Die erste Koalition gegen Frankreich. Bonaparte, erster Konsul. 203
Besitzungen auf dem linken Rheinufer und Spanien seinen Antheil an St. Domingo an Frankreich abtraten.
Jourdau und Moreau drangen 1796 am Main in Deutsch-land ein, wurden aber durch den Erzherzog Karl geschlagen, worauf Moreau seinen berhmten Rckzug nach dem Oberrhein bewerkstelligte.
2. Unterde hatte der 27jhrige Napoleon Bonaparte (1769 zu Ajaccio auf der 1768 von Genua an Frankreich abgetretenen Insel Corsica geboren, zu Brienne erzogen, durch Barras Obergeneral in Italien) den König von Sardinien durch die Schlacht bei Mille-simo 1796 zur Abtretung von Savoyen und Nizza gezwungen und die Oestreicher durch die Erstrmung der Addabrcke bei Lodi und den Sieg bei Arcole zurckgedrngt, während der Herzog von Parma, der Papst Pius Vi. (gegen Erlegung von Geld und Kunstwerken und die Abtretung Bolognas und Ferraras) und Fer-diu and s Iv. von Neapel mit Frankreich Frieden schlssen. Nach-dem 1797 Bonaparte bei Rivoli gesiegt, Mantua genommen und Oestreich zu den Prliminarien von Leoben gezwungen hatte, besetzte er Venedig und bildete aus Genua die ligurische, aus Mailand, Modena, Bologna und Ferrara die cisalpinische Republik. Im Frieden zu Campoformio trat Oestreich die Niederlande und die italienischen Provinzen ab und erhielt dafr Venedig und dessen Besitzungen Jstrien und Dalmatien; der Kongre zu Rastadt unterhandelte wegen Abtretung des linken Rheinufers. Der Kirchen-staat wurde 1798 durch Berthier in eine rmische Republik umgewandelt, Piemont von den Franzosen besetzt, die Schweiz nach der Besiegung Berns zur helvetischen, und Neapel im Januar 1799 nach kurzem Kampfe zur parthenopeischen Republik gemacht; doch kehrte der König, der nach Sicilien entflohen war, noch im Sommer 1799 nach Neapel zurck.
3. Um die an England verlorenen Kolonieen zu ersetzen, schiffte sich Bonaparte 1798 in Toulon zur Eroberung Aegyptens ein, nahm während der Ueberfahrt Malta, landete bei Abukir, eroberte Alexandrien und besetzte nach der Schlacht an den Pyramiden Eairo. Nachdem Nelson die franzsische Flotte bei Abukir zerstrt hatte, drang Bonaparte 1799 bis Acre in Syrien vor und kehrte, Kleber in Aegypten zurcklassend, allein nach Frankreich zurck.
. 120.
Zweite Coalition. Bonaparte, erster Consul. 1799.
1. England hatte 1799 mit Oestreich, Rußland (seit 1796 unter Paul I.), Neapel und der Pforte die zweite Coalition gegen Frankreich geschlossen. Der Rastadter Congre war aufgelst und die franzsischen Gesandten durch streichische Soldaten ermordet worden; Erzherzog Karl hatte die Franzosen aus Deutschland vertrieben, und
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204 Neuere Geschichte. Dritter Abschnitt.
Snworosf durch die Siege an der Trebia und bei Novi Italien von den Franzosen befreit und der parthenopeischen Republik ein Ende gemacht. Da aber die Vereinigung mit Korsakow, der von Massena bei Zrich gnzlich geschlagen war, milang, und Oestreich mit Rußland zerfiel, so wurde Suworoff mit seiner Armee zurck-berufen.
2. Durch eine mivergngte Partei untersttzt, lste Bona-parte 9. November (18. Brnmaire) 1799 mit Militairgewalt den Rath der Fnfhundert auf und lie sich zum ersten Konsul er-nennen. Die vierte Constitution setzte ein Tribnnat von 100, einen gesetzgebenden Krper von 300, einen Erhaltungssenat von 80 Mitgliedern ein; an die Stelle der Directoren traten drei auf zehn Jahre gewhlte Konsuln, deren erster monarchische Gewalt hatte, während den beiden anderen (Cambaceres und Lebrun) nur eine berathende Stimme gegeben wurde.
