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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 255

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
255 wie Poesie, Grammatik, lateinische Sprache, während er sich in den ihm zusagenden Gegenstnden, so wie durch seine ganze Hal-tung so auszeichnete, da einer seiner Lehrer sagte: Er wird es weit bringen, wenn die Umstnde ihn begnstigen."^ Als er, zum General geboren, in den Militrdienst eintrat, wute er bald die sich darbietenden Umstnde zu bentzen, um das Uebergewicht seines Geistes und Muthes zu zeigen. Zum ersten Male erregte er bei der Belagerung von Toulou durch seine hervorragende ^nili-trische Tchtigkeit allgemeines Staunen, und schon drei Jahre spter finden wir ihn, erst 26 Jahre alt, als Oberbefehlshaber der Armee in Italien, mit welcher er nach raschem Siegeslauf den Frieden von Campo Formio erfocht. Von jetzt an traten feine khnen Plne entschiedener hervor, und bald war es ihm gelungen, der Gebieter von Frankreich zu sein. . 144. Die Expedition nach Egypten. Die zweite Coali-tiou. Die Consularverfassung. Nach dem Frieden von Campo Formio wurde neben der eis-alpinischen Republik nach dem Muster der franzsischen die ligu-tische Republik aus dem Gebiete von Genua, die ungeteilte helvetische aus den schweizerischen Kantonen und die rmische an Stelle der ppstlichen Herrschast errichtet. Papst Pius Vi. wurde nach Frankreich weggefhrt. Aber mehr als durch diese Neuerungen wurde vor allen England durch die Expedition nach Aegypten beunruhigt. Um den Verlust der Kolonieen, welche die Englnder weg-genommen hatten, zu ersetzen, hauptschlich aber um von Aegypten aus England in seinem ostindischen Gebiete anzugreifen, segelte unerwartet die franzsische Kriegsflotte im Frhjahr 1798 mit einer Armee nach Aegypten unter dem Oberbefehl von Napoleon Bonaparte, welchem die ausgezeichnetsten Generle, wie Berthier, Desaix, Kleber beigegeben waren. Indessen wurde die franzsische Flotte von den Englndern unter Nelson am 1. August 1798 bei Abukir bis zur Vernichtung geschlagen; und als das Ge-lingen der ganzen Unternehmung zweifelhaft wurde, kehrte Napo-leon Bonaparte unerwartet nach Frankreich zurck (9. Oktober 1799), nachdem er den Oberbefehl in Aegypten dem General Kleber bergeben hatte. Inzwischen hatte England eine zweite Eoalition gegen die franzsische Republik zu Stande gebracht. An derselben be-

