29
1793 tmcite Theilung Polens. Preußen erhält außer Danzig und Thorn Großpolen, bcjicti Stern ungefähr die Provinz Posen ist.
171)5 dritte Theilung Polens. Besitznahme des Landes lmks der Weichsel (Neuostpreußen mit der Hauptstadt Warschau. Im tfneben zu Tilsit wieder verloren.) ^ u ,
1797—1840 Friednch Wllhelm Iii. (3. Aug. 17 <0 geb.) Luise Paretz — Napoleon Bonaparte. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mähren. Rheinbund (1806). Vereitelung des nordischen Bnnbes unter Preußen. Preußens Neutralität zu Anspach tn Bayeru verletzt. Kriegserklärung an H-rankretch. Niederlage der Preußen bet Saatfeld an der Laale (1806) und ^.ob des Priuzeu Lonis Ferdinand, Niebei'tage in der A, oppel|chhrcht bei Jena (an der Saale in Lachsen-Weiinar Eisenach) und <l u-erstädt (tu der Provinz Sachsen) 1806, (14. Oktober), ^ele Festungen ergeben sich, Äiagdebnrg mit 20 Generälen und 22000 Mann: Spandau, Stettin! Treu bleiben: Danzig, Dolberg, igneisenan und Nettelbecl), Granbenz (Eoitrbiere), Stlbeiberg, Neiße, Kosel, Glatz. — Einzug Napoleons in Berlin ^
1807: Schlacht bei Pr. Eylan in Ostpreußen (7., 8. tfebr.); Benningsen, L'estocq, Prittwitz, — Net). Schlacht bet Frtedland in Ostpreußen (14. Jnni). Friede zu Tilsit in O>tprenßen (9. Juli): Preußen verliert das Laud zwischen Elbe und Rhein und die polnischen Landestheile. — Freiherr v. Ltein. Fürst Hardenberg, Städteordming. Erbnnterthänigkeit aufgehoben. General v. Scharnhorst. Allgenteine Wehrpflicht. Tugendbund. 1810, 10. Jult Tod der Königin Luise.
1812 Feldzug nach Rußland. Sturm vou Smolensk; Schlacht bet Borodino an der Moskwa. Ter Kreml. Brand von Moskau. Die Beresiua. — Iork's Eonvention mit Rußland.
1813—14 der erste Freiheitskrieg.
Lchlachtcnimfrühliugsfcldzngl813: Möckern in Sachsen (5. April), Bicefönig Engen von Iork und Bülow besiegt. Kr. (ßöfsfsicii oder Lühen in Sachsen (2. Mai), das russisch-preußische Heer unter Wittgenstein durch die Franzosen und Rhetnbündner besiegt. Iork, Blücher, Kleist, — General Scharnhorst erhält die Todeswnnde. — Napoleon, Net). j$an|eii in Sachsen (21. Mai), die Preußen und Russen bnrch Napoleon besiegt, woraus Waffeu-stillstanb auf 6 Wocheu.