3. Bonaparte ging 1800 der die Alpen und schlug am 14. Juni durch Desaix's Hlfe die Oestreicher unter Melas bei M a-rengo, während Moreau vom Oberrhein aus in Deutschland ein-drang, den Erzherzog Johann bei Hohenlinden besiegte und Salzburg besetzte. Im Frieden zu Lneville 1801 wurde das linke Rheinufer an Frankreich, von Oestreich noch die Niederlande, alle Lnder in Italien bis zur Etsch und der Breisgau abgetreten; die batavische, helvetische, ligurische und cisalpinische Republik wurden anerkannt, Toscana als Knigreich H etruri en an das Haus Parma gegeben. Bald wurde auch mit Neapel, Spanien, Rußland (wo 1801 nach Pauls Ermordung sein Sohn Alexander I. gefolgt war), der Pforte (welcher Aegypten wieder gegeben ward) und 1802 zu Amiens mit England (gegen Zurckgabe aller Eroberungen, ausgenommen Trinidad und Ceylon, und Anerkennung der ionischen Republik) der Friede abgeschlossen. Doch brach schon im folgenden Jahre ein neuer Krieg aus, den England mit Wiederbesetzung der Kolonieen, Frankreich mit der Besetzung Hannovers begann.
Die deutschen Fürsten wurden durch den Reichsdeputationshauptschlu vom 25. Februar 1803 fr die Verluste des Lneviller Friedens mit geistlichen Gtern und Reichsstdten entschdigt: Preußen mit Hildesheim, Paderborn, Erfurt, Nordhausen, Mhlhausen. Baiern mit Wrzburg, Bamberg und Augsburg, Baden mit Konstanz, Heidelberg und Mannheim; Hannover mit Osnabrck, Hessen-Darmstadt mit Westphalen jc. Von geistlichen Reichsstnden blieben nur der Kurerzkanzler (bisher Kurfürst von Mainz) und der Hoch - und Deutschmeister, von Reichsstdten nur Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Hamburg, Lbeck und Bremen. Wrtemberg, Baden, Hessen-Cassel und Salzburg (fr den Groherzog von Toscana) wurden .Lurfrstenthmer. Nur der zehnte Theil der reichsunmittelbaren Stnde behielt die Souvernitt.
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206 Neuere Geschichte. Dritter Abschnitt.
nachdem (1807) Danzig, Breslau, Schweidnitz gefallen und Preußen und Russen bei Friedland geschlagen waren, wurde 1807 der Friede zu Tilsit geschlossen. Aus dem Lande zwischen Elbe und Rhein, welches Preußen abtreten mute, sowie aus den hessischen und brannschweigischen Lndern wurde das Knigreich Westphalen fr Hieronymus Bonaparte, aus Sdpreuen und Neuostpreuen das Herzogthum Warschau fr den König von Sachsen gebildet.
In dem nur noch 2800 Um. umfassenden Preußen wurden darauf durch Stein, Hardenberg (seit 1810 Staatskanzler) und Scharnhorst Verwaltung und Kriegswesen umgestaltet und die innere Kraft des Staats zu einem knf-tigenkriege erhht. Die Erbnnterthnigkeit der Bauern wurde aufgehoben, der erbliche Besitz ihres Grundeigenthums ihnen zugesichert, ihre Frohndienste gegen mige Entschdigungen abgelst. Den Stdten wurde die Verwal-tung ihrer Angelegenheiten berlassen, der Betrieb der Gewerbe wurde frei-gegeben und alle Zwangsgerechtigkeiten Einzelner aufgehoben. Endlich wurde der Zutritt zu den Staatsmtern allen Klassen der Bewohner gleichmig erffnet und die Vertheidigung des Landes der Gesammtheit der Brger an-vertraut. Aehnliche Verbesserungen wurden auch in andern deutschen Staaten eingefhrt, die Leibeigenschaft aber, wo sie noch bestand, berall abgeschafft.