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 256

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
256 Heiligten sich England, Rußland, die vertriebenen italienischen Fürsten, Portugal und der deutsche Kaiser. In dem Kriege, n>el-cher jetzt im Frhjahr 1799 begann, wurde am Rhein und in Italien Anfangs mit Erfolg der franzsischen Waffen gekmpft. Aber noch in dem gleichen Jahre befreite Erzherzog Karl durch wiederholte Siege der die Franzofen ganz Schwaben von den Feinden, und in Italien hatten die mit den Oesterreichern ver-einigten Russen unter Snwarow berall, mit Ausnahme von Genua, die Franzosen verdrngt; die entsetzten Fürsten und Papst Pius Vii., welcher nach dem Tode Pius Vi. in Avignon zurckgehalten wurde, kehrten wieder in ihre Staaten zurck. _ Dieser ungnstige Gang des Krieges wnrde in Frankreich der Uneinigkeit des Direktoriums zugeschrieben, und die Gegner dieser Regierungsform, Sieyes an der Spitze, bentzten die Unzufrieden-heit, um die bestehende Versassnng zu strzen. Zur Ausfhrung des Planes wurde der durch feine ruhmreichen Siege ausgezeich-uete General Napoleon Bonaparte ausersehen, welcher eben aus Aegypten zurckgekehrt war. Unter dem Vorwande groer Gefahr fr die Republik wurde ihm die oberste Gewalt der die gefammte bewaffnete Macht Frankreichs bertragen, die Verfassung abgeschafft, und am 25. Dezember 1799 eine neue Verfassung, die vierte seit 1789 die sogenannte Confularconstitution verkndet. An die Spitze der Republik traten drei aus zehn Jahre gewhlte Consuln, von welchen der erste b'c Regierung führen, die beiden anderen nur berathende Mitglieder der obersten Regierungsgewalt sein sollten. Napoleon Bonaparte wurde erster Consul und Regent der franzsischen Republik. Mit krftiger Hand stellte jetzt Napoleon Bonaparte die Ord-nung im Inneren wieder her, vershnte die Geistlichkeit durch Wiederherstellung des katholischen Kultus, welcher durch einen Be-schlu des Convents abgeschafft und durch die Verehrung der Ver-nnnft als allgemeine Religion ersetzt worden war, kehrte allmlig wieder vom republikanischen Kalender zur christlichen Zeitrechnung zurck, lie in einem neuen Gesetzbuch, dem Code Napoleon, bessere Gesetze ausstellen, sorgte aber auch dafr, da die gesammte Regierungsgewalt in seiner Person vereinigt und die Regierungs-beamten in den Departements ganz von ihm abhngig wurden. Whrend eine solche Aenderung der Dinge in Frankreich vor sich gieng. erffneten die Verbndeten der zweiten Coalition, von welcher sich indessen Rußland zurckgezogen hatte, im Jahr 1800 einen neuen Feldzug in Italien. Napoleon Bonaparte fhrte die franzsische Armee auf dem krzesten Weg der den groen Bern-hard (16.20. Mai) dahin und erfocht in der furchtbaren Schlacht von Marengo (bei Alesfandria) einen glnzenden Sieg (14. Juni).

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 259

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
259 nieder und nahm den Titel eines Erbkaisers von O esterreich an. Das tausendjhrige Reich deutscher Nation hrte aus zu sein. 8- 147. Napoleons steigende Macht. Preuens Unglck. Die Continentalsperre. Noch war der unbesiegte Kaiser von Frankreich, der nnnm-schrnkte Gebieter so vieler Völker und Fürsten nicht befriedigt. Er wollte eine europische Universalmonarchie grnden. Die Reihe der Unterwerfung kam jetzt an Preußen, das seit dem Basler Frieden ihn ungestrt hatte schalten lassen. Durch den Prebnrger Frieden war es nmlich, obgleich am Kriege nicht betheiligt, ge-zwnngen worden, seine ansbachischen Besitzungen, sowie Cleve und Neuenbrg an Napoleon abzutreten und Hannover als Entschdi-gnng zu nehmen. Jetzt bot aber Napoleon Hannover England an, um diese Macht, die ihm bisher empfindlichen Widerstand geleistet hatte, zum Frieden geneigt zu machen. Da erklrte Preußen, ob-schon allein stehend, aus russische Hilfe vertrauend, den Krieg an das mchtige Frankreich 1806. Durch die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt am 14. Oktober wurde Preuens Schicksal entschieden. Die Thore Berlins standen jetzt dein franzsische!: Sieger offen, und die unglcklichen Schlachten bei Preuisch-Eylau (7. und 8. Februar 1807) und Friedland (14. Juni), wo die Russen an der Seite der Preußen kmpften, nthigten zu dem Frieden von Tilsit, 9. Juli 1807. Preußen mute alles Laud zwischen der Elbe und dem Rhein nebst dem grten Theil von Preuisch-Polen abtreten ; es verlor mehr als die Hlfte feines Gebietes und fast 5 Millionen Einwohner. Aus den eroberten Gebieten schuf Napo-leon ein Knigreich Westphalen; des Kaisers Bruderjerome wurde König von Westphalen. Sachsen wurde ein Knigreich, erhielt das neugebildete Herzogthum Warschau und trat nebst anderen deutschen Fürsten dem Rheinbunde bei. Jetzt war es England allein noch, welches dem bermchtigen Eroberer Widerstand leistete, als der Tilsiter Friede selbst Ru-laud zur Anerkennung der malosen Eroberungen Napoleons ge-zwnngen hatte. Die -englische Flotte beherrschte das Meer, hatte vorher schon fast alle Kolonieen Frankreichs weggenommen und in der ruhmreichen Seeschlacht beim Eap Trasalgar (unweit Cadix am 21, Oktober 1805) die ganze franzsisch-spanische Seemacht 17*

