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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 399

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 5. Kreuzzug Wider die Wenden. 399 heit in den kirchlichen Lehren zu erlangen. Im Mittelalter nannte man solche dialektische Theologen Scholastiker und ihre Ausgabe war: jede kirchliche Lehre mit der größtmöglichen Schärfe und Gründ- lichkeit festzustellen, gegen alle Einwendungen zu vertheidigen und mit haar- spaltender Genauigkeit ihre Anwendung nach jeder Seite hin aufzuweisen. Als Führer der langen, langen Reihe von Scholastikern des Mittelalters stand dem Bernhard der berühmte Abälard gegenüber. Aber Abä- lard war nicht so fromm als er gelehrt war, Deshalb hat er schwere Demüthigungen erdulden müssen, und Bernhard wurde es nicht schwer, ihn zu überwinden. Aber seine Schüler waren unendlich zahlreicher als die Bernhard' s. Denn durch den genauen Verkehr Deutschlands mit dem noch von alter Zeit her gebildeten Italien, mit den scharfsinnigen und ver- schmitzten Griechen, mit den phantastischen und überschwänglichen Völ- kern des Morgenlandes, Christen und Saracenen, war in fortgehender Steigerung ein so gewaltiger Drang und Trieb nach eigner Weiterbil- dung unter die Deutschen und ihre nächsten Nachbarn gekommen, daß mit dem Beginn des zwölften Jahrhunderts wie aus einer geöffneten Thür uns eine unabsehbare Schaar von Gelehrten und Schriftstellern, von Dichtern und Sängern, von Künstlern und ausgezeichneten Män- nern aller Art entgegentritt. Es ist die Vlüthezeit des Mittelalters, in die wir eingetreten sind — die höchste Mannigfaltigkeit der Gaben, Kräfte, Talente, Aemter, Würden, Trachten, Sitten unter der Alles überschattenden Einheit der von Gott hoch erhobenen römischen Kircke und des päpstlichen Scepters. §. 5. Kreuzzug wider die Wenden. Zu gleicher Zeit mit dem zweiten Kreuzzug wider die Sarace- nen, der so unglücklich auslief, wurde noch ein anderer Kreuzzug un- ternommen, der das weite Reich des Papstes wieder um ein bedeuten- des Stück vergrößerte. Es ist schon früher erwähnt (S. 376), daß die schönen Eroberungen und Stiftungen Heinrich' s I. und der Ottonen zwischen Elbe und Oder unter den schwächeren Kaisern, besonders unter Heinrich Iv. fast gänzlich wieder verfallen waren und daß auch Polen und Böhmen immer nur in sehr zweifelhafter Abhängig- keit vom deutschen Reiche standen. Polen war aber indeß, eben so wie Böhmen, ein durchaus christliches Land geworden, hatte Bischöfe und Erzbischöfe, Kirchen und Klöster und sorgte für Ausbreitung deö Christenthums auch in denjenigen heidnischen Ländern, die es eroberte, absonderlich in Pommern. Der Polenherzog Boleslav lud selbst den deutschen Bischof Otto von Bamberg ein, mit ihm und unter- feinem Schutz nach Pommern zu ziehen, um die reichen und lebens- frohen Pommern zu bekehren. Wirklich gelang es dem Bamberger Bischof und dem polnischen Herzog, die Kirche in Pommern wenig- stens zu begründen. Dagegen die vom Kaiser und von den Sach-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 402