Gegen England, welches 1805 bei Trafalgar die franzsische und spanische Flotte vernichtet hatte (Nelson t), ordnete Napoleon die Kontinentalsperre an (1806), der auer Portugal und der Pforte alle europischen Staaten beitraten. Doch erzwangen die Englnder 1807 durch das Bombardement Kopenhagens die Auslieferung der dnischen Flotte.
Ein russisch-trkischer Krieg, den Napoleon im Dec. 1806 anregte, endete 1812 durch den Frieden zu Bukarest, welcher Rußland bis zum Prnth erweiterte. Gegen Schweden, dessen König Gustav Iv. Adolf in rcksichtslosem Ha gegen Napoleon den Krieg fortsetzte, eroberten die Russen 1808 Finnland. Der König von Schweden wurde 1809 durch eine Verschwrung zur Entsagung gezwungen, sein Oheim Karl Xiii. zum König ausgerufen, und 1810 der franzsische Marschall Bernadotte (seit 1818 König Karl Xiv. Johann) zum Thronfolger bestimmt.
Da Papst Pius Vii. die Forderung eines Bndnisses mit Frankreich und die Verschlieung seiner Hfen gegen England ablehnte, so wurde der Kir chen-staat und die Stadt Rom, die Napoleon fchon 1808 besetzt hatte, im Mai 1809 dem franzsischen Reiche einverleibt. Der Papst, der die Excom-munication der Napoleon verhngte, wurde verhaftet und der die Alpen nach Grenoble, von da wieder nach Savona im genuesischen Gebiet gebracht, bis spter Napoleons sinkendes Glck ihn zur Nachgiebigkeit gegen den Papst beweg.
. 122.
Krieg in Spanien, bestreich und Rußland. 18081812.
1. Nachdem Napoleon 1807 Portugal (dessen Regent Johann Vi. seine Residenz nach Brasilien verlegte) besetzt und Ferdinand Vii.
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Extrahierte Personennamen: Hieronymus_Bonaparte Nelson Napoleon Napoleon Gustav_Iv Gustav Adolf Adolf Napoleon Karl_Xiii Karl Marschall_Bernadotte Karl_Xiv Karl Johann Napoleon Napoleon Napoleons Napoleon Johann Ferdinand
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Krieg in Spanien, Oestreich und Rußland. 207
von Spanien (dessen Vater Karl Vi. bei einem Ausstand gegen den Friedenssrsten die Krone niederlegte) 1808 in Bayonne zur Entsagung gezwungen hatte, ernannte er seinen Bruder Joseph zum König von Spanien und seinen Schwager Joachim Murat mm König von Neapel. 0
Em englisches Hlsscorps unter Wellesleh eroberte darauf Nor-tugal; Joseph mute Madrid verlassen, wurde aber durch Napoleon wieder zurckgefhrt. Whrend der Kaiser nach Oestreich gerufen wurde, verbreitete sich der Aufstand der ganz Spanien. Zwar fiel Saragossa nach heldenmtiger Verteidigung; doch siegten die Englnder unter Wellesleh (nun Lord Wellington) 1809 bei Talavera und nun begann im ganzen Lande ein den Franzosen verderblicher Guerillakrieg. 1812 siegte Wellington bei Salamanca, entsetzte Cadix und wurde zum Oberbefehlshaber aller spanischen Heere ernannt.
2. Gegen Oestreich, das 1809 den Krieg erklrte, rckte Napo-leon meist mit deutschen Truppen siegreich vor (Landshut, Eckmhl, Regensburg). Nachdem er vom Erzherzog Karl am 21. Mai bei Grot-Aspern der die Donau gedrngt war, erzwang er durch den Sieg der Wagram den Wiener Frieden. Oestreich trat Salzburg an Baiern, die illyrischen Provinzen an Napoleon, West-galten an Warschau ab. 1810 vermhlte sich Napoleon, sich von Jetm* Gemahlin ^osephine scheidend, mit der Erzherzogin Marie Luise, welche ihm 1811 den König von Rom gebar. Napoleon, nun auf dem Gipfel semer Macht, vergrerte sein Reich durch Hetrurim Holland und Theile von Norddeutschland (Hamburg wurde Hauptstadt des franzosischen Regierungsbezirkes zwischen Rhein. Elbe und Norqee).