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 261

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
261 König von Neapel, erhielt den spanischen Thron und an seiner Stelle wurde Mnrat, Groherzog von Berg, auf den Thron von Neapel erhoben. Der spanische König blieb Gefangener zu Valantzay. Die neue Herrschaft war aber in Spanien so wenig sicher, da noch zu Ende des Jahres 1808 Napoleon sich genthigt sah, selbst dahin zu gehen. Eine Reihe schnell erfochtener Siege fhrte den neuen König, welcher Madrid wieder hatte verlassen mssen, zurck; aber unterworfen war das Volk nicht, und als Napoleon wegen eines neuen Krieges mit Oesterreich nach Paris zurckkehren mute, wendeten sich die Dinge in Spanien zum Nachtheil der Franzosen. Der Englnder Arthur Mellesley Herzog von Wellington erschien mit einem britischen Hilfsheer und erhielt das Obereommando der die ganze spanische Streitmacht. Jetzt fleug Napoleons Stern in Spanien an zu sinken. Der Ge-walthaber konnte jetzt zum ersten Male lernen, was es heit, wenn ein Volk tu Masse fr seine nationale Selbstndigkeit gegen fremde Zwingherrschast sich erhebt. Der König Joses mute endlich 1812 zum zweiten Male aus Madrid fliehen. . 149. Oesterreichs Kampf von 1809. 9lapo(eoit ans dem Hhe- und Wendepunkte der Macht. Oesterreich hatte sich inzwischen aufs Neue gerstet; denn der ausdauernde Widerstand des spanischen Volkes gegen die franzsische Macht hatte auch dort wieder neuen Mnth hervorgerufen. Im Vertrauen auf die Kraft des Volkes wurden allgemeine Landwehren errichtet und dadurch die Wehrfhigkeit des Reiches fehr erhht. Dazu kam ein frischerer Geist, gereizt durch die unaufhrlichen Gewaltthaten und besonders genhrt durch den hochsinnigen Erz-Herzog Karl. So erklrte Oesterreich unerwartet am 15. April 1809 den Krieg an Frankreich, in der Hoffnung, da ganz Deutsch-laud mit einer nationalen Erhebung ihm folgen werde. Seine Erwartung erfllte sich nicht. Die Völker des Rheinbundes lagen in ihren Fesseln, und Preußen hatte sich noch nicht von seinem Unglck erholt. Napoleon drang, verstrkt durch die Heere des Rheinbundes, rasch in Sddeutschland gegen Wien vor, Schlacht aus Schlacht gegen den Erzherzog Karl siegreich schlagend, und schon am 12. Mai zog er zum zweiten Male in Wien ein. Aber jetzt mute der stolze Sieger, der sich selbst fr unberwindlich hielt, erfahren,

