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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 7

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
7 mit den Rmern in Berhrung gekommen waren, hatte sich schon frh das Christentnm verbreitet. Im Innern Deutschlands aber herrschte noch die Finsternis des Heidentums. Bonifazius wollte sie erhellen durch das Licht des Evangeliums. Darum zog er als Apostel zuerst nach dem Lande der Friesen. Mit Spott und Hohn wurde er aber zurckgewiesen; in Stnrm und Regen mute er aus freiem Felde bernachten. Tiesbetrbt kehrte er nach England zurck. Boni-sazius reiste hieraus nach Rom. Der hl. Vater empfing ihn freundlich und gab ihm die schriftliche Vollmacht, den heidnischen Deut-scheu das Evangelium zu verknden. Der seeleneifrige Priester eilte nach Hessen und Thrin gen. Mit dem Eifer eines Apostels predigte er das Christentum. Viele lieen sich taufen; mehrere Kirchen wurden in kurzer Zeit erbaut. Bonifazius als Bischof. Freudig meldete Bonifatius diese groeu Erfolge dem hl. Vater. Er berief den mutvollen Mann nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof und gab ihm den Ehren-namen^Bonifazius, d. i. Wohltter. Am Grabe der Apostelfrsten legte er hierauf den feierlichen Eid ab, den christlichen Glauben stets in seiner ganzen Rein-heit zu lehren und dem apostolischen Stuhle Treue und Gehorsam zu bewahren. Bonifazius reiste alsdann in das Land der Thringer und Hessen zurck. Viele Neubekehrte waren aber wieder zum Gtzendienste zurck-gekehrt. Begeistert schilderte der sromme Bischof von neuem die Gttlichkeit der christlichen Religion und die Ohnmacht der heidnischen Götter. Bei Geismar stand eine gewaltige Eiche. die dem Gotte Thor ge-weiht war. Unter dem Zittern und Staunen der Heiden wurde sie von Bonifazius gefllt. Aus ihrem Holze baute er dem hl. Petrus eine Kapelle. Als die Heideu die Machtlosigkeit ihrer Götter sahen, bekehrten sich viele zum Christentum. Immer weiter verbreitete sich von jetzt ab die christliche Lehre in Deutschland. Zahllose christliche Gemeiudeu entstanden; Kirchen und Kapellen wurden erbaut, Klster gegrndet. Neue Gehilfen muten von England kommen; fo groß war der Andrang des Volkes zum Christentum. Bonifazius als Erzbischof. Bonisazuis reiste zum dritten Male nach Rom. Der Papst ernannte ihn dieses Mal zum Erzbischof der neu bekehrten Lnder und zum Primas, d. i. zum obersten Bischfe von Deutschland. Auf seiner Rckreise stellte Bonifatius in Bayern die kirchliche Ordnung wieder her und grndete vier Bistmer. Auch in dem brigen Deutschland wurden mehrere Bischofssitze errichtet, fr die er die wrdigsten seiner Schler zu Oberhirten weihte. Er besuchte auch die Geistlichen, hohe wie niedrige, Kirchen und Klster; berall sah

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 31

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Gutenberg. "icht allgemein angenommen wnrde. Er glaubte auch, da westlich von Europa noch Land liegen msse. Dem Könige von Spanien trug Kolumbus seine Ansicht vor und erhielt von ihm nach vielen Bemhungen bret kleine Schiffe zu einer Entdeckungsreise. Am 3 August 1492 fuhr er in Begleitung von 120 Gefhrten mit drei kleinen Segelschiffen von Spanien ab. Am 11. Oktober zeigten sich endlich die ersten Vorboten des Landes: Rohr, ein Zweig mit frischen Beeren und Landvgel. Beim Anbrnch des folgenden Tages erscholl iro fll: d cr V Kolumbus sprang zuerst an die Kste, die Jjtimn)ch.ift folgte. Alle knieten nieder und dankten Gott. Die Ein-wohner nannten das entdeckte Land - eine Insel - Guanahani; Kolumbus gab ihr den Namen San Salvador, d. i. Erlser-