Die Tyroler, die sich heldenmthig fr Oestreich gegen Baiern erhoben wurden unterworfen und erhielten Amnestie; doch wurde ihr Fhrer. Andreas S Jir ^ er^^ett- Schill, der mit seinem Freicorps im nrdlichen Deutschland gekmpft hatte, fiel 1809 bei der Verteidigung Stralsunds.
3; Der Krieg mit Rußland 1812 wurde dadurch herbeifhrt, da Alexander, durch die Beraubung des Herzogs von Olden-brg gereizt sich vom Continentalsystem lossagte. Napoleon zwang Preußen und Oestreich zum Bndni, griff mit einer halben Million Streitern und 1300 Kanonen Rußland an und rckte mit dem Een-
mhmnw'ral't los. Die Russen zogen sich fechtend
und alles hinter sich verwstend zurck, Smolensk ging verloren, Kutusow wurde an der Moskwa geschlagen und am 14. September R e0n m menschenleere Moskau ein. Nach dem durch Rostopschin veranlaten Brande der Hauptstadt mute er sich da seme Friedensantrge verworfen wurden, bei furchtbarer Klte und zunehmendem Mangel und Desorganisation durch die verheerten tfteh Der grte Theil des geretteten Heeres kam dem Uebergang der die Beresina um, so da nur 1000 Be=
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Der Befreiungskrieg. Der Wiener Congre. '209
das Wiedervorrcken der groen Armee, während Napoleon, bei Arcis geschlagen, sich nach dem Rhein wandte. Die Verbndeten marschirten nun auf Paris, und zwangen durch die Erstrmung des Moni-martre am 31. Mrz die Hauptstadt zur Kapitulation. Napoleon, durch den Senat abgesetzt, entsagte am 11. April und ging als 6ou= vern uach Elba; Ludwig Xviii. wurde durch die Verbndeten auf den Thron erhoben und gab durch die Charte seinem Reich eine neue Verfassung. Durch den ersten Pariser Frieden wurde Frankreich aus die Grenzen von 1792 beschrnkt; der Papst und die Beherrscher von Spanien, Sardinien, Toscana und Modena kehrten, wie schon frher die deutschen Fürsten, in ihre Staaten zurck.
. 124.
Das Jahr 1815. Der Wiener Congre.
1. Whrend die Monarchen von Rußland, Preußen, Oestreich, Baiern, Wrtemberg, Dnemark und die Fürsten oder Gesandten der andern Staaten zur Anordnung der europischen Angelegenheiten tot Wiener Kongre versammelt waren (September 1814 bis Juni 1815), landete Napoleon, mit Murat im Bunde, am 1. Mrz 1815 in Frankreich und hielt an der Spitze des unter Ney gegen ihn gesandten Heeres seinen Einzug in Paris. Murat wurde durch die Oestreicher aus Neapel vertrieben und. nachdem Ferdinand Iv. zurckgekehrt war, bei einer Landung in Calabrien gefangen genommen und erschossen. \
2. Napoleon, von den Hauptmchten Europas gechtet, hatte zwar durch die Schlacht bei Ligny (16. Juni) Blcher zum Rckzug genthigt; doch wurde Ney an demselben Tage beiquatrebas zurckgedrngt, wo der Herzog von Braunschweig fiel, und am 18. Juni wurde Napoleon, nachdem er Wellington bei Waterloo oder Belle Alliance angegriffen, durch Blcher umgangen und in die Flucht geschlagen. Die Verbndeten nahmen Paris zum zweiten Male; Napoleon begab sich bei Rochefort in den Schutz der Englnder, wurde aber als Gefangener nach St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 starb. Ludwig Xviii. kehrte nach Paris zurck; im zweiten Pariser Frieden wurde Frankreich auf feine Grenzen von 1790 beschrnkt, und 150,000 Mann der Verbndeten blieben (bis zum Aachener Kongre 1818) zur Sicherung der Ruhe im Lande zurck.