Tommerfcld;ug 1813: Nr. Leeren bei Berlin (23. August), die Frauzoseu unter Onbinot bnrch die Preußen unter Bülow besiegt. „So flutscht etbäter." Beruabotte. ftapadi (26. Aug.), die Franzosen unter Macbonalb bnrch Blücher besiegt. — „Nun Kinder, habe ich gemtg Franzodt herüber, nun vorwärts." — „Höre Vater Blücher, heute geht's gut." Dcesifen (26., 27. Aug.),
L
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Extrahierte Personennamen: Friednch_Wllhelm Napoleon Ferdinand Glatz Napoleons Hardenberg Bicefönig_Engen_von_Iork Iork Napoleon Napoleon August
Extrahierte Ortsnamen: Polens Danzig Thorn Polens Warschau Tilsit Rheinbund Jena Lachsen-Weiinar_Eisenach Sachsen Spandau Stettin Danzig Dolberg Stlbeiberg Napoleons Berlin Tilsit Rhein Rußland Smolensk Moskwa Moskau Sachsen Sachsen Sachsen Berlin
30
Schwarzenberg durch Napoleon geschlagen, äiisin mul dlolimlovf in Böhmen (30. August), Vandamnie durch Schwarzenberg be^ siegt. Ostermann, Kleist, Bandamme. Äknnkmih bei Jüterbogk (6. Leptember), Ney durch Bülow und Tauenzien geschlagen Jufirtenßing a. b. E. (3. Oktober), Bertrand durch York besiegt. Leipzig (16., 18., 19. Oktober), Napoleon durch die Berbünbeten besiegt. Bei Jtlörfimi (16. Oetober) kämpfte Blücher und das Dorf)che Corps gegen Marschall Marmont. Blücher sagte: „Na Kinder, heul haut mal auf gut preußisch ein: Beiliubeüau die Oesterreicher unter Giuley und Mervelbt; letzterer gefangen. Bei Propstheida (18. Oetober); Bülow; Winbmühle. Sturm auf Leipzig (19. Oetober); Major Frieeius; das grimmasche Lhor. — Kaiser Alexanber zu Blücher: „Mein lieber General, Äie haben das Beste gethan, (sie stitb der Befreier Dentschlanbs". Blücher: „Majestät, hab' mir meine Schnlbigkeit gethan: aber meine braven Truppen, die haben mehr gethan, oiel mehr." m 1814: Blücher geht über den Rhein (1. Januar). Siege Blüchers: Brtenne und In Sh ot hie re (1. Februar), L a vn (9. März). — Blücher und ^ro™rflber9 siegen bei Montmartre (30. März). Einzug in Paris zu Paris (30. Mai). Napoleon abgesetzt. Insel Islbci im Mittelmeer. Wiener Congreß.
1815 der zweite Freiheitskrieg.
Napoleon verläßt Elba. Nieberlage Blüchers bei junii» in Belgien (16. Suni). Schlacht bei Me-Mianre ober Waterloo in Belgien (18. Juni). Wellington und Blücher besiegen Napoleon. Wellington: „Ich wollte, es wäre Nacht, ober die Preußen kämen." — „Gottlob,^ba ist der alte Blücher." Blücher unterwegs beim Regen: „Siehe ba, unsere Buubesgenossen von der Katzbach; ba sparen wir bei» Könige wieder viel Pulver." Blücher: „Vorwärts, Kinder." Die Truppen: „Es geht nicht, es ist unmöglich." Blücher: „Kinder, wir müssen vorwärts; es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehen; ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen; hört ihr wohl? Ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll!" Wiener S chlußacte (9. Juli): Preußen erhält die Hälfte des Königreichs Sachsen, die Sän bei" zwilchen Elbe nnb Rhein, die Herzogtümer Jülich und Berg und anbere Gebiete; Anspach und Bayreuth tritt Preußen wieber ab. Zweiter Friebe zu Paris (20. November). St. Helena.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv. „Ich und mein Haus wollen bent Herrn bienen." Charakterzüge.
1848 die beutsche Resolution.
1848- 49 Krieg gegen Dänemark. Wraugel.
Seit 1861 Wilhelm I. (König und Kaiser), geb. 22. März 1797.
