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altern empfangene Freihek ungetrübt hinterlassen. Alle hoben
die Hände gen Himmel, und schwuren. Das geschah im Win-
ter 1307. Dann ging Jeder still in seine Hütte zurück, den
Tag der Ausführung, den Isten Januar 1308, ruhig erwartend.
Noch ehe dieser Tag kam, verlor Geßler unerwartet das
Leben. Ein Landmann aus Bürgten, unweit Altorf in Uri,
Wilhelm Tell, Walther Fnrsts Tochtermann, auch einer je-
ner 33, ging gleich nach der Zusammenkunft im Rütli über den
Markt von Altorf. Hier hatte Geßler, den Gehorsam der Schwei-
zer zu prüfen, auf einer hohen Stange einen Hut aufgesteckt, und
befohlen, das jeder Vorübergehende seinen Hut abziehen solle.
Das vermochte Tells Freiheitssinn nicht, und als die Wache
ihn ergriff, und die Einwohner herbeiströmten, ihn zu befreien,
erschien der Landvogt selbst- Er verlangte, daß er, der als gu-
ter Schütze bekannt war, seinem kleinen Sohne einen Apfel vom
Kopfe schießen sollte. Kein Bitten half, Tell schoß, und traf
den Apfel glücklich. Aber er hatte zwei Pfeile aus dem Köcher
genommen, und auf des Vogts Befragen, wozu? — erwiederte
er: der zweite Pfeil war für eure Brust bestimmt, wenn ich
mein liebes Kind getroffen hätte." Da befahl der Vogt, ihn
über den See nach Küßnacht zu führen, und ihn in einem
festen Kerker zu verwahren. Er selbst fuhr mit. Doch als sie
auf dem See schifften, entstand ein entsetzlicher Sturm. Wenn
hier der Sturm — Föhn wird er genannt — sich aus den
Schlünden des hohen Gotthardt losreißt, und sich zwischen den
himmelhohen Felswänden, welche den See einschließen, verfängt,
so wühlt er das Wasser zu thurmhohen Wellen auf. Das
Schiff war in äußerster Gefahr unterzugehen. In dieser Noch
befahl der Vogt, dem Tell die Fesseln abzunehmen, und ihn
ans Steuerruder zu stellen. Tell lenkte nach den Felsen, welche
das östliche Ufer bekränzen. Hier wählte er einen felsigen
Vorsprung, drückte das Hintertheil des Schiffes heran, ergriff
plötzlich die Armbrust, und — schwang sich hinauf, indem er
mit dem Fuße das Schiff in den offenen See hineinstieß. Nach
langer Fahrt landete dies bei Küßnacht; Tell aber lauerte dem
Landvogt in einem hohlen Wege auf, und schoß ihm deg Pfeil
'7*
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
\
73
Hinderniß stand der rechten Blüthe des Handels hier im Wege:
die Unsicherheit der Landstraßen und der Flußschifffahrt. Zogen
die Frachttvagen von Stadt zu Stadt, oder fuhren die beladenen
Schiffe auf dem Rhein und andern deutschen Strömen dahin,
so fielen die Raubritter über sie her, und plünderten sie aus.
Daher waren die Kaufleute genöthigt, Gewalt mit Gewalt zu
vertreiben. Einzelne von ihnen verabredeten sich, in Karavanen
zu reisen, und legten Geld zusammen, um davon bewaffnete
Knechte zu unterhalten, welche die Wagen und Schiffe begleiten
und schützen mußten. Dergleichen Verbindungen nannte man
eine Hansa. Aber nur reiche Städte konnten diese Ausgaben
bestreiten. Eine solche Hansa schlossen 1241 die beiden reichen
Städte Lübeck und Hamburg. Andere Handelsstädte fanden
die Einrichtung so vernünftig und vortheilhaft, daß sie baten,
auch in den Bund ausgenommen zu werden. Die erste Stadt,
welche dazu trat, war Braunschweig, zwar nicht an der
See gelegen, aber nicht weniger betriebsam und wohlhabend.