3. Nachdem im Wiener Kongre die streichischeund preuische Monarchie wiederhergestellt, die deutschen Staaten zum deutschen Bunde vereinigt und die meisten Fürsten fr ihre Verluste entschdigt waren, unterzeichneten Alexander I., Friedrich Wilhelm Iii. und ptan3 I- am 26. September 1815 zu Paris den heiligen Bund, dem fast alle europischen Mchte beitraten und dessen Mitglieder sich verpflichteten, den Worten der heiligen Schrift gem durch Bruder-
Dielitz. Grimdr. 14.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Whrend Oestreich Napoleon Murat Ferdinand_Iv Ferdinand Napoleon Napoleon Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig Alexander_I. Alexander_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Paris Elba Frankreich Spanien Sardinien Modena Baiern Wrtemberg Frankreich Paris Neapel Calabrien Europas Wellington Paris Frankreich Paris
Napoleon, Kaiser der Franzosen. 205
121.
Napoleon, Kaiser der Franzosen, 18041814.
1. Bonaparte, seit 1802 Prsident der italienischen (bisher cisalpinischen) Republik und Consul aus Lebenszeit, fhrte mit Kraft und Einsicht die Regierung Frankreichs, ordnete die Finanzen und stellte das katholische Kirchenthum wieder her. Nach Entdeckung einer Verschwrung (in Folge deren Cadoudal hingerichtet, der Herzog von Enghien aus Baden geholt und 1804 erschossen und Moreau der-bannt wurde, während Pichegru sich im Kerker tdtete) lie sich Bo-naparte am 20. Mai 1804 zum erblichen Kaiser ernennen und durch Papst Pius Vii. salben, während er sich zugleich mit einem zahlreichen Hofstaat umgab. 1805 krnte sich Napoleon auch zum König von Italien, und vereinigte die ligurische Republik mit Frankreich.
2. Im Jahre 1805 veranlagte Pitt die dritte Koalition von England, Rußland, De streich und Schweden gegen Frankreich, der auch Neapel spter beitrat. Napoleon vereinigte sich mit Baiern, Wrtemberg und Baden, besetzte Wien, nachdem er 23,000 O estreich er unter Mack bei Ulm gefangen genommen, und schlug die Russen und Oestreicher 2. Sdec. in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Franz Ii. trat darauf im Preburger Frieden die venetianischen Lnder an das Knigreich Italien, Tyrol an Baiern und seine schwbischen Besitzungen an Baden und Wrtemberg ab, und erhielt dagegen Salzburg, dessen Kurfürst durch Wrzburg entschdigt wurde; Preußen mute die Erneuerung des Bndnisses durch Abtretung von Ansbach (an Baiern), Kleve (an Napoleons Schwager, Joachim Murat, Herzog von Berg) und Nenschatel (an Berthier) gegen Hannover erkaufen; Baiern und Wrtemberg wurden Knigreiche.
In Neapel setzte Napoleon (nach Vertreibung der kniglichen Familie, welche nach Sicilien flchtete) 1806 seinen Bruder Joseph, in Holland seinen Bruder Ludwig als König ein; Eugen Beau-Harnais, Napoleons adoptirter Stiefsohn, wurde Viceknig von Italien. Durch Errichtung des Rheinbundes unter Napoleons Pro-tectorat wurde 1806 das deutsche Reich aufgelst; Franz Ii. (I.) nannte sich Kaiser von Oestreich.