1859 - Lübeck : Rohden
402 Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. können, so mochte man sagen, es sei das nur durch die eigne Schuld der Fürsten möglich gemacht, durch ihre Unsittlichkeit, ihre Frevel, ihre Unklugheit, ihre Untüchtigkeit, durch die Gunst der Zeitumstände, die Unmündigkeit der Herrschern, s. w. Jetzt aber sollte sich's zeigen, daß die Idee, für welche die Päpste kämpften, die geistliche Welt- monarchie, wirklich so tiefe Wurzeln in der Zeitentwicklung und in den Völkern habe, daß es selbst einer Reihe der gewaltigsten, consequen- testen, ruhmreichsten Kaiser, die je auf dem deutschen Thron gesessen haben, nicht gelingen konnte, sich mit den Waffen weltlicher Macht und Klugheit den Päpsten gegenüber zu behaupten. Wir sind einge- treten in die wunderbar herrliche Zeit der höchsten Entfaltung des deutsch-mittelalterlichen Volkslebens, in die Zeit der hochgepriesenen hohenstaufischen Kaiser. Alles, was von dem Wohlstand, der Bildung, dem künstlerischen Schaffen und allgemeinen Lebensgenuß, den pracht- vollen Bauten, den schwelgerischen Hofhaltungen, den glänzenden Tur- nieren und aller sonstigen Pracht des Ritterwesens und der Lieblichkeit des Minnesanges uns erzählt wird oder noch heute erhalten ist, drängt sich vorzugsweise in dies Jahrhundert zusammen, wo die drei großen Hohenstaufen Friedrich I. und Ii. und zwischen ihnen Hein- rich Vi. auf dem deutschen Kaiserthron saßen. Alle drei bekämpften sie nach einem festen Plane, mit unermüdeter Beharrlichkeit, mit eben so viel Klugheit als Kühnheit die päpstliche Macht, die sich über sie erheben wollte und erhoben hatte. Aber sie unterlagen — unterlagen so vollständig, so jammervoll, daß nie ein großartigeres Trauerspiel einen thränenreichern Ausgang genommen hat. Schon gleich Friedrich I. Barbarossa (1132 — 80), der hochbegabte, fromme und mannhafte Kaiser, voll hochstrebender Plane und un- überwindlicher Tapferkeit, mußte nach langwierigem harten Streit sich demüthigen vor den Päpsten. Mit kriegerischem Glanz und großen Entwürfen zog Friedrich I. zum ersten Male 1154 über die Alpen nach Italien. Dort in der Lombardei, wo man die Herrschaft und die Gerechtsame der deutschen Kaiser schon fast vergessen hatte oder verachtete, wo die Unzahl reicher und mächtiger Städte, voll Ueber- fluß und Wohllebens, die kaiserlichen Befehle und Beamten hoffartig verwarfen, sollte die Kaiserhoheit in neuem Glanz erstehen, alle Wi- derspenstige unterdrückt und ein sicheres und gehorsames Reich ge- gründet werden. War doch des Kaisers Friedrich Wort und Ent- scheidung von den Königen in Dänemark wie in Ungarn, von den Herzogen in Polen und den Erzgrafen in Burgund gefürchtet, ehrten ihn doch die Könige von England und Frankreich durch höfliche

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 482

1859 - Lübeck : Rohden
482 Xxm. §. 2. Erstes Hervortreten der Reformatoren. Heiligen anrufen zu müssen, statt den viel lustigern Dienst des Bacchus und der Aphrodite wieder aufzunehmen. Päpste, Cardinäle, Bischöfe und Aebte sah man mit Fürsten und Obrigkeiten ganz ungescheut dem alten Heidenthum sich ergeben und wenigstens in vertrauteren Kreisen sich üben, mit heidnischer Zunge heidnische Gedanken in Umlauf zu setzen. In Deutschland finden wir von solcher Wirkung des wiederauf- gefundenen Alterthums kaum eine Spur. Desto eifriger beschäftigte man sich hier mit Sprachstudium und Grammatik. Man eilte, den mittelalterlichen Kirchenstil-des verdorbenen Latein von sich abzuthun und sich einer eleganten und correcten Rede zu befleißigen. Die Schu- len wurden umgestaltet. An die Stelle der scholastischen Lehrer traten die freier und feiner gebildeten Humanisten. Ein großer Eifer der Forschung, der Weiterbildung erwachte. Vor allen Dingen aber wen- dete man die kauni gettonnenen neuen Kenntnisse auf die heilige Schrift an. Bibelübersetzungen und Umschreibungen erschienen in rascher Folge, noch unvollkommen, aber sie brachen Bahn und deckten das vorhandene Bedürfniß auf. §. 2. Erstes Hervortreten der Reformatoren. So Viele aber auch da waren, welche laut über das Verderben der Kirche klagten und nachwiesen, wie nothwendig eine Aenderung sei, so Viele auch da waren, welche die rechte Lehre schon rein und lauterlich vortrugen, so hatte doch von ihnen allen bisher noch Keiner gewagt, dem Papst und seinen Anordnungen geradezu entgegenzu- treten, sich seinem Gehorsam zu entziehen und es wirklich zu einem Bruch mit dem ganzen hierarchischen System zu treiben. Auch die lautesten Spötter, auch die gediegensten Lehrer, sie gingen doch ge- horsamlich in den hergebrachten kirchlichen Geleisen, und wenn sie selbst den Papst für den leibhaftigen Antichrist erklärt hätten, so würden sie ihm doch nichts desto minder gehorcht haben. Solche Hmte schienenden Wächtern der römischen Kirche wenig gefährlich, man ließ sie gewäh- ren. Wo aber einer es wagen sollte, etwas gar zu stark an dem Be- stehenden zu rütteln, da hatte er noch immer die Strafgewalt der Kirche zu fürchten. Noch in hohem Alter ward Johann v. Wesalia vor das geistliche Gericht geladen, auch Reuchlin's Bücher wurden ver- brannt und es fehlte nicht viel, so wäre er selber verurtheilt. So war es doch auch jetzt nichts Geringes, den Kampf gegen die riesige Macht der Kirche zu wagen, auch die Besten scheuten davor zurück. Wäh- rend nun aber alle Welt erwartungsvoll ftaub und darin einig war, daß Etwas geschehen müsse, und doch nicht wußte, wie und was und von wem? siehe da erscholl (1517) von Wittenberg aus die große Kunde, ein Augustinermönch, ein Professor an der Universität, vr. Martin Luther habe es gewagt, einen Beamten und Abgeordneten des Erz-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 166