Ihr folgten bald fast alle wichtige Städte von den Niederlan-
den bis nach Liefland hinauf. Lübeck war der Hauptort der
großen Hansa: hier wurden die Bundesversammlungen gehalten,
hier wurde die Bundescasse verwahrt, und der Bürgermeister
von Lübeck war Vorsteher des Bundes, der in vier große Quar-
tiere getheilt war, deren Hauptstädte L ü b e ck, D a n z i g, Braun-
schweig und Cöln waren- Uebrigens handelte jede Stadt frei,
ganz nach eigenem Gefallen; aber wenn sie angegriffen wurden,
standen sie alle für einen Mann. Da nun ihre Maaren beson-
ders auswärts verführt wurden, so hatte die Hansa vier große
Hauptcomtoirs und Niederlagen: London, Brügge in Flan-
dern, Bergen in Norwegen, und Nowgorod in Rußland.
Die Hansa wurde, da ihre Verbindung so umfassend war, über-
aus mächtig; sie schloß alle andere Nationen von der Ostsee aus,
und nicht selten führte sie Kriege mit den nordischen Staaten,
oder schloß mit ihnen Handelsverträge. Einmal eroberte sie Lis-
sabon mit einigen hundert Schiffen, und überall handelte man
mit ihr gern, weil sie redlich und gewissenhaft im Handel war,
und sich mit einem rechtmäßigen Gewinn begnügte.
Erst im löten Jahrhundert fing der Handel der Hansa an
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Karavanen Hamburg Niederlan- London Norwegen Rußland
Iäi
freundlich auf, und eröffnete mit ihnen einen für sie einträg-
lichen Handel. Das machte dem Könige zu, neuen Unternehmun-
gen Muth. Er rüstete eine Flotte aus, welche der unterneh-
mende Bartholome u Diaz führte. Dieser erhielt den
Befehl, so weit südlich zu fahren,, bis er das Ende von Afrika
erreichte. Aber als er schon bei Congo vorbei war, und zuletzt
kein Land mehr sah, wurde den Schiffsleuten bange. Sie woll-
ten nicht länger auf unbekannten Meeren umherschiffen, und
verlangten durchaus, daß er sie zurückführen sollte. Er war
auch bereits, ohne daß er es wußte, über Afrika hinausgefah-
ren. Nun kehrte er um, und entdeckte zufällig, vom Winde
östlich getrieben, die Güdspitze von Afrika , die er wegen der
großen Stürme, die gerade in jener Jahreszeit wehten, das
stürmische Vorgebirge nannte. Als er aber nach Portugal zu-
rückkam, rief Johann: „nein! es soll das Vorg.ebir.ge der
guten Hoffnung heißen; denn nun haben wir ja Hoffnung,
einen Seeweg, nach Indien zu finden." Diese wichtige Ent-,
deckung wurde 1486 gemacht, und sie würde gewiß gleich be-
nutzt worden seyn, den Seeweg nach Indien aufzufinden, wenn
njcht Johann in den folgenden Jahren, mehrere Versuche ge-
macht hatte, durch abgeschickte Portugiesen das Innere von Af-
rika kennen zu lernen. Darauf starb ec 1495.
