Iii. Die oberpfälzische Hochebene.
A. Darbietung.
Wir wollen in der nächsten Stunde mit einem Fluß
des Fichtelgebirges nach Süden wandern! Welcher Fluß wird
das sein? Die Na ab. — Sucht die Raab auf der Karte! Seht Euch
bis zur nächsten Stunde die Naab genau an und besinut Euch,
(1.) was uns die Karte von der Maav erzählt:
(In der nächsten Stunde wird diese Hausaufgabe kontrolliert;
die Angaben der Schüler werden, wenn nötig, korrigiert. Unter Zuhilfe-
nähme des von den Schülern auf dem Wege der Selbstthätigkeit Ge-
wouuenen treten wir in die Behandlung ein.)
2. Das Waavgeöiet.
a. Zeige die Raab! Von welchem Gebirge kommt sie? Fichtel-
gebirge. — In welchem Teil des Fichtelgebirges hat sie ihre Quelle?
Im südlichen Teil, nahe der Mainquelle. — Wie fließt sie? Südosten. —
Lies ihren genauen Namen von der Karte ab! Fichtelnaab. — Warum
Fichteluaab? Fichtelgebirg. — Was wißt Ihr also von der Fichtel-
naäb? — Was seht Ihr nun weiter an der Karte? Die Fichtelnaab ver-
einigt sich mit einem andern Fluß. ■— Zeige diesen! — Woher kommt
er? Böhmerwald. — Betrachte die Richtung dieses Flusses! Wie
heißt er? Walduaab. — Erkläre diesen Namen! Was wißt Ihr also
von der Waldnaab? — Sprecht über Fichtel- und Waldnaab! —
Welchen Namen führt nun der Fluß nach der Vereinigung der beiden
Flüsse? Waldnaab. — In welcher Richtung fließt die Waldnaab
weiter? Süden. — Verfolgt ihren Laus! Orte: Neustadt, Weiden. — Sie
nimmt wieder einen Fluß auf. — Zeige diesen! Woher kommt er?
Fichtelgebirg. — Nach welcher Richtung fließt er? Südosten, wie
die Fichtelnaab. — Lies den Namen des Flusses ab! Heideuaab. —
Welcher Berg erhebt sich au ihrem rechten User? Rauhe Kulm. -
Betrachtet die Umgebung dieses Berges! Er erhebt sich srei aus der
Ebene. — Die Spitze des rauhen Kulms ist ein Kegel (Veranschaulichung!),
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Vorwort.
Genau vor Jahresfrist, am 22. März 1897, beendeten wir
den 1. Teil vorliegenden Buches. Am Schlüsse des Vorwortes wagten
wir die Hoffnung auszusprechen, unsere bescheidene Arbeit möge den
Berufsgenossen eine kleine Handreichung bieten zur Belebung des Interesses
im ersten geographischen Unterricht. In weit höherem Maße als wir
erwartet, hat sich diese Hoffnung erfüllt. Eiue Reihe von Fachzeitschriften
widmete dem Buche sehr günstige Besprechungen. Weit über die Grenzen
des Maingebietes und unseres bayerischen Vaterlandes hinaus hat das
Werkchen Freuude gesunden. Was uns besonders sreut, das sind an-
erkennende Zuschriften von Kollegen, die das Buch im Unter-
richte erprobten und günstige Ersolge damit erzielten. Ihnen
allen sei an dieser Stelle unser wärmster Dank ausgesprochen! —
Die freundliche Beachtung, die dem ersten Teil der „Geographie von
Bayern" geschenkt wurde, ermutigt uns, den zweiten Teil der Öffent-
lichkeit zu übergeben.
Unser Buch sührt den Titel: „Geographie von Bayern im Sinne
einer erweiterten Heimatkunde." Wie dieser charakteristische
Zusatz auszufassen ist, geben wir genau im Vorwort des ersten
Teiles an. Wir halten es für unerläßlich, daß man diese
methodischen Ausführungen auch vor chevrauch des zweiten
Weites einer Durchsicht uuterzieht. Wer sich die geringe Mühe
nicht verdrießen läßt, wird finden, daß unser Buch für zedeu Schltf-
ort Aayerns öeuützvar ist. Nur wird es sich darum handeln, den
Reiseplan teilweise umzugestalten. Daß dies nötig ist, liegt
eben an den geographischen Verhältnissen.