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 263

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
263 knnten sich selbst gegen England nicht schtzen. Nicht anders war es vorher dem Kanton Wallis ergangen. Auch Schweden, wo die Stnde den franzsischen Marschall Bernadotte zum Thronsolger erwhlt hatten, war unter den Einflu des Kaiserreichs gekommen. So breitete Napoleon die franzsische Herrschast der ganz Europa aus mit Ausnahme von Spanien, wo die franzosischen Waffen um die Behauptung ihres Ruhmes gegen die standhafte Ausdauer der Vollskraft fortwhrend kmpfen muten, ferner von England und der Trkei. Selbst Rußland hatte sich der drucken-den Coutiueutalsperre bequemen mssen. Um Oesterreich, dessen noch frische Kraft der Kaiser bei Aspern erfahren hatte, fester _an sich zu binden, trennte sich Napoleon von seiner Gemahlin ^osesme und vermhlte sich 1810 mit Maria Luise, der pochtet des Kaisers Franz. Sie gebar ihm einen Sohn und sofort machte ihn Napoleon zum König von Rom. Da der Sturz der grten Macht so nahe war, ahnte jetzt der in der Gunst des Glckes so hoch Gestiegene nicht. . 150. Der russische Feldzug. Rußland, welches im Tilsiter Frieden der Kontinentalsperre hatte beitreten mssen, ertrug diesen Zwang des franzsischen Kaisers nur mit ttnmuth, und als durch dieselbe groe Nachtheue der das Land kamen, verordnete Kaiser Alexander 1810 Mil-derungen in den dem Handel aufgedrungenen Hemmungen. berdies war Alexander auf Napoleon erbittert, weil diefer feinen Verwandten, den Herzog von Oldenburg, feines Landes beraubt hatte, als er die Nordkste von Deutschland dem Kaiserreich einverleibte. Rußland rstete, und Napoleon erklrte am 22. Juni 1812 den Krieg. Er nannte ihn den zweiten polnischen Krieg, weil durch denselben das Knigreich Polen wieder hergestellt werden ^sollte. Dieses war nmlich in dreimaliger Theilnng (1772, 1793 und 1795) zwischen Rußland, Preußen und Oesterreich getheilt worden, und die Polen hatten wiederholt versucht, besonders unter Koseiusko und Pouiatowsky ihre Selbstndigkeit wieder zu erkmpfen. Ungeheure Rstungen, wie noch nie zu einem Kampfe gemacht worden waren, giengen diesem Kriege voraus; Napoleon rckte mit einer Armee von mehr als einer halben Million Soldaten, welche aus Frankreich und allen unterworfenen Lndern aufgeboten worden waren, gegen das russische Reich vor. selbst Preußen und Oesterreich muten Hilsscorps stellen. Aber auch Kaiser Alexander

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 267

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
267 den letzteren haben sich besonders die Ltzowaschen Jger,^ welche den edlen Freiheitssnger Theodor Krner zu den Ihrigen zhlten, einen glnzenden Namen in der Geschichte dieser rhm-reichen Tage erworben. Auer Preußen schlssen sich zuerst Mecklenburg und Hamburg der nationalen Sache an. Der Rheinbund lag in den Fesseln der Fremdherrschaft, und Oesterreich verhielt sich vor-erst noch zuwartend. Dagegen schlo der Kaiser Alexander von Rußland mit Preußen am 27. Februar 1813 das Bndni zu Kalisch zur Bekmpfung der Fremdherrschaft in Deutschland und erklrte am 17. Mrz den Krieg an Frankreich. Schon am 11. Mrz hatten die Russen Berlin besetzt. Schweden trat dem Bndni bei und schickte ein Hilfsheer unter dem Kronprinzen Bernadette. . 152. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. Deutschlands Befreiung. Schon zu Ende des April 1813 war Napoleon mit einem Heere von 150,000 Mann wieder ins Herz von Deutschland vor-gedrungen. An der Elbe standen ihm die Russen unter Barclay de Tolly, die Preußen unter Blcher gegenber. Nochmals begleitete den sieggewohnten Heerfhrer sein altes Schlachtenglck; bei Ltzen (2. Mai) und bei Bautzen (20.21. Mai) behauptete er die Oberhand, in der letzteren Schlacht aber mit so schweren Opfern, da er sich jetzt zu dem Wassenstillstand bereit zeigte, welchen Oesterreich vermittelte. Napoleon fhlte, da er gegen einen neu erwachten Geist zu kmpfen hatte. Gleichivohl zeigte er in den Friedensunterhandlungen, welche während des Waffenstillstandes zu Prag stattfanden, die alte, unbeugsame Herrsch-begierde; er wollte von seiner Hoheit nichts abgeben. Die Unterhandlungen wurden am 10. August abgebrochen. Oesterreich trat dem preuisch-russischen Bndni bei und er-klrte sofort den Krieg an Napoleon.; auch England schlo sich jetzt an, verlangte aber als Lohn die preuische Ostseekste. Aus beiden Seiten hatte man-sich während des Waffenstillstandes zum unausbleiblichen Kampfe aufs Neue gerstet und verstrkt. Die Verbndeten stellten der Armee Napoleons in Sachsen drei Heere entgegen: Die Hauptarmee in Bhmen unter dem Oberbefehl des sterreichischen Feldmarschalls Fürst Schwarzenberg, das schlesi-

