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1. Von 1789 - 1807 - S. 19

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Beurteilung der Revolution 19 Qtofre Schicksal der Menschheit verhandelt wird^ verrät es nicht eine tadelnswerte Gleichgültigkeit gegen das Wohl der Gesellschaft, dieses allgemeine Gespräch nicht zu teilen? ... Der Mensch ist aus seiner langen Indolenz und Selbsttäuschung aufgemacht, und mit nachdrücklicher Stimmenmehrheit fordert er die Wiederherstellung in seine unverlierbaren Rechte. . . . Das Gebäude des Naturstaates wankt, seine mürben Fundamente weichen, und eine physische Möglichkeit scheint gegeben, das Gesetz auf den Thron zu stellen, den Menschen endlich als Selbstzweck zu ehren und wahre Freiheit zur Grundlage der politischen Verbindung zu machen, vergebliche Hoffnung! Die moralische Möglichkeit fehlt, und der freigebige Augenblick findet ein unempfängliches Geschlecht. . . -1 . . . tdas sprichst du zu den französischen Sachen? Ich habe wirklich eine Schrift für den König schon angefangen gehabt, aber es wurde mir nicht wohl darüber, und da liegt sie mir nun noch da. Ich kann seit 14 Tagen keine französische Zeitung mehr lesen, so ekeln diese elenden Schin-bersfnechte mich an.2 Ii. Napoleon I. Jugend und Entwicklungsgang. Sin Urteil Napoleons über sich als Unabe? Ich war eigenwillig und starrsinnig, nichts imponierte mir, nichts brachte mich aus der Fassung, ich hatte vor niemand Furcht. Den einen schlug ich, den andern kratzte ich, alle fürchteten mich. Mein Bruder Joseph war es, mit dem ich zumeist zu tun hatte; er ward geschlagen, gebissen, gescholten, und kaum, daß er sich erholt hatte, hatte ich ihn auch schon verklagt. b) Urteil eines Mitschülers Napoleons.4 . Finster, ja sogar wild, fast immer verschlossen, war er, als wenn er eben aus der Wildnis gekommen wäre und erstaunt und mißtrauisch die ersten Eindrücke von seinen Mitmenschen empfinge. Stets allein für sich, war er ein Feind aller Spiele, überhaupt jedes kindlichen üergnü> gens. ... In einem ihm zugewiesenen Teile des Gartens, den er möglichst unzugänglich machte, studierte und brütete er unausgesetzt, und wehe dem, der ungerufen herantritt. . . . (Eines Rbenbs explodierte bei 1 Über die ästhetische Erziehung des Tttenfchen, 2. und 5. Brief. s_ Brief an Körner nom 8. Februar 1793. Dgl. Briefwechsel Schiller-Körner (Gott. Ausg., Iii. Band, S. 18). 8 fl. $oumier, Napoleon I., I. Band, S. 5. 4 5ournter, a. a. 0). 1, S. 7. Das Urteil betrifft fein Derhalten in der rtlilitärfchule zu Brienne.