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
51 lebhaften schriftlichen Verkehr; Otfried von Weienburg widmete ihm den Christ", ein Evangelienbuch, das in althochdeutscher Sprache gedichtet ist. 1 2. ein Sohn und. Nachfolger Karl der Dicke (876887) vereinigte noch einmal, wenn auch nur fr kurze Zeit, fast smtliche Teile des Reiches Karls des Groen unter seiner Herr-schaft. Er war jedoch ein schwchlicher Fürst; als er den Normannen, gegen deren Plnderungszge er das Reich nicht zu schtzen vermochte, einen schimpflichen Frieden abkaufte,,k wurde er, des Thrones unwrdig, abgesetzt. Ihm folgte in Ostfranken fein Neffe l Arnulf von Krnten (887-899). Er war ein krftiger Herr-fcher, drngte die Normannen, die bis nach Lothringen hin ihre Raub-' zge machten, zurck und fchlug sie bei Loweu (891); in Rom lie er sich zum Kaiser krnen. Bald nach seiner Rckkehr starb er zu Regens-brg, seinem Lieblingsaufenthalte. 4. Ludwig das Kind (899911), fein sechsjhriger Sohn, wrde sein Nachfolger. Die vormundschaftliche Regierung bernahm der tot-, krftige Erzbischos Hatto von Mainz.') Normannen und Magyaren bedrngten und berschwemmten das Reich, die Ostmark wurde eine Beute der Feinde, und die von Karl dem Groen geschaffene Freiheit im In-nern ging verloren. Das Reich lste sich bei dem Mangel einer starken Knigsgewalt in die Herzogtmer Sachsen, Franken, Bayern. Schwaben und Lothringen aus. Mit Ludwig dem Kinde starb der letzte Karolinger. I)ie Normannen. Die Normannen stammten von der skandinavischen Halbinsel und aus Dnemark, wo sie sich durch fortwhrende Kmpfe mit der wilden Natur des Landes und in zahlreichen Fehden zu khnen Seefahrern und furchtbaren Kriegern ausgebildet hatten und sich felber Wikinger", d. i. Krieger nannten. Unter ihren Seeknigen" durchsegelten sie mit ihren Meeresrappen" und Meeresdrachen" die Meere vom Norden bis nach dem Sden und drangen durch die Mndungen der greren Flsse bis tief in das Land hinein. An-gefeuert durch die wilden Kriegslieder ihrer Skalden", strzten sie sich mit Berserkerwut" in den Kampf, tteten und beraubten die Bewohner und steckten ihre blhenden Städte in Brand. Hamburg, woher ihnen das Christentum gebracht werden sollte, verwandelten sie in Schutt und Asche, Cln und Trier wurden von ihnen zerstrt, und in den Dom zu Aachen stellten sie ihre Pferde; selbst Paris und Orleans wnrden von ihnen bedroht. *) Vergleiche die Sage vom Mnsetnrme bei Bingen. '-) Vergleiche die Fritjofsage und das Gudruulred. 4*