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 254

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
254 . 143. Napoleon Bonaparte. Seit dem Frieden von Campo Formio war Napoleon Bo-naparte die erste Person der franzsischen Republik; und wenn auch noch Gegner gegen ihn austraten, so verfolgte er doch von letzt an mit unerschtterlicher Entschiedenheit und stetigem Erfolae seine geheimen Plne. Napoleon Bonaparte war aus der adeligen, aber nicht vermglichen Familie Bonaparte (Buouaparte war der ursprngliche italienische Name) auf Korsika nach der gewhnlichen Annahme am 15. August 1769 geboren. Er selbst aber hielt auf seinen Adel mchts; eine Urkundensammlung der sein Geschlecht warf er ms Feuer mit den Worten: Ich will meinen Adel nur von mir datieren und meine Ansprche nur vom franzsischen Volke haben " Unter seinen sieben Geschwistern zeichnete sich Napoleon schon als Knabe besonders aus. In dem Kmpft seines Vaterlandes gegen Genna pflanzte sich in seinem Herzen, wie in den panischen Krie-gen in dem Knaben Hannibal, ein unbesiegbarer Ha gegen Genua ein. Das dstere Gemth des Knaben hatte aber nicht blo hassen gelernt; es bewunderte auch den Frecheitssinn seines Vaters, der an den ffentlichen Angelegenheiten lebhaften Antheil nahm, und den Heldenmuth Paolis, welcher au der Spitze der Kmpfer fr das Vaterland stand. Verschlossen, die Anderen mehr beobach-tend als er sich selbst beobachten lie, nhrte Napoleon schon von ^ugend auf in sich nebst rastloser Kampfeslust das stolzeste Selbst-geshl, welches durch die spteren Erfolge seines Auftretens zu harter Selbstsucht ausartete. Durch Vermittlung des Gouverneurs von Korsika erhielt der jnnge Napoleon eine knigliche Freistelle in der Mllitrschnle zu Brienne. Hier wurde er von 1778 bis 1784 zum Offizier herangebildet. Unter seinen Mitschlern zeich-nete er sich durch seine schweigsame Zurckgezogenheit aus. Wh-rend er bald selbst fhlte, da er ihnen an Geist weit berlegen war, schlo er zwei von ihnen, bte gerade nicht besondere Geistes-anlagen zeigten, enger an sich an und gefiel sich, von ihnen feine Ueberlegenheit bewundert zu sehen. Vor Allem liebte er die Ma-themalik, die er in enger Beziehung zur Kriegskunst pflegte. Ueber-Haupt war all' sein Sinnen und Lernen nur auf diese letztere hin-gerichtet. Siegen und herrschen war schon in dem Mlitmschler die vorherrschende Neigung, und wenn er mit seinen Mitschlern in nhere Berhrung trat, so geschah es nur, um mit ihnen den Krieg im Kleinen zu den. Dagegen zeigte er wenig Gelehrigkeit in den Dingen, welchen er keinen Geschmack abgewinnen konnte,

