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1. Das Vaterland - S. 3

1854 - Altona : Lehmkuhl
3 Tagen!« sagst du. Auch näher unserer Zeit sah man mäch- tige Schwäne vom Neste ausfliegen. Es leuchtete durch die Luft, es leuchtete hin über die Länder der Erde, der Schwan zerstreute durch seinen starken Flügelschlag den dämmernden Nebel, und der Sternenhimmel wurde sichtbarer; es war, als ob dieser der Erde näher käme —j es war der Schwan Tycho Brahe. „Ja, damals!" sagst du, 7, ah er jetzt, in unsern Tagen —?" Da sahen wir Schwäne an Schwäne fliegen in herrlicher Flucht. Einer liess seine Flügel über die Saiten der goldenen Harfe hingleiten, und es tönte durch den Norden. Norwegens Berghohen hoben sich höher im Sonnenlichte des Alterthums, es sauste in den Tan- nen und Birken; in dem tiefen, dunkeln Waldgrunde erschie- nen die Götter des Nordens, die Helden und edlen Frauen. Wir sahen einen Sahwan mit seiner starken Kralle an das Marmorgebirge schlagen, so dass es zerriss, und die in dem Stein gebundenen Schönheitsgestalten schritten hervor am sonnenklaren Tage, und die Menschen rund um in den Län- dern erhoben ihr Haupt, um diese mächtigen Gestalten zu sehen. Wir sahen einen dritten Schwan den Gedankenfaden spinnen: er wird jetzt von Land zu Land befestigt, rund um die Erde, so dass das Wort mit Blitzesschnelle durch die Länder stiegt. Unser Herrgott hat das alte Schwanennest zwischen der Ostsee und dem Nordmeere lieb! Lass sie nur kommen durch die Luft, die mächtigen Vögel! um es zu zerreissen: „Es soll nicht geschehen!" — Selbst die dunenlosen Jungen stellen sich im Kreise am Rande des Nestes, das haben wir gesehen; sie lassen sich hauen in die junge Brust, dass ihr Blut Hiesst; sie schlagen mit dem Schnabel und der Kralle ! Jahrhunderte werden noch hingehen — Schwäne aus dem Neste stiegen, gesehen und gehört rund um in der Welt —, ehe die Zeit kömmt, dass da in Geist und Wahrheit wird ge- sagt werden können: das ist der letzte Schwan, der letzte Gesang aus dem Schwanenneste! (Andersen.) •u 'j: nsci ni Skbisai