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 21

1849 - Münster : Coppenrath
21 Ferentum lag noch in der Ebene. Etwa eine Meile weiter aber erheben sich schon die Felsen des Apennin, auf denen die vom Dichter angeführten Örter, Bantia und Acherontia, lagen. 4. Calabria. — Die Griechen nannten dieses Land nebst Apulien gewöhnlich mit dem Gesammtnamen Japygia. Ca- labrien insbesondere nannten sie auch wohl Messapia und unter- schieden zwei Theile desselben: der südöstliche, um den tarentini- schen Meerbusen herum, war das Land der Sallentiner; der nordwestliche aber, am adriatischen Meere, das Land der C a l a - brier. Die merkwürdigsten Städte sind: Brundusium, das heutige Brindisi, am adriatischen Meere, wichtig als gewöhnli- cher Überfahrtsort nach Griechenland, wo Dprrhachium (Du- razzo) der Landungsplatz war. Der Dichter Pacuvius ist hier geboren und Virgilius gestorben. — Etwas südlich von Brun- dusium lag Rudiä, der Geburtsort des Ennius. — Hy- druntum (Otranto), eine der ältesten Städte Calabriens, an der Küste, dort wo das Meer am engsten ist, aber wegen der vielen gefährlichen Klippen selten zur Überfahrt benutzt wird. — Tarentum (Taranto), um das Jahr 707 von den Spartanern gegründet und bald die blühendste und mächtigste griechische Handelsstadt mit 300,000 Einwohnern. Sie besaß einen herr- lichen, jetzt aber versandeten, Hafen au dem gleichnamigen Meer- busen. Die entzückende Lage der Stadt wird von Horaz beson- ders gefeiert o). Hier war der Philosoph und Staatsmann Ar- chytas, Schüler des Pythagoras, geboren. tz. 3. Italische Inseln. Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben, die sich wie Burgen um dasselbe herumgestellt haben. Zu diesen gehören: 1. Sicilia. — Diese ist die größte und schönste Insel des Mittelmeeres. Die Griechen nannten sie Sikelia odersika- nia, und wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Tri na kria. Die Meerenge, welche sie von Italien trennt und welche durch ihre Wirbel und Strömungen dem unkundigen Seefahrer so ge- fährlich war, hieß die sicilische (lrelum 8ieulum); jetzt heißt 3) Ver ubi longum tepidasque praebet Jupiter brumas.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 3

1849 - Münster : Coppenrath
§♦ 1. Geographische Übersicht Italiens. Italien bildet eine große längliche Halbinsel, welche fast in der Form eines Reiterstiefels von Norden nach Süden 163 Meilen weit in das Mittelmeer ausläuft. Dieses Mer umfließt die Halbinsel von drei Seiten und führt auf jeder noch besondere Namen., Auf der nordöstlichen Seite bis zur Meerenge bei Hidruntum in Calabrien wird es nach der Stadt Adria Adria- tisch es Meer, ehemals auch das obere Meer (maro supe- rum) genannt, und der nordöstliche Theil desselben ist der Meer- busen von Triest (sinus Tergestinus). Auf der südöstlichen Seite, von Hidruntum bis zur sicilischen Meerenge, heißt es das Jo- nische Meer und bildet den Busen von Taranto (sinus Ta- rentinus); auf der südwestlichen das untere Meer (mare inferum) im Gegensätze zu dem oberen Meere; es hieß auch wohl das au so nische, tyrrhenische, tu sei sch e und li- gustische Meer, weil Länder mit diesen Namen längs der Küste sich ausbreiteten. Der nördlichste Busen dieses Meeres hieß damals der ligustische (sinus Ligusticus), jetzt „Busen von Genua." Nur im Norden hängt Italien mit dem übrigen europäi- schen Festlande zusammen. Hier bilden die Alpen mit ihren riesigen schneebedeckten Scheiteln gleichsam den Wächter der Grenze. Diese gewaltige Gebirgsmasse hat sich vom ligustischen Meerbu- sen aus längs der ganzen Grenze von Frankreich, Helvetien und Deutschland bis nach Pola in Istrien hinauf beinahe in einem 1*