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 258

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
258 sten Umgebung getroffen. Am schwersten aber drckte des Mchti-gen Hand das unglckliche Deutschland. 146. Tie dritte Coalition. Der Rheinbund. Die Ans-lsnng des deutschen Reiches. Als Kaiser Napoleon mit emprender Willkr Alles seine Gewalt fhleu lie, bildete sich 1805 die dritte Coalition zwischen England, Oesterreich, Rußland und Schweden, um Europa vom Joche Napoleons zu befreien. Preußen blieb neutral. Uu-verweilt berschritt Napoleon den Rhein und rckte ohne Widerstand nach Oesterreich vor, nachdem der sterreichische General Mack in schmhlicher Unterwerfung Ulm mit 25,000 Mann dem Feinde bergeben hatte. Nachdem er in Wien eingezogen war, richtete er seinen Marsch nach Mhren gegen die dort vereinigten Oesterreicher und Russen. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (in der Nhe von Brnn) wurden die Verbndeten. am 2. Dezember 1805 so entscheidend geschlagen, da Franz Ii. sofort den Frieden zu Pre brg abschlo. Er mute Venedig an das Knigreich Italien, Tyrol an Bayern, die vordersterreichischen Besitzungen in Schwaben cnt Baden und Wrttemberg abtreten und die Knigs-wrde Bayerns und Wrttembergs, sowie die Sonveruett Badens, welches Groherzogthum wurde, anerkennen und erhielt dafr das Kurfrstenthum Salzburg. Auerdem wurden noch mehrere andere Laudervertheiluugeu in Deutschland ganz nach dem Willen des Siegers bestimmt. Von jetzt an verthellte Napoleon ihm nicht gehrige Lnder ganz nach Willkr. Niemand schien ihm Widerstand leisten zu knnen. Seinen Bruder Josef setzte er als König von Neapel ein, sein Bruder Ludw ig wurde König von Holland, sein Schwa-ger Murat Groherzog von Berg und Cleve, Marschall Berthier erhielt Neuenburg u. s. w. In Bayern, Wrttemberg, Baden fesselte er die Fürsten durch Familienbande an seine Sache und nthigte Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau nebst elf anderen kleineren deutschen Fürsten den Rheinbund zu schlieen, den franzsischen Kaiser als Proteetor anzuerkennen und vom Reiche sich loszusagen. Noch in demselben Jahre 1806, als die schon lange gelste Einheit des deutschen Reiches auf so traurige Weise zu Grabe ge-tragen wurde, legte Franz Ii. die Krone als deutscher Kaiser

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 262

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
262 da noch Kraft und Geist genug aus deutschem Boden war, um den bisher Unbesiegten glnzend zu besiegen. In der zweitgigen Schlacht bei Aspern und Eling auf dem Marchselde am 21. und 22. Mai 1809 brachte Erzherzog Karl mit seinen tapferen Truppen dem sieggewohnten Kaiser eine so entschiedene Niederlage bei, da Napoleon sich auf die befestigte Insel Lobau flchtete. Es war die erste Flucht Napoleons. Spanien und Aspern waren die ersten Mahnrufe au den Gebieter von Europa. Erhrte sie nicht. Nochmals zeigte, sich das Glck Napoleons Waffen aus deut-schem Boden gnstig. Er hatte Verstrkungen aus Italien er-halten, und in der zweitgigen Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli unterlag ihm Erzherzog Karl. Am 14. Oktober wurde der Friede zu Wien geschlossen. Oesterreich verlor abermals gegen 2000 Quadratmeileu und mehr als 3 Millionen Einwohner. Salzburg kam an Bayern, ein Theil von Galizien an Nuland, Westgalizien an das Herzogthum Warschau, fast alle Alpenlnder und die dalmatischen Besitzungen mit Trieft an das Knigreich Italien. Die Tyroler, von unvershnlichem Hasse gegen die Fremd-Herrschaft erfllt, setzten auch nach der Niederlage von Wagram den Kampf noch fort, und in einem blutigen Treffen am Jsel-berge bei Innsbruck (13. Aug. 1809) wurden die Franzosen be-siegt. Aber von Niemand untersttzt erlagen sie der Uebermacht. Ihr standhafter Fhrer Andreas Hos er gerieth in die Gefangen-schaft und wurde zu Mautua am 20. Februar 1810 von den Franzosen standrechtlich erschossen. Gegen den Papst Pins Vii., welcher ein unvershnlicher Gegner Napoleons blieb, erlie er am 17. Mai 1809 von Schn-brnnn aus ein Beeret, wodurch der Papst seiner weltlichen Macht entsetzt und der Kirchenstaat dem franzsischen Kaiserreiche einver-leibt wurde. Pius Vii. wurde, als er den Bann der 'Napoleon aussprach, in Rom gefangen genommen und in Savona, spter in Fontaineblean als Gefangener gehalten. Erst nach dem Sturze Napoleons kehrte er nach Rom zurck und nahm vom Kirchenstaate wieder Besitz. Napoleons eigener Bruder Ludwig, den er zum König von Holland gemacht hatte, mute seine Gewalt fhlen. Als Ludwig in seinem milden Sinne seinen schwer bedrckten Unterthanen Er-leichterungen wollte zukommen lassen, wurde er von Napoleon zur Niederlegung der Krone gedrngt. Holland wurde jetzt mit dem Kaiserreich vereinigt. Die gleiche Willkr traf noch im nmlichen Jahr 1810 die ganze Nordkste von Deutschland mit den Hanse-stdten bis Lbeck. Napoleon hatte knrz vorher erklrt, die Hansestdte nie mit Frankreich vereinigen zu wollen; jetzt hie es, sie