2. Das Vaterland - S. 65

1854 - Altona : Lehmkuhl
65 An der nördlichen Einfahrt, welche durch den Leuchtthurm auf dem Kullen, die beiden Leuchtthürme auf Nakkehoved unweit Gille- leie, und den Leuchtthurm auf Kronborg gesichert wird, zeigt sich zuweilen eine doppelte Strömung. Diese entsteht wenn, während das Wasser der Ostsee ausstießt, das des Kattegats durch westliche und nördliche Winde an die Küste heran getrieben wird, wo das solchergestalt in der engen Straße eingeklemmte Wasser, um einen Abfluß zu finden, das hinausfließende Wasser überströmen muß. Der Einlauf in den Sund zwischen Helsingör und Helsingborg wird durch den Grund Disken in zwei Theile getheilt. Dieser Grund hat 4 — 5 Faden Wasser und einen ausgezeichneten Ankergrund; namentlich findet sich etwas westlich von demselben eine herrliche- Rhede für große Schiffe aus 7 — 8 Faden. Das gewöhnliche Fahr- wasser geht hier nahe unter dem befestigten Schlosse Kronborg, wel- ches Helsingörs Hasen und Rhede beschützt und Dänemarks Zollrecht im Sunde ausrecht hält. Die Fahrt von Kronborg nach Kopenhagen geht gewöhnlich zu- nächst unter der dänischen Küste, weil theils, wie bereits angeführt, das Fahrwasser an der seeländischen Seite am reinsten ist, und überall guten Ankergrund darbietet, theils auch weil die westlichen Winde häufiger sind als die östlichen, und man sich am liebsten unter der Küste halt, wo der Wind her kommt. Die Fahrt führt daher auch gewöhnlich westlich an der kleinen schwedischen Insel Hveen vorbei, welche Vs Meile von der schwedischen Küste entfernt ist, und um deren hohe Ufer ein sehr starker Strom geht. Kopenhagen gegen- über füllen die niedrig liegenden Inseln Saltholm und Amager (Amak) mit ihren breiten Gründen den Sund dergestalt aus, daß eben hier, an der breitesten Stelle, die engsten Pässe vorkommen. Der Hauptpaß führt zwischen den Gründen bet genannten Inseln hin- durch und wird die Drogde genannt. Die geringste Tiefe des Fahr- wassers, Dragöe gegenüber, ist 23 Fuß bei gewöhnlichem Wasser- stande, und die kleinste Breite, Kastrup-Werk auf Amager gegenüber, ungefähr 1200 Ellen. Außerhalb Dragör liegt ein Feuerschiff, und auf der Seebatterie Dreikronen (dän. ,/Trekroner") brennt ein Lam- penfeuer. Das Fahrwasser zwischen Kopenhagen und Saltholm wird durch den Mittelgrund in zwei Läufe getheilt, von denen der östliche die Holländertiefe (Hollcenderdyb) und der westliche die Königstiefe (Kongedyb) genannt wird. Jener dient gewöhnlich fremden Schiffen zur Rhede, und dieser führt zu Kopenhagens Hafen, der vom Sunde zwischen Seeland und Amager gebildet wird. Der Einlauf in den Hafen von Süden und der Ausgang nach dieser Seite werden durch die seichten Gründe im Kallebostrande verhindert. Flinlriuue (Flinterende) heißt das Fahrwasser zwischen Schonen und Salthom, einer flachen, von Gründen und Riffen umgebenen 5

3. Das Vaterland - S. 66

1854 - Altona : Lehmkuhl
66 Insel, welche sie von allen Seiten für größere Fahrzeuge unzugäng- lich machen. Obgleich dieses Fahrwasser sogar tiefer ist, als das der Drogde, wird es doch nicht gern benutzt, weil es sich sehr schlängelt, so daß verschiedene günstige Winde erforderlich sind, um es ungehindert zu passiren. Karl Xii. war der Einzige, der es wagte, mit einer Flotte hindurch zu gehen, ungeachtet aller Einwen- dungen seiner Seeosficiere. Beim Ausgange aus dem Oeresunde nach Süden führt das Fahrwasser an der Kjöger-Vucht vorüber, und gelangt man von dort zwischen dem hohen Klinte Stevns, woraus ein Leuchtthurm, und dem Falsterbro-Riff erst in die eigentliche Ostsee hinaus. Das erwähnte Riff erstreckt sich von „ Falsterbo - Pynt« (der äußersten Landspitze) ^Meilen in die See hinaus, und erschwert dadurch die Einfahrt zur Ostsee und die Ausfahrt aus derselben, weshalb denn auch nicht allein ein Leuchtthurm aus dem „Pynt" errichtet, sondern zugleich ein Feuerschiff an der südlichen Spitze des Riffs ftationirt ist. 9. Der Sundzoll. Es läßt sich nicht bestimmt angeben, wann der Oeresundzoll aufgekommen ist; es scheint aber, daß derselbe schon im 13. Jahr- hundert oder wohl noch früher erhoben wurde. Im 14. Jahrhundert wurde er schon die Ursache zu Streitigkeiten mit den Hansestädten, und veranlaßte endlich den Verlust der Provinzen jenseits des Sun- des: Schonen, Halland und Bleckingen, als die Seemächte, beun- ruhigt über die Höhe, aus welche derselbe unter Christian 4. hin- ausgeschoben worden war, sich vor Aehnlichem in Zukunft sichern zu müssen glaubten, indem sie unser Vaterland der einen Küste des Sundes beraubten. In der ältesten Zeit wurde der Zoll in Waaren entrichtet. Christian I. war der Erste, welcher bestimmte, daß der Zoll in feinem Silber bezahlt werden solle, und in einem der ersten Handelstractate, der mit England unter dem Könige Johann (1490) geschlossen wurde, ward es ausdrücklich bestimmt, daß ein Schiff nur im äußersten Nothfalle durch die Belte statt durch den Oeresund gehen dürfe, und daß in diesem Falle der Schiffer den Zoll in Ny- borg erlegen solle. Das Zollrecht unseres Vaterlandes über den Oeresund ist auch von fremden Mächten niemals bezweifelt oder be- stritten, sondern im Gegentheil durch vielfältige Tractatc eingeräumt und bestätigt worden. Dagegen haben indeß über die Höhe dieses Zolles und die Art der Entrichtung desselben zu verschiedenen Zeiten erhebliche Streitigkeiten stattgefunden. Christian der Dritte bestimmte zuerst nach dem Stettiner Frieden (1570), daß der Zoll im Ver- hältniß zur Größe des Schiffes und dem Werthe der Ladung erhoben werden solle, und ließ, um den Sund vollständig beherrschen zu können, die Festung Kronborg anlegen, deren Erbauung 9 Jahre erforderte. Der Sundzoll wird nicht mit Unrecht „Dänemarks

