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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 14

1836 - Eisleben : Reichardt
14 Erstes Kapitel. bindung steht; südlich das südliche Eismeer; westlich die Ostküste von Australien, der Indische Ozean und die Nordostküste Asiens und östlich die Westküste Ame- rikas, und zwischen der Südspitze Amerikas und dem südlichen Eismere der westliche oder Atlantische Ozean. Das große Weltmeer heißt darum so, weil es unter den 5 Hauptmeeren das größte ist, indem unter dem Aequator seine Ausdehnung von Asien bis Amerika ge- gen 2400 Meilen beträgt. Der südliche Theil desselben, vom südlichen Wendekreise bis zum südlichen Eismeere, wird die Süd see genannt, so wie man auch den Theil desselben zwischen den beiden Wendekreisen insbesondere das stille Meer nennt, weil hier nur selten Stürme herr- schen, und das Meer meistens ein ruhiges Wasser hat. Kei- ner von diesen 5 Ozeanen enthält so viele Inseln, als das große Weltmeer, vornehmlich zwischen den beiden Wende- kreisen, wo sie größtentheiiö gruppenweise beisammen liegen. Meerbusen. Meerengen. Inseln. Halbinseln. Eisberge. §. 25. In vielen Gegenden dringt das Meer tief in das Land ein, und macht Einschnitte, welche Meer- busen, oder Baien, auch Buchten genannt werden, je nachdem sie größer oder kleiner sind. Verengungen des Meeres zwischen zwei Ländern heißen Meerengen, Straßen, Meereskanäle. Der Grund des Mee, res ist keine bloße Ebene, sondern wechselt mit Vertie- fungen und Erhöhungen, mit Thälern, Bergen und Bergketten. Ragen einzelne Berge oder ganze Bergket- ten über das Wasser empor, so bilden sie In sein, oder Klippen, wenn sie bloße Felsen sind. Halbinseln nennt man aus dem Meere hervorragende Gebirge, die aber auf der einen Seite mit einem Festlande zusam- menhängen. In den Meeresgegenden, in der Nähe der Pole, giebt es Massen von Eis, die oft ungeheuer groß sind und Eisberge oder Eisinseln und Eisfel- der genannt werden. Beschaffenheit des Meeres. Strömungen. Ebbe und Fluth. §. 26. Dir Tiefe des Meeres ist sehr verschieden

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 15

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 15 und wahrscheinlich am größten in dem großen Welt- meere. Das Wasser desselben ist nicht trinkbar, da es einen ekelhaften salzigen und bittern Geschmack hat. Gewöhnlich sieht das Meer bläulich-grün aus, doch geht diese ihm eigenthümliche Farbe oft auch in andere Farben über. Eine der merkwürdigsten und schönsten Erscheinungen des Meeres ist das Leuchten desselben zur Nachtzeit, besonders in den wärmeren Gegenden, wo die ganze Oberfläche, so weit das Auge sieht, in vollem Feuer zu stehen scheint. Das Meer ist selten ganz ru- hig, sondern befindet sich gewöhnlich in einer mehr oder we- niger bemerklichen Bewegung, welche von den Winden verursacht wird und der Wellenschlag heißt. Ze mehr der Wind an Stärke zunimmt, desto größer wer, den die Wellen. Außerdem hat das Meer Strombe, wegungen oder Strömungen, indem es im Allge, meinen von O. gegen W. strömet, und dabei noch be« sondere Strömungen hat, auf welche die Gestalt und Beschaffenheit des Meeresgrundes und der Küsten groß- ßen Einfluß haben. Eine merkwürdige Bewegung des Meeres ist auch das täglich zweimal zu bestimmten Zeiten geschehende Steigen und Fallen des Meeres. Sechs Stunden steigt das Wasser und sechs Stunden fällt es wieder. Zenes nennt man die Fluth, dieses die Ebbe. In einigen engen, durch Inseln und Klip- pen eingeschlossenen Meeresgegenden bemerkt man kreis- förmige, wirbelnde Bewegungen des Wassers, die Stru, del, Wirbel heißen. Seen. Sümpfe. Moore. §. 27. Außer der ungeheuren Wassermasse des Meeres, welches fast f von der Oberfläche der Erde be, deckt, nimmt auch die Wassermenge in Seen, Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen einen beträchtlichen Theil des Landes ein. Landseen nennt man bedeutende Wassersammlungen, die von allen Seiten mit Land um- geben sind, und deren Wasser keinen merklichen Lauf, oder wenigstens eine viel langsamere Bewegung als das Wasser in Flüssen hat. Viele nehmen auch Flüsse auf und lassen sie wieder von sich ausfließen. Seen in der Nähe des Meeres, die durch eine enge Oeffnung un- mittelbare Verbindung mit demselben haben, heißen