1864 dänischer Krieg: die Pmißen unter Prinz Friedrich Carl und die Oesterreicher unter Gablein. Schlacht bei Düppel (18. April). Alse n
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Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Rhein Paris Paris Elba Belgien Belgien Wellington Wellington Wellington Sachsen Rhein Paris
Braiidenburgisch - Preußische Geschicktt'. 57
bereit schlinunster die Jacob in er. Das Leben des Königs ist in Gefahr; er flieht, wird unterwegs erkannt und zur Rückkehr genöthigt. Der Köllig beschwört eine neue Verfassung, welche seine Gewalt sehr beschränkt. Die National-Versammlnng wird die gesetzgebende. Beschluß, daß die Güter aller Ausgewanderten eingezogen werden sollen. Der König verweigert seine Zustimmung. Großer Ausstand. Robespierre, Marat, Danton. Erstürmung der Tnillerien (1792). Flucht des Königs in die National-Versammlung. Das Königthnnt abgeschafft; die königl. Familie int Gefängniß. Grauenvolles Morden (2.— 7. Sept.). An die Stelle der gesetzgebenden Versammlung tritt der Nationalconvent (die wildesten. Jacobiner); Frankreich eine Republik (1792 bis 1804). Der König ant 21. Januar 1793 hingerichtet. Im Convent werden die Gemäßigten gestürzt. Orleans fällt unter dem Beile (Gnillotine). Marat vou Charlotte Corday erdolcht. Robespterre wüthet. Die Königin hingerichtet. Das Christenthum abgeschafft. Endlich Robespierre gestürzt. Eine gemäßigtere Partei führt Ruhe und Sicherheit zurück. 1795 die dritte Verfassung; an der Spitze des Staates stand nun das Directorinm (5 Männer); ihm znr Seite der Rath der Fünfhundert und der Rath der Alten (250).
§ 37. Napoleon I., geb. 1769 zu Ajaccio auf Korsika; der Sohn eines Advokaten, war mit 26 Jahren Obergeneral der französischen Armee in Italien geworden und hatte sich hier durch seilte Siege ausgezeichnet. Nachdem er (1797) Oesterreich zum Frieden gezwungen und dem Pabste die weltliche Herrschaft genommen, unternahm er .einen Zng nach Aegypten. 1799 stürzte er itt Frankreich das Directorinm und wurde erster Cous u l. Nach einem neuen Siege über Oesterreich wurde er 1802 lebenslänglicher Consnl und 1804 Kaiser der Franzosen. Schon 1803 war es zum Bruche zwischen Euglaud und Frankreich gekommen. Auf Englands Kriegserklärung besetzte Napoleon Hannover und verbot die Einfuhr englischer Waareu in Frankreich. (Anfang der „Kontinentalsperre".) Um Frankreich auf seine alten Grenzen zurück zu führen, verband sich England mit Rußland, Oesterreich und Schweden 1805. Napoleon, im Bunde mit Baden, Württemberg und Baiern, nimmt den General Mack bei Ulm gefangen, siegt bei Austerlitz 1805 (Dreikaiserschlacht). Friede zu Preß bürg: Venedig an Italien,
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Extrahierte Personennamen: Jacob Danton Charlotte_Corday Napoleon_I. Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Ajaccio Korsika Italien Oesterreich Frankreich Oesterreich Frankreich Englands Hannover Frankreich Frankreich England Oesterreich Schweden Baden Württemberg Baiern Ulm Italien
Brandenbnrgisch - Preußische Geschichte. 59
Als Deutschland geknechtet war, wollte Napoleon seinen lange gehegten Plan, die südlichen und westlichen Staaten Europas zu einem Weltreich unter Frankreichs Herrschaft zu vereinigen, verwirklichen. Er suchte Spanien und Portugal und in Italien die noch uuerobertcn Gebiete in seine Gewalt zu bringen. Es gelang ihm. Er gab Spanien seinem Bruder Joseph und Neapel seinem Schwager Murat. Spanien und Portugal kämpften indeß mit Hülfe der Engländer bis 1814 für ihre Freiheit und machten Napoleon viel zu schaffen.
Als Napoleon's Hauptheer in Spanien war, versuchte Oesterreich, im Jahre 1809 das französische Joch abzuschütteln. Doch es mißlang. Zwar wurde in der Schlacht von Aspern, in der Erzherzog Karl an der Spitze der Oesterreicher stand, die Meinung von Napoleons Unüberwindlichst erschüttert, da der Sieg diesmal unentschieden blieb, aber die entscheidende Schlacht Von Wagram (bei Wien) ging für Oesterreich verloren. Oesterreich wurde geschmälert. Napoleon heirathete, nachdem er sich von seiner bisherigen Gemahlin hatte scheiden lassen, die österreichische Prinzessin Marie Lonise.