4. Das Vaterland - S. 67

1854 - Altona : Lehmkuhl
67 Goldgrube" genannt; denn er bringt der Staatskasse jährlich über I Mill. Species ein, da gegen 20,000 Schiffe aller Nationen jähr- lich den Sund passiren. Io♦ Die Kj (¡gebucht. Sie ist es, deren jeder gute Däne Und jedes heldenhafte Herz gedenkt. Hier zeigte Juul den Schweden einst die Zähne, Dem Löwen gleich, von Tigern eingeengt. Es brüllt der Kühne, schüttelt seine Mähne, Springt, packt, zermalmt, ist hin und wieder, schwenkt, Und steht — und um ihn liegt der Feind im Blute. So sank der Schwede hier vor seinem Muthe. Noch war der heisse Tag nicht angebrochen, Ais Juul von Schiff zu Schiffe in der Nacht Den Seinen Muth und Kampflust eingesprochen. Mit dunkeim Umriss lag sie da, die Macht, Die gegen Dänemark in See gestochen. Allmählig graut und dämmert es zur Schlacht. An Orlogschiffen sechs und dreissig dorten, Und fünf und zwanzig hier mit offnen Pforten. Es tagt. Signale weh n. Die Segel wallen — Vom Admiralschiff fällt der Schuss. Alsbald Hört man es hundertfältig wiederhaben! Die Schlacht begann. Hell durch den Mastenwald Fährt schnelles Blitzen, die Kanonen knallen, Die Splitter stiegen auf,' das Hurrah schallt. Je nach den glatten Lagen steht im Kampfe Bald dieses Schiff, bald das im Pulverdampfe. Da schlägt sich ganz allein, bedrängt von sechsen, Das Admiralschiff, das „Der König“ hiess. Sechs gegen Eins! Der König kann nicht hexen — Ein andres Schiff her, und ins Schlepptau dies! Das andre müssen sie ihm auch beklecksen, nnun denn!“ rief Juul, als er auch das verliess, „Das Dritte !“ Drei sind aller guten Dinge — Weh Jedem, dem ich jetzt zu Leibe dringe!“ 5*