3. Geschichte der neuesten Revolution - S. 31

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 31 Nationalgarde veranstaltete unter seinen Kameraden und den Umstehenden eine Kollekte, und der König Ludwig Philipp, dessen Sturz zu merkwürdig ist, um nicht an die Worte der Schrift zu erinnern: „Der Herr stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebet die Niedrigen. Die Hungrigen füllet er mit Gütern, und lasset die Reichen leer" — erhielt als Reisegeld — 200 Franken. Bon St. Eloud eilte er nach Drcur, wo sich die Familiengruft der Orleans befindet. Dort, gleichsam neben den Gräbern seiner Kinder und seiner jüngst erst verstorbenen Schwester, brachte er die erste Nacht außerhalb der Tuilcrien zu. Tie furchtbare Nachricht von der Einsetzung der Republik zu Paris weckte ihn aus dem Schlafe, und man konnte ihm nicht einnral sagen, was aus der Herzogin von Orleans und ihren Kindern geworden sei. Ucberall von Mördern verfolgt sich glaubend, beschloß er sogleich, sich nach der Küste der Normandie zu begeben und sich von dort nach England einzuschiffen. Ein Beanrter in Drcur lieh ihm ungefähr 1000 Franken zur Weiterreise. Unter dem angenommenen Namen Herr und Frau Lebrun kamen der König und die Königin nicht ohne Gefahr am 26. Februar in einem kleinen Landhause bei Honfleur an« Hier war der greise Kömg in einer der furchtbarsten Lagen, in die ein Mensch überhaupt kommen kann. Vom Throne gestürzt, die Trümmer seiner Dynastie vor Augen, klammerte er sich so zu sagen an das nackte Leben an. Die Natur selbst schien sich gegen ihn verschworen zu haben: das Meer war stürmisch aufgeregt, das Wetter kalt und naß, und nur ein elendes Fischerboot, das zu besteigen lebens- gefährlich schien, bot sich als Rcttungssahrzcug bar. Aber auch dieser Fluchtweg drohte abgeschnitten zu werden, da inzwischen von Paris aus an alle Douanenwächter Befehl an- gekommen war, die Reise der politischen Flüchtlinge zu ver- hindern. Endlich am 2. März langte der englische Vize- konsul von Havre im Landhause mit der Nachricht an, daß die englische Regierung ein Schiff zur Verfügung des Königs stelle. Am 3. März landete er auf englischem Boden zu Newhaven und begab sich am 4. nach Claremont, einem Schlöffe des Königs der Belgier, einige Meilen von London. Dort nahm der entthronte König den bescheidenen Titel eines Grafen von Neuilly an und lebte im Kreise seiner Familie in einfacher Zurückgezogenheit, den ungeheuren Wechsel des Geschicks mit großer Seelenruhe und wenigstens äußer- lich bewahrter Würde ertragend. Ebendaselbst starb er auch

4. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 296

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
296 ausfalle,^ der die Lilien des Feldes bekleidet, und die Sper- linge ernährt, und die jungen Naben, die nach Futter schreien ?" — Bei diesen Worten geschah es dem Mann, als fielen ihm plötzlich Schuppen vom Auge, und als lósete sich das Eis, das sich um sein Herz gelegt hatte. Und er lächelte zum ersten Male wieder nach langer Zeit; und er dankte seinem frommen, lieben Weibe für die List, die sie angewandt, um seinen todten Glauben an Gott zu beleben, und das Zu- trauen zu ihm hervorzurufen. Und die Sonne schien nun noch freundlicher in die Stube auf das Antlitz zufriedener Menschen, und die Lüfte weheten erquicklicher um ihre ver- klärteu Wangen, und die Böge! jubilirten noch lauter in den Dank ihrer Herzen gegen Gott. 45. Die Stimme des Gewissens. Ein reicher Mann, Namens Pohl, der mehrere Häuser besaß, befahl seinen Dienern, aus einem derselben eine arme Wittwe sammt ihren Kindern zu vertreiben, weil sie die jährliche Miethe nicht zu zahlen vermochte. Ais die Diener nun kamen, sprach die Witlwe: „Ach verziehet ein Wenig! vielleicht daß euer Herr sich unser erbarme, ich will zu ihm gehen und ihn bitten." Darauf ging die Frau mit den vier Kindern zu dem reichen Manne, das eine aber blieb zu Hause, denn es war sehr krank. Alle flehten inbrünstig, sie nicht zu verstoßen, und selbst das kleinste rief: „Bitte, bitte!" — Pohl aber sprach: „Meine Befehle kann ich nicht ändern: es sei denn, daß ihr eure Schuld sogleich bezahlt." Da weinte die Mut- ter bitterlich und sagte: „Ach, die Pflege des kranken Kin- des hat all' meinen Verdienst verzehrt und meine Arbeit ge- hindert." Und die Kinder flehten mit der Mutter, sie nicht zu verstoßen. Aber Pohl wendete sich weg von ihnen und ging in sein Gartenhaus und legte sich auf das Polster, zu ruhen, wie er pflegte. Es war aber ein schwüler Tag, und dicht am Gartensaale floß ein Strom, der verbreitete Kühlung, und es war eine Stille, daß kein Lüftchen sich regte. Da hörte Pohl das Gelispel des Schilfes am Ufer, aber es tönte ihm gleich dem Gewinsel der Kinder der ar- men Wittwe; und er ward unruhig auf seinem Polster. Danach horchte er auf das Rauschen des Stromes, und es däuchte ihm, als ruhte er an dem Gestade eines öden, großen Meeres, und er wälzte sich auf seinem Pfühle, —

5. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 309

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
309 prächtiger Häuser, wogender Schiffe und geschäftiger Men- schen gekommen war, fiel ihm sogleich ein großes und schö- nes Hauö in die Augen, wie er auf seiner ganzen Wan- derschaft von Tuttlingen bis nach Amsterdam noch keines erlebt hatte. Lange betrachtete er mit Verwunderung dies kostbare Gebäude, die sechs Kamine auf dem Dache, die schönen Gesimse und die hohen Fenster, größer als an dcs Vaters Haus daheim die Thür. Endlich konnte er sich nicht entbrechen, einen Vorübergehenden anzureden. „Guter Freund," redete er ihn an, „könnt Ihr mir nicht sagen, wie der Herr heißt, dem dieses wunderschöne Haus gehört, mit den Fenstern voll Tulipanen, Sternenblumen und Levkojen?" — Der Mann aber, der vermuthlich etwas Wichtiges zu thun hatte und zum Unglück grade so Viel von der deut- schen Sprache verstand, als der Fragende von der holländi- schen, nämlich Nichts, sagte kurz und schnauzig: „Kannit- verstan!" und schnurrte vorüber. Dicö war ein holländi- sches Wort! oder drei, wenn man's recht betrachtet, und heißt auf deutsch so Viel, als: Ich kann Euch nich t verstehen. Aber der gute Fremdling glaubte, es sei der Name des Mannes, nach dem er gefragt hatte. Das muß ein grund- reicher Mann sein, der Herr Kannitvcrstan, dachte er und ging weiter. Gaff' aus Gaff' ein kam er endlich an den Meerbusen, der da heißt: Het Ey, oder auf deutsch: das Ypsylon. Da stand nun Schiff an Schiff und Mastbaum an Mastbaum; und er wußte anfänglich Nicht, wie er es mit seinen zwei einzigen Augen durchfechten werde, alle diese Merkwürdigkeiten genug zu sehen und zu betrachten, bis endlich ein großes Schiff seine Aufmerksamkeit auf sich zog, das vor Kurzem aus Ostindien angelangt war, und jetzt eben ausgeladen wurde. Schon standen ganze Reihen von Kisten und Ballen auf und neben einander am Land. Noch immer wurden mehrere herausgewälzt, und Fässer voll Zucker und Kaffee, voll Reiß und Pfeffer, und andere Herrlich- keiten. Als er aber lange zugesehen hatte, fragte er end- lich Einen^ der eben eine Kiste auf der Achsel heraustrug, wie der glückliche Mann heiße, dem das Meer alle diese Waaren an das Land bringe. „Kannitverstan!" war die Antwort. Da dachte er: Haha, schaut's da heraus? Kein Wunder, wem das Meer solche Reichthümer an das Land schwemmt, der hat gut solche Häuser in die Welt stel- len und solcherlei Tulipanen vor die Fenster in vergoldeten Scherben. Jetzt ging er wieder zurück, und stellte eine recht