Auch die Erhebungen der Tiroler endeten unglücklich. Andreas H o^e r wurde auf Eugens Befehl in Mantua erschossen.
§ 39. Preußens Wiedergeburt. Das Land war sehr gedrückt. Die königliche Familie blieb bis 1809 in Königsberg. Scharnhorst und Gneisen an verbesserten das Heerwesen: die Soldaten wurden besser Befleißet und bewaffnet; die allgemeine Wehrpflicht wurde eingeführt; auch Bürgerliche konnten Osficiere werden; entehrende Strafen wurden abgeschafft. Da Preußen nur 42,000 Mann Soldaten haben durfte, so wurden die Einexercirteu bald wieder entlassen, dafür aber wieder neue Mannschaften einberufen. Balo waren 150,000 Mann zu Soldaten ausgebildet. Gründung des Tugendbundes (Arndt; Turnvater Iahn). Der Minister Stein hob die Leibeigenschaft der Bauern auf und führte die Stadteordnung und die Gewerbefreiheit ein. Als Stein auf Napoleons Befehl entlassen werden mußte, setzte Hardenberg das Werk fort und wußte alle Neuerungen dem argwöhnischen Blicke Napoleons zu verbergen. Gründung der Universität zu Berlin 1810. — Tod der unvergeßlichen Königin Luise, 19. Juli 1810 zu Strelitz. — Die Erbitterung gegen Napoleon erreichte schon jetzt tu Preußeu einen hohen Grad. Major v. Schill fand zu Stralsund deu Heldentod. Herzog Wilhelm von Branuschweig, der Führer der „schwarzen Schaar", rettete sich nach England.
§ 40. Napoleons Zun nach Rußland (1812).
Der Herzog von Oldenburg, ein Verwandter des russischen Kaisers, wurde von Napoleon abgesetzt. Der Kaiser von Rußland, dadurch verletzt, achtete die Kontinentalsperre
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europas Frankreichs Spanien Portugal Italien Spanien Neapel Spanien Portugal Spanien Oesterreich Aspern Wien Oesterreich Oesterreich Mantua Königsberg Napoleons Berlin England Napoleons Oldenburg
Brandenburgisch-Preußische Geschichte. 61
nach und werden bei Kulm und Nollendorf (29. M. Aug.) geschlagen. Napoleon stellte sich bei Leipzig ans. Bon Norden her rückten Blücher und Bernadotte aus ihn los, von Osten her eilt neues russisches Heer unter Bennigsen, von Süden her Schwarzenberg. Da kam die furchtbare Entscheidung tu der Völkerschlacht von Leipzig am 16. und 18. October 1813. — 300,000 Verbündete gegen 200,000 Franzosen. Am 16. October: Schlacht gegen Schwarzenberg unentschieden, Blücher siegt bei Möcfcrii. Am 17: Waffenruhe. Ant 18.: allgemeiner Angriff, vollständiger Sieg der Verbündeten, die Franzosen bis Leipzig gedrängt, die Sachsen und Württembergs gehen zu den Verbündeten über. 19. Oct.: Einnahme Leipzigs. Tod des Polenfürsten Poniatvwski in der Elster. Rückzug der Franzosen nach dem Rheine.