1859 - Lübeck : Rohden
16(j xn. §. 9. Fortschritte und Mängel der griechisch-orientalischen Heidenwelt. §. 9. Fortschritte und Mängel der griechisch-orientali- schen Heidenwelt. Es war aber nicht bloß der kleine jüdische Kirchenstaat, dem noch eine große Umformung bevorstand, ehe das ersehnte Heil erschei- nen konnte, sondern allen Staaten des griechisch-orientalischen Welt- reichs stand noch eine gleiche Wandlung bevor. In welchem Zustande befand sich dieses Weltreich die letzten beiden Jahrhunderte vor Christo? In geistiger, wissenschaftlicher, künstlerischer Beziehung hatte es Alles geleistet, was es konnte und sollte, aber politisch war es in der elendesten Verfassung. Durch den plötzlichen Tod Alerander's, der den nächsten Anlaß gab zu all den schweren Wirren und Zer- klüftungen, die wir angedeutet haben, hatte der Herr genugsam ge- zeigt, daß er das dritte Weltreich nicht zu einer politisch gewaltigen einheitlichen Macht wollte gelangen lassen, daß er ihm hauptsächlich seine Aufgabe in geistiger Entwickelung gestellt habe. Die grie- chische Bildung und Philosophie sollte die orientalische Welt durch- dringen, und wir haben bereits gesehen, in wie hohem Maße dies bei den Juden nicht minder als bei allen anderen Völkern des Orients geschehen war. Der Hellenismus, das mit den Elementen des Orients gemischte Griechenthum, hatte seine höchste Blüthe erreicht. Von Alerandrien in Aegypten herrschte er bis zu den Ufern der Do- nau und des Orus. Die hellenistische Gelehrsamkeit hatte ihre größte Ausbildung erreicht. Auf dem Gebiet der Sprachforschung, der Mathematik (E u k l i d e s), der Mechanik (A r ch i m e d e s), der Astronomie, der Geographie ruhen alle späteren wissenschaftlichen Arbeiten fast aus- schließlich auf den Vorarbeiten der hellenistischen Gelehrten. Die hellenistische Philosophie, welche darauf ausging, gegen jede der bis dahin heilig gehaltenen überlieferten Religionen Zweifel zu erwecken oder alles Glauben an Götter für unnöthig zu erklären, hatte mäch^- tig vorgearbeitet dem allgemeinen Bedürfniß und der Sehnsucht nach einer neuen göttlichen Offenbarung, nach einem festen Haltpunkt in der allgemeinen Verwirrung. „Wenn ein Schiedsmann aufstände," sagte einer der ärgsten Spötter, „von dem wir alle wüßten, daß seine Lehre ohne Fehl wäre, dann wäre uns geholfen." Ueberall hin war eine gleichmäßige Bildung gedrungen, die hellenistische Sprache herrschte weit und breit, die Geister waren ge- weckt und angeregt, dieselben Ideen, Anschauungen, Vorstellungen, Erwartungen bewegten die Gemüther am Eufrat wie am Nil oder auf den Inseln des ägäischen Meeres. Eine Einheit war da, aber