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 106

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
106 öald nach Süden, bald nach Norden vorrückten, und 500 Jahre, nachdem die Stadt erbaut war, schon ganz Italien unter ihrer Herrschaft hatten. Damit aber waren sie noch nicht zufrieden; sie erbauten sich Kriegsschiffe und fuhren mit den Waffen in der Hand über das Meer, und über die Alpen bahnten sie sich durch Abgründe und über steile Felsen einen Weg. Bald hatten sie die Inseln neben Italien, dann Griechenland, einen großen Theil von Asien, fast das ganze nördliche Afrika und den größten Theil Spaniens nebst dem südlichen Frankreich in ihrer Gewalt; und von den Alpen hatten sie das ganze Land am Fuße der Gebirge, nach der Schweiz, nach Schwaben, Baiern und Oestreich zu, erobert. Etwa hundert Jahre vor Christi Geburt wagte schon kein Volk mehr ihnen zu widerstehen; sie erweiterten ihre Erobe- rungen immer mehr, besonders nach dem Norden Europas, und hielten sich selbst für unbesiegbar und Herren der Erde. Bei alle Dem aber war kein Glück und Segen. Die un- terjochten Völker, über welche sie, wie über die Juden, Statthalter setzten, wurden von diesen bis auf's Blut aus- gesogen, und waren stets zu Empörungen geneigt. Die Rö- mer selbst, denen nun alle Reichthümer der Erde zuflössen, wurden über die Maaßen üppig und ausschweifend; weil im- mer ein gewaltiger Ehrgeiz in ihnen steckte, so traten unter ihnen Leute auf, die alle Macht haben wollten, sich unter einander bekriegten und schreckliches Blutvergießen unter den eignen Bürgern Roms anrichteten, bis es denn endlich Einem gelang, alle seine Gegner zu überwältigen; und dcts war eben der Augustus, unter dem Christus geboren wurde, und der nun die kaiserliche Würde annahm. Von da an re- gierten lauter Kaiser über die Römer, unter denen aber nur selten ein guter war; einer z. B., Namens Nero, steckte auv bloßer Lust die Stadt Rom in Brand, und unter die un- zähligen Grausamkeiten, welche sie verübten, gehörte auch die, daß sie die Christen schrecklich verfolgten. Dies Wesen dauerte so noch ein Paar hundert Jahre nach Christi Ge- burt fort. Da bekamen die Römer auch ihren Lohn für alle die Frevel, welche sie so viele Jahrhunderte hindurch an den Völkern des Erdbodens ausgeübt hatten. Es kamen eine Menge bisher gar nicht bekannter Völker von Asien herbei und fielen über sie her. Die Kaiser hatten ihre Residenz nach Constantinopel hin verlegt, und Rom war von ihrem Schutze entblößt. Da ward es denn zum ersten Wale im Jahre 410 n. Chr. G. durch Alarich, den König