3. Krieg mit Preußen und Rußland (vierte Koalition, 18061807). Preußen, dem 1806 Hannover wieder genommen werden sollte, erklrte am 8. October den Krieg. Nach dem Unglck-lichen Gefecht bei Saalfeld, wo Prinz Ludwig Ferdinand fiel, wurden die Preußen durch Napoleon und Davoust am 14. October bei Jena und Auerstdt gnzlich geschlagen, der Herzog von Braunschweig tdtlich verwundet, Berlin von den Franzosen besetzt. Rasch und zum Theil schmachvoll ergaben sich die Festungen; nach der unent-schiedenen Schlacht bei Eilau (zwischen Franzosen und Russen),
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Bonaparte Pichegru Napoleon Napoleon Sdec Franz_Ii Franz Napoleons_Schwager Napoleons Joachim_Murat Napoleon Joseph Ludwig Ludwig Eugen_Beau-Harnais Eugen Napoleons Napoleons Franz_Ii Franz Oestreich Ludwig_Ferdinand_fiel Ludwig Ferdinand Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Baden Italien Frankreich England Schweden Frankreich Neapel Baiern Wrtemberg Baden Wien Italien Tyrol Baiern Baden Wrtemberg Salzburg Ansbach Baiern Kleve Baiern Wrtemberg Neapel Sicilien Holland Napoleons Italien Rheinbundes Saalfeld Jena Berlin
208 Neuere Geschichte. Dritter Abschnitt.
waffnete der den Niemen zurckkehrten. Napoleon eilte zu neuen Rstungen nach Paris, während der das preuische Hlssheer befehligende 9) ox! mit den Russen eine Neutralitts-Convention abschlo.
. 123.
Der Befrciunnskrieg. 18131814.
1. Arn 3. Februar 1813 erlie der König von Preußen von Breslau aus einen Ausruf zur Bildung freiwilliger Jgercorps und am 17. Mrz, nachdem mit Rußland ein Bndni geschlossen und an Frankreich der Krieg erklrt war, den Aufruf an sein Volk und an fein Heer, und den Befehl zur Bildung der Landwehr und des Landsturms. Mecklenburg-Strelitz und Deffau traten zu den Verbn-beten der; der gegen Berlin vordringende Vicekuig von Italien wurde (5. April) von den Preußen und Russen unter York und Wittgenstein bei Mckern geschlagen; doch wurden die Verbndeten durch Napoleon (2. Mai) bei Grogrschen und (20. Mai) bei Bautzen zurckgedrngt. Whrend des am 4. Juni geschlossenen Waffenstillstands trat Schweden und O estreich zu den Verbndeten der und England fchlo mit ihnen einen. Subsidientraktat.
2. Tie Verbndeten stellten drei Armeen auf: 120.000 Preußen, Russen und Schweden unter dem Kronprinzen von Schweden und Btow fchlugeu Oudinot am 23. August bei Grobeeren; Blcher mit 90,000 Russen und Preußen siegte der Macdonald am 26. Aug. I an der Katzbach, während der grte Theil der Hauptarmee unter Schwarzenberg (230.000 Oestreicher. Russen und Preußen) emen Angriff auf Dresden machte, jedoch von Napoleon in der Schlagt
bei Dresden am 26. und 27. Aug. geschlagen wurde (Moreau t). Als Vandamme durch Kleist von Nollendorf am 30. Aug. bei Kulm, Ney durch Blow und Tauentzien am 6. Septbr. bei Bennewitz und Bertrand am 3. Okt. von York bei Wart enburg gefchlagen waren, mute Napoleon fein Heer bei Leipzig zufammeuziehen.
3 Nachdem die Verbndeten sich um Leipzig gesammelt und Blcher am 16. Oktober bei Mckern gesiegt hatte, wurde Napoleon am 18. und 19. in der verhngnivollen Vlkerschlacht, an welcher mehr als 400.000 Menschen teilnahmen, zum Rckzug gezwungen. Die Sachsen gingen während des Kampfes zu den Verbndeten der, fr welche sich auch bald Baiern erklrte; doch gelang es Napoleon,
sich bei Hanau gegen Wrede durchzuschlagen. Die meisten Festungen fielen noch 1813; Holland wurde durch Blow. die Schweiz durch Schwarzenberg besetzt, und aus Spanien drang Wellington nach dem Siege bei Vittoria in Frankreich ein. . .