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 224

1859 - Lübeck : Rohden
224 Xv. §. 1. Die Erfüllung der Zeiten. Aegypten bis nach Gallien galten dieselben Rechte, war dieselbe Bildung verbreitet, ward derselbe Schutz dem missionirenden Heils- boten zu Theil. Alles, was die reichbegabten Völker des Alterthums von Kenntniß, Kunstfertigkeit, praktischer und wissenschaftlicher Tüch- tigkeit erreichen konnten, war Gemeingut geworden. Der Grieche hatte seine Philosophie, seine literarische Gewandtheit, seinen feinen Geschmack, seine gefälligen Formen durch Alexander's Zug weit- hin durch den Orient verbreitet und hatte dafür die orientalische Weisheit, symbolische Pracht und Kunst des üppigen Genießens wieder zurückempfangen; und der Römer hatte das gemeinsame Erbe in Empfang genommen und seine militärische, politische und juridische Tüchtigkeit noch hinzugethan. In allen östlichen Ländern des Rö- merreichs war die griechische Sprache die herrschende geworden und hatte die einheimischen Volkssprachen zurückgedrängt. Jeder ge- bildete Römer verstand sie, sowie in den westlichen Ländern jeder Iberer und Gallier wiederum die römische Sprache verstand. Weit und breit durch alle Länder zerstreut, in allen bedeutenden Städten ansässig, waren die Juden mit ihren Synagogen, ihrem Gesetz und ihren Weissagungen den Völkern bereits bekannt und boten überall den geeignetsten Anknüpfungspunkt zur Verkündigung der neuen Heilsbotschaft in den Heidenlanden. So war durch die Hand des Herrn von außen her Alles bereitet und das Gefäß fertig, in welches er die neue Himmelsgabe und Segensfülle zunächst auöschütten wollte, die sein Sohn auf die Erde brachte. Während Augustus in seiner heidnischen Blindheit meinte, daß er durch seine Lift und Gewalt die Welt zur Ruhe gebracht und die Völker unter seine Füße ge- zwungen habe, war er nur, wie einst Cores und Alexander, das bequeme Werkzeug in der Hand des Herrn, durch welches die letzten Vorbereitungen für die Ankunft des Himmelreichs auf Erden ge- troffen werden sollten. Da er in der Fülle seiner Macht und in der ruhigen Gewohnheit des Herrschenö sein Gebot erläßt, „daß alle Welt geschätzet werde," ahnt er nicht, daß er damit nichts thut als den ewigen, längst geweissagten Rathschluß Gottes in Erfüllung bringen, wonach Christus in Bethlehem, der Stadt David's, sollte gebo- ren werden. Und während er aus seinem goldenen Stuhl, von sei- nen Schmeichlern als Gott verehrt und angebetet, das Gericht Gottes über die Frevelthaten seiner Jugend Hereinbrechen sieht, da die Theuersten und Besten aus seiner Nachkommenschaft in ein frühes Grab sinken, die Uebrigbleibenden aber mit Schmach und Greuel be- deckt sind, ahnt er nicht, daß in der seligen Stille der Zimmermanns-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 228