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 223

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
223 Land zeigt auf seiner Oberflache Berge, Thäler und Ebe- nen. Eine zusammenhängende Reihe von Bergen nennt man Gebirge, und zwar Hochgebirge, wenn der Kamm über 5000 Fuß, und Mittelgebirge, wenn er 2- 5000 Fuß beträgt. Die höchsten Gebirge sind in Mittelasien und Süd- amerika, wo sich denn auch die höchsten Berge der Erde befinden, nämlich der Dholagir in Asien, der 27000 Fuß, und der Pik von Sorate in Amerika, der 23000 Fuß hoch ist. — Das Wasser der Erde ist entweder Meer- wasser oder Landgewässer. Das Meerwasser bildet die große alles Land mit seinen Inseln umgebende Wassermasse, deren Haupttheile sind: das n ö rd l i ch e und sü d li ch e Ei s - me er, das atlantische oder westliche Weltmeer zwischen Europa und Amerika, der große Ocean oder das stille Meer zwischen Asien und Amerika, und das indische Welt- meer unter Südasien. In allen Erdgegenden macht das Meer Einschnitte, die, wenn sie bedeutend sind, Meerbusen oder Golfen, wenn sie klein sind, Buchten und Baien genannt werden. Häfen, welche zum Schutz der Schiffe vor den Meeresstürmen dienen, sind auch nur Buchten im Kleinen, in der Regel durch Kunst zur Aufnahme der Schiffe beson- ders zubereitet. Meeresstellen, welche auf beiden Seiten von Land eingeengt werden und eine Verbindung zweier Scegewässer bilden, heißen Meerenge, Straße, Sund, Ka- nal. ^Das Meer ist in beständiger Bewegung. Ununter- brochen und regelmäßig dauern fort: die Strömung von O. nach W., welche von der entgegengesetzten Bewegung der Erde herrührt und die Fluth und Ebbe oder das abwech- selnde Steigen des Meeres nach den Küsten hinwärts und Fallen von den Küsten abwärts, welche sich binnen 24 Stun- den vier Mal zuträgt, und vom Monde herrührt. Außer- dem aber wird das Meer oft genug durch die Stürme oder Orkane bewegt, welche die Wogen oft über 500 Fuß hoch treiben. Am Unruhigsten ist das Meer in der Nachbarschaft steiler Küsten. Die Farbe des Meeres ist in der Regel grün- lich, verliert sich aber oft auch ins Schwärzliche, Bläuliche, Gelbliche und Röthliche. Sehr merkwürdig ist ein blauer, 15 Meilen breiter Strom, der Golfstrom, der längs der Ostküste von Nordamerika mehrere hundert Meilen quer durch das anders gefärbte Meer fließt, ohne daß sein Was- ser sich mit demselben vermischte. Der Geschmack des Meerwassers ist salzig und bitter, und man kann es nicht trinken. — Was die Landgewässer, welche innerhalb