Sein Sohn E m a n u e l setzte nun gleich jene Entdeckun-
gen fort. Er rüstete drei Schiffe aus, gab ihnen den Diaz mit,
und ernannte zum Befehlshaber den Vasco da Gama,
mit dem Befehl, das Vorgebirge der guten Hoffnung, nachher
schlechtweg das Cap genannt, zu umsegeln, und.zu versuchen,
ob er nicht nach Calicut in Ostindien, einer Stadt auf der Küste
Malabar, kommen könnte- Anfanges ging alles gut. Nachdem
er das Cap umsegelt hatte, fuhr er an der Ostküfte von Afrika,
der Küste Mosambique hinauf, und erreichte nach manchen Ge-
fahren M e l i n d e, eine Stadt ungefähr unter der Linie. Der
Negerkönig hier nahm ihn sehr freundlich auf, und gab ihm
einen sichern Lootsen mit, der die Schiffe quer über das ara-
bische Meer nach Indien führte, so daß sie 1498 in Calicut
landeten. Mit welcher Freude und Neugierde betraten die Por-,
tugiesen dies merkwürdige Land, von dem sie so viel gehört,.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Muth Diaz Johann Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrika Portugal Indien Indien Ostindien Afrika Mosambique Indien Calicut
128
Kar! 7. mußte noch einige Zeit sich mit den Engländern
herumschlagen. Endlich gelang es ihm, sich mit Philipp von
Burgund zu versöhnen. Jsabcau starb darüber vor Aerger,
und nachdem Karl Paris eingenommen hatte, wurde er auch
von den übrigen-Franzosen als König anerkannt. Die Englän-
der verloren in Frankreich eine Stadt nach der andern, bis ih-
nen zuletzt nur noch Calais übrig blieb, welches sie bis ins lgtc
Jahrhundert behauptet haben.
Karl isr der erste König gewesen, der eine Art stehender
Heere errichtete, die nachher eine so große Veränderung in der
Kriegführung bewirkten. Er starb 1461.
63. Erfindung des Compaß, des Schießpulvers und
der B u ch d r u ck e r k u n st.
Diese drei so wichtigen Erfindungen fallen zwar keineswegs
in ein und dieselbe Zeit, mögen aber hier zusammengefaßt
werden.
Ehe man den Compaß kannte, befanden sich die Schiffer
oft »n großer Verlegenheit. Sobald nämlich der Himmel mit
Wolken bedeckt war, wußten sie nicht, wo sie sich befanden,
und wohin sie steuern sollten; denn nur die Sterne waren es,
die ihnen die Richtung anwicsen. Darum mußten sie sich mög-
lichst nahe an die Küsten halten, und dies nöthigte sie theils ztt
großen Umwegen, theils war es auch sehr gefährlich, weil sie bei
Stürmen leicht scheiterten. Darum war es eine ungemein wich-
tige Endeckung , daß man bemerkte, eine Nadel, die man mit
einem Magnetftein bestrich, weise, sobald sie frei liege, immer
mit der Spitze nach Norden. Wer diese wichtige Erfindung
machte, ist nicht gewiß. Gewöhnlich schreibt man sie einem
Bürger in Amalfi, Flavio Gioja, der ums Jahr 1300 lebte,
zu. Jndeß weiß.man jetzt, daß man sie schon im 12ten Jahr-
hundert gemacht habe. Man machte nun ein Kästchen, welches
in der Mitte eine Spitze hatte. Auf diese setzte man eine mit
Magnet bestrichene Nadel so, daß sie sich frei nach allen Seiten
hin bewegen konnte. Ein solches Kästchen nannte man einen
Compaß. Nun erst konnten die Schiffer dreist quer über alle
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von
Burgund Philipp Jsabcau Karl_Paris Karl Karl Flavio_Gioja
157
Freude ein Licht, welches sich von einem Orte zum andern fort-
bewegte, und um 2 Uhr des folgenden Morgens entdeckte ein
Matrose vom Mastkorbe aus in der ersten Morgendämmerung
das Land. „Land! Land!" rief er freudig herab. Alle stürzten
aufs Verdeck, und schrien jauchzend: „Landl Land!" Eine Ka-
none wurde gelöst, und machte den beiden zurückgebliebenen
Schiffen die herrliche Entdeckung bekannt. Sobald der Tag
anbrach', sah man eine herrliche Insel daliegen, mit grünen
Pflanzen und Gebüschen bedeckt. Der gerührte Colombo brachte
Gott aus vollem Herzen ein Dankgebet dar, und freudig stimm-
ten Alle ein Tedeum an. In seiner Admirals - Uniform, den
blanken Degen und eine Fahne in der Hand, fuhr er dann auf
einem Boote ans Land, nahm davon im Namen des Königs von
Spanien Besitz, und nannte die Insel St. Salvador d. i.