5. Das Vaterland - S. 69

1854 - Altona : Lehmkuhl
69 11 Der große Belt. Der mittelste Ausfluß der Ostsee in das Kattegat wird der große Belt genannt. Der südliche Einlauf desselben ist von dem Langelands-Belt, zwischen der nördlichen Spitze Langelands und der kleinen Insel Omöe Cfa M.), und dessen nördlicher Auslauf ins Kattegat zwischen Fyenshoved und Asnäs-Odde (23/4 M.) Er ist ungefähr 8 Meilen lang, und an den meisten Stellen 4 Meilen breit; doch hat er zwischen Knudshoved und Halflov, den am meisten hervorspringenden Punkten auf Fühnen und Seeland, nur eine Breite von 2'/4 Meilen. Ungefähr mitten im Fahrwasser, welches 8—16 Faden tief ist, liegt die kleine Insel Sprogöe, die durch den starken Strom immer mehr und mehr an Größe abnimmt. Nördlich von dieser ist ein guter Ankergrund und eine Station für Kriegsschiffe' welche die Fahrt zwischen Seeland und Fühnen, die gewöhnlich süd- lich von Sprogöe geschieht, beobachten oder abschneiden wollen. Auf der Ostseite Fühnens bemerken wir gegen Norden die Kjerteminde-Bucht, die eine tiefe Rhede hat, und von der eine Föhrde ins Land hineingeht. Nordöstlich von dieser Bucht liegt die kleine Insel Römsöe, in deren Umkreis gute Ankergründe an- getroffen werden. Drei Meilen südlicher geht eine Bucht unter Knudshoved hin- ein zur Festung Nyborg, deren Hasen und Rhede beide eine wichtige Station für dänische Kriegsschiffe abgeben. Da die Ueberfahrt nach Seeland von Nyborg aus geschieht, ist diese Festung zugleich ein wichtiger Hauptpaß auf der Verbindungslinie zwischen den dänischen Inseln und dem festen Lande. Auf der Westseite Seelands bemerken wir gegen Norden unter Asnäs einen guten Ankergrund, und südlich von Halstov - Riff Kor- söer-Noer, an dessen Einlauf Korsöer liegt, von wo aus die ge- wöhnliche Ueberfahrt nach Fühnen stattfindet. Weiter südlich ist das seichte Noer bei Skjelstör; ferner das tiefe Fahrwasser zwischen Seeland und Agersöe, so wie zwischen dieser Insel und Omöe, unter welcher letzteren Insel man einen guten Ankergrund im Omöe- Sunde antrifft. Im großen Belt finden sich zwar einige Steinrisse und viele einzelne große Steine, und eben so geht ein starker Strom in dem- selben; allein dessenungeachtet ist diese Straße, sowohl in neuerer als in älterer Zeit, oftmals von den größten Kriegsschiffen benutzt worden. Im Jahre 1659 legren sich sogar 4 große Flotten, die zusammen über 150 große Kriegsschiffe ausmachten, in diesem kleinen Raume zur selben Zeit vor Anker. Der starke Strom verursacht, daß der Belt sich selten so fest mit Eis zulegt, daß man über denselben gehen könnte. Dagegen sammelt sich gern bei starkem Winter eine Menge Treibeis, welches um so mehr die Ueberfahrt erschwert, da das Fahrwasser zwischen