4 Am 1 Januar 1814 berschritten die Verbndeten den Rhem. Blcher siegte am 1. Februar bei La Rothiere; doch verwarf Na-poleon, nachdem er die einzelnen Corps zurckgeschlagen, die Fnev! antrge. Durch den Sieg bei Laon (9. Mrz) entschied Blu
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon August Schwarzenberg Napoleon Bennewitz Bertrand Napoleon Napoleon Napoleon Schwarzenberg Vittoria
Extrahierte Ortsnamen: Paris Breslau Frankreich Mecklenburg-Strelitz Berlin Italien Wittgenstein Bautzen Schweden England Schweden Schweden Macdonald Dresden Dresden Kulm Leipzig Sachsen Hanau Holland Spanien Wellington Frankreich La_Rothiere Laon
— 63 -
1798—1802
1799
1799—1804
1800
1801—1825
1801
1802
1803
1804—1814
1804—1835
1805—1807
Zweite Koalition: England, Rußland, Österreich, Neapel und die Türkei gegen Frankreich.
Die Franzosen verwandeln Neapel in die Parthenopeische Republik.
Erzherzog Karl zwingt die Franzosen zur Räumung Süddeutschlands; Suwörosss Siegeszug durch Oberitalien.
Das Konsulat. Bonaparte stürzt das Direktorium (18 Brumaire = 9. Nov.) und wird erster Konsul aus 10 Jahre.
Kaiser Paul (1796—1801) ruft die russischen
Truppen ab.
Bonapartes Übergang über den St. Bernhard und Sieg bei Mareugo (14. Juni). Moreau siegt bei Hohenlinden über Erzherzog Johann.
Kaiser Alexander I. von Rußland, der Sohn Kaisers Paul.
Friede zu Lüneville zwischen Frankreich und Österreich und dem Reiche: Frankreich gewinnt die Rheingrenze. Der Kirchenstaat (Pius Vii.) und Königreich Neapel wieder hergestellt: Friede mit Rußland und der Türkei; die Franzosen räumen Ägypten.
Friede zwischen England und Frankreich zu Amiens. Bonaparte Konsul aus Lebenszeit.
Reichsdeputationshauptschluß. Säkularisationen. Mediatisierung der Reichsstädte bis aus Augsburg, Nürnberg, Frankfurt a. M. und die drei Hansastädte. Statt der beiden eingehenden Kurfürstentümer Trier und Köln, vier neue: Hessen-Kassel, Baden, Würtemberg und Salzburg. Napoleonl., Kais er der Franzosen (geb. 1769), vom Papst gekrönt 2. Dez., seit 1805 König von Italien. Erste Gemahlin Josephine Beauharnais; deren Sohn aus erster Ehe Eugen, Vicekönig von Italien.
Franz I., Kaiser von Österreich.
Dritte Koalition: England, Österreich, Rußland, Schweden, zuletzt Preußen gegen Frankreich, mit dem Bayern, Würtemberg und Baden verbündet sind.
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— 66
(26. Aug.)
(26. 27. - )
(30. - )
(6. Sept.) (3. Okt.)
16., 18., 19. -
1814 Jan. Febr.
(9. 10. März) (20. 21. - )
30. -
31. -
April
30. Mai
1814—1824
1814—1815
8. Juni
1 £>ic schlesische Armee unter Blücher siegt an der Katzbach.
Die böhmische oder Hauptarmee unter Schwarzenberg von Napoleon bei Dresden geschlagen.
Russen und Preußen (Kleist) siegen über Vandamme bei Kulm.
Bülow schlägt Ney bei Dennewitz.
Aork erkämpft der schlesischen Armee den Übergang über die Elbe bei Wartenburg.
Völkerschlacht bei Leipzig.
Blücher siegt bei Möckern; Schwarzenberg kämpft unentschieden bei Wachau; Napoleon wird bei Propstheida zum Weichen gebracht; Erstürmung des Grimmaischeu Thores, Eroberung Leipzigs (Kön. Friedr. August von Sachsen gefangen). Rückzug Napoleons, der sich bei Hanan durch die Bayern unter Wrede durchschlägt.