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 149

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
149 ist der jüngste Tag gewiß nahe, denn davon stehet geschrie- den 2 Petr. 3, 10: „Es werden die Elemente vor Hitze zerschmelzen, und die Erde und die Werke, die darinnen lind, werden verbrennen." « Ihr wisset aber, daß auf der Oberflache der Erde nicht blos Berge und Thäler und Wälder und Felder zu sehen sind, sondern daß es auch noch Wassers die Menge darauf gibt. Die kleinsten Gewässer sind die Quellen. Die entste- hen daraus, daß die hohen kalten Berge die Wolken und Wasserdämpfe aus der Luft an sich ziehen, davon eben so, wie durch den Dunst der Stuben im Winter die Fenster, feucht werden, und das Wasser an ihren Wänden herab- laufen lassen, welches dann als Quelle unten zum Vorschein kommt. Die Quellen aber rinnen zu Bächen zusammen, diese zu Flüssen, die Flüsse vereinigen sich zu Strömen, und diese gehen am Ende ins Meer. Das Meer bedeckt aber bei Weitem den größten Theil der Erdoberfläche, nämlich drei Viertheile derselben. Weiß man nun im Ganzen nicht Viel davon, wie es unter der Oberfläche des Landes aus- sieht, so hat die Tiefen des Meeres auch noch kein mensch- liches Auge recht erforscht. Aus mancherlei Anzeichen hat man indeß geschlossen, daß dort unten eine eben solche Ab- wechselung von Höhen und Tiefen, von ganzen Bergzügen und Thälern sich findet, wie auf dem festen Lande. Als im Jahre 1737 der große feuerspeiende Berg Avatcha auf Kamtschatka einen Ausbruch machte, da trat das Meer Mei- len weit vom Ufer zurück, und die auf die Hohen geflüchte- ten Bewohner der Küste sahen mit Schrecken seine grause Tiefe vor sich aufgedeckt, und erblickten darin hohe Berge, tiefe Thäler und manche andere wunderbare Dinge, welche sie aber so genau nicht betrachten konnten, weil das Wasser gleich wieder kam und nun bis zu 9v Ellen hoch über das Ufer stieg. Wenn diese aber auch nicht gesehen Hätten, was sie sahen, so kann man doch aus dem Grunde kaum zwei- feln, daß die Tiefen des Meeres voller Berge sind, weil man weiß, daß alle die Berge, die jetzt hoch über der Erde empor ragen, einst auch unter dem Wasser gestanden haben, ja unter dem Wasser gebildet worden sind, wie Solches auch die heilige Schrift (2 Petr. 3, 5.) bezeugt, der freilich gar Viele nicht glauben wollen, die aber doch wohl immer Recht behalten wird. Denn viele von diesen unsern Bergen sind noch ganz erfüllt von Muschel- und Seethierüberresten; man 'findet auf ihnen Seegewächse; und das Salz, welches sie

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 171

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
171 sien Gesellschaften beisammen sitzen und aus ihren Körper- sästen allmählich eine feste, holz-, Horn- oder steinartige Masse absetzen, die ihnen eben so, wie das Holz dem Baume, zum festen Stützpunkte dient. Das sind die eigentlichen Pflan- zentbiere. Zu ihnen gehört unter Andern die Seefeder. Die- ses merkwürdige Thier sieht gerade aus, wie eine Feder. Der Kiel ist knorplicht, das Fähnlein besteht aus vielen tausend polypenartigen Thierlein, die alle nur von einem Willen belebt, und ein rechtes Bild sind von der ganzen Natur, wo auch ein jedes Geschöpf seinen eigenen Willen zu haben scheint, und doch müssen sie alle einem höhern Willen dienen, der Alles, was da ist, zu einem großen harmonischen Ganzen verbindet. Die Korallen sind auch nur solche Pflanzen- thiere; sie setzen sich im Meere aber oft in solchen Massen an, daß an ihnen, wie an Felsen, die Schiffe verunglücken, wenn sie sich nicht in Acht nehmen. Die sogenannten Meernesseln oder Quallen sind ebenfalls Pflanzenthiere; sie haben einen durchsichtigen, gallertartigen Körper, schwimmen zum Theil frei, wie abgerissene Blumenköpfe, im Wasser umher und zeichnen sich durch ein schönes Farbenspiel aus. Vollkomm- ner, als diese, sind die Stachelhäuter; sie haben schon eine Art von Skelett, einige Anfänge eines Nervensystems, die mit Athmungsorganen in Verbindung stehen, und deut- liche Eingeweide. Zu ihnen gehört der Seeigel, welcher, wie ein Apfel gestaltet, ganz mit Stacheln bedeckt, und mit zwei Oeffnungen versehen ist, welche zum Ath'emholen und zur Absonderung des Unraths bestimmt scheinen, und auf 1200 Füßchen sich langsam bewegt; und die Meerpalme, welche wie ein auf einem Stiele festgewachsener Stern aussieht, des- sen Strahlen in eine Menge von Aesten auskaufen, deren man wohl 60000 gezählt hat. Bekannter, als diese Thiere, sind euch schon die Wür- mer. Man unterscheidet sie in der Regel dadurch, daß sie kaltes, weißes Blut haben, und man nimmt an ihnen schon deutlicher, wie bei den oben genannten Thieren, Nerven und Gefäße wahr. Sie sind theils Eingeweidewürmer, zu denen der Spul- und Bandwurm gehört, die manch Mal gefährliche Krankheiten verursachen, theils Ringelwürmer, wozu man den bekannten Regenwurm, auch die Blutegel rechnet. Viel vollkommener, als sie, sind die Insekten. Ihren Namen haben diese Thiere davon, weil bei ihnen Kopf, Brust und Hinterleib durch Einschnitte gesondert sind, denn Insekt heißt deutsch ein Thier mit Einschnitten. Sie haben auch wei-