der heilige Erretter. Eigentlich hieß sie Guana hani, und
war eine der lukayischen oder Bahama-Inseln. Colombo zwei-
felte nicht daran, daß es eine zu Ostasien gehörige Insel sey,
und nannte alle nachher noch entdeckte Inseln West in dien,
zum Unterschiede von Ostindien in Asien. Bald zeigten sich nun
auch Eingebohrne. Sie waren nackt, hatten rothbraune Haut,
schwarze Haare, und waren bunt bemalt. Anfangs liefen sie
fort, nach und nach ließen sie sich bewegen, näher zu kommen,
besahen mit Entzückung die ihnen dargebotenen Geschenke: Ko-
rallen, Glasscherben, Spiegel, Schellen und andere Kleinigkeiten,
und zeigten durch ihre Gebehrden, daß sie die Spanier für
höhere, vom Himmel herabgekommene Wesen hielten. Mit
Freude bemerkten die Spanier, daß sie Goldbleche in den Oh-
ren trügen; indessen sah man wohl, daß hier das eigentliche
Goldland noch nicht sey. Deshalb fuhr Colombo nach drei Ta-
gen weiter nach Süden/ und entdeckte noch mehrere Inseln.
Ueberall fand er dieselbe Menschcnrace, eine herrliche Natur,
einen noch nie gesehenen üppigen Pflanzenwuchs, und in den ho-
hen Bäumen Singvögel mit dem prachtvollsten Gefieder.
Nach der Fahrt von einigen Tagen erreichte er die große
Insel Euba. Hier bemerkte ec zuerst die Gewohnheit des Ta-
ba.ckrauchens, die sich nachmals über den ganzen Erdkreis verbrei-
tet hat. Aber die Indianer hatten amchren Tabacksröhren zwei
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Ortsnamen: Colombo Spanien Colombo Ostindien Asien Colombo
136
nicht aus. Murad wendete sich geschwind gegen die treulosen
Feinde. Vor dem Heere ließ er auf einer Stange die nun ge-
brochene Friedens-Urkunde hertragen. Bei Varna, einer Stadt
am schwarzen Meere, da, wo die Donau hineinfallt, trafen die
Heere 1444 zusammen. Wladislav wurde erschlagen, sein Heer
fast ganz vernichtet, Julian kam auf der Flucht um, und Hu-
nyad entkam nur durch sein schnelles Pferd. Bald darauf erlitt
Hunyad in den Ebenen von Kossovo eine neue Niederlage,
aus der nur Wenige vom ungarischen Adel das Leben retteten,
und selbst Hunyad nur durch ein halbes Wunder entkam. Jetzt
war dieser froh, mit den Türken einen Waffenstillstand schließen
zu können, und überließ den griechischen Kaiser ganz seinem
Schicksale.
Dieses war allerdings traurig. Der neue Sultan, Muha-
med2., ein junger kriegerischer Fürst, zog vor Constantinopel,
um dem Kaiser Co nft a n tin 9. diesen letzten Rest seines Reichs
zu entreißen. Seit mehreren Jahrhunderten wohnten in Pera,
einer Vorstadt der Hauptstadt, viele Genueser, die hier große
Handelsvortheile genossen. Diese rief der Kaiser zur Vertheidi-
gung auf; denn auf seine weichlichen Griechen konnte er wenig
rechnen. Juft ini a ni, ein edler Genuese, übernahm die Anfüh-
rung, zog vor den Hafen eine starke Kette, und besetzte die Mau-
ern. Dagegen rückten die Türken mit Macht heran, beschossen
die Stadt aus Kanonen und andern Belagerungsmaschinen, und
untergruben die Mauern durch Minen. Um aber in den Hafen
zu gelangen, gebrauchte Muhamed ein sonderbares Mittel. Er
ließ über die Erdenge, welche den Hafen vom Meere trennte,
eine Bahn von Brettern machen, diese mit Thierfett stark bestrei-
chen , und nun seine platten Schiffe hinüberziehen. So wurde
die Stadt von allen Seiten bestürmt, am ärgsten am 29sten May
1453. Mit lautem Kriegsgeschrei stürzten die Türken auf die
schon wankenden Mauern los. Zwei Stunden lang wehrten die
Griechen und Genueser die Angriffe ab; da wurde Justiniani ver-
wundet, und nun riß überall Verwirrung ein. Die Janitscharen
erstürmten die Mauer, und schlugen die Thore auf. Constantin
eilte zwar herbei, fand aber in dem dicksten Gedränge seinen Tod.