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 264

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
!)atle,?(P sur be" Waffen aufgeboten und erklrte, nie Rieben ^ ll t/ j ran9e der Feind im Reiche sei. England und Schweden versprachen ihm Hilfe. ... . f"m 5.4' Suut 1812 schritt Napoleon mit seinen Heerhaufen der den Nlemen, Rulands Grenze; in Moskau wollte er deu Frieden dietieren. Unter fortgesetzten blutigen Kmpfen zogen sich die Russen m das Innere des Reiches zurck, Alles hinter sich verheerend. Dle zweitgige Schlacht bei Smolensk und die furchtbarste von allen Schlachten, bei Borodino an der Moskwa (Vin welcher 80,000 Todte und Verwundete r?r ' s.g Schlachtfeld bedeck/en, ffneten Napoleon als Sieger den Weg nach Moskau. Hier am 14. September angelangt hoffte bte erschpfte Armee Ruhe zu finden. Aber sie traf dte groe Stadt menschenleer, ohne alle Hilfsmittel, und am folgen-den Sage jchlug em Flammenmeer der ihren Huptern zusammen. Ans Veranlassung des Gouverneurs Roftopschiu hatten die Rum das schreckliche Opfer gebracht, ihre Stadt dem Feuer preis-zugeben, um dadurch dem Feinde Vernichtung zu bereiten Bis zum 20. September wthete das Feuer, Obdach und Nahrung dem Femde vermchteud. Gleichwohl lie es der Stolz des enttuschten Stegers, der jetzt vergeblich Friedelt anbot, nicht zu, den Platz so-gleich zu verlaffen; erst am 19. Oktober, als er nirgends mehr etiten Ausweg sah, eutschlo er sich auf dem gleichen Weg der Smolensk zurckzukehren. a Aber jetzt erst begannen die schwersten Drangsale der schreck-uch leidenden Armee. Ueberall von angreifenden Feindelt um-rtngt,^ nirgends Obdach und Nahrung findend, dazu vou einer frhzeitig eintretenden Klte berrascht, schwand die grte Armee die Europa feit dem bermthigeu Perserknig Xerxes gesehen hatte, in wentgen Tagen so zusammen, da nach der letzten Nieder-lge an der Beresina und dem unglcklichen Ueberaana der diesen Flu (26. -28. November) kaum mehr 40,000 Mann brig waren. Und auch diese wurdeu vollends so aufgerieben, da fanm mehr 1000 Bewaffnete und ungefhr 20,000 Waffenlose der den Rtemen zuruckkamen. Napoleon selbst hatte nach dem Ueberaana uoer die Beresina den Rest seines Heeres insgeheim verlassen und fluchtete sich in einem Schlitten der Wilua, Warschau und Dresden, um nach Paris zu eilen, wo er einen Volksaufstand frchtete. Es war seine zweite, schwerere Flucht! Alles war durch deu vernichtenden Ausgang des russischen Feldzuges erschttert Aber Napoleon forderte mit neuen Rstungen nochmals Europa zum Kampfe heraus. Europa nahm ihn auf, und die Strafe folgte dem frevelnden Uebermuthe.
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