6. Das Vaterland - S. 70

1854 - Altona : Lehmkuhl
70 Sporgöe und Fühnen mit Treibeis angefüllt zu sein Pflegt, während es zwischen Seeland und Sporgöe offen ist, — und umgekehrt. Auf Knudshoved, Sprogöe und Halstov sind Einrichtungen zu Leuchtfeuern, allein diese werden nur zur Sicherheit der Postfahrt angezündet. Dagegen brennen jede Nacht feste Lampen auf Knuds- hoved, ans Halstov und am Einlauf zum Hafen bei Korsöer. 12. Der kleine Belt. Der dritte und westliche Ausfluß der Ostsee in das Kattegat bildet ein Fahrwaffer zwischen Fühnen und der Halbinsel, und wird der kleine Belt genannt. Seine Länge ist ungefähr 7 Meilen, und die Breite fällt zwischen 1000 Ellen und 2 */2 Meilen. Der nörd- liche Ausgang, zwischen Treldenäs und Staurhoved ist c. 1 M. b., der füdl. Einlauf, zwischen Halkhoved und Helnäs hat die oben ange- führte größte Breite. Das Fahrwasser hat zwar eine hinreichende Tiefe, nämlich 5—14 Faden; allein es ist schmal, und zieht sich vermöge der im Süden liegenden Inseln und der im Norden befind- lichen Küsten und Untiefen, mit einem sehr starken Strom in so vielen Krümmungen, daß ein besonders günstiger Wind .erforderlich ist, um ohne Aufenthalt hindurch segeln zu können. Der nördliche Theil des kleinen Belts, in einer Ausdehnung von ungefähr 2 Meilen, von dem nördlichen Eingänge bis an die Mündung des Kolding-Fjord, führt gewöhnlich den Namen Middel- fart-Sund. Dieser Sund ist eine, nur 1000 — 4000 Ellen breite, sehr krumme Straße, welche von der einwärtsgekrümmten nordwest- lichen Ecke Fühnens und der gegenüberliegenden entsprechenden Ost- küste Jütlands gebildet wird. Ueber diesen Sund führen zwei Fähren, unter denen die süd- lichste, zwischen Middelfart und Snoghöi, die Hauptfähre ist, und eine Hauptverbindung zwischen den dänischen Inseln und dem festen Lande bildet; — die nördliche geht von Strib auf Fühnen nach Fridericia. Die Festungswerke dieser letztgenannten Stadt, in Verbindung mit einigen Verschanzungen auf Stribs-Odde, könnten den nördlichen Auslauf des kleinen Belts vollkommen bestreichen, und auf solche Weise den Durchgang beherrschen, — jedoch keineswegs den Ueber- gang, da letzterer an mehreren Stellen stattfinden kann. Südlich vom Middelfart-Sunde mitten im Strome, liegt die kleine Insel Fänöe, welche die umgebenden fühnschen, jütländischen und schles- wigschen Küsten dominirt und deshalb auch früher verschanzt ge- wesen ist. Zwischen Fänöe und Hindsgavl, südlich von der Spitze, suchen die Schiffe Hafen, welche durch nördliche Stürme genöthigt werden, die unsichere Rhede bei Middelfart zu verlassen, ohne in dem kleinen Hafen dieser Stadt Zuflucht finden zu können. Westlich von Fänöe

7. Das Vaterland - S. 71

1854 - Altona : Lehmkuhl
71 ist der Einlauf zum Kolbing - Fjord, der blos für kleinere Fahrzeuge zugänglich ist. Weiter südlich, zwischen Jvernäs auf Fühnen und Knudshoved auf der schleswigschen Seite, theilt Brandsöe den kleinen Belt in zwei Fahrwasser, unter denen das östliche, welches zugleich mitten im Belte gebt, das tiefste ist. In dem südlichen Theil des Belts liegen Baagöe (mit einem Leuchtthurme), Aaröe und Thoröe, welche mit ihren Gründen und Holmen diesen Theil zu einem sehr unreinen und gekrümmten Fahrwasser machen. Westlich hiervon ist der Ein- lauf zu dem schmalen und seichten Haderslebner-Fjord. Zwischen Baagöe und Aaröe hindurch geschieht die beinahe 2 Meilen lange Ueberfahrt von Assens nach dem Aaröesunder Fährhause auf der schleswigschen Küste, welche Ueberfahrt zur Zeit eine Hauptverbindung zwischen den dänischen Inseln und der Halb- insel bildet. Zur Sicherung derselben brennen des Nachts ein Leuchtfeuer beim Fährhause und eine Hafenlampe bei Assens. Auf der Westküste Fühnens bildet der kleine Belt den Gam- borg-Fjord nördlich von Fönskovs Odde, sowie zwischen dieser Odde und Wedelsborg - Hoved die beiden kleinen Buchten Föns-Wick und Thbring-Wick. 13. Ueber die muthmastliche Cntstehurrg der Ost- und Nordsee. Der bottnische Meerbusen soll in den ersten 15 Jahrhunderten nach Erschaffung der Welt, wenn wir unsere christliche Zeitrechnung als die richtige annehmen, was freilich viele christliche Gelehrte nicht thun, ein Meerbusen des nördlichen Polarmeeres, der finnische Meerbusen ein Landsee und die Ostsee ein Thal, das baltische, gewesen sein. Durch eine mehr gewaltsame Erhebung, im Ver- hältniß zu der noch fortwährend stattfindenden langsamen, der skan- dinavischen Halbinsel, ward diese mit Finnland landfest und dadurch der bottnische Meerbusen auch ein Landsee. Es traf jedoch gleich- zeitig oder kurz daraus, durch diese Hebung und einen Orkan aus Nordost, eine große Fluth ein, die baltische genannt, die das Wasser aus dem finnischen und bottnischen Meerbusen in das baltische Thal wälzte, und so die Ostsee bildete. Diese Fluth mag wesentlich dazu beigetragen haben, der Inselgruppe und den einzelnen Inseln die gegenwärtige Gestalt, der Ostküste der Halbinsel ihre zerrissene Form zu geben. Durch sie herbeigeführte Ueberbleibsel der Uebergangsfor- mation (Kalkblöcke) wie dieselben noch heute auf Gothland und Oeland vorkommen, bedecken Bornholm, die Küsten der lübecker Bucht und Theile des östlichen Holsteins, und zeugen von einer sehr starken Strömung von Osten her. Es läßt stch mit gutem Grunde an- nehmen, daß durch diese große Fluth gleichzeitig die jetzigen drei Verbindungsstraßen der Ostsee mit dem Kattegat gebildet worden sind.