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 134

1849 - Münster : Coppenrath
134 Nicht ohne eigene Besorgniß, hatten sie bisher die Fortschritte der Römer im benachbarten Lande der Samniter gesehen und deshalb diese gegen den ihrer eigenen Grenze immer näher rük- kenden Feind im Geheimen möglichst unterstützt. Jetzt sollte das Verderben auch über sie kommen; sie selbst hatten den Bruch mit Rom beschleunigt. Die von den Lucanern bedrängte Stadt Thurii wurde von den Römern in Schutz genommen, durch den Cónsul Fabricius entsetzt, und eine Besatzung hineingelegt. Als bald darauf ein römisches Geschwader von zehn Schiffen, wel- ches der Besatzung Unterstützung zuführen sollte, gegen einen mit den Tarentinern bestehenden Vertrag über das Lacinische Vor- gebirge hinaus fuhr und sich selbst dem Hafen von Tarent, doch ohne feindliche Absicht, näherte, da gerieth die ganze Stadt in eine stürmische Bewegung. Alles schrie über Friedensbruch, und in der ersten Wuth wurden die römischen Schiffe überfallen, vier in den Grund gebohrt, eins genommen, die bewaffnete Mannschaft getödtet, die Ruderer zu Sklaven gemacht. Nur fünf Schiffe entkamen. Dann griffen die Tarentiner auch Thurii an, weil dieses die Römer herübergeführt hätte. Die Stadt ergab sich, und wurde rein ausgeplündert; der römischen Besatzung war bei der Übergabe freier Abzug ausbedingt worden, und sie wurde entlassen. Sofort schickte Rom Gesandte nach Tarent, um Ge- nugthuung zu fordern für das erli.'tene Unrecht. Allein statt diese zu erlangen, wurden sie von der leichtsinnigen Menge sogar auf die gemeinste Weise verhöhnt. Sie waren in's Theater vor die Volksversammlung beschieden worden und erregten gleich bei dem Eintritte durch ihre sonderbare Tracht ein allgemeines Ge- lächter. Postumius führte das Wort und zwar in griechischer Sprache. So oft er aber gegen die richtige Aussprache ver- stieß, erhob sich eiu lautes Hohngelächter über den Barbaren. Ja, einer aus der Menge hatte sogar die Frechheit, die Toga des Postumius auf das unanständigste zu besudeln. Darüber entstand nun vollends ein rauschendes Beifallgeklatsch. Da aber rief der verhöhnte Gesandte mit zürnender Miene die ernsten Worte in die Versammlung hinein: „Lacht nur jetzt, bald wer- den eure Thränen fließen. Dieses Gewand wird in Strömen eures Blutes gewaschen werden Jetzt war der Krieg gewiß. ixutf nolvv yaq tov /uträ javxa /qovov ylavotri'

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 120

1849 - Münster : Coppenrath
120 gen ihre Niederlagen hervor. Seitdem die patricische Abstam- mung nicht mehr erforderlich und nicht mehr hinreichend war, um zum Consulate zu gelangen, wurden die erprobtesten Män- ner an die Spitze gestellt^). Heldenzeitalter Rom'6. §• 28. Mricge mit den Galliern. Nachdem die Eintracht im Innern wiederhergestellt war, konnten die Römer auch eine größere Kraft nach Außen ent- wickeln. Das folgende Jahrhundert ist eine wahre Heldenzeit, aus welcher zahllose Sagen romantischer Ritterthaten den spä- teren Römer erfreueten und zu patriotischen Gefühlen erhoben. Zunächst erprobte sich Roms Mannheit und Bürgertugend in einer langen wechselvollen Fehde mit den Galliern, welche von neuem ihre Raubzüge begannen und bald in Latium, bald in Etrurien Bundesgenossen fanden (361 —349). Im Jahre 361 waren sie bis zum Anio vorgerückt, und der Fluß trennte die beiderseitigen Heere. Da erschien ein Gallier von rieseumäßiger Größe in voller Waffenrüstung auf der Brücke und forderte einen Römer zum Zweikampfe heraus. Der junge Manlius, der Sohn des Retters des Capitols, nahm die Herausforderung an. Mit einem kurze» Schwerte und kleinen Schilde drang er dicht an den Gallier heran, durchstach ihm den Bauch, so daß der Riese zu Boden sank. Er hieb ihm den Kopf ab, riß ihm eine goldene Kette vom Halse und hing sie zum Zeichen des Sieges sich selbst um. Daher erhielt der gefeierte Held den Namen Manlius Torquatus (mit der Kette). Die Gallier zogen sich des Nachts nach Campauien zurück. Aber schon im folgenden Jahre kamen sie wieder und verwüsteten das östliche Land bis an die Mauern Roms. Nach einer langen blutigen Schlacht zogen sie sich nach dem von Nom abtrünnig geworden Tibur zurück; hier aber wurden Beide, die fremden sowohl als die 4) Siehe Löbell, Grundzüge einer Methodik des geschichtlichen Unterrichts. S. 58.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 250