2. Von 1789 - 1807 - S. 20

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Ii. Napoleon I. Gelegenheit eines Heuerwerkes, welches die übrigen Knaben angelockt hatte, ein pulverkästchen. Bestürzt stob die Schar auseinander, und einzelne flüchteten über Napoleons Zaun und zerstörten dabei seine Gartenkunst. Da lies er im Zorne herbei und hieb mit einer hacke auf die fliehenden ein. c) Napoleon als Leutnant in valence? Immer allein, selbst mitten unter den Menschen, komme ich nach Hause, um mich meinen einsamen Träumen und meiner Schwermut hinzugeben. Nach welcher Seite hat sie sich heute gewendet? Sie sinnt Den Tod. Und ich stehe doch erst im Morgenrot meiner Tage und kann hoffen, noch lange zu leben ! . . . Welche Raserei treibt mich nun an, meine Zerstörung zu wollen? . . . tvas werde ich in meinem vaterlande für ein Schauspiel sehen! Meine Landsleute, in Ketten gelegt, küssen zitternd die Hand, die sie unterjocht. Das sind nicht mehr die tapferen Korsen, die ein Held mit seinen Tugenden beseelte, nicht mehr wie ehedem die feinde der Tyrannen, der Genußsucht, der niedrigen Höflinge. . . Franzosen! Nicht zufrieden damit, uns entwendet zu haben, was uns das Liebste war, habt ihr auch noch unsere Sitten verdorben. Dieser Zustand meines Vaterlandes und das Unvermögen, ihn zu ändern, ist nur ein neuer Grund für mich, die Erde zu verlassen. tdenn das Vaterland nicht mehr ist, muß ein guter Patriot sterben. Gäb es nur einen Menschen zu zerstören, um meine Landsleute zu befreien, ich eilte sofort, dem Tyrannen den Stahl in die Brust zu bohren, der das Vaterland und die geschändeten Gesetze rächen soll. Mein Dasein ist mir zur Last, da ich keinerlei Freuden genieße und alles mir Schmerz verursacht - es ist mir zur Last, weil die Menschen, mit denen ich lebe und voraussichtlich immer leben werde, so ganz anders geartet sind als ich. d) Napoleons Schreiben an die Kottöentsfommiffarc.8 hab' ich nicht feit Beginn der Revolution an ihren Grundsätzen festgehalten? hat man mich nicht im Kampfe gesehen gegen den Feind im Innern, wie als Soldat gegen die Fremden? Ich habe den Aufenthalt in meinem Departement geopfert, mein hab und Gut verlassen, alles verloren für die Revublik. Soll ick also mit den Feinden des Vaterlandes zusammengeworfen werden? Sollen die Patrioten unüberlegtermaßen einen General verlieren, welcher der Republik nicht ohne Nutzen gewesen? Sollen die Repräsentanten die Regierung nötigen, ungerecht und unpolitisch zu handeln? höret mich, nehmt von mir den Druck, der mich belastet, verschafft mir die Ächtung der Patrioten wieder, und eine 1 vgl. Ittaffon, Napoleon inconnu (Paris 1895) I, S. 45 und Fournter I, S. 17 ff. 2 Fournier, a. a. ©. I, S. 64 f.

3. Von 1789 - 1807 - S. 21

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleons Entwicklungsgang 21 Stunde später, wenn die Böswilligen mein Leben wollen, werde ich es ihnen gerne geben; ich schätze es so gering und habe es oft genug verachtet, ja, nur der einzige Gedanke, daß es noch einmal dem vaterlande nützen könnte, läßt mich seine Last mit Mut ertragen. e) Proklamation Napoleons an das italienische Heer? Soldaten! Ihr habt in vierzehn Tagen sechs Siege erfochten, einundzwanzig Sahnen, fünfzig Kanonen, mehrere Festungen und den reichsten Teil von Piemont erobert; ihr habt 15 Ooo (Befangene gemacht und mehr als 10 000 Mann getötet und verwundet! Ihr habt Schlachten gewonnen ohne Kanonen, Flüsse überschritten ohne Brücken, angestrengte Märsche ausgeführt ohne Schuhe, biwakiert ohne Branntwein und häufig ohne Brot. Nur allein die republikanischen Phalangen, die Soldaten der Freiheit, waren fähig, das auszustehen, was ihr ausgestanden habt. Soldaten, ich danke euch dafür! Das erkenntliche Vaterland wird einen Teil feines Gedeihens euch verdanken. Und, Sieger von Toulon, wenn ihr euch den unsterblichen Feldzug von 1796 vorhersagtet, so verkünden doch eure gegenwärtigen Siege noch einen viel schöneren. Hb er Soldaten, ihr habt nichts getan, weil euch noch vieles zu tun übrig bleibt. Weder Turin noch Mailand gehören uns. Zu Anfang des Feldzuges wart ihr von allem entblößt, jetzt aber seid ihr mit allem im Überfluß versehen. Ihr habt dem Feinde zahlreiche Magazine abgenommen; der Belagerungspark und das Feldgeschütz ist angelangt. Soldaten, das Vaterland hat ein Recht, Großes von euch zu erwarten! werdet ihr seinen Erwartungen entsprechen? Zwar sind die größten Hindernisse überwunden, allein noch sind Treffen zu liefern, Städte zu nehmen, Flüsse zu überschreiten. Gibt es unter euch welche, deren Mut nachläßt, die es vorzögen, auf die Spitze der Apenninen und Alpen zurückzukehren und geduldig die Beschimpfungen jener soldatischen Sklaven zu ertragen? Nein, unter den Siegern von Montenotte, Mil-lesimo, Dego und Mondovi findet sich kein solcher. Alle wünschen bei der Rückkehr in ihre Heimat mit Stolz sagen zu können: ich war bei der siegreichen Armee, die Italien erobert! Freunde! Ich verspreche euch diese Eroberung. Aber vorher müßt ihr die (Erfüllung einer Bedingung schwören: die Völker zu ehren, die ihr befreit, die schrecklichen Plünderungen zu unterlassen, die einige von unsern Feinden aufgestachelte Taugenichtse begehen. (Dhne diese (Erfüllung würdet ihr nicht die Befreier, sondern die Peiniger der Völker sein; die (Ehre Frankreichs müßte euch dann verleugnen. Sowohl ich als die Generäle, die euer vertrauen besitzen, wir würden erröten, ein zügel- 1 Bet der Übernahme des Kommandos über das italienische Heer. Corre-spondance de Napoleon. Nach Kircheifen, Napoleon (Lutz, Stuttgart), S. 67ff.