1859 - Lübeck : Rohden
228 Xv. §.2. Innere Bereitung der Völker für die Aufnahme des Christenthums. von Lucretius in Rom gelernt, nicht bloß allen Zusammenhang zwischen der Gottheit und Menschheit zu leugnen, nicht bloß das Da- sein eines göttlichen Wesens überhaupt in Frage zu stellen, sondern auch die Unsterblichkeit der Seele, ja die Existenz der Seele überhaupt zu verneinen und die ganze reiche Gedankenwelt der Menschheit für Producte des thierischen Stoffes der Leiblichkeit zu erklären. Wir begegnen solchem Skeptiker in dem Landpfleger Pilatus, der von keiner Wahrheit mehr weiß. So gingen auch die Epikureer und Stoiker Philosophen (Apostg. 17, 18) ihren trostlosen Weg; die einen ihre irdische Glückseligkeit im Sinnengenuß suchend, die anderen durch ihre eigne sittliche Kraft die Trübsale des Lebens zu überwiw den vermeinend, beide ohne Gott, ohne Gebet, ohne Stütze, ohne Klarheit — aus Finsterniß in Finsterniß. Zwar der Herr hatte seine überschweng- liche Erbarmung auch an diesen Griechenvölkern nicht verleugnet. Mitten in ihre Nacht hinein hatte er, wie wir sahen, einen Propheten gestellt, der, obwohl selber nur von einem trüben Wiederschein des ewigen Lichtes angeleuchtet und von Wenigen verstanden, doch für diejenigen Seelen, die von tieferer Sehnsucht nach den ewigen Heilsgütern er- füllt waren, ein Wegweiser war von der Erde nach dem Himmel hin. Plato, von dem wir hier reden (vgl. S. 131 und 137), der größere Schüler des großen Sokrates, hatte insonderheit unter den Helleni- sten einen sehr zahlreichen Anhang gefunden. Alles, was sich noch von Resten alten Offenbarungsglaubens im Orient fand, Alles, was das Stu- dium der griechischen Uebersetzung des alten Testaments an neuen frucht- baren Ideen noch herzugebracht, lehnte sich an die fast christlichen Vor- ahnungen dieses großen Lehrers an. In Alexandrien, dem damaligen Mittelpunkt deö Hellenismus, hatte sich soeben der Keim jener groß- ßen Wahrheit von dem Kommen des Logos (des ewigen Wortes) an- gesetzt, als bereits der Logos selbst, das Wort, in seiner ganzen gött- lichen Herrlichkeit und Gnadenfülle auf Erden erschien, wie Johan- nes in den ersten achtzehn Versen seines Evangeliums darlegt. End- lich aber, vom Aufgang bis zum Niedergang hatte der Herr den elenden, an aller ihrer eignen Kraft - und Weisheit verzweifelnden Menschenherzen einzelne tröstliche Prophetenstimmen erweckt, welche den Anbruch einer neuen bessern Zeit, die Wiederkehr eines goldenen Weltalters, die Ankunft eines seligen Herrschers in nächster Nähe verkündigten. Woher diese halbverhüllten Weissagungen stammten, wie weit sie im Zusammenhang stehen mit den Aussprüchen der heili- gen Propheten des weithin zersprengten Judenvolks, ist schwer zu sa- gen. Aber das allenthalben bedrängte und geängstete Geschlecht