Wie schließt sich nun der zweite Teil an den ersten
an? — In der Regel ließen wir bei der Erforschung des Frankenlandes
die Flüsse unsere Führer sein. Gewässer sollen uns auch in die
noch"zu behandelnden Teile unseres Vaterlandes bringen. Wir haben
Frankenhöhe und Fichtelgebirge als Wasserscheiden kennen gelernt. Es
wurden die Flüsse genannt, die dem Maingebiet nicht angehören. Mit
ihnen (Wörnitz, Altmühl; Naab) reisen wir zur Donau; der
Ludwigskanal bildet ein weiteres Bindeglied.
Methodisch gehen wir nun nicht mehr genau dieselben
Wege wie im ersten Teil. Dort heißt es: „Die Karte wird nicht fertig
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Leicht könnt Ihr mir nun sagen, wie das Meer der oberpfälzischen Hoch-
ebene verschwunden ist? Der See hat sich einen Ausweg zwischen dem
bayerischen Wald und dem Frankenjura gesucht. — Und das Wasser?
Die Donan hat es weggeführt. — Wie hat also die oberpfälzische Hoch-
ebene früher ausgesehen?
Woher wissen wir aber, daß die oberpfälzische Hochebene früher ein
Meer gewesen ist? —--Seht, das Meer hat selbst seine Denkmale
hinterlassen. Wir finden heute noch in der oberpfälzischen Hochebene
viele Weiher, die beim Abfluß des Meeres zurückgeblieben sind.
Welchen Nutzen gewähren diese? Karpfen. — Die ausgedehnte Fischzucht
in der oberpfülzischeu Hochebeue verdankt man dem srüheren Meere. Ob
dieses vielleicht noch einen Nutzeu gewährt? Denkt an das Ries und an
den Bamberger Kessel! Das Meer hat Schlcimm zurückgelassen und da-
durch die Ufer der Raab fruchtbar gemacht. — Welchen Nutzen haben
also die Menschen heute noch von dem srüheren Meere der oberpfälzifchen
Hochebene? —
Wovon haben wir zuerst gesprochen? Naab. — Dann? Ober-
pfälzische Hochebene. — Wie nennen wir Naab und oberpfälzische Hoch-
ebene zusammen? Naab gebiet. — Was wißt Ihr nun vom Naab-
gebiet?
Zusammenfassung: Das Naabgebiet. Die Naab durch-
fließt die oberpfälzische Hochebene. Diese wird begrenzt durch das
Fichtelgebirge, den Böhmerwald, den bayerischen Wald und den
Frankenjura. Sie war srüher von Wasser bedeckt. Daher findet
man in der Hochebene viele Weiher; die Naabnser sind srnchtbar.
3. Deutsche Treue.
Wir wollen eine alte Ritterburg im Naabgebiet be -
suchen!
Diese liegt an einem Nebenflusse der Naab. Nenne und zeige die
Nebenflüsse der Naab! Psreimt und Vils. — Unser Reiseziel liegt an
der Psreimt. Woher kommt diese? Böhmerwolds — Begleite ihren
Lans an der Karte und halte bei den Orten inne! Lies den Namen
des ersten Ortes! Transnitz. — Welcher Ort liegt an der Mündung?
Psreimt. — Die Burg liegt bei dem erstgenannten Ort und heißt, wie
dieser, Trausnitz.
a. Auf der einen Seite der Bnrg gähnt ein Abgrund; auf der an-
dern befindet sich ein tiefer Graben. Eine kleine Brücke führt uns über
denselben. Wir treten durch ein weites Thor ein in den Burghof. In
den weiten Sälen des Schlosses erblicken wir Wappen und Bilder. Eine
schmale, finstere Wendeltreppe sührt uns hinauf in den Turm. Schau-
dernd blicken wir hier in ein enges Gefängnis mit niedriger Decke und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Viii