8. Das Vaterland - S. 72

1854 - Altona : Lehmkuhl
72 Eine andere verheerende Wafferfluth, weit jünger als die bal- tische, ist von Westen eingebrochen, und hat auf dem größten Theile der westlichen Hälfte der Halbinsel, und besonders aus den West- see-Inseln, unverkennbare Spuren hinterlassen. Selbst wenn man 20 Fuß für die seitherige Erhöhung des Landes abrechnet, beträgt die Höhe dieser Fluth ungefähr das Dreifache der Wasserhöhe, welche die große Sturmfluth 1825 erreichte. Die von ihr abgesetzten Lagen lassen sich tief ins Land hinein verfolgen, und steigen 60—70 Fuß über die jetzige Wasserhöhe der Nordsee. Sie folgen den Unebenheiten des Bodens, und beurkunden sich eben dadurch als das Resultat einer plötzlichen, gewaltsamen Ueberschwemmung, die nicht anhaltend genug war, um dem Wasser zum Ordnen und Ausebenen der Massen Zeit zu lassen. Zur Be- stimmung des Alters dieser Fluth haben wir zwei feste Anhalts- punkte. Einerseits wird bei der fortgesetzten Wanderung der Dünen landeinwärts das Grundlager der Fluchen entblößt, und sowohl auf Sylt als auf Föhr werden Stücke von gebrannten Mauersteinen im Fluthlager, so wie es auch ersichtlich ist, daß Grabhügel (Hühnen- gräber) mit Urnen und Steinwaffen zum Theil durch die Fluth zer- stört worden. Auf der anderen Seite finden sich zwar noch immer Sagen von dieser Fluth sowohl in Jütland als in den frisischen Diftricten, aber in den altnordischen Geschichtserzählungen wird der- selben nicht erwähnt, und überdies hat die Untersuchung der Ruinen alter Seeräuberburgen (Vikingeborge) auf Römöe, Sylt und Föhr ergeben, daß diese Burgen nach der Fluth erbaut worden sind. Es läßt sich darnach mit Bestimmtheit behaupten, daß sie jünger sein müssen, als das sogenannte Steinalter, und älter als das zehnte Jahrhundert nach Christo. Zwischen diesen beiden, weit auseinander gelegenen Gränzen läßt sich der Zeitpunkt zwar nur folgerungsweise näher bestimmen; allein da die Geschichte keine Begebenheit der Art aufgezeichnet hat, außer der cimbrischen Fluth, welcher griechische und römische Geschichtsschreiber gedenken, so kann man wohl mit gutem Grunde annehmen, daß die große Ueberschwemmung von Westen her, deren Spuren wir auf der Halbinsel finden, der cimbrischen Fluth zugeschrieben werden müsse. Es ist ferner aus mehrfachen Gründen höchst wahrscheinlich, daß diese gewaltsame Fluth durch den Durchbruch des Kanals zwischen England und Frankreich ver- anlaßt wurde, und daß sie im 5. und 6. Jahrhundert vor Christo stattfand. Ungefähr in derselben Zeit fällt auch die große Senkung der Nordsee, die sich vom Liimfjord an längs unserer Westküste sowohl, als an den Küsten von Hannover, Westphalen, Holland, dem nörd- lichen Frankreich und dem südlichen England bis Cornwall, ferner an den Küsten Ost-Englands bis Norkshire und vielleicht noch weiter hinauf verfolgen läßt. Diese Senkung, welche den Ufern der Nord-