Nmt begannen alle die Greuel, die bei der Erstürmung einer
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Wladislav Julian Kossovo Constantin Constantin
163
rmd Jsabekla ihn gütig auf, versicherten, es sey nicht ihr Wille
gewesen, ihn so zu behandeln, und befahlen, daß Doradilla so-
gleich zurückgerufen werde. Aber dennoch schickten sie den wür-
digen Colombo nicht wieder zurück, sondern einen gewissen
Ovando. Das kränkte jenen tief, und ec befahl, daß man
einst seine Ketten mit in seinen Sarg legen sollte.
Nach zwei Jahren bat er den König um einige Schiffe,
um einen Durchweg durch Amerika nach Asien zu suchen. Fer-
dinand bewilligte vier baufällige Fahrzeuge. Mit ihnen unter-
nahm er seine vierte Reise. Als er eins davon auf Haiti
ausbessern lassen wollte, verweigerte der schändliche Ovando dem
Entdecker der Insel zu landen. Mit tiefem Unwillen wandte
sich Colombo ab, befuhr den Meerbusen von Mexiko (sprich
Mechiko), entdeckte den Hafen von Portobello, und mußte bald
mit dem Ungehorsam seiner Leute, bald mit den Gefahren der
See kämpfen. Endlich landete er auf Jamaika, zur höchsten
Zeit; denn seine Schiffe gingen nun ganz aus einander. Wie
sollte er von hier entkommen? Da entschlossen sich zwei seiner
Leute, M and ez und Fi es ko, auf zwei ausgehöhlten Baum-
stämmen nach Haiti zu segeln, und ein Schiff zu holen. Sie
legten die 30 Meilen glücklich zurück, und brachten nach 8 Mo-
naten ein Schiff, auf dem Colombo eilig nach Spanien segelte.
Hier war indessen Jsabella gestorben, und mit ihr hatte er seine
beste Stütze verloren. Alle seine Bitten, ihn als Statthalter
von Westindien wieder einzusetzen, waren nun vergebens. Miß-
müthig über den Undank, schlich er noch einige Jahre umher;
dann starb er, 59 Jahre alt. Seine Leiche steht jetzt in Ha-
vannah auf Cuba.
Auch darin ist man gegen Colombo undankbar gewesen,
daß der neuentdeckte Erdtheil nicht nach seinem Entdecker C o-
lumbia genannt worden ist. Der Name Amerika ist ihm
von Amerigo Vespucci (sprich Wesputschi) gegeben. Dies
war ein Edelmann aus Florenz, der um das Jahr 1495 nach
Amerika gefahren war. Er war der erste, welcher das Land
beschrieb, und da sein Buch begierig gelesen wurde, so nannte
man den neuen Erdtheil terra arnerica d. i. Amerigo's Land.
Außer ihm fuhren noch andere Seefahrer nach Amerika,
11«
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Portobello
Extrahierte Ortsnamen: Doradilla Colombo Amerika Asien Haiti Colombo Mexiko Jamaika Haiti Colombo Spanien Westindien Cuba Colombo Amerika Florenz Amerika Amerika
215
der trä geiohann Friedrich aufgebrochen. Cr hatte, weil er
von dem Verrathe seines Vetters Moritz nichts ahnte, diesem
während seiner Abwesenheit sein Land anvertraut. Moritz mußte,
wenn er sein Bündniß mit dem Kaiser nicht zu früh verrathen
wollte, den drückenden Auftrag annehmen. Das Bundesheer
war stärker als das kaiserliche. Karl hatte sich bei Ingolstadt
verschanzt, und Schärtlin erbot sich, das Lager zu erstürmen.