1849 - Münster : Coppenrath
: 250_______ römische Provinz eingerichtet (75); allein bei der Fortdauer der Unruhen in Asien und Nom hatten sie sich bald von ihren Ver- lüsten erholt und erschienen zahlreicher als je. Sie hatten mehr als tausend Schiffe, mit welchen sie das ganze mittelländische Meer, von der Küste Syriens bis zu den Säulen des Herkules, befuhren. Ihre Gefangenen schleppten sie in die befestigten Plätze an den Küsten und forderten ungeheure Summen als Lösegeld von ihnen; und wenn die Unglücklichen dieses nicht aufbringen konnten, so wurden sie in das Meer geworfen. Besonders lan- deten die Seeräuber an der Küste von Italien. Hier plünderten sie Städte und Landhäuser und überfielen sogar unter den Au- gen Rom's die Hafenstadt Ostia. Viele vornehme Römer und Römerinnen, selbst Prätoren mit allen Abzeichen ihres Amtes wurden auf offener Straße ergriffen und als Gefangene abge- führt, um ein hohes Lösegeld von ihnen zu erpressen. Geldsen- dungen und Kornfuhren nach Rom wurden von ihnen aufgefan- gen; und bereits drohete eine Hungersnoth in der Stadt aus- zubrechcn *). Da trat (67) der Tribnn A. Gabinius mit dem Vorschläge auf (lex Gabinia), man möge einem Consularen für drei Jahre mit unumschränkter Gewalt und ohne Verant- wortlichkeit den Oberbefehl über das ganze Mittelmeer und des- sen Küsten dergestalt übertragen, daß er die Stärke des Land- und ^Seehecres, die Beiträge an Geld und Geräthe frei be- stimmen und fünfzehn Unterfeldherrn sich ernennen dürfe. Ob- gleich Pompejus nicht namentlich vorgeschlagen war, so wußte doch Jeder, daß nur er gemeint sei. Vergebens widersetzte sich der Senat einem eben so beispiellosen als verfassungswidri- gen Anträge; Pompejus selbst spielte anfangs den Bescheide- nen und schlug die höchste Gewalt aus. Allein das Volk lehnte nicht nur alle Einwürfe zu Gunsten seines Gönners ab, sondern stieß auch die von einem Tribunen vorgeschlagene Theilung der höchsten Gewalt mit einem solchen Geschrei zurück, daß ein vor- überziehender Rabe, heißt es, betäubt herabfiel M Der Antrag wurde endlich angenommen, und Pompejus erhielt eine Voll- 0 Cicero entwirft in seiner Rede pro lege Manilia ein anschauli- ches Bild von der Keckheit dieser Seeräuber. 2) So Plutarch im Leben des Pompejus, c. 25. r\