4. Katholisches Mteraturblatt für Schule und Haus Nr. 1, 1898.
Dem Buche ist eine kurze Darstellung der Grundsätze voraus-
geschickt, welche die Verfasser bei Abfassung desselben leiteten und die'wir Satz
für Satz unterschreiben können. So gegeben muß die Geographie
eiu für die Kinder interessanter Lehrgegenstand werden. „Von
unserer Heimat", sagen die Verfasser, „gehen wir aus, und von da nicht sprung-
weise in die Ferne, sondern erweitern unser Wissen durch planmäßiges,
stufen weis es Fortschreiten erst zur nächsten Umgebung, nm dann durch
deren Vermittlung entferntere Gebiete zu erreichen. Das lückenlose
Fortschreiten von der Heimat in die Fremde ist ein Fnndameu-
talsatz des ersten Geographie-Unterrichts." Dieser Grundsatz ist nun auch
vollständig im Bnche durchgeführt, wie eine kurze Inhaltsangabe
zeigt. (Folgt dieselbe.) Die vo llständig durchgeführten — sagen wir
Lehrproben gliedern sich in Darbietung, Fragen und Zusammenfassung
und bringen neben dem geographischen eine Fülle von historischem,
kulturgeschichtlichem und naturkundlichem Material. Die Merksätze
sind durch den Druck hervorgehoben. Auch werden die Kinder zun: Vergleichen
und Kartenzeichnen angeleitet. Wir empfehlen das Buch allen Lehrern
aufs wärmste zum eingehenden Studium.
5. Schulanzeiger für Oberfranken Nr. 12, 1897.
Der Ubergang von der Heimatkunde i. e. S. zur eigentlichen Geographie
ist, wie überhaupt der Übergang aus der Unter- in die Mittelklasse ungeteilter
Schulen, ein äußerst schroffer. Der Gang des Unterrichts, die wenigen An-
schauungeu geographischer Formen allmählich zu erweitern, erworbene Begriffe
nach und nach zu klären durch planmäßige, wohl vorbereitete Ausfluge in die
Umgebung und methodische Verarbeitung des gewonnenen Materials, wird jetzt
verlassen, um eiuem dem Kindesgeiste durchaus fremden, streng systematischen
Platz zu machen. Und doch hindert uns nichts, auf dem in der Unterklasse
betretenen Wege fortzuschreiten, die Kinder mit dem Büch lein, an dessen Quelle
sie gestanden, bis zum Flusse, der es aufnimmt und mit diesem weiter wan-
dern, die Orte in den Uferlandschaften besuchen und sich von ihneu Ge-
schichte und Sagen erzählen, das heimatliche Gebirg im Geiste thalanf,
thalab durchstreifen und von seinen Gipfeln aus die Welt überschauen, kurz:
Die Kinder von ihrer engsten Heimat aus in immer weiter schrei-
teuden Wauderuugeu die Fremde für Geist und Herz sich selbst er-
oberu zu lassen. Freilich setzt diese Anordnung des geographischen Unterrichts
beim Lehrer ein hohes Maß positiven Wissens auf dem speziellen und dem histo-
rischen Gebiete voraus und besonders jene Kunst der Darstellung, die vor dem
kindlichen Geiste plastische Bilder erstehen läßt. Den beschriebenen Lehr-
gang in anschaulichausführlicher, zugleich alleu methodischen An--
forderungen entsprechender Darstellung gezeigt zu haben: das ist
das Hauptverdienst des an der Spitze genannten Buches. Freilich ist
es nicht so, wie es vorliegt, zur unmittelbaren Benützung au jedem Schulorte
Bayerns geeignet — das liegt eben in seinem Wesen — aber jeder
Lehrer kann sich daraus mit wenig Mühe seinen Reiseplan selb st
zusammenstellen. Die Fülle des Materials, teils aus eigener An-
schauung geschöpft, teils aus vielen Werken mit Bienenfleiß zusammen-
getragen, ist trefflich gesichtet; Au Wendungsaufgaben, zum Teil
ausgeführte, zeigen, wie der geographische Unterricht andern Fächern wert-
volle Handreichung bieten kann. Das Werk, dessen Preis nur 1,50 J(> be-
trägt , sei hiemit allen Lehrern zur Anschaffung in erster Linie
empfohlen.