4. Von 1789 - 1807 - S. 25

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleon und Deutschland 25 d) Scharnhorst über die Schlacht bei Jena? Ttiein lieber Wilhelm! 3n einem Wirbel von unaussprechlichen Arbeiten, Unruhen und Mutigen habe ich seit 21 Tagen auch nicht einen Augenblick Seit gehabt, an dich, mein innigst geliebter Sohn, zu schreiben. (Eine unglückliche Schlacht am 14. und eine Menge Rrrierengaröen-gefechte und 21 Märsche, jeden von 5—7 Meilen, zum Teil in der Nacht, habe ich glücklich überstanden. In der Schlacht habe ich einen Schutz in die Seite bekommen, der in acht Tagen geheilt sein wird. . . . (Ein Pferd verlor ich auf der Stelle, das andere wurde mir verwundet und trug in der Hot den Prinzen Heinrich aus der Schlacht, nachdem sein Pferd erschossen war und er nicht gehen sonnte; ich schlug mich mit einer Muskete in der Hand mit den Musketieren durch. -Ich hatte viel Glück. Der linke Flügel, den ich dirigierte, siegte, und nur erst, als der rechte geschlagen und der Feind dem linken in den Rücken kam, wurde der linke gezwungen, sich zurückzuziehen. Das schlechte Betragen mehrerer Kavallerieregimenter, die Konfusion im Kommando, das Zurückhalten des Reserve-korps, 2/z der Rrmee unter Kalkreuth, entzog uns den Sieg. Ich war rasend, klagte bei dem Könige alle die an, welche es verdienten. Seit dieser Zeit hielt ich mich an den Mann, mit dem ich glaubte etwas ausrichten zu können, den General von Blücher. wir haben die Arrieregarde 21 Tage gemacht, eine Menge Gefechte geliefert und die meisten glücklich, sind aber nicht über die (Dber gekommen, weil wir drei Tagemärsche zurück waren. . . . Den 5. November 1806. v. Scharnhorst. e) Die Hestlandssperre.' 1. Die britischen Inseln sind in Sperrzustand erklärt. 2. Jeder Handelsverkehr und jeder Briefwechsel mit den britischen Inseln ist untersagt. Infolgedessen sind die Briefe oder Pakete, die nach England oder an einen (Engländer gerichtet oder in englischer Sprache geschrieben sind, vom postenlaufe ausgeschlossen und werden weggenommen. 3. Jeder Staatsangehörige (Englands, von welchem Rang oder Stand er sei, der sich in den von unsern oder unsrer Verbündeten Truppen besetzten Länder betreffen läßt, wird als Kriegsgefangener erklärt. 4. Jedes Magazin, jede Ware, jedes Eigentum irgendwelcher Rrt, das einem englischen Untertan gehört, wird weggenommen. 5. Der Handel mit englischen waren ist verboten, und jede Ware, die (England gehört ober aus seinen Fabriken und Kolonien stammt, wird weggenommen. 1 Brief an seinen Sohn. S. Kippet, Das Leben Scharnhorsts Iii, S. 176. Verordnung Napoleons vom 21. November 1806.

5. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 222

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
222 Das 19. Jahrhundert aushalten kann: diese Lehre sollten wir unseren Schülern doch ja nicht vorenthalten, und am Maßstabe dieses Gedankens sollten mir die kirchenpolitischen Maßregeln des 19. Jahrhunderts messen, bei denen der Staat in bezug auf den eigentlichen Kern der Streitsache nach unserer Auffassung wohl regelmäßig im Rechte mar, in den Mitteln sich aber so stark vergriff, daß er miederholt zu menig rühmlichem Rückzug genötigt rnurde. Diese Fragen richten den Blick auf einige meist vernachlässigte Punkte des staatsbürgerlichen Wissens. Die Schüler sollten nicht nur erfahren, wie die Bischöfe des Mittelalters zu ihrem Rmte kamen, sondern vor allem, mte ihre Ernennung heute erfolgt, ferner roo noch Konkordate in Kraft sind, mas Placetum regium heißt, roelche Bestimmungen des Iesuitengesetzes noch gültig sind, mos fakultative und obligatorische Zivilehe bedeutet und rnieso Eheschließung und Trauung verschiedene Vorgänge sind - auch eine kleine Statistik über die heute in Deutschland vorhandenen Klöster und die Zahl ihrer Insassen hat bürgerkundlichen Wert. 4. lttiegrgeschichtliche Stoffe. Da der Gesamtverlauf der deutschen Kriege als bekannt gelten muß, bedarf es keiner nochmaligen Erzählung durch den Lehrer; die Schüler müssen ihn selbständig miederholen. Dagegen mirö es zur Bereicherung ihrer Anschauung dienen, menn sie veranlaßt roerdert, aus dem überaus reichen (Huellenschatz, der gerade für diese Kriege erschlossen ist, privatim einige Stücke zu lesen. Solche Berichte von Zeitgenossen merken tieferen Eindruck machen als die (Erzählungen des Lehrers, die doch nur sehr summarisch sein könnten und verhältnismäßig viel Zeit kosten. Schlachtschilderungen von Leipzig, Königgrätz, Metz; Schlacht von Lissa als erste europäische Seeschlacht mit Panzerschiffen. Der strategische Aufmarsch von 1813, 1866 und 1870. Lohnend ist eine Besprechung darüber, rnelche Momente für Sieg oder Niederlage entscheidend sein können, materielle: Truppenzahl, Bemaff-nung, Verpflegung; ideelle: Genialität des Feldherrn, moralische Qualität der Truppen, Gegenstand des Kampfes, hätten die Österreicher 1866 mit ihren Vorderladern und ihrer Taktik des Bajonettangriffs gesiegt, menn Moltke sie geführt hätte? Militärisch und strategisch unterrichtete Lehrer roerden den für diese Dinge empfänglichen jungen Leute aus dem Schatze ihrer Kenntnisse vielerlei Belehrung vermitteln können. Zmei Erkenntnisse aber muß

6. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 209

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Geschichte des 19. Jahrhunderts auf der Unterstufe 209 graphische Seite pflegt. Da aber nur wenige Biographien der Allergrößten in der Klasse selbst vom Lehrer erzählt werden sönnen, so muß die Schulbücherei aushelfen. Gerade für diese Alters- und Unterrichts-stufe muß sie zahlreiche volkstümliche, aber zuverlässige, mit Wärme und Begeisterung geschriebene Biographien enthalten, und jeder Schüler muß geradezu verpflichtet werden, einige davon zu lesen, während sich der Lehrer vorbehält, über eine Auswahl davon — das eine Jahr diese, das andere jene — in der Klasse Bericht erstatten zu lassen.1 welche der im folgenden besprochenen feineren Probleme etwa auch schon der Unterstufe geboten werden können, hängt ganz von der genaueren Bestimmung dieses Begriffs ab; denn es ist natürlich ein großer Unterschied, ob man die Geschichte des 19. Jahrhunderts in Untertertia, wie in Sachsen, in Obertertia, wie in Bayern und Württemberg, oder in Untersekunda, wie in Preußen, behandelt. Huf der Oberstufe besteht eine Schwierigkeit, aber auch ein entschiedener Heiz des Unterrichts in der notwendigen Verbindung eines teils chronologischen, teils an Problemen orientierten vorwärtsschreiten^ Indem ich, schon um Raum zu sparen, von dem chronologischen Gange hier ganz absehe, wende ich mich gleich zur Besprechung einiger der wichtigsten Probleme. Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftspolitik. Das erste wirtschaftliche Problem, das auftaucht, sind die Stein» hardenbergschen Reformen. Die sog. Bauernbefreiung verlangt durchaus eine tieferdringende und weiterblickende Betrachtung, als ihr die Lehrbücher meist zuteil werden lassen. (Das ganze Problem bedarf übrigens auch erneuter, wissenschaftlicher Durcharbeitung.) (Erstlich wäre genauer festzustellen, wie eigentlich die wirtschaftliche und rechtliche Lage 1 beider stnd die für die Jugend und das Dolf geschriebenen Biographien großenteils unkritische, wertlose Machwerke. Eine kritische Sichtung der vorhandenen und Ausfüllung der Lücken von berufener Seite wäre sehr verdienst» lich. In Frage kämen etwa: Fürsten: Die drei ersten deutschen Kaiser, Franz Joses I., Napoleon Iii., Viktor Emanuel, Königin Luise, Ludwig I. von Bayern, Albert von Sachsen, Karl August. Feldherren: Scharnhorst, Blücher, (Bneisenau, Wellington, Radetzky, lnoltke, Gegettjoff, Kitchener. Staatsmänner: Stein, Bis-ward, Cavour, Garibaldi, Lincoln. Andere: Die Göttinger Sieben, der alte pariert, Friedrich List, Arndt, Treitschke, Schliemann, Alfred Krupp, Heinrich Stephan, Stephenson. (Entdedungsreifende: A. v. Humboldt, Lioingftone, Stanley, Schweinfurth, wißmann, Schnitzer, Sven hedin. Friedrich, Stoffe u. Probleme 14

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 160

1888 - Leipzig : Teubner
- 160 - gestrzt war, Jstrien und Dalmatien. Ein Kongre zu Rastatt soll den Reichsfrieden vermitteln. Im geheimen willigt Ostreich in die Abtretung des linken Rheinufers; die verlierenden Fürsten sollen in Deutschland entschdigt werden, ausgenommen Preußen. Schliee auf das Verhltnis der deutschen Fürsten zu einander und auf die Politik Napoleons! Das herrische Auftreten der franzsischen Gesandten in Rastatt und die Gewaltthtigkeiteu der Franzosen gegen Rom und die Schweiz bereiten eine neue Koalition vor. >. 207. Trotzdem unternimmt Bonaparte 1798 auf Veranlassung des Direktoriums den Zug nach gypten, um Englands Herrschaft im Orient zu brechen und Frankreich fr den Verlust seiner Kolonieen zu entschdigen. Welche Absicht hatte das Direktorium dabei gegenber Bonaparte? (Die Birne ist noch nicht reif.") Wie werden die Blicke der Englnder von Toulou abgezogen? Unterwegs wird Malta besetzt (die Johanniter). Die Mamelucken werden bei den Pyramiden geschlagen (Von der Hhe dieser Pyramiden blicken vier Jahrtausende auf euch herab 1"). Dagegen vernichtet Nelson die franzsische Flotte bei Abukir 1798. Bonapartes Zug gegen Syrien scheitert an der Un-einnehmbarkeit von Akkon (Pest im Lager). Riesenhafte Plne gehen damit zu Grunde: den Englndern Ostindien zu entreien, das ostrmische Kaisertum zu erneuern, Europa von Sdosten aus anzugreifen. Die Nachrichten aus Europa veranlassen Napoleon, sein Heer im Stich zu lassen und allein nach Frankreich zurckzukehren. (Nach der Ermordung des Generals Kleber muten die Franzosen gypten rumen. Die Erforschung des Landes und seiner Denk-mler durch die franzsischen Gelehrten war der dauernde Erfolg.) Inzwischen war die zweite Koalition (17991801) von Rußland, Ostreich, England, der Trkei u. s. w. geschlossen; Kaiser Paul I. von Rußland war Gromeister der Malteser Ritter. Der Kongre von Rastatt lste sich auf; drei abreisende franzsische Gesandte wurden von streichischen Husaren berfallen, zwei ermordet. Die Franzosen wurden zuerst berall geschlagen. Als Bona-parte aus gypten zurckkehrte (Oktober 1799), war indes die grte Gefahr bereits vorber, denn Suworow war mit dem russischen Heere wegen eines Mierfolgs der Verbndeten nach Rußland zurckberufen worden.