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 328

1859 - Lübeck : Rohden
328 Xix. §. 3. Neue Epoche durch Gregor den Großen. schenke in Bewegung setzte, so konnte in den neubekehrten Heidenlan- den das Reich Gottes unmöglich tiefe Wurzeln schlagen. Die Veräußerlichung und Verweltlichung der Kirche wuchs mit ihrer Aus- breitung, da das Weib über vielen Wassern thront, die da sind Völker und Stämme der Heiden (Offb. 17), da ist ihre Ehre längst dahin. Immerhin war und blieb doch noch so viel Gnadenkraft und Se- gensfülle, so viel -Same des ewigen Wortes bei ihr vorhanden, daß sie der germanischen und slavischen Welt ein Wegweiser zum Heile, gleichsam ein alttestamentlicher Zuchtmeister auf Ehristum hin werden und vielen nach Gerechtigkeit hungernden Seelen das verborgene Manna darbieten konnte. Da Gregor noch zu den alten Kirchenlehrern gezählt wird, so ist damit schon gesagt, daß er nicht ohne Gelehrsamkeit gewesen sei. Aber seine Gelehrsamkeit geht nicht über die Kenntniß der früheren la- teinischen Kirchenväter hinaus. Die classische Literatur des alten Hei- denthums, die griechische und hebräische Sprache kennt er nicht. Auf dogmatische Spitzfindigkeiten, auf scharfsinnige Schlußfolgerungen und Begrifssspaltungen läßt er sich nicht ein. Er ist durch und durch prak- tisch, und die ganze Kraft und Zähigkeit seines praktischen Wesens ist einzig und allein auf Ordnung und Hebung des Kirchenwesens durch Feststellung und Erhöhung der Gewalt des römischen Bischofs ge- richtet. Um die reichen päpstlichen Besitzungen (Petri Erbgut) mög- lichst ertragsfähig und seine eigne Stellung dadurch möglichst unab- hängig zu machen, ist er ein sehr sorgfältiger Rechnungsführer und Verwalter seiner Güter. Um sich unter den Unruhen und Zerwürf- nissen Italiens einen möglichst gesicherten Platz zu verschaffen, schließt er aus eigne Hand Verträge mit den immer mächtiger um sich greifen- den Longobarden, selbst gegen den Willen des byzantinischen Statthalters in Rom. Er sucht sich an die Könige des Frankenreichs anzulehnen zum Schutz gegen die Uebermacht der oströmischen Kaiser, und weiß doch auch bei diesen Kaisern durch eine kluge Mischung von Festigkeit und Nachgiebigkeit sich so sehr zu empfehlen, daß der Kaiser Phocas den römischen Bischof zum allgemeinen Oberbischof erklärt, ein Titel, den Gregor noch eben vorher dem Patriarchen zuconstanünopel auf das Heftigste bestritten hatte. Durch den Uebertritt des spanischen Westgothenkönigs R eccared vom Arianismus zum katholischen Glau- den und durch die Annäherung der Longobarden an das katholische Kirchenthum gewann er über die Bischöfe Spaniens und Italiens eine noch unzweifelhaftere Autorität, als über die griechischen und orien- talischen Bischöfe. Schlugen ihm auch seine Versuche fehl, eine gleiche oberrichterliche Stellung über die gallischen Bischöfe zu gewinnen, so that sich doch alsbald durch die Christianiflrung Englands ein noch bedeutenderes Feld für sein oberbischösticheö Ansehen auf. Ganz besonders aber wußte er als „Vater der Mönche" durch die entschie- denste Begünstigung der überall vordringenden Benedictiner, deren Klö-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 462

1859 - Lübeck : Rohden
4(>2 Xxii. tz. Ii. Die Türkennoth und die Eroberung Constantinopels. der zurückgezogen und neue Gnadenerbietungen gemacht! Aber dumpf und stumpf, nichts lernend und nichts vergessend kehrten sie aus den Rettungs- wie aus den Jammertagen immer wieder zu der alten ge- meinen Fleischlichkeit, zu der feigen Eitelkeit, zu der genußgierigen Habsucht eines entarteten Lebens zurück. Als der stolze Mohamed ll. 1453 vor den Thoren von Constantinopel lag und der letzte Entschei- dungskampf bevorstand, da wollte der letzte Kaiser dieses verrotteten Reichs oder vielmehr dieser Hauptstadt (denn Provinzen hatte sie schon lange nicht mehr) das Kirchenstlber zu Gelde zu machen, um das Leben seiner Unterthanen zu vertheidigen, und italienische Flotten herbeirufen zurhülfe für den schrecklichen Kampf. Aber die Geistlichkeit in der Hauptstadt fluchte ihm dafür als einem Kirchenräuber und that Jeden in den Bann, der mit dem ketzerischen Schiffsvolk Gemeinschaft mache, und die Reichen ver- steckten ihre Schätze, um sie nicht zum Kampfe herzugeben, und die Wehr- haften weigerten sich, mitzustreiten auf den Wällen ihrer Vaterstadt. In der Stadt, wo Hunderttausende wohnten, waren keine 5000 Streiter zu- sammenzubringen. Schon unterhandelten die Vornehmen mit den genuesi- schen Schiffen um die Flucht, mit den Türken um die Auslösung und den Preis des Verraths. Für sich selbst sorgte ein Jeder wie er konnte, bis denn endlich das Verderben wie ein verheerender Strom über Alle gleichmäßig hereinbrach und alle die verborgenen Schätze und alle die gesparten Kräfte dem hohnlachenden Sieger eine leichte und rühmlose Beute wurden. Aber indem Gott der Herr also diesen Mittelpunkt der vom Alter- thum herübergeretteten feinem und gelehrten Bildung mit zürnender Hand zertrümmerte, indem er das elende Gesäß zerbrach, sorgte er zu- gleich nach seiner großen Erbarmung und Weisheit für die abendlän- dische Christenheit, daß der Nardengeruch, der sich etwa noch in dem Gefäße erhalten hatte, sich weit über die Berge und die Gewässer bis nach Italien, bis nach Deutschland verbreitete. Schon waren die kräf- tigsten Ansätze zu einem neuen frischen Geistesleben absonderlich in Deutschland reichlich vorhanden. Wir haben die Gottesfreunde, die böhmischen Brüder, die tapferen Bürger der Städte, die edleren Fürsten und Ritter bereits kennen gelernt. Aber es gab noch keine Gelehrte, d. h. Kenner des Alterthums. Das grammatische Studium, die Kennt- niß altclasflscher Literatur fehlte noch gänzlich. Jetzt kamen die Lehr- meister herbei, und verbreiteten sich von Italien auch nach Deutschland, jene griechischen Gelehrten, die aus den Flammen Constantinopels nichts als ihr nacktes Leben und ihre Wissenschaft gerettet hatten, um zugleich mit der kurz vorher (1436) neuerfundenen Buchdruckerkunst in der Hand Gottes das Werkzeug zu sein, daß die Urschrift des Wortes Gottes und die Schätze alter Gelehrsamkeit und alter Kunst den harrenden deutschen Wahrheitsfreunden aufgeschlossen würden. Ohne es zu wol- len oder zu ahnen, bereiteten sie der Reformation in Deutschland einen wohlgesicherten Boden.