6. Pädagogische Warte Heft 2, 1897.
Das Buch gibt aus der Erfahrung heraus herrliche Winke
für den heimatlichen Unterricht und ist dieserhalb auch Kollegen außer-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Geht mit der Donau rasch durch Bayern! Wo verläßt sie unser Vater-
land? Passau. — Sie gehört unserm Vaterland aus 53 Meilen an.
In welcher Richtung durchfließt sie unser Vaterland? Von Ulm bis
Regensburg ist ihr Lauf nordöstlich, von Regensburg an fließt sie süd-
östlich. — Warum verändert sie bei Regensburg ihre Richtung? Der
bayerische Wald zwingt sie dazu. —
Zusammenfassung: Don anquellen und Laus der Douau
durch Bayern. Die Donau entsteht aus dem Schwarzwald
in Badeu aus zwei Quellen. Bei Ulm tritt sie in Bayern ein.
Sie fließt nach Nordosten bis Regensburg, dann nach Südosten
bis Passau. Der bayerische Wald zwingt sie, ihre Richtung zu
ändern.
2. Eintritt der Donau in Mayern.
Lehrmittel: Abbilduug vom Ulmer Münster.
a. Vor ihrem Eintritt in Bayern ist die Donau zwar schou vou
beträchtlicher Breite, sie besitzt aber eine so geringe Tiefe, daß sie mit
größeren Fahrzeugen uicht befahren werden kann. Wir erblicken hin und
wieder nur kleinere Steinschiffe. Nicht ganz 1/i Stunde oberhalb Ulm
nimmt die Donau von rechts her einen Fluß aus. Zeige ihn! —
Woher kommt er? — Lies feinen Namen! Jller. — Diese ist hier
zeitweise ein recht wildes Wasser (60 m breit!), gegen das man sich durch
Schutzbauten sichern mußte. Sie führt manchmal fehr trübes Waffer
mit sich und verurfacht dann eine bedeutende Trübung der Donau, die
wir eine weite Strecke hin wahrnehmen. Sie tritt zwischen zwei
Städte. Zeige sie! —Lies deren Namen! Ulm und Neuulm. Diese
reichen sich in zwei mächtigen Steinbrücken die Arme. Was sagt uns
die Karte von der nördlichen Umgebung beider Städte? Der schwä-
bische Jura tritt ziemlich uahe an die Donau heran. — Wie ist es
in den übrigen Himmelsgegenden? Ebene. — Es ist dies eine fchöne
und fruchtbare Ebene. Beide Städte find in einem Umkreis von etwa
5 Stunden von gewaltigen Mauern, Wällen, Gräben und Türmen um-
geben. Die Abdachung der äußersten Wälle ist mit einem ganzen Walde
von Bäumen und Sträuchern besetzt, was sür die Städte eine Zierde ist.
In Ulm und Neuulm sind sehr viele Soldaten. Beide Städte bilden
eine Festuug. Wie sind sie auf uuserer Karte dargestellt? — Wir
werdeu später eine viel größere Festung au der Donau genauer be-
sprechen! — In Ulm, der größeren der beiden Schwesterstädte, erhebt
sich ein herrliches Münster, dessen 161 in hoher Turm der höchste
der Erde ist. Er gewährt eine prachtvolle Fernsicht, selbst die Alpen
sind sichtbar. — Nachdem die Donau die Jller aufgenommen hat, ist
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 15 —
(Riedgräser) wucherten, „entstand nach und nach jener fette, srucht-
bare Boden, der heute noch die Riesebene bedeckt und dort die Qnelle
alles Segens ist." *)
Zusammenfassung: Vom Riessee. Die Riesebene war in alter
Zeit ein großer See. Seine Wasser durchbrachen bei Harburg
den Jura und flössen nach Süden ab. Von dem Riessee geben
Kunde die vielen Versteinerungen und der fette, fruchtbare Boden.
Derselbe ist aus dem zurückgebliebenen Seeschlamm nach und nach
entstanden.