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 162

1888 - Leipzig : Teubner
- 162 - Kaiser der Franzosen erklrt, durch Volksabstimmung besttigt, vom Papst Pius Vii. am 2. Dezember in Paris gesalbt. 1805 krnt er sich in Mailand mit der eisernen Krone zum König von Italien; sein Stiefsohn Eugen Beauharuais Vicekuig von Italien. Die Errungenschaften der Revolution waren damit fr Frank-reich verloren. Das Kaisertum kehrte zu der absoluten Re-gierung des alten Knigtums und seinen Formen zurck (der neue Adel). Das Kaisertum Napoleons I. . 210, Der Friede, den auch Rußland (1801) und England (1802) mit Frankreich gemacht hatten, war nicht von Bestand. Die Eng-lnder gaben Malta nicht heraus. Napoleon, auerdem gereizt durch die englische Presse, bedrohte England mit einer Landung von Boulogne aus und besetzte Hannover. Der englische Minister Pitt brachte die dritte Koalition 1805 zwischen England, Rußland, Ostreich und Schweden zur Herstellung des europischen Gleichgewichts zusammen. Preußen, wo seit 1797 Friedrich Wilhelm Iii. herrschte, beharrte auf seiner Neutralitt. Napoleon geht in Eilmrschen nach Oberdeutschland, verbndet sich mit Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau und zwingt die streicher in Ulm zur Ergebung (Verletzung des neutralen ansbachischen Gebiets von Preußen durch Bernadotte!). 1805 (Oktober) vernichtet Nelson die franzsische und spanische Flotte bei Trafalgar und fllt. Murat besetzt Wien. Napoleon schlgt am 2. Dezember 1805 die Russen und streicher in der Drei-Kaiser-Schlacht von Austerlih. Ostreich tritt im Frieden zu Preburg Venetien an Italien ab, Tirol an Bayern, wofr es Salzburg erhlt. Bayern und Wrttem-berg Knigreiche. Die Bourbouen in Neapel, die die Landung einer russisch-englischen Flotte zugelassen hatten, werden entthront (La dynastie de Naples a cesse de regner"); Napoleons Bruder Joseph König von Neapel, Ludwig (Gemahl der Hortense Beanharnais) König von Holland. 1806 Napoleon Protektor des Rheinbundes (Bayern, Wrttem-berg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau u. a.).