9. Das Vaterland - S. 75

1854 - Altona : Lehmkuhl
75 Der Abstand zwischen der Nordküste Bornholms, beim Hammer, und der nächsten schwedischen Küste, Lei Langöre, ist 5 M., so wie zwischen der Südküste Bornbolms, bei Dueodde, und der nächsten pommerschen Küste 12a M. Von der Westküste Bornholms, bei Rönne bis Möens-Klint, hat die Ostsee eine Länge von 18£ M., und in dieser Ausdehnung eine Breite von 11,} M., von Nftad nach Arcona auf Rügen, sowie eine Tiefe von 10—26 Faden. Die geringe Tiefe, welche die Ostsee im Verhältniß zu andern Meeren hat, tritt besonders in diesem westlichen Theile stark hervor; denn hier find höchstens 15, im Allgemeinen aber nur 8—10 Faden Wasser. Die vielen fließenden Gewässer, welche sich in die Ostsee er- gießen, führen eine große Menge Schlamm und Sand mit sich, wodurch der Grund mehr und mehr erhöht und namentlich die Mün- dung vieler Flüsse verstopft wird. Mehrere Flüsse, die in früherer Zeit größern Schiffen die Einfahrt gestatteten, sind jetzt an der Mün- dung so seicht, daß die Schiffe weit hinaus auf offener Rhede an- kern müssen, und man genöthigt ist, die Waaren auf Prahmen her- einführen zu lassen. In dem dänischen Fahrwasser ist die Ostsee übrigens nicht al- lein von seichten Küsten begränzt, sondern zugleich mit Inseln ange- füllt, von denen Riffe und Gründe in die See hinauslaufen, und dazu sind die dazwischen durchgehenden Sunde zum Theil flach und unsicher, so daß die Fahrt hier im Ganzen gefahrvoll wird, und zuweilen Strandungen zur Folge hat. Da die Ostsee keine Ebbe und Fluth hat, oder richtiger, da die dadurch hervorgebrachte Veränderung zu geringfügig ist, um unter den übrigen Veränderun- gen im Wafserstande bemerkbar zu sein, so dürfen die Seefahrer nicht auf ein Steigen des Wassers zu einer bestimmten Zeit rechnen, wie z. B. in der Nordsee. Die unregelmäßige veränderliche Höhe des Wassers hängt vornämlich vom Winde und dem Strome ab, je nach dem diese das Wasser mehr oder weniger schnell durch den Sund und die Belte hinaustreiben, oder dem Ausflusse desselben hin- derlich sind. Bei nordwestlichen Winden wird nämlich der Abfluß der Ostsee durch die engen Sunde von der Gegenströmung des Kat- tegats beherrscht, wodurch der regelmäßige Zufluß, den die Ostsee in so reichlichem Maaße aufnimmt, augenblicklich verhindert wird, wieder auszuströmen. Als eine Folge hiervon steigt das Wasser, und kann sich bis 4 Fuß über den Wasserspiegel der Nordsee erhe- den, nach der Mittelhöhe der letztem gerechnet. Dieses hat zu dem ziemlich allgemeinen, aber ganz falschen Glauben Anlaß gegeben, daß die Ostsee höher liege als die Nordsee. Man hat übrigens die Bemerkung gemacht, daß sich die Zahl der Tage, an denen das Wasser der Ostsee in den Sund hineinfließt, um Abfluß ins Kattegat zu gewinnen, zu der Zahl der Tage, an