3. Der Wörnitzdurchbrnch.
Zeige die Stelle, an welcher der Riessee den Jura durchbrochen
hat! Welcher Fluß sucht hier den Weg nach Süden? — Was fällt
Euch bei der Durchbruchsstelle am Flußlaufe auf? Er macht viele
Windungen. — Wie mag hier das Thal fein? — Bei welcher Stadt
beginnt der Juradurchbruch der Wöruitz? Harburg. — Hoch oben
auf einem Felsen thront bei Harburg eine prächtige, türmereiche
Burg, von der man eine großartige Ausschau auss Ries hat. Wel-
ches Gebirge durchbricht die Wörnitz bei Harburg? Jura. — Welchen
Namen führt auf unserer Karte der Jura westlich (rechts) der Wör-
nitz? Schwäbischer Jura. — Wie heißt der Jura östlich (links)
der Wörnitz? Fränkischer Jura, Hahueukamm. — Welche Ge-
birge trennt also der Wöruitzdurchbruch? Den schwäbischen Jura vom
Hahuenkamm. — Wo mündet die Wörnitz in die Donau? Bei Donau-
Wörth.
Zusammenfassung: Der Wöruitzdurchbruch. Bei Harburg
durchbricht die Wörnitz den Jura in einem engen Thal. Der
Wörnitzdnrchbruch teilt den Jura in zwei Hälften, in den fchwäbi-
sehen und den fränkischen Jura. Bei Donauwörth mündet die
Wörnitz in die Donau.
H a u p t z u s a m m e n s a s s u n g:
a. Die Wörnitz.
b. Das Ries, eine fruchtbare Ebene.
c. Der Riesboden und fein Aufbau.
d. Der Wöruitzdurchbruch.
Merksätze**):
a. Die Wörnitz hat ihre Quelle auf der Frankenhöhe
und fließt nach Südosten zur Donau. Sie scheidet den Franken-
*) Jugendlust, 1881.
**) Thatsachenfeststellung für künftige Denkarbeit,
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Vi. München.
A. Darbietung.
1. Won Schwaöach nach München.
Wir wollen in unsere Königsstadt fahren.
Den Namen unserer Königsstadt habt Ihr schon oft genannt
München. — Wohin wollen wir mit der Eisenbahn reisen? Nach
München. — Sucht München auf Eurer Karte! — Nach welcher
Himmelsgegend werden wir da fahren? Nach Süden.
1. Wie ist die Eisenbahn aus unserer Karte gezeichnet? Angabe!
Zeige mir den Weg, den wir machen müssen! — Einen Teil der Reise
könnt Ihr schon beschreiben? Den Weg von Schwabach bis Ingo l-
stadt. — Erzähle!
Die Zusammenfassung wird sich folgendermaßen gestalten:
Von Schwabach nach Ingolstadt. Die Eisenbahn durcheilt
den Jura. Orte au derselben sind: Roth, Weisseuburg, Pappen-
heim, Solnhosen. Das ist eine schöne Fahrt. Zuletzt überschreitet
die Eisenbahn die Donau. Dort liegt die starke Festung
Ingolstadt.
2. Ungefähr die Hälfte unseres Weges haben wir bereits zurückgelegt.
Nun wollen wir sehen, was wir aus der weiteren Fahrt
zu unserer Königsstadt lernen können.
a. Wie muß hier die Gegend sein? Eben. — Woraus läßt
sich das schließen? Die Karte weist hier eine helle Färbung auf. —
Lest weiter aus der Karte! Wir müssen ein paar Flüsse überschreiten:
Paar, Amper, Würm. Ehe wir nach München kommen, durchfahren
wir ein Moos; „Dachauer Moos" steht da. Das Dachauer Moos
liegt bei dem Orte Dachau. — Andere Orte an der Eisenbahn sind:
Pfaffenhofen, Reichertshausen u. s. w. — Bei München kommen sehr
viele Eisenbahnen zusammen: München ist ein Eisenbahn-
knotenpnnkt.