§ 42. Fortsetzung. Die Rheinbundfürsten mußten sich jetzt den Verbündeten anschließen, das Königreich Westfalen wurde aufgelöst, und die vertriebenen Fürsten kehrten zurück. Die Verbündeten beschließen den Einmarsch in Frankreich. In der Neujahrsnacht von 1813 zu 1814 überschreitet Blücher den Rhein bei Kaub, Schwarzenberg bei Basel. Napoleon drängte die Verbündeten zurück. Da vereinigte sich Blücher mit Bülow, der die Franzosen aus Hollaud vertrieben hatte und schlug die Franzosen bei Laon (9. 10. März). Schwarzenberg siegte bei Ar cts sur Aube (20. März). Napoleon wendete sich dem Rheine zu, die Verbündeten aber marschiren auf Paris los; sie erstürmen den Montmartre und ziehen ant 31. Mürz in Paris ein. Napoleon abgesetzt, entsagt dem Throne, kommt aus die Insel Elba. Ludwig Xviii. bestieg den französischen Thron. Mit ihm schloffen die Verbündeten den ersten Pariser Frieden. Frankreich bekam die Ausdehnung vou 1792. Die Heere räumten das Land.
§ 43. Erneuter Kampf. Auf dem Wiener Congreß sollten die europäischen Verhältnisse neu geordnet werden. Die Mächte konnten sich nicht einigen. Bald wäre es zwischen ihnen zum offenen Bruch gekommen, als plötzlich die Nachricht von Napoleons Rückkehr nach Frankreich eintraf. Er war heimlich von Elba entflohen, und ganz Frankreich fiel ihm zu; er zog im Triumphe in Paris ein. Die verbündeten Heere zogen wieder nach Frankreich. Napoleon warf bei Ligny (16. Juni 1815) Blücher zurück, wird aber von Wellington und Blücher bei Waterloo oder La Belle-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Schwarzenberg Schwarzenberg Poniatvwski Napoleon Napoleon Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Kulm Leipzig Leipzig Leipzig Sachsen Leipzigs Rheine Westfalen Frankreich Rhein Kaub Schwarzenberg Basel Laon Rheine Paris Paris Elba Frankreich Napoleons Frankreich Elba Frankreich Paris Frankreich Wellington
58 Brandenburgisch- Preußische Geschichte.
Tirol an Baieru. Baiern und Württemberg zu Königreichen erhoben. Stiftung des Rheinbundes 1806, Napoleon dessen „Protector". Die Folge des Rheinbundes war die Auflösung des tausendjährigen deutschen Reiches. Fra uz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. Napoleon verschenkt Länder und Kronen: Sein Bruder Ludwig wird König von Holland, Joseph König von Neapel, sein Stiefsohn Engen Beauharnais Viceköuig von Italien.
§ 38. Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840), vermählt mit der schönen und edlen Linse. Um seinem Lande den Frieden zu erhalten, hatte er an den Kämpfen gegen Napoleon bisher keinen Antheil genommen. Nach dem Frieden zu Preßburg muß Preußen gegen Neufchatel, Kleve und Berg das Kurfürstenthum Hauuover annehmen. Napoleon giebt Hannover ohne Preußens Vorwissen wieder au England ab. Preußen erklärt daher au Napoleon den Krieg. Sachsen stellt Hnlfstrnppen. Das prenßisch-sächsische Heer bei Jena und Auerstädt (14. Oetober 1806) auseinander gesprengt. Napoleons Truppen nberschwennueu ganz Preußen. Die meisten Festungen ergeben sich feig. Bloß Grandenz (Courbiore) und Kolb erg (Gueiseuau, Schill und Nettelbeck) macheu eine rühmliche Ausnahme. Sachsen trat als Königreich zum Rheinbünde. Bald stand Napoleon an der Ostgrenze Preußens. Nach den blutigen Schlachten bei Csi)lau (8. Febr. 1807) und Friedland (14. Juni 1807), in denen Napoleon trotz russischer Hülfe Sieger blieb, kam es zum Frieden zu Tilsit (1807). Preußen verlor alle Länder westlich der Elbe, das ganze preußische Polen, sowie die Festung Danzig, mußte 140 Mill. Frauken Kriegskosten zahlen und blieb von Franzosen besetzt. Aus den preußischen Provinzen westlich der Elbe, Hannover, Hessen-Kassel, Brannschweig 2c. bildete Napoleon das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, das sein Bruder Jerome erhielt. Vou Berlin aus erläßt er das Gebot der Koutiueutalsperre, um Englands Handel zu untergraben.