10. Das Vaterland - S. 76

1854 - Altona : Lehmkuhl
76 denen das Wasser vom Kattegat in die Ostsee hineinströmt, verhal- ten solle wie 2,4 : 1. Die größte Länge der Ostsee beträgt zwar 180, und die größte Breite 90 Meilen, sowie die größte Tiefe etwa 100 Faden, allein da die Mittelbreite dieses Meeres nur 30 .Meilen ist, so bewirkt diese geringe Weite, in Verbindung mit der verhaltnißmäßig unbedeutenden Mitteltiese, nämlich 20 Faden, daß nur kleine und kurze, aber geschwind aufeinander folgende Wellen sich in diesem Meere wälzen. Die Länge der Ostsee von Möens-Klint in gerader Richtung gegen Osten bis Brüsterort, nördlich von Pillau, ist 63^ M.; dagegen beträgt ihre kleinste Breite, von Gjedserodde auf Falster nach Darserort auf der pommerschen Küste, nur gegen 5 Meilen. Ueber die verschiedenen Theile der Ostsee, die theils als Buch- ten, theils als Föhrden und theils als Sunde die vaterländischen Küsten bespülen, folgende Bemerkungen: Kjöge Bucht, an Seelands Ostseite, wird vom Oeresund be- gränzt, und hat eine gute Rhede, die eine passende Station für Kriegsschiffe, welche den südlichen Einlauf des Oeresundes bewachen sollen, darbietet. Der Abstand von der Schiffbrücke bei Kjöge bis Skanör auf der schonischen Küste ist M., und der kürzeste Ab- stand zwischen Amager und Stevns 3i M. Prästöe-Bucht, etwas weiter südlich an derselben Küste, ist zwischen Stevns- und Möens-Klint ungefähr 4 M. breit. Im In- nern diefer Bucht ist der mit Sand angefüllte, lange und schmale Einlauf zum Prästöe-Fjord. Der große Wordingborger Busen, oder das von Inseln einge- schlossene innere Fahrwasser zwischen der südwestlichen Seite See- lands und der Nordküste von Lolland und Falster, geht vom Lange- lands-Belt hinein, und steht mit dem übrigen Theil der Ostsee in Verbindung durch den Bögeström zwischen Möen und Seeland, den Grönsund zwischen Möen und Falster, und den Guldborgsund zwi- schen der letztem Insel und Lolland. Dieses kleine Binnenmeer hat zwar in der Mitte eine Tiefe von 4 -8 Faden, allein wegen einer Menge Untiefen und kleiner Inseln, von welchen Fäiöe, Fämöe, Baagöe und Nyord die bedeutendsten sind, kann es nur mit kleinen Schiffen befahren werden. Es bildet ans der Nordküste Lollands die Bandholms-Bucht und den Sarkjöbing-Fjord, sowie nördlich von Knudshoved in Seeland die Karrebecks-Bucht und den Nestved-Fjord, und steht übrigens mittelst des Ageröe- u. Omöesundes mit dem großen Belte in Verbindung. Von Hau auf Langelands Nordspitze, bis Wordingborg hat das vorgedachte innere Fahrwasser eine Länge von 13| M., so wie von Kragenäs-Fähre auf Lolland bis Karrebecks- minde auf Seeland eine Breite von 4^- M. Zwischen Seeland und Möen bildet es eine kleine Bucht, Stege-Strand genannt, wovon das tiefe Stege-Noer sich in Möen hineinschneidet.
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