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 433

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 2. Neue Aufgaben und Aussichten. 433 recht machen und nichts ausrichten könne, und trat freiwillig wieder in seine apostolische Armuth und Einsamkeit zurück. Natürlich konn- ten diese Männer mit ihrer Forderung einer völligen Losreißung von allem Irdischen und der Wiederherstellung apostolischer Einfachheit nicht durchdringen; aber sie bildeten ein heilsames Salz unter der immer mehr alle Bande der Zucht abwerfenden Christenheit. Denn das ward jetzt das Losungswort der großen Masse: vor- wärts! Und dieses unklare vorwärts hieß in ihrem Sinne zunächst nichts Anderes als los von der Bevormundung des Pap- stes , der Bischöfe, der Priester und der Mönche, los von der zwängenden Gottesdienstlichkeit der äußeren Gebräuche, los von der allzu gewissenhaften Beobachtung der kirchlichen Vorschriften — man muß suchen, auch ohne Papst und Bischof fertig zu werden, die theologi- schen und kirchlichen Fragen bei Seite lassen, und für den Aufschwung des bürgerlichen Lebens und der öffentlichen Sicherheit und des allgemeinen Wohlstands Sorge tragen. So wurde denn die Scho- lastik, die Wissenschaft der kirchlichen Lehr- und Glaubenssätze, all- malig zurückgelegt, von Italien aus begann die Liebe zur profanen Kunst und Poesie und Malerei und Bildhauerei, die Neigung zur Be- schäftigung mit dem Alterthum sich nach und nach über Europa zu verbreiten. Hohe Schulen und Universitäten wurden gestiftet; die Zeit der Erfindungen und Entdeckungen brach an; Handel, Gewerb- thätigkeit und Seefahrt gewann eine überraschende Ausdehnung. Alle Gemüther wandten sich dem Zuge der neuen, auf das Irdische ge- richteten Bildung zu, und nur wenige Seelen (unter ihnen die treffli- chen alten deutschen Mystiker) blieben still am Harren und Warten auf das Heil des Herrn Jesu und das Kommen seines Reichs. So bekommt die ganze Zeit den Charakter einer Uebergangszeit. Man verließ das Alte und strebte nach etwas Neuem, ohne doch recht zu wissen, wie das Neue beschaffen sei. Man suchte Befreiung vom Papstthum und eine Aenderung des kirchlichen Wesens, aber man war sich selbst nicht bewußt, daß man entweder auf Unglauben und Wi- derchristenthum oder auf die Reformation lossteuerte. Man hatte die Herrlichkeit der kaiserlichen Würde durch die Päpste in den Staub treten lassen, aber man wußte lange nicht, was man an die Stelle setzen sollte. Das stolze und reichgegliederte Gebäude der Lehnsherr- schaft war unter den Alles zersetzenden kirchlichen Einflüssen und bei der Schwächung der königlichen Macht schon halb zertrümmert und es war doch noch keine andere zureichende Form des staatlichen Lebens gefun- den. Erst allmälig bildet sich auf der einen Seite eine straffe ge- bieterische Fürstenherrschast aus, eine despotische Regierungsweise in größeren oder kleineren Gebieten. Auf der andern Seite erwuchsen die v. Rohden, Leitfaden. 28