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 293

1849 - Münster : Coppenrath
293 den Verrath belohnt; jedoch zeigten sich auch viele rührende Beispiele der Treue und Hingebung Viele Bürger retteten sich durch die Flucht nach Asien, in das Lager des Brutus und Cassius. Als das bedeutendste Opfer des unmenschlichen Bundes siel der dreiundsechzigjährige Cicero, welcher der persönlichen Feindschaft des Antonius preisgegeben wurde. Er befand sich eben auf seinem Landgute zu Tusculum, als er sein Todesur- theil vernahm. In großer Unentschlossenheit begab er sich an •bte Seeküste und schiffte sich ein; aber ungünstige Winde trie- den ihn an's Land zurück. Auf die Bitten seiner Sklaven schiffte er sich zum zweiten Male ein, stieg aber bald wieder bei Cajeta an's Land, um auf seinem Landgute zu Formiä aus-- zuruhen. Hier beschloß er, sein Schicksal zu erwarten. „Ich will sterben — sagte er — in dem Vaterlande, das ich mehr, als einmal gerettet habe." Seine Sklaven, welche die Gegend bereits von den Soldaten der Triumvirn beunruhigt sahen, versuchten es, ihn in einer Sänfte wcgzutragen, aber bald wurden sie von den Mördern eingeholt. Sie waren zum mu- thigen Kampfe bereit, allein der lebensmüde Mann verbot ihnen allen Widerstand. Willig beugte er sein Haupt dem Popilius Länas, dem Anführer der Mörder, entgegen, welchen er einst in einem peinlichen Processe gerettet hatte. Sein Kopf und seine Hände wurden zu Antonius gebracht, der sie an derselben Rednerbühne befestigen ließ, von welcher herab der Redner mit der siegenden Kraft seiner Kunst Recht und Unschuld so oft gerettet Haltes. Indessen brachten die Proscriptionen nicht so viel auf, als man zur Kriegesrüstung bedurfte. Daher dauerten, auch nach- dem das Morden in der Stadt aufgehört hatte, die Gelder- pressungen fort, bis die Raub- und Mordlust der drei Schrek- kensmänner gesättigt schien. Nun sollte der Kriegeszug nach Asien, gegen Brutus und Cassius, angetreten werden. Antonius * 3 2) Id lamen notandum est, fuisse in proscriptos uxorum fidem sunimam, libertorum mediain, servorum aliquam, filiorum nullam. Vellej. Ii. 67. 3) Vivit (Cicero), vivetque per omnium saeculoruin niernoriani, Vellej. Ii. 66.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 13

1849 - Münster : Coppenrath
13 tungen hin. Eine der denkwürdigsten dieser Straßen ist die Appische, die über Capua nach Brundusium ging. Allein durch die Verlegung des Kaisersitzes nach Byzanz unter Constantin, und besonders durch die bald darauf folgenden Einfälle der Go- then und Vandalen verlor sie mehr und mehr von ihrer früheren Größe und Herrlichkeit. — An der Mündung der Tiber lag Ostia, die alte Hafenstadt Roms, welche schon von Ancus Martins angelegt wurde. — Ferner lag an der Küste Lau- rent um, wo der König Latinus bei der Ankunft des Äneas regierte; mehr landeinwärts Lavinium, das Aneas erbauet haben soll. Letzteres galt für die Mutterstadt von Alba longa und dieses wieder für die Mutterstadt von Rom selbst. Alba longa lag am Abhange des Albaner Berges; hier stand ein uralter Tempel des Jupiter latiaris, bei welchem die latinischen Völker ihr Bundesfest (leriao Latinae) feierten. Schon unter dein dritten römischen Könige, Tullus Hostilius, wurde die Stadt gänzlich zerstört. Auf einem der nördlichen Hügel des Albaner- gebirges, unfern des jetzigen Frascati, lag Tusculum, umgeben von zahlreichen Landgütern. Hier hatte auch Cicero sein Tus- culanum; hier schrieb er seine quaestiones Tusculanae. Nicht weit hievon war der, nunmehr ausgetrocknete See Negillus, be- rühmt durch den Sieg der Römer über die Latiner im Jahre 400 vor Ehr. — Pränestä (Pelestrina), am Abhange eines vor- springenden Felsens terrassenartig angelegt und stark befestigt, mit dem berühmten Tempel der Fortuna Primigenia, in welchem Orakel ertheilt wurden im Bürgerkriege unter Sulla wurde die Veste zerstört. — Tibur (Tivoli) am Anio, wegen seiner romantischen Lage der Lieblingsaufenthalt der römischen Großen und daher mit zahlreichen Villen wie umkränzt. — Lanu vium, Vaterstadt des Milo, mit dem berühmten Tempel der Juno Lanu- vina. — G abii, auf einem steilen Hügel gelegen und angeblich von Sertus Tarquinius durch List eingenommen; nicht weit da- von Collatia, die Vaterstadt des Tarquinius Collatinus, Gemahles der Lucretia. Zu den übrigen Bewohnern Latiums gehörten die R u t ü l e r mit der Stadt Ardea, denkwürdig durch die Belagerung von *) Daher die sortes Praenestinae.
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