b. Das alles habt Ihr aus der Karte gesuudeu. Nun sollt
Ihr Genaues über die Reise hören. — Ziemlich eben breitet sich
das Land rechts und links der Eisenbahn aus. Weithin können wir
sehen. Inmitten ausgedehnter Getreidefelder und Hopsen g ärten
liegen freundliche Ortschaften, deren Kirchturm meist einem
recht hohen Haus mit steilem Giebeldach ähnlich sieht. Ost auch gleicht
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ingo Roth
Extrahierte Ortsnamen: München Schwabach Schwabach Ingolstadt Weisseuburg Donau Dachau Reichertshausen
— 88 —
herrscht auf den Straßen, die zur Festwiese führen. Als solche dient
der große freie Platz vor der Bavaria. Das Gedränge dahin ist
so arg, daß für Wagen besondere Straßen vorgeschrieben sind. — Reich
beflaggt ist der riesige Festplatz, ohrenzerreißend der Lärm. Dort auf
der langgestreckten Anhöhe, wo die Ruhmeshalle thront, fammelt sich die
Menge. Noch immer kommen Schaulustige an, obwohl deren Zahl be-
reits viele Tausende beträgt. — Da sehen wir aus einmal herrliche
Wagen, von feurigen Pferden gezogen, anfahren. Sie bringen die beiden
Bürgermeister und die anderen Vertreter der Stadt. Die Aus-
sahrt hat ihren Ansang genommen. Es folgen die Kutschen der Hos-
und Staatsbeamten, dann die der Prinzen und Prinzessinnen
unseres Königshauses. Nun ertönt Kanonendonner. Mit gewaltiger
Stimme verkündigt er die ersehnte Ankunft unseres Priuzre-
gen ten. Eine schmucke Reiterschar begleitet deu prächtigen vierspännigen
K ö n i g s w a g e n. Da bricht der Jubel der Menge brausend los. Nimmer
enden wollen die Begrüßungen des Volkes. Der Landesvater begibt sich
mit seinem vornehmen Gefolge in das Königszelt. Nun werden die
hübsch geschmückten Preistiere vorgeführt. Der leutselige Regent verteilt
die Preis e selbst. Mehr noch als der erhaltene Preis erfreut den glück-
lichen Besitzer eines preisgekrönten Tieres der Händedruck und das freund-
liche Wort des Fürsten. — An die Preisverteilung schließt sich ein
großes Pferderennen an. Mit größter Spannung verfolgt die Zu-
fchauermeuge die flinken Bewegungen der edlen Tiere. — Auch ein
Preiss chießen findet statt. — Wenn die hohen Festgäste in die Re-
sidenz zurückgekehrt sind, süllen sich bald die zahlreichen Schaubuden
und Bierhallen. Bis abends 10 Uhr dauert das rege Leben aus
der Festwiese.
Zusammenfassung: Wie es am Haupttag des Festes zu-
geht. Reges Leben herrscht aus der Festwiese. Die Zuschauer-
meuge ist sehr groß. Alles erwartet deu Prinzregenten. Er nimmt
die Preisverteilung selbst vor. Ein Pferderennen und ein Preis-
schießen findet statt. Alles sreut sich.
(Nach der „Allg. Zeitz/' bearbeitet )
tt. Iur Sommerzeit am Starnbergersee.
Lehrmittel: Engleders Bild „Starnbergersee".
Wollen wir von München aus den sreuu dlichsteu und
bekanntesten See unseres Vaterlandes aufsuchen.
a. Zeige München auf der Wandkarte! — Südlich von unserer
Hauptstadt findest Du einen See. Wie ist er seiner Form nach? Lang
und schmal. — Lies den eingeschriebenen Namen! Würmsee. — Auf-
suchen aus der Handkarte! — Am Nord-Ende hat der See einen
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
bei günstigem Wetter den See besuchte, wird nie in seinem Leben die
schönen Stunden vergessen.
Hausausgabe:
Sucht auf Eurer Handkarte den Nachbarsee und gebt an, was uns
die Karte von ihm erzählt!
Merksätze:
Die Großstadt München (mit mehr als 400 000 Einwohnern)
ist besonders als Kunst- und Handelsstadt, sowie als Uuiversi-
tätsstadt berühmt. Ludwig I. verschönte die Stadt durch, herrliche
Kirchen, Paläste, Kunsttempel und Denkmäler. —
München ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt.
Ginfache Skizze:
München an der Isar, in der Nähe der Starnberger- und Ammer-
see, sowie das Dachauer Moos.
B. Begleichung.
1. München und Heimatsort.
2. München und Nürnberg:
Großstädte, Handelsstädte, Eisenbahnknotenpunkte; Kunststadt,
Fabrikstadt.