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 481

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. §. 1. Die Vorarbeiter und die Bahnbereiter der Reformation. 481 sich wage gegen die hochaufgethürmte Burg der Lüge und der Unge- rechtigkeit. Alle diese Bewegungen hielten sich fast ausschließlich auf theologi- schem Gebiet. Es kamen aber noch andere hinzu, welche unmittelbar die Masse des Volks berührten und es weit und breit in Aufregung, ja in Gährung setzten. Sie konnten ihrer Natur nach nicht positiv, grün- dend und bauend, sein, nicht auf das Eine Nothwendige hinsühren, sondern nur negativ, lösend und brechend, aus den Banden der bisherigen Vorurtheile und Jrrthümer losmachen. Die immer größere Last der geistlichen Bedrückungen und Erpressungen sammt dem höchst ärgerlichen Leben des Clerus auf der einen Seite, der freiere Ausblick und die größere Geistesklarheit durch die vielen Entdeckungen und neuen Erfindungen auf der andern Seite hatten aller Orten über Mönche und Geistlichkeit, über die gesammte Hierarchie mit dem Papst an der Spitze eine Wucht des Spottes, ja des schneidenden Hohnes ausgeschüt- tet, daß von einer religiösen Einwirkung der Priesterschaft auf den denkenden Theil des Volks nicht viel mehr die Rede sein konnte. Was die Volksschriften damaliger Zeit Bedeutendes lieferten, was die jüngst erfundene Buchdruckerei allen Leuten, die des Lesens kundig waren, so- fort in die Hände brachte, waren Fastnachtsspiele von Hans Rosen - blüt, das Narrenschiff von Sebastian Br ant, Eulenspiegel und Reineke Fuchs — alle darauf angelegt, die Thorheiten und Versün- digungen der verschiedenen Stände, vor allen aber der Geistlichkeit zu verspotten. Der gesunde Menschenverstand schien hier gleichsam zum ersten Male zum Bewußtsein zu kommen, daß es so nicht länger gehe, daß die bisherigen Zustände unerträglich seien. Wer lateinisch verstand, der mochte es noch ausdrücklicher und derber lesen in den Briefen der Dunkelmänner (epistolae obscuimtim virorum) oder in des Erasmus Büchlein von der menschlichen Narrheit. Mit einem schonungslosen Witz wird da die ganze hochgelehrte Theologenwelt sammt der ganzen Möncherei und dem päpstlichen Hof und der dreifachen Krone verspottet. Eben dieser Erasmus führte jedoch neben solcherniederreißungs- und Zerstörungsarbeit auch schon das Material zu einem neuen reformato- rischen Bau selber herzu — obwohl er selber nie Hand anlegen, nie am Bau sich betheiligen wollte. Er zuerst hat den griechischen Bi- beltert in die deutsche Gelehrtenwelt eingeführt, so wie Reuchlin den hebräischen, und ihn in zierlichem Latein ansprechend und faßlich er- läutert. Denn schon waren sie über die Alpen herübergedrungen jene in Italien neuerwachten, durch griechische Flüchtlinge aus Constantino- pel kräftiger angeregten und tiefer begründeten classischen Studien. Schon wurden die unsterblichen Werke der altgriechischen und lateini- schen Dichter, Redner, Geschichtschreiber, Philosophen in ihrer ursprüng- lichen Gestalt auf italienischen Akademien gelesen und erläutert, und be- gannen auch in deutschen Gelehrtenstuben sich einzubürgern. Eine große Verschiedenheit trat dabei hervor. Die gebildeten Leute Italiens fanden so großen Geschmack an dem Heidenthum in diesen alten Schriftstellern, daß sie fast zu bedauern schienen, Christus und die v. Rv hden, Leitfaden. 31 v
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