Zerfall des Rheinbundes.
Übergang der Verbündeten über den Rhein. (Blücher in der Neujahrsnacht bei Caub.)
Blücher siegt bei La Rothiere. Napoleon nötigt die große Armee bei Monterean zum Rückzüge. Oudiuot von Schwarzenberg bei Bar sur Aube geschlagen.
Napoleon von Blücher und Bülow bei Laon, von Schwarzenberg bei Arcis sur Aube geschlagen.
Erstürmung des Montmartre.
Einzug der Verbündeten in Paris'
Napoleons Thronentsagung und Abreise nach Elba.
Erster Pariser Friede: Die Bourbonen kehren nach Frankreich zurück; König Lud wig Xviii., Bruder Ludwigs Xvi. Frankreich erhält die Grenzen von 1792. Der Wiener Kongreß beginnt. Rückkehr des Papstes Pins Vii. nach Rom.
Ludwig Xviii. König von Frankreich.
Der Wiener Kongreß.
Deutsche Bundesakte. Schlußakte des Wiener Kongresses 9. Juni: Wiederherstellung der alten Fürstenhäuser. Österreich behält das lombardisch-venetianische Königreich, Preußen giebt Ansbach
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Bülow Schwarzenberg Napoleon Propstheida August Napoleons Hanan Napoleon Oudiuot_von_Schwarzenberg Napoleon Schwarzenberg Napoleons Ludwigs Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Kulm Wartenburg Leipzig Leipzigs Sachsen Napoleons Rhein La_Rothiere Monterean Laon Napoleons Elba Frankreich Frankreich Rom Frankreich
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Nelson (t) schlägt die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar.
Die Österreicher unter Mack kapitulieren bei Ulm; Napoleon besetzt Wien.
1805(2. Dez^Dreikaiserschlacht bei Austerlitz; Napoleon schlägt die Österreicher und Russen und schließt mit Österreich den Frieden zu Preßburg: Österreich verliert Venedig und Tirol (an Bayern) und erhält Salzburg.
Joseph und Louis Bonaparte, Napoleons Brüder, Könige von Neapel und Holland.
Bayern und Würtemberg „Königreiche", Baden und Hessen-Darmstadt „Großherzogtümer". Rheinbund unter Napoleons Protektorat.
Franz ü. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Auslösung des deutschen Reiches. Preußen erklärt den Krieg und unterliegt bei Jena und Auerstädt (14. Okt.).
Napoleon in Berlin; Kontinentalsperre gegen England. Die Franzosen Herren der Oderlinie. Sachsen tritt als „Königreich" dem Rheinbünde bei.
1807! Preußen von Rußland unterstützt. Unentschiedene Schlacht bei Eylau; Napoleons Sieg bei Friedland. Friede zu Tilsit: Preußen verliert alles Land links der Elbe (Königreich Westfalen unter Jeröme) und den größten Teil seiner polnischen Erwerbungen (Herzogtum Warschau unter Friedrich August von Sachsen).
Die Engländer bombardieren Kopenhagen und besetzen Helgoland.
Preußens Wiedergeburt: Freiherr v. Stein; politische Reform: Städteordnung (1808), Universität Berlin (1810), Gewerbefreiheit (1811), allgemeine Wehrpflicht (Scharnhorst und Gneisenau). Joseph Bonaparte König von Spanien; Murat (Joachim) König von Neapel.
Österreich erhebt sich gegen Napoleon. Erzherzog Karl bei Eckmühl geschlagen, bei Aspern (21. 22. Mai) Sieger, unterliegt bei Wagram (5. 6. Juli). Dreimalige Erhebung der Tiroler
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Extrahierte Personennamen: Nelson Napoleon Napoleon Louis_Bonaparte Napoleons Napoleons Franz_ü. Franz Napoleon Napoleons Friedrich Friedrich August Joseph_Bonaparte_König Joachim) Napoleon Karl_bei_Eckmühl Karl
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