Aber dazu waren die Bundeshäuptec nicht zu bringen. Sie
begnügten sich, es drei Tage lang zu beschießen; dann zogen sie
plötzlich wieder ab, so daß der Kaiser selbst kaum seinen Augen
traute. Noch hatte der Krieg kaum angefangen, und doch wa-
ren sie seiner schon vom Herzen überdrüssig; sie baten den Kai-
ser um Frieden, und da dieser ihn nicht bewilligen wollte, so
zogen sie wieder nach Hause, weil der Winter vor der Thürs
war, und Johann Friedrich die Nachricht bekommen hatte, daß
ihm Moritz treuloserweise sein Land größtentheils weggenommen
habe. Das Einzige, was dem Kurfürsten gelang, war, daß er
nicht nur schnell Moritzen heraustrieb, sondern diesem nun selbst
sein Land bis auf einige Städte zur Wiedervergcltung wegnahm.
Karl ließ das Bundesheer ruhig ziehen, und wandte sich
zuerst gegen die Städte in Schwaben, die sich sämmtlich unter-
warfen, und die kaiserliche Gnade mit schweren Strafgeldern
erkaufen mußten. Im Jahre 1547 aber zog er nach Sachsen,
die. angedrohte Strafe an dem Kurfürsten und dem Landgrafen
zu vollziehen. In Cger vereinigte er sich mit Ferdinand und
Moritz, und stand am 22. April nicht weit von Meißen, wo
sich der Kurfürst befand, ehe dieser von seiner Annäherung et-
was gemerkt hatte. Nun aber ging er auf das rechte Elbufer,
brannte die Brücke hinter sich ab, und zog sich längs des Stro-
mes bis gegen Mühlberg hinab. Ihm folgte Karl auf dem
linken Ufer. Der Kurfürst war so sorglos, ob er gleich viermal
weniger Leute hatte als der Kaiser, daß er so gut als nichts
that, den Uebergang der Kaiserlichen zu wehren. Als am
Abende vor der Schlacht Karl mit Ferdinand und Moritz an
der Elbe hin ritt, und sie überlegten, wie man wohl hinüber-
setzen könnte, brachte Herzog Alba einen Müllcrburschen herbei,
der sich erbot, ihnen eine Stelle zu zeigen, an welcher man
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Moritz Moritz Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl Ferdinand Moritz Karl Karl Karl Karl Ferdinand Moritz
233
un- wurde von Christian heimtückifcherweife nebst fünf schwedi-
schen Reichsräthen gefangen genommen, und nach Dänemark als
Geißel geführt. Hier mußte er anfangs in einem engen Gefäng-
nisse schmachten; dann aber nahm ihn einer seiner Verwandten,
Namens Banner, zu sich, indem er sich mit einer Summe von
6000 Rlhlr- für den Jüngling verbürgte. Während er hier sich
aufhielt, vollendete Christian die Unterwerfung Schwedens. Mit
verbissener Wuth hörte Gustav den Tod Skure's, und den Fall
Stockholms. Der Boden brannte ihm unter den Füßen; er hielt
es für einen Verrath an feinem Vateclande, länger hier zu ver-
weilen, und für eine größere Schuld, als undankbar gegen Ban-
ner zu handeln, dem er ja, wenn sein Plan gelänge, die Bürg-
schaft vielleicht wieder ersetzen konnte. Er verschaffte sich Bauer-
kleider, schloß sich an einige deutsche Viehhändler an, die Ochsen
aus Jütland geholt hatten, und half ihnen als Knecht das Vieh
weitertreiben. So kam er unerkannt nach Lübeck. Sogleich be-
gab er sich aufs Rathhaus, gab sich zu erkennen, und bat um
Schutz. Lübeck war noch immer das Haupt der Hanse, und mir
Christian in feindlichem Verhältniß; denn er hatte den Handel dev
Hanse beschrankt, und den hanseatischen Schiffen den Eingang in
dänische Häfen verboten. Um so bereitwilliger war man, den
schwedischen Flüchtling zu unterstützen. Während man noch be-
rathschlagte, traf auch Banner in Lübeck ein; er war jenem nach-
gereist, und verlangte seine Auslieferung. Die Rathsherrn glaub-
ten, ihm diese nicht verweigern zu dürfen, und eben wollte schon
Banner mit Erichson abziehen, als der Bürgermeister Broms
sich des letztem annahm. „Klugheit wie Rechtlichkeit," sprach
er, „verpflichten uns gleich stark, den nicht zu verlassen, der un-
sere Hülfe in Anspruch nimmt." Banner wurde also abgewiesen,
und nachdem Erichson sieben lange Monate hatte warten müssen,
erhielt er endlich ein Schiff, welches ihn nach Schweden brachte.
