch die Kunst zeigte den Gegensatz der kriegerischen Pallas Athena mit der gezckten Lanze und dem geschwungenen Schilde, im Helm und althellenischen Ehiton und^ der friedlichen, ruhig waltenden, mit einem groen Mantel bekleideten Gttin. Klarheit und Festigkeit des Sinnes spricht aus ihrer ganzen Gestalt und namentlich aus dem ernsten, klugen Gesicht. Unter den Bsten nimmt wohl den ersten Rang die in der Glyptothek zu Mnchen befindliche em; eine schne Statue ist die der Villa Albani in Rom. Eine Gottheit der Luftvernderung war Hermes (Mercunus), Sohn des Zeus und der Maia (Maja), wohl einer Gttin des Regengewlks. Der eilende Windgott wurde zum Gtterboten, zum Beschtzer der Reisenden, Fhrer der Seelen nach der Unterwelt, Befrderer jeglichen, auch geistigen Verkehrs, gedacht mit dem Heroldsstabe. Flgelschuhen und dem runden Hut (Petasos).' Das Idealbild war eine reife Jnglingsgestalt mit kurz abge-schnittenem Haar und klugem Gesichtsausdruck (vgl. den Hermes des Pra^ je i t c l c Die erhebendste Gestalt der griechischen Religion ist Phoibos Apolln (Phoebus Apollo), der Gott des Himmelslichts. Die Anschauung der Sonnenstrahlen, die das Dunkel besiegen, fhrte dazu, den Lichtgott pfeil= schieend im Kampf wider alles Unholde und Finstere2) zu denken; er Hme das Unreine, nicht blo im physischen, sondern vorzugsweise auch im ethischen Sinne, und wurde dadurch sowohl der heilende3), als auch der von dem unreinen Frevel erlsende und vershnende Gott. Auch aus schwierigen Lagen befreite er den Menschen und brachte ihm Licht (Aufklrung) durch seine Orakel. Der Prophet des Gtterwillens wurde ferner zum Glte enthusiastischer Gemtserregung, musischer wie poetischer Begeisterung, gedacht in der Begleitung der Gttinnen des Gesangs, der Musen ). xse nachdem Apollon als strafender Gott oder als Gott der Freude und des Ge-sanges auftrat, trug er Pfeil und Bogen oder die Kithara. In der Kunst wurde er das Ideal eines Jnglings von schlanker Bildung. Kraft und Zart-heil vereinigend wie in dem Apollon Sauroktonos) im Louvre; oft erscheint 1) Er trgt den kleinen Dionysos auf dem Arm. Das Originalwerk, ein Weih-geschenk in dem Heraion zu Olympia, wurde 1877 bei den dortigen Ausgrabungen gefunden. 2) Er erscheint als Drachentter wie Siegfried in der deutschen und der hellige Georg in der christlichen Mythologie. Die Sonnenstrahlen bringen auch Pest und Verderben (so Apollon Ans. der Jlias), und auf Apollon wie Artemis wird der pltzliche Tod zurck- Se^3) Als Heilgott wurde noch besonders Asklepios (Aescnlapins) gedacht; sein Symbol war die Schlange als Sinnbild der Selbstverjngung. , 4) gewhnlich 9, die seit der Zeit Alexanders des Groen, wo die einzelnen Knste und Wissenschaften schrfer unterschieden wurden, bestimmte Charaktere und Symbole erhielten: Kalliope fhrt demnach als Muse des heroischen Gesangs Schreibtase und Griffel, Kleio Mo) als Muse der Geschichte^eine Schriftrolle. Enterpe als Muse der Tonkunst die Doppelflte; Terp sich vre und Erto sind als Musen des Tanzes und der erotischen Dichtkunst durch aufgelstere Kleidung und Saiteninstrumeute ausgezeichnet; Melpomene. die Muse ter Tragdie, fhrt die tragische. Thaleia (Thalia), die Muse der Komdie, die komische Maske; Polymnia (Polyhymma), die Muse ter ernsten und gottesdienstlichen Gesnge, hat den faltenreichen Mantel straff um den rechten Arm gezogen und den Ellenbogen aufgesttzt; Urania, die Muse der Sternkunde, ist durch den Himmels- ^ 5) wie ^es scheint, ein mythologisches Genrebild; es gilt, die flinke Eidechse zu treffen.

9. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 16

1895 - Gotha : Perthes
16 des Dionysos oder Bakchos (Bacchus) ein, eines Sohnes des Zeus und der Semele, einer Personifikation des schwellenden Erdbodens. Die schwrme-tische Dionysosfeier ') (die Bacchanalien) wurde zu Anfang jedes dritten Jahres in den Bergen insbesondere während der Nacht beim Fackelglanz aus-schlielich von Frauen und Mdchen (den Mainzden, Bakchen) begangen; sie artete oft bis zur wilden Raserei aus; Thyrsosstbe (Rohrstbe mit aufgesetzten Tannenzapfen oder einer Umschlingung von Epheu, Weinlaub u. a.) und Fackeln schwingend, Schlangen in den Haaren und in den Hnden, unter der Musik dumpfschallender Handpauken und gellender Flten tobten und tanzten jene Mainaden in den Wldern und Bergen; sie zerrissen allerlei junge Tiere des Waldes zur Andeutung der Leiden, welche die schpferische Natur des Waldgebirges im Winter auszustehen habe; die wildeste Verzweiflung des im Winter gengsteten Gemtes sprach sich in dem Kult aus. Der Gott des Weines wurde zum Leib und Gemt erquickenden, insbesondere auch den Geist von der Sorge befreienden Gott (Lyaios), ferner zum Gott der begeisterten Gemtserregung und dadurch dem Apollon verwandt, doch war die dionysische Musik und Poesie leidenschaftlicher als die apollinische, daher sie die Komdie und Tragdie gebar und den wilden Dithyrambos. Das Idealbild des jugendlichen Bakchos zeigt eine Mischung von weichlicher Anmut und schwrmerischer Hoheit; das in langen Locken zu beiden Seiten herabfallende und durch eine Mitra (eine Binde) vorn an der Stirn aufgebundene Haupthaar ist fr ihn bezeichnend (vgl. den Dionysoskopf aus dem kapitolinischen Museum in Rom). Des Dionysos unzertrennliches Ge-folge (Th'asos) waren Nymphen, Satyrn. Patte und Seilene2). Witdung der Welt (Kosmogonie). Den Griechen erschien die be-stehende Welt als ein schn geordnetes Ganze (ein Kosmos); aus dunkeln Anfngen, dem Chaos, nahm man an, wurde sie bis zu der letzten voll-endeten Gestalt entwickelt. Gewaltige Naturkrfte, die Titanen, deren Fhrer Kr?nos und Japetos waren, widerstrebten der besseren Ordnung in wilder Emprung, wurden aber von Zeus besiegt (in der sogen. Titanomachte); dieser behielt seitdem die Herrschaft des Himmels und der (oberen) Erde, Po-seidon bekam das Meer und alle Flut, Pluton die tiefe Erde und das Reich der Toten. Wie den Gttern die Titanen, so ging dem Menschengeschlecht ein Riesen-geschlecht voran, die eingeborenen Giganten3), die ihres bermuts wegen von den Gttern vertilgt wurden. Endlich ward das menschliche Leben ge-staltet und zum Vertreter menschlicher Bildung Prometheus erhoben; er brachte nmlich das Feuer zur Erde und war somit eine dem Hephaistos verwandte Erscheinung; aber er wurde als trotziger und bermtiger Titane ge-fat, als Sohn des Japetos, und die edle Gabe des Feuers, durch die der Mensch sich zum Herrn der Naturkrfte machte, erschien als ein Raub am 1) Die bakchischen Mysterien, die in hliche Unsittlichkeiten ausarteten, wurden ins-besondere Orgien genannt (vgl. S. 13, 2l 4). 2) Seilenos (Silenus) galt fr den ltesten der Satyrn; dann kommt er wie Pan in der Mehrzahl vor; der bakchische Silen wurde zum gemtlichen Trunkenbold, kurz und dickwanstig, dargestellt mit einer Glatze, den Schlauch zur Seite. 3) Sie verschmolzen allmhlich mit den Titanen; die Kunst liebte die Darstellung der Gigantomachie und bildete spter die Giganten mit Schlangenfen.

10. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 27

1895 - Gotha : Perthes
27 Die nationale Einheit. Trotz des scharfen Gegensatzes der Stmme lebte in den Griechen ein starkes Gefhl der Einheit; in der gemeinsamen Anerkennung der delphischen Orakelsttte als der hchsten sittlichen Macht und in den National-festen kam das hellenische Gemeinbewutsem zum Ausdruck. In Delphoi traten ursprnglich die Bewohner Thessaliens und Mittel-griechenlands zu gemeinsamen Opfern zusammen und verpflichteten sich zu gemein-samem Schutz des apollinischen Heiligtums (der Bund der Amphiktyonen). Eine nationale Bedeutung erhielt Delphoi erst als Orakelsttte, an die sich Einzelne wie ganze Staaten in der Not wandten. Der heilige Bezirk Pytho lag am Sdstifee des Parnasses in einer Schlucht, aus deren innerstem Raum die reine Quelle Kastalia sprudelte. In dem Apollontempel lag der Omphalos (Nabelstein), der den Mittelpunkt der Erde bezeichnen sollte; in dem Innersten des Tempels stand der einer Erdspalte ein groer Dreifu, auf dem die Pythia sa, wenn sie ihre Bescheide gab. Eine kluge Priesterschaft fate die pythische Prophezeiung in Verse. Durch die musischen Wettkmpfe wurde Delphoi auch eine Sttte geistiger Bildung. Wer den Sieg in dem Loblied auf Apollon davontrug, er-hielt als Preis einen Lorbeerkranz. Neben den pythischen Spielen bildeten die nemeischen, isthmischen und olym-pischen die groen Nationalfeste der Hellenen; zu Nemea (im nrdl. Argolis) wurden die Spiele zu Ehren des Zeus gehalten, auf dem Jsthmos von Korinth zu Ehren des Poseidon; ein Eppichkranz (bei den Jsthmien zuletzt ein Fichtenkranz) ehrte den Sieger in den gymnischen, hippischen (Wagen-) und musischen Kmpfen. Das grte Nationalfest war das olympische, das nach der Sommersonnenwende jedes 4. Jahres am unteren Alpheios zu Ehren des Zeus gefeiert wurde; fr die Festzeit ruhten die Fehden, und ein Gottesfriede verband alle hellenischen Stmme. Glnzende Festgesandtschaften der Städte (Theorien) zogen von allen Seiten nach Olympia. Mit dem groen Opfer am Aschenaltar des Zeus, der in der Mitte des heiligen Festhains, der Altjs^), stand, begann das Fest; 9 angesehene elische Brger im Purpurgewand waren die Festordner und zugleich Kampfrichter (Hellanodiken). Die lteste aller Kampfarten war der Lauf; die Bahn (Stadion) betrug 192 Meter; in Abteilungen zu je 4 stritt man, und die Sieger der einzelnen Abteilungen kmpften wieder miteinander. Die Lufer im Doppellauf (Diaulos) hatten die Stadienlnge hin und her zurckzulegen, und fr den Dauerlauf (Dolichos) scheint die 12 malige Umkreisung der Bahn (24 Stadien) das b-liehe Ma gewesen zu sein. Die Lufer traten wie alle Wettkmpfer vllig nackt in die Bahn. Eine 2. Kampfart war der Ringkampf, bei dem es galt, den Gegner mehrmals zu werfen, soda er mit den Schultern den Boden berhrte. Der gefhrlichste Kampf war der Faust kmpf, da Unterarm und Hand mit harten Lederstreifen umwunden und diese mit Ngelkpfen oder Bleibuckeln besetzt waren. Die Verbindung von Ring- und Faustkampf war der schwerste olympische Kamps; man hieb hier mit unbewehrten Armen. 1) Die Freilegung der Altis (= Alsos) bernahm das deutsche Reich 1875 und fhrte sie bis 1881 aus.
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