3. Ludwig I. und seine Schöpfungen.
C. Anwendung (und zur Konzentration).
1. Darstellung der angegebenen Skizze im Sandkasten.
2. Übungsaufgaben und Fragen.
3. Lesebuch: Geeignete Stücke.
4. Aussatz:
a. Im Da chauer Moos.
b. Wie es im alten München ausgesehen hat.
e. Die Bavaria.
6. Auf dem Oktoberfest,
e. Am Starnbergersee.
5. Zum Vorlesen.
Gedicht von Peter Auzinger in oberbayerischer
Mundart:
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Hausausgabe Merksätze Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwig_I. C. Peter_Auzinger
unabsehbar dehnt sich die gewaltige Wasserfläche aus, und nicht mit
Unrecht wird der Chiemsee auch „bayerisches Meer" genannt. Seine
Länge beträgt 5 Stunden, seine Breite 3 Stunden, und sein Umfang
übersteigt sogar eine Tagreise, 14 Stunden. Reizlose Hügel, öde Moore,
stumme Fichtenwälder umgeben ihn. Dahinter jedoch erhebt sich im
Süden die prächtige, vielgipselige Alpen kette. Wir erblicken inner-
halb dieser weiten Wassermasse drei Flächen Landes, deren jede ringsum
von Wasser umgeben ist. (Hinweis aus die Darstellung im Sandkasten).
Man heißt solche Landstücke Inseln. Was ist also eine Insel? — Wie-
viele Inseln besitzt der Chiemsee. Drei. — Zeige die größte derselben!
Lies ihren Namen! Herrenwörth. — Wörth bedeutet soviel als Er-
Hebung, Insel. — Wie können wir die Insel also auch noch nennen?
Herreninsel. — Sie trägt auch den Namen Herrenchiemsee. — All-
jährlich kommen viele Tausende hieher, um dieses Eiland zu besuchen.
Warum wohl? — — — Auch wir schließen uns einer Reisegesellschaft
an. In kurzer Zeit hat der Dampfer die Insel erreicht. Jetzt erst
können wir das Eiland genauer betrachten. Namentlich wundern wir
uns über seine Größe: Es hat drei Stunden im Umfang. (Welchen
Umsang hat unsere Stadt?) Die Insel besitzt fruchtbaren Acker- und
Wiesenboden. Wald ist ihr reichster Schmuck. In früherer Zeit stand
aus der Herreninsel ein Mannskloster, daher der Name Herreninsel.
Großartig ist von hier der Blick auf die Alpen.
Im Nordosten erreicht unser Auge die zweitgrößte Insel des Sees,
die liebliche Fraueninsel. Frauenwörth, Frauenchiemsee. Wie eine
grüne Scheibe schwimmt sie auf dem Wasser. Hart am User erheben
sich die starken Mauern des uralten, 1000 jährigen Klosters mit der grau-
verwitterten Klosterkirche. Heute noch wohnen, wie schon in alter Zeit,
in dem Kloster Frauen. Jetzt können wir uns auch den Namen Frauen-
insel erklären. Freundlich grüßen da und dort zerstreute kleine Fischer-
Häuser herüber. Die Bewohner nähren sich vom Fischfang; denn wegen
feines Fischreichtums ist der See berühmt. In Kähnen, die oft nur
aus einem einzigen großen Eichenbaum gezimmert sind und daher „Ein-
bäume" genannt werden, fahren sie in den See und gehen ihrem Be-
rufe nach. Zum Feldbau ist hier kein Platz.
Der Kraut- oder Gemüsegarten der Bewohner von Frauenchiemsee
befindet sich auf der kleinsten Jnfel, die zwischen den beiden genannten
Inseln liegt, aus der unbewohnten Kraut insel. Auch diesen Namen
können wir uns jetzt erklären.
Betrachtet nun uoch die Karte! Woher bekommt der Chiemsee sein
Wasser? Von den Salzburger Alpen. — Wie heißt sein Zufluß? Achen.
— Wie heißt fein Abfluß? Alz. — Diese ist fehr breit und Wasser-
reich. Wohiu mündet die Alz? Inn. — Wohin schickt also der Chiemsee
sein Wasser? Inn — Donau.
Geographie von Bayern. 7
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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