Zunächst eilte er nach Calmar, und entdeckte sich dem
schwedischen Eommandanten. Dieser aber war so in Furcht vor
Christian befangen, daß er jenem andeutete, sofort die Stadt zu
verlassen; sonst müsse er ihn an den König ausliefern. Erichson
wanderte daher in Bauernkleidern weiter, und da die Dänen ihm
schon auf der Spur waren, so mußte er sich am Tage im Walde
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Christian Christian Gustav Gustav Christian Christian Erichson
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Schwedens Stockholms Schweden
weiße Meer Nicht geeignet, um Len Sechandel eines so großen
Landes allein zu beschäftigen. Deshalb sah er sich nach der
Stadt Asow um, die früher schon den Russen gehört hatte,
damals aber in türkischen Händen war. Ec belagerte die
Stadt, und eroberte sie, aber erst im zweiten Feldzuge. Dann
gab er gleich Befehl, eine Flotte zu bauen. Aber was halfen
die Schiffe, wenn er keine Seeleute hatte, die sie zu regieren
verstanden? Auch hier wußte Peter zu helfen. Er sandte eine
Anzahl junger Edclleute theils nach Venedig und Livorno,
theils nach Holland, den Schiffsbau und die Schifföführung
zu erlernen.
So suchte der wackre Mann in jeder Art sein Volk wei-
ter zu bringen. Und dennoch fehlte es nicht an Unzufriedenen,
die lieber in ihrer behaglichen Unwissenheit geblieben wären.
Besonders konnten ihm die Strjelitzcn nicht vergeben, daß er
ihnen die Poleschni vorzöge. Als er sich eines Abends bei Le
Fort in Prcobrafchenskoi befand, wurde er, da man sich eben
zur Tafel setzen wollte, herausgerufen. Es waren zwei Strje-
litzen, welche sich vor ihm niedcrwarfcn, und ihm erklärten»
sie brächten ihm ihre Köpfe dar, die sie verwirkt hätten; ihr
Gewissen triebe sie, ihm anzuzeigcn, daß sie zu einer großen
Verschwörung gehörten. Die Verschworenen wollten in der
nächsten Nacht Feuer anlegen, und ihn, wenn er zur Hülfe
herbeicilte, im Gedränge ermorden. Bis dahin wären sie im
Hause des Staatsraths Sokownin versammelt. Es war
jetzt 8 Uhr. Peter befahl, die Beiden festzunchmcn; dann schickte
er einen schriftlichen Befehl an den Hauptmann seiner Leib-
garde, Trubetskoi, um 11 Uhr in aller Stille Sokownins
Haus mit der Compagnie zu besetzen, und Alle, die darin wä-
ren , gefangen zu nehmen. Sonst sagte er Keinem ein Wort-
von der Sache. Ec begab sich ruhig zur Gesellschaft zurück.
Um 10 Uhr stand er von der Tafel auf. „Laßt euch nicht
stören," sagte er unbefangen; „ein kleines Geschäft ruft mich
auf einen Augenblick ab." Cr fuhr, nur von einem Adjuvan-
ten begleitet, auf seiner Droschke gerade nach dem Hause So-
kownins, und trat, ob er gleich zu seiner Verwunderung dis
Wache noch nicht fand, hinein; denn er glaubte, daß er den
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Extrahierte Personennamen: Len_Sechandel Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Livorno Holland Prcobrafchenskoi