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 164

1888 - Leipzig : Teubner
sonst auf Erden!" Braut von Messina); gewinnt schon bei dem Ein-zng in Berlin die Herzen des Volkes; Weihnachten 1793 vermhlt. Das junge Paar durchbricht die Fesseln der Etikette und giebt das seltene Beispiel der Sittenreinheit, der christlichen Mildthtigkeit und des huslichen Glckes auf dem Throne. Der Schulze und die gndige Frau von Paretz. 213. Napoleon hatte seine Herrschaft der ganz Deutschland, soweit es nicht preuisch war, befestigt. Die Verletzung der preuischen Neutralitt durch Napoleon brachte Preußen in engere Verbindung mit der Koalition von 1805. Alexander I. von Rußland und das preuische Kuigspaar am Sarge Friedrichs des Groen. Haugwitz war als Gesandter mit drohenden Forderungen zu Napoleon gegangen, lie sich aber (nach der Schlacht bei Ansterlitz!) zu einem Vertrage bestimmen, durch welchen Preußen fr einige abgetretene Gebietsteile Hannover (!) annahm; gewaltige Aufregung in Berlin. Bald unterhandelte Napoleon mit England der die Herausgabe Hannovers. Kriegerische Stimmung in Preuens Volk und Heer (Nichtswrdig ist die Nation, die nicht Ihr alles freudig fetzt an ihre Ehre!" Schillers Jungfrau). Aber man war auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen eingeschlafen. Preußen rstete im Bunde mit Sachsen und im Vertrauen auf Rußland zum Kriege. Prinz Louis Ferdinand fiel bei Saalfeld. Am 14. Oktober 1806 erfolgte die gnzliche Niederlage der Preußen bei Jena und Auerftdt. Herzog Ferdinand von Braunschweig wurde tdlich verwundet und starb spter auf der Flucht in Ottensen bei Altona. Das Heer lste sich vllig auf. Blcher ergab sich nach tapferem Kampf in den Straen Lbecks. Die schmhlichste Feigheit ber-lieferte die meisten preuischen Festungen dem Feinde, so Erfurt, Stettin, Kstrin. Graudeuz hielt sich (Courbire, König von Graudeuz"), ebenso Kolberg (Gueiseuau, Schill und Nettelbeck). Der Kurfürst von Sachsen trat als König dem Rheinbunde bei. . 214. Napoleon in Potsdam und Berlin; er verfolgte das flchtige Knigspaar mit tdlichem Haffe und unwrdigen Schmhungen. In Schwedt an der Oder traf die Knigin ihre beiden ltesten Shne. Die Flucht ging weiter nach Knigsberg, dann trotz der Krankheit der Knigin nach Memel (Wer nie fem Brot imt Thrnen a" n. f. w.). Im Februar 1807 lieferten die Preußen und Ruen den

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 167

1888 - Leipzig : Teubner
167 gehoben. Durch eine neue Stdteordnung wurde den Stdten die Selbstverwaltung durch selbstgewhlte Magistrate und Ver-treter gewhrt. Stein wurde auf Napoleons Forderung verabschiedet und von diesem gechtet. Er ging nach Rußland. Hardenberg setzte sein Werk fort; er hob vor allem die Geldkrfte des Staates (Ein-Ziehung der geistlichen Gter). Scharnhorst, ein Bauernsohn aus Hannover, schuf mit Gneisenaus Untersttzung ein preuisches Volksheer auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht. Auch im Heer fiel der Unter-schied zwischen Adel und Brgertum; wodurch? Auf welche Weise wurde trotz der in Tilsit gebotenen Beschrnkung die Truppenzahl erhht? Fichte hielt feine Reden an die deutsche Nation"; der Turn-vater Jahn; der Tugendbund; E. M. Arndt aus Rgen, Steins Sekretr in Petersburg. __ Die Knigin Luise sollte den Tag der Befreiung nicht mehr sehen; sie starb am 19. Juli 1810 in Hhen-Zieritz, dem Lustschlo ihres Vaters. Schenkendorfs Klagelied. Rauchs Marmorbild der Knigin im Mausoleum zu Charlotteuburg (Krners Sonett). Napoleon auf dem Gipfel der Macht. Napoleon verfgte 1809 (während des Krieges mit Ostreich) . 218. die Einverleibung des Kirchenstaates, weil der Papst den Beitritt zur Kontinentalsperre ablehnte; Pius Vii. wurde gewaltthtig aus Rom weggefhrt. König Ludwig von Holland dankte ab; weswegen? Holland, Oldenburg, die Hansestdte u. a. m. wurden mit Frankreich vereinigt. 1810 lie sich Napoleon von Josephine scheiden und ver-mhlte sich (nach vergeblichen Bewerbungen in' Rußland) mit Marie Luise von Ostreich (Erzherzog Karl sein Stellvertreter bei der Trauung); denke an das Unglck bei dem Feste des Fürsten Schwarzenberg in Paris! 1811 wurde Napoleon ein Sohn geboren, König von Rom". Napoleons Krieg gegen Rußland 1812. Alexander I. brach die Kontinentalsperre (weswegen?), sah mit . 219. Besorgnis die Vergrerung des Herzogtums Warschau durch
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