Nach dem Falle Preußens war nun ganz Deutschland unter Napoleons Druck gekommen. Die französischen Beamten schalteten überall rücksichtslos. Die beständigen Lieferungen für die Armee machten das Land arm. Das Volk duldete schweigend, denn man mußte fürchten, daß Aeußerungen, die gegen Napoleons Negieruugsweise gerichtet waren, mit Gefängniß oder wohl gar mit dem Tode bestraft wurden. (Buchhändler Palm).
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Smolensk Moskau Moskau Paris Berlin Breslau Berlin Sachsen Prag Bautzen Schlesien Oesterreich England Schweden Schweden Deitnewitz Dresden Dresden
152
Europäisches Russland.
Ebenso wird der südliche Theil von Litthauen durch eine grosse
Sumpffläche eingenommen, welche durch die Flüsse entsteht und ge-
speist wird, die da vom nördlichen und südlichen Höhenzuge her-
unterkommen. Dieser Theil der Ebene bildet eine 400 Fuss hohe
Wasserscheide, denn von hier aus fliessen die Flüsse theils nach
Südosten, theils nach Nordwesten. Die Sumpffläche, welche um
Pinsk liegt, zieht sich zuerst unter dem Namen der Rokitno-Sümpfe
von Westen nach Osten und wird durch den Prypcz entwässert.
Dann folgt sie südwärts dem Laufe der Beresina (des Birkenflusses)
und des Dnjepr und reicht bis zum Einflüsse des Prypcz in den
Dnjepr, bis zur Grenze von Litthauen und der Ukraine. Der Prypcz
ist deswegen ein wichtiger Fluss, weil er die Verbindung zwischen
dem Osten und Westen des russischen Reiches vermittelt. Es gehen
nämlich von ihm aus Canäle zum Bug, also zum Weichselgebiet,
und zum Memel. Die weiten Sumpfflächen in Süd - Litthauen sind
der Aufenthalt eines sonst ganz untergegangenen Thieres, des Auer-
ochsen, von dem eine kleine Anzahl hier sich aufhält und sorgfältig
vor der Vernichtung bewahrt wird. —- Der übrige Theil von Lit-
thauen liegt auf dem nördlichen Höhenzuge und hat den Charakter
der Hügellandschaften, welche wir in Ostpreussen und Pommern fin-
den. Drei wichtige Ströme durchschneiden das Land; im Osten
fliesst über Mohilew der Dnjepr und dort wohnen an seinen Ufern
bis nach Grossrussland hinein die Weissrussen, ein slavischer Stamm,
der sich durch grosse Gutmüthigkeit, aber auch durch grosse Häss-
lichkeit auszeichnet. Ebenso wie der Dnjepr von Norden nach Süden
durchzieht die Beresina das Land und tritt bei Bobruisk aus dem Höhen-
zuge heraus. Dort war es, wo Napoleon im Jahre 1812 den berühmten
Uebergang über die Beresina bewerkstelligte. Im Norden geht von
Osten nach Westen die Düna hindurch und im Westen der Memel
oder Niemen, der zwischen Grodno und Kowno den nördlichen Höhen-
zug durchbricht. Dort ist die Landschaft wahrhaft romantisch, weil
die Ufer des Flusses steil und bewaldet sind. Zwischen diesen bei-
den Städten drang Napoleon 1812 in Russland ein und ich er-
innere an die Schilderung, welche Segur von diesem Einmarsch ge-
geben hat.
Napoleons Feldzugsplan war mit Rücksicht auf diese Bodenver-
hältnisse gemacht worden. Er selbst mit der Hauptarmee ging vom
Memel über Wilna und Smolensk auf Moskau los, indem er auf dem
nördlichen Höhenzuge blieb; seinen linken Flügel unter Macdonald
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleons_Feldzugsplan Napoleons
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