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 175

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
175 klaffe, und unter ihnen gibt es so furchtbar starke Arten, daß sie oft schon Menschen ergriffen und in ihre Felsenhöhlen gezogen haben. Einige von ihnen sollen Arme von 60 Fuß Lange haben; und wie man glaubt, ist der von manchen Naturforschern freilich noch bezweifelte Krake auch ein sol- ches Thier, der wie eine Insel im Meere liegt, auf dessen Rücken die Seeleute Pfähle einschlugen und Feuer anzünde- ten, bis er auf einmal langsam untertauchte. Da thut man 'denn Blicke nicht allein in die Tiefe des Oceans, sondern auch'der göttlichen Allmacht, die Einen zum Staunen bringen. Die Klasse der 'Fische besteht aus solchen Thieren, welche ein ordentliches Rückgrat, vollkommene Augen zum Sehen, und inwendig verborgen die Werkzeuge zum Hören und Riechen haben, denn Beides können sie recht gut; zahm gemachte Goldkarpfen lockt man mit dem Glöcklein herbei; und durch den Geruch eines Köders zieht man andere Fische ins Netz. Sie leben fast Alle von größeren und kleineren Thierchen, die sie entweder mit ihren Bartfasern, die sie heraushängen lassen, oder mit einem Wasserstrahl, den sie darauf spritzen, oder durch einen heftigen elektrischen Schlag, dm sie von sich geben, fangen, betäuben und tödten. Sie sind größtenteils eine wohlschmeckende Speise für Millionen von Menschen, und zum Glück für diese so fruchtbar, daß manche Arten, wie z. B. der Flindner, wohl eine Million Eier in sich haben. Das Männchen der Fische heißt der Milchner, ! das Weibchen der Rogner, und viele Fische ziehen zur Laich- zeit oft weit weg in solche Gewässer, welche ihren Jungen am Zuträglichsten sind. Man theilt die Fische ein in Knor- pel- und Gräten fische. Die Knorpelfische haben keine Rippen- und Knochengräten, auch selten eine Schwimmblase und eigentliche Schuppen. Zu ihnen gehören meist «sehr große Fische, z. B. die verschiedenen Arten des Haifisches, von denen der Riescnhai zuweilen 1000 Pfund schwer wird. Er ist der Schrecken der Bewohner des Meeres und auch der Seeleute, denn er zieht neben den Schiffen her, und wenst ein Mensch das Unglück hat, heraus zu fallen, so hat ihn der Haifisch gleich weg, denn er kann sogar ein gan- zes todtes Pferd auf einmal verschlingen. Wenn man ihn lnun gleich mit einer Kanonenkugel treffen kann, so wird ein solcher Mensch manchmal noch am Leben erhalten, wie l denn ein Matrose einen ausgestopften Haifisch für Geld sehen 'ließ, der ihn schon im Rachen gehabt hatte. Der Roche ' ist auch ein gefährlicher Fisch dieser Art